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POPSCENE Oktober 10/22

Das total umsonste Popkulturmagazin POPSCENE im schönen Oktober 2022. New Model Army, 80s Special, alles zu Events im Südwesten und und und!

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Die Abenteuer von Nick Knatterton, dem<br />

Meisterdetektiv mit dem markanten Kinn,<br />

erschienen von 1950 bis 1959 in der Illustrierten<br />

„Quick“. Sie fanden so viele begeisterte<br />

Fans, dass es neben einem Realfilm auch<br />

eine Zeichentrickserie gab. Außerdem tauchte<br />

Knatterton allerorten als Werbefigur auf,<br />

unter anderem gab es Laubsägevorlagen,<br />

Karnevalsmasken und Apfelsinenpapier. Merchandise-Artikel,<br />

die sich bis heute in SammlerInnen-Kreisen<br />

großer Beliebtheit erfreuen.<br />

Wohl keine andere Comicfigur hat so gut den<br />

Geist und auch den Gemütszustand der jungen<br />

Bundesrepublik eingefangen, und falls<br />

es je einen deutschen Asterix gegeben hat, so<br />

war es Nick Knatterton! Mit Nick Knatterton,<br />

dessen geflügeltes Wort „Kombiniere…“ in den<br />

deutschen Sprachgebrauch einging, schuf<br />

der 1913 in Bad Harzburg geborene und in<br />

Bremen aufgewachsene Zeichner, Autor und<br />

Filmemacher Manfred Schmidt einen Klassiker.<br />

Er zeichnete rund 60 Jahre lang, schon<br />

als 14jähriger veröffentlichte er ´humoristische<br />

Blätter´ in den Bremer Nachrichten und<br />

arbeitete in den 1930er Jahren für den Ulstein<br />

Verlag in Berlin. Während des Nationalsozialismus<br />

arrangierte sich mit dem NS-Regime<br />

und überstand so die Zeit zwischen 1933-1945.<br />

Damals entstanden auch seine grandiosen<br />

Wimmelbilder. 1947 nahm er mit dem „Bilderbuch<br />

für Überlebende“ seine Karriere in der<br />

Wirtschaftswunderzeit auf.<br />

Als Parodie auf die US-amerikanischen Supermann-Comics<br />

entwickelte Schmidt die bereits<br />

1935 geborenen Detektivgeschichte um den<br />

jungen Nikolaus Kuno Freiherr von Knatter<br />

weiter. Er schickte Charaktere wie Molly Moll,<br />

Dolly Dur, Tresor Theo, Juwelen Jupp oder<br />

Miezen Max für die „Quick“ in spannende<br />

Abenteuer. Ab 1952 erschienen davon auch<br />

Sammelbände. Später verfasste Schmidt Reisereportagen,<br />

verlies 1970 die „Quick“, wurde<br />

aber für acht Jahre weiterbezahlt, um nicht<br />

zum „Stern“ zu wechseln. Er verfilmte die Comics<br />

in seinem eigenen Studio, entwarf Werbespots<br />

und schrieb Hörspiele. 1999 verstarb<br />

das Multitalent in Ambach am Starnberger<br />

See. Nach seinem Tod blieb der Comiczeichner<br />

im kollektiven Gedächtnis vieler Deutscher,<br />

auch durch zahlreiche Ausstellungen zu seinem<br />

Werk (unter anderem Wilhelm Busch-<br />

Museum Hannover 2013, Stadtgalerie Villa<br />

Dessauer Bamberg 2015). Die Literatur zum<br />

Thema (unter anderem Nick Knatterton Gesamtausgabe<br />

Lappan Verlag 1. Auflage 1983,<br />

„Oh, Nick Knatterton von Eckart Sackmann<br />

2013). In der Reihe „Bibliothek der Comic-Klassiker“<br />

mit aufwendig gestaltetem Schuber) erschien<br />

Ende August bei Carlsen Band 7: Nick<br />

Knatterton. Dieser Band enthält eine Auswahl<br />

der Serie, ergänzt um Hintergrundinformationen.<br />

Zu den 18 Abenteuern zählen Geschichten<br />

wie „Der Schuss in den künstlichen Hinterkopf“<br />

und „Affen, Frauen und Brillianten“.<br />

Auch heute noch ein großer Lesespass für jung<br />

und alt.<br />

Text: Frank Keil<br />

Bildmaterial: © Carlsen Verlag GmbH<br />

Carlsen Verlag GmbH,<br />

Hardcoverband im Schuber,<br />

schwarzweiß, 440 Seiten, 35 Euro,<br />

ISBN 978-3-551-02918-8<br />

www.carlsencomics.de<br />

und www.carlsen.de<br />

GLADIATOR<br />

AM ROLLATOR<br />

Infos und Termine der saarländischen<br />

Kabarettistin unter www.oma-frieda.com<br />

19 BLICK ÜBER DEN TELLERRAND

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