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Das Praxisteam-Magazin<br />
<strong>5+6</strong>/<strong>22</strong><br />
Erwachsenenprophylaxe<br />
Ganzheitliche Prophylaxe bei bestehender Parodontits<br />
Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />
Das liegt mir schwer im Magen<br />
Erwachsenenprophylaxe
permadental<br />
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Sommeraktion<br />
Modern Dental Academy
Editorial<br />
3<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Erwachsenenprophylaxe ist täglicher Bestandteil in jeder zahnärztlichen Praxis und längst Routine. Immer mehr Patienten<br />
erkennen auch die Notwendigkeit dieser Maßnahmen und kommen mindestens einmal jährlich zur Zahnreinigung<br />
und zahnärztlichen Kontrolle. Dass die Erfolge dieser präventiven beziehungsweise prophylaktischen Behandlungen jedoch<br />
nicht nur von der richtigen Anwendung der Hilfsmittel abhängen, nein auch die Ernährung eine wichtige Rolle spielt und<br />
nicht nur die Mundgesundheit, sondern der gesamte Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen zu betrachten ist,<br />
darüber lest ihr in den Beiträgen dieser Ausgabe.<br />
Den Auftakt macht ein Interview mit der Geschäftsführerin von hypo-A, Wiebke Ivens, die die Bedeutung einer gesunden<br />
Ernährung und ausreichend Bewegung für die allgemein- und Zahngesundheit hervorhebt. Dabei spielen biologische<br />
Nahrungsmittel eine enorm wichtige Rolle, da in den industriell hergestellten Nahrungsmitteln oft Stoffe enthalten sind,<br />
die unseren Körper über die Massen belasten, ohne dass wir dieses wissen. Oder wusstet ihr, dass Glyphosat seit 2010<br />
als Antibiotika patentiert ist? Und der flächendeckende Einsatz dieses Mittels in der Agrarwirtschaft wurde erst kürzlich von<br />
der EU weiterhin erlaubt. In Bezug auf zunehmende Antibiotikaresistenzen und multiresistente Keime ein sehr ernst zu<br />
nehmendes Thema, welches ihr in die Ernährungsberatung der Patienten unbedingt einfließen lassen solltet.<br />
Gemeinsam mit Oral-B suchen wir Tester für den neuen Bürstenkopf „Spezialisierte Reinigung”, der nicht nur für "Zahnspangenträger"<br />
eine sinnvolle Ergänzung in der täglichen Mundpflege darstellt und auf den Lifestyle-Seiten gibt es neue<br />
Gewinnchancen. Viele weitere sehr interessante Beiträge, Produktinformationen und Fortbildungsangebote komplettieren<br />
unser Leseangebot für euch. Viel Spaß beim Entdecken!<br />
Euer <strong>recall</strong> Redaktions-Team<br />
© Oral-B<br />
12<br />
Testphase: Oral-B<br />
Specialised Clean<br />
Inhalt<br />
4 Erwachsenenprophylaxe<br />
Ganzheitliche Prophylaxe bei Parodontitis<br />
36<br />
Umfrage:<br />
Akzeptanz der<br />
Zungenreinigung<br />
<strong>22</strong>© TePe<br />
© medical school11<br />
16 Ganzheitliche (Zahn-)Medizin<br />
Enzyme - Parameter mit zahnmedizinischer<br />
Relevanz<br />
18 Interview mit Dr. Daniel Grotzer<br />
Allianz zwischen Oral-B und Straumann<br />
38 Materialmanagement<br />
Lagerorganisation<br />
40 Praxismanagement<br />
Adieu Zettelwirtschaft<br />
34<br />
TePe Talk: Chancen<br />
in Risiken sehen<br />
24 Kinder- und Jugendprophylaxe<br />
Ein Praxiskonzept<br />
26 Rauchentwöhnung<br />
mit Hypnose<br />
30 Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />
Es liegt mir schwer im Magen<br />
42 Zahnzusatzversicherung<br />
Aufklärung in der Praxis ist zweckmäßig<br />
im Sinne der Aufklärungs-/Beratungspflicht!<br />
48 Lifestyle/<strong>recall</strong>-Rätselspaß<br />
50 Vorschau/ Impressum<br />
www.<strong>recall</strong>-magazin.de
4<br />
Erwachsenenprophylaxe<br />
Wenn das Kind<br />
schon in den<br />
Brunnen gefallen<br />
ist: Ganzheitliche<br />
Prophylaxe bei<br />
bestehender<br />
Parodontitis<br />
© image by rawpixel.com on Freepik<br />
Laut der fünften deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) leiden bereits 52 Prozent der deutschen<br />
Bevölkerung ab 35 Jahren unter einer Parodontitis. Mit der neuen PAR-Richtlinie, welche<br />
ab dem 01.07.2021 in Kraft getreten ist, haben alle gesetzlich Versicherten über einen Zeitraum<br />
von zwei Jahren nach erfolgter Parodontitistherapie einen Anspruch auf Kostenübernahme der<br />
Anschlussbehandlung (Erhaltungstherapie). Aber gehen diese Maßnahmen weit genug und werden<br />
damit die Ursachen dieser Erkrankung wirklich behoben? Wir sprachen mit Wiebke Ivens,<br />
Geschäftsführerin hypo-A GmbH, über diese Thematik. hypo-A ist ein von Peter-Hansen Volkmann<br />
(Arzt für Naturheilkunde), dem Vater von Frau Ivens, 1998 gegründetes Familienunternehmen, das<br />
sich auf die Produktion hochreiner Mikronährstoffe zur Unterstützung bei chronischen Gesundheitsproblemen<br />
spezialisiert hat. Bekanntestes Produkt: die bilanzierte Diät Itis-Protect ® zum<br />
Diätmanagement bei Parodontitis.<br />
Interview mit Wiebke Ivens<br />
<strong>recall</strong> Eine Parodontitis ist eine nicht nur auf den Mundraum begrenzte<br />
Erkrankung. Diese Erkenntnis ist inzwischen wissenschaftlich gut belegt.<br />
Wie bewerten Sie in diesem Kontext die Maßnahmen der neuen<br />
PAR-Richtlinie in Bezug auf Ihre „Wirksamkeit“?<br />
Wiebke Ivens Aus meiner Sicht ist die neue<br />
PAR-Richtlinie eine Enttäuschung. Es ist heute<br />
unstrittig, dass Lebensstilfaktoren einen Einfluss<br />
auf Entstehung und Verlauf einer chronischen Parodontitis<br />
haben. Die Richtlinie greift dies zwar<br />
oberflächlich über die „Information gesundheitsbewusstes<br />
Verhalten zur Reduktion von Risikofaktoren“<br />
auf. Diese Informationspflicht wird aber nicht weiter ausgeführt.<br />
Es fehlen Vorlagen zur Bewertung der Lebensumstände und allgemeinen<br />
Gesundheit und dazu, wie Zahnärzte und Praxisteam unterstützend tätig<br />
werden können. Aus unserer Sicht kann man von der rein mechanischen<br />
Parodontitis-Behandlung keine lange Wirksamkeit erwarten, denn es<br />
werden nur die peripheren Symptome behandelt und nicht die Ursachen.<br />
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Die Symptome müssen selbstverständlich<br />
auch behandelt werden. Aber dabei sollte es nicht bleiben.<br />
<strong>recall</strong> Die Ernährung gewinnt immer mehr an Bedeutung beziehungsweise<br />
Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit der Zahn- und Allgemeingesundheit.<br />
Welche grundsätzlichen Empfehlungen können Sie hier aussprechen?<br />
Wiebke Ivens Theoretisch ist das ganz einfach: Wir müssen wieder mehr<br />
Bewusstsein für unsere Lebensmittel entwickeln. Unsere Nahrung dient<br />
nicht nur der Sättigung, sondern sollte auch und in erster Linie geeignet<br />
sein, unseren Körper mit allem zu versorgen, was er braucht. Generell sollte<br />
die Nahrung reich an Gemüse, heimischen Saaten und Ölen sein und wenig<br />
Kontakt zu Plastik haben. Lieber ein Stück Käse von der Frischetheke als<br />
Käse einzeln in Scheiben folienverpackt. Wir wissen, dass Wasser in Plastikflaschen<br />
