Leichtathletik INFORMationen 03/2022

Eine U 23-DM im WM-Schatten
Auch in normalen Jahren ist das Zuschauerinteresse an den Junioren-Meisterschaften nicht
gerade berauschend. Wenn allerdings gleichzeitig die Weltmeisterschaft stattfindet und das
deutsche U 20-Team zur WM nach Cali bereits abgereist ist, wird es auf der Tribüne so übersichtlich,
dass sich die wenigen FREUNDE regelmäßig in Zielnähe treffen mussten.
Die FREUNDE konnten miterleben, wie eine frühzeitig aus
den USA heimgekehrte Athletin im Lohrheidestadion antrat.
Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt) warf den Hammer mit
69,42 m deutlich weiter als bei der WM, wo sie in der Qualifikation
hängen geblieben war. Das reichte zum Titel, hätte
jedoch in Eugene auch nicht für das Finale gereicht.
Spaß machten die Dreispringer*innen. Kira Wittmann (LG Göttingen)
näherte sich mit ihrer Siegesweite von 13,90 m der
magischen 14-m-Marke. Bei den Männern puschten sich Pascal
Lehmann (SC Potsdam), Benedikt von Hardenberg (LG Telis
Finanz Regensburg) und Jaron Boateng (TV Wattenscheid) von
Bestleistung zu Bestleistung. Mit seinem letzten Satz steigerte
sich Pascal Lehmann um satte 70 cm auf 15,51 m.
Sprintkönig*in wurden Tabea Prepens (TV Cloppenburg) und
Robin Ganter (MTG Mannheim), die jeweils beide Sprintstrecken
souverän gewannen. Für die größte Überraschung sorgte
Carolina Schäfer über 5.000 m. Es gelang ihr, auf der langen Zielgeraden
die hoch favorisierte Emma Heckel zu übersprinten.
Ähnliches vollbrachte Lennart Roos (LG Rhein-Wied) über die
viel kürzeren 400 m Hürden. Jordan Gordon (OTB Osnabrück)
führte zunächst, musste sich dann Henri Schlund (TSV Bayer
Leverkusen) erwehren, bevor auf Bahn 8 Roos noch wie ein
geölter Blitz an ihnen vorbeizog.
Auch die Läufer über 3.000 m Hindernis hatten sich ihr Rennen
höchst unterschiedlich eingeteilt. Robin Müller (LC Top
Team Thüringen) war zunächst vor Marco Sietmann (LG Brillux
Münster) deutlich in Führung gegangen. Weit dahinter lief
Florian Zittel (LG Region Karlsruhe) sein eigenes Tempo, das
mit einer famosen Aufholjagd auf den letzten beiden Runden
und dem Titelgewinn endete. Zunächst hatte er Sietmann einkassiert,
bevor er auch noch Müller am Wassergraben locker
abhängte.
Steven Richter (Foto oben), zweifacher Ersatzmann für die
U 20-WM in Cali (Kugel und Diskus) steigerte sich mit dem Diskus
auf 61,13 m und übertraf damit erstmals die 60-m-Marke.
Mit drei weiteren Würfen über 58 m gelang ihm in Bochum mit
dem schwereren Wurfgerät ein wenig Wiedergutmachung.
Text und Fotos: Peter Busse
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