Company Car
Die Megatrends im Fuhrpark: Elektrifizierung, Ladelösungen, Shared Mobility, Leasing und alternative Mobilität. Flotten und Fuhrparks von kleinen und großen Unternehmen werden umgestellt. Doch um hier die richtigen Schritte zu gehen, haben wir unseren Mobilitäts-Ratgeber publiziert. Alternative Mobilität wird durchleuchtet und aus verschiedenen Perspektiven analysiert.
Die Megatrends im Fuhrpark: Elektrifizierung, Ladelösungen, Shared Mobility, Leasing und alternative Mobilität.
Flotten und Fuhrparks von kleinen und großen Unternehmen werden umgestellt. Doch um hier die richtigen Schritte zu gehen, haben wir unseren Mobilitäts-Ratgeber publiziert.
Alternative Mobilität wird durchleuchtet und aus verschiedenen Perspektiven analysiert.
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10 | Lesen Sie mehr unter www.companycar.at<br />
INSIGHT<br />
Multimodale<br />
Mobilität<br />
Augustin Friedel<br />
Mobilitätsexperte<br />
FOTO: ZVG<br />
Herr Friedel, wie schätzen Sie die<br />
Zukunft der Corporate Mobility<br />
ein? Werden wir schon in den<br />
nächsten 3-5 Jahren besonders<br />
bei den Firmenwägen einen Wandel<br />
erleben?<br />
In bestimmten Regionen und Industrien<br />
wird man, meiner Meinung<br />
nach, in den nächsten Jahren gleich<br />
zwei Transformationen erleben.<br />
Die erste Transformation wird die<br />
Elektrifizierung der Flotten sein:<br />
In den kommenden drei bis fünf<br />
Jahren wird ein Großteil der Flotten<br />
auf Elektroautos umgestellt werden.<br />
Der Trend wird aus dem Privatkundenbereich<br />
in den Bereich der<br />
Corporate Mobility überschwappen.<br />
Ländliche Mobilität<br />
wird weiterhin auf dem Prinzip<br />
„Besitzen-statt-teilen“ beruhen.<br />
Entscheidend wird sein, ob der<br />
Aufbau von Ladeinfrastruktur mitgedacht<br />
und umgesetzt wird.<br />
Die zweite Transformation wird<br />
weg vom Firmenwagen und hin<br />
zu multimodalen Angeboten als<br />
Alternative zum eigenen Firmenwagen<br />
sein. Es wird deutlich länger<br />
dauern, bis hier ein signifikanter<br />
Wandel erlebbar sein wird. Unternehmen<br />
in eher urbanen Gebieten<br />
werden mehr und mehr Anreize<br />
schaffen – in Form von Mobilitätsbudgets<br />
oder multimodalen Mobilitäts-Apps<br />
–, damit ihre Mitarbeiter<br />
auf den Firmenwagen verzichten<br />
können. Unterstützt wird die Transformation<br />
teilweise durch die lokale<br />
Gesetzgebung. In einigen Märkten,<br />
z. B. in Belgien, wurden entsprechende<br />
Regulierungen erlassen, um<br />
multimodale Angebote als Alternative<br />
zum Firmenwagen zu fördern.<br />
Zweirad<br />
ist elektrifiziert eines der<br />
Verkehrs- und Transportmittel<br />
mit dem größten Potenzial.<br />
In heutigen Zeiten ist das Nudge-Prinzip<br />
sehr beliebt, um<br />
Menschen zu neuen Verhaltensmustern<br />
zu bewegen. Wie macht<br />
man alteingesessenen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern den<br />
Mobilitätswandel schmackhaft?<br />
Aus meiner Sicht kann das Nudge-<br />
Prinzip auch im Mobilitätsbereich<br />
angewendet werden, auch im<br />
Corporate-Mobility-Bereich. Wenn<br />
bestimmte Gruppen im Unternehmen<br />
als Vorbild voran gehen und<br />
darüber kommunizieren, werden<br />
andere Kollegen folgen. Auch andere<br />
Nudging-Methoden,<br />
wie kontinuierliche<br />
Erinnerungen oder<br />
das Aufzeigen der<br />
Konsequenzen des<br />
bisherigen Mobilitätsverhaltens,<br />
können zu<br />
einer Änderung dieses<br />
Verhaltens führen.<br />
Neben dem Nudge-<br />
Prinzip können auch Gamification-<br />
Ansätze genutzt werden, um das<br />
Mobilitätsverhalten zu beeinflussen.<br />
Häufig reagieren die Mitarbeiter auf<br />
finanzielle Anreize, wie Bonuspunkte<br />
oder Discounts, die sie durch<br />
Gamification verdienen können.<br />
Ich würde dabei aber nicht zwischen<br />
alteingesessenen und neuen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
unterscheiden.<br />
Sehen Sie künftig eine generelle<br />
Mobilitätsapplikation, die alle<br />
Möglichkeiten (Sharing, Scooter,<br />
Taxi etc.) inkludiert, oder werden<br />
wir weiter ein Dutzend verschiedene<br />
Applikationen für jede<br />
Situation haben?<br />
Autonome Mobilität<br />
ab 2030 unser<br />
Mobilitätsverhalten<br />
drastisch verändern.<br />
Es wird unterschiedliche Angebote<br />
geben. Manche Anbieter auf dem<br />
Markt, MOBIKO beispielsweise,<br />
setzen auf eine steueroptimierte<br />
Abrechnung von Einzelrechnungen.<br />
Die Kunden buchen weiterhin über<br />
die verschiedenen Apps und senden<br />
die Rechnungen ein. Diese Anbieter<br />
optimieren die steuerrechtlichen<br />
Incentivierungen, die die Nutzer:innen<br />
direkt merken.<br />
Einen anderen Weg<br />
bieten die sogenannten<br />
Mobility as a<br />
Service Apps, die<br />
möglichst viele<br />
Angebote in einer App<br />
kombinieren. Dies ist<br />
der technisch<br />
aufwändigere Weg,<br />
bietet jedoch ein<br />
höheres Level an<br />
Komfort für die<br />
Nutzer. Anbieter wie Skipr oder<br />
Trafi verfolgen den Weg, die<br />
Technologie für eine Super-App für<br />
Corporate Mobility aufzubauen.