ungesund ist – und schweißen unsere Lebensmittel in Folien ein.<br />
Das ist doch verrückt! Auch in der Küche kann man Plastik beziehungswww.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin
Erwachsenenprophylaxe<br />
5<br />
weise Kunststoffe reduzieren und mehr Holz, Glas und Edelstahl nutzen.<br />
Antihaftbeschichtungen wie Teflon sehen wir wegen möglicher toxischer<br />
Ausgasungen ebenfalls kritisch.<br />
Bei hypo-A sind wir Verfechter der biologischen Ernährung mit einem hohen<br />
Frische-Anteil – Bio ist für den Körper gesünder und für die Umwelt<br />
besser. Wussten Sie zum Beispiel, dass Glyphosat seit 2010 als Antibiotikum<br />
patentiert ist? Und das setzt man auf herkömmlichen Getreidefeldern<br />
zur Unkrautbekämpfung ein. Mit jedem Brot, jeder Pizza, jedem Bier oder<br />
Käse aus nicht biologischer Herstellung nehmen wir auch konstant kleine<br />
Mengen Antibiotika zu uns. Damit leisten wir einen Beitrag zu den immer<br />
weiter verbreiteten Antibiotikaresistenzen, die eine reale Gefahr für unsere<br />
Gesundheit darstellen, nicht zuletzt, weil diese unter anderem zu chronischen<br />
Darmproblemen führen können. Ich empfehle so zu kochen, dass es<br />
für mehrere Tage reicht. Man kann ja auch Portionen einfrieren. Ich mag<br />
beispielsweise Kartoffelaufläufe und Eintöpfe, die man im Sommer lecker<br />
und gesund mit Gartenkräutern variieren kann. Ein einfacher Tipp: Gewöhnen<br />
Sie sich an, zu jeder Mahlzeit etwas Frisches zu kombinieren: Tomate,<br />
Gurke oder Paprika zum Brot, Obst als Nachtisch usw. Ergänzen Sie Gesundes.<br />
Aber bitte nicht schummeln: Ein fertig gekaufter Kartoffelsalat aus<br />
dem Plastikbecher zum konventionellen Grillfleisch samt unterschiedlicher<br />
Saucen in Weichplastik-Flaschen ist garantiert keine gesunde Ernährung,<br />
auch nicht, wenn Kartoffeln und Tomaten ansonsten gesund sind.<br />
Übrigens raten wir bei hypo-A auch generell vom Verzehr rapsölhaltiger<br />
Produkte ab. Rapsöl enthält Erucasäure, von der bekannt ist, dass sie unter<br />
anderem schädlich auf das Herz-Kreislauf-System wirkt. Aus diesem<br />
Grund darf der Gehalt an Erucasäure im Rapsöl 2% nicht überschreiten.<br />
Ich weiß, dass Rapsöl noch immer einen sehr guten Ruf genießt, aber<br />
gerade Vorerkrankten empfehle ich dringend, rapsölhaltige Produkte zu<br />
meiden, denn wir sehen selbst geringe Mengen an Erucasäure sowie die<br />
technisch sehr aufwändige Produktion von Rapsöl kritisch.<br />
Sicherlich müssen wir hier auch als Gesellschaft umdenken: Durch Instagram<br />
und Co. ist in den Vordergrund gerückt, dass Essen möglichst gut<br />
aussehen muss. Das ist aber nicht unbedingt gesund – und schmeckt im<br />
Übrigen auch nicht immer besser. Eine Wurst, die angeschnitten etwas<br />
blass oder leicht angegraut ist, weil sie kein Nitritpökelsalz enthält, kann<br />
gesünder und leckerer sein als eine mit Konservierungs- und Aromastoffen<br />
behandelte rosa Wurst. Nitritpökelsalz bildet krebserregende Nitrosamine.<br />
Ich persönlich verzichte gerne darauf!<br />
<strong>recall</strong> Gemeinsam mit Dr. med. dent. Heinz-Peter Olbertz hat Ihr Vater<br />
Peter-Hansen Volkmann als ganzheitlich denkender Arzt bereits vor mehr<br />
als zehn Jahren mit Itis-Protect® eine therapeutische Lösung entwickelt,<br />
die die Allgemeingesundheit unterstützt und inflammatorische Prozesse<br />
im Sinne einer Silent Inflammation im ganzen Körper reduzieren kann.<br />
Was genau bewirkt diese Kur, wann ist sie indiziert und welche Erfolge<br />
kann man damit erreichen?<br />
Wiebke Ivens Itis-Protect ist eine bilanzierte Diät zum Diätmanagement<br />
bei Parodontitis. Sie führt zu einem deutlichen Rückgang der Entzündung<br />
und erzielt bei schwerer chronischer Parodontitis eine Heilungsrate von<br />
60 Prozent. Im Grunde genommen ist Itis-Protect eine schrittweise, umfassende<br />
Darmkur mit dem Fokus auf Senkung der Entzündungsaktivität.<br />
Dabei nehmen Patienten vier Monate lang täglich zu den drei Hauptmahlzeiten<br />
je vier verschiedene Kapseln mit hochreinen Mikronährstoffen<br />
ein. Die vier Phasen bauen sinnvoll aufeinander auf, das heißt, die<br />
Kombinationen sind genau auf kurative Stoffwechselprozesse im Körper<br />
abgestimmt. Itis-Protect verbessert die Verdauung und Resorption, unterstützt<br />
das Immunsystem, pflegt den Darm und schützt bei Parodontitis<br />
meistens sogar vor Zahnverlust. Auch wenn infolge einer Parodontitis implantiert<br />
wird, empfehlen wir vorab oder begleitend die Mikronährstofftherapie<br />
mit Itis-Protect. Das Implantat kann stabiler reizlos einwachsen,<br />
wenn man die Heilungsprozesse des Körpers zuvor mit Itis-Protect unterstützt<br />
hat. Und zur Frage der Indikation: Voraussetzung ist immer, dass<br />
Patienten zahnmedizinisch gut versorgt sind. Wenn sich trotz erfolgter<br />
Behandlung, guter Mundhygiene und scheinbarer Patienten-Compliance<br />
die Parodontitis nicht verbessert, ist das in der Regel ein Fall für Itis-<br />
Protect – denn dann ist systemisch etwas im Argen. Auch ein aMMP-8-<br />
Test kann bei der Differenzierung helfen. Generell würde ich Patienten<br />
mit chronischer Parodontitis immer empfehlen, den eigenen Lebensstil<br />
zu überdenken und Verbesserungen in den Bereichen Ernährung, Bewegung,<br />
Tabakkonsum und Stress vorzunehmen. Man kann Itis-Protect<br />
ohne weitere Anpassungen erfolgreich anwenden, aber wenn man Lebensstil<br />
und Ernährung verbessert, ist die Wirkung oft nachhaltiger.<br />
<strong>recall</strong> Sie haben bei der Diagnostik den aMMP-8-Wert als Marker für<br />
die Schwere der Parodontitis genannt. Was besagt dieser Wert und wann<br />
sollte dieser Wert Ihrer Meinung nach erhoben werden?<br />
Wiebke Ivens aMMP-8 ist die Abkürzung für die „aktivierte Matrix-<br />
Metalloproteinase-8“. Das Enzym ist ein Destruktionsmarker, der Kollagen<br />
im Bindege<strong>web</strong>e abbaut und bei Entzündungsprozessen vermehrt<br />
ausgeschüttet wird. Wie alle körperlichen Bausteine hat auch aMMP-8<br />
durchaus positive Funktionen – zum Beispiel, indem seine Ausschüttung<br />
Geburten einleitet und auch im Rahmen der Wundheilung: Durch den<br />
Abbau von geschädigtem oder abgestorbenem Ge<strong>web</strong>e sorgt aMMP-8<br />
für eine bessere Heilung der Wunde. Wenn man jedoch in der Zahntasche<br />
einen aMMP-8-Wert von über 20 ng/ml nachweisen kann, besteht<br />
unbedingter Handlungsbedarf. Dann wissen wir, dass der Patient eine<br />
massive Entzündungsproblematik hat und dass die Ausschüttung von<br />
aMMP-8 maßgeblich zur Ge<strong>web</strong>ezerstörung beiträgt. Übrigens eignet<br />
sich der aMMP-8-Test auch zur Früherkennung: Er weist zuverlässig auf<br />
eine beginnende Ge<strong>web</strong>ezerstörung hin, bevor äußere Anzeichen einer<br />
Entzündung oder Ge<strong>web</strong>ezerstörung beziehungsweise Parodontitis<br />
