15.09.2022 Aufrufe

recall_E-Paper_5+6-22_web

recall Das Praxisteam-Magazin

recall Das Praxisteam-Magazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ecall<br />

Das Praxisteam-Magazin<br />

<strong>5+6</strong>/<strong>22</strong><br />

Erwachsenenprophylaxe<br />

Ganzheitliche Prophylaxe bei bestehender Parodontits<br />

Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />

Das liegt mir schwer im Magen<br />

Erwachsenenprophylaxe


permadental<br />

PERMADENTAL.DE/TRIO-CLEAR<br />

0 28 <strong>22</strong> - 71330<br />

Jetzt anmelden: kostenlose<br />

TrioClear E-Learnings für Behandler*innen/ZFA<br />

auf academy.moderndental.eu<br />

Für E-Learning-Absolventen verlängert sich<br />

die 25%-Rabatt-Sommeraktion*<br />

(permadental.de/trio-clear) bis zum 30.09.<strong>22</strong>.<br />

NORMALER PREIS<br />

TOUCH-UP<br />

1.099,- € *<br />

6-9 Sets für beide Kiefer;<br />

je Set = 3 Schienen (soft, medium, hart)<br />

(bis zu 54 Schienen)<br />

*inkl. 1 Refinement für beide Kiefer<br />

innerhalb 1 Jahres, MwSt. und Versand<br />

TrioClear – die dreistufige Aligner-Lösung<br />

Nutzen Sie die Vorteile eines Komplettanbieters.<br />

Das Plus für Ihre Praxis: Als weltweiter Aligner-Anbieter verfügt die Modern Dental Group<br />

über die Erfahrung aus vielen Tausend erfolgreich abgeschlossenen Patienten-Fällen.<br />

*Zusätzlich 25 % Rabatt auf über das Online-Portal eingestellte Fälle bis zum 31.8.20<strong>22</strong>. Für Absolventen der TrioClear<br />

E-Learnings verlängert sich die Rabatt-Aktion bis zum 30.9.20<strong>22</strong>. Sollte in seltenen Fällen für besonders komplexe Fälle<br />

ein Angebotspaket „Complete“ oder „Unlimited“ nötig sein, werden Sie informiert. Diese Sommer-Preisaktion gilt nur für<br />

im jeweiligen Angebotszeitraum über das TrioClear Onlineportal eingestellte Patientenfälle. Für digital übermittelte<br />

IOS-Fälle entstehen grundsätzlich keine Planungsgebühren. Werden Abdrücke oder Modelle eingesendet, werden 35 €<br />

(netto) für das Scannen und den Therapieplan berechnet, bei Auftragserteilung aber wieder gutgeschrieben.<br />

Sommeraktion<br />

Modern Dental Academy


Editorial<br />

3<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Erwachsenenprophylaxe ist täglicher Bestandteil in jeder zahnärztlichen Praxis und längst Routine. Immer mehr Patienten<br />

erkennen auch die Notwendigkeit dieser Maßnahmen und kommen mindestens einmal jährlich zur Zahnreinigung<br />

und zahnärztlichen Kontrolle. Dass die Erfolge dieser präventiven beziehungsweise prophylaktischen Behandlungen jedoch<br />

nicht nur von der richtigen Anwendung der Hilfsmittel abhängen, nein auch die Ernährung eine wichtige Rolle spielt und<br />

nicht nur die Mundgesundheit, sondern der gesamte Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen zu betrachten ist,<br />

darüber lest ihr in den Beiträgen dieser Ausgabe.<br />

Den Auftakt macht ein Interview mit der Geschäftsführerin von hypo-A, Wiebke Ivens, die die Bedeutung einer gesunden<br />

Ernährung und ausreichend Bewegung für die allgemein- und Zahngesundheit hervorhebt. Dabei spielen biologische<br />

Nahrungsmittel eine enorm wichtige Rolle, da in den industriell hergestellten Nahrungsmitteln oft Stoffe enthalten sind,<br />

die unseren Körper über die Massen belasten, ohne dass wir dieses wissen. Oder wusstet ihr, dass Glyphosat seit 2010<br />

als Antibiotika patentiert ist? Und der flächendeckende Einsatz dieses Mittels in der Agrarwirtschaft wurde erst kürzlich von<br />

der EU weiterhin erlaubt. In Bezug auf zunehmende Antibiotikaresistenzen und multiresistente Keime ein sehr ernst zu<br />

nehmendes Thema, welches ihr in die Ernährungsberatung der Patienten unbedingt einfließen lassen solltet.<br />

Gemeinsam mit Oral-B suchen wir Tester für den neuen Bürstenkopf „Spezialisierte Reinigung”, der nicht nur für "Zahnspangenträger"<br />

eine sinnvolle Ergänzung in der täglichen Mundpflege darstellt und auf den Lifestyle-Seiten gibt es neue<br />

Gewinnchancen. Viele weitere sehr interessante Beiträge, Produktinformationen und Fortbildungsangebote komplettieren<br />

unser Leseangebot für euch. Viel Spaß beim Entdecken!<br />

Euer <strong>recall</strong> Redaktions-Team<br />

© Oral-B<br />

12<br />

Testphase: Oral-B<br />

Specialised Clean<br />

Inhalt<br />

4 Erwachsenenprophylaxe<br />

Ganzheitliche Prophylaxe bei Parodontitis<br />

36<br />

Umfrage:<br />

Akzeptanz der<br />

Zungenreinigung<br />

<strong>22</strong>© TePe<br />

© medical school11<br />

16 Ganzheitliche (Zahn-)Medizin<br />

Enzyme - Parameter mit zahnmedizinischer<br />

Relevanz<br />

18 Interview mit Dr. Daniel Grotzer<br />

Allianz zwischen Oral-B und Straumann<br />

38 Materialmanagement<br />

Lagerorganisation<br />

40 Praxismanagement<br />

Adieu Zettelwirtschaft<br />

34<br />

TePe Talk: Chancen<br />

in Risiken sehen<br />

24 Kinder- und Jugendprophylaxe<br />

Ein Praxiskonzept<br />

26 Rauchentwöhnung<br />

mit Hypnose<br />

30 Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />

Es liegt mir schwer im Magen<br />

42 Zahnzusatzversicherung<br />

Aufklärung in der Praxis ist zweckmäßig<br />

im Sinne der Aufklärungs-/Beratungspflicht!<br />

48 Lifestyle/<strong>recall</strong>-Rätselspaß<br />

50 Vorschau/ Impressum<br />

www.<strong>recall</strong>-magazin.de


4<br />

Erwachsenenprophylaxe<br />

Wenn das Kind<br />

schon in den<br />

Brunnen gefallen<br />

ist: Ganzheitliche<br />

Prophylaxe bei<br />

bestehender<br />

Parodontitis<br />

© image by rawpixel.com on Freepik<br />

Laut der fünften deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) leiden bereits 52 Prozent der deutschen<br />

Bevölkerung ab 35 Jahren unter einer Parodontitis. Mit der neuen PAR-Richtlinie, welche<br />

ab dem 01.07.2021 in Kraft getreten ist, haben alle gesetzlich Versicherten über einen Zeitraum<br />

von zwei Jahren nach erfolgter Parodontitistherapie einen Anspruch auf Kostenübernahme der<br />

Anschlussbehandlung (Erhaltungstherapie). Aber gehen diese Maßnahmen weit genug und werden<br />

damit die Ursachen dieser Erkrankung wirklich behoben? Wir sprachen mit Wiebke Ivens,<br />

Geschäftsführerin hypo-A GmbH, über diese Thematik. hypo-A ist ein von Peter-Hansen Volkmann<br />

(Arzt für Naturheilkunde), dem Vater von Frau Ivens, 1998 gegründetes Familienunternehmen, das<br />

sich auf die Produktion hochreiner Mikronährstoffe zur Unterstützung bei chronischen Gesundheitsproblemen<br />

spezialisiert hat. Bekanntestes Produkt: die bilanzierte Diät Itis-Protect ® zum<br />

Diätmanagement bei Parodontitis.<br />

Interview mit Wiebke Ivens<br />

<strong>recall</strong> Eine Parodontitis ist eine nicht nur auf den Mundraum begrenzte<br />

Erkrankung. Diese Erkenntnis ist inzwischen wissenschaftlich gut belegt.<br />

Wie bewerten Sie in diesem Kontext die Maßnahmen der neuen<br />

PAR-Richtlinie in Bezug auf Ihre „Wirksamkeit“?<br />

Wiebke Ivens Aus meiner Sicht ist die neue<br />

PAR-Richtlinie eine Enttäuschung. Es ist heute<br />

unstrittig, dass Lebensstilfaktoren einen Einfluss<br />

auf Entstehung und Verlauf einer chronischen Parodontitis<br />

haben. Die Richtlinie greift dies zwar<br />

oberflächlich über die „Information gesundheitsbewusstes<br />

Verhalten zur Reduktion von Risikofaktoren“<br />

auf. Diese Informationspflicht wird aber nicht weiter ausgeführt.<br />

Es fehlen Vorlagen zur Bewertung der Lebensumstände und allgemeinen<br />

Gesundheit und dazu, wie Zahnärzte und Praxisteam unterstützend tätig<br />

werden können. Aus unserer Sicht kann man von der rein mechanischen<br />

Parodontitis-Behandlung keine lange Wirksamkeit erwarten, denn es<br />

werden nur die peripheren Symptome behandelt und nicht die Ursachen.<br />

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Die Symptome müssen selbstverständlich<br />

auch behandelt werden. Aber dabei sollte es nicht bleiben.<br />

<strong>recall</strong> Die Ernährung gewinnt immer mehr an Bedeutung beziehungsweise<br />

Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit der Zahn- und Allgemeingesundheit.<br />

Welche grundsätzlichen Empfehlungen können Sie hier aussprechen?<br />

Wiebke Ivens Theoretisch ist das ganz einfach: Wir müssen wieder mehr<br />

Bewusstsein für unsere Lebensmittel entwickeln. Unsere Nahrung dient<br />

nicht nur der Sättigung, sondern sollte auch und in erster Linie geeignet<br />

sein, unseren Körper mit allem zu versorgen, was er braucht. Generell sollte<br />

die Nahrung reich an Gemüse, heimischen Saaten und Ölen sein und wenig<br />

Kontakt zu Plastik haben. Lieber ein Stück Käse von der Frischetheke als<br />

Käse einzeln in Scheiben folienverpackt. Wir wissen, dass Wasser in Plastikflaschen<br />

ungesund ist – und schweißen unsere Lebensmittel in Folien ein.<br />

Das ist doch verrückt! Auch in der Küche kann man Plastik beziehungswww.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Erwachsenenprophylaxe<br />

5<br />

weise Kunststoffe reduzieren und mehr Holz, Glas und Edelstahl nutzen.<br />

Antihaftbeschichtungen wie Teflon sehen wir wegen möglicher toxischer<br />

Ausgasungen ebenfalls kritisch.<br />

Bei hypo-A sind wir Verfechter der biologischen Ernährung mit einem hohen<br />

Frische-Anteil – Bio ist für den Körper gesünder und für die Umwelt<br />

besser. Wussten Sie zum Beispiel, dass Glyphosat seit 2010 als Antibiotikum<br />

patentiert ist? Und das setzt man auf herkömmlichen Getreidefeldern<br />

zur Unkrautbekämpfung ein. Mit jedem Brot, jeder Pizza, jedem Bier oder<br />

Käse aus nicht biologischer Herstellung nehmen wir auch konstant kleine<br />

Mengen Antibiotika zu uns. Damit leisten wir einen Beitrag zu den immer<br />

weiter verbreiteten Antibiotikaresistenzen, die eine reale Gefahr für unsere<br />

Gesundheit darstellen, nicht zuletzt, weil diese unter anderem zu chronischen<br />

Darmproblemen führen können. Ich empfehle so zu kochen, dass es<br />

für mehrere Tage reicht. Man kann ja auch Portionen einfrieren. Ich mag<br />

beispielsweise Kartoffelaufläufe und Eintöpfe, die man im Sommer lecker<br />

und gesund mit Gartenkräutern variieren kann. Ein einfacher Tipp: Gewöhnen<br />

Sie sich an, zu jeder Mahlzeit etwas Frisches zu kombinieren: Tomate,<br />

Gurke oder Paprika zum Brot, Obst als Nachtisch usw. Ergänzen Sie Gesundes.<br />

Aber bitte nicht schummeln: Ein fertig gekaufter Kartoffelsalat aus<br />

dem Plastikbecher zum konventionellen Grillfleisch samt unterschiedlicher<br />

Saucen in Weichplastik-Flaschen ist garantiert keine gesunde Ernährung,<br />

auch nicht, wenn Kartoffeln und Tomaten ansonsten gesund sind.<br />

Übrigens raten wir bei hypo-A auch generell vom Verzehr rapsölhaltiger<br />

Produkte ab. Rapsöl enthält Erucasäure, von der bekannt ist, dass sie unter<br />

anderem schädlich auf das Herz-Kreislauf-System wirkt. Aus diesem<br />

Grund darf der Gehalt an Erucasäure im Rapsöl 2% nicht überschreiten.<br />

Ich weiß, dass Rapsöl noch immer einen sehr guten Ruf genießt, aber<br />

gerade Vorerkrankten empfehle ich dringend, rapsölhaltige Produkte zu<br />

meiden, denn wir sehen selbst geringe Mengen an Erucasäure sowie die<br />

technisch sehr aufwändige Produktion von Rapsöl kritisch.<br />

Sicherlich müssen wir hier auch als Gesellschaft umdenken: Durch Instagram<br />

und Co. ist in den Vordergrund gerückt, dass Essen möglichst gut<br />

aussehen muss. Das ist aber nicht unbedingt gesund – und schmeckt im<br />

Übrigen auch nicht immer besser. Eine Wurst, die angeschnitten etwas<br />

blass oder leicht angegraut ist, weil sie kein Nitritpökelsalz enthält, kann<br />

gesünder und leckerer sein als eine mit Konservierungs- und Aromastoffen<br />

behandelte rosa Wurst. Nitritpökelsalz bildet krebserregende Nitrosamine.<br />

Ich persönlich verzichte gerne darauf!<br />

<strong>recall</strong> Gemeinsam mit Dr. med. dent. Heinz-Peter Olbertz hat Ihr Vater<br />

Peter-Hansen Volkmann als ganzheitlich denkender Arzt bereits vor mehr<br />

als zehn Jahren mit Itis-Protect® eine therapeutische Lösung entwickelt,<br />

die die Allgemeingesundheit unterstützt und inflammatorische Prozesse<br />

im Sinne einer Silent Inflammation im ganzen Körper reduzieren kann.<br />

Was genau bewirkt diese Kur, wann ist sie indiziert und welche Erfolge<br />

kann man damit erreichen?<br />

Wiebke Ivens Itis-Protect ist eine bilanzierte Diät zum Diätmanagement<br />

bei Parodontitis. Sie führt zu einem deutlichen Rückgang der Entzündung<br />

und erzielt bei schwerer chronischer Parodontitis eine Heilungsrate von<br />

60 Prozent. Im Grunde genommen ist Itis-Protect eine schrittweise, umfassende<br />

Darmkur mit dem Fokus auf Senkung der Entzündungsaktivität.<br />

Dabei nehmen Patienten vier Monate lang täglich zu den drei Hauptmahlzeiten<br />

je vier verschiedene Kapseln mit hochreinen Mikronährstoffen<br />

ein. Die vier Phasen bauen sinnvoll aufeinander auf, das heißt, die<br />

Kombinationen sind genau auf kurative Stoffwechselprozesse im Körper<br />

abgestimmt. Itis-Protect verbessert die Verdauung und Resorption, unterstützt<br />

das Immunsystem, pflegt den Darm und schützt bei Parodontitis<br />

meistens sogar vor Zahnverlust. Auch wenn infolge einer Parodontitis implantiert<br />

wird, empfehlen wir vorab oder begleitend die Mikronährstofftherapie<br />

mit Itis-Protect. Das Implantat kann stabiler reizlos einwachsen,<br />

wenn man die Heilungsprozesse des Körpers zuvor mit Itis-Protect unterstützt<br />

hat. Und zur Frage der Indikation: Voraussetzung ist immer, dass<br />

Patienten zahnmedizinisch gut versorgt sind. Wenn sich trotz erfolgter<br />

Behandlung, guter Mundhygiene und scheinbarer Patienten-Compliance<br />

die Parodontitis nicht verbessert, ist das in der Regel ein Fall für Itis-<br />

Protect – denn dann ist systemisch etwas im Argen. Auch ein aMMP-8-<br />

Test kann bei der Differenzierung helfen. Generell würde ich Patienten<br />

mit chronischer Parodontitis immer empfehlen, den eigenen Lebensstil<br />

zu überdenken und Verbesserungen in den Bereichen Ernährung, Bewegung,<br />

Tabakkonsum und Stress vorzunehmen. Man kann Itis-Protect<br />

ohne weitere Anpassungen erfolgreich anwenden, aber wenn man Lebensstil<br />

und Ernährung verbessert, ist die Wirkung oft nachhaltiger.<br />

<strong>recall</strong> Sie haben bei der Diagnostik den aMMP-8-Wert als Marker für<br />

die Schwere der Parodontitis genannt. Was besagt dieser Wert und wann<br />

sollte dieser Wert Ihrer Meinung nach erhoben werden?<br />

Wiebke Ivens aMMP-8 ist die Abkürzung für die „aktivierte Matrix-<br />

Metalloproteinase-8“. Das Enzym ist ein Destruktionsmarker, der Kollagen<br />

im Bindege<strong>web</strong>e abbaut und bei Entzündungsprozessen vermehrt<br />

ausgeschüttet wird. Wie alle körperlichen Bausteine hat auch aMMP-8<br />

durchaus positive Funktionen – zum Beispiel, indem seine Ausschüttung<br />

Geburten einleitet und auch im Rahmen der Wundheilung: Durch den<br />

Abbau von geschädigtem oder abgestorbenem Ge<strong>web</strong>e sorgt aMMP-8<br />

für eine bessere Heilung der Wunde. Wenn man jedoch in der Zahntasche<br />

einen aMMP-8-Wert von über 20 ng/ml nachweisen kann, besteht<br />

unbedingter Handlungsbedarf. Dann wissen wir, dass der Patient eine<br />

massive Entzündungsproblematik hat und dass die Ausschüttung von<br />

aMMP-8 maßgeblich zur Ge<strong>web</strong>ezerstörung beiträgt. Übrigens eignet<br />

sich der aMMP-8-Test auch zur Früherkennung: Er weist zuverlässig auf<br />

eine beginnende Ge<strong>web</strong>ezerstörung hin, bevor äußere Anzeichen einer<br />

Entzündung oder Ge<strong>web</strong>ezerstörung beziehungsweise Parodontitis<br />

sichtbar werden.<br />

<strong>recall</strong> Nicht jeder ist gleich bereit beziehungsweise hat das Verständnis<br />

dafür, seine Ernährung komplett auf Bio umzustellen oder sieht die<br />

www.<strong>recall</strong>-magazin.de


6 Erwachsenenprophylaxe<br />

Notwendigkeit, neben der gesünderen Ernährung auch noch die körperliche<br />

Betätigung zu intensivieren. Dem einen oder anderen wird<br />

vielleicht auch das Geld dafür fehlen. Wie stehen Sie zu dem Ansatz,<br />

dass jeder Schritt in die Richtung einer gesünderen Ernährung, mehr<br />

körperlicher Bewegung und einer gesundheitsbewussten Lebensweise<br />

ein guter Schritt in Richtung ganzheitlicher Gesundheit ist, so wie in der<br />

Klimadiskussion, dass jeder kleine Schritt etwas dazu beitragen kann –<br />

und was empfehlen Sie unserer Leserschaft im Hinblick auf die Beratung<br />

der Patienten?<br />

Wiebke Ivens Prinzipiell ist das natürlich richtig: Jeder Schritt in die<br />

richtige Richtung ist ein wichtiger Schritt. Aber wir dürfen nicht vergessen:<br />

Patienten mit schwerer Parodontitis sind ernsthaft krank. Es gibt eine<br />

lange Liste an Folge- und Begleiterkrankungen, für die eine Parodontitis<br />

verantwortlich gemacht wird. Insofern sollte man Patienten auch nicht zu<br />

leicht aus ihrer Verantwortung entlassen. Kleine Schritte sind gut, aber<br />

unter Umständen nicht ausreichend. Man sollte Patienten meiner Ansicht<br />

nach bewusst und deutlich auf ihre eigene Verantwortung für ihre Gesundheit<br />

hinweisen: Sie können aktiv etwas ändern und ihren Lebensweg in<br />

einem gewissen Rahmen beeinflussen. Wenn wir hingegen einen Patienten<br />

vor uns haben, der scheinbar gesund ist und regelmäßig zur Prophylaxe<br />

kommt, ist für diesen Patienten tatsächlich jeder Schritt in die richtige<br />

Richtung wertvoll. Auch und vor allem vor dem Aspekt, dass dieser Patient<br />

eventuell der Parodontitispatient von morgen ist. Wenn wir mit der Aufklärung<br />

erst beginnen, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, fällt den<br />

Patienten die Umstellung von Ernährung und Lebensstil in der Regel viel<br />

schwerer. Wenn eine Ernährungsberatung in die normale Prophylaxe integriert<br />

würde, wäre der Schritt nicht mehr ganz so groß, weil die Patienten<br />

sich schon vorher regelmäßig mit dem Thema auseinandergesetzt hätten.<br />

Ich kann mir vorstellen, dass viele Patienten dankbar für eine solche Beratung<br />

sind. Im Grunde genommen sprechen wir hier von einem gesellschaftlichen<br />

Problem: Die Belohnung durch Süßes und Fast Food an stressigen<br />

Tagen, das Gefühl, laufend Neues ausprobieren zu müssen, weil es hübsch<br />

bunt ist oder besonderen Genuss verspricht, ist nicht immer gesund und<br />

kann Menschen sogar krank machen. Die Gesellschaft hat uns dahin gelenkt,<br />

dass viele von uns den Anspruch haben, sich jeden Tag Fleisch leisten<br />

zu wollen. Aber tierische Produkte sind wertvoll. Artgerechte Haltung ist<br />

kein Schnelldreher. Wir haben generell eine hohe Konsumhaltung und in<br />

meiner Wahrnehmung eine immer geringere Wertehaltung.<br />

Hier liegt in der Tat eine Schnittmenge zwischen den Themen Nachhaltigkeit<br />

und Ernährung: Beim Umweltschutz haben wir keine Zeit mehr<br />

zu verlieren. Und wenn jemand eine Parodontitis hat oder anderweitig<br />

vorerkrankt ist, kann er eben auch nicht mehr abwarten, sondern sollte<br />

sofort an sich arbeiten und etwas für sich tun.<br />

<strong>recall</strong> Nicht nur die Patienten gilt es zu einem gesünderen Lebensstil<br />

zu ermutigen, wichtig ist auch, die Informationen für diese Beratung an<br />

die Beratenden zu transportieren. Sie bieten ja regelmäßig auch kostenfreie<br />

Online-Seminare an und sind auf diversen Veranstaltungen persönlich<br />

zugegen. Was wünschen Sie sich für die Zukunft von in unserem<br />

Falle der Zahnärzteschaft und deren Angestellten, damit die Parodontitis<br />

zukünftig nicht mehr nur überwiegend symptomatisch behandelt wird?<br />

Wiebke Ivens Gerade von Zahnärzten und dem zahnmedizinischen<br />

Fachpersonal wünsche ich mir Offenheit. Wenn zum Beispiel nur ein Zahn<br />

von einer "oralen Infektion" schwer geschädigt ist, kann die Ursache ganz<br />

offensichtlich nicht nur oral sein. Blicken Sie über den Tellerrand und lassen<br />

Sie Erkenntnisse aus anderen Fachrichtungen einfließen! Bauen Sie<br />

Netzwerke mit Ärzten, Therapeuten und Ernährungswissenschaftlern auf.<br />

Im oralen Raum gibt es so viel zu entdecken. Daraus ergeben sich viele<br />

Chancen, aber auch eine große Verantwortung. Klären Sie Ihre Patienten<br />

im Großen wie im Kleinen auf, machen Sie Menschen mit Parodontitis klar,<br />

dass sie anderen Voraussetzungen unterliegen als gesunde Menschen. Erzählen<br />

Sie ihnen, warum Glyphosat schädlich ist und warum es sinnvoll<br />

sein könnte, Erucasäure zu vermeiden – Rapsöl kann man leicht ersetzen,<br />

das ist keine große Umstellung.<br />

Wir werden immer wieder gefragt, warum wir nicht mehr eigene Studien<br />

mit unseren Produkten und Produktkombinationen wie zum Beispiel zur<br />

Darmpflege durchführen. Die Antwort ist ganz einfach: Wir sind eine kleine<br />

Firma und haben einfach nicht genug Ressourcen. Wenn ich könnte, würde<br />

ich universitäre Studien hoch und runter in Auftrag geben beziehungsweise<br />

unterstützen und ausschreiben. Das ist für ein kleines Familienunternehmen<br />

aber nicht darstellbar. Dabei gibt es viele valide Ergebnisse in angrenzenden<br />

Wissenschaften , beispielsweise im Bereich der Ernährungswissenschaft<br />

und Biochemie. Schauen Sie sich um! Je mehr Menschen sich dafür<br />

interessieren und diese Studienerkenntnisse zusammentragen, desto mehr<br />

Erkenntnisse können wir alle gewinnen.<br />

Was mir wichtig ist und wo ich mich engagiere, haben Sie gerade schon<br />

erwähnt: hypo-A bietet interessierten Fachgruppen kostenlos Seminare an,<br />

in denen wir unser Wissen teilen. Hier richten wir uns gerne auch nach<br />

den Bedürfnissen von Interessenten. Deshalb möchte ich die Frage gerne<br />

zurückgeben: Welche Wünsche haben die Zahnärzte an uns? Was würde<br />

helfen, die Patienten besser zu beraten? Welche Informationen benötigen<br />

Sie als ZFA oder DH, um sich sicherer zu fühlen? Ich würde mich freuen,<br />

wenn viele Leserinnen und Leser sich an uns wenden und mit uns ins Gespräch<br />

darüber gehen, wie wir Sie noch besser darin unterstützen können,<br />

bei Parodontitis systemisch und nicht nur symptomatisch aktiv zu werden.<br />

Vielen lieben Dank für das Gespräch!<br />

hypo-A GmbH<br />

Möllerung 9A · 23569 Lübeck<br />

Tel.: +49 451 307 2121<br />

E-Mail: info@hypo-a.de<br />

www.itis-protect.de<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Sofortige * Schmerzlinderung<br />

und anhaltender Schutz 1,2<br />

elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL REPAIR & PREVENT<br />

PRO-ARGIN<br />

Technologie<br />

ZINK<br />

• PRO-ARGIN Technologie sorgt klinisch<br />

nachweislich für sofortige* und lang anhaltende<br />

Schmerzlinderung 1,2<br />

• Zink stärkt klinisch nachweislich das Zahnfleisch<br />

und hilft, dessen Rückgang vorzubeugen **3<br />

90 % der Patienten bestätigen<br />

signifikante Schmerzlinderung ***4<br />

Scannen Sie hier, um mehr zu erfahren oder besuchen Sie cpgabaprofessional.de für weitere Informationen:<br />

* Für sofortige Schmerzlinderung mit der Fingerspitze direkt auf den schmerzempfindlichen Zahn auftragen und 1 Minute lang sanft einmassieren. ** Zahnfleischrückgang<br />

ist eine der Hauptursachen von Schmerzempfindlichkeit. *** Nach 2-wöchiger Verwendung der elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL REPAIR & PREVENT<br />

Zahnpasta, n = 125 Teilnehmer.<br />

1 Nathoo et al. J Clin Dent 2009;20 (Spec Iss): 123-130. 2 Docimo et al. J Clin Dent. 2009; 20 (Spec Iss): 17-<strong>22</strong>. 3 Lai et al. J Clin Periodontol 42 S17 (2015).<br />

4 Ipsos, Patient Experience Program mit elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL REPAIR & PREVENT Zahnpasta, 2-wöchiger Produkttest, 175 Teilnehmer, Deutschland 2019.


