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LuegEmol Winterzit 2022/23

LUEG EMOL, hier ist das neue Winterzit Magazin aus Lörrach. Darin findet sich Aktuelles aus und rund um die Stadt. Gästeführungen, Tipps für die Freizeit und viel Wissenswertes. Lust auf einen Besuch auf unserem Weihnachtsmarkt? Fasnacht schon mal gefeiert bei uns? Das Dreiländermuseum schon erkundet? Wenn nicht, dann schau gerne mal vorbei!

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Darin findet sich Aktuelles aus und rund um die Stadt.
Gästeführungen, Tipps für die Freizeit und viel Wissenswertes. Lust auf einen Besuch auf unserem Weihnachtsmarkt? Fasnacht schon mal gefeiert bei uns? Das Dreiländermuseum schon erkundet?
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Lueg emol _Winter <strong>2022</strong>/<strong>23</strong><br />

© Stadtarchiv Lörrach<br />

Ein regnerischer Freitagvormittag war<br />

es, als der damalige Oberbürgermeister<br />

Egon Hugenschmidt den ersten<br />

Lörracher Weihnachtsmarkt im Dezember<br />

1977 eröffnete. Und damit eine wahre<br />

Erfolgsgeschichte einläutete. Ein Vorreiter<br />

war die große Kreisstadt allerdings nicht.<br />

In den Nachbarstädten Weil am Rhein und<br />

Rheinfelden hatten sich Weihnachtsmärkte<br />

zu diesem Zeitpunkt schon etabliert. Nun<br />

konnten also am 9. und 10. Dezember<br />

1977 endlich auch die Lörracherinnen und<br />

Lörracher unter Lichterketten über den<br />

neuen Marktplatz schlendern und sich mit<br />

Weihnachtseinkäufen eindecken.<br />

47 Stände gab es bereits, die hauptsächlich<br />

an Lörracher Einzelhändler vergeben wurden.<br />

Lebensmittel, Textilien, Spielzeug, Schmuck,<br />

Kunsthandwerk, Werkzeug und andere typische<br />

Geschenkartikel wurden angepriesen. Ein<br />

großer Weihnachtsbaum schmückte den Platz<br />

und sorgte mit Konzerten der Stadtmusik für<br />

weihnachtliche Stimmung. Auch für das leibliche<br />

Wohl und wärmende Getränke wurde von der<br />

Stadtmusik gesorgt. Die Kinder freuten sich über<br />

ein Karussell. Aus heutiger Sicht unvorstellbar,<br />

dass all dies am zweiten Tag gleichzeitig mit<br />

dem Wochenmarkt auf dem neuen Marktplatz<br />

stattfand.Weder Nieselregen, Eisregen,<br />

Schnee noch frühlingshafte Temperaturen<br />

schreckten die Lörracherinnen und<br />

Lörracher in den folgenden Jahren vom<br />

Besuch ihres Weihnachtsmarktes ab und so<br />

wuchs er kontinuierlich. Bereits 1985 wurde der<br />

Alte Marktplatz als Erweiterung genutzt, wenn<br />

auch nur für fünf Stände.<br />

Als Neuerung zum 10. Weihnachtsmarkt<br />

sollte erstmals der Sonntag als Familientag<br />

hinzukommen. Die inzwischen 70 Stände<br />

waren ruck zuck vergeben. Die Organisierenden,<br />

die Stadtverwaltung und die Bürgerinnen und<br />

Bürger freuten sich auf den Jubiläumsmarkt, der<br />

etwas ganz Besonderes werden sollte.<br />

Aber ein Tag vor dem Start kam der Schock:<br />

Das Sonn- und Feiertagsgesetz würde keinen<br />

Weihnachtsmarkt am Sonntag zulassen, somit<br />

genehmigte der Landrat den Markt am<br />

Sonntag nicht. Für Organisator Hanspeter<br />

4<br />

Es weihnachtet<br />

in Lörrach<br />

Troendle war jedoch klar, dass es jetzt<br />

kein Zurück mehr gab: Der Markt fand wie<br />

geplant an allen drei Tagen statt und war<br />

am Sonntag ein Publikumsmagnet! Ein<br />

Leser der Badischen Zeitung beschrieb den<br />

Vorfall im Nachgang mit den Worten „Ein<br />

höchst verärgerter Landrat und 10.000<br />

fröhliche Weihnachtsmarktbesucher“. Der<br />

Jubiläumsmarkt endete mit einer Anzeige<br />

für den Veranstalter, aber auch mit großem<br />

Zuspruch aus der Bevölkerung.<br />

Die Organisierenden und Teilnehmenden<br />

wollten ab sofort nicht mehr auf den<br />

verkaufsträchtigen Sonntag verzichten<br />

und verkündeten: „Der Weihnachtsmarkt<br />

beginnt am Freitagmorgen und endet<br />

am Sonntagabend; und wenn er am<br />

Sonntagabend nicht enden darf, fängt<br />

er am Freitagmorgen nicht an“. So wurde<br />

der Sonntag zur Gretchenfrage des 11.<br />

Weihnachtsmarkts. Diesmal war nicht die<br />

Verwaltung das Hindernis, sondern die Kirche.<br />

Es erfolgte ein öffentlicher Schlagabtausch;<br />

bei dem mancher Bürgerin und manchem<br />

Bürger die Freude auf den Weihnachtsmarkt<br />

verging. Erst Ende November entschied der<br />

Gemeinderat, der Markt darf nur am Freitag<br />

und Samstag stattfinden, notfalls auch mit<br />

anderen Ausstellern. Die Organisatoren gaben<br />

schlussendlich klein bei, wenn auch nur für<br />

ein Jahr. Und wie wir heute wissen, setzte<br />

sich der Sonntag letztendlich durch.

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