19.09.2022 Aufrufe

CHECK Magazin - Gesundheitsmagazin für Männer No.5

Beratungs- und Anlaufstellen für Drogennutzer*innen und Abhängige sehen sich einem besonderen Dilemma ausgesetzt. Die meisten Fachkräfte aus dem Bereich der Drogenprävention wissen, dass die Ansage: „Nehmt keine Drogen, weil sie illegal und ungesund sind“, die Menschen nicht vom Konsum abhält. Die Kunst ist hier, Konsum-Strategien zu vermitteln und bei Drogenmissbrauch individuelle Schadensbegrenzung vorzunehmen, etwa in Form von Safer Use.

Beratungs- und Anlaufstellen für Drogennutzer*innen und Abhängige sehen sich einem besonderen Dilemma ausgesetzt. Die meisten Fachkräfte aus dem Bereich der Drogenprävention wissen, dass die Ansage: „Nehmt keine Drogen, weil sie illegal und ungesund sind“, die Menschen nicht vom Konsum abhält. Die Kunst ist hier, Konsum-Strategien zu vermitteln und bei Drogenmissbrauch individuelle Schadensbegrenzung vorzunehmen, etwa in Form von Safer Use.

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SEXUALBERATUNG<br />

Foto: Viacheslav Iakobchuk_stock.adobe.com<br />

liche Gründe existieren, etwa Unkenntnis der<br />

eigenen Sexualität, mangelnde Erfahrung,<br />

falsche Vorstellungen durch Pornos oder<br />

oberflächliche Ängste.<br />

Im Zusammenspiel der Ursachen finden sich<br />

aber bestimmte Gesetzmäßigkeiten, die <strong>für</strong><br />

primäre und sekundäre Erektionsstörungen<br />

unterschiedlich sind. Sekundäre Erektionsstörungen<br />

beruhen auf belastenden Lebensereignissen,<br />

deren emotionale Auswirkungen<br />

auf die Sexualität sich der Mann meist nicht<br />

bewusst ist und die durch Versagensangst<br />

zum Erektionsversagen führen. Dazu zählen<br />

Stress, Jobverlust oder auch die Auswirkungen<br />

der Corona-Maßnahmen. Zwar kann es auch<br />

bei sekundären Erektionsstörungen bedeutsame<br />

entwicklungsbedingte Ereignisse geben,<br />

doch spielen diese bei den primären Erektionsstörungen<br />

eine viel wichtigere Rolle. Bei<br />

den primären Erektionsstörungen verhindern<br />

früh angelegte Konflikte und Traumatisierungen<br />

die Herausbildung einer stabilen sexuellen<br />

Funktion. Sie treten ebenfalls in Form sexueller<br />

Versagensängste auf. Spätere belastende<br />

Ereignisse sind dann aber weniger wichtig.<br />

Es klingt so, als wäre das alles stark miteinander<br />

verflochten.<br />

Sexualität hat wichtige Funktionen <strong>für</strong> den<br />

seelischen Haushalt jedes Menschen und<br />

ist untrennbar auch mit Partnerschaft verwoben,<br />

egal ob Mr. Right oder Mr. Rightnow.<br />

Paarbezogene Störungsursachen können<br />

beim Betroffenen selbst liegen, in Form der<br />

genannten Ängste vor Sexualität, sie können<br />

aber auch direkt aus der Partnerbeziehung<br />

stammen, etwa durch Missbrauch der Sexualität<br />

als Machtmittel oder sexuelle Funktionsstörungen<br />

als Ausdruck einer Nähe-Distanz-<br />

Problematik. Es gibt Konflikte um Status und<br />

Dominanz, Probleme mit Intimität, Vertrauen<br />

und Schwierigkeiten mit sexueller Attraktivität<br />

und sexuellem Verlangen.<br />

Zusammen mit den verbreiteten überhöhten<br />

Vorstellungen über sexuelle Leistungsfähigkeit<br />

erleben sich viele Betroffene in der Se-<br />

<strong>CHECK</strong> BERLIN/BRANDENBURG #5<br />

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