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26 Rauchentwöhnung in der Zahnarztpraxis<br />

Rauch entwöhnung<br />

mit Hypnose<br />

Im Laufe meiner langjährigen Berufstätigkeit als Zahnärztin konnte ich immer wieder feststellen<br />

welchen Schaden das Rauchen für die Mundgesundheit darstellt. Wir Zahnärzte sehen, meiner<br />

Meinung nach, die Folgeschäden des Rauchens zuerst: Zigarettenrauch ist ein „Fibrinoblastenkiller”,<br />

das heißt es zerstört das Bindege<strong>web</strong>e und damit den Zahnhalteapparat.<br />

Die Zähne werden locker!<br />

Text / Bild Dr. Elisabeth von Mezynski<br />

Raucher zeigen verstärkt Parodontitis und Knochenabbau. Es kann zu<br />

vorzeitigem Implantatverlust kommen. Übrigens bei geringer Blutungsneigung,<br />

weil Nikotin die Blutgefäße verengt. Die Betroffenen merken<br />

dadurch lange Zeit nichts von den destruktiven Vorgängen. Mehr als<br />

70 Prozent der Zahnarztpatienten mit chronisch verlaufenden Parodontalerkrankungen<br />

sind Raucher. Außerdem haben Raucher gegenüber<br />

Nichtrauchern ein deutlich höheres Risiko für Krebs der Mundhöhle, des<br />

Kehlkopfes, des Rachens, der Speiseröhre und der Lunge.<br />

Die Bundeszahnärztekammer empfiehlt daher ein Konzept für Raucherentwöhnung<br />

in die zahnärztliche Praxis zu integrieren. Die Frage nach<br />

dem Rauchen gehört in jeden zahnärztlichen Anamnesebogen. Bereits<br />

in der Prophylaxesitzung ist unser Praxisteam aufgefordert in entspannter<br />

Atmosphäre dem Patienten die Folgen des Rauchens aufzuzeigen<br />

und ihn zum Rauchstopp zu motivieren. Zum Rauchstopp werden Nikotinersatzstoffe<br />

empfohlen. Diese helfen die körperliche Abhängigkeit zu<br />

unterdrücken. Einige Raucher schaffen es mit dieser Hilfe aufzuhören.<br />

Auch Schwangerschaft, Todesangst oder eigene Erkrankung können<br />

motivieren.<br />

Wir wissen jedoch, dass beim Rauchen eine starke psychische Abhängigkeit<br />

besteht. Nach meiner Erfahrung sind circa 30 Prozent der Raucher<br />

so abhängig, dass nicht einmal das Wissen über Lungenkarzinome ausreicht,<br />

um aufzuhören. Ich biete seit 1995 Raucherentwöhnung mit Hypnose<br />

an. Zu mir kommen vorwiegend Raucher, die trotz des Wissens bereits<br />

eingetretener Folgeschäden, trotz des Wunsches aufzuhören, weiter<br />

konsumieren und es trotz mehrmaliger Versuche nicht geschafft haben.<br />

Im Mittelhirn sitzt eine Belohnungssubstanz. Diese ist geschichtlich wichtig<br />

zur Arterhaltung, zum Beispiel für die Nahrungs-und Flüssigkeitsaufnahme<br />

und auch die für Sexualität. Hierdurch wird das Dopaminsystem<br />

aktiviert. Diese Botenstoff-Freisetzung wird als angenehm empfunden.<br />

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