sichtbar werden.<br />
<strong>recall</strong> Nicht jeder ist gleich bereit beziehungsweise hat das Verständnis<br />
dafür, seine Ernährung komplett auf Bio umzustellen oder sieht die<br />
www.<strong>recall</strong>-magazin.de
6 Erwachsenenprophylaxe<br />
Notwendigkeit, neben der gesünderen Ernährung auch noch die körperliche<br />
Betätigung zu intensivieren. Dem einen oder anderen wird<br />
vielleicht auch das Geld dafür fehlen. Wie stehen Sie zu dem Ansatz,<br />
dass jeder Schritt in die Richtung einer gesünderen Ernährung, mehr<br />
körperlicher Bewegung und einer gesundheitsbewussten Lebensweise<br />
ein guter Schritt in Richtung ganzheitlicher Gesundheit ist, so wie in der<br />
Klimadiskussion, dass jeder kleine Schritt etwas dazu beitragen kann –<br />
und was empfehlen Sie unserer Leserschaft im Hinblick auf die Beratung<br />
der Patienten?<br />
Wiebke Ivens Prinzipiell ist das natürlich richtig: Jeder Schritt in die<br />
richtige Richtung ist ein wichtiger Schritt. Aber wir dürfen nicht vergessen:<br />
Patienten mit schwerer Parodontitis sind ernsthaft krank. Es gibt eine<br />
lange Liste an Folge- und Begleiterkrankungen, für die eine Parodontitis<br />
verantwortlich gemacht wird. Insofern sollte man Patienten auch nicht zu<br />
leicht aus ihrer Verantwortung entlassen. Kleine Schritte sind gut, aber<br />
unter Umständen nicht ausreichend. Man sollte Patienten meiner Ansicht<br />
nach bewusst und deutlich auf ihre eigene Verantwortung für ihre Gesundheit<br />
hinweisen: Sie können aktiv etwas ändern und ihren Lebensweg in<br />
einem gewissen Rahmen beeinflussen. Wenn wir hingegen einen Patienten<br />
vor uns haben, der scheinbar gesund ist und regelmäßig zur Prophylaxe<br />
kommt, ist für diesen Patienten tatsächlich jeder Schritt in die richtige<br />
Richtung wertvoll. Auch und vor allem vor dem Aspekt, dass dieser Patient<br />
eventuell der Parodontitispatient von morgen ist. Wenn wir mit der Aufklärung<br />
erst beginnen, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, fällt den<br />
Patienten die Umstellung von Ernährung und Lebensstil in der Regel viel<br />
schwerer. Wenn eine Ernährungsberatung in die normale Prophylaxe integriert<br />
würde, wäre der Schritt nicht mehr ganz so groß, weil die Patienten<br />
sich schon vorher regelmäßig mit dem Thema auseinandergesetzt hätten.<br />
Ich kann mir vorstellen, dass viele Patienten dankbar für eine solche Beratung<br />
sind. Im Grunde genommen sprechen wir hier von einem gesellschaftlichen<br />
Problem: Die Belohnung durch Süßes und Fast Food an stressigen<br />
Tagen, das Gefühl, laufend Neues ausprobieren zu müssen, weil es hübsch<br />
bunt ist oder besonderen Genuss verspricht, ist nicht immer gesund und<br />
kann Menschen sogar krank machen. Die Gesellschaft hat uns dahin gelenkt,<br />
dass viele von uns den Anspruch haben, sich jeden Tag Fleisch leisten<br />
zu wollen. Aber tierische Produkte sind wertvoll. Artgerechte Haltung ist<br />
kein Schnelldreher. Wir haben generell eine hohe Konsumhaltung und in<br />
meiner Wahrnehmung eine immer geringere Wertehaltung.<br />
Hier liegt in der Tat eine Schnittmenge zwischen den Themen Nachhaltigkeit<br />
und Ernährung: Beim Umweltschutz haben wir keine Zeit mehr<br />
zu verlieren. Und wenn jemand eine Parodontitis hat oder anderweitig<br />
vorerkrankt ist, kann er eben auch nicht mehr abwarten, sondern sollte<br />
sofort an sich arbeiten und etwas für sich tun.<br />
<strong>recall</strong> Nicht nur die Patienten gilt es zu einem gesünderen Lebensstil<br />
zu ermutigen, wichtig ist auch, die Informationen für diese Beratung an<br />
die Beratenden zu transportieren. Sie bieten ja regelmäßig auch kostenfreie<br />
Online-Seminare an und sind auf diversen Veranstaltungen persönlich<br />
zugegen. Was wünschen Sie sich für die Zukunft von in unserem<br />
Falle der Zahnärzteschaft und deren Angestellten, damit die Parodontitis<br />
zukünftig nicht mehr nur überwiegend symptomatisch behandelt wird?<br />
Wiebke Ivens Gerade von Zahnärzten und dem zahnmedizinischen<br />
Fachpersonal wünsche ich mir Offenheit. Wenn zum Beispiel nur ein Zahn<br />
von einer "oralen Infektion" schwer geschädigt ist, kann die Ursache ganz<br />
offensichtlich nicht nur oral sein. Blicken Sie über den Tellerrand und lassen<br />
Sie Erkenntnisse aus anderen Fachrichtungen einfließen! Bauen Sie<br />
Netzwerke mit Ärzten, Therapeuten und Ernährungswissenschaftlern auf.<br />
Im oralen Raum gibt es so viel zu entdecken. Daraus ergeben sich viele<br />
Chancen, aber auch eine große Verantwortung. Klären Sie Ihre Patienten<br />
im Großen wie im Kleinen auf, machen Sie Menschen mit Parodontitis klar,<br />
dass sie anderen Voraussetzungen unterliegen als gesunde Menschen. Erzählen<br />
Sie ihnen, warum Glyphosat schädlich ist und warum es sinnvoll<br />
sein könnte, Erucasäure zu vermeiden – Rapsöl kann man leicht ersetzen,<br />
das ist keine große Umstellung.<br />
Wir werden immer wieder gefragt, warum wir nicht mehr eigene Studien<br />
mit unseren Produkten und Produktkombinationen wie zum Beispiel zur<br />
Darmpflege durchführen. Die Antwort ist ganz einfach: Wir sind eine kleine<br />
Firma und haben einfach nicht genug Ressourcen. Wenn ich könnte, würde<br />
ich universitäre Studien hoch und runter in Auftrag geben beziehungsweise<br />
unterstützen und ausschreiben. Das ist für ein kleines Familienunternehmen<br />
aber nicht darstellbar. Dabei gibt es viele valide Ergebnisse in angrenzenden<br />
Wissenschaften , beispielsweise im Bereich der Ernährungswissenschaft<br />
und Biochemie. Schauen Sie sich um! Je mehr Menschen sich dafür<br />
interessieren und diese Studienerkenntnisse zusammentragen, desto mehr<br />
Erkenntnisse können wir alle gewinnen.<br />
Was mir wichtig ist und wo ich mich engagiere, haben Sie gerade schon<br />
erwähnt: hypo-A bietet interessierten Fachgruppen kostenlos Seminare an,<br />
in denen wir unser Wissen teilen. Hier richten wir uns gerne auch nach<br />
den Bedürfnissen von Interessenten. Deshalb möchte ich die Frage gerne<br />
zurückgeben: Welche Wünsche haben die Zahnärzte an uns? Was würde<br />
helfen, die Patienten besser zu beraten? Welche Informationen benötigen<br />
Sie als ZFA oder DH, um sich sicherer zu fühlen? Ich würde mich freuen,<br />
wenn viele Leserinnen und Leser sich an uns wenden und mit uns ins Gespräch<br />
darüber gehen, wie wir Sie noch besser darin unterstützen können,<br />
bei Parodontitis systemisch und nicht nur symptomatisch aktiv zu werden.<br />
Vielen lieben Dank für das Gespräch!<br />
hypo-A GmbH<br />
Möllerung 9A · 23569 Lübeck<br />
Tel.: +49 451 307 2121<br />
E-Mail: info@hypo-a.de<br />
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1 Nathoo et al. J Clin Dent 2009;20 (Spec Iss): 123-130. 2 Docimo et al. J Clin Dent. 2009; 20 (Spec Iss): 17-<strong>22</strong>. 3 Lai et al. J Clin Periodontol 42 S17 (2015).<br />