8 Erwachsenenprophylaxe<br />

Unser Praxiskonzept<br />

Die eigenen Zähne bis ins hohe Alter erhalten zu können ist wünschenswert und ein Stück Lebensqualität,<br />

die es sich lohnt, anzustreben. Sie sind nun mal auf Dauer in ihrer Natürlichkeit die<br />

gesündesten, schönsten und auch preiswertesten. Dass hierfür eine gute Mundhygiene wichtig ist,<br />

ist heutzutage (fast) jedem bewusst. Dennoch spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle unter<br />

anderem eine (zahn-)gesunde Ernährung, möglichst halbjährliche Kontrolluntersuchungen beim<br />

Zahnarzt sowie regelmäßige Professionelle medizinische Zahnreinigungen (PMZR).<br />

Text Désirée Voglau Foto ©LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com<br />

Um die Zähne zu schützen, gilt es Karies, Gingivitis und Parodontitis<br />

vorzubeugen. Vor allem Parodontitiserkrankungen nehmen mit steigendem<br />

Alter immer mehr zu. Aufgrund des demografischen Wandels<br />

wird diese Zahl in den nächsten Jahren stetig steigen. Karies und Zahnfleischerkrankungen<br />

entstehen durch Bakterien, die sich im Zahnbelag<br />

ansiedeln und dieser muss täglich entfernt werden. Mit der PMZR wird<br />

die häusliche Mundhygiene optimal ergänzt und bietet so einen ausgezeichneten<br />

Schutz für die gesamte Mundhöhle.<br />

Die PMZR beinhaltet das Entfernen aller harten und weichen Zahnbeläge,<br />

die gründliche Reinigung sowie die Politur der Zähne, die genau<br />

auf die individuelle Mundsituation abgestimmt sein sollte. Mit Hilfe<br />

von Spezialinstrumenten, maschinellen Hilfsmitteln (Ultraschall, Pulver-<br />

Wasserstrahl), Handinstrumenten und zahnärztlichen Polierpasten werden<br />

auch schwer zugängliche Stellen von Belägen befreit und poliert.<br />

Hierdurch werden die Zahnoberflächen glatt und das Anhaften neuer<br />

Zahnbeläge wird erschwert.<br />

Dem Patienten sollte die Notwendigkeit und der Nutzen einer PMZR genau<br />

erklärt werden. So übernehmen einige Krankenkassen die Kosten hierfür<br />

komplett oder bezuschussen diese teilweise. Denn oft scheitert die Compliance<br />

der Patienten nicht am Verständnis an einer PMZR, sondern an<br />

den finanziellen Mitteln. Trotz allem muss dem Patienten bewusst gemacht<br />

werden, dass die Kosten für eine Reinigung in der Regel geringer sind, als<br />

für eine Reparatur eines Zahnes mit einer Füllung, Krone oder Ähnlichem.<br />

In der Praxis haben wir täglich mit unterschiedlichen Altersgruppen zu<br />

tun. Die individuelle Behandlung jedes Einzelnen fordert uns und macht<br />

unsere Arbeit spannend. Bei den Erwachsenen unterscheidet man viele<br />

verschiedene Gruppen: Die Schwangeren, allgemein- und zahngesunde<br />

Patienten, Raucher, Patienten mit Gingivitis, Parodontitis, einem hohen<br />

Kariesrisiko, Rezessionen, Patienten mit bestimmten Erkrankungen wie<br />

Diabetes mellitus, Patienten mit (herausnehmbaren) Zahnersatz sowie<br />

Senioren. Generell ist der Behandlungsablauf mehr oder weniger immer<br />

derselbe, dennoch steht die Individualität des Patienten im Mittelpunkt.<br />

Ganz wichtig ist uns, dass regelmäßig die Anamnesebögen neu erhoben<br />

beziehungsweise aktualisiert werden. Im Behandlungszimmer gehen<br />

wir auch hier noch einmal kurz auf die Anamnese ein und klären ab, ob<br />

es Neuigkeiten oder Besonderheiten zu beachten gibt. Vor der Behandlung<br />

spülen unsere Patienten für 60 Sekunden mit einer antibakteriellen<br />

Mundspülung (CHX). Währenddessen legen wir die vorbereiteten, teils<br />

eingepackten Instrumente und Hilfsmittel auf das Behandlungstray und<br />

rufen im Programm die aktuellen Röntgenbilder auf. Bei Bedarf und<br />

nach Absprache mit den Zahnärzten werden ihm neue Bilder erstellt.<br />

Während der gesamten Behandlung achten wir stets darauf, dass wir<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Erwachsenenprophylaxe<br />

9<br />

zwischendurch genügend kleinere Pausen machen, damit unser Patient<br />

den Mund kurz schließen, entspannen oder ausspülen kann. Auch eine<br />

bequeme Patientenlagerung ist uns sehr wichtig, denn die Reinigung<br />

dauert circa eine Stunde. Durch ein professionelles Nackenkissen (zum<br />

Beispiel happynecks), kann diese unterstützt werden. Aber auch als<br />

Behandler achten wir auf eine gute und gesunde Arbeitshaltung. Auf<br />

die Lippen tragen wir etwas Vaseline auf, um spröden und trockenen<br />

Lippen vorzubeugen. Damit wir uns die Arbeit erleichtern und einen<br />

besseren Überblick erhalten, verwenden wir gerne einen Lippen- und<br />

Wangenabhalter (zum Beispiel OptraGate).<br />

Die Behandlung folgt dabei immer diesem Grundmuster:<br />

1. Die Überprüfung der gesamten Mundschleimhaut und der Zunge.<br />

2. Mit der WHO-Sonde wird anschließend der erweiterte PSI<br />

(6-Punkt-Messung) erhoben. Hierbei werden sowohl Blutung als<br />

auch Sondierungstiefen ermittelt. Hiermit erhalten wir einen guten<br />

Überblick über den Entzündungszustand der Gingiva.<br />

3. Bei Implantatträgern untersuchen wir genau das periimplantäre<br />

Ge<strong>web</strong>e auf Mukositis und Periimplantitis.<br />

Alle Ergebnisse werden in der Patientenakte dokumentiert.<br />

Zur besseren Beurteilung der Putzfähigkeit werden die Zähne mittels<br />

Plaquerelevator angefärbt. Hierdurch werden eventuelle Putzdefizite<br />

farblich dargestellt. Biofilm, der älter als 24 Stunden ist, färbt sich lila,<br />

jüngerer rosa. Erstrebenswert ist ein Plaque-Index unter 20 Prozent. Gemeinsam<br />

werten wir das Ergebnis über einen Handspiegel aus. Zuerst<br />

loben wir den Patienten für gut geputzt Bereiche und gehen dann auf<br />

Putzdefizite ein. Nun starten wir die Reinigung mit einem Pulver-Wasserstrahlgerät<br />

(auf Erythritolbasis), um generell erst einmal alle weichen<br />

Beläge sowie Verfärbungen zu entfernen. Zum Schutz bekommt der<br />

Patient hierfür eine Schutzbrille auf. Wir Behandler tragen zusätzlich<br />

noch ein Visier. Anschließend erfolgt die Zahnsteinentfernung mittels<br />

Ultraschall und dann die manuelle Reinigung mit Scaler.<br />

Bei der Beratung werden eventuelle Einschränkungen, Habits etc. berücksichtig<br />

und die optimale Mundhygiene individuell angepasst. Was<br />

in der Sitzung auch nicht fehlen darf, ist eine kurze Ernährungsberatung<br />

mit einigen Hinweisen für eine gesunde Ernährung.<br />

Nachfolgend benutzen wir nochmal das Pulver-Wasserstrahlgerät zur<br />

Politur und eventuellen Entfernung von Restbelägen und Verfärbungen.<br />

Wenn es der Patient wünscht, polieren wir gerne nochmal nach. Nach<br />

(mehrmaligem) Ausspülen darf der Patient das Resultat im Handspiegel<br />

begutachten. Zur Schmelzstärkung applizieren wir zum Abschluss noch<br />

einen Fluoridlack, legen zusammen den Recall fest und vereinbaren sogleich<br />

einen neuen Termin. Abschließend erfolgt dann noch die Kontrolle<br />

durch einen unserer Zahnärzte. Zum Abschied erhält der Patient noch<br />

die genaue MH-Instruktion auf einem Infoblatt, Mundhygienetipps, die<br />

verwendeten ID-Bürstchen (gereinigt!) sowie eine Zahnpastaprobe.<br />

Jeder Patient und jedes Gebiss ist einzigartig und die Pflege muss bei<br />

individuell bestimmt werden. Es gibt viele Faktoren, die zu berücksichtigen<br />

sind und nicht jeder Patient kann vielleicht so gut putzen, wie er es<br />

gerne würde. Berücksichtigen wir dies und gewinnen unsere Patienten<br />

für eine gute Compliance, sehen wir in eine positive Zukunft!<br />

Darauf folgt die Reinigung der Zahnzwischenräume und die Mundhygieneinstruktion,<br />

auf die wir besonders großen Wert legen. Inhalte sind die<br />

Verbesserung der häuslichen Mundhygiene, die Putztechnik unter Einbeziehung<br />

verschiedener Hilfsmittel wie ID-Bürstchen, Einbüschelbürste,<br />

Zahnseide, Superfloss, Zahnbürste, Mundspülung etc. Die korrekte<br />

Anwendung dieser Produkte zeigen wir über den Handspiegel. Auch die<br />

Zungenreinigung sollte regelmäßig durchgeführt werden. Mit der Zahnbürste<br />

oder einem Zungenschaber sowie Zahnpasta oder speziellem Gel<br />

sollte ganz vorsichtig von hinten (Vorsicht Würgreflex!) nach vorne mit<br />

sanftem Druck gereinigt werden.<br />

Désirée Voglau<br />

Dentalhygienikerin<br />

Die Hilfsmittel werden genau dokumentiert, um bei der nächsten Reinigung<br />

alle nötigen Produkte gleich griffbereit zu haben. Wir empfehlen<br />

generell nicht mehr wie zwei, maximal drei Interdentalbürtschen, da erfahrungsgemäß<br />

mehr nicht benutzt werden und es zu kompliziert wird.<br />

Zahnarztpraxis Plank<br />

Pfitznerstraße <strong>22</strong> · 85057 Ingolstadt<br />

E-Mail: desiree_straub@<strong>web</strong>.de<br />

www.zahnarzt-ingolstadt.com<br />

www.<strong>recall</strong>-magazin.de


10 Erwachsenenprophylaxe<br />

Bewährtes neu gestalten! Effektive<br />

Produktkonzepte & kommunikative<br />

Fähigkeiten für patientenzentrierte<br />

Prävention – ein Konsensus-Papier<br />

Vier Experten, darunter DH Julia Haas (Vorstandsmitglied des VDDH), Prof. Dr. Dirk Ziebolz (Geschäftsführender<br />

Oberarzt und Leiter des Funktionsbereichs Interdisziplinäre Zahnerhaltung und<br />

Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Leipzig), PD Dr. Michael Wicht (Kommissarischer<br />

Leiter der Poliklinik Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum zu Köln) und<br />

PD Dr. Georg Cachovan (KOL-Manager Oral Healthcare bei Philips und Lehrbeauftragter an der<br />

Poliklinik für Parodontologie, Präventive Zahnmedizin und Zahnerhaltung, Universitätsklinikum<br />

Hamburg-Eppendorf), sprachen über die Umsetzung der neuen PAR-Richtlinie, die Bedeutung präventiver<br />

Betreuungskonzepte, die Schritte der PZR, neue Technologien und erste Studien dazu<br />

sowie die Motivation der Patienten. Ergebnis ist ein Konsensus-Papier welches wir Ihnen nachfolgend<br />

vorstellen möchten.<br />

Text Julia Haas, Prof. Dr. Ziebholz, Dr. Wicht, Dr. Cachovan, Redaktion<br />

Die persönliche Mundhygiene ist für die Schaffung und den Erhalt mundgesunder<br />

Verhältnisse wichtig und stellt auch für den Patienten eine tägliche<br />

Herausforderung dar. Während das Plaque-Biofilm-Management<br />

auf Glattflächen unproblematischer ist, wird dies im Approximalbereich<br />

- als ökologische Nische für Plaque-Bakterien - aufwändig. Jeder<br />

Approximalraum stellt im Rahmen präventiver Maßnahmen besondere<br />

Anforderungen an die Praxis, an die Umsetzung delegierbarer Leistungen<br />

und die Motivation des Patienten zur Umsetzung der persönlichen<br />

Zahnpflege. Bei den therapeutischen Leistungen in der Praxis und der<br />

anschließenden Empfehlung von Hilfsmitteln zur häuslichen Zahnpflege/<br />

Mundhygiene sind Strukturen und individuelle Gegebenheiten zu berücksichtigen:<br />

Zahnzwischenräume, Weichge<strong>web</strong>e, subgingivale parodontale<br />

Strukturen - und nicht zuletzt die Position benachbarter Zähne zueinander.Hilfreiche<br />

Orientierung und Behandlungsbausteine bietet unter anderem<br />

die neue PAR-Richtlinie. Sie beinhaltet auf Evidenz basierende,<br />

therapeutische Empfehlungen - auf Basis klinischer Beurteilung. Davon<br />

profitieren alle Patienten. Präventionsbasierte Nachsorge (UPT) ist ein<br />

wesentlicher Bestandteil der Parodontal-Therapie und sollte patientenbzw.<br />

risikoorientiert umgesetzt werden.<br />

Die deutsche Implementierung der S3-Leitlinie „Treatment of Stage I-III<br />

Periodontitis“ der European Federation of Periodontology (EFP) - als wissenschaftlich<br />

fundierte Empfehlung - stellt keinen Automatismus für die<br />

Umsetzung in der Praxis dar. Vielmehr ist es eine Handlungsempfehlung,<br />

die weiterhin einer individuellen Anpassung - in Abhängigkeit vom vorliegenden<br />

Patienten - bedarf. Um die Empfehlung zielgerichtet und bedarfsgerecht<br />

umzusetzen, sind eine umfassende Kenntnis über die Richtlinie<br />

und die persönliche Kompetenz nötig. Praxen sind entsprechend in der<br />

Selbstverantwortung.<br />

Die PAR- Richtlinie und der Delegationsrahmen der BZÄK bringt die<br />

Fachkräfte wie ZMPs und DHs in eine Schlüsselposition in der präventiven<br />

Betreuung der Patienten. Die Delegation der Leistungserbringung<br />

regelt dabei eindeutig und ausreichend umfassend das Zahnheilkundegesetz<br />

(ZHG, § 1 Abs. 5 und 6). Die individuelle präventive Betreuung<br />

v<br />

v<br />

der Patientinnen und v Patienten ist weit mehr als eine mechanische Beseitigung<br />

von Belägen und daher auch in zahnärztlicher Verantwortung.<br />

Demnach ist es zusammenfassend eine Herausforderung und Aufgabe<br />

des gesamten in der präventiven Betreuung anvertrauten zahnmedizinischen<br />

Teams bestehend aus ZA und ZMP/DH. Man muss sich klar machen,<br />

dass die Menge an vorgefundenen Biofilmauflagen das Ergebnis<br />

vielfältiger Patientenparameter ist. Die Herausforderung besteht darin,<br />

eine vielschichtige Dysbiose (Biofilm, Immunkompetenz, Lifestyle etc.)<br />

aufzulösen und zu einer Symbiose zurückzuführen oder zu erhalten.<br />

Die diagnosebasierte Individualprophylaxe (DIP) berücksichtigt individuelle<br />

Parameter und sollte auch parodontale Risikofaktoren umfassen<br />

– im Sinne einer individuell präventiven Betreuung. Die PZR, mit den<br />

ihr eindeutig zugeordneten Behandlungsinhalten, stellt nur eine Basisleistung<br />

dar und muss gegebenenfalls um weitere Maßnahmen ergänzt<br />

werden. Kontrolle, Instruktion und Motivation sind daher elementare<br />

Bestandteile einer strukturierten Präventionssitzung. Voraussetzung für<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Erwachsenenprophylaxe<br />

11<br />

die Empfehlung von Mundhygienehilfsmitteln - durch das Praxisteam -<br />

ist auch die verfügbare wissenschaftliche Evidenz.<br />

Forschende Hersteller von Hilfsmitteln für die persönliche Zahn- und<br />

Mundhygiene tragen eine hohe Verantwortung. Im Entwicklungsprozess<br />

von Produkten stehen unter anderem die nutzenstiftende Übertragung<br />

flüssigkeitsdynamischer Grundkenntnisse/Gesetze auf den Zahn und<br />

die Zahnumgebung. Es gilt die Patientenbedürfnisse zu berücksichtigen<br />

und die Anwendbarkeit zu optimieren. Labor- und klinische Studien sollten<br />

dabei synergistisch Ergebnisse zur kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />

liefern. Studien haben gezeigt, dass elektrische Zahnbürsten in der<br />

Lage sind, den Biofilm zu entfernen 1 . Für schallgetriebene elektrische<br />

Zahnbürsten liegen ferner Daten vor, die eine substanzschonende Eigenschaft<br />

gegenüber Weich- und Hartge<strong>web</strong>en belegen 2 . Auch deren<br />

Reinigungseffekt außerhalb des unmittelbaren Kontakts der Filamente<br />

zu Hart- und Weichge<strong>web</strong>e und in den Approximalraum hinein, konnte<br />

gezeigt werden 3 . Für das Biofilmmanagement im Approximalraum zeigen<br />

manuell anwendbare Hilfsmittel, wie beispielsweise Interdental-<br />

Bürsten eine Evidenz - im Gegensatz zur Zahnseide. Neue Produktentwicklungen,<br />

wie die Quad Stream-Technologie (Philips Sonicare Power<br />

Flosser) konnten in ersten Studien überzeugende Ergebnisse zeigen.<br />

(Amini et al., Milleman et al.). Für eine fundierte Bewertung müssen<br />

Ergebnisse weiterer klinischen Studien Berücksichtigung finden. Die<br />

Motivation des Patienten bei der Umsetzung empfohlener persönlicher<br />

Maßnahmen und der Verwendung empfohlener Produkte entscheidet<br />

letztlich darüber, ob das in der Praxis erzielte Behandlungsergebnis bis<br />

zum nächsten Präventionstermin erhalten werden kann. Dieser Aspekt<br />

wird in der neuen PAR-Richtlinie ebenfalls adressiert.<br />

Motivierende Gesprächsführung (Motivational Interviewing, MI) ist eine<br />

ursprünglich in der Suchttherapie verortete Technik, mit der ein klientenzentrierter<br />

- beziehungsweise patientenzentrierter - aber zugleich<br />

direktiver (zielorientierter) Beratungsansatz mit dem Ziel eingesetzt wird,<br />

intrinsische Motivation zur Verhaltensänderung aufzubauen. Nicht der<br />

Behandler sagt, was verändert werden soll - der Patient äußert, was er/<br />

sie verändern möchte. Respekt vor der Patientenautonomie hat bei diesem<br />

eher partnerschaftlichen Interaktionsmodell höchste Priorität. Druck,<br />

Belehrung, Missachtung, Bevormundung und Konfrontation sind zu vermeiden.<br />

Übersetzt in den Präventionstermin könnte ein „eröffnender<br />

Satz“ im Sinne des „Change Talks“ lauten: „Wie wichtig ist Ihnen die<br />

Verbesserung Ihrer Mundhygiene auf einer Skala von 0 – 100?“ Nach<br />

der Patienten-Antwort folgt die Frage „Warum nicht 0“? Bei der nun<br />

folgenden Beantwortung der Frage wird der Patient von sich aus Argumente<br />

für eine Verhaltensänderung vorbringen, was die intrinsische Motivation<br />

erhöht. Im weiteren Gesprächsverlauf sind Fragen wie „Welche<br />

Bedeutung haben Hilfsmittel zur Zahnzwischenraumreinigung? Möchten<br />

Sie darüber reden?“ dazu geeignet, den Dialog zu vertiefen und die Zuversicht<br />

seitens der Patientinnen und Patienten in eine Verhaltensänderung<br />

zu stärken. Die Motivation wird durch Explorieren und Auslösen<br />

von Ambivalenz (Abwägen des Für und Wider einer Verhaltensänderung<br />

beziehungsweise des Beibehaltens einer Gewohnheit) erreicht. Mittels<br />

MI ist es möglich, die persönliche Zahnpflege und die Begeisterung für<br />

Produktempfehlung zu steigern. Die Kombination aus Veränderungsbereitschaft<br />

und der Vereinbarung des Ziels führen dabei zum Erfolg.<br />

Die Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />

<strong>recall</strong> Redaktion<br />

Brahestraße 16 · 04347 Leipzig<br />

Tel.: +49 341 231 032-10<br />

E-Mail: info@<strong>recall</strong>-redaktion.de<br />

www.<strong>recall</strong>-magazin.de<br />

Anzeige<br />

PAROEX ®<br />

Exklusiv in<br />

Zahnarztpraxen<br />

und Apotheken<br />

GUM ® PerioBalance ®<br />

FÜR DAS ZAHNFLEISCH<br />

✔ Enthält Limosilactobacillus* reuteri Prodentis®, ein<br />

einzigartiges Probiotikum für die Gesunderhaltung<br />

des Zahnfleisches. 1<br />

✔ Fördert das Gleichgewicht der Mundflora.<br />

✔ Geeignet für Patienten mit chronischer Parodontitis<br />

und immer wieder auftretender Gingivitis. 2<br />

✔ Um den Nutzen professioneller Zahnreinigung<br />

langfristig zu erhalten.<br />

professional.SunstarGUM.com/de<br />

1 L. reuteri DSM 17938 und L. reuteri ATCC PTA 5289<br />

2 Martin-Cabezas et al. 2016<br />

*ehemals Lactobacillus (Umbennung wegen Neuklassifizierung)<br />

PZN 10032691<br />

SUNSTAR Deutschland GmbH · 79677 Schönau · Tel. +49 7673 885 10855 · service@de.sunstar.com


