19.09.2022 Aufrufe

CHECK Magazin - Gesundheitsmagazin für Männer No.5

Beratungs- und Anlaufstellen für Drogennutzer*innen und Abhängige sehen sich einem besonderen Dilemma ausgesetzt. Die meisten Fachkräfte aus dem Bereich der Drogenprävention wissen, dass die Ansage: „Nehmt keine Drogen, weil sie illegal und ungesund sind“, die Menschen nicht vom Konsum abhält. Die Kunst ist hier, Konsum-Strategien zu vermitteln und bei Drogenmissbrauch individuelle Schadensbegrenzung vorzunehmen, etwa in Form von Safer Use.

Beratungs- und Anlaufstellen für Drogennutzer*innen und Abhängige sehen sich einem besonderen Dilemma ausgesetzt. Die meisten Fachkräfte aus dem Bereich der Drogenprävention wissen, dass die Ansage: „Nehmt keine Drogen, weil sie illegal und ungesund sind“, die Menschen nicht vom Konsum abhält. Die Kunst ist hier, Konsum-Strategien zu vermitteln und bei Drogenmissbrauch individuelle Schadensbegrenzung vorzunehmen, etwa in Form von Safer Use.

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SEXUALBERATUNG<br />

Veränderungen stellen <strong>für</strong> alternde <strong>Männer</strong><br />

häufig ein Problem dar, da sie häufig mit bestimmten<br />

Vorstellungen und Symbolen von<br />

Männlichkeit verbunden werden. Zugleich<br />

wird die Bedeutung von Sex <strong>für</strong> das eigene<br />

Selbstkonzept im Alter nicht unbedingt<br />

geringer – die Akzeptanz auf dem „Meat<br />

Market“ allerdings schon. Die Angst vor dem<br />

Alleinsein kann bei schwulen <strong>Männer</strong>n die<br />

Sexualität zusätzlich einschränken.<br />

Wie gehen Sie mit solchen Problemen um?<br />

So vielseitig wie die psychischen Ursachen<br />

muss natürlich auch die Vorgehensweise<br />

sein. Die Erektionsstörung muss nach verschiedenen<br />

Kriterien eingeordnet werden.<br />

Zu unterscheiden ist nach:<br />

• BEGINN (primär/ sekundär, plötzlich<br />

eintretend oder schleichend)<br />

• SCHWEREGRAD (immer oder nur in<br />

bestimmten Situationen)<br />

• VERLAUF<br />

Körperliche Erkrankungen müssen in der<br />

Hausarztpraxis ausgeschlossen werden.<br />

Dazu gehören auch Laboruntersuchungen<br />

von Testosteron, SHBG, Prolaktin, LH, FSH<br />

und TSH. Bei entsprechenden Hinweisen<br />

muss eine Untersuchung beim Urologen<br />

oder Andrologen folgen.<br />

Zunächst ist zu klären, ob die Ständerprobleme<br />

im Zusammenhang mit anderen<br />

psychischen und psychosomatischen Störungen,<br />

etwa Depressionen, Angststörungen<br />

oder Persönlichkeitsstörungen, auftreten.<br />

Bestehen neben den sexuellen Funktionsstörungen<br />

noch weitere psychische oder<br />

psychosomatische Störungen, haben diese<br />

Vorrang vor der symptomorientierten Sexualtherapie.<br />

Dann sind psychotherapeutische<br />

Maßnahmen angezeigt.<br />

Bei der weiteren Abklärung geht es um<br />

die sexuelle Vorgeschichte, urologische<br />

Vorerkrankungen, Kinder- und Geschlechtskrankheiten,<br />

Medikamente, psychosoziale<br />

Situation und Partnerschaft.<br />

„HEMMUNGEN UND VIELE VOR-<br />

STELLUNGEN MÜSSEN EBENSO<br />

ABGEBAUT WERDEN WIE FEHLEIN-<br />

SCHÄTZUNGEN DES SEXUELLEN<br />

VERHALTENS UND ERLEBENS.“<br />

Wichtig ist, dass Ratsuchende zum Abschluss<br />

dieses Klärungsgesprächs ausreichend<br />

Informationen zur sexuellen Funktionsstörung,<br />

zur Beurteilung der Störung und weiteren<br />

diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten<br />

erhalten.<br />

Unabhängig von den Ursachen kann jeder<br />

erektionsgestörte Patient von einer kompetenten<br />

SEXUALBERATUNG profitieren.<br />

Dabei werden sexuelle Ängste, Wünsche und<br />

Fantasien geklärt. Es geht außerdem um Vermittlung<br />

von Kenntnissen zu Grundlagen der<br />

Sexualität. Hemmungen und viele Vorstellungen<br />

müssen ebenso abgebaut werden wie<br />

Fehleinschätzungen des sexuellen Verhaltens<br />

und Erlebens. Abbau von Versagensängsten,<br />

Leistungsdruck, negativen Erwartungen,<br />

ablenkenden Gedanken, ungünstige Partnerinteraktionen<br />

oder mangelnder Stimulation<br />

führt bereits zu einer weitgehenden Verbesserung<br />

der Erektionsstörung. In anderen Fällen<br />

ist es notwendig, tiefer liegende Faktoren<br />

zu bearbeiten, die der Symptomauflösung<br />

im Wege stehen. Gespräche ermutigen zur<br />

Veränderung sexueller Einstellungen und Verhaltensweisen.<br />

In meiner Praxis geht es um effektive, langfristig<br />

wirksame, vom Betroffenen und seinem<br />

Partner akzeptierten Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Thema ist nicht nur die Erektion, sondern<br />

die sexuelle Zufriedenheit oder die „sexuelle<br />

Gesundheit“.<br />

Dr. Dirk Stemper,<br />

Psychologie Halensee<br />

Psychotherapie | Beratung |<br />

Coaching<br />

Wallotstraße 8, 14193 Berlin<br />

Tel. 030 26323366<br />

info@praxis-psychologie-berlin.de<br />

www.praxis-psychologie-berlin.de<br />

<strong>CHECK</strong> | AUSGABE 4<br />

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