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8 Erwachsenenprophylaxe<br />
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Die eigenen Zähne bis ins hohe Alter erhalten zu können ist wünschenswert und ein Stück Lebensqualität,<br />
die es sich lohnt, anzustreben. Sie sind nun mal auf Dauer in ihrer Natürlichkeit die<br />
gesündesten, schönsten und auch preiswertesten. Dass hierfür eine gute Mundhygiene wichtig ist,<br />
ist heutzutage (fast) jedem bewusst. Dennoch spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle unter<br />
anderem eine (zahn-)gesunde Ernährung, möglichst halbjährliche Kontrolluntersuchungen beim<br />
Zahnarzt sowie regelmäßige Professionelle medizinische Zahnreinigungen (PMZR).<br />
Text Désirée Voglau Foto ©LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com<br />
Um die Zähne zu schützen, gilt es Karies, Gingivitis und Parodontitis<br />
vorzubeugen. Vor allem Parodontitiserkrankungen nehmen mit steigendem<br />
Alter immer mehr zu. Aufgrund des demografischen Wandels<br />
wird diese Zahl in den nächsten Jahren stetig steigen. Karies und Zahnfleischerkrankungen<br />
entstehen durch Bakterien, die sich im Zahnbelag<br />
ansiedeln und dieser muss täglich entfernt werden. Mit der PMZR wird<br />
die häusliche Mundhygiene optimal ergänzt und bietet so einen ausgezeichneten<br />
Schutz für die gesamte Mundhöhle.<br />
Die PMZR beinhaltet das Entfernen aller harten und weichen Zahnbeläge,<br />
die gründliche Reinigung sowie die Politur der Zähne, die genau<br />
auf die individuelle Mundsituation abgestimmt sein sollte. Mit Hilfe<br />
von Spezialinstrumenten, maschinellen Hilfsmitteln (Ultraschall, Pulver-<br />
Wasserstrahl), Handinstrumenten und zahnärztlichen Polierpasten werden<br />
auch schwer zugängliche Stellen von Belägen befreit und poliert.<br />
Hierdurch werden die Zahnoberflächen glatt und das Anhaften neuer<br />
Zahnbeläge wird erschwert.<br />
Dem Patienten sollte die Notwendigkeit und der Nutzen einer PMZR genau<br />
erklärt werden. So übernehmen einige Krankenkassen die Kosten hierfür<br />
komplett oder bezuschussen diese teilweise. Denn oft scheitert die Compliance<br />
der Patienten nicht am Verständnis an einer PMZR, sondern an<br />
den finanziellen Mitteln. Trotz allem muss dem Patienten bewusst gemacht<br />
werden, dass die Kosten für eine Reinigung in der Regel geringer sind, als<br />
für eine Reparatur eines Zahnes mit einer Füllung, Krone oder Ähnlichem.<br />
In der Praxis haben wir täglich mit unterschiedlichen Altersgruppen zu<br />
tun. Die individuelle Behandlung jedes Einzelnen fordert uns und macht<br />
unsere Arbeit spannend. Bei den Erwachsenen unterscheidet man viele<br />
verschiedene Gruppen: Die Schwangeren, allgemein- und zahngesunde<br />
Patienten, Raucher, Patienten mit Gingivitis, Parodontitis, einem hohen<br />
Kariesrisiko, Rezessionen, Patienten mit bestimmten Erkrankungen wie<br />
Diabetes mellitus, Patienten mit (herausnehmbaren) Zahnersatz sowie<br />
Senioren. Generell ist der Behandlungsablauf mehr oder weniger immer<br />
derselbe, dennoch steht die Individualität des Patienten im Mittelpunkt.<br />
Ganz wichtig ist uns, dass regelmäßig die Anamnesebögen neu erhoben<br />
beziehungsweise aktualisiert werden. Im Behandlungszimmer gehen<br />
wir auch hier noch einmal kurz auf die Anamnese ein und klären ab, ob<br />
es Neuigkeiten oder Besonderheiten zu beachten gibt. Vor der Behandlung<br />
spülen unsere Patienten für 60 Sekunden mit einer antibakteriellen<br />
Mundspülung (CHX). Währenddessen legen wir die vorbereiteten, teils<br />
eingepackten Instrumente und Hilfsmittel auf das Behandlungstray und<br />
rufen im Programm die aktuellen Röntgenbilder auf. Bei Bedarf und<br />
nach Absprache mit den Zahnärzten werden ihm neue Bilder erstellt.<br />
Während der gesamten Behandlung achten wir stets darauf, dass wir<br />
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Erwachsenenprophylaxe<br />
9<br />
zwischendurch genügend kleinere Pausen machen, damit unser Patient<br />
den Mund kurz schließen, entspannen oder ausspülen kann. Auch eine<br />
bequeme Patientenlagerung ist uns sehr wichtig, denn die Reinigung<br />
dauert circa eine Stunde. Durch ein professionelles Nackenkissen (zum<br />
Beispiel happynecks), kann diese unterstützt werden. Aber auch als<br />
Behandler achten wir auf eine gute und gesunde Arbeitshaltung. Auf<br />
die Lippen tragen wir etwas Vaseline auf, um spröden und trockenen<br />
Lippen vorzubeugen. Damit wir uns die Arbeit erleichtern und einen<br />
besseren Überblick erhalten, verwenden wir gerne einen Lippen- und<br />
Wangenabhalter (zum Beispiel OptraGate).<br />
Die Behandlung folgt dabei immer diesem Grundmuster:<br />
1. Die Überprüfung der gesamten Mundschleimhaut und der Zunge.<br />
2. Mit der WHO-Sonde wird anschließend der erweiterte PSI<br />
(6-Punkt-Messung) erhoben. Hierbei werden sowohl Blutung als<br />
auch Sondierungstiefen ermittelt. Hiermit erhalten wir einen guten<br />
Überblick über den Entzündungszustand der Gingiva.<br />
3. Bei Implantatträgern untersuchen wir genau das periimplantäre<br />
Ge<strong>web</strong>e auf Mukositis und Periimplantitis.<br />
Alle Ergebnisse werden in der Patientenakte dokumentiert.<br />
Zur besseren Beurteilung der Putzfähigkeit werden die Zähne mittels<br />
Plaquerelevator angefärbt. Hierdurch werden eventuelle Putzdefizite<br />
farblich dargestellt. Biofilm, der älter als 24 Stunden ist, färbt sich lila,<br />
jüngerer rosa. Erstrebenswert ist ein Plaque-Index unter 20 Prozent. Gemeinsam<br />
werten wir das Ergebnis über einen Handspiegel aus. Zuerst<br />
loben wir den Patienten für gut geputzt Bereiche und gehen dann auf<br />
Putzdefizite ein. Nun starten wir die Reinigung mit einem Pulver-Wasserstrahlgerät<br />
(auf Erythritolbasis), um generell erst einmal alle weichen<br />
Beläge sowie Verfärbungen zu entfernen. Zum Schutz bekommt der<br />
Patient hierfür eine Schutzbrille auf. Wir Behandler tragen zusätzlich<br />
noch ein Visier. Anschließend erfolgt die Zahnsteinentfernung mittels<br />
Ultraschall und dann die manuelle Reinigung mit Scaler.<br />
Bei der Beratung werden eventuelle Einschränkungen, Habits etc. berücksichtig<br />
und die optimale Mundhygiene individuell angepasst. Was<br />
in der Sitzung auch nicht fehlen darf, ist eine kurze Ernährungsberatung<br />
mit einigen Hinweisen für eine gesunde Ernährung.<br />
Nachfolgend benutzen wir nochmal das Pulver-Wasserstrahlgerät zur<br />
Politur und eventuellen Entfernung von Restbelägen und Verfärbungen.<br />
Wenn es der Patient wünscht, polieren wir gerne nochmal nach. Nach<br />
(mehrmaligem) Ausspülen darf der Patient das Resultat im Handspiegel<br />
begutachten. Zur Schmelzstärkung applizieren wir zum Abschluss noch<br />
einen Fluoridlack, legen zusammen den Recall fest und vereinbaren sogleich<br />
