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Lesen Sie mehr unter www.companycar.at EXPERTISE Corporate Mobility – Quo vadis? Unsere Mobilität ist dabei sich zu verändern. Doch wo bewegen wir uns hin und vor allem – womit? Prof. Dr. Andreas Herrmann von der Universität St. Gallen und Prof. Dr. Marco te Brömmelstroet aus Amsterdam versuchen, das Thema greifbar zu machen. Text Lukas Wieringer FOTO: BAEAT BASCHUNG FOTO: TESKA OVERBEEKE Prof. Dr. Marco te Brömmelstroet Professor für urbane Mobilitätszukunft an der Universität Amsterdam Prof. Dr. Andreas Herrmann Professor für Betriebswirtschaftslehre und Leiter des Instituts für Mobilität an der Universität St. Gallen
MEDIAPLANET Unsere Mobilität im Arbeitsleben ist sehr stark vom Auto geprägt. Wie sieht Ihre Meinung dazu aus? Prof. Herrmann: Das ist definitiv der Fall. Das Auto ist das Rückgrat unserer Mobilität. In Deutschland leistet das Auto 90 Prozent und der Zug zehn Prozent der absolvierten Personenkilometer. Das hat auch etwas damit zu tun, dass Autofahren für viele Menschen mit Reputation, Selbstachtung und Bewunderung verbunden ist. Prof. te Brömmelstroet: Es kommt auch darauf an, was man unter Corporate Mobility versteht. In den meisten westlichen Ländern ist die Mobilität zu, während und von der Arbeit sehr am Auto orientiert, das ist klar. Und ein Auto ist immer noch Statussymbol, da stimme ich Prof. Herrmann zu. Je größer der Firmenwagen, umso erfolgreicher der Arbeitnehmer. Davon müssen wir weg. Was sagen Sie Auto-Kritikern und -Kritikerinnen, die behaupten, Fahroder Lastenräder wären eine ideale Alternative, um bei jedem Wetter, auch im Winter, umweltfreundlich mobil zu sein? Prof. te Brömmelstroet: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung. Aber es stimmt natürlich – unsere Infrastruktur, vor allem auch die urbane, ist sehr auf das Auto ausgerichtet. Da erscheint das Rad nicht als echte Alternative. Wege sind zu weit, Straßen zu gefährlich. Da müssen wir gegensteuern. Ein Idealfall wäre, das Rad mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu kombinieren. Prof. Herrmann: Im innerstädtischen Bereich bewegen sich inzwischen viele Lieferwagen, die bei weitem nicht vollgeladen sind. Der Onlinehandel und die Coronapandemie haben diese Entwicklung beschleunigt. Mit Lastenrädern könnte man schon bis zu einem gewissen Grad eine Entlastung des Verkehrs bewirken. Außerhalb der Städte sieht das natürlich anders aus. Prof. te Brömmelstroet: Aber außerhalb der Städte stellt das Auto auch lange kein so großes Problem dar. Wir müssen nur schauen, dass wir die wahren Kosten für die Gesellschaft, die durch Autoverkehr entstehen, auch an die Autofahrer weitergeben, um ihnen den negativen Effekt klar vor Augen zu führen. Gibt es in ländlichen Regionen, die über kein dichtes Öffi-Netz verfügen, Alternativen zum Auto? Prof. Herrmann: In der kurzen Frist sicher nicht. Langfristig könnten autonome Shuttles, die per App bestellt werden, eine Hilfe sein. Auf dem Land hat der öffentliche Verkehr einen Effizienznachteil, grundsätzlich hat das Auto vor allem außerhalb großer Städte schon deutliche Vorteile. FOTO: SHUTTERSTOCK
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