CHECK Magazin - Gesundheitsmagazin für Männer No.5
Beratungs- und Anlaufstellen für Drogennutzer*innen und Abhängige sehen sich einem besonderen Dilemma ausgesetzt. Die meisten Fachkräfte aus dem Bereich der Drogenprävention wissen, dass die Ansage: „Nehmt keine Drogen, weil sie illegal und ungesund sind“, die Menschen nicht vom Konsum abhält. Die Kunst ist hier, Konsum-Strategien zu vermitteln und bei Drogenmissbrauch individuelle Schadensbegrenzung vorzunehmen, etwa in Form von Safer Use.
Beratungs- und Anlaufstellen für Drogennutzer*innen und Abhängige sehen sich einem besonderen Dilemma ausgesetzt. Die meisten Fachkräfte aus dem Bereich der Drogenprävention wissen, dass die Ansage: „Nehmt keine Drogen, weil sie illegal und ungesund sind“, die Menschen nicht vom Konsum abhält. Die Kunst ist hier, Konsum-Strategien zu vermitteln und bei Drogenmissbrauch individuelle Schadensbegrenzung vorzunehmen, etwa in Form von Safer Use.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
GESELLSCHAFT<br />
Foto: photographee.eu_stock.adobe.com<br />
Gelegenheitskonsument*innen, die den<br />
Konsum ihrem Lebensstil und ihrem Lebenskonzept<br />
anpassen können. Und Abhängige und<br />
Dauerkonsument*innen, die umgekehrt ihren<br />
Lebensstil und ihr Lebenskonzept dem Konsum<br />
anpassen. Alle haben eines gemeinsam: Um ihr<br />
Bedürfnis nach einem illegalen Rauschmittel<br />
zu stillen, müssen sie in kriminelle Gefilde<br />
eintauchen. Hier treffen sie unter Umständen<br />
auf dunkle Gestalten, die gefährliche Dinge im<br />
Schilde führen. 2018 gab es laut einer offiziellen<br />
Umfrage weltweit 269 Millionen Konsument*innen<br />
von illegalen Drogen.<br />
Polizist*innen:<br />
Kontrolldelikten ist gemein, dass meistens<br />
gezielt Kontrollen, etwa auf Verstoß gegen das<br />
Betäubungsmittelgesetz, durchgeführt werden.<br />
Anschließend wird die Straftat registriert.<br />
Je intensiver die behördlichen Überprüfungen,<br />
desto mehr Fälle werden aufgedeckt. Das<br />
Bundeskriminalamt verbuchte in Deutschland<br />
2019 exakt 359.747 Rauschgiftdelikte und<br />
284.390 Tatverdächtige.<br />
Richter*innen:<br />
Das Bundesamt <strong>für</strong> Justiz zählte 2019 insgesamt<br />
21.338.91 Richter*innen sowie andere<br />
Vertreter*innen des öffentlichen Interesses<br />
in der Rechtspflege der Bundesrepublik<br />
Deutschland. 2020 waren in Deutschland<br />
333.600 Polizist*innen im Dienst. Jedes Jahr<br />
kümmert sich also ungefähr eine Polizist*in<br />
um etwa 1,08, eine Rechtspfleger*in um etwa<br />
16,7 Rauschgiftdelikte.<br />
Noch einmal zur Erinnerung: Der weltweite<br />
Marktwert illegaler Drogen wird auf 500<br />
Milliarden US-Dollar geschätzt. Wer wirklich<br />
neugierig darauf ist, in welchem Pool dieses<br />
Geld landet, der klicke sich einmal durch das<br />
Topics-Menu des UN Office On Drugs and<br />
Crime: Waffenschmuggel, Terrorismus, Menschenhandel,<br />
Wilderei, Cybercrime, Korruption<br />
und so weiter. Man braucht nicht viel Vorstellungskraft,<br />
um sich einen direkten Zusammenhang<br />
zwischen der Line Koks, die man auf<br />
einer Party zieht, und der Zwangsprostitution<br />
von Minderjährigen auszumalen.<br />
<strong>CHECK</strong> BERLIN/BRANDENBURG #5<br />
35