einen neuen Termin. Abschließend erfolgt dann noch die Kontrolle<br />
durch einen unserer Zahnärzte. Zum Abschied erhält der Patient noch<br />
die genaue MH-Instruktion auf einem Infoblatt, Mundhygienetipps, die<br />
verwendeten ID-Bürstchen (gereinigt!) sowie eine Zahnpastaprobe.<br />
Jeder Patient und jedes Gebiss ist einzigartig und die Pflege muss bei<br />
individuell bestimmt werden. Es gibt viele Faktoren, die zu berücksichtigen<br />
sind und nicht jeder Patient kann vielleicht so gut putzen, wie er es<br />
gerne würde. Berücksichtigen wir dies und gewinnen unsere Patienten<br />
für eine gute Compliance, sehen wir in eine positive Zukunft!<br />
Darauf folgt die Reinigung der Zahnzwischenräume und die Mundhygieneinstruktion,<br />
auf die wir besonders großen Wert legen. Inhalte sind die<br />
Verbesserung der häuslichen Mundhygiene, die Putztechnik unter Einbeziehung<br />
verschiedener Hilfsmittel wie ID-Bürstchen, Einbüschelbürste,<br />
Zahnseide, Superfloss, Zahnbürste, Mundspülung etc. Die korrekte<br />
Anwendung dieser Produkte zeigen wir über den Handspiegel. Auch die<br />
Zungenreinigung sollte regelmäßig durchgeführt werden. Mit der Zahnbürste<br />
oder einem Zungenschaber sowie Zahnpasta oder speziellem Gel<br />
sollte ganz vorsichtig von hinten (Vorsicht Würgreflex!) nach vorne mit<br />
sanftem Druck gereinigt werden.<br />
Désirée Voglau<br />
Dentalhygienikerin<br />
Die Hilfsmittel werden genau dokumentiert, um bei der nächsten Reinigung<br />
alle nötigen Produkte gleich griffbereit zu haben. Wir empfehlen<br />
generell nicht mehr wie zwei, maximal drei Interdentalbürtschen, da erfahrungsgemäß<br />
mehr nicht benutzt werden und es zu kompliziert wird.<br />
Zahnarztpraxis Plank<br />
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10 Erwachsenenprophylaxe<br />
Bewährtes neu gestalten! Effektive<br />
Produktkonzepte & kommunikative<br />
Fähigkeiten für patientenzentrierte<br />
Prävention – ein Konsensus-Papier<br />
Vier Experten, darunter DH Julia Haas (Vorstandsmitglied des VDDH), Prof. Dr. Dirk Ziebolz (Geschäftsführender<br />
Oberarzt und Leiter des Funktionsbereichs Interdisziplinäre Zahnerhaltung und<br />
Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Leipzig), PD Dr. Michael Wicht (Kommissarischer<br />
Leiter der Poliklinik Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum zu Köln) und<br />
PD Dr. Georg Cachovan (KOL-Manager Oral Healthcare bei Philips und Lehrbeauftragter an der<br />
Poliklinik für Parodontologie, Präventive Zahnmedizin und Zahnerhaltung, Universitätsklinikum<br />
Hamburg-Eppendorf), sprachen über die Umsetzung der neuen PAR-Richtlinie, die Bedeutung präventiver<br />
Betreuungskonzepte, die Schritte der PZR, neue Technologien und erste Studien dazu<br />
sowie die Motivation der Patienten. Ergebnis ist ein Konsensus-Papier welches wir Ihnen nachfolgend<br />
vorstellen möchten.<br />
Text Julia Haas, Prof. Dr. Ziebholz, Dr. Wicht, Dr. Cachovan, Redaktion<br />
Die persönliche Mundhygiene ist für die Schaffung und den Erhalt mundgesunder<br />
Verhältnisse wichtig und stellt auch für den Patienten eine tägliche<br />
Herausforderung dar. Während das Plaque-Biofilm-Management<br />
auf Glattflächen unproblematischer ist, wird dies im Approximalbereich<br />
- als ökologische Nische für Plaque-Bakterien - aufwändig. Jeder<br />
Approximalraum stellt im Rahmen präventiver Maßnahmen besondere<br />
Anforderungen an die Praxis, an die Umsetzung delegierbarer Leistungen<br />
und die Motivation des Patienten zur Umsetzung der persönlichen<br />
Zahnpflege. Bei den therapeutischen Leistungen in der Praxis und der<br />
anschließenden Empfehlung von Hilfsmitteln zur häuslichen Zahnpflege/<br />
Mundhygiene sind Strukturen und individuelle Gegebenheiten zu berücksichtigen:<br />
Zahnzwischenräume, Weichge<strong>web</strong>e, subgingivale parodontale<br />
Strukturen - und nicht zuletzt die Position benachbarter Zähne zueinander.Hilfreiche<br />
Orientierung und Behandlungsbausteine bietet unter anderem<br />
die neue PAR-Richtlinie. Sie beinhaltet auf Evidenz basierende,<br />
therapeutische Empfehlungen - auf Basis klinischer Beurteilung. Davon<br />
profitieren alle Patienten. Präventionsbasierte Nachsorge (UPT) ist ein<br />
wesentlicher Bestandteil der Parodontal-Therapie und sollte patientenbzw.<br />
risikoorientiert umgesetzt werden.<br />
Die deutsche Implementierung der S3-Leitlinie „Treatment of Stage I-III<br />
Periodontitis“ der European Federation of Periodontology (EFP) - als wissenschaftlich<br />
fundierte Empfehlung - stellt keinen Automatismus für die<br />
Umsetzung in der Praxis dar. Vielmehr ist es eine Handlungsempfehlung,<br />
die weiterhin einer individuellen Anpassung - in Abhängigkeit vom vorliegenden<br />
Patienten - bedarf. Um die Empfehlung zielgerichtet und bedarfsgerecht<br />
umzusetzen, sind eine umfassende Kenntnis über die Richtlinie<br />
und die persönliche Kompetenz nötig. Praxen sind entsprechend in der<br />
Selbstverantwortung.<br />
Die PAR- Richtlinie und der Delegationsrahmen der BZÄK bringt die<br />
Fachkräfte wie ZMPs und DHs in eine Schlüsselposition in der präventiven<br />
Betreuung der Patienten. Die Delegation der Leistungserbringung<br />
regelt dabei eindeutig und ausreichend umfassend das Zahnheilkundegesetz<br />
(ZHG, § 1 Abs. 5 und 6). Die individuelle präventive Betreuung<br />
v<br />
v<br />
der Patientinnen und v Patienten ist weit mehr als eine mechanische Beseitigung<br />
von Belägen und daher auch in zahnärztlicher Verantwortung.<br />
Demnach ist es zusammenfassend eine Herausforderung und Aufgabe<br />
des gesamten in der präventiven Betreuung anvertrauten zahnmedizinischen<br />
Teams bestehend aus ZA und ZMP/DH. Man muss sich klar machen,<br />
dass die Menge an vorgefundenen Biofilmauflagen das Ergebnis<br />
vielfältiger Patientenparameter ist. Die Herausforderung besteht darin,<br />
eine vielschichtige Dysbiose (Biofilm, Immunkompetenz, Lifestyle etc.)<br />
aufzulösen und zu einer Symbiose zurückzuführen oder zu erhalten.<br />
Die diagnosebasierte Individualprophylaxe (DIP) berücksichtigt individuelle<br />
Parameter und sollte auch parodontale Risikofaktoren umfassen<br />
– im Sinne einer individuell präventiven Betreuung. Die PZR, mit den<br />
ihr eindeutig zugeordneten Behandlungsinhalten, stellt nur eine Basisleistung<br />
dar und muss gegebenenfalls um weitere Maßnahmen ergänzt<br />
werden. Kontrolle, Instruktion und Motivation sind daher elementare<br />
Bestandteile einer strukturierten Präventionssitzung. Voraussetzung für<br />
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Erwachsenenprophylaxe<br />
11<br />
die Empfehlung von Mundhygienehilfsmitteln - durch das Praxisteam -<br />
ist auch die verfügbare wissenschaftliche Evidenz.<br />
Forschende Hersteller von Hilfsmitteln für die persönliche Zahn- und<br />
Mundhygiene tragen eine hohe Verantwortung. Im Entwicklungsprozess<br />
