15.09.2022 Aufrufe

recall_E-Paper_5+6-22_web

recall Das Praxisteam-Magazin

recall Das Praxisteam-Magazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

32<br />

Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />

Aber nicht nur der Anblick von Nahrung führt zur Produktion von Salzsäure,<br />

sondern auch Koffein, Nikotin und Alkohol. Gerade deshalb ist<br />

es umso wichtiger, auf eine gesunde Balance der Nahrungsbestandteile<br />

zu achten. Wie schon erwähnt, wird natürlich auch Schleim zum Schutz<br />

der Magenschleimhaut hergestellt, dennoch kann eine Dysbalance zwischen<br />

der Säure und dem Schleim entstehen und so zu Schäden beziehungsweise<br />

Beschwerden führen.<br />

Immer wieder faszinierend finde ich die Regulationsmechanismen des<br />

Körpers. Physiologisch herrscht im Magen ein pH-Wert von nüchtern 1<br />

und je nach Nahrung bis zu pH = 4. Das ist essentiell, weil nur in diesem<br />

Bereich die Tätigkeiten ordentlich ablaufen können. Nehmen wir jetzt<br />

Nahrung zu uns, die stark basisch ist, wird der pH-Wert basischer. Auch<br />

durch Wasser (pH = 7) wird die Säure in gewisser Weise „neutralisiert“.<br />

Steigt der pH-Wert des Magens über 4, wird die Ausschüttung von Gastrin<br />

(-> führt zu Salzsäurebildung) stimuliert und das solange, bis der<br />

benötigte pH-Wert wieder erreicht wird.<br />

Je länger die Magenverweildauer, desto länger haben die Produkte<br />

Kontakt mit der Magenschleimhaut. In Bezug auf verbrannte Fette oder<br />

kanzerogene Substanzen wie Dioxine, Acrylamid und Nitrit oder Alkohol<br />

bekommt das eine besondere Bedeutung. Unter Stress kann die Phasentrennung<br />

nicht ordnungsgemäß vonstatten gehen und auch die Magenverweildauer<br />

verlängert sich, da der Endmuskel des Magens stark<br />

kontrahiert. Dies ist eventuell einer der ursächlichen Aspekte davon,<br />

dass diese Nahrung dann schwer im Magen liegt.<br />

Zusammenfassend hat der Magen die Aufgabe, die Nahrung zu speichern,<br />

homogenisieren, anzudauen und portionsweise an den Dünndarm<br />

weiterzugeben. Eiweiße und Fette werden schon mal angedaut<br />

und für die weitere Verarbeitung vorbereitet, Kohlenhydrate bleiben<br />

chemisch weitgehend unangetastet. Kurzkettige Fettsäuren, wie ätherische<br />

Öle, zum Beispiel in Küchenkräutern oder in Käse oder Milchprodukten<br />

und Flüssigkeiten, werden bereits im Magen resorbiert.<br />

Der Magen hat noch die Fähigkeit, die Dinge wieder herauszuwerfen,<br />

indem wir erbrechen. Diesen entscheidenden Vorteil hat der Darm leider<br />

nicht, aber dafür andere Besonderheiten, die wir uns im nächsten Teil<br />

anschauen werden.<br />

Daraus ergibt sich, dass Wassertrinken während dem Essen der Verdauung<br />

nichts Gutes tut, sondern einen Mehraufwand bietet. Das Ergebnis<br />

des Mehraufwands zeigt sich auch an einer längeren Magenverweildauer.<br />

Magenverweil… was?<br />

Die einzelnen Makronährstoffe, also Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße<br />

haben eine gewisse Verweildauer im Magen. Denn der Magen durchmischt<br />

nicht nur, er trennt die Nahrungsbestandteile auch in verschiedene<br />

„Phasen“ und daraus ergibt sich die jeweilige Zeit, die die einzelnen<br />

Phasen ungefähr im Magen bleiben. Betrachtet man den Magen von<br />

unten nach oben, liegen im unteren Teil des Magens die Kohlenhydrate,<br />

darüber die Eiweiße und oben drauf die Fette.<br />

Daraus ergibt sich<br />

Kohlenhydrate: 0,5 bis 1,5 h<br />

Eiweiße: 1,5 bis 2,5 h<br />

Fette: 2,5 bis 6 h.<br />

Diese Zeiten stellen quasi das Optimum der Magenarbeit dar. Damit<br />

diese Dauer jeweils eingehalten werden kann, sollte man während dem<br />

Essen nicht unter Stress stehen, die Nahrung ungefähr die Temperatur<br />

des Körpers haben und regelmäßige normale Mahlzeiten (ohne viele<br />

Zwischenmahlzeiten) zu sich nehmen. Koffein direkt im Anschluss an<br />

eine Mahlzeit kann dabei die Verdauungsarbeit beschleunigen und ist<br />

in diesem Fall tatsächlich verdauungsfördernd.<br />

Roxane Pfeiffer<br />

holistic health coach &<br />

Akademisierte Dentalhygienikerin<br />

SALUTOGENESIS<br />

Tel.: +49 151 517 128 30<br />

E-Mail: roxanepfeiffer@yahoo.com<br />

Instagram: saluto.genesis<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!