12<br />

Testphase<br />

Leser testen Produkte – das Original.<br />

NEU: Oral-B „Spezialisierte Reinigung“<br />

Aufsteckbürste und Oral-B iO Series 9<br />

Für eine noch gründlichere Reinigung bei<br />

jedem Bedürfnis<br />

Gemeinsam mit Zahnärzten entwickelt, präsentiert Oral-B den<br />

neuen Bürstenkopf „Spezialisierte Reinigung“ für die Oral-B iO<br />

Serie. Die neue Aufsteckbürste besteht nur aus wenigen Borstenbündeln.<br />

Die zum zentralen, mittigen Borstenbündel schräg<br />

angeordneten äußeren Bosten sind leicht angewinkelt und kürzer<br />

als das innere Bündel. Damit werden auch schwer zugängliche<br />

Bereiche zuverlässig und gründlich gereinigt.<br />

Oszillierend-rotierende Bewegung<br />

in Studien überlegen<br />

Generell ist die Überlegenheit elektrischer Zahnbürsten gegenüber<br />

manuellen Handzahnbürsten bekannt 1,2 . Besonders mit Blick auf<br />

Plaquereduktion und Zahnfleischschutz überzeugen oszillierendrotierende<br />

Modelle: Zahnbürsten mit oszillierend-rotierenden<br />

Bürstenköpfen entfernen bis zu 100 Prozent mehr Plaque als eine<br />

Handzahnbürste 3 und 29 Prozent mehr als eine Schallzahnbürste 4 .<br />

Auch die Wirksamkeit der innovativen Mikrovibrationen der Oral-B<br />

iO Serie ist bestätigt. 5 So können Patienten das Gefühl wie nach<br />

einer professionellen Zahnreinigung jeden Tag zuhause genießen<br />

und dabei ihre Mund- und Allgemeingesundheit verbessern.<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Testphase<br />

Leser testen Produkte – das Original.<br />

Präzise und gleichzeitig sanfte Reinigung<br />

Für besonders schwer zu erreichende Stellen eignet sich der neue<br />

Bürstenkopf „Spezialisierte Reinigung“ von Oral-B hervorragend.<br />

Zahnfehlstellungen, Zahnspangen, Teilprothesen oder Implantate<br />

stellen dank der neuen Aufsteckbürste kein Problem mehr dar.<br />

Durch die angewinkelten Außenborsten, die zentral zur Mitte hinlaufen,<br />

werden auch schwer zugängliche Zwischenräume erreicht<br />

und sorgfältig gereinigt.<br />

Fordert euer persönliches Testprodukt jetzt online an unter<br />

Name, Vorname des/der Testers/-in*<br />

www.barometer-testphase.de<br />

Meldet euch an, um einen der 10 neuen Bürstenköpfe<br />

„Spezialisierte Reinigung“ für die Oral-B iO Serie testen zu<br />

können. Im Testpaket ist eine Oral-B iO Serie 9 inklusive.<br />

E-Mail-Adresse*<br />

1 Pitchika V, et al. (2019): Long-term impact of powered toothbrush on oral<br />

health: 11-year cohort study. J Clin Periodontol. DOI:10.1111/jcpe.13126.<br />

2 Yaacob M, et al. (2014): Powered versus manual toothbrushing for oral health.<br />

Cochrane Database of Systematic Reviews, Issue 6. Art. No.: CD00<strong>22</strong>81. DOI:<br />

10.1002/14651858.CD00<strong>22</strong>81.pub3<br />

3 Grender JM et al., (2020): An 8-week randomized controlled trial comparing<br />

the effect of a novel oscillating-rotating toothbrush versus a manual toothbrush<br />

on plaque and gingivitis. Int Dent J. 2020<br />

4 Grender JM, et al. (2020): A meta-analysis of oscillating-rotating electric<br />

toothbrushes on plaque and gingivitis: Results versus sonic toothbrush controls.<br />

AM J Dent 2020<br />

5 Goyal CR, et al. (2021): 6-Month Clinical Evaluation of Oral-B® iO Electric<br />

Toothbrush versus a Sonic Toothbrush for the Reduction of Gingivitis and Plaque<br />

A. Am J Dent<br />

Anschrift / Praxisstempel*<br />

*erforderliche Angabe (siehe Teilnahmebedingungen)<br />

Mit der Anmeldung zur Barometer Testphase akzeptiert ihr die Teilnahmebedingungen, einzusehen unter www.barometer-testphase.de<br />

Falls das Interesse die zur Verfügung stehende Menge überschreitet, erfolgt keine separate Mitteilung.


Testphase<br />

Leser testen Produkte – das Original.<br />

Auswertung<br />

GLO Science PRO Home<br />

Wie beurteilen Sie das Design / Aufmachung?<br />

85 % sehr gut<br />

15 % gut<br />

Wie beurteilen Sie die Anwendung?<br />

GLO Science PRO Home überzeugt durch sein einzigartiges Design und<br />

seine innovative Technologie. In einem stylischen Beautycase erhält<br />

der Anwender alles, was für eine erfolgreiche Zahnaufhellung benötigt<br />

wird: GLO-Regler, Universalmundstück, 10 Ampullen mit 6 Prozent H 2<br />

0 2<br />

Bleachinggel für mindestens 40 Anwendungen, Lippenbalsam und ein<br />

USB-Ladekabel. Im Gegensatz zu anderen Home-Bleaching Produkten<br />

ist bei GLO Science Pro Home bereits ein Mundstück im Lieferumfang<br />

enthalten, welches sich jedem Kiefer individuell anpasst.<br />

40 % sehr einfach<br />

43 % einfach<br />

17 % Mit etwas Übung<br />

wird es einfacher<br />

Welche Empfindlichkeiten / Sensibilitäten traten auf?<br />

50 % keine Empfindlichkeiten<br />

45 % leichte Empfindlichkeiten<br />

5 % keine Angabe<br />

In dem GLO Mundstück werden LED Licht und Wärme in einem geschlossenen<br />

System kombiniert. Die kontrollierte Erwärmung beschleunigt die<br />

Reaktion des hochreaktiven 6-prozentigen H 2<br />

O 2<br />

und das geschlossene<br />

System verhindert, dass die aufhellenden Sauerstoffmoleküle von der<br />

Zahnoberfläche entweichen. Dies führt zu einer kürzeren Einwirkzeit des<br />

H 2<br />

O 2<br />

-Gels und damit zu einer geringeren Empfindlichkeit. Die Wärme wird<br />

auf die optimale Temperatur (von maximal 42°C) reguliert, wodurch Überreaktionen<br />

der Pulpa verhindert werden. Die Effektivität des Bleachingprozesses<br />

ist fünfmal höher als bei Anwendungen ohne Lampe.<br />

Um wie viel Farbstufen anhand der Vita Farbskala<br />

(A1/A3 etc.) wurden Ihre Zähne weißer?<br />

26 % 5 Nuancen und mehr<br />

53 % 3 – 4 Nuancen<br />

21 % bis zu 2 Nuancen<br />

Wie zufrieden sind Sie mit dem Ergebnis?<br />

An mindestens 5 aufeinanderfolgenden Tagen werden 4 Anwendungen<br />

á 8 Minuten (32 min pro Tag) durchgeführt. Das vegane Bleachinggel<br />

mit 6 Prozent Wasserstoffperoxid befindet sich in wiederverschließbaren<br />

Ampullen. Mittels innovativer Pinselspitze lässt sich das Gel leicht auf die<br />

Zähne applizieren, ohne zu verlaufen. Ein neutraler pH-Wert während<br />

des Bleachingprozesses verhindert jegliche Sensibilitäten. Der integrierte<br />

Timer schaltet die Lampe im Mundstück nach 8 Minuten automatisch ab.<br />

Überreaktionen werden so vorgebeugt.<br />

www.bisico.de/produkt/glo-science-pro-home<br />

18 % Erwartungen übertroffen<br />

32 % sehr zufrieden<br />

40 % zufrieden<br />

10 % unzufrieden<br />

Würden Sie GLO in Ihrer Praxis anbieten?<br />

73 % ja<br />

27 % nein<br />

www.barometer-testphase.de


Clean<br />

and en<br />

Joy<br />

mint<br />

caramel<br />

cherry<br />

FLUORIDHALTIGE ZAHNREINIGUNGS-<br />

UND POLIERPASTE<br />

CleanJoy<br />

Effektiv und schonend zugleich<br />

• Individuell auf jede Situation abstimmbar durch drei Abrasionsstufen<br />

• Einfach und unverwechselbar durch Ampelkodierung der Abrasionsgrade<br />

• Enthält neben Fluorid (700 ppm) auch Xylitol<br />

• Politur auch nach dem Einsatz von Pulverstrahlgeräten<br />

• Jetzt in 3 angenehmen Geschmacksrichtungen: Minze, Kirsche, Karamell<br />

• Auch in der praktischen SingleDose<br />

VOCO GmbH · Anton-Flettner-Straße 1-3 · 27472 Cuxhaven · Freecall 00 800 44 444 555 · www.voco.dental


16 Ganzheitliche (Zahn-)Medizin<br />

Enzyme – als Parameter für<br />

pathologische Veränderungen<br />

mit zahnmedizinischer Relevanz<br />

Enzyme sind für den Stoffwechsel aller Organismen unverzichtbar. Durch das Absenken der notwendigen<br />

Aktivierungsenergie initiieren sie Prozesse, beschleunigen sie oder verschieben das Reaktionsgleichgewicht.<br />

Verlagert sich Letzteres zugunsten ge<strong>web</strong>eabbauender Prozesse, kann eine hohe Enzymaktivität<br />

ein Marker für pathologische Veränderungen sein. Es lohnt sich also genauer hinzusehen,<br />

wie es um den Enzymhaushalt bestellt ist.<br />

Text Anna Cnyrim Bild hypo-A<br />

Chemisch gesehen sind die meisten Enzyme Proteine, die als Katalysatoren<br />

an biochemischen Reaktionen beteiligt sind, ohne selbst verändert<br />

zu werden. Viele Prozesse im menschlichen Körper würden ohne Enzyme<br />

nicht stattfinden. Daher können Enzymdefekte schwerwiegende bis<br />

lebensbedrohliche Folgen haben, wie beispielsweise eine Phenylketonurie,<br />

die schon im Kindesalter zu Fehlentwicklungen des Gehirns führt.<br />

Gemeinsam haben alle Enzyme, dass sie nicht wahllos an verschiedenen<br />

Orten und Reaktionen beteiligt sind. Sie sind substrat- und/oder<br />

wirkungsspezifisch und noch dazu auf ein passendes Milieu angewiesen.<br />

Das heißt, dass ein Enzym in der Regel nur an einem bestimmten<br />

Prozess beteiligt ist und seine Funktion auch nur dann in vollem Maße<br />

erfüllen kann, wenn die Umgebung (Temperatur und pH-Wert) stimmt.<br />

Enzymproduktion und -vorkommen<br />

Einen Großteil der lebensnotwendigen Proteine erzeugt unser Körper<br />

selbst. So werden etwa Verdauungsenzyme größtenteils in den Drüsen<br />

des Verdauungstraktes produziert, insbesondere in der Bauchspeicheldrüse.<br />

Häufig verrät bereits der Name, welchen Prozess sie katalysieren.<br />

So sind beispielsweise Lipasen dafür zuständig, Lipide in ihre Grundbestandteile<br />

zu spalten. Amylasen tun dasselbe mit Stärke (lat.: Amylum).<br />

Eine Enzymgruppe muss hingegen mit der Nahrung aufgenommen<br />

werden. Die sogenannten Nahrungsenzyme sind in Rohkost und Obst<br />

enthalten und leisten einen Großteil der Verdauungsarbeit beim Verzehr<br />

selbst. Durch Kochen oder Erhitzen verändert sich allerdings ihre Struktur<br />

und damit ihre Wirkkraft. Prominente Vertreter dieser Gruppe sind<br />

zum Beispiel das Bromelain der Ananas und Papain aus der Papaya.<br />

Denn nicht nur Verdauungsprozesse gehören zum Aufgabenbereich der<br />

Enzyme: Alle Ge<strong>web</strong>e des Organismus befinden sich in permanenten<br />

Auf- und Abbauprozessen, an denen Enzyme wie Proteasen und Kollagenasen<br />

beteiligt sind.<br />

Enzyme mit zahnmedizinischer Relevanz<br />

Im Mundraum, als Eingangstor des Verdauungstraktes, kommen vor<br />

allem Enzyme zum Einsatz, die für eine gesunde Mundflora sorgen<br />

und der Abwehr dienen. Namentlich handelt es sich hier vor allem um<br />

Lysozyme, Peroxidasen und Lactoferrine. Ihre Aktivität steht in engem<br />

Zusammenhang mit der Gesundheit von Zähnen und Zahnhalteapparat.<br />

Ein Beispiel: aMMP-8<br />

Besondere Aufmerksamkeit gilt zudem einer Kollagenase: der aktiven<br />

Matrix-Metalloproteinase-8, kurz aMMP-8. Sie ist am Abbau von<br />

Kollagen im Zahnhalteapparat beteiligt und damit ein Destruktionsmarker.<br />

Aufgrund ihrer hohen Sensibilität reagieren Enzyme schnell<br />

auf Veränderungen im Organismus und geben, dank ihrer Spezifität,<br />

gleichzeitig einen Hinweis, wo das Problem liegt. Veränderungen in der<br />

Enzymaktivität eignen sich daher zu diagnostischen Zwecken. Wird im<br />

Falle von aMMP-8 in der parodontalen Tasche ein Wert über 20 ng/ml<br />

nachgewiesen, findet dort im Rahmen einer Parodontitis ein vermehrter<br />

Ge<strong>web</strong>eabbau statt. Eine aMMP-8-Messung gibt Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzten schon frühzeitig eine klare Auskunft darüber, ob der<br />

Stoffwechsel durch ein Entzündungsgeschehen belastet ist, sodass sie<br />

geeignete Maßnahmen einleiten können. Zudem ermöglicht der Test<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Ganzheitliche (Zahn-)Medizin<br />

17<br />

eine inzwischen verpflichtende Dokumentation der Aufklärungsarbeit.<br />

Das Verfahren ist schmerzfrei, einfach anzuwenden und liefert dem<br />

dentalen Team ein manifestes Argument für die Kommunikation mit<br />

erkrankten Patienten.<br />

Gesund beginnt im Mund<br />

Der bekannte Slogan bringt auf den Punkt, was mitunter aus den Augen<br />

verloren wird: Die Mundgesundheit steht in engem Zusammenhang<br />

mit der Gesundheit des Gesamtorganismus. Kollagenasen wie aMMP-8<br />

sind schließlich im Kollagen des gesamten Bindege<strong>web</strong>es aktiv, nicht<br />

nur im Zahnhalteapparat. Eine wichtige Funktion haben sie beispielsweise<br />

im Rahmen der Wundheilung. Durch den Abbau von geschädigtem<br />

oder abgestorbenem Ge<strong>web</strong>e sorgen sie für eine optimale Heilung<br />

der Wunde, indem sie totes Ge<strong>web</strong>e entfernen. Während ein drastisch<br />

erhöhter aMMP-8-Wert in den parodontalen Taschen signalisiert, dass<br />

Handlungsbedarf besteht, kann er also an anderer Stelle durchaus wünschenswert<br />

sein.<br />

Alter, Krankheiten, Medikation und vielem mehr. Und selbst bei ausreichender<br />

Menge ist die Aktivität der Enzyme nicht zwangsläufig gewährleistet.<br />

Ein Mangel ist oft schwer erkennbar, weil er trotz der hohen<br />

Spezifität meist eher zu diffusen Beschwerden führt. Der menschliche<br />

Körper ist schließlich ein Meister der Improvisation und Kompensation.<br />

In Phasen von erhöhter Belastung, Schlafmangel und suboptimaler<br />

Ernährung kann eine Supplementierung mit hochwertigen Enzympräparaten<br />

den Organismus unterstützen und zur Homöostase beitragen.<br />

Besonders verträglich und frei von belastenden Zusatzstoffen ist zum<br />

Beispiel das Präparat hypo-A Enzyme mit 7 Verdauungsenzymen und<br />

natürlichen Pflanzenextrakten. Dank der Reinheit und Qualität ist das<br />

Produkt auch für Allergiker geeignet.<br />

Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der hypo-A GmbH<br />

Anna Cnyrim<br />

Regulation des Enzymhaushaltes<br />

Viele Faktoren nehmen Einfluss darauf, ob die Enzymversorgung ausgewogen<br />

ist: Die Zufuhr von Nahrungsenzymen hängt von der individuellen<br />

Ernährung ab, ihr Verbrauch von der Lebensweise, Stressbelastung,<br />

hypo-A GmbH<br />

Möllerung 9A · 23569 Lübeck<br />

Tel.: +49 451 307 2121<br />

E-Mail: info@hypo-a.de<br />

Anzeige<br />

TITANDIOXID<br />

NEU<br />

OHNE<br />

Die optimierte Aminomed –<br />

durch klinische Studien bestätigt<br />

1<br />

Klinische Anwendungsstudie unter dermatologischer und<br />

zahnmedizinischer Kontrolle, durchgeführt von dermatest 01/2021<br />

2<br />

Messmethode „Züricher Modell“. Aminomed bisher: RDA 50<br />

Die weiterentwickelte Formulierung der medizinischen<br />

Kamillenblüten-Zahncreme ist jetzt noch empfehlenswerter<br />

für Sensitiv-Patienten und bei erhöhtem Parodontitis-Risiko:<br />

✔ einzigartiges Doppel-Fluorid-System mit erhöhtem<br />

Fluoridanteil (1.450 ppmF)<br />

✔ ohne Titandioxid – so werden die natürlichen Inhaltsstoffe<br />

wie z. B. Kamillenextrakte sichtbar<br />

✔ noch sanftere Zahnpflege (RDA 31) 2 bei sehr guter<br />

Plaqueentfernung<br />

✔ für die bestmögliche Mundpflege bei gereiztem Zahnfleisch<br />

und empfindlichen Zähnen<br />

Wirksamkeit bestätigt durch zahnmedizinische<br />

Untersuchungen und klinische Studien<br />

68,5<br />

%<br />

54,1<br />

%<br />

Senkung des<br />

Gingiva-Index<br />

nach 4 Wochen 1<br />

56,9<br />

%<br />

weniger Schmerzempfindlichkeit<br />

bereits nach 7 Tagen 1<br />

Senkung des<br />

Plaque-Index<br />

nach 4 Wochen 1<br />

Kostenlose Proben:<br />

Bestell-Fax: 0711-75 85 779-67<br />

E-Mail: bestellung@aminomed.de<br />

Praxisstempel, Anschrift<br />

Datum, Unterschrift<br />

<strong>recall</strong> Sept. <strong>22</strong><br />

Dr. Liebe Nachf. GmbH & Co. KG<br />

D-70746 Leinfelden-Echterdingen<br />

www.aminomed.de/zahnaerzte<br />

aminomed – die medizinische Kamillenblüten-Zahncreme


18 Prophylaxe<br />

Neue Allianz<br />

zwischen<br />

Straumann<br />

und Oral-B<br />

Während der Fokus bei Oral-B im Bereich der Prophylaxe liegt, ist die Stärke von Straumann die<br />

Implantologie. Was es mit der neuen Allianz auf sich hat, welche Gemeinsamkeiten verbinden,<br />

beantwortet Dr. Daniel Grotzer von Oral-B im folgenden Interview.<br />

Interview mit Dr. Daniel Grotzer Bilder Oral-B<br />

Sowohl Oral-B als auch Straumann beschäftigen sich seit Jahren mit<br />

dem Thema der Prävention von Implantat- beziehungsweise Zahnverlust.<br />

Trotz der unterschiedlichen Produktportfolios besteht hier eine<br />

starke Verbindung. Als eines der weltweit führenden Unternehmen für<br />

Zahnimplantate arbeitet Straumann – so wie wir auch – eng mit Experten<br />

aus Forschung und Klinik zusammen, um die durch Periim-plantitis<br />

und Parodontitis verursachten Problematiken anzugehen.<br />

In ihren unterschiedlichen Bereichen sind Oral-B und Straumann wegweisend:<br />

Oral-B mit seinem holistischen Angebot bewährter Mundhygieneprodukte<br />

und Straumann als Marktführer für ästhetische Zahnmedizin.<br />

Was uns verbindet, ist die gemeinsame Vision einer besseren<br />

Mundgesundheit und höheren Lebensqualität für alle sowie das große<br />

Vertrauen der Zahnmediziner in unsere Produkte und Services.<br />

<strong>recall</strong> Welchen Mehrwert soll die Allianz für zahnmedizinisches Fachpersonal<br />

bieten?<br />

Dr. Grotzer Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, dem zahnmedizinischen<br />

Fachpersonal Hilfestellungen anzubieten,<br />

um die Beratung, Aufklärung und Behandlung<br />

der Patienten zu individualisieren und stets auf<br />

höchstem wis-senschaftlichem Niveau zu halten.<br />

Das Team von Oral-B und unser Allianzpartner<br />

Straumann sind bestrebt, Zahnmedizinern und<br />

Praxisteams weltweit einen einzigartigen Mehrwert im Hinblick auf die<br />

Arbeit am beziehungsweise mit dem Patienten zu bieten. Wir möchten<br />

neue Standards in kategorieprägenden Technologien, Dienstleistungen<br />

und wissenschaftlicher Weiterbildung für das Praxispersonal setzen.<br />

<strong>recall</strong> Was ist in der nächsten Zeit mit der Allianz geplant?<br />

Dr. Grotzer: Als Innovationstreiber für Zahnpflegeprodukte sowie Biomaterialien<br />

werden Oral-B und Straumann die Zusammenarbeit mit dem<br />

Ziel beginnen, erfolgreiche Behandlungsergebnisse zu garantieren.<br />

<strong>recall</strong> Oral-B hat einen neuen Bürstenaufsatz für die Oral-B iO entwickelt.<br />

Was ist das Besondere an der neuen Aufsteckbürste?<br />

Dr. Grotzer: Der neue Bürstenkopf „Spezialisierte Reinigung“ für<br />

die Oral-B iO Serie besteht nur aus wenigen Borstenbündeln. Die zum<br />

zentralen, mittigen Borstenbündel schräg angeordneten äußeren Bosten<br />

sind leicht angewinkelt und kürzer als das innere Bündel. Dadurch<br />

können auch schwer zu erreichende Stellen im Mund zuverlässig und<br />

gründlich von Plaque und Speiseresten befreit werden.<br />

<strong>recall</strong> Für welche Patienten ist der Bürstenkopf besonders geeignet?<br />

Wem kann der neue Bürstenkopf empfohlen werden und für wen hat er<br />

keinen Vorteil?<br />

Dr. Grotzer: Gelingt es dem Patienten nicht, bestimme Bereiche mit<br />

dem regulären Bürstenkopf zu erreichen – beispielsweise durch Zahn-<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


OHNE<br />

TITANDIOXID<br />

Anzeige<br />

fehlstellungen, eine Zahnspange oder auch bei Implantaten –<br />

kann der neue Bürstenkopf eine große Hilfe sein. Auf Wunsch<br />

zahlreicher Zahnmediziner und Prophylaxe-Experten können wir<br />

hiermit den Patienten einen Bürstenkopf für eine noch gezielteren<br />

Pflege anbieten.<br />

Nehmen wir das Beispiel Zahnspange: In der Praxis begegnet<br />

man häufig Patienten mit Multiband-Apparaturen, die von<br />

Gingivitis oder auch Karies geplagt werden. Grund dafür ist<br />

eine Verschlechterung des Putzverhaltens durch Beschwerden<br />

während der Behandlung und Schwierigkeiten, die sogenannten<br />

„hard-to-reach areas“ zu reinigen. Ein feiner Bürstenkopf,<br />

der genau diese Stellen erreicht und gleichzeitig flexibel und<br />

schonend reinigt, erleichtert die häusliche Prophylaxe für diese<br />

Patienten ungemein.<br />

Auch für ein besonders gründliches Putzen entlang des Zahnfleischrandes<br />

bietet der Bürstenkopf „Spezialisierte Reinigung“<br />

einen hohen Mehrwert. Die neue Aufsteckbürste hat demnach<br />

nicht nur für eine spezifische Patientengruppe Vorteile, sondern<br />

kann allen Patienten für eine noch gründlichere und gezieltere<br />

Zahnpflege empfohlen werden.<br />

Vielen Dank Herr Dr. Grotzer für das informative Gespräch!<br />

Ajona wirkt – das fühlt<br />

und schmeckt man.<br />

reinigt sanft – RDA 30<br />

Das Ergebnis der Zahnpfl ege mit Ajona:<br />

Gesunde, saubere Zähne, kräftiges<br />

Zahnfl eisch, reiner Atem und<br />

eine lang anhaltende, sehr<br />

angenehme Frische<br />

im Mund.<br />

antibakteriell und<br />

entzündungshemmend<br />

remineralisiert mit<br />

Calcium und Phosphat<br />

neutralisiert<br />

schädliche Säuren<br />

Das 4-stufige Wirkprinzip<br />

Weitere Informationen<br />

Procter & Gamble<br />

Germany GmbH & Co Operations oHG<br />

Sulzbacher Straße 40 – 50 · 65824 Schwalbach am Taunus<br />

Tel.: +49 6196 89 01<br />

Fax: +49 6196 89 4929<br />

E-Mail: dekontakt.im@pg.com<br />

https://de.pg.com<br />

Jetzt kostenlose Proben anfordern:<br />

Fax: 0711-75 85 779 67 • E-Mail: bestellung@ajona.de<br />

Praxisstempel/Anschrift<br />

<strong>recall</strong> Sept. <strong>22</strong><br />

Datum/Unterschrift<br />

Dr. Liebe Nachf.<br />

D-70746 Leinfelden


20 Zahnaufhellung<br />

Mustapha A. Hashemi<br />

Volker Siemund<br />

Bleaching – Fester Bestandteil<br />

im Zahnzentrum Potsdam<br />

Die Zahnärzte Volker Siemund und Mustapha A. Hashemi führen seit vielen Jahren erfolgreich das<br />