von Produkten stehen unter anderem die nutzenstiftende Übertragung<br />
flüssigkeitsdynamischer Grundkenntnisse/Gesetze auf den Zahn und<br />
die Zahnumgebung. Es gilt die Patientenbedürfnisse zu berücksichtigen<br />
und die Anwendbarkeit zu optimieren. Labor- und klinische Studien sollten<br />
dabei synergistisch Ergebnisse zur kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />
liefern. Studien haben gezeigt, dass elektrische Zahnbürsten in der<br />
Lage sind, den Biofilm zu entfernen 1 . Für schallgetriebene elektrische<br />
Zahnbürsten liegen ferner Daten vor, die eine substanzschonende Eigenschaft<br />
gegenüber Weich- und Hartge<strong>web</strong>en belegen 2 . Auch deren<br />
Reinigungseffekt außerhalb des unmittelbaren Kontakts der Filamente<br />
zu Hart- und Weichge<strong>web</strong>e und in den Approximalraum hinein, konnte<br />
gezeigt werden 3 . Für das Biofilmmanagement im Approximalraum zeigen<br />
manuell anwendbare Hilfsmittel, wie beispielsweise Interdental-<br />
Bürsten eine Evidenz - im Gegensatz zur Zahnseide. Neue Produktentwicklungen,<br />
wie die Quad Stream-Technologie (Philips Sonicare Power<br />
Flosser) konnten in ersten Studien überzeugende Ergebnisse zeigen.<br />
(Amini et al., Milleman et al.). Für eine fundierte Bewertung müssen<br />
Ergebnisse weiterer klinischen Studien Berücksichtigung finden. Die<br />
Motivation des Patienten bei der Umsetzung empfohlener persönlicher<br />
Maßnahmen und der Verwendung empfohlener Produkte entscheidet<br />
letztlich darüber, ob das in der Praxis erzielte Behandlungsergebnis bis<br />
zum nächsten Präventionstermin erhalten werden kann. Dieser Aspekt<br />
wird in der neuen PAR-Richtlinie ebenfalls adressiert.<br />
Motivierende Gesprächsführung (Motivational Interviewing, MI) ist eine<br />
ursprünglich in der Suchttherapie verortete Technik, mit der ein klientenzentrierter<br />
- beziehungsweise patientenzentrierter - aber zugleich<br />
direktiver (zielorientierter) Beratungsansatz mit dem Ziel eingesetzt wird,<br />
intrinsische Motivation zur Verhaltensänderung aufzubauen. Nicht der<br />
Behandler sagt, was verändert werden soll - der Patient äußert, was er/<br />
sie verändern möchte. Respekt vor der Patientenautonomie hat bei diesem<br />
eher partnerschaftlichen Interaktionsmodell höchste Priorität. Druck,<br />
Belehrung, Missachtung, Bevormundung und Konfrontation sind zu vermeiden.<br />
Übersetzt in den Präventionstermin könnte ein „eröffnender<br />
Satz“ im Sinne des „Change Talks“ lauten: „Wie wichtig ist Ihnen die<br />
Verbesserung Ihrer Mundhygiene auf einer Skala von 0 – 100?“ Nach<br />
der Patienten-Antwort folgt die Frage „Warum nicht 0“? Bei der nun<br />
folgenden Beantwortung der Frage wird der Patient von sich aus Argumente<br />
für eine Verhaltensänderung vorbringen, was die intrinsische Motivation<br />
erhöht. Im weiteren Gesprächsverlauf sind Fragen wie „Welche<br />
Bedeutung haben Hilfsmittel zur Zahnzwischenraumreinigung? Möchten<br />
Sie darüber reden?“ dazu geeignet, den Dialog zu vertiefen und die Zuversicht<br />
seitens der Patientinnen und Patienten in eine Verhaltensänderung<br />
zu stärken. Die Motivation wird durch Explorieren und Auslösen<br />
von Ambivalenz (Abwägen des Für und Wider einer Verhaltensänderung<br />
beziehungsweise des Beibehaltens einer Gewohnheit) erreicht. Mittels<br />
MI ist es möglich, die persönliche Zahnpflege und die Begeisterung für<br />
Produktempfehlung zu steigern. Die Kombination aus Veränderungsbereitschaft<br />
und der Vereinbarung des Ziels führen dabei zum Erfolg.<br />
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1 Pitchika V, et al. (2019): Long-term impact of powered toothbrush on oral<br />
health: 11-year cohort study. J Clin Periodontol. DOI:10.1111/jcpe.13126.<br />
2 Yaacob M, et al. (2014): Powered versus manual toothbrushing for oral health.<br />
Cochrane Database of Systematic Reviews, Issue 6. Art. No.: CD00<strong>22</strong>81. DOI:<br />
10.1002/14651858.CD00<strong>22</strong>81.pub3<br />
3 Grender JM et al., (2020): An 8-week randomized controlled trial comparing<br />
the effect of a novel oscillating-rotating toothbrush versus a manual toothbrush<br />
on plaque and gingivitis. Int Dent J. 2020<br />
4 Grender JM, et al. (2020): A meta-analysis of oscillating-rotating electric<br />
toothbrushes on plaque and gingivitis: Results versus sonic toothbrush controls.<br />
AM J Dent 2020<br />
5 Goyal CR, et al. (2021): 6-Month Clinical Evaluation of Oral-B® iO Electric<br />
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Auswertung<br />
GLO Science PRO Home<br />
Wie beurteilen Sie das Design / Aufmachung?<br />
85 % sehr gut<br />
15 % gut<br />
Wie beurteilen Sie die Anwendung?<br />
GLO Science PRO Home überzeugt durch sein einzigartiges Design und<br />
seine innovative Technologie. In einem stylischen Beautycase erhält<br />
der Anwender alles, was für eine erfolgreiche Zahnaufhellung benötigt<br />
wird: GLO-Regler, Universalmundstück, 10 Ampullen mit 6 Prozent H 2<br />
0 2<br />
Bleachinggel für mindestens 40 Anwendungen, Lippenbalsam und ein<br />
USB-Ladekabel. Im Gegensatz zu anderen Home-Bleaching Produkten<br />
ist bei GLO Science Pro Home bereits ein Mundstück im Lieferumfang<br />
enthalten, welches sich jedem Kiefer individuell anpasst.<br />
40 % sehr einfach<br />
43 % einfach<br />
17 % Mit etwas Übung<br />
wird es einfacher<br />
Welche Empfindlichkeiten / Sensibilitäten traten auf?<br />
50 % keine Empfindlichkeiten<br />
45 % leichte Empfindlichkeiten<br />
5 % keine Angabe<br />
In dem GLO Mundstück werden LED Licht und Wärme in einem geschlossenen<br />
System kombiniert. Die kontrollierte Erwärmung beschleunigt die<br />
Reaktion des hochreaktiven 6-prozentigen H 2<br />
O 2<br />
und das geschlossene<br />
System verhindert, dass die aufhellenden Sauerstoffmoleküle von der<br />
Zahnoberfläche entweichen. Dies führt zu einer kürzeren Einwirkzeit des<br />
H 2<br />
O 2<br />
-Gels und damit zu einer geringeren Empfindlichkeit. Die Wärme wird<br />
auf die optimale Temperatur (von maximal 42°C) reguliert, wodurch Überreaktionen<br />
der Pulpa verhindert werden. Die Effektivität des Bleachingprozesses<br />
ist fünfmal höher als bei Anwendungen ohne Lampe.<br />
Um wie viel Farbstufen anhand der Vita Farbskala<br />
(A1/A3 etc.) wurden Ihre Zähne weißer?<br />
26 % 5 Nuancen und mehr<br />
53 % 3 – 4 Nuancen<br />
21 % bis zu 2 Nuancen<br />
Wie zufrieden sind Sie mit dem Ergebnis?<br />
An mindestens 5 aufeinanderfolgenden Tagen werden 4 Anwendungen<br />
á 8 Minuten (32 min pro Tag) durchgeführt. Das vegane Bleachinggel<br />
mit 6 Prozent Wasserstoffperoxid befindet sich in wiederverschließbaren<br />
Ampullen. Mittels innovativer Pinselspitze lässt sich das Gel leicht auf die<br />
Zähne applizieren, ohne zu verlaufen. Ein neutraler pH-Wert während<br />
des Bleachingprozesses verhindert jegliche Sensibilitäten. Der integrierte<br />
