4-2022
Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home
Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home
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Titelstory<br />
Besonders schmale Stromversorgungs-Baugruppen<br />
Kompakte Netzteile für smarte Gebäude<br />
Mit zunehmender Gebäudeautomation wächst der Bedarf an smarten<br />
Netzteilen, doch der Platz dafür ist begrenzt. Schmale Schaltnetzteile mit hoher<br />
Leistungsdichte sind die Lösung.<br />
© iStock.com/GregorBister/iStock_000056942006_Large<br />
Autor:<br />
Hermann Püthe<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
inpotron Schaltnetzteile GmbH<br />
www.inpotron.com<br />
Die Zeiten, als im trauten Heim nur<br />
Licht, diverse Küchengeräte, Warmwasserboiler<br />
sowie Radio und Fernseher<br />
die Elektrolandschaft bevölkerten,<br />
sind längst vorbei.<br />
Im smarten Home<br />
wollen auch die Wärmepumpe mitsamt<br />
ihrer elektronischen Regelung, diverse<br />
Komfort-, Klima- sowie Beleuchtungssteuerungen<br />
mit Strom versorgt werden.<br />
Ebenso wie motorgetriebene Rollläden,<br />
Überwachungskameras, Einbruchsschutz,<br />
Zugangskontrollen,<br />
Rauchmelder und dergleichen mehr.<br />
Über speziell für die Gebäudetechnik<br />
entwickelte Datennetze, wie etwa den<br />
weitverbreiteten KNX-Bus, sammelt die<br />
Gebäudeleittechnik Daten zu Stromverbräuchen,<br />
Temperaturen, Feuchte<br />
oder Raumbelegung und steuert ihrerseits<br />
Motoren, Lüftungsklappen und<br />
Ventile für die Klimatisierung.<br />
Dank einer intelligenten Analyse aller<br />
Daten können auch Wartungsschwerpunkte<br />
rechtzeitig erkannt und sich<br />
anbahnende Geräteausfälle abgewendet<br />
werden. Wodurch der Betrieb insgesamt<br />
effizienter und sicherer wird.<br />
Damit einher geht ein zunehmender<br />
Bedarf an intelligenten Schaltnetzteilen<br />
zur Stromversorgung und Datenerhebung.<br />
Allein der Platz im Schaltschrank<br />
ist begrenzt und meist nicht<br />
auf Zuwachs ausgelegt. Hier springen<br />
schlanke Stromversorgungen in die<br />
Bresche, wie sie etwa von der inpotron<br />
Schaltnetzteile GmbH nach Kundenwunsch<br />
konfektioniert werden: Waren<br />
bis vor kurzem 1,28-A-KNX-Netzteile<br />
nur mit einer Breite von sechs Teilungseinheiten<br />
entsprechend 108 mm zu<br />
bekommen, so sind inzwischen vermehrt<br />
auch Geräte mit vier Teilungseinheiten<br />
(72 mm) erhältlich.<br />
Diese Reduzierung der Breite um ein<br />
Drittel ist jedoch alles andere als trivial.<br />
Sowohl konstruktiv wie auch elektrisch<br />
ist sie eine anspruchsvolle Herausforderung,<br />
wenn am Ende der Entwicklung<br />
ein gleichermaßen leistungsfähiges<br />
wie zuverlässiges Netzteil stehen soll.<br />
Speziell für die beengten Verhältnisse<br />
im Schaltschrank hat inpotron am Standort<br />
Chemnitz beispielsweise das KNX-<br />
Schaltnetzteil PSU-0342-01 entwickelt.<br />
Es ist nur vier Teilungseinheiten<br />
schmal, liefert aber trotzdem 1,28 A.<br />
Mehr Leistungsdichte<br />
erreicht man durch neue konstruktive<br />
Lösungen. Hintergrund: Damit der<br />
schmale Formfaktor nicht zu Lasten<br />
von Wirkungsgrad, Zuverlässigkeit<br />
und Lebensdauer geht, waren von<br />
den Entwicklern etliche Hürden in<br />
punkto Design, Wärmemanagement<br />
und Schaltungsaufbau zu meistern.<br />
So wurde etwa zwischen den höchsten<br />
Bauteilen und der Modulplatine<br />
aus hochwertigem FR4-Material ein<br />
großzügiger Lüftungsraum belassen,<br />
um die Verlustwärme durch natürliche<br />
Konvektion abzuführen. Gegenüber<br />
vergleichbaren Konkurrenzprodukten<br />
ist der Wickelraum der KNX-<br />
Drossel um 50% vergrößert, wodurch<br />
selbst bei maximaler Last die Verluste<br />
in der Drossel nur halb so groß sind.<br />
Im aufgeräumten Innern des PSU-0342-<br />
01 gibt es keine Hilfsplatinen. Alle SMT-<br />
Bauteile werden mit einem sicheren<br />
Reflow-Prozess auf dem Mainboard<br />
stabil fixiert. Ergänzend zur Kompaktheit<br />
wurden zur Sicherheit zwei unabhängige<br />
Temperaturüberwachungen<br />
ins Netzteil integriert. Eine überwacht<br />
die KNX-Drossel, die andere schaltet<br />
generell bei zu hoher Umgebungstemperatur<br />
ab. Bei preiswerteren Stromversorgungen<br />
wird die KNX-Drossel in der<br />
Regel nicht direkt überwacht.<br />
Der digitale Unterschied<br />
besteht in folgendem Punkt: Das inpotron-KNX-Netzteil<br />
ist prozessorgesteuert.<br />
Sein Mikrocontroller ist unter<br />
anderem zuständig für die Oberwellenkorrektur,<br />
die LED-Signalisierung,<br />
das Temperaturmanagement sowie die<br />
Regelung von Strom und Spannung des<br />
Niederspannungs-Zwischenkreises.<br />
6 Haus und Elektronik 4/<strong>2022</strong>