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Volkskrankheiten

Die Lebensqualität bei den typischen Volkskrankheiten ist dann am höchsten, wenn es gelingt, die Krankheit in das Leben zu integrieren, und nicht, sich davon das Leben dirigieren zu lassen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist ein wissentlicher und informierter Umgang mit der Krankheit. Das beginnt nicht erst, wenn man betroffen ist, sondern schon davor. Die 6. Ausgabe der Kampagne Volkskrankheiten hat sich zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung über die wichtigsten Volkskrankheiten und die Möglichkeit der Vorsorge und Früherkennung aufzuklären.

Die Lebensqualität bei den typischen Volkskrankheiten ist dann am höchsten, wenn es gelingt, die Krankheit in das Leben zu integrieren, und nicht, sich davon das Leben dirigieren zu lassen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist ein wissentlicher und informierter Umgang mit der Krankheit. Das beginnt nicht erst, wenn man betroffen ist, sondern schon davor.

Die 6. Ausgabe der Kampagne Volkskrankheiten hat sich zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung über die wichtigsten Volkskrankheiten und die Möglichkeit der Vorsorge und Früherkennung aufzuklären.

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16 Lesen Sie mehr unter www.volkskrankheiten.net<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Infos zu Blasenkrebs<br />

Was ist Blasenkrebs?<br />

Blasenkrebs (Blasenkarzinom) ist eine bösartige Erkrankung der<br />

Harnblase. Ungefähr 95 % der Blasenkarzinome gehen von der<br />

Blasenschleimhaut aus, dem sogenannten Übergangsepithel.<br />

In Österreich erkranken jährlich rund 1.600 Menschen an Blasenkrebs.<br />

Er ist der fünfthäufigste Tumor bei Männern, während er bei<br />

Frauen nur den 14. Platz belegt.<br />

Zahlen und Fakten rund um Blasenkrebs<br />

Blasenkrebs macht 4 % aller Krebsneuerkrankungen in Österreich aus.<br />

In der öffentlichen Diskussion ist Blasenkrebs weniger präsent als<br />

andere Tumorerkrankungen, weshalb man auch vom „vergessenen<br />

Karzinom“ spricht. Etwa drei Viertel der Betroffenen sind Männer. Blasenkrebs<br />

tritt vor allem in höherem Alter auf – 60 % der Patient:innen<br />

sind zum Zeitpunkt der Diagnose über 70 Jahre alt.<br />

Ursachen und Risikofaktoren<br />

Weshalb sich Krebs in der Schleimhaut der Blase entwickelt ist nicht<br />

eindeutig geklärt. Allerdings können einige Risikofaktoren die Entstehung<br />

eines Blasenkarzinoms begünstigen. Der Hauptfaktor ist<br />

das Rauchen. Daneben sind chronische Blasenentzündungen, hoher<br />

Schmerzmittelkonsum sowie bestimmte Chemikalien, sogenannte<br />

aromatische Amine, als Risikofaktoren bekannt. Aromatische Amine<br />

kommen zum Beispiel in Farbstoffen vor.<br />

Diagnose und Früherkennung<br />

Tückisch ist, dass sich bei Blasenkrebs lange Zeit nur wenige<br />

bis gar keine Beschwerden zeigen und er oft nur zufällig entdeckt<br />

wird. Erstes und wichtigstes Anzeichen eines Harnblasenkarzinoms<br />

ist Blut im Urin. Verfärbungen des Urins sollten<br />

daher immer abgeklärt werden! In einem späteren Stadium<br />

kann der Krebs häufigen Harndrang, Brennen beim Wasserlassen<br />

oder Unterbauchschmerzen verursachen.<br />

Verlauf und Therapiemöglichkeiten<br />

Mehr als die Hälfte aller Blasenkarzinome werden<br />

in einem lokalisierten Stadium diagnostiziert und<br />

lassen sich mit einer Resektion im Rahmen einer<br />

Blasenspiegelung gut behandeln.<br />

Bei Tumoren, die in die Blasenwand eingewachsen<br />

sind, muss oft die gesamte Blase entfernt und mit<br />

einer Ersatzblase aus Darmgewebe ersetzt werden.<br />

Im Anschluss oder vor der chirurgischen Behandlung<br />

werden häufig noch eine Chemotherapie oder<br />

Immuntherapie durchgeführt. Eine Strahlentherapie<br />

wird nur in Sonderfällen angewendet.<br />

Text: Anna Birkenmeier<br />

Folgeerkrankungen<br />

Da Blasenkrebs immer wieder auftreten kann und<br />

somit eine hohe Rezidivrate aufweist, müssen<br />

Patient:innen regelmäßig überwacht werden. In der<br />

Nachsorge sind regelmäßige Blasenspiegelungen<br />

sowie manchmal auch Computertomographien notwendig,<br />

um Rezidive oder Metastasen zu erkennen.<br />

Diese siedeln sich beim Blasenkrebs bevorzugt in<br />

Lymphknoten, Leber, Lunge und Knochen an und<br />

führen in aller Regel zu einer schlechten Prognose.<br />

Prävention & Vorsorge<br />

Um Blasenkrebs vorzubeugen hören Sie auf zu<br />

rauchen, beachten Sie Sicherheitsvorschriften bei der<br />

Arbeit mit krebsauslösenden Stoffen, halten Sie sich<br />

körperlich gesund , seien Sie aktiv und ernähren Sie<br />

sich ausgewogen.<br />

Da Blasenkrebs zunächst längere Zeit asymptomatisch<br />

bleibt oder mit Syptomen auftritt, die unter<br />

anderem einem Harnwegsinfekt ähneln können, ist es<br />

insbesondere für Risikopatient:innen ratsam, ab 50<br />

Jahren regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen.<br />

www.gesundheit.gv.at/krankheiten/krebs/blasenkrebs.html<br />

www.pfizermed.at/condition/onkologie/blasenkarzinom/blasenkarzinom<br />

www.hirslanden.ch/de/corporate/krankheitsbilder/blasenkrebs.html<br />

Entgeltliche Einschaltung von Pfizer Corporation Austria und Merck Gesellschaft m.b.H.<br />