Zahnzentrum Potsdam. In den letzten Jahren konnten beide einen wesentlichen Trend beobachten:<br />

„Das ästhetische Erscheinungsbild wird zu einem immer wichtigeren Bestandteil unserer Gesellschaft.<br />

Ein strahlend weißes Lächeln ist ein wichtiges Merkmal dieses Erscheinungsbildes. Die<br />

Nachfrage nach einer Zahnaufhellung ist daher im Moment so hoch wie nie.“ Die Zahnaufhellung<br />

ist inzwischen zu einem festen Bestandteil des Praxisalltages im Zahnzentrum Potsdam geworden.<br />

Im Interview sprechen beide Zahnärzte über den Trend „Zahnaufhellung.“<br />

Interview mit Volker Siemund und Mustapha A. Hashemi<br />

<strong>recall</strong> Welche Methoden der Zahnaufhellung bieten Sie in Ihrer Praxis<br />

an?<br />

In unserer Praxis können unsere Patienten zwischen einem Chairside-<br />

Whitening von Natural+ oder dem Home-Bleaching-Set von GLO Science<br />

wählen beziehungsweise diese beiden Methoden auch kombinieren. Vor<br />

jedem Bleaching erfolgt eine zahnärztliche Untersuchung, bei der wir<br />

abklären, welche Methode für den Patienten am besten geeignet ist und<br />

ob vor dem Bleaching noch zahnärztliche Maßnahmen erforderlich sind.<br />

Beim In-Office-Bleaching mit Natural+ wird als erstes der Biofilm mit<br />

einer Reinigungspaste von den Zähnen entfernt. Anschließend wird der<br />

Gingivaschutz auf das Zahnfleisch aufgetragen und mit der Natural+<br />

LED-Lampe ausgehärtet. Als nächstes wird das Natural+ Bleachinggel<br />

mit 33 Prozent Wasserstoffperoxid auf die Zähne aufgetragen. Der<br />

Bleachingprozess wird durch die Natural+ LED-Lampe beschleunigt.<br />

Nach 30 bis 45 Minuten wird das Bleachinggel abgetragen und die Zähne<br />

mit einer Prophylaxepaste fluoridiert.<br />

<strong>recall</strong> Wie funktionieren die Zahnaufhellungsmethoden?<br />

Vor der Zahnaufhellung erhält jeder Patient eine Professionelle Zahnreinigung.<br />

Im Home-Bleaching-Set ist bereits eine universelle Schiene<br />

mit LED-Licht inkludiert, sodass man zu Hause direkt mit dem Bleaching<br />

starten kann. Das Bleachinggel mit 6 Prozent Wasserstoffperoxid trägt<br />

man auf die Zähne auf und aktiviert das LED-Licht. Nach 8 Minuten wird<br />

das LED-Licht automatisch abgeschaltet. Diesen Durchgang wiederholt<br />

man 4-mal pro Tag an 5 bis 10 aufeinander folgenden Tagen.<br />

<strong>recall</strong> Welche Erfahrungen haben Sie mit der Zahnaufhellung gemacht<br />

und welche Ergebnisse konnten Sie erzielen?<br />

Wir sind sehr begeistert von beiden Systemen. Das GLO-Set überzeugt<br />

uns durch das moderne Design, als auch die einfache und unkomplizierte<br />

Anwendung. Zudem haben wir keine Aufwendungen mit der<br />

Abdrucknahme und der Herstellung von individuellen Schienen. Für<br />

Patienten, die etwas Zeit mitbringen und nach einer günstigeren, aber<br />

professionellen Zahnaufhellungsoption suchen, ist das GLO-Set eine tol-<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Anzeige<br />

le Alternative zum professionellen Bleaching, da sich mit GLO sehr gute Ergebnisse<br />

erzielen lassen.<br />

Auch mit dem Zahnaufhellungssystem von Natural+ haben wir bisher nur positive<br />

Erfahrungen gesammelt. Die Anwendung ist dank des einmaligen Auftragens und<br />

der Kopfhörer-LED Lampe sehr unkompliziert. Für die Patienten ist das Bleaching<br />

deutlich angenehmer, da nicht alle 15 Minuten neues Bleachinggel auf- und abgetragen<br />

werden muss. Zudem haben unsere Patienten kaum Schmerzen und sind<br />

sehr glücklich über das tolle Endergebnis.<br />

<strong>recall</strong> Welche Vorteile haben Ihre Patienten durch eine Zahnaufhellung?<br />

Neben dem ästhetischen Vorteil treten bei beiden Bleaching-Systemen kaum bis<br />

gar keine Hypersensibilitäten auf. Außerdem beobachten wir, dass sich durch ein<br />

Bleaching die Mundhygiene der Patienten deutlich verbessert und auch der Besuch<br />

zur Prophylaxe wird regelmäßiger wahrgenommen wird.<br />

<strong>recall</strong> Wie integrieren Sie die Zahnaufhellung in Ihren Praxisalltag?<br />

Bei der Anamnese fragen wir das Interesse nach weißeren Zähnen ab. Zudem beraten<br />

und klären alle Zahnärzte und PZR-Damen die Patienten zum Thema Verfahren,<br />

Möglichkeiten, Kosten und Erwartungen auf.<br />

Deutschlands größte<br />

Preisvergleichs- und Bestellplattform<br />

für Dentalprodukte<br />

In den regelmäßigen Kontrollterminen bieten unsere Zahnärzte die Zahnaufhellungen<br />

an, vielmehr wird dieses Thema jedoch mit den PZR-Assistentinnen im Rahmen<br />

der Präventions- oder Prophylaxebehandlungen besprochen.<br />

<strong>recall</strong> Welchen Mehrwert können Sie durch das Zahnaufhellungsangebot für<br />

Ihre Praxis erzielen?<br />

Eine Zahnaufhellung bewirkt mehr zufriedene Patienten. Außerdem wird die Beziehung<br />

von Patient und Behandler sowie das Vertrauen in uns gestärkt. Zufriedene<br />

Patienten investieren mehr Zeit und auch Kosten in ihre Mundhygiene, weshalb sie<br />

auch häufiger Kontroll- und Prophylaxe-Termine wahrnehmen.<br />

Vielen Dank für das angenehme Gespräch.<br />

Über 1,8 Mio Angebote und<br />

350 Lieferanten mit einem Login<br />

Preisvergleich auf Ebene der<br />

kleinsten Mengeneinheit<br />

Zeit und Geld sparen mit dem<br />

automatischen Warenkorboptimierer<br />

Zahnzentrum Potsdam<br />

Babelsberger Str. 16<br />

14473 Potsdam<br />

www.zahnzentrum-potsdam.de<br />

Einfache und<br />

effiziente Warenwirtschaft<br />

aera-online.de


<strong>22</strong> Prophylaxe<br />

Akzeptanz der Zungenreinigung –<br />

Ergebnisse einer Befragung<br />

Dass es sich durchaus lohnt, der Zunge auch in der Zahnarztpraxis mehr Beachtung zu schenken<br />

und dass eine ausführliche Aufklärung der Patienten während der professionellen Prophylaxesitzung<br />

über die Zunge, sowie über die Zungenreinigung selbst sehr wichtig sein können, wurde<br />

bereits in vorangegangenen Artikeln aufgezeigt. Allerdings stellt sich die Frage, wie die allgemeine<br />

Akzeptanz der Zungenreinigung während der Prophylaxesitzung aus Sicht des Prophylaxepersonals<br />

aussieht, insbesondere da laut Bordas et al. (2008) ein mangelndes Bewusstsein<br />

in Bezug auf die Zungenreinigung herrscht.<br />

Text Sarah Virgils, Prof. Dr. Birglechner Bild Medical School 11<br />

Ziel einer Bachelorarbeit war es deshalb, Antworten auf die folgende<br />

Forschungsfrage zu erhalten:<br />

„Ich lege sehr viel Wert auf die Zungenreinigung im<br />

Rahmen der Prophylaxesitzung.“<br />

„Wie ist die Akzeptanz der Zungenreinigung als Bestandteil<br />

der professionellen Prophylaxesitzung aus der Sicht<br />

des Prophylaxepersonals?“<br />

Diese Aussage sollte beleuchten, wie wichtig den Befragten die Zungenreinigung<br />

als Teil der Prophylaxesitzung ist. Alle 65 Teilnehmer beantworteten<br />

diese Aussage.<br />

Folgende Antwortmöglichkeiten konnten ausgewählt werden:<br />

Hierzu wurden für die Umfrage einzelne Ziele definiert, die dem Fragebogen<br />

als Grundlage dienen. Diese lauteten:<br />

· Reinigt das Prophylaxepersonal ihre Zunge zuhause selbst?<br />

· Wird die Zungenreinigung durch das Prophylaxepersonal aktiv gefördert<br />

und empfohlen?<br />

· Legt das Prophylaxepersonal Wert auf die professionelle Zungenreinigung<br />

im Rahmen der Prophylaxesitzung?<br />

· Wird die Zungenreinigung als relevant für die allgemeine Mundgesundheit<br />

betrachtet?<br />

· Bei welchen Patientengruppen wird die Zungenreinigung durchgeführt?<br />

· Wird viel Wert auf die Aufklärung der Patienten in Bezug auf die<br />

Zunge und die Zungenreinigung gelegt?<br />

· Welche Hilfsmittel werden verwendet?<br />

Ergebnisse<br />

In diesem Artikel werden einige wesentliche Ergebnisse der Bachelorarbeit<br />

vorgestellt. Die Arbeit wurde betreut durch die Medical School<br />

11. Die Rekrutierung der Teilnehmer für die Befragung erfolgte durch<br />

einen Aufruf bei einem Dentalhygiene-Event in Heidelberg, welches<br />

gemeinsam mit dem praxisDienste Institut für Weiterbildung stattfand.<br />

Außerdem wurde eine Studiengruppe des Studiengangs Dentalhygiene<br />

B.Sc. der Medical School 11 befragt. Insgesamt 65 Teilnehmer nahmen<br />

an der Befragung teil.<br />

Ich stimme voll zu<br />

55,4 %<br />

Ich stimme teilweise zu<br />

33,8 %<br />

Ich stimme eher nicht zu<br />

9,2 %<br />

Ich stimme nicht zu<br />

1,5 %<br />

Die Mehrheit der Teilnehmer (55,4 Prozent, 36 Teilnehmer) stimmten<br />

der Aussage voll zu. Teilweise stimmten 33,8 Prozent zu (<strong>22</strong> Teilnehmer).<br />

6 Teilnehmer (9,2 Prozent) stimmten der Aussage eher nicht zu.<br />

Eine Person (1,5 Prozent) stimmte der Aussage nicht zu.<br />

„Die Zungenreinigung ist aus meiner Sicht sehr ratsam<br />

und wichtig für die allgemeine Mundgesundheit.“<br />

Diese Aussage soll aufzeigen, ob die Zungenreinigung aus Sicht der Befragungsteilnehmer<br />

wichtig für die allgemeine Mundgesundheit ist. Alle<br />

65 Teilnehmer beantworteten diese Aussage.<br />

Folgende Antwortmöglichkeiten konnten ausgewählt werden:<br />

Ich stimme voll zu<br />

76,9 %<br />

Ich stimme teilweise zu<br />

20 %<br />

Ich stimme eher nicht zu<br />

1,5 %<br />

Ich stimme nicht zu<br />

1,5 %<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Prophylaxe<br />

23<br />

Die Mehrheit der Teilnehmer (76,9 Prozent, 50 Teilnehmer) stimmten<br />

dieser Aussage voll zu. 20 Prozent der Teilnehmer stimmten teilweise zu<br />

(13 Teilnehmer). Ein Teilnehmer stimmte eher nicht zu (1,5 Prozent) und<br />

ein Teilnehmer stimmte nicht zu.<br />

„Ich lege besonders viel Wert darauf, meine Patienten<br />

während der Prophylaxesitzung über die Zungenreinigung<br />

aufzuklären.“<br />

Diese Aussage soll beleuchten, ob die Befragungsteilnehmer Wert<br />

darauf legen ihre Patienten während der Prophylaxesitzung über die<br />

Zungenreinigung aufzuklären. Alle 65 Teilnehmer beantworteten diese<br />

Aussage.<br />

Folgende Antwortmöglichkeiten konnten ausgewählt werden:<br />

Ich stimme voll zu<br />

61,5 %<br />

Ich stimme teilweise zu<br />

29,2 %<br />

Ich stimme eher nicht zu<br />

7,7 %<br />

Ich stimme nicht zu<br />

1,5 %<br />

Mit 61,5 Prozent stimmte die Mehrheit der Teilnehmer dieser Aussage<br />

zu (40 Teilnehmer). Teilweise stimmten 19 Teilnehmer zu (29,2 Prozent).<br />

7,7 Prozent der Teilnehmer stimmten eher nicht zu (5 Teilnehmer). Eine<br />

Person (1,5 Prozent) gab an, keinen Wert auf die Aufklärung der Zungenreinigung<br />

zu legen.<br />

Schlussfolgerung<br />

Die Befragung hat unter anderem gezeigt, dass bei qualifiziertem Fachpersonal<br />

das Bewusstsein zum Thema Zungenreinigung zu großen<br />

Teilen vorhanden ist und auch indikationsgerecht Patienten empfohlen<br />

wird. Allerdings zeigt sich ein Umsetzungsproblem. Denn trotz der<br />

Erkenntnisse zur Wichtigkeit ist die Zungenreinigung noch nicht fester<br />

Bestandteil der Professionellen Zahnreinigung und wird noch nicht von<br />

der Mehrheit konsequent umgesetzt.<br />

Literatur:<br />

Bordas, A., McNab, R., Staples, A. M., Bowman, J., Kanapka, J., & Bosma, M. P. (2008).<br />

Impact of different tongue cleaning methods on the bacterial load of the tongue dorsum.<br />

Archives of Oral Biology, 53 (1), 13–18. https://doi.org/10.1016/S0003-9969(08)70004-9<br />

„Ich führe die Zungenreinigung bei allen meiner<br />

Patienten durch.“<br />

Diese Aussage soll aufzeigen, ob die Befragungsteilnehmer bei allen<br />

Patienten die Zungenreinigung durchführen. 64 von 65 Teilnehmern beantwortete<br />

diese Aussage.<br />

Folgende Antwortmöglichkeiten konnten ausgewählt werden:<br />

Ich stimme voll zu<br />

21,9 %<br />

Ich stimme teilweise zu<br />

60,9 %<br />

Ich stimme eher nicht zu<br />

10,9 %<br />

Ich stimme nicht zu<br />

6,3 %<br />

Sarah Virgils<br />

cand. B.Sc. Dentalhygiene, Mühlheim am Main<br />

Prof. Dr. Birglechner<br />

Medical School 11, Heidelberg<br />

Die Mehrheit der Teilnehmer stimmte der Aussage teilweise zu (60,9<br />

Prozent, 39 Teilnehmer). 10,9 Prozent der Teilnehmer stimmten der Aussage<br />

eher nicht zu (7 Teilnehmer). 4 Teilnehmer (6,3 Prozent) stimmten<br />

der Aussage nicht zu.<br />

Medical School 11<br />

Brückenstraße 28 · 69120 Heidelberg<br />

E-Mail: info@liebedeinezunge.de<br />

www.medicalschool11.de<br />

www.<strong>recall</strong>-magazin.de


24 Kinder- und Jugendprophylaxe<br />

Kinder- und<br />

Jugendprophylaxe<br />

in der allgemeinzahnärztlichen<br />

Praxis<br />

Für eine gute (Zahn-) Gesundheit ist unter anderem eine gute Mundhygiene sehr wichtig. Sie<br />

hilft uns Zahnerkrankungen wie Karies, Zahnfleischentzündungen oder Parodontitis vorzubeugen.<br />

Die Zahnpflege beginnt bereits mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne. Die Krankenkassen<br />

übernehmen mittlerweile insgesamt drei zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen für den<br />

Zeitraum vom 6. bis zum 34. Lebensmonat. Ab einem Alter von 6 Jahren werden zwei Termine pro<br />

Jahr übernommen, die man mit seinem Kind auch wirklich in Anspruch nehmen sollte.<br />

Text Désirée Voglau Bild ArthurHidden - de.freepik.com<br />

Wir sind keine Kinderzahnarztpraxis, aber Kinder haben bei uns einen<br />

hohen Stellenwert und wir achten sehr darauf, dass sie bestmöglich versorgt<br />

werden, sich wohlfühlen und somit auch gerne wiederkommen.<br />

Zuerst muss man sich bewusst machen, dass für die meisten Erwachsenen<br />

der Zahnarztbesuch bereits Routine ist, für unsere Kinder aber etwas<br />

ganz Neues und Besonderes. Wir empfehlen den Eltern, ihre Kinder auf<br />

den ersten Zahnarztbesuch vorzubereiten. Sie sollen ihnen erzählen, warum<br />

ein Zahnarztbesuch nötig und warum das Zähneputzen so wichtig<br />

ist. Gerne dürfen die Kleinen auch beim Kontrolltermin von Mama oder<br />

Papa mitkommen, um zu sehen, was da so gemacht wird. Hierdurch wird<br />

dem Kind die Angst vor dem ersten Besuch vielleicht etwas genommen.<br />

gemacht werden können und somit für niemanden Stress entsteht. Wichtig<br />

ist uns selbstverständlich auch der richtige Umgang mit den „kleinen“<br />

Patienten. Wir achten stets, egal ob (Klein-) Kind oder Teenager, auf eine<br />

altersgemäße Sprache. Wichtig ist auch ein offener und ehrlicher Umgang<br />

für das Vertrauensverhältnis zwischen uns und dem Patienten und somit<br />

auch für eine erfolgreiche Behandlung. Denn Kinder merken sehr schnell,<br />

wenn etwas nicht stimmt oder falsch ist, was zu einem Misserfolg der Behandlung<br />

führen kann. Während unserer Behandlung steht das Kind im<br />

Fokus und wir sprechen (vorwiegend) nur mit ihm. Dies vermittelt ihm das<br />

Gefühl, im Mittelpunkt zu stehen, wahrgenommen zu werden und stärkt<br />

nebenbei noch sein Selbstwertgefühl. Eltern oder Begleitpersonen sollen<br />

nur zuhören und werden am Ende der Behandlung genau aufgeklärt.<br />

Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder und sollten mit einer sorgfältigen<br />

Mundhygiene als gutes Beispiel vorangehen. Wir machen ihnen auch<br />

wiederholt deutlich, wie wichtig die Milchzahnpflege ist. Die Milchzähne<br />

fungieren als Platzhalter, übernehmen wichtige Funktionen beim Essen<br />

und sind für den korrekten Spracherwerb unersetzlich. Ein vorzeitiger<br />

Verlust führt zu mangelnder Funktion des Kauorgans und kann die Gebissentwicklung<br />

der Kinder erheblich beeinträchtigen. Für Kinder planen<br />

wir Termine immer mit genügend Zeit ein, damit sie sich an die Umgebung<br />

gewöhnen können, alles genau erklärt werden kann, ausreichend Pausen<br />

Bei der Kommunikation achten wir darauf, dass Negativaussagen so<br />

gut es geht vermieden werden. Ausdrücke, die eventuell Angst machen<br />

könnten, werden umgangen wie zum Beispiel Bohrer oder Spritze. Hierfür<br />

verwenden wir stattdessen kindgerechte Synonyme wie Schlürfi für<br />

den Sauger, Sonne für die OP-Leuchte, Kuchenform für die Matrize etc.<br />

Neben der verbalen Kommunikation spielt auch die nonverbale eine wichtige<br />

Rolle. Ein Lächeln, eine kurze Berührung mit der Hand an der Wange<br />

oder das Hände halten, geben das Gefühl von Schutz und Sicherheit.<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Kinder- und Jugendprophylaxe<br />

25<br />

Unser Praxiskonzept:<br />

Je nach Alter kommen die Eltern mit ins Behandlungszimmer. Das Kind<br />

nimmt entweder alleine auf dem Behandlungsstuhl Platz oder macht es<br />

sich zusammen mit Mama oder Papa darauf bequem.<br />

Anamneseaktualisierung<br />

Nach kurzer Aktualisierung der Anamnese lassen wir unseren kleinen Patienten<br />

mit einer Mundspülung mit Erdbeeraroma (ab 6 Jahren) spülen.<br />

Zahnputztraining, Besprechung und Fluoridierung<br />

Die anschließende Zahnreinigung kann das Kind über den Handspiegel<br />

mitverfolgen. Die Verfärbungen werden mit einem weichen Bürstchen<br />

sanft entfernt. Bei der Geschmacksrichtung können unsere Patienten<br />

zwischen Kirsche und Minze entscheiden. Wenn das Kind oder der Jugendliche<br />

Brackets hat, verwenden wir zum Entfernen der Verfärbungen<br />

unser Airflow-Gerät. Bei Bedarf werden auch notwendige Fissurenversiegelungen<br />

gleich durchgeführt oder ein zeitnaher Termin vereinbart.<br />

Behandlungsaufklärung (Tell-Show-Do-Methode)<br />

Generell erklären wir immer im Voraus die Behandlungsschritte an einer<br />

Puppe oder am Finger des Kindes. Zunächst fragen wir nach Auffälligkeiten,<br />

Besonderheiten oder eventuellen Schmerzen. Anschließend erstellen<br />

wir den Mundhygienestatus, ermitteln den dmft-Wert und inspizieren die<br />

Mundhöhle (Mundschleimhaut, Zunge, Gingiva) auf Besonderheiten. Bei<br />

sehr kleinen Patienten (0 bis 2 Jahre) schauen wir zusätzlich speziell nach<br />

einer Mundatmung (Diese kann Appetitlosigkeit und Schlafstörungen<br />

hervorrufen und somit ein erhöhtes Erkältungsrisiko darstellen), Schluckbeschwerden<br />

und gewisse Habits (Schnuller, Saugflaschen, möglicherweise<br />

spätere KFO-Behandlung). Bei voll sanierungsbedürftigen Gebissen<br />

bieten wir Behandlungen in Vollnarkose an und bei Kindern ab 12<br />

Jahren wird bei Bedarf ein Röntgenbild (Bissflügel) angefertigt.<br />

Anfärben der Zähne zur Plaquekontrolle<br />

Mittels Plaquerelevator färben wir die Zähne an. Damit lässt sich sehr gut<br />

zeigen, wo gut geputzt wurde und wo in Zukunft noch besser geputzt<br />

werden sollte. Wir unterscheiden zwischen zwei Farbtönen: Während<br />

rosa Verfärbungen bis 24 h alt sein können, sind blau-lila Verfärbungen<br />

älter als 24 Stunden. Jedes Kind darf sich die eingefärbten Zähne mit einem<br />

Handspiegel selbst ansehen. Dieser Teil macht den meisten Kindern<br />

Spaß und hat gleichzeitig auch einen nachhaltigen Lerneffekt.<br />

Ausführliche Inspektion der Mundhöhle<br />

Nachdem das Kind das Resultat als Erstes ansehen durfte, schauen wir<br />

gemeinsam. Wir beginnen mit den gut geputzten Bereichen, damit der<br />

kleine Patient nach diesem Erfolgserlebnis motiviert in das folgende<br />

Mundhygienetraining startet. Aber auch nach eventuell vorhandenen<br />

Defiziten schauen wir. An diesem Punkt beziehen wir die Eltern mit ein,<br />

da diese oft noch nachputzen (am besten, bis das Kind flüssig schreiben<br />

kann). Die Unterweisung ist sowohl für das Kind als auch für seine Eltern.<br />

Je nach Zahngesundheit und -hygiene kann die Aufklärung + Putztraining<br />

unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Auch der Inhalt des<br />

Putztrainings und die Themen der anschließenden Besprechung sind auf<br />

die jeweiligen Untersuchungsergebnisse genau angepasst.<br />

Nach der Kontrolle durch unsere Zahnärzte tragen wir noch einen Fluoridlack<br />

auf. Bei Unverträglichkeit haben wir zahlreiche Alternativen. Am<br />

Ende des Zahnarztbesuches darf sich das Kind zur Belohnung etwas in<br />

unserer ,,Schatzkiste“ aussuchen und somit endet der Besuch positiv<br />

und bleibt auch so in Erinnerung. Als kleine Gedächtnisstütze für Zuhause<br />

haben wir von uns entworfene Infoblätter mit den entsprechenden<br />

Mundhygienetipps (altersentsprechend), die wir unseren Patienten<br />

gerne mitgeben.<br />

Diese umfassen Hinweise zur: regelmäßigen Kontrolle beim Zahnarzt<br />

und PZR, Zucker- und Säurereduktion, zum zweimal täglichem Zähneputzen,<br />

verwenden fluoridhaltiger Zahnpasta und zur zahngesunden<br />

Ernährung mit möglichst wenig Säuren, dafür viel Rohkost und Vollkornprodukte.<br />

