19.09.2022 Aufrufe

CHECK Magazin - Gesundheitsmagazin für Männer No.9

Alkoholmissbrauch und dessen Folgen sind die zweithäufigste Ursache für Krankenhausbehandlungen in Deutschland. Mehr als 150 internistische, neurologische und psychiatrische Diagnosen werden mit Alkoholmissbrauch assoziiert. Doch eine Gruppe fällt beim Thema Alkoholkonsum besonders auf: Queere Menschen, darunter insbesondere schwule und bisexuelle Männer.

Alkoholmissbrauch und dessen Folgen sind die zweithäufigste Ursache für Krankenhausbehandlungen in Deutschland. Mehr als 150 internistische, neurologische und psychiatrische Diagnosen werden mit Alkoholmissbrauch assoziiert. Doch eine Gruppe fällt beim Thema Alkoholkonsum besonders auf: Queere Menschen, darunter insbesondere schwule und bisexuelle Männer.

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Community<br />

der heterosexuellen Menschen, 35 Prozent der Schwulen und Lesben<br />

sowie 42 % der Bisexuellen in den vorherigen zwölf Monaten<br />

mindesten einmal Binge-Drinking betrieben haben. Bei den<br />

<strong>Männer</strong>n waren es sogar 56 Prozent der bisexuellen und<br />

42 Prozent der schwulen im Vergleich zu 35 Prozent der<br />

heterosexuellen.<br />

FOTO: Lumos sp / ADOBE STOCK<br />

Die Studienlage zeigt weltweit gesundheitliche Disparitäten<br />

zwischen sexuellen Minderheiten und der<br />

heterosexuellen Mehrheitsgesellschaft. Eine aktuelle<br />

Analyse zeigte zudem, dass schwule <strong>Männer</strong> ein<br />

höheres Risiko <strong>für</strong> psychische Erkrankungen haben<br />

als heterosexuelle. Auch die Gesundheitsberichterstattung<br />

des Bundes machte 2020 darauf aufmerksam,<br />

dass nicht nur Alkoholismus unter schwulen<br />

und bisexuellen <strong>Männer</strong>n stärker ausgeprägt ist,<br />

sondern auch Drogenabhängigkeit, Angststörungen,<br />

Depressionen und Suizidalität. Die Zahlen verdeutlichen<br />

alarmierend, dass wir bei LGBTI*-Personen von gesundheitlicher<br />

Chancengleichheit noch weit entfernt sind.<br />

LGBTI*-Personen<br />

sind von gesundheit licher<br />

Chancen gleichheit noch<br />

weit entfernt.<br />

GENETISCHE<br />

DISPOSITION<br />

Stoffwechsel-<br />

Verträglichkeit<br />

alkoholkranke Eltern<br />

NEURO-<br />

BIOLOGISCHE<br />

WIRKUNG<br />

FAKTOREN<br />

EINER<br />

ABHÄNGIGKEIT<br />

PSYCHOLOGISCHE<br />

FAKTOREN<br />

andere Substanzstörungen<br />

Wirkung auf das dopaminerge Belohnungssystem<br />

und Suchtgedächtnis, Toleranzentwicklung,<br />

Craving, Entzugssymptome, Zwang,<br />

alkoholassoziierte Hirnatrophie<br />

Gruppenzwang<br />

Trauma<br />

Schwierige soziale Situation<br />

KOMORBIDITÄT<br />

Psychiatrische Erkrankungen<br />

UMWELT-<br />

FAKTOREN<br />

Konditionierung<br />

Suchtmotive<br />

FOTOS: Lumos sp / ADOBE STOCK, Coprid / ADOBE STOCK<br />

54 <strong>CHECK</strong> BERLIN #9

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