Timer schaltet die Lampe im Mundstück nach 8 Minuten automatisch ab.<br />
Überreaktionen werden so vorgebeugt.<br />
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18 % Erwartungen übertroffen<br />
32 % sehr zufrieden<br />
40 % zufrieden<br />
10 % unzufrieden<br />
Würden Sie GLO in Ihrer Praxis anbieten?<br />
73 % ja<br />
27 % nein<br />
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16 Ganzheitliche (Zahn-)Medizin<br />
Enzyme – als Parameter für<br />
pathologische Veränderungen<br />
mit zahnmedizinischer Relevanz<br />
Enzyme sind für den Stoffwechsel aller Organismen unverzichtbar. Durch das Absenken der notwendigen<br />
Aktivierungsenergie initiieren sie Prozesse, beschleunigen sie oder verschieben das Reaktionsgleichgewicht.<br />
Verlagert sich Letzteres zugunsten ge<strong>web</strong>eabbauender Prozesse, kann eine hohe Enzymaktivität<br />
ein Marker für pathologische Veränderungen sein. Es lohnt sich also genauer hinzusehen,<br />
wie es um den Enzymhaushalt bestellt ist.<br />
Text Anna Cnyrim Bild hypo-A<br />
Chemisch gesehen sind die meisten Enzyme Proteine, die als Katalysatoren<br />
an biochemischen Reaktionen beteiligt sind, ohne selbst verändert<br />
zu werden. Viele Prozesse im menschlichen Körper würden ohne Enzyme<br />
nicht stattfinden. Daher können Enzymdefekte schwerwiegende bis<br />
lebensbedrohliche Folgen haben, wie beispielsweise eine Phenylketonurie,<br />
die schon im Kindesalter zu Fehlentwicklungen des Gehirns führt.<br />
Gemeinsam haben alle Enzyme, dass sie nicht wahllos an verschiedenen<br />
Orten und Reaktionen beteiligt sind. Sie sind substrat- und/oder<br />
wirkungsspezifisch und noch dazu auf ein passendes Milieu angewiesen.<br />
Das heißt, dass ein Enzym in der Regel nur an einem bestimmten<br />
Prozess beteiligt ist und seine Funktion auch nur dann in vollem Maße<br />
erfüllen kann, wenn die Umgebung (Temperatur und pH-Wert) stimmt.<br />
Enzymproduktion und -vorkommen<br />
Einen Großteil der lebensnotwendigen Proteine erzeugt unser Körper<br />
selbst. So werden etwa Verdauungsenzyme größtenteils in den Drüsen<br />
des Verdauungstraktes produziert, insbesondere in der Bauchspeicheldrüse.<br />
Häufig verrät bereits der Name, welchen Prozess sie katalysieren.<br />
So sind beispielsweise Lipasen dafür zuständig, Lipide in ihre Grundbestandteile<br />
zu spalten. Amylasen tun dasselbe mit Stärke (lat.: Amylum).<br />
Eine Enzymgruppe muss hingegen mit der Nahrung aufgenommen<br />
werden. Die sogenannten Nahrungsenzyme sind in Rohkost und Obst<br />
enthalten und leisten einen Großteil der Verdauungsarbeit beim Verzehr<br />
selbst. Durch Kochen oder Erhitzen verändert sich allerdings ihre Struktur<br />
und damit ihre Wirkkraft. Prominente Vertreter dieser Gruppe sind<br />
zum Beispiel das Bromelain der Ananas und Papain aus der Papaya.<br />
Denn nicht nur Verdauungsprozesse gehören zum Aufgabenbereich der<br />
Enzyme: Alle Ge<strong>web</strong>e des Organismus befinden sich in permanenten<br />
Auf- und Abbauprozessen, an denen Enzyme wie Proteasen und Kollagenasen<br />
beteiligt sind.<br />
Enzyme mit zahnmedizinischer Relevanz<br />
Im Mundraum, als Eingangstor des Verdauungstraktes, kommen vor<br />
allem Enzyme zum Einsatz, die für eine gesunde Mundflora sorgen<br />
und der Abwehr dienen. Namentlich handelt es sich hier vor allem um<br />
Lysozyme, Peroxidasen und Lactoferrine. Ihre Aktivität steht in engem<br />
Zusammenhang mit der Gesundheit von Zähnen und Zahnhalteapparat.<br />
Ein Beispiel: aMMP-8<br />
Besondere Aufmerksamkeit gilt zudem einer Kollagenase: der aktiven<br />
Matrix-Metalloproteinase-8, kurz aMMP-8. Sie ist am Abbau von<br />
Kollagen im Zahnhalteapparat beteiligt und damit ein Destruktionsmarker.<br />
Aufgrund ihrer hohen Sensibilität reagieren Enzyme schnell<br />
auf Veränderungen im Organismus und geben, dank ihrer Spezifität,<br />
gleichzeitig einen Hinweis, wo das Problem liegt. Veränderungen in der<br />
Enzymaktivität eignen sich daher zu diagnostischen Zwecken. Wird im<br />
Falle von aMMP-8 in der parodontalen Tasche ein Wert über 20 ng/ml<br />
nachgewiesen, findet dort im Rahmen einer Parodontitis ein vermehrter<br />
Ge<strong>web</strong>eabbau statt. Eine aMMP-8-Messung gibt Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzten schon frühzeitig eine klare Auskunft darüber, ob der<br />
Stoffwechsel durch ein Entzündungsgeschehen belastet ist, sodass sie<br />
geeignete Maßnahmen einleiten können. Zudem ermöglicht der Test<br />
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Ganzheitliche (Zahn-)Medizin<br />
17<br />
eine inzwischen verpflichtende Dokumentation der Aufklärungsarbeit.<br />
Das Verfahren ist schmerzfrei, einfach anzuwenden und liefert dem<br />
dentalen Team ein manifestes Argument für die Kommunikation mit<br />
erkrankten Patienten.<br />
Gesund beginnt im Mund<br />
Der bekannte Slogan bringt auf den Punkt, was mitunter aus den Augen<br />
verloren wird: Die Mundgesundheit steht in engem Zusammenhang<br />
mit der Gesundheit des Gesamtorganismus. Kollagenasen wie aMMP-8<br />
sind schließlich im Kollagen des gesamten Bindege<strong>web</strong>es aktiv, nicht<br />
nur im Zahnhalteapparat. Eine wichtige Funktion haben sie beispielsweise<br />
im Rahmen der Wundheilung. Durch den Abbau von geschädigtem<br />
oder abgestorbenem Ge<strong>web</strong>e sorgen sie für eine optimale Heilung<br />
der Wunde, indem sie totes Ge<strong>web</strong>e entfernen. Während ein drastisch<br />
erhöhter aMMP-8-Wert in den parodontalen Taschen signalisiert, dass<br />
Handlungsbedarf besteht, kann er also an anderer Stelle durchaus wünschenswert<br />
sein.<br />
Alter, Krankheiten, Medikation und vielem mehr. Und selbst bei ausreichender<br />
Menge ist die Aktivität der Enzyme nicht zwangsläufig gewährleistet.<br />
Ein Mangel ist oft schwer erkennbar, weil er trotz der hohen<br />
Spezifität meist eher zu diffusen Beschwerden führt. Der menschliche<br />
Körper ist schließlich ein Meister der Improvisation und Kompensation.<br />
In Phasen von erhöhter Belastung, Schlafmangel und suboptimaler<br />
Ernährung kann eine Supplementierung mit hochwertigen Enzympräparaten<br />
den Organismus unterstützen und zur Homöostase beitragen.<br />
Besonders verträglich und frei von belastenden Zusatzstoffen ist zum<br />
Beispiel das Präparat hypo-A Enzyme mit 7 Verdauungsenzymen und<br />
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Produkt auch für Allergiker geeignet.<br />
Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der hypo-A GmbH<br />
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Viele Faktoren nehmen Einfluss darauf, ob die Enzymversorgung ausgewogen<br />
ist: Die Zufuhr von Nahrungsenzymen hängt von der individuellen<br />
Ernährung ab, ihr Verbrauch von der Lebensweise, Stressbelastung,<br />
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Straumann<br />