Dadurch wird beim Kauen die Speichelproduktion angeregt.<br />

Der Speichel spült unter anderem Speisereste weg und neutralisiert<br />

Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Milch und Käse sind Kalzium-<br />

Lieferanten und als Zwischenmahlzeit empfehlen wir Nüsse. Um die erforderliche<br />

Zahnputzzeit einzuhalten, bieten sich kleine Sanduhren an,<br />

damit auch die Kinder wissen, wie lange sie putzen müssen.<br />

Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass jedes Kind individuell zu behandeln<br />

ist. Viele Faktoren spielen eine große Rolle und man darf vor<br />

allem nicht vergessen, dass jedes Kind anders ist. Vielleicht sind die<br />

Behandlungen auch nicht immer einfach und fordern uns ab und an,<br />

aber an seinen Aufgaben wächst man und das macht unseren Beruf so<br />

abwechslungsreich und spannend.<br />

Désirée Voglau<br />

Dentalhygienikerin<br />

Genaue Besprechung mit dem Kind<br />

Dennoch werden unter anderem folgende Punkte angesprochen: Putzgewohnheiten,<br />

Putztechnik, Interdentalraumreinigung, Art der Zahnbürste,<br />

Zahnpasta und eine kurze individuelle Ernährungsberatung.<br />

Zahnarztpraxis Plank<br />

Pfitznerstraße <strong>22</strong> · 85057 Ingolstadt<br />

E-Mail: desiree_straub@<strong>web</strong>.de<br />

www.zahnarzt-ingolstadt.com


26 Rauchentwöhnung in der Zahnarztpraxis<br />

Rauch entwöhnung<br />

mit Hypnose<br />

Im Laufe meiner langjährigen Berufstätigkeit als Zahnärztin konnte ich immer wieder feststellen<br />

welchen Schaden das Rauchen für die Mundgesundheit darstellt. Wir Zahnärzte sehen, meiner<br />

Meinung nach, die Folgeschäden des Rauchens zuerst: Zigarettenrauch ist ein „Fibrinoblastenkiller”,<br />

das heißt es zerstört das Bindege<strong>web</strong>e und damit den Zahnhalteapparat.<br />

Die Zähne werden locker!<br />

Text / Bild Dr. Elisabeth von Mezynski<br />

Raucher zeigen verstärkt Parodontitis und Knochenabbau. Es kann zu<br />

vorzeitigem Implantatverlust kommen. Übrigens bei geringer Blutungsneigung,<br />

weil Nikotin die Blutgefäße verengt. Die Betroffenen merken<br />

dadurch lange Zeit nichts von den destruktiven Vorgängen. Mehr als<br />

70 Prozent der Zahnarztpatienten mit chronisch verlaufenden Parodontalerkrankungen<br />

sind Raucher. Außerdem haben Raucher gegenüber<br />

Nichtrauchern ein deutlich höheres Risiko für Krebs der Mundhöhle, des<br />

Kehlkopfes, des Rachens, der Speiseröhre und der Lunge.<br />

Die Bundeszahnärztekammer empfiehlt daher ein Konzept für Raucherentwöhnung<br />

in die zahnärztliche Praxis zu integrieren. Die Frage nach<br />

dem Rauchen gehört in jeden zahnärztlichen Anamnesebogen. Bereits<br />

in der Prophylaxesitzung ist unser Praxisteam aufgefordert in entspannter<br />

Atmosphäre dem Patienten die Folgen des Rauchens aufzuzeigen<br />

und ihn zum Rauchstopp zu motivieren. Zum Rauchstopp werden Nikotinersatzstoffe<br />

empfohlen. Diese helfen die körperliche Abhängigkeit zu<br />

unterdrücken. Einige Raucher schaffen es mit dieser Hilfe aufzuhören.<br />

Auch Schwangerschaft, Todesangst oder eigene Erkrankung können<br />

motivieren.<br />

Wir wissen jedoch, dass beim Rauchen eine starke psychische Abhängigkeit<br />

besteht. Nach meiner Erfahrung sind circa 30 Prozent der Raucher<br />

so abhängig, dass nicht einmal das Wissen über Lungenkarzinome ausreicht,<br />

um aufzuhören. Ich biete seit 1995 Raucherentwöhnung mit Hypnose<br />

an. Zu mir kommen vorwiegend Raucher, die trotz des Wissens bereits<br />

eingetretener Folgeschäden, trotz des Wunsches aufzuhören, weiter<br />

konsumieren und es trotz mehrmaliger Versuche nicht geschafft haben.<br />

Im Mittelhirn sitzt eine Belohnungssubstanz. Diese ist geschichtlich wichtig<br />

zur Arterhaltung, zum Beispiel für die Nahrungs-und Flüssigkeitsaufnahme<br />

und auch die für Sexualität. Hierdurch wird das Dopaminsystem<br />

aktiviert. Diese Botenstoff-Freisetzung wird als angenehm empfunden.<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Anzeige<br />

Es entstehen Glücksgefühle. Auch die Droge setzt Dopamin frei,<br />

sie täuscht also das System für Genuss. Wird Nikotin inhaliert,<br />

bewirkt es eine verstärkte Ausschüttung von Dopamin, das für<br />

gute Gefühle sorgt.<br />

Wie schnell jemand süchtig wird, hängt davon ab, wie empfindlich<br />

er auf Stress reagiert, was teils genetisch bedingt ist, teils<br />

auf Erfahrungen in Kindheit und Jugend beruht. Um Suchtneigungen<br />

zu fördern braucht es keineswegs Gewalt- oder Missbrauchserfahrungen.<br />

Hier reicht ein nicht verstanden werden<br />

oder ein nicht akzeptiert werden in der Kindheit. In Hypnose<br />

hat der Therapeut die Möglichkeit, den Klienten an ein solches<br />

Erlebnis heranzuführen, um sich die Anerkennung, bzw. die<br />

Selbstliebe zu geben, die damals so dringend gebraucht wurde.<br />

Mit dieser Zuwendung zu sich selbst ist das Suchtproblem in<br />

der Regel gelöst. In Trance gebe ich indirekte Suggestionen.<br />

Das heißt, ich gebe dem Patienten keine Befehle, er kann unter<br />

verschiedenen Möglichkeiten wählen und das für ihn Passende<br />

finden. Zudem arbeite ich nicht aversiv, das heißt, ich suggeriere<br />

nicht, dass Zigarettenrauch eklig schmeckt und Übelkeit hervorruft.<br />

Dies könnte nach der Therapie zu gesundheitlichen Schäden<br />

führen, da wir in unserer Gesellschaft immer mit Rauchern<br />

konfrontiert werden.<br />

Die Hypnose arbeitet mit dem Unterbewusstsein des Patienten.<br />

Über ideomotorische Bewegungen, (das sind unwillkürliche Körperbewegungen,<br />

die völlig autonom erfolgen), gibt der Patient<br />

sein Einverständnis das Rauchen loszulassen und zwar ohne<br />

Suchtverlagerung zum Beispiel in ein gestörtes Essverhalten.<br />

Die Angst vor Gewichtszunahme hält bekanntlich viele Patienten<br />

davon ab mit dem Rauchen aufzuhören.<br />

Viele Patienten erleben eine Befreiung auf mehrfacher Ebene,<br />

wobei das ehemalige Rauchen häufig das geringste Problem<br />

darstellt.<br />

Dr. Elisabeth von Mezynski<br />

Zahnärztin<br />

Setzen Sie in Ihrer Praxis auf<br />

Umweltschutz und Nachhaltigkeit.<br />

DIE GRÜNE PRAXIS –<br />

wir beraten Sie gern!<br />

Sichern Sie sich 10 % auf unsere<br />

Dental-Softwaremodule * , wenn Sie bereits<br />

Inhaber des Qualitätssiegels sind.<br />

Mehr auf:<br />

cgm.com/dentalsysteme<br />

* ausgenommen SQL<br />

CGMCOM-11612_DEN_0<strong>22</strong>2_RRH<br />

Zinsweilerweg 7 · 14163 Berlin<br />

Tel.: +49 30 896 256 61<br />

E-Mail: mezynski@zahnangstfrei.de<br />

www.zahnangstfrei.de


28 Endodontie<br />

Rauchen und<br />

Endodontie:<br />

nur ein Trostpreis?<br />

Wer auf das Rauchen verzichtet oder zumindest deutlich reduziert, profitiert zweifelsfrei in Bezug<br />

auf 3 Bereiche der Oralgesundheit (wir berichteten): Parodontitis, Periimplantitis und auch<br />

bei der ästhetischen Zahnrekonstruktion (Ahmed et al. 2021). Hat der Tabakverzicht womöglich<br />

auch einen positiven Einfluss auf den vierten Bereich, nämlich die Gesundheit der Zahnpulpa?<br />

Ist der Behandlungserfolg endodontischer Therapien bei Rauchern ähnlich in Frage gestellt wie<br />

der von Implantaten?<br />

© crevis - Fotolia; © ikatod - de.freepik.com<br />

Text Dr. rer. nat. Dinah Murad, Dr. med. dent. Elisabeth Winter<br />

Studienlage:<br />

Viele der Leser schütteln an dieser Stelle vermutlich skeptisch den Kopf<br />

– zurecht, denn die Zahl der Studien zum Einfluss des Rauchens auf endodontische<br />

Therapieerfolge ist überschaubar und die Ergebnisse lassen<br />

bisher kaum eindeutige Schlussfolgerungen zu. Es wurde berichtet, dass<br />

Raucher schlechtere endodontische Ergebnisse erzielen als Nichtraucher<br />

(Doyle et al. 2007), dass sie eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, eine<br />

apikale Parodontitis zu entwickeln (Pasqualini et al. 2012), und dass<br />

sie 1,7-mal häufiger eine Wurzelkanalbehandlung benötigen (Krall et<br />

al. 2006). Aus Röntgenuntersuchungen wurde berichtet, dass bei Rauchern<br />

die apikale Parodontitis statistisch signifikant öfter auftritt. Das<br />

führt möglicherweise zu einem verzögerten Knochenheilungsprozess bei<br />

Rauchern (Kirkevang et al. 2007, Lopez-Lopez et al. 2012). Jedoch kann<br />

dieser Effekt nicht klar auf eine Beeinträchtigung der Pulpa zurückgeführt<br />

werden, denn auch der Knochenheilungsprozess selbst wird direkt<br />

durch das Rauchen beeinträchtigt. Es ist möglich, dass Rauchen die Immunabwehr<br />

der Zahnpulpa behindert und damit den Behandlungserfolg<br />

beeinträchtigt. Einen klinischen Beleg für diesen Zusammenhang lassen<br />

die Studien jedoch nicht zu. Eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2020<br />

von Pinto et al. beschreibt, dass Tabakraucher eine erhöhte Prävalenz<br />

von periapikaler Parodontitis und Wurzelkanalbehandlungen aufweisen,<br />

allerdings betonen die Autoren, dass die Beweissicherheit dünn ist. Demiryürek<br />

untersuchten 2015 den Einfluss des Rauchens auf den osmotischen<br />

Druck innerhalb der Pulpa. Mit der Zahl der konsumierten Zigaretten<br />

nahm der osmolare Druck innerhalb der Pulpa ab. Und auch die<br />

Zahl der Immunzellen innerhalb der Pulpa war gegenüber Nichtrauchern<br />

reduziert. Eine weitere Untersuchung bestimmter Tabakrauchbestandteile<br />

auf das Dentin von Zurabashvili et al. aus dem Jahr 2010 ergab,<br />

dass die Pulpa von Rauchern bei einer akuten Pulpitis weniger alpha-<br />

Ketopropionsäure enthält als die Pulpa von Nichtrauchern. Die alpha-<br />

Ketopropionsäure (oder auch Brenztraubensäure) spielt eine wichtige<br />

Rolle beim Aufbau der Proteine der Zahnsubstanz.<br />

Aus einer Literaturanalyse aus dem Jahr 2006 schlossen Duncan und<br />

Ford, dass die Erkenntnisse über den Einfluss des Rauchens auf die apikale<br />

Parodontitis widersprüchlich sind. Dementsprechend könne daher<br />

ähnlich wie für die Parodontologie auch hier ein Programm zu Raucherentwöhnung<br />

sinnvoll sein. (Duncan & Ford, 2006). Zum gleichen Schluss<br />

kam auch eine Analyse von Aminoshariae et al. aus dem Jahr 2020. Zwei<br />

Metaanalysen aus dem Jahr 2020 (Cabanillas-Balsera et al. 2020 (A)<br />

und Cabanillas-Balsera et al. 2020 (B) zeigten sowohl beim Risiko für<br />

die Extraktion gefüllter Zähne (root filled tooth extraction, RTF) als auch<br />

für periapikale Läsionen einen kleinen, aber statistisch signifikanten Zusammenhang<br />

mit dem Rauchen von Tabakprodukten auf. Obwohl die<br />

Autoren auf Schwächen der Datenbasis hinweisen, bewerten sie Rauchen<br />

als negativen prognostischen Faktor für den Erfolg von endodonti-<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Anzeige<br />

schen Behandlungen. Die Daten aus der Parodontologie und Implantologie dokumentieren<br />

den negativen Einfluss des Rauchens auf die Heilungsprozesse, sodass man zu dem Schluss<br />

kommen kann, dass Rauchen auch ein negativer Faktor für die Gesundheit der Pulpa ist.<br />

Darauf weisen die Studienergebnisse der Immunzellen und weiterer Parameter innerhalb<br />

der Pulpa hin. Es fehlt bisher der klinische Beleg für die Notwendigkeit, Zahnwurzeln von<br />

Raucher häufiger füllen zu müssen. Ist ein Zahn bereits endodontisch versorgt, spielen die<br />

Immunprozesse innerhalb des Zahns keine Rolle mehr.<br />

Sollte man nun nicht nur den Parodontitis-Patienten dringend empfehlen, auf das Rauchen<br />

zu verzichten, um den Behandlungserfolg nicht zu gefährden? Ist Rauchen also auch ein<br />

Risikofaktor für endodontisch behandelte Zähne? Auf Basis der verfügbaren Daten muss<br />

man die zweite Frage zwar wohl eher verneinen, dennoch trägt ein Rauchverzicht klar<br />

zur Mund- und Allgemeingesundheit bei. Man könnte darüber spekulieren, dass Rauchen<br />

das Mikrobiom im Mund verändert und dadurch kariesfördernde Bakterien im Vorteil sind.<br />

Dieser Logik folgend könnten sich Läsionen schneller ausbreiten und die Pulpa befallen.<br />

Daten, die diesen Zusammenhang belegen, fehlen jedoch derzeit. Und diese Bakterien<br />

müssten dazu noch imstande sein, schneller eine reife Plaque zu bilden. Auch für diesen<br />

Zusammenhang fehlen aussagekräftige Daten.<br />

Erfolg der endodontischen Behandlung:<br />

Eine optimierte Mundhygiene, die die Bildung einer reifen Plaque verhindert, wirkt den Effekten<br />

eines ungünstigen Oralmikrobioms entgegen. Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen,<br />

die rechtzeitige Versorgung von Läsionen und eine gute Instruktion zur Mundhygiene dürften<br />

hier den ungleich größeren Effekt auf den Behandlungserfolg der Pulpitis haben als die<br />

Raucherentwöhnung.<br />

Dreifacher Vorteil für die Mundgesundheit<br />

Das Trio aus dem größeren Behandlungserfolg bei Parodontitis und Periimplantitis und bei<br />

der ästhetischen Rekonstruktion rechtfertigen die zahnärztliche Empfehlung zum Rauchverzicht.<br />

Die Motivation aus der Zahnarztpraxis bietet für viele Patienten Hilfe auf dem Weg<br />

zum Nichtraucher. Alternative Nikotinprodukte, bei denen kein Tabak verbrannt und auch<br />

kein Rauch inhaliert wird oder sogar gar kein Tabak mehr enthalten ist, können diesen Weg<br />

zusätzlich unterstützen, wenn der Patient kein Interesse an einem Rauchstopp hat und ohne<br />

Alternativen demzufolge weiter rauchen würde. Idealerweise führen sie mit der Zeit zur<br />

vollständigen Abstinenz.<br />

Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />

Dr. rer. nat. Dinah Murad<br />

Chemikerin & Mikrobiologin<br />

E-Mail: murad@med2market.de<br />

Dr. med. dent. Elisabeth Winter<br />

Zahnärztin<br />

LET YOUR SMILE GLOing<br />

Jetzt zum<br />

Vorteilspreis<br />

testen<br />

GLO Science<br />

Professionelle Zahnaufhellung<br />

für Zuhause<br />

Homebleaching war noch nie so einfach wie<br />

mit dem Zahnaufhellungsset von GLO Science.<br />

Endecke GLO auch für deine Praxis!<br />

Moderne Zahnaufhellung für Zuhause<br />

bis zu 5 Stufen weißere Zähne<br />

keine Anfertigung von Schienen<br />

keine bis kaum Empfindlichkeiten<br />

100% vegan<br />

E-Mail: lisakinom@gmail.com<br />

Scan Code<br />

für mehr Infos


30 Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />

Das liegt mir schwer im Magen<br />

© freepik - de.freepik.com<br />

Die Reise der Nahrung nimmt ihren Lauf ...<br />

Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere daran, dass der erste Teil der Organreihe mit dem<br />

Beginn des Schluckakts geendet hatte. Wie war das noch gleich? Schließt sich eine Tür, öffnet sich<br />

dabei ein andere? Okay, aber nun, wie war das noch gleich mit dem Schluckakt? Wir setzen die<br />

Reihe fort und widmen uns dem Magen.<br />

Text Roxane Pfeiffer Grafik Canva, modifiziert von Roxane Pfeiffer<br />

Die Zunge schiebt den Nahrungsbrei in Richtung Rachenwand, dadurch<br />

kommen einige Mechanismen in Gang, die den Luftweg verschließen<br />

und den Weg in Richtung Verdauungstrakt öffnen. Dieser Vorgang ist<br />

sehr wichtig, damit quasi alle möglichen Wege so gut wie verschlossen<br />

sind und nur ein wesentlicher Ausweg bleibt. Deshalb kann die Nahrung<br />

dann in die Speiseröhre gelangen und ihre Reise weiter fortsetzen.<br />

Der gesamte Verdauungstrakt kann als eine Art Schlauch gesehen werden,<br />

mit einer Eingangsöffnung, der Mundhöhle und einer Ausgangsöffnung,<br />

dem After. Zwischendurch gibt es verschiedene Formveränderungen,<br />

aber nie einen Abbruch des „Schlauchs“.<br />

Zunächst muss die zerkaute Nahrung in der Speiseröhre noch an ein<br />

paar Engstellen vorbei. Die haben wir in der Region:<br />

Wenn der geschluckte Bissen zu groß ist, gibt es hier Komplikationen<br />

und wir bekommen „Halsschmerz“, oder „Rückenschmerz“, weil hier<br />

eben nicht so viel Platz für so große Stücke ist. Da hat man dann zu<br />

viel gewollt. Außerdem sind diese Regionen Prädilektionsstellen für<br />

maligne Entartungen (Tumoren) und Divertikel (Ausstülpungen) oder<br />

im Falle der Diaphragma (Zwerchfellenge) auch für Hernien (Eingeweidebruch).<br />

Hat der Nahrungsklumpen diese Hürde gemeistert, plumpst der eingespeichelte,<br />

angedaute Nahrungsbrei nach der Speiseröhre in den Magen.<br />

Dazu geht die Speiseröhre über einen Sphinkter, also einen ringförmigen<br />

Muskel in den Eingangsbereich des Magens, die Kardia über.<br />

Dieser Muskel ist normalerweise verschlossen, öffnet sich aber unter<br />

anderem durch den Druck des ankommenden Nahrungsbreis.<br />

· des Ringknorpels<br />

· der Aorta/Bifurkation der Trachea<br />

· des Zwerchfells.<br />

Der Magen stellt hier eine Art Aussackung des Verdauungsschlauchs<br />

dar. Er liegt vor allem im linken Oberbauch, aber auch etwas quer über<br />

die Mittellinie hinaus. Er fasst in der Regel 1 bis 2 L, hat aber ein beson-<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />

31<br />

deres Epithel mit Falten und kann sich deshalb auch auf ein größeres<br />

Volumen ausdehnen - bei Völlerei ;-)<br />

Der Magen besteht neben der Kardia, aus:<br />

· Fundus (Magenkuppel)<br />

· Corpus (Magenkörper) mit großer und kleiner Kurvatur<br />

· Antrum (Vorraum zum Ausgang)<br />

· Pylorus mit Sphincter pylori (Ausgansmuskel).<br />

Die Hauptzellen des Magens liegen vor allem im Korpus und Fundus<br />

und produzieren dieses Pepsinogen (Vorstufe von Pepsin). Das aktivierte<br />

Pepsin ist in der Lage, die denaturierten Eiweiße nun zu Peptiden<br />

aufzuspalten. Da die Salzsäure sowie Pepsin ziemlich aggressive Stoffe<br />

sind, wird die Magenschleimhaut von einer Schleimschicht und Bikarbonat<br />

aus den Nebenzellen geschützt.<br />

In diesem Zusammenhang - nice to know:<br />

Unsere lieben Magenschutztabletten, die Protonenpumpenhemmer,<br />

hemmen, wie der Begriff schon sagt, die Protonenpumpen. Das bedeutet,<br />

die Salzsäureproduktion wird gehemmt. In diesem Zusammenhang<br />

aber eben auch der Intrinsic Factor. Den aber brauchen wir ja für die<br />

Aufnahme von Vitamin B12 im Dünndarm. Folglich fehlt der wesentliche<br />

Faktor für die Aufnahme von B12.<br />

Über einen längeren Zeitraum eingenommene Protonenpumpenhemmer<br />

können also zu einem Vitamin B12-Mangel führen. Vitamin B12<br />

wiederum hat viele wichtige Aufgaben im Körper, unter anderem aber<br />

von großer Tragweite ist es für die Herstellung von Blutzellen, wie den<br />

Erythrozyten, unerlässlich. Also kann daraus nun eine Blutarmut entstehen<br />

- die Vitamin B12-Mangelanämie. Wenn wir uns jetzt kurz an die<br />

Zunge zurückerinnern, kann man einen Hinweis auf eine Vitamin B12-<br />

Mangelanämie an einer roten, brennenden Zunge erkennen.<br />

Der Brei, der in den Magen eintritt, hat stets Kontakt zur Magenschleimhaut.<br />

Man könnte sich das wie einen nicht aufgeblasenen Luftballon<br />

vorstellen. Dieser weitet sich bei Befüllung mit Brei Stück für Stück unter<br />

Kontakt mit demselben durch dessen Volumen auf. Damit der Magen<br />

seine Aufgaben aus Speicherung, Durchmischen und Homogenisierung<br />

der Nahrung erfüllen kann, besitzt er längs, schräg und ringförmig verlaufende<br />

Muskeln, die sich unter anderem wellenförmig bewegen.<br />

Aber nicht nur mechanisch wird der Magen tätig, er<br />

hat auch chemisch einiges zu bieten.<br />

Die Schleimhaut des Magens besitzt verschiedene Zellen, die bei der<br />

chemischen Andauung helfen: Belegzellen, Hauptzellen, Nebenzellen.<br />

Die Belegzellen des Magens produzieren Salzsäure und Intrinsic Factor<br />

(Glykoprotein). Den Intrinsic Factor der Belegzellen benötigen wir später,<br />

wenn es um den Dünndarm geht, er ist wichtig für die Aufnahme<br />

von Cobalamin (komplexes Vitamin) aus dem terminalen Ileum (Teil<br />

des Darms). Durch die Salzsäure erhält der Magensaft seinen sauren<br />

pH-Wert von circa 1. Dieses saure Milieu wirkt einerseits bakterizid<br />

und andererseits denaturierend auf Eiweiße, das heißt, die Eiweiße<br />

innerhalb des Speisebreis werden aufgefaltet, aber noch nicht aufgespalten.<br />

