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WIE LERNT DIE<br />
RAUPE FLIEGEN?<br />
Kurz gesagt: indem sie sehr viel frisst und sich dann<br />
in einen Schmetterling verwandelt. In Wirklichkeit<br />
laufen dabei aber mehrere Schritte ab, die wir hier<br />
einmal genauer erklären. Unser Beispiel-Schmetterling<br />
ist der orangefarbene Monarchfalter aus Amerika.<br />
Aber diese Verwandlung läuft bei allen anderen<br />
Arten der Schmetterlinge ganz ähnlich ab.<br />
Schritt 4: Die Verpuppung<br />
Jetzt macht die Raupe etwas ganz Besonderes: Sie baut eine<br />
Art Umkleidekabine um sich selbst. Dabei produziert sie einen<br />
besonderen Saft, der an der Luft zu einer Art Faden wird, ähnlich<br />
denen, mit denen Spinnen ihre Netze bauen. In dieses sehr<br />
stabile Gewebe hüllt sich die Raupe ein (das nennt man „Verpuppung“)<br />
und baut sich total um. Nach einigen Tagen oder Wochen<br />
schlüpft sie aus dieser Puppe und hat plötzlich Flügel!<br />
Schritt 5: Der Schmetterling<br />
Eben noch ein dicker Krabbler, jetzt ein zarter Flattermann:<br />
Der Monarchfalter hat nun keinen Appetit mehr auf Blätter,<br />
sondern saugt lieber Blütennektar durch einen langen, dünnen<br />
Rüssel. Manche anderen Schmetterlinge können gar nichts mehr<br />
fressen und leben nur so lange, bis sie einen Partner gefunden<br />
haben. Dann geht alles wieder bei Schritt 1 los: dem Eierlegen.<br />
Erst mal Pause machen<br />
So viele Schmetterlinge auf einem Haufen, die kann niemand<br />
zählen! Hier macht ein Schwarm Monarchfalter Rast auf einem<br />
Baum. Dazu musst du wissen: Diese Schmetterlinge ziehen,<br />
ähnlich wie viele Vögel, im Winter in den warmen Süden. Die<br />
Schmetterlinge legen dabei riesige Strecken zurück: Aus<br />
Kanada ziehen sie bis nach Mexiko, das sind etwa 4000 Kilometer.<br />
Das ist etwa so, als würdest du zweimal von Wien nach<br />
Hamburg und wieder zurück reisen. Im Frühjahr geht es<br />
für die Monarchfalter dann wieder denselben Weg nach Hause.<br />
Schritt 3: Die Raupe Nimmersatt<br />
Raupen haben wirklich großen Appetit. Die Raupe des Monarchfalters<br />
frisst nur die Blätter von Seidenpflanzen. Das ist ziemlich schlau, weil<br />
sie sich so mit anderen Arten von Raupen, die andere Pflanzen mögen,<br />
nicht ums Essen streiten muss. So wird der Krabbler immer größer. Da<br />
seine Haut nicht mitwächst, muss er diese immer wieder abwerfen,<br />
damit sein Körper genug Platz hat. Das ist wie bei dir, wenn deine Hose<br />
zu kurz wird und du eine neue brauchst. Nach etwa vier Mal Häuten ist<br />
die Raupe groß genug für den nächsten Schritt.<br />
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Schritt 2: Larven schlüpfen<br />
Schmetterlingseier werden nicht ausgebrütet, wie du das von<br />
Vogeleiern kennst. Nach ein paar Tagen schlüpfen die winzigen<br />
Raupen von ganz allein aus ihrem Ei. Das Erste, das sie verspeisen,<br />
ist die Eierschale. Und dann knabbern die Kleinen das Blatt, auf<br />
dem sie sitzen, an. Jetzt beginnt die Zeit des großen Fressens!<br />
Schritt 1: Eier legen<br />
Gleich nach der Paarung legen weibliche Schmetterlinge<br />
winzige Eier. Bei Monarchfaltern sind sie nicht kleiner als ein<br />
Stecknadelkopf. Jedes Einzelne dieser Eier wird mithilfe eines<br />
besonderen Klebers, den die Schmetterlings-Mutter in ihrem<br />
Körper produziert, an einem Blatt befestigt. Das ist auch gut<br />
so: Dann kann der Wind die Eier nicht wegwehen.<br />
Dorling Kindersley Verlag<br />
Seidenweicher Schutz<br />
Motten gehören zu den Schmetterlingen, haben aber nicht<br />
solch bunte Flüge und sind außerdem nachts unterwegs.<br />
Auch eine Motte fängt als Raupe an und durchläuft dieselben<br />
Schritte der Entwicklung wie andere Schmetterlinge. Der<br />
einzige Unterschied: Motten verbergen sich, während sie sich<br />
von der Raupe in ein fliegendes Insekt verwandeln, nicht in<br />
einer harten Puppe. Sie stellen einen besonders weichen<br />
Faden her, mit dem sie eine fluffige Schutzhülle um sich<br />
bauen. Die sieht ein bisschen aus wie ein Wattebausch und<br />
heißt Kokon. Aus dem Kokon der Seidenraupe kann man<br />
Seidenstoff herstellen.