CHECK Magazin - Gesundheitsmagazin für Männer No.5
Beratungs- und Anlaufstellen für Drogennutzer*innen und Abhängige sehen sich einem besonderen Dilemma ausgesetzt. Die meisten Fachkräfte aus dem Bereich der Drogenprävention wissen, dass die Ansage: „Nehmt keine Drogen, weil sie illegal und ungesund sind“, die Menschen nicht vom Konsum abhält. Die Kunst ist hier, Konsum-Strategien zu vermitteln und bei Drogenmissbrauch individuelle Schadensbegrenzung vorzunehmen, etwa in Form von Safer Use.
Beratungs- und Anlaufstellen für Drogennutzer*innen und Abhängige sehen sich einem besonderen Dilemma ausgesetzt. Die meisten Fachkräfte aus dem Bereich der Drogenprävention wissen, dass die Ansage: „Nehmt keine Drogen, weil sie illegal und ungesund sind“, die Menschen nicht vom Konsum abhält. Die Kunst ist hier, Konsum-Strategien zu vermitteln und bei Drogenmissbrauch individuelle Schadensbegrenzung vorzunehmen, etwa in Form von Safer Use.
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SEXUALBERATUNG<br />
Veränderungen stellen <strong>für</strong> alternde <strong>Männer</strong><br />
häufig ein Problem dar, da sie häufig mit bestimmten<br />
Vorstellungen und Symbolen von<br />
Männlichkeit verbunden werden. Zugleich<br />
wird die Bedeutung von Sex <strong>für</strong> das eigene<br />
Selbstkonzept im Alter nicht unbedingt<br />
geringer – die Akzeptanz auf dem „Meat<br />
Market“ allerdings schon. Die Angst vor dem<br />
Alleinsein kann bei schwulen <strong>Männer</strong>n die<br />
Sexualität zusätzlich einschränken.<br />
Wie gehen Sie mit solchen Problemen um?<br />
So vielseitig wie die psychischen Ursachen<br />
muss natürlich auch die Vorgehensweise<br />
sein. Die Erektionsstörung muss nach verschiedenen<br />
Kriterien eingeordnet werden.<br />
Zu unterscheiden ist nach:<br />
• BEGINN (primär/ sekundär, plötzlich<br />
eintretend oder schleichend)<br />
• SCHWEREGRAD (immer oder nur in<br />
bestimmten Situationen)<br />
• VERLAUF<br />
Körperliche Erkrankungen müssen in der<br />
Hausarztpraxis ausgeschlossen werden.<br />
Dazu gehören auch Laboruntersuchungen<br />
von Testosteron, SHBG, Prolaktin, LH, FSH<br />
und TSH. Bei entsprechenden Hinweisen<br />
muss eine Untersuchung beim Urologen<br />
oder Andrologen folgen.<br />
Zunächst ist zu klären, ob die Ständerprobleme<br />
im Zusammenhang mit anderen<br />
psychischen und psychosomatischen Störungen,<br />
etwa Depressionen, Angststörungen<br />
oder Persönlichkeitsstörungen, auftreten.<br />
Bestehen neben den sexuellen Funktionsstörungen<br />
noch weitere psychische oder<br />
psychosomatische Störungen, haben diese<br />
Vorrang vor der symptomorientierten Sexualtherapie.<br />
Dann sind psychotherapeutische<br />
Maßnahmen angezeigt.<br />
Bei der weiteren Abklärung geht es um<br />
die sexuelle Vorgeschichte, urologische<br />
Vorerkrankungen, Kinder- und Geschlechtskrankheiten,<br />
Medikamente, psychosoziale<br />
Situation und Partnerschaft.<br />
„HEMMUNGEN UND VIELE VOR-<br />
STELLUNGEN MÜSSEN EBENSO<br />
ABGEBAUT WERDEN WIE FEHLEIN-<br />
SCHÄTZUNGEN DES SEXUELLEN<br />
VERHALTENS UND ERLEBENS.“<br />
Wichtig ist, dass Ratsuchende zum Abschluss<br />
dieses Klärungsgesprächs ausreichend<br />
Informationen zur sexuellen Funktionsstörung,<br />
zur Beurteilung der Störung und weiteren<br />
diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten<br />
erhalten.<br />
Unabhängig von den Ursachen kann jeder<br />
erektionsgestörte Patient von einer kompetenten<br />
SEXUALBERATUNG profitieren.<br />
Dabei werden sexuelle Ängste, Wünsche und<br />
Fantasien geklärt. Es geht außerdem um Vermittlung<br />
von Kenntnissen zu Grundlagen der<br />
Sexualität. Hemmungen und viele Vorstellungen<br />
müssen ebenso abgebaut werden wie<br />
Fehleinschätzungen des sexuellen Verhaltens<br />
und Erlebens. Abbau von Versagensängsten,<br />
Leistungsdruck, negativen Erwartungen,<br />
ablenkenden Gedanken, ungünstige Partnerinteraktionen<br />
oder mangelnder Stimulation<br />
führt bereits zu einer weitgehenden Verbesserung<br />
der Erektionsstörung. In anderen Fällen<br />
ist es notwendig, tiefer liegende Faktoren<br />
zu bearbeiten, die der Symptomauflösung<br />
im Wege stehen. Gespräche ermutigen zur<br />
Veränderung sexueller Einstellungen und Verhaltensweisen.<br />
In meiner Praxis geht es um effektive, langfristig<br />
wirksame, vom Betroffenen und seinem<br />
Partner akzeptierten Behandlungsmöglichkeiten.<br />
Thema ist nicht nur die Erektion, sondern<br />
die sexuelle Zufriedenheit oder die „sexuelle<br />
Gesundheit“.<br />
Dr. Dirk Stemper,<br />
Psychologie Halensee<br />
Psychotherapie | Beratung |<br />
Coaching<br />
Wallotstraße 8, 14193 Berlin<br />
Tel. 030 26323366<br />
info@praxis-psychologie-berlin.de<br />
www.praxis-psychologie-berlin.de<br />
<strong>CHECK</strong> | AUSGABE 4<br />
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