Und die Salzsäure ist unerlässlich für die Aktivierung von<br />

Pepsinogen zu Pepsin.<br />

Ähnliches Szenario entsteht durch eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung,<br />

diverse Ursachen), bei der es ebenfalls zu einem Mangel<br />

an Intrinsic Factor mit der darauffolgenden Mangelanämie kommen<br />

kann. Eine Gastritis kann aber auch auf der anderen Seite durch zu<br />

wenig schützenden Schleim entstehen. Auf dieser Seite stehen Medikamente<br />

wie Nichtsteroidale Antirheumatika (Ibu). Diese Medikamentengruppen<br />

hemmen die Prostaglandinsynthese, welche notwendig ist<br />

für die Schleimproduktion, so kommt es zu einem mangelhaften Schutz<br />

der Magenschleimhaut und zu derer Entzündung. Die wiederum, wie<br />

gerade erläutert, in eine Mangelanämie führen kann.<br />

Entzündliche Veränderungen des Magens und sogar derer Folgen können<br />

wir also sowohl schulmedizinisch anerkannt, an der Oberflächenbeschaffenheit<br />

der Zunge erkennen, sowie holistisch über die Reflexzone<br />

des Magens auf der Zungenoberfläche. Jeweils stechen die Merkmale<br />

einer roten, fast schon entzündlichen, eventuell atrophierten, schmerzenden<br />

oder brennenden Zunge hervor.<br />

Da die Verdauungsarbeit insgesamt sehr komplex ist, braucht es einige<br />

verschiedene Botenstoffe, die neben den Einflüssen des vegetativen<br />

Nervensystems verschiedene motorische und chemische Mechanismen<br />

steuern und beeinflussen. Der Parasympathikus, als Teil des vegetativen<br />

Nervensystems, legt nur beim Anblick oder Geruch von Nahrung los. Er stimuliert<br />

im Magen die Produktion des Hormons Gastrin. Gastrin selbst wiederum<br />

regt die Salzsäureproduktion und die Bewegung des Magens an.<br />

www.<strong>recall</strong>-magazin.de


32<br />

Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />

Aber nicht nur der Anblick von Nahrung führt zur Produktion von Salzsäure,<br />

sondern auch Koffein, Nikotin und Alkohol. Gerade deshalb ist<br />

es umso wichtiger, auf eine gesunde Balance der Nahrungsbestandteile<br />

zu achten. Wie schon erwähnt, wird natürlich auch Schleim zum Schutz<br />

der Magenschleimhaut hergestellt, dennoch kann eine Dysbalance zwischen<br />

der Säure und dem Schleim entstehen und so zu Schäden beziehungsweise<br />

Beschwerden führen.<br />

Immer wieder faszinierend finde ich die Regulationsmechanismen des<br />

Körpers. Physiologisch herrscht im Magen ein pH-Wert von nüchtern 1<br />

und je nach Nahrung bis zu pH = 4. Das ist essentiell, weil nur in diesem<br />

Bereich die Tätigkeiten ordentlich ablaufen können. Nehmen wir jetzt<br />

Nahrung zu uns, die stark basisch ist, wird der pH-Wert basischer. Auch<br />

durch Wasser (pH = 7) wird die Säure in gewisser Weise „neutralisiert“.<br />

Steigt der pH-Wert des Magens über 4, wird die Ausschüttung von Gastrin<br />

(-> führt zu Salzsäurebildung) stimuliert und das solange, bis der<br />

benötigte pH-Wert wieder erreicht wird.<br />

Je länger die Magenverweildauer, desto länger haben die Produkte<br />

Kontakt mit der Magenschleimhaut. In Bezug auf verbrannte Fette oder<br />

kanzerogene Substanzen wie Dioxine, Acrylamid und Nitrit oder Alkohol<br />

bekommt das eine besondere Bedeutung. Unter Stress kann die Phasentrennung<br />

nicht ordnungsgemäß vonstatten gehen und auch die Magenverweildauer<br />

verlängert sich, da der Endmuskel des Magens stark<br />

kontrahiert. Dies ist eventuell einer der ursächlichen Aspekte davon,<br />

dass diese Nahrung dann schwer im Magen liegt.<br />

Zusammenfassend hat der Magen die Aufgabe, die Nahrung zu speichern,<br />

homogenisieren, anzudauen und portionsweise an den Dünndarm<br />

weiterzugeben. Eiweiße und Fette werden schon mal angedaut<br />

und für die weitere Verarbeitung vorbereitet, Kohlenhydrate bleiben<br />

chemisch weitgehend unangetastet. Kurzkettige Fettsäuren, wie ätherische<br />

Öle, zum Beispiel in Küchenkräutern oder in Käse oder Milchprodukten<br />

und Flüssigkeiten, werden bereits im Magen resorbiert.<br />

Der Magen hat noch die Fähigkeit, die Dinge wieder herauszuwerfen,<br />

indem wir erbrechen. Diesen entscheidenden Vorteil hat der Darm leider<br />

nicht, aber dafür andere Besonderheiten, die wir uns im nächsten Teil<br />

anschauen werden.<br />

Daraus ergibt sich, dass Wassertrinken während dem Essen der Verdauung<br />

nichts Gutes tut, sondern einen Mehraufwand bietet. Das Ergebnis<br />

des Mehraufwands zeigt sich auch an einer längeren Magenverweildauer.<br />

Magenverweil… was?<br />

Die einzelnen Makronährstoffe, also Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße<br />

haben eine gewisse Verweildauer im Magen. Denn der Magen durchmischt<br />

nicht nur, er trennt die Nahrungsbestandteile auch in verschiedene<br />

„Phasen“ und daraus ergibt sich die jeweilige Zeit, die die einzelnen<br />

Phasen ungefähr im Magen bleiben. Betrachtet man den Magen von<br />

unten nach oben, liegen im unteren Teil des Magens die Kohlenhydrate,<br />

darüber die Eiweiße und oben drauf die Fette.<br />

Daraus ergibt sich<br />

Kohlenhydrate: 0,5 bis 1,5 h<br />

Eiweiße: 1,5 bis 2,5 h<br />

Fette: 2,5 bis 6 h.<br />

Diese Zeiten stellen quasi das Optimum der Magenarbeit dar. Damit<br />

diese Dauer jeweils eingehalten werden kann, sollte man während dem<br />

Essen nicht unter Stress stehen, die Nahrung ungefähr die Temperatur<br />

des Körpers haben und regelmäßige normale Mahlzeiten (ohne viele<br />

Zwischenmahlzeiten) zu sich nehmen. Koffein direkt im Anschluss an<br />

eine Mahlzeit kann dabei die Verdauungsarbeit beschleunigen und ist<br />

in diesem Fall tatsächlich verdauungsfördernd.<br />

Roxane Pfeiffer<br />

holistic health coach &<br />

Akademisierte Dentalhygienikerin<br />

SALUTOGENESIS<br />

Tel.: +49 151 517 128 30<br />

E-Mail: roxanepfeiffer@yahoo.com<br />

Instagram: saluto.genesis<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Für die erfolgreiche Prophylaxe<br />

paroguard®<br />

Patientenfreundliche<br />

Mundspüllösung<br />

5<br />

Liter<br />

Mira-2-Ton®<br />

Plaquetest-Lösung<br />

REF 630 127<br />

REF 605 655<br />

bis zu<br />

3 x effektivere PZR<br />

Mira-Clin® hap<br />

Polierpaste mit Hydroxylapatit<br />

Prophy-Angles®<br />

Einmalaufsätze mit Gummikelchen<br />

105 °<br />

Reinigung<br />

Politur<br />

soft<br />

regular<br />

10 Sek<br />

2 in1<br />

Prophy-Cup®<br />

Gummikelche zur Prophylaxe<br />

REF 605 836, 605 837<br />

Gluten<br />

regular<br />

Phthalat<br />

soft<br />

REF 605 654<br />

REF 605 830 - 605 835<br />

SANFT & SICHER<br />

Cavitron® 300<br />

Magnetostriktiver Ultraschall-<br />

Scaler für die sub- und supragingivale<br />

Prophylaxebehandlung<br />

Fit-N-Swipe<br />

Selbstklebende Einmal-Reinigungspads/<br />

Trocknungspads für Handinstrumente<br />

>> 360° Insertmobilität<br />

REF 455 015<br />

Maße: ca. 2 x 3 cm<br />

REF 605 251 REF 605 252<br />

www.hagerwerken.de • Tel: +49 203 99269-888


34 TePe Talk<br />

Chancen In Risiken Sehen<br />

Eine Bewegung, die sich „Patientensicherheit“ nennt, formierte sich Ende des letzten Jahrtausends<br />

in Amerika und auch Organisationen in Deutschland erkannten Anfang der 2000er-Jahre die Dringlichkeit,<br />

die Fehlerkultur im Gesundheitswesen zu fördern. So fanden vor einigen Jahren die Themen<br />

„Fehler- und Risikomanagement“ als gesetzliche Forderung Eingang in die vertrags(zahn)ärztliche<br />

QM-Richtlinie und sie landen damit auch bei euch in der Praxis.<br />

Text Marina Pommée, M.Sc. Bilder TePe<br />

Eine Möglichkeit, aus einem Fehler zu lernen, besteht darin, den Fehler<br />

selbst zu machen. Das kann schmerzhaft ausgehen und oft hört man<br />

danach den Satz: „Das passiert mir nie wieder!“. Weniger schmerzhaft<br />

ist es, aus den Fehlern anderer zu lernen. Wie das geht? Indem man sich<br />

die Fehler und insbesondere die Lösungen anderer ansieht, sich fragt,<br />

ob es für die eigene Praxis relevant ist und sich Vorbeugemaßnahmen<br />

abguckt. Es geht also um das Teilen von Wissen, um Fehler zu vermeiden<br />

und damit die Patientensicherheit zu erhöhen. Die stetige Optimierung<br />

von Arbeitsprozessen kommt nicht nur den Patienten zugute,<br />

auch alle Praxismitarbeiter profitieren davon. Wenn alle im Team aktiv<br />

beteiligt sind und sich einbringen können, führt dies zu einer besseren<br />

Identifikation mit der Praxis und im besten Fall zu weniger Fluktuation 1 .<br />

Frei zugängliche Berichts- und Lernsysteme<br />

Im Internet gibt es frei zugängliche Berichts- und Lernsysteme, auch<br />

CIRS genannt (Critical Incident Reporting System). Generell kann man<br />

diese Systeme als Datenbank oder Sammlung für Fehler und kritische<br />

Ereignisse ansehen. Sie sind aber weit mehr: Denn dort werden nicht<br />

nur anonyme Fälle aus der Praxis (oder dem Krankenhaus) beschrieben,<br />

sondern diese im Idealfall von den Berichtenden schon mit Präventivmaßnahmen<br />

versehen, die entwickelt wurden, um diesem Fehler<br />

zukünftig vorzubeugen. Darüber hinaus gibt es im Hintergrund ein Analyseteam,<br />

das den Fall ebenfalls kommentiert und wertvolle Hinweise<br />

zur zukünftigen Vermeidung liefert 2 . Ihr seht also, hier bieten sich viele<br />

Chancen, aus den Fehlern anderer zu lernen. Fallberichte und Lösungsvorschläge<br />

des Expertenteams sind wertvoll, um nicht den gleichen<br />

Fehler zu wiederholen.<br />

Synonyme zu Berichts- und Lernsystem<br />

· CIRS (Critical Incident Reporting System)<br />

· Fehlermeldesystem<br />

· Berichtssystem<br />

· Fehlerberichtssystem<br />

Die Begriffe sind unterschiedlich, aber sie meinen alle das Gleiche:<br />

Ein System, in dem anonym Fehler berichtet werden können.<br />

Das Ziel ist immer, gemeinsam aus diesen Fehlern zu lernen.<br />

Verschiedene CIRS können dazu beitragen, Risiken in der eigenen Praxis<br />

zu erkennen: Es gibt zum Beispiel CIRS-Medical 3 , das von der Bundesärztekammer<br />

bereitgestellt wird und die bisher größte Anzahl Fälle beinhaltet<br />

(mittlerweile gibt es dort mehr als 8.700 Berichte). Die meisten<br />

Fälle stammen zwar aus dem stationären Sektor, aber auch der ambulante<br />

Bereich ist vertreten. Auch aus einigen Zahnarztpraxen findet<br />

man Fallberichte. Es gibt noch weitere Berichts- und Lernsysteme, die<br />

zum Beispiel regional verankert sind, sich an spezielle Zielgruppen wie<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


TePe Talk<br />

35<br />

Hausärzte oder den Rettungsdienst richten oder sich einem bestimmten<br />

Thema, wie zum Beispiel Covid-19, widmen. All diesen Lernsystemen<br />

ist gemein, dass sie niedrigschwellig zugänglich sind und man dort anonym,<br />

freiwillig und sanktionsfrei berichten kann. Und wie ist das bei<br />

den Zahnarztpraxen?<br />

Jeder Zahn zählt!<br />

Natürlich hat auch die Zahnärzteschaft ihr eigenes Berichts- und Lernsystem.<br />

Jeder Zahn zählt! wird von der Bundeszahnärztekammer und<br />

der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung betrieben (www.cirsdentjzz.de).<br />

Im Unterschied zu oben genannten Systemen handelt es sich<br />

hierbei nicht um ein freizugängliches, sondern um ein geschlossenes<br />

System, das heißt, man meldet sich mit seinen Login-Daten an, um<br />

Fälle einsehen oder einstellen zu können. Einen Registrierungsschlüssel<br />

können Zahnärzte einfach online beantragen. Im CIRS können Vorkommnisse<br />

aus diversen Bereichen des Praxisalltags berichtet werden,<br />

denkbar sind zum Beispiel Fehler im Rahmen der Behandlung, sei es mit<br />

direkter oder indirekter Beteiligung des Patienten, bei der Medizinprodukteaufbereitung<br />

oder bei organisatorischen Abläufen, die den Praxisablauf<br />

durcheinanderbringen. Aber auch kritische Ereignisse im Sinne<br />

von Notfallsituationen, die sofortiges Handeln erforderlich machen, wie<br />

zum Beispiel anaphylaktische Schocks oder plötzliche starke Blutungen<br />

können berichtet werden 4 . In den meisten Fällen verläuft alles nach<br />

Plan, manchmal aber passieren Dinge, die nicht hätten passieren sollen<br />

und die, unter anderen Umständen, hätten vermieden werden können.<br />

Wer andere von solchen Fällen lernen lässt, leistet aktiv einen wichtigen<br />

Beitrag zur Verbesserung der Patientensicherheit. Und jetzt mal ehrlich:<br />

Wer will das nicht?<br />

Ergänzung zum Qualitätsmanagement<br />

Einsetzbar als ergänzendes Instrument zum praxiseigenen Qualitätsmanagement<br />

liefert ein CIRS Lösungen für Fehler, die einem selbst nicht passiert<br />

sind und im besten Fall auch nicht passieren. Die Systeme leben vom<br />

Geben (Wie können andere von mir lernen?) und Nehmen (Wie kann ich<br />

von anderen lernen?). Denn sharing is caring – Teilen ist Fürsorge.<br />

Apropos Teilen: Kennt ihr TePe-Share, die Plattform rund um klinisches<br />

Wissen zu zahnmedizinischen Themen? In Form von Broschüren, Webinaren,<br />

Videoclips, Zusammenfassungen seid ihr immer up to date.<br />

Schaut vorbei unter www.tepe.com/share-de. Und damit ihr kein Webinar<br />

verpasst, könnt ihr dort auch unseren Newsletter abonnieren, der<br />

euch regelmäßig über Neuigkeiten informiert.<br />

Die Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />

Marina Pommée (M.Sc.)<br />

Clinical Affairs Specialist<br />

TePe D-A-CH GmbH<br />

Langenhorner Chaussee 44 a · <strong>22</strong>335 Hamburg<br />

E-Mail: kontakt@tepe.com · www.tepe.com/de<br />

www.<strong>recall</strong>-magazin.de


36<br />

Einmalartikel aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

Auch wenn wir es noch so sehr wollen, sind manche Produkte<br />

nur als Einmalartikel möglich! Doch auch hier können<br />

wir das Beste draus machen und nachhaltige Produkte<br />

verwenden!<br />

Das renommierte Familienunternehmen Hager & Werken<br />

hat, da Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit Teil ihrer<br />

Ausrichtung sind, seit September 2021 BIOLine mit in ihr<br />

Sortiment integriert. Aber auch schon vor Einführung der<br />

neuen Produktreihe hat das Unternehmen auf die Reduzierung<br />

ihres CO 2<br />

-Fußabdruckes geachtet und sorgfältig nur<br />

die besten Zulieferer und Logistikpartner ausgewählt.<br />

© rawpixel.com - de.freepik.com<br />

Text Tanja Rosellen Bilder Hager & Werken GmbH<br />

Worauf wird bei der Produktion der nachhaltigen<br />

BIOLine geachtet?<br />

Dass die Produkte aus nachwachsenden und somit schnell erneuerbaren<br />

Rohstoffen bestehen! Zusätzlich wird darauf geachtet, dass bei<br />

jedem einzelnen Schritt in der Herstellung so wenig CO 2<br />

wie möglich<br />

produziert wird! Somit liegt ein zusätzlicher Fokus auf dem Transport!<br />

Und welche Produkte umfasst die neue Serie von<br />

Hager & Werken?<br />

Neben Bechern, Einmalzahnbürsten und -handtüchern gibt es Applikationstipps,<br />

Einweg-Dappen, Zahnspangendosen und Hygieneschutzhüllen<br />

für die Computertastatur und -maus. Anfangs skeptisch war ich bei den<br />

kompostierbaren Trays aus Maisstärke. Doch die tolle Aufteilung hat<br />

mich, neben dem Nachhaltigkeitsaspekt im Praxistest, absolut überzeugt!<br />

Woraus die Produkte bestehen, ist unterschiedlich. Die Dosen und<br />

Dappen beispielsweise bestehen aus fünfundsiebzig Prozent Terralene<br />

und fünfundzwanzig Prozent Mineralladung. Terralene ist ein Nebenerzeugnis<br />

aus der Zuckerproduktion, welches sonst weggeworfen wird und<br />

so zahlreiche Ressourcen für umweltschädliche Rohstoffe schont! Alle<br />

Produkte der BIOLine sind entweder biologisch abbaubar oder kompostierbar<br />

und nachhaltig verpackt, was vor allem bei der Einmalzahn-<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


37<br />

bürste aus Bambus besonders auffällt. Diese kommt richtig gut bei den<br />

Patienten an und kann natürlich gerne anschließend mitgenommen und<br />

weiterverwendet werden!<br />

Mein Fazit<br />

Ich finde es super, dass ein renommiertes Familienunternehmen offen<br />

für Neuerungen ist und das nicht nur mit einem Einzelprodukt, sondern<br />

direkt mit einer umfangreichen Serie von tollen, nachhaltigen Produkten!<br />

Besonders beeindruckend und bemerkenswert finde ich, dass Hager &<br />

Werken die volle Verantwortung in der gesamten Produktionskette,<br />

vom Rohstoff, über die Herstellung bis hin zum Transport übernimmt!<br />

Das ist absolut vorbildlich und unterstützenswert! In diesem Sinne lasst<br />

uns auch einen Teil dazu beitragen und Verantwortung für die Umwelt,<br />

unsere Patienten und zukünftige Generationen übernehmen!<br />

Tanja Rosellen<br />

Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin &<br />

Qualitätsmanagementbeauftragte<br />

E-Mail: info@nachhaltigepraxistipps.de<br />

Anzeige<br />

Kostenlose<br />

Webinare<br />

TePe Share –<br />

unsere Wissensplattform<br />

von Experten, für Experten.<br />

Made in<br />

Sweden<br />

Auf TePe Share bieten wir Ihnen neben Artikeln,<br />

Newslettern und Informationen zu zahnmedizinischen<br />

Themen auch eine Übersicht aller kostenlosen Webinare<br />

für Ihr Praxis-Team.<br />

Jetzt anmelden!<br />

TePe Share Clinical Symposium mit<br />

den internationalen Experten<br />

Prof. Søren Jepsen, Prof. Anna Norhammar<br />

und RDH Helen Minnery<br />

9.11.20<strong>22</strong><br />

Mehr dazu und alle weiteren kostenlosen Webinare<br />

finden Sie auf tepe.com/share-de/<strong>web</strong>inare.<br />

Ihr Wissen ist<br />

unsere Leidenschaft<br />

QR Code<br />

scannen, um<br />

Webinare zu<br />

entdecken.


38 Materialmanagement<br />

© aera<br />

Abb. 1: Ob Teil- oder Ganzlieferung, mit der Wareneingangskontrolle ist der Lieferstatus immer im Blick.<br />

Alles in Ordnung?<br />

So bringen Sie Struktur und<br />

Übersicht in Ihr Praxislager<br />

Eine effiziente Lagerführung hat Einfluss auf den gesamten Praxisablauf. Schließlich<br />

bindet sie nicht nur Kapital, sie sorgt auch für zufriedene Patienten und damit für<br />

entsprechende Umsätze, denn ohne Material keine Behandlung. Ob das Lager dabei<br />

EDV-basiert oder manuell geführt wird, da führen sprichwörtlich viele Wege nach Rom<br />

und jeder muss für seine Praxis den besten Weg finden. Bei zwei Punkten besteht aber<br />

Einigkeit: Der administrative Aufwand sollte so gering wie möglich und die Bestände<br />

immer aktuell sein.<br />

Text / Bilder AERA GmbH<br />

Ob die Lagerführung erfolgreich ist, zeigt sich spätestens dann, wenn<br />

es an die Patientenbehandlung geht. Steht das richtige Material in<br />

ausreichender Menge zum richtigen Termin zur Verfügung? Ist es noch<br />

haltbar? Ist es schnell auffindbar? Damit der Lagerkreislauf aus Wareneingangskontrolle,<br />

Lagerung, Lagerentnahme und Wiederbeschaffung<br />

reibungslos abläuft, sind durchdachte Abläufe zu bestimmen und noch<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Materialmanagement<br />

39<br />

Besonders wichtig für lückenlose Bestände ist die korrekt durchgeführte<br />

Lagerentnahme, beziehungsweise die Dokumentation von verbrauchten<br />

Produkten. Hier schnell ein Produkt entwendet, weil es mal wieder<br />

schnell gehen musste, dort das Scannen oder die Entnahmenotiz vergessen.<br />

Keine Frage, Fehler passieren, aber spätestens an diesem Punkt<br />

zwingt man durch den fehlenden Informationsfluss jedes EDV-basierte<br />

Warenwirtschaftssystem und jedes penibel geführte Bestellbuch in die<br />

Knie.<br />

Genau hier setzt AERA-Online mit einer simplen wie wirksamen Idee<br />

an: den AERA-Lagerkarten (Abb. 2). Diese können bequem online konfiguriert<br />

und anschließend ausgedruckt werden. Danach werden die<br />

Karten genau an der Stelle zwischen den Produktpackungen platziert,<br />

wo der Mindestbestand erreicht ist, sprich, wo eine Nachbestellung<br />

nötig wird. Sobald das letzte Produkt vor der AERA-Nachbestellkarte<br />

aus dem Lager genommen wird, wird auch dieselbe entwendet und der<br />

für Materialbestellungen verantwortlichen Kollegin gegeben. Alternativ<br />

kann der auf der Karte befindliche Barcode mit dem Smartphone und<br />

der AERA-Online App direkt am Lagerschrank gescannt werden. Mit<br />

einem Fingertipp wird das benötigte Produkt so direkt auf den Online-<br />

Merkzettel gesetzt und ist für die nächste Bestellung über die Plattform<br />

vorgemerkt.<br />

Abb. 2: Visuelle Nachbestellhilfen: richtig einsortiert vereinfachen sie die Nachbestellung.<br />

wichtiger, diese auch konsequent einzuhalten. Administrativ übersichtliche<br />

und komfortable Hilfestellungen zur Lagerführung finden Praxen<br />

heute beispielsweise bei Deutschlands größter Preisvergleichs- und Bestellplattform<br />

für Dentalprodukte AERA-Online.<br />

Bei der Wareneingangskontrolle wird die erhaltene Ware auf Transportschäden<br />

und Vollständigkeit geprüft. Je nachdem bei wie vielen<br />

unterschiedlichen Lieferanten bestellt wird, sind unter Umständen viele<br />

einzelne Pakete oder Teillieferungen zu erwarten. Um hier nicht den<br />

Überblick zu verlieren, bietet AERA mit der Online-Bestellübersicht die<br />

Möglichkeit, Bestellungen schnell und einfach direkt zu bearbeiten und<br />

als teil- oder vollständig geliefert zu markieren (Abb. 1).<br />

Somit ist auf den ersten Blick ersichtlich, welche Ware noch aussteht<br />

und welche bereits geliefert wurde, denn überfällige Lieferungen werden<br />

von AERA automatisch entsprechend gekennzeichnet.<br />

In Sachen Nachbestellung und Wiederbeschaffung schließt sich dann<br />

der Warenwirtschaftskreislauf mit AERA-Online. Spätestens wenn Bestände<br />

zur Neige gehen, oder aber aktuelle Warenpreise sehr günstig<br />

sind, sollten nach Abwägung eventuell höherer Lagerhaltungskosten<br />

Preisvorteile genutzt werden. Durch einen transparenten Preisvergleich<br />

bei über 1,8 Mio. Angeboten von über 350 Lieferanten können Praxen<br />

mit AERA-Online bis zu 50 Prozent an Materialkosten sparen. Hier werden<br />

auch nicht Äpfel mit Birnen verglichen, die intelligente Software<br />

hinter AERA-Online rechnet alle Darreichungsformen direkt auf die<br />

kleinste Einheit um und macht diese vergleichbar. Mit dem automatischen<br />

Warenkorboptimierer kann die Bestellung am Ende noch preisoptimiert<br />

oder nach eigenen Regeln, wie zum Beispiel weniger Lieferanten,<br />

angepasst werden.<br />

AERA EDV-Programm GmbH<br />

Im Pfädle 2 · 71665 Vaihingen<br />

Tel.: + 49 7042 3702-<strong>22</strong><br />

E-Mail: info@aera-gmbh.de<br />

www.aera-online.de<br />

www.<strong>recall</strong>-magazin.de


40 Praxismanagement<br />

Ist das der einzige<br />

Zettel auf Ihrem<br />

Schreibtisch?<br />

© adobe.stock.com<br />

Dann gehören Sie zu den Praxen, die sich im Verwaltungsbereich von einer zeitintensiven und<br />

teuren Zettelwirtschaft verabschiedet haben und die Vorteile der Digitalisierung nutzen. Regieren<br />

bei Ihnen im Wareneinkauf, bei der Materialverwaltung und in der Buchhaltung Papierausdrucke,<br />

handgeschriebene Listen und Post-its den Alltag? Muss der „Chef“ jede Bestellung selbst auslösen?<br />