Text: Doreen Brumme<br />

Dr. med. Melanie<br />

Hassler- Di Fratta<br />

Onko-Urologin, Universitätsklinikum<br />

AKH Wien<br />

FOTO: FEEL IMAGE/MATERN<br />

Bitte stellen Sie uns den Blasenkrebs vor<br />

Das Harnblasenkarzinom ist ein Krebsgeschwulst<br />

(Tumor), das in der Harnblase wächst, also im<br />

sogenannten unteren Harntrakt. Blasenkrebs kann<br />

sowohl Männer als auch Frauen treffen, wobei er bei<br />

Männern dreimal häufiger auftritt als bei Frauen.<br />

Unsere Erfahrung zeigt: Wird Blasenkrebs bei Frauen<br />

diagnostiziert, ist die Erkrankung meist schon<br />

fortgeschritten und kann tödlich sein.<br />

Symptome, die auf einen Tumor in der Blase hinweisen<br />

Ein deutlicher Hinweis auf einen Blasenkrebs<br />

ist Blut im Harn. Dieses kann entweder für das<br />

menschliche Auge unsichtbar sein, oder aber der<br />

Harn ist bereits deutlich von Blut verfärbt. Auch<br />

Blasenbeschwerden wie Harndrang oder Schmerzen,<br />

insbesondere in Kombination mit Blut im<br />

Harn, können für Blasenkrebs sprechen.<br />

Harnwegsinfekt oder Blasenkrebs<br />

In den meisten Fällen, in denen Frauen die genannten<br />

Beschwerden ärztlich untersuchen lassen, wird<br />

ein Harnwegsinfekt diagnostiziert und entsprechend<br />

erfolgreich behandelt. Schlägt die Therapie jedoch<br />

nicht wie erhofft an oder verschlimmern sich die<br />

Symptome sogar, sollte die Blase der Frau dringend<br />

von einem Urologen/ einer Urologin untersucht werden.<br />

In seltenen Fällen kann Blasenkrebs die Ursache<br />

sein. Erkennbar ist dieser bei einer Blasenspiegelung.<br />

Behandlung von Blasenkrebs<br />

Die Behandlung von Blasenkrebs hängt davon ab,<br />

wie weit dieser bereits entwickelt ist. 80 Prozent der<br />

diagnostizierten Tumore sind oberflächlicher Natur<br />

und können mit einer Resektionsschlinge herausgeschnitten<br />

werden. Leider kann Blasenkrebs immer<br />

wieder auftreten, sodass die Patient:innen regelmäßig<br />

untersucht werden sollten, um neue Tumore<br />

frühzeitig zu entdecken und zu entfernen. Hat sich<br />

ein Blasenkrebs dagegen bereits in die Muskelschicht<br />

oder darüber hinaus in die Fettschicht der Harnblase<br />

„gefressen“, wird häufig zuerst eine Chemotherapie<br />

gegeben. Auch Strahlentherapien kommen<br />

in speziellen Fällen zum Einsatz. Zudem gibt es<br />

inzwischen Immuntherapien, die wir bei Blasenkrebs<br />

selbst im fortgeschrittenen Stadium erfolgreich<br />

einsetzen. Dadurch können wir die Lebenserwartung<br />

der Patient:innen deutlich erhöhen. Der Fortschritt<br />

in der Behandlung von Blasenkrebs war in den<br />

AT-NONO-00156/ 09.2022<br />

Blasenkrebs: Wenn’s doch mehr als ein<br />

Harnwegsinfekt ist<br />

Wenn Frauen Beschwerden mit der Blase haben, steckt meist ein Harnwegsinfekt dahinter. Selten ist ein Blasenkrebs die Ursache. Im Interview erklärt die<br />

Onko-Urologin Dr. med. Melanie Hassler vom Universitätsklinikum AKH Wien, wann Betroffene, Ärztinnen und Ärzte auch an Blasenkrebs denken sollten.<br />

vergangenen fünf Jahren immens. Bei fortgeschrittenem<br />

Blasenkrebs muss die Blase zumeist in einer<br />

Operation komplett entfernt werden, seltener nur in<br />

Teilen. Anschließend bekommen die Patient:innen<br />

eine Ersatzblase mit einem künstlichen Harnausgang<br />

in der Bauchdecke.<br />

Risikofaktoren für die Entwicklung von Blasenkrebs<br />

Es gibt Risikofaktoren für das Entstehen von Blasenkrebs:<br />

Wir wissen heute, dass jeder zweite Blasenkrebs<br />

mit dem Konsum von Nikotin zusammenhängt.<br />

Deshalb sollte bei (Ex-)Rauchern/Raucherinnen, die<br />

zum einen mit den oben genannten Symptomen zur<br />

ärztlichen Untersuchung kommen und zum anderen<br />

über 50 Jahre alt sind, immer auch die Blase mituntersucht<br />

werden, weil der Blasenkrebs zunächst längere<br />

Zeit asymptomatisch verläuft.<br />

Außerdem ist bekannt, dass Menschen, die<br />

regelmäßig mit bestimmten Farbstoffen in Kontakt<br />

kommen oder an chronischen Entzündungen in der<br />

Blase leiden, ein erhöhtes Risiko für Blasenkrebs<br />

haben.<br />

Lesen Sie mehr zur Diagnose Krebs unter<br />

www.diagnose-krebs.at/blasenkarzinom

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