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Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />
Aber nicht nur der Anblick von Nahrung führt zur Produktion von Salzsäure,<br />
sondern auch Koffein, Nikotin und Alkohol. Gerade deshalb ist<br />
es umso wichtiger, auf eine gesunde Balance der Nahrungsbestandteile<br />
zu achten. Wie schon erwähnt, wird natürlich auch Schleim zum Schutz<br />
der Magenschleimhaut hergestellt, dennoch kann eine Dysbalance zwischen<br />
der Säure und dem Schleim entstehen und so zu Schäden beziehungsweise<br />
Beschwerden führen.<br />
Immer wieder faszinierend finde ich die Regulationsmechanismen des<br />
Körpers. Physiologisch herrscht im Magen ein pH-Wert von nüchtern 1<br />
und je nach Nahrung bis zu pH = 4. Das ist essentiell, weil nur in diesem<br />
Bereich die Tätigkeiten ordentlich ablaufen können. Nehmen wir jetzt<br />
Nahrung zu uns, die stark basisch ist, wird der pH-Wert basischer. Auch<br />
durch Wasser (pH = 7) wird die Säure in gewisser Weise „neutralisiert“.<br />
Steigt der pH-Wert des Magens über 4, wird die Ausschüttung von Gastrin<br />
(-> führt zu Salzsäurebildung) stimuliert und das solange, bis der<br />
benötigte pH-Wert wieder erreicht wird.<br />
Je länger die Magenverweildauer, desto länger haben die Produkte<br />
Kontakt mit der Magenschleimhaut. In Bezug auf verbrannte Fette oder<br />
kanzerogene Substanzen wie Dioxine, Acrylamid und Nitrit oder Alkohol<br />
bekommt das eine besondere Bedeutung. Unter Stress kann die Phasentrennung<br />
nicht ordnungsgemäß vonstatten gehen und auch die Magenverweildauer<br />
verlängert sich, da der Endmuskel des Magens stark<br />
kontrahiert. Dies ist eventuell einer der ursächlichen Aspekte davon,<br />
dass diese Nahrung dann schwer im Magen liegt.<br />
Zusammenfassend hat der Magen die Aufgabe, die Nahrung zu speichern,<br />
homogenisieren, anzudauen und portionsweise an den Dünndarm<br />
weiterzugeben. Eiweiße und Fette werden schon mal angedaut<br />
und für die weitere Verarbeitung vorbereitet, Kohlenhydrate bleiben<br />
chemisch weitgehend unangetastet. Kurzkettige Fettsäuren, wie ätherische<br />
Öle, zum Beispiel in Küchenkräutern oder in Käse oder Milchprodukten<br />
und Flüssigkeiten, werden bereits im Magen resorbiert.<br />
Der Magen hat noch die Fähigkeit, die Dinge wieder herauszuwerfen,<br />
indem wir erbrechen. Diesen entscheidenden Vorteil hat der Darm leider<br />
nicht, aber dafür andere Besonderheiten, die wir uns im nächsten Teil<br />
anschauen werden.<br />
Daraus ergibt sich, dass Wassertrinken während dem Essen der Verdauung<br />
nichts Gutes tut, sondern einen Mehraufwand bietet. Das Ergebnis<br />
des Mehraufwands zeigt sich auch an einer längeren Magenverweildauer.<br />
Magenverweil… was?<br />
Die einzelnen Makronährstoffe, also Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße<br />
haben eine gewisse Verweildauer im Magen. Denn der Magen durchmischt<br />
nicht nur, er trennt die Nahrungsbestandteile auch in verschiedene<br />
„Phasen“ und daraus ergibt sich die jeweilige Zeit, die die einzelnen<br />
Phasen ungefähr im Magen bleiben. Betrachtet man den Magen von<br />
unten nach oben, liegen im unteren Teil des Magens die Kohlenhydrate,<br />
darüber die Eiweiße und oben drauf die Fette.<br />
Daraus ergibt sich<br />
Kohlenhydrate: 0,5 bis 1,5 h<br />
Eiweiße: 1,5 bis 2,5 h<br />
Fette: 2,5 bis 6 h.<br />
Diese Zeiten stellen quasi das Optimum der Magenarbeit dar. Damit<br />
diese Dauer jeweils eingehalten werden kann, sollte man während dem<br />
Essen nicht unter Stress stehen, die Nahrung ungefähr die Temperatur<br />
des Körpers haben und regelmäßige normale Mahlzeiten (ohne viele<br />
Zwischenmahlzeiten) zu sich nehmen. Koffein direkt im Anschluss an<br />
eine Mahlzeit kann dabei die Verdauungsarbeit beschleunigen und ist<br />
in diesem Fall tatsächlich verdauungsfördernd.<br />
Roxane Pfeiffer<br />
holistic health coach &<br />
Akademisierte Dentalhygienikerin<br />
SALUTOGENESIS<br />
Tel.: +49 151 517 128 30<br />
E-Mail: roxanepfeiffer@yahoo.com<br />
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