Holen Sie sich hier ein paar praktische Tipps für den Alltag.<br />

Text Sebastian Scherzer Grafik Prof. Dr. Bischoff & Partner<br />

Als Vorreiter der zeitsparenden Buchhaltung setzen Online-Händler erfolgreich<br />

darauf, Aufgaben zu delegieren und zu automatisieren. Wie die<br />

folgenden Beispiele zeigen, lässt sich dieses Prinzip auch auf die Zahnarztpraxis<br />

übertragen.<br />

Verhandeln oder lieber optimieren?<br />

Laut KZBV Jahreshandbuch 2020 betragen die durchschnittlichen Ausgaben<br />

für Praxis- und Labormaterialien 4,9 Prozent des Praxisumsatzes.<br />

Ein langwierig verhandeltes Skonto von 2 Prozent auf sämtliche Praxiseinkäufe<br />

verbessert den Praxisgewinn folglich um 0,098 Prozent des<br />

Praxisumsatzes. Wird durch rechtzeitige Zahlung der Rechnung dann das<br />

Kontokorrent belastet, stehen den 2 Prozent Skonto ein Vielfaches an Zinsen<br />

gegenüber. Einen viel größeren Gewinn birgt die Prozessoptimierung.<br />

Durchschnittlich liegen die Personalkosten bei 24,4 Prozent des Praxisumsatzes.<br />

Die Zeit um 20 Prozent effektiver eingesetzt, steigert den Gewinn<br />

um 4,88 Prozent des Praxisumsatzes. Die Lieferantenverhandlungen lassen<br />

sich also getrost an eine Praxismitarbeiterin delegieren.<br />

Machen Sie den Hersteller zum Lageristen Ihrer Praxis!<br />

Der einfachste Weg, die Wareneinkäufe der Praxis zu delegieren, ist das<br />

Betreiben des Praxislager durch den Hersteller selbst. Der fest mit dem<br />

Hersteller vereinbarte Materialpreis lässt keinen Spielraum mehr für regelmäßige<br />

Preisverhandlungen. Diesem vermeintlichen Nachteil stehen<br />

drei entscheidende Vorteile gegenüber:<br />

In Summe wird so mehr gewonnen als mit dem zeitaufwendigen Preisvergleich<br />

jemals hätte erzielt werden können.<br />

Trennen Sie privates und geschäftliches Online-Konto!<br />

Die größten Zeitfresser sind also gemischt privat und geschäftlich genutzte<br />

Konten bei den großen Onlinehändlern. Sie als Praxismitarbeiter*in<br />

besitzen selten direkten Zugriff und müssen auf die Rechnungen warten.<br />

Ebenfalls ist nicht klar abgrenzbar, wann es sich um private und<br />

wann um Einkäufe für die Praxis handelt. Das verkompliziert die Buchhaltung<br />

unnötig. Der Betriebsprüfer dürfte der einzige sein, der sich<br />

über diese unklare Abgrenzung freut, mit womöglich negativen steuerlichen<br />

Folgen für den Praxisinhaber.<br />

Ein rein geschäftlicher Online-Account, in Kombination mit einem Lastschriftverfahren<br />

und vielleicht einer parallelen Geschäftskreditkarte für<br />

spontane gewerbliche Einkäufe, schafft wiederum drei Vorteile:<br />

1. Klare Abgrenzung der Einkäufe der Praxis von den privaten Einkäufen<br />

– eine gute Betriebsprüfungsprophylaxe.<br />

2. Eine klare und wiederkehrende Verknüpfung von Praxiseinkauf und<br />

Praxiskonto für die Buchhaltung.<br />

3. Den Praxisaccount könnte das gesamte Team nutzen. Die stetige<br />

Suche nach der richtigen Rechnung entfällt, weil diese beim Online-<br />

Händler hinterlegt ist.<br />

1. Der Hersteller füllt das Lager stetig auf und rechnet lediglich die verbrauchten<br />

Materialien ab. Das spart Zeit und Geld.<br />

2. Die Ware ist immer in verschiedenen Versionen vorhanden. Situative<br />

Behandlungsänderungen sind möglich. Das steigert die Qualität.<br />

3. Es ist eine begrenzte Auswahl an Waren vor Ort. Die Qual der Wahl<br />

entfällt. Das vereinfacht und strafft die Praxisabläufe.<br />

Automatisieren Sie die Lagerwirtschaft Ihrer Praxis<br />

Im Sinne einer guten Kundenbindung bieten moderne Depots ihren<br />

Kunden eine automatische Lagerwirtschaft an. Via Barcode wird<br />

die Entnahme einer Ware in der Cloud registriert. Ist ein bestimmter<br />

Schwellenwert im Lagerbestand erreicht, wird das Praxislager automatisch<br />

aufgefüllt. Diese Dienstleistung ist je nach Praxisgröße mit unter-<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Kostenvergleich<br />

Quelle: aus PraxisNavigation ®<br />

von Prof. Dr. Bischoff & Partner AG,<br />

Steuerberatungsgesellschaft für<br />

Zahnärzte<br />

schiedlichen Kosten verbunden. Wie bei einer Online-Terminvergabe-<br />

Plattform werden hier zeitintensive Arbeitsabläufe delegiert. Bei hohem<br />

Materialumsatz in der Praxis ist die Automatisierung des Lagers eine<br />

Überlegung wert, die sich auf Dauer rechnen kann.<br />

Was tun mit dem Papier, das übrigbleibt?<br />

Für eine Weile werden die traditionellen Papierrechnungen, Kassenquittungen<br />

sowie Parkscheine und Bewirtungsbelege zur Verbuchung<br />

bleiben. Für diese Übergangszeit eröffnen sich drei Wege:<br />

Schaffen Sie das Drucken weitestgehend ab!<br />

Die Nummer 1 aller Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ist das Drucken<br />

von Buchhaltungsunterlagen. Digitale Rechnungen und Kontoauszüge<br />

werden gesammelt und gedruckt und einander zugeordnet. Danach<br />

wird der Buchungsordner verschickt, digitalisiert, zurückgesendet und<br />

archiviert. Sie wissen, das kostet Zeit und Geld.<br />

Der Gesetzgeber gibt in §14 (1) UStG vor, dass Echtheit der Herkunft,<br />

Unversehrtheit des Inhalts, Lesbarkeit und Aufbewahrung der Rechnung<br />

gewährleistet sein müssen. Da eine ausgedruckte digitale Rechnung nur<br />

als Rechnungskopie gilt, sollten Sie diese gar nicht ausdrucken, sondern<br />

in ihrer ursprünglichen digitalen Form archivieren. Hier bieten führende<br />

Anbieter von Buchhaltungssoftware Upload-Werkzeuge, mit denen eine<br />

automatisierte Archivierung digitaler Rechnungen leicht möglich ist. Die<br />

via E-Mail erhaltene Rechnung wird an eine persönliche Buchhaltungs-<br />

E-Mail-Adresse weitergeleitet.<br />

Damit diese digitale Rechnung gleich dem entsprechenden Zahlungsausgang<br />

zugeordnet werden kann, lassen sich die erhaltenen digitalen<br />

Kontoauszüge über Verfahren, wie den Kontoauszugsmanager,<br />

automatisch einspielen. Das Einsammeln der lediglich im Account des<br />

Online-Händlers hinterlegten Rechnung lässt sich ebenfalls automatisieren.<br />

Spezielle Dienstleister überprüfen regelmäßig den Posteingang<br />

der Onlinehändler und spielen die hinterlegten Rechnungen in das Buchungsprogramm<br />

ein.<br />

Ihr Teil, der komplette Vorgang von der Bestellung über die Zahlung bis<br />

zur Zuordnung der Rechnung zum Kontoauszug sowie die Zuordnung und<br />

Archivierung des Belegs, ist digitalisiert. Die Kontrolle und Buchung erledigt<br />

Ihr Steuerbüro.<br />

1. Sämtliche Papierbelege werden gesammelt, grob vorsortiert und an<br />

das Steuerbüro versendet. Moderne Buchhalter besitzen Hochleistungsscanner,<br />

welche die Papierbelege digitalisieren.<br />

2. Mittels Smartphones kommen die Belege direkt in die Cloud. Applikationen<br />

wie Upload Mobil wandeln ein Foto einer Rechnung in eine<br />

Buchungsposition um. Die Rechnung selbst wandert ohne Umwege<br />

in das Archiv.<br />

3. Der Königsweg: Jede Papierrechnung wird an der Rezeption eingescannt<br />

und direkt archiviert. Ortsungebunden wird in der Cloud die<br />

Korrektheit der Rechnungspositionen durch die Praxisleitung bestätigt<br />

und zur Zahlung freigegeben. Jetzt veranlasst die digitale Buchhaltung<br />

im Hintergrund die Zahlungsanweisung auf dem Geschäftskonto<br />

und übermittelt den Vorgang dem Steuerbüro.<br />

Das Ergebnis: Wenn eines Tages eine Verabredungsanfrage auf Ihrem<br />

Schreibtisch landet, bemerken Sie diese dank der digitalen Praxisführung<br />

sofort. Besser noch: Dank der Optimierungen haben Sie sogar genügend<br />

Freizeit und können, sofern gewünscht, "ja" ankreuzen.<br />

Sebastian Scherzer<br />

Bilanzbuchhalter, Spezialist für digitale Buchhaltung in<br />

der Zahnarztpraxis<br />

Prof. Dr. Bischoff & Partner AG<br />

Steuerberatungsgesellschaft für Zahnärzte<br />

Theodor-Heuss-Ring 26 · 50668 Köln<br />

Tel.: +49 <strong>22</strong>1 912 840-0<br />

E-Mail: service@bischoffundpartner.de<br />

www.bischoffundpartner.de<br />

www.<strong>recall</strong>-magazin.de


42 Zahnzusatzversicherung<br />

Die Aufklärung in der Praxis ist<br />

zweckmäßig im Sinne der<br />

Aufklärungs-/Beratungspflicht!<br />

Versicherer zahlen lieber Prophylaxekosten als Gebisssanierungen! Beim Thema regelmäßige Professionelle<br />

Zahnreinigung ziehen Praxen und Versicherer am gleichen Strang.<br />

Im folgenden Interview mit den beiden Versicherungsspezialisten Frau Gabriele Bengel und Alexander<br />

Mint von der to:dent.ta GmbH beantworten sie Fragen zu dem finanziellen Potenzial von<br />

Zahnzusatzversicherungen für Patient und Praxis und erklären, dass die Aufklärung in der Zahnarztpraxis<br />

in keinem Widerspruch zur Berufsordnung steht und darüber hinaus sogar zweckmäßig<br />

in Bezug auf die Aufklärungspflicht ist.<br />

Interview mit Gabriele Bengel und Alexander Mint<br />

<strong>recall</strong> Sie sind seit vielen Jahren auf Zahnzusatzversicherungen spezialisiert<br />

und haben täglich Kontakt zu Zahnarztpraxen. Haben Sie dabei<br />

immer nur mit dem Praxisinhaber zu tun?<br />

Gabriele Bengel Nein – keinesfalls. Im Gegenteil! Wir stehen grundsätzlich<br />

dem ganzen Praxisteam für fachliche Fragen rund um Zahnzusatzversicherungen<br />

zur Verfügung. So haben wir es häufig mit Praxismanagerinnen,<br />

Abrechnungsspezialistinnen und – vor allem – mit<br />

Prophylaxespezialistinnen und Dentalhygienikerinnen zu tun.<br />

<strong>recall</strong> Und was sind so die hauptsächlichen Fragen, die die Praxisangestellten<br />

bewegen?<br />

Gabriele Bengel Mit Praxismanagerinnen besprechen wir zum Beispiel<br />

den Einsatz unseres Ratgebers und des Zahnstatus und mit Abrechnungsspezialisten<br />

die erstattungsfähigen GOZ-Ziffern.<br />

Alexander Mint Aktuell sind es hauptsächlich die Fachkräfte im Bereich<br />

Prophylaxe, die wissen wollen, wie die Erstattung von PZR- und Prophylaxekosten<br />

über Zahnzusatzversicherungen möglich ist. In vielen Praxen<br />

gibt es ja inzwischen einen extra Bereich, in dem Prophylaxe gemacht<br />

wird. Und es ist jedem klar, dass der Bereich ausgelastet sein muss, um<br />

wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Wenn sich Kassenpatienten aber Sorgen<br />

über Benzin-, Gas-, Strom und Lebensmittelpreise machen müssen,<br />

besteht natürlich die Gefahr, dass die zahnärztliche Dienstleistung hinten<br />

runterfällt. Oder zumindest reduziert wird von zwei auf eine Zahnreinigung<br />

pro Jahr. Wenn das bei der Hälfte der Patienten passieren würde,<br />

kann sich jeder ausrechnen, welchen Einnahmeverlust die Praxis hat.<br />

<strong>recall</strong> Können Sie uns dafür ein konkretes Beispiel machen? So, wie<br />

Sie es auch den Praxen zeigen?<br />

Alexander Mint Wenn wir mit Praxen direkt sprechen, haben wir natürlich<br />

in der Regel konkrete, praxisindividuelle Zahlen zum Rechnen.<br />

Aber fiktiv angenommen, die Praxis hat 1000 Kassenpatienten zwischen<br />

18 und 80 Jahren. Davon kommen 70 Prozent bislang zweimal pro Jahr<br />

zur PZR, die Praxis verlangt 100 Euro pro Behandlung. Das sind dann<br />

140.000 Euro Einnahmen. Käme die Hälfte davon jetzt nur noch einmal<br />

pro Jahr, würden 70.000 Euro fehlen.<br />

Gabriele Bengel Hinzu kommt noch, dass das aktuell diskutierte GKV-<br />

Finanzstabilisierungsgesetz aller Voraussicht nach nachteilig für Zahnarztpraxen<br />

sein wird. Möglicherweise werden die Zahlungen der Krankenkassen<br />

in Zukunft geringer ausfallen. Auch die freiwilligen Zuschüsse zur<br />

PZR, die ein paar Kassen aktuell noch gewähren, sind für die Zukunft<br />

nicht garantiert. Darum ist es nach unserer Auffassung auch wichtig für<br />

den Zahnarzt und die gesamte Praxis, die Patientinnen und Patienten auf<br />

Zahnzusatzversicherungen hinzuweisen.<br />

<strong>recall</strong> Kann man denn davon ausgehen, dass ein hoher Anteil an<br />

privat zusatzversicherten Patienten solche Einnahmeausfälle verhindern<br />

würde?<br />

Gabriele Bengel Ja – mit Sicherheit. Speziell für den Bereich Prophylaxe<br />

ist es wichtig, dass die Patienten eine Zahnzusatzversicherung<br />

mit Kostenerstattung für PZR haben. Die alten Zahnzusatztarife haben<br />

meistens nur für Zahnersatz bezahlt. Aber man kann diese alten Tarife<br />

entweder aufstocken oder eben gleich komplett in einen neuen Tarif<br />

wechseln. Und wenn PZR versichert ist – dann wird sie auch genutzt.<br />

Denn schließlich – so denken die meisten – soll sich die Versicherung<br />

„rentieren“.<br />

Alexander Mint Der Wechsel wird übrigens zunehmend einfacher, da<br />

inzwischen etliche Zahntarife die Vorversicherungszeit anrechnen – selbst<br />

wenn der Vertrag bei einem anderen Versicherer lief.<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Zahnzusatzversicherung<br />

43<br />

<strong>recall</strong> Dazu habe ich gleich zwei Fragen: erstens, wie viel zahlt der<br />

Versicherer für PZR? Und zweitens, warum zahlt er überhaupt so eine<br />

regelmäßige Behandlung? Man denkt doch oft, Versicherer zahlen am<br />

liebsten gar nicht.<br />

Gabriele Bengel Autsch – das alte Klischee. Ich räume ein, dass nicht<br />

immer alles bezahlt wird von den Versicherern. Daher vermitteln wir unseren<br />

Kunden immer gezielt den Tarif, der optimal zum Zahnstatus passt.<br />

Und zudem unterstützen wir unsere Kunden dann auch im Leistungsfall,<br />

klären mit Patienten und Versicherern die Kostenübernahme und vermitteln<br />

– sollte es mal Komplikationen geben – zwischen Zahnarztpraxis,<br />

Patient und Versicherer.<br />

Alexander Mint Bei der Übernahme der PZR-Kosten gibt es keine Probleme,<br />

wenn sie nach GOZ Abschnitt B abgerechnet wird. Und was die<br />

Höhe anbelangt, liegen die leistungsstarken Zahntarife bei 200 Euro pro<br />

Jahr bis unbegrenzt. Regelmäßige PZR ist ganz im Sinne der Versicherer:<br />

sorgfältig gepflegte Zähne reduzieren die Ausgaben für Zahnersatz und<br />

Parodontitis.<br />

<strong>recall</strong> Wie genau muss man sich das Zusammenwirken zwischen Ihnen,<br />

der Praxis und den Patienten vorstellen?<br />

Alexander Mint Das ist ganz einfach und unkompliziert. Wir stellen<br />

den Praxen einen Flyer mit allgemeinen Infos zur Verfügung, der ausgelegt<br />

werden kann. Und einen kompakten Ratgeber mit den wichtigsten<br />

Informationen zu Zahnzusatzversicherungen. Damit hat das ganze Praxisteam<br />

einen schnellen Überblick über das Thema. Der Ratgeber wird<br />

einfach an Patienten ausgegeben. Und speziell für die Prophylaxe gibt<br />

es einen Extra-Flyer mit der Beschreibung eines Vorsorgetarifes, der 100<br />

Prozent der Kosten erstattet – auch mehrmals im Jahr.<br />

<strong>recall</strong> Gibt es rechtliche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen?<br />

Alexander Mint Die Versicherungswirtschaft unterliegt einer recht<br />

strengen Aufsicht in Bezug auf die Dokumentation vom Beratungsprozess,<br />

der Abschlussempfehlung und selbstverständlich auch im Bereich<br />

Datenschutz. Die to:dent.ta GmbH - tätig als unabhängiger Versicherungsmakler<br />

- arbeitet in Bezug auf dieses wichtige Thema gewissenhaft,<br />

Daten von Patienten werden sensibel behandelt und werden ausschließlich<br />

anlassbezogen zur adäquaten Beratung für Zahnzusatzversicherungen<br />

verwendet.<br />

Wir sind hier aber noch einen Schritt weiter gegangen und haben, in Bezug<br />

auf die Berufsordnung der Zahnärzte, die Aufklärung und Aushändigung<br />

unserer Unterlagen anwaltlich prüfen lassen. Das Ergebnis: Unsere<br />

Unterlagen und die damit verbundene Aufklärung stehen in keinem Widerspruch<br />

zur Berufsordnung, sondern sind sogar zweckmäßig zur Befriedigung<br />

des Informations- und Aufklärungsbedürfnisses Ihrer Patientinnen<br />

und Patienten.<br />

Gabriele Bengel<br />

Alexander Mint<br />

to:dent-ta GmbH<br />

Dornierstr. 30 ∙ 73730 Esslingen<br />

Tel.: +49 711 69 306 435<br />

www.todentta.de<br />

Anzeige<br />

Eure Patienten zu informieren,<br />

war noch nie so einfach<br />

kostenlos und unverbindlich<br />

Praxisinformation & Ratgeber anfordern<br />

Füllt das Bestellfeld aus<br />

und sendet uns die Seite<br />

per Fax an:<br />

0341 231 032-11<br />

to:dent.ta<br />

Top Dental Tarif<br />

Praxisstempel<br />

www.<strong>recall</strong>-magazin.de


44 Fortbildung<br />

CP GABA Fortbildungsangebote<br />

Zweites Halbjahr 20<strong>22</strong>: Jetzt registrieren!<br />

Das Themenspektrum des Webinarangebots<br />

von CP GABA umfasst<br />

sowohl klassische Fortbildungsinhalte<br />

wie die Zahnpflege bei älteren<br />

Menschen als auch aktuelle<br />

Themen wie etwa die Nutzung von<br />

Instagram für das Praxis-Marketing.<br />

Die Dentalhygienikerin Meral<br />

Schnatterer referiert über die Parodontitis-Vorbehandlung<br />

(PAV) und die unterstützende Parodontitistherapie<br />

(UPT) im Rahmen der neuen PAR-Richtlinie. Auch wird sie<br />

über die Rolle von Mundspüllösungen in diesem Bereich sprechen.<br />

Die rund einstündigen Webinare werden laut der Punktebewertung<br />

der BZÄK und DGZMK zertifiziert und die Teilnehmenden erhalten ein<br />

Teilnahmezertifikat im Nachgang der Veranstaltung per E-Mail.<br />

Webinar-Auswahl für das 2. Halbjahr 20<strong>22</strong><br />

Donnerstag, 15. September 20<strong>22</strong>, 19.00 bis ca. 20.00 Uhr<br />

· Referentin: Jenny Hoffmann (Pseudonym: DENTALWELTBUMM-<br />

LER), Instagram-Coach für Zahnarztpraxen / Texterin / Content-<br />

Marketing-Expertin<br />

· „Instagram für die Zahnarztpraxis – Die Basics“<br />

Donnerstag, 29. September 20<strong>22</strong>, 19.00 bis ca. 20.00 Uhr<br />

· Referentin: Nicole Graw, Dentalhygienikerin / Business Trainerin /<br />

Initiatorin „Zahnarzt auf Rädern“<br />

· „Deutschland wird alt und grau – Prävention bei Senioren“<br />

Mittwoch, 05. Oktober 20<strong>22</strong>, 19.00 bis ca. 20.00 Uhr<br />

· Referentin: Dr. Andrea Moschos<br />

· „Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation / Ein Update 20<strong>22</strong>“<br />

CP GABA bietet zudem weiterhin Fortbildungsveranstaltungen im Präsenzformat<br />

an.<br />

Unsere Zukunft braucht GRÜN<br />

enretec.education.event.<br />

Unsere Zukunft braucht „GRÜN“: Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht<br />

nur viel diskutiert, sondern auch gesellschaftspolitisch nicht mehr<br />

wegzudenken. Auf dem Weg zu einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie<br />

stehen häufig zahlreiche Fragen im Raum, wie beispielsweise:<br />

Wo steht das Unternehmen in Bezug auf die Nachhaltigkeit? Wo<br />

ist der größte Handlungsbedarf? Sind die Reglements und die damit<br />

verbundenen Chancen und Risiken bekannt und welche Parameter<br />

sind in der Dentalbranche wichtig? Die Ansprüche an den Umweltschutz<br />

sowie an eine fachgerechte Aufbereitung und Entsorgung von<br />

Dentalprodukten sind noch weiter gestiegen, neue Vorschriften und<br />

Gesetze in Kraft getreten oder befinden sich aktuell in der Ausarbeitung.<br />

Zeitgleich haben sich facettenreiche Konzepte zur nachhaltigen<br />

Herstellung und Entsorgung von Produkten sowie zur aktiven Implementierung<br />

in der Praxis etabliert.<br />

Als Spezialist für das Recycling und die Entsorgung von Medizingeräten<br />

versammelt enretec daher erstmals hochkarätige Referenten aus<br />

den Bereichen Industrie, Handel, Praxis, Recht, Standespolitik und Entsorgung<br />

unter einem Dach, um die bestehenden Herausforderungen<br />

der Dentalbranche zu beleuchten.<br />

Kompakt und auf den Punkt gebracht bieten Vorträge Aufklärung,<br />

Klarheit und innovative Lösungsansätze zu den Leitthemen:<br />

· Rechtliche Aspekte, Auswirkungen und Konsequenzen neuer Regulatorien<br />

· Praktische Ansätze zur einwandfreien Erfüllung der gültigen Vorschriften<br />

· Beispielhafte Konzepte aus der Praxis<br />

The sky is the limit - im wahrsten Sinne des Wortes. Das enretec.education.event.<br />

findet am Freitag, 21. Oktober 20<strong>22</strong> im beliebten ALICE<br />

Rooftop & Garden statt, hoch über den Dächern Berlins.<br />

Am Donnerstag, 20. Oktober 20<strong>22</strong>, besteht zudem für alle Interessierten<br />

die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen einer professionellen<br />

Erstbehandlungsanlage zu werfen und die Abläufe des Entsorgungsspezialisten<br />

enretec in Velten bei Berlin detailliert kennenzulernen.<br />

Zur Anmeldung<br />

CP GABA GmbH<br />

Beim Strohhause 17 · 20097 Hamburg<br />

Tel.: +49 800 725 6654<br />

E-Mail: cpgaba@gaba.com<br />

www.cpgaba-events.com/online-fortbildung<br />

enretec GmbH<br />

Kanalstraße 17 ∙ 16727 Velten<br />

Tel.: +49 800 8054321<br />

www.enretec.de<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Rein, raus, fertig.<br />

46% WENIGER BLUTEN<br />

NACH 1 WOCHE*<br />

Ja, das ist die CPS prime. Dank ihr lassen Sie Ihre Patient·innen Schluss mit<br />

Gingivitis machen. – Unsere Produkte entwickeln wir in Zusammenarbeit mit<br />

Expert·innen aus der dentalmedizinischen Lehre, Forschung und Praxis. Seit 1972<br />

zählen Dentalmediziner·innen auf unsere Kompetenz, mittlerweile weltweit.<br />

* …and 72% less at 3 months: Bourgeois D, Saliasi I,<br />

Llodra JC, Bravo M, Viennot S, Carrouel F. Efficacy of<br />

interdental calibrated brushes on bleeding reduction in<br />

adults: a 3-month randomized controlled clinical trial.<br />

Eur J Oral Sci. 2016 Dec; 124(6): 566-571. doi:<br />

10.1111/eos.12302. Epub 2016 Sep 29. PMID: 27681016.<br />

www.pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27681016<br />

Gängigkeit<br />

Wirksamkeit<br />

0,6<br />

2,2<br />

0,7<br />

2,5<br />

0,8<br />

3,2<br />

0,9<br />

4,0<br />

1,1<br />

5,0<br />

Für Ihre Praxis: Testen Sie die CPS prime.<br />

Per Telefon: +49 (0)7249 9130610 oder per Mail:<br />

kontakt@curaden.de oder per Fax: +49 (0)7249 9130619


46 Dentalmarkt<br />

Sensodyne DIRECT<br />

Soforthilfe* bei schmerzempfindlichen Zähnen<br />

· Die neue Sensodyne DIRECT Zahnpasta lindert Schmerzempfindlichkeit<br />

nachweislich nach nur 60 Sekunden Anwendung*<br />

· Die Kombination von Zinnfluorid mit bioadhäsivem Polymer bildet<br />

schnell eine Schutzschicht über freiliegendem Dentin<br />

· Bei regelmäßigem 2 × täglichen Zähneputzen bietet die medizinische<br />

Zahnpasta einen langanhaltenden Schutz vor Schmerzempfindlichkeit<br />

In Deutschland leidet rund jeder Dritte an Dentinhypersensibilität. 1 Sie äußert<br />

sich in einem kurzen, ziehenden Schmerz, der durch freiliegende Dentinoberflächen<br />

als Reaktion auf thermische, taktile, osmotische oder chemische<br />

Reize verursacht wird. Das ist für Betroffene nicht nur unangenehm,<br />

sondern kann ihre Lebensqualität deutlich beeinträchtigen, etwa durch eine<br />

eingeschränkte Auswahl an Nahrungsmitteln. Der Wunsch nach einer sofortigen<br />

Linderung ist groß.<br />

signifikante Verbesserung<br />

der Schmerzempfindlichkeit, wenn<br />

die Zahnpasta mit der Fingerspitze auf von Dentinhypersensibilität<br />

betroffene Bereiche aufgetragen<br />

und für jeweils eine Minute einmassiert wird. 2 Die<br />

neue Sensodyne DIRECT Zahnpasta eignet sich nicht<br />

nur zur sofortigen* Linderung von Schmerzempfindlichkeit<br />

mittels gezielter lokaler Applikation, sondern<br />

baut bei regelmäßigem zweimal täglichem Zähneputzen<br />

auch einen langanhaltenden Schutz vor<br />

Dentinhypersensibilität auf. 3<br />

Die Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />

Linderung nach nur 60 Sekunden Anwendung*<br />

Diesen Wunsch erfüllt die neue Sensodyne DIRECT Zahnpasta bereits nach einer<br />

Anwendungsdauer von 60 Sekunden.* Die einzigartige Formulierung der<br />

medizinischen Zahnpasta mit 0,454 Prozent Zinnfluorid und einem unterstützenden<br />

bioadhäsiven Polymer bildet eine Schutzschicht über dem freiliegenden<br />

Dentin und führt zu einem schnellen Verschluss der Dentintubuli. Aktuelle<br />

Studienergebnisse von insgesamt 667 Patienten zeigen eine schnelle und<br />

GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG<br />

Prinzregentenplatz 9 · D-81675 München<br />

Tel.: + 49 89 360 44 0<br />

E-Mail: produkt.info@gsk.com<br />

www.de.gsk.com<br />

* Zur sofortigen Linderung bis zu 2x täglich eine kleine Menge Zahnpasta mit der Fingerspitze auf die<br />

empfindlichen Zähne auftragen und je 1 Minute einmassieren<br />

Die neue Oral-B Professional Zahnschmelz-Stärkung & Regeneration Zahncreme<br />

Dank innovativer Technologie verlängert sie die Lebensdauer unserer Zähne<br />

Wie es uns morgen geht, liegt heute schon in unseren Händen. Denn wenn<br />

wir uns gut um uns selbst kümmern und auf uns achten, zahlt dies auf unser<br />

zukünftiges Ich bestmöglich ein, um glücklich und gesund zu sein. Wir stärken<br />

unseren Geist und unseren Körper mit Vitaminen, Bewegung und Meditation:<br />

Jetzt können wir das auch für unsere Zähne leisten - mit der neuen Oral-B<br />

Professional Zahnschmelz-Stärkung & Regeneration Zahncreme.<br />

Oral-B, die von Zahnärzten meist empfohlene Dentalpflegemarke weltweit,<br />

hat eine tägliche und langfristige Lösung entwickelt, um die Lebensdauer<br />

unserer Zähne zu verlängern und somit auch unser Lächeln zu bewahren.<br />

Durch unterschiedliche Einflüsse verschlechtern sich die Zähne im Laufe des<br />

Lebens. Die Bausteine, aus denen unsere Zähne bestehen, werden nach und<br />

nach abgebaut. Sei es durch Stress, zuckerhaltige Getränke, Dehydrierung,<br />

Medikamente oder nicht ausreichendes Zähneputzen: Die Zahnoberfläche<br />

verliert an Dichte und die Qualität des Zahns leidet. Offensichtliche Zeichen<br />

des Zahnverfalls wie Karies, Rissbildung und schließlich der Verlust der Zähne<br />

im Alter sind die Folgen. Die neue Oral-B Professional Zahnschmelz-Stärkung<br />

& Regeneration Zahncreme erhöht die Dichte des Zahnschmelzes bei jedem<br />

Putzen, um die Zähne in gutem Zustand zu erhalten. Die Formel remineralisiert<br />

die Zahnoberfläche, um die Zähne zu stärken und hilft, den Zahnschmelz<br />

vor künftigem Dichteverlust zu schützen. Karies wird bereits im Frühstadium<br />

gestoppt. Die innovative Technologie der Oral-B Professional Zahnschmelz-<br />

Stärkung & Regeneration Zahncreme bietet eine dreifache Wirkung, die den<br />

Schutz der Zahndichte maximiert:<br />

1. Hervorragenden und langanhaltenden Schutz<br />

2. Remineralisierung und Wiederaufbau des Zahnschmelzes<br />

3. Abfangen und Reduzieren von Bakterien<br />

Procter & Gamble GmbH<br />

Sulzbacher Straße 40<br />

65824 Schwalbach am Taunus<br />

E-Mail: service@walzer.de<br />

www.dentalcare-de.de<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Anzeige<br />

Zwei neue Produkte: SANGI erweitert<br />

seine europäische Produktpalette<br />

Bei den neuen Produkten handelt es sich um APAGARD DEEP-<br />

CARE, einen einzigartigen remineralisierenden Zahn Conditioner<br />

und APADENT PERIO, eine remineralisierende Zahnpasta, die<br />

speziell für eine verbesserte Zahnfleischpflege und den Schutz vor<br />

Parodontalerkrankungen entwickelt wurde.<br />

APAGARD DEEP-CARE stellt ein neues Konzept für die tägliche<br />

Mundpflege dar. Es wurde als Conditioner entwickelt, der nach<br />

dem Zähneputzen verwendet wird – für eine zusätzliche Mineralienzufuhr,<br />

um den Zustand des Zahnschmelzes zu verbessern. Seine<br />

Wirksamkeit als Pflegelotion nach dem Zähneputzen ist klinisch<br />

erwiesen. 1,2 Wird es zusätzlich zu einer Nano-Hydroxyapatit-Zahnpasta<br />

verwendet, kann es die Remineralisierung deutlich verstärken.<br />

Es kann auch jederzeit eigenständig verwendet werden, um<br />

Anwender jeden Alters mit zusätzlichen Mineralien zu versorgen.<br />

Es ist besonders hilfreich für Menschen, die unter Mundtrockenheit<br />

leiden. SANGI empfiehlt die Verwendung von DEEP-CARE in<br />

Kombination mit einer der remineralisierenden nano-<br />

Zahnpasten aus seinem Portfolio, um den Gesamteffekt der Zahnschmelzrestauration<br />

noch zu verstärken.<br />

APADENT PERIO bietet ebenfalls alle Vorteile von nano<br />

gegen Karies und zur Verbesserung der Zahnweiße, ist aber zusätzlich<br />

auf den Schutz des Zahnfleisches vor Parodontalerkrankungen<br />

ausgerichtet. Neben Salz, das den Mund erfrischt und das<br />

Zahnfleisch strafft, enthält es eine Reihe von Inhaltsstoffen die so<br />

ausgewählt wurden, dass sie synergetisch wirken, um die Gesundheit<br />

des Mundge<strong>web</strong>es zu unterstützen, indem sie es aktivieren,<br />

antibakteriell und entzündungshemmend wirken und vor Zahnfleischbluten<br />

schützen.<br />

<strong>22</strong>. Lübecker hoT-WORKSHOP<br />

Digital-Veranstaltung<br />

am 24.09.20<strong>22</strong> von 9 bis 17 Uhr<br />

Unter dem Motto:<br />

hypoallergene orthomolekulare<br />

Therapie – hoT:<br />

Herdengesundheit, Immunität<br />

bei Covid-19 und Zahnmedizin.<br />

Freuen Sie sich auf:<br />

Wertvolle Praxistipps zu Orthomolekularia als<br />

Basis von Gesundheit und Lebensfreude.<br />

Mit dabei:<br />

• Pestizidrückstände, Fremdstofftransfer aus dem Boden …<br />

– Schützen uns Verordnungen vor Schadstoffen?<br />

Dr. rer. nat. Hermann Kruse<br />

• Herdengesundheit: Der Weg aus der Corona-Krise und<br />

die natürliche Alternative zum globalen Impfprogramm.<br />

Dr. med. Michael Nehls<br />

• Fettlösliche Vitamine im Mangel – Gesundheitsgefahren<br />

durch Überdosierungen in der Orthomolekularen Medizin?<br />

Prof. Dr. med. Harald Stossier<br />

• Vorträge zu „Allergien und Intoleranz“ sowie zur „hoT bei<br />

Covid-19 und anderen Infekten“.<br />

Peter-Hansen Volkmann<br />

• Schnelle und nachhaltige Ergebnisse in der Oralchirurgie<br />

durch die Behandlung des Mikrobioms mit der hoT.<br />

Prof. Dr. med. dent. Olaf Winzen<br />

• Mikronährstoffe bei psychiatrischen Erkrankungen:<br />

Neue mentale Stärke – selbst in viral schwierigen Zeiten!<br />

Dr. rer. nat. Hans Peter Weinschenck<br />

SANGI Europe GmbH<br />

Leopoldstrasse 244<br />

80807 München<br />

Tel.: +49 89-208-039-387<br />

E-Mail: mark.vonarb@sangi-eu.com<br />

www.sangi-eu.com<br />

Anmeldung und Informationen<br />

zum WORKSHOP auf<br />

www.vbn-verlag.de<br />

VBN Verlag<br />

Lübeck<br />

1 B.T.Amaechi et al, Enamel Surface Improvement using a Nano-Hydroxyapatite Dental<br />

Lotion after Toothbrushing, J Dent Res, 99:2791, Washington Abstracts, 2020<br />

2 B.T.Amaechi et al, Anti-caries evaluation of a nano-hydroxyapatite dental lotion for use<br />

after toothbrushing, J Dent, 115:103863, 2021<br />

Verlag für Bioenergetik und Naturheilkunde<br />

Möllerung 9A, D-23569 Lübeck, Tel. +49 (0)451 38 46 48 96<br />

www.vbn-verlag.de


48 Lifestyle<br />

Buchverlosung:<br />

Darf ich das? Wie Selbstfürsorge<br />

im Alltag gelingt.<br />

„Aufmerksam für die eigenen<br />

Bedürfnisse zu bleiben,<br />

ist ein lebenslanger Prozess.<br />

Was wir vor allem brauchen, ist: Zeit.<br />

Für das, was wachsen will.“<br />

Darf ich während eines Meetings kurz den Raum<br />

verlassen, um einen Moment durchzuatmen? Darf<br />

ich mein Kind etwas später aus dem Kindergarten<br />

abholen, um noch in Ruhe in einem Café zu sitzen?<br />

Was darf ich eigentlich? Und wenn ich es nicht weiß<br />

– wer sagt es mir dann?<br />

Während Babys durch Schreien klarmachen, dass<br />

etwas nicht stimmt, erlernen wir häufig im Laufe<br />

unseres Lebens die Fähigkeit, Unwohlsein oder<br />

Bedürfnisse klar zu äußern. Stattdessen hetzen wir<br />

im Alltag von einem To Do zum nächsten, im sicheren<br />

Glauben, es allen recht machen zu müssen.<br />

Auch uns selbst vergessen wir dabei fast immer.<br />

Vivian Mary Pudelko ermutigt in „Darf ich das?<br />

– Wie Selbstfürsorge im Alltag gelingt“ mit einer<br />

extra Portion positivem Denken und Optimismus<br />

dazu, unerschrocken zu erkunden, was wir wirklich<br />

brauchen. Ob das nun eine Mütze voll Schlaf, eine<br />

Runde Tanzen oder einfach der Biss in eine saftige<br />

Semmel ist, lassen Sie es zu! Denn die Erlaubnis,<br />

uns etwas Gutes zu tun, ist der Schlüssel zu einem<br />

liebevollen, fürsorglichen und umsichtigen Umgang<br />

mit uns selbst.<br />

Vivian Mary Pudelko<br />

Darf ich das?<br />

Wie Selbstfürsorge im Alltag gelingt<br />

ISBN: 978-3-218-01349-9<br />

Auch als E-Book erhältlich<br />

© freepik.com - rawpixel.com<br />

Gewinnt eines von drei Büchern, indem ihr uns eine E-Mail mit dem Kennwort „Selbstfürsorge“<br />

bis zum 15.10.20<strong>22</strong> sendet. Bitte vergesst nicht eure komplette Anschrift anzugeben.<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Lifestyle<br />

49<br />

Oral-B iO -<br />

revolutionäre Technologie trifft auf Style<br />

Gewinnt eine von drei Oral-B iO9 Zahnbürsten<br />

samt dem neuen „Spezialisierte Reinigung“-<br />

Bürstenkopf, für noch saubere Zähne. Löst<br />

das Sudoku-Rätsel, sendet uns die Lösung bis<br />

zum 15.10.20<strong>22</strong> per E-Mail und gewinnt mit<br />

ein bisschen Glück eines dieser Pakete, welche<br />

uns freundlicherweise von Oral-B gesponsert<br />

wurden.<br />

„Der neue Bürstenkopf für die Oral-B iO Serie<br />

besteht nur aus wenigen Borstenbündeln. Die<br />

äußeren Borsten, die schräg in die Mitte zum<br />

zentralen Borstenbündel hin zusammenlaufen,<br />

sind leicht angewinkelt und kürzer als das<br />

innere Bündel. Hat ein Patient Probleme, bestimme<br />

Bereiche mit dem regulären Bürstenkopf<br />

zu erreichen, beispielsweise durch Zahnfehlstellungen,<br />

eine Zahnspange oder auch bei<br />

Implantaten, kann der neue Bürstenkopf eine<br />

große Hilfestellung sein. Auch für ein besonders<br />

gründliches Putzen entlang des Zahnfleischrandes<br />

bietet der Bürstenkopf „Spezialisierte<br />

Reinigung“ einen großen Mehrwert.<br />

Die neue Aufsteckbürste hat demnach nicht<br />

nur für eine spezifische Zielgruppe Vorteile,<br />

sondern kann Patienten generell für eine<br />

noch gründlichere und genauere Zahnpflege<br />

empfohlen werden.“ so Dr. Daniel Grotzer von<br />

Oral-B.<br />

Der neue<br />

„Spezialisierte<br />

Reinigung“-<br />

Bürstenkopf<br />

A<br />

8 9 6<br />

6 1<br />

3 9 1<br />

4 6 3<br />

C<br />

D<br />

7 8 2<br />

6 8 1 7<br />

G<br />

E<br />

9 4 3 2<br />

1 2 8<br />

4<br />

B<br />

F<br />

Lösung:<br />

A B C D E F G<br />

So nehmt ihr an den Verlosungen teil:<br />

Sendet einfach die Lösung des Rätsels oder das Kennwort „Selbstfürsorge“ und<br />

eure Kontaktdaten per E-Mail an: info@<strong>recall</strong>-magazin.de. Die Gewinner werden<br />

durch Auslosung ermittelt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Barometer<br />

Verlagsgesellschaft mbH sowie deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 15.10.20<strong>22</strong>.


50<br />

Vorschau<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 10. November 20<strong>22</strong> mit folgenden Themen*<br />

© jd-photodesign - Fotolia, adobe.stock<br />

© Roxane Pfeiffer / Salutogenesis<br />

© Canva, modifiziert von<br />

Roxane Pfeiffer<br />

© Aera<br />

Titelthema<br />

Seniorenprophylaxe, Parodontitis- und<br />

Periimplantitistherapie<br />

Organe & (Zahn-)Gesundheit<br />

Der Darm: Das muss erstmal verdaut werden.<br />

Materialmanagement – Lagerwirtschaft<br />

Umweltbewusstes Bestellen. Nachhaltige Einkaufsprozesse<br />

in der Zahnarztpraxis.<br />

... und viele weitere interessante Beiträge der Zahnmedizin.<br />

*Die Redaktion behält sich Änderungen vor.<br />

<strong>recall</strong><br />

Das Praxisteam-Magazin<br />

Magazin im Abo<br />

Ihr wollt pünktlich und regelmäßig über Fachartikel und Tipps informiert werden?<br />

Dann bestellt ein oder mehrere Exemplare für die Praxis oder zur Lektüre<br />

für zu Hause gleich per Fax oder Mail – ohne Risiko, ohne „Kleingedrucktes“.<br />

E-Mail: info@<strong>recall</strong>-magazin.de Fax: +49 341 231 032-11<br />

Versand- und Rechnungsadresse:<br />

Name: ..................................................................<br />

Vorname: ..................................................................<br />

Straße: ................................................................. Nr. ..........................<br />

PLZ: ........................ Ort: ..................................................................<br />

E-Mail: ..................................................................<br />

Tel.: .................................................................. Menge: ...................<br />

(pro Ausgabe)<br />

Preise und Informationen: Für Auszubildende kostenlos (Nachweis in Form<br />

einer Mail/Schreiben vom Arbeitgeber erforderlich). Der Jahresabonnementpreis<br />

beträgt derzeit (6 Ausgaben) 10,80 € zzgl. MwSt. und Versandkosten. Wird das<br />

Abonnement nicht fristgerecht gekündigt, verlängert es sich stillschweigend<br />

um weitere 12 Monate. Die fristgerechte Kündigung richten Sie bitte schriftlich<br />

bis vier Wochen vor Ablauf der 12 Monate an den Verlag. Der Gesamtbetrag<br />

wird im Voraus in Rechnung gestellt.<br />

Datum:<br />

Unterschrift:<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag/Herausgeber<br />

Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />

Brahestraße 16, 04347 Leipzig<br />

Telefon: +49 341 231 032-0<br />

Telefax: +49 341 231 032-11<br />

Internet: www.<strong>recall</strong>-magazin.de<br />

ISSN: 1869-2842<br />

Geschäfts-, Redaktions- und<br />

Anzeigenleitung<br />

Uwe Bräutigam (V.i.S.d.P.)<br />

E-Mail: info@barometer-verlag.de<br />

Redaktionsassistenz<br />

Carmen Zimmermann<br />

E-Mail: redaktion@<strong>recall</strong>-magazin.de<br />

Gestaltung<br />

Isabel Berger<br />

Druckerei<br />

L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien<br />

Marktweg 42-50, 47608 Geldern<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

der Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />

Bild Titelseite<br />

© image by ArtPhoto_studio on de.freepik.com<br />

Beilagen in dieser Ausgabe<br />

Dr. Liebe (Oversize Vollbeilage)<br />

2 x Humanchemie (Vollbeilage)<br />

Mitglied der<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


ab €<br />

25. 99<br />

1000 Stück pro Karton,<br />

180 ml<br />

HALLO<br />

GOLDENER<br />

HERBST!<br />

Mockup: © freepik - de.freepik.com<br />

Herbstgrafiken: © pikisuperstar - de.freepik.com<br />

WPC019<br />

Tauchen Sie Ihre Praxisräume<br />

in buntes Herbstlaub<br />

aus leuchtendem<br />

Gelb, Orange und Rot.<br />

Mit den wellsacup Mundspülbechern<br />

Papier sind Sie in der kommenden<br />

Jahreszeit stilvoll ausgestattet<br />

und schaffen für Ihre Patient:innen<br />

ein gemütliches Ambiente.<br />

WPC013<br />

Unser<br />

beliebter<br />

Klassiker<br />

WPC018 WPC021 WPC0<strong>22</strong> WPC020 WPC023 WPC007<br />

Direkt<br />

scannen<br />

Schnell und bequem online bestellen:<br />

Einfach die Artikelnummer oder den Produktnamen im<br />

Suchfeld in unserem Onlineshop eingeben.<br />

www.oral-care-center.de<br />

wellsacup<br />

Oral Care Center | Tel.: 0341 14 956-10 | Fax: 0341 14 956-20


Helfen Sie Ihren Patienten, die Effektivität<br />

des Zähneputzens zu verstärken<br />

• 60 % der bakteriellen Plaque können nach<br />

dem Zähneputzen allein zurückbleiben 1<br />

meridol ® – Antibakterielle Wirksamkeit für eine effektivere<br />

Plaque-Bekämpfung als durch Zähneputzen allein:<br />

• meridol ® Zahnpasta sorgt für 7x stärkere Reduktion der Plaque-Vitalität 2,*<br />

• meridol ® Mundspülung sorgt für zusätzlich 6,8x mehr Plaquereduktion 3<br />

• meridol ® hilft, die Compliance zu erhöhen – 94 % der Anwender gefällt das Produkterlebnis 4<br />

SEHR GUT<br />

SEHR GUT<br />

(1,3)<br />

meridol<br />

Zahnfleischschutz<br />

Im Test:<br />

31 Universalzahnpasten<br />

Ausgabe 7/20<strong>22</strong><br />

<strong>22</strong>TO38<br />

Für wirksamen Schutz vor Zahnfleischentzündungen – Empfehlen Sie meridol ® .<br />

* meridol ® Zahnpasta nach 12 Stunden vs. Natriumbicarbonat enthaltende Technologie.<br />

1 Chapple I, et al. Clin Periodontol 2015;42 (Spec Iss): S71-S76. Putzen mit normaler Fluorid-Zahnpasta.<br />

2 Arweiler NB, et al. Oral Health Prev Dent 2018;16:175–181.<br />

3 6 Monate nach kontinuierlicher Anwendung i.V.m. herkömmlicher Fluoridzahnpasta vs. fluoridierte<br />

Mundspülung (250 ppm F als NaF), Montesani, Dec 2021, data on file.<br />

4 Häuslicher Anwendertest für meridol ® Zahnpasta mit 190 Teilnehmern, PPL Insights, Deutschland, März 20<strong>22</strong>.<br />

Weitere Informationen: https://www.cpgabaprofessional.de/products/meridol-landing<br />

PROFESSIONAL<br />

ORAL HEALTH

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!