und Oral-B<br />
Während der Fokus bei Oral-B im Bereich der Prophylaxe liegt, ist die Stärke von Straumann die<br />
Implantologie. Was es mit der neuen Allianz auf sich hat, welche Gemeinsamkeiten verbinden,<br />
beantwortet Dr. Daniel Grotzer von Oral-B im folgenden Interview.<br />
Interview mit Dr. Daniel Grotzer Bilder Oral-B<br />
Sowohl Oral-B als auch Straumann beschäftigen sich seit Jahren mit<br />
dem Thema der Prävention von Implantat- beziehungsweise Zahnverlust.<br />
Trotz der unterschiedlichen Produktportfolios besteht hier eine<br />
starke Verbindung. Als eines der weltweit führenden Unternehmen für<br />
Zahnimplantate arbeitet Straumann – so wie wir auch – eng mit Experten<br />
aus Forschung und Klinik zusammen, um die durch Periim-plantitis<br />
und Parodontitis verursachten Problematiken anzugehen.<br />
In ihren unterschiedlichen Bereichen sind Oral-B und Straumann wegweisend:<br />
Oral-B mit seinem holistischen Angebot bewährter Mundhygieneprodukte<br />
und Straumann als Marktführer für ästhetische Zahnmedizin.<br />
Was uns verbindet, ist die gemeinsame Vision einer besseren<br />
Mundgesundheit und höheren Lebensqualität für alle sowie das große<br />
Vertrauen der Zahnmediziner in unsere Produkte und Services.<br />
<strong>recall</strong> Welchen Mehrwert soll die Allianz für zahnmedizinisches Fachpersonal<br />
bieten?<br />
Dr. Grotzer Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, dem zahnmedizinischen<br />
Fachpersonal Hilfestellungen anzubieten,<br />
um die Beratung, Aufklärung und Behandlung<br />
der Patienten zu individualisieren und stets auf<br />
höchstem wis-senschaftlichem Niveau zu halten.<br />
Das Team von Oral-B und unser Allianzpartner<br />
Straumann sind bestrebt, Zahnmedizinern und<br />
Praxisteams weltweit einen einzigartigen Mehrwert im Hinblick auf die<br />
Arbeit am beziehungsweise mit dem Patienten zu bieten. Wir möchten<br />
neue Standards in kategorieprägenden Technologien, Dienstleistungen<br />
und wissenschaftlicher Weiterbildung für das Praxispersonal setzen.<br />
<strong>recall</strong> Was ist in der nächsten Zeit mit der Allianz geplant?<br />
Dr. Grotzer: Als Innovationstreiber für Zahnpflegeprodukte sowie Biomaterialien<br />
werden Oral-B und Straumann die Zusammenarbeit mit dem<br />
Ziel beginnen, erfolgreiche Behandlungsergebnisse zu garantieren.<br />
<strong>recall</strong> Oral-B hat einen neuen Bürstenaufsatz für die Oral-B iO entwickelt.<br />
Was ist das Besondere an der neuen Aufsteckbürste?<br />
Dr. Grotzer: Der neue Bürstenkopf „Spezialisierte Reinigung“ für<br />
die Oral-B iO Serie besteht nur aus wenigen Borstenbündeln. Die zum<br />
zentralen, mittigen Borstenbündel schräg angeordneten äußeren Bosten<br />
sind leicht angewinkelt und kürzer als das innere Bündel. Dadurch<br />
können auch schwer zu erreichende Stellen im Mund zuverlässig und<br />
gründlich von Plaque und Speiseresten befreit werden.<br />
<strong>recall</strong> Für welche Patienten ist der Bürstenkopf besonders geeignet?<br />
Wem kann der neue Bürstenkopf empfohlen werden und für wen hat er<br />
keinen Vorteil?<br />
Dr. Grotzer: Gelingt es dem Patienten nicht, bestimme Bereiche mit<br />
dem regulären Bürstenkopf zu erreichen – beispielsweise durch Zahn-<br />
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fehlstellungen, eine Zahnspange oder auch bei Implantaten –<br />
kann der neue Bürstenkopf eine große Hilfe sein. Auf Wunsch<br />
zahlreicher Zahnmediziner und Prophylaxe-Experten können wir<br />
hiermit den Patienten einen Bürstenkopf für eine noch gezielteren<br />
Pflege anbieten.<br />
Nehmen wir das Beispiel Zahnspange: In der Praxis begegnet<br />
man häufig Patienten mit Multiband-Apparaturen, die von<br />
Gingivitis oder auch Karies geplagt werden. Grund dafür ist<br />
eine Verschlechterung des Putzverhaltens durch Beschwerden<br />
während der Behandlung und Schwierigkeiten, die sogenannten<br />
„hard-to-reach areas“ zu reinigen. Ein feiner Bürstenkopf,<br />
der genau diese Stellen erreicht und gleichzeitig flexibel und<br />
schonend reinigt, erleichtert die häusliche Prophylaxe für diese<br />
Patienten ungemein.<br />
Auch für ein besonders gründliches Putzen entlang des Zahnfleischrandes<br />
bietet der Bürstenkopf „Spezialisierte Reinigung“<br />
einen hohen Mehrwert. Die neue Aufsteckbürste hat demnach<br />
nicht nur für eine spezifische Patientengruppe Vorteile, sondern<br />
kann allen Patienten für eine noch gründlichere und gezieltere<br />
Zahnpflege empfohlen werden.<br />
Vielen Dank Herr Dr. Grotzer für das informative Gespräch!<br />
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<strong>recall</strong> Sept. <strong>22</strong><br />
Datum/Unterschrift<br />
Dr. Liebe Nachf.<br />
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20 Zahnaufhellung<br />
Mustapha A. Hashemi<br />
Volker Siemund<br />
Bleaching – Fester Bestandteil<br />
im Zahnzentrum Potsdam<br />
Die Zahnärzte Volker Siemund und Mustapha A. Hashemi führen seit vielen Jahren erfolgreich das<br />
Zahnzentrum Potsdam. In den letzten Jahren konnten beide einen wesentlichen Trend beobachten:<br />
„Das ästhetische Erscheinungsbild wird zu einem immer wichtigeren Bestandteil unserer Gesellschaft.<br />
Ein strahlend weißes Lächeln ist ein wichtiges Merkmal dieses Erscheinungsbildes. Die<br />
Nachfrage nach einer Zahnaufhellung ist daher im Moment so hoch wie nie.“ Die Zahnaufhellung<br />
ist inzwischen zu einem festen Bestandteil des Praxisalltages im Zahnzentrum Potsdam geworden.<br />
Im Interview sprechen beide Zahnärzte über den Trend „Zahnaufhellung.“<br />
Interview mit Volker Siemund und Mustapha A. Hashemi<br />
<strong>recall</strong> Welche Methoden der Zahnaufhellung bieten Sie in Ihrer Praxis<br />
an?<br />
In unserer Praxis können unsere Patienten zwischen einem Chairside-<br />
Whitening von Natural+ oder dem Home-Bleaching-Set von GLO Science<br />
wählen beziehungsweise diese beiden Methoden auch kombinieren. Vor<br />
jedem Bleaching erfolgt eine zahnärztliche Untersuchung, bei der wir<br />
abklären, welche Methode für den Patienten am besten geeignet ist und<br />
ob vor dem Bleaching noch zahnärztliche Maßnahmen erforderlich sind.<br />
Beim In-Office-Bleaching mit Natural+ wird als erstes der Biofilm mit<br />
einer Reinigungspaste von den Zähnen entfernt. Anschließend wird der<br />
Gingivaschutz auf das Zahnfleisch aufgetragen und mit der Natural+<br />
LED-Lampe ausgehärtet. Als nächstes wird das Natural+ Bleachinggel<br />
mit 33 Prozent Wasserstoffperoxid auf die Zähne aufgetragen. Der<br />
Bleachingprozess wird durch die Natural+ LED-Lampe beschleunigt.<br />
Nach 30 bis 45 Minuten wird das Bleachinggel abgetragen und die Zähne<br />
mit einer Prophylaxepaste fluoridiert.<br />
<strong>recall</strong> Wie funktionieren die Zahnaufhellungsmethoden?<br />
Vor der Zahnaufhellung erhält jeder Patient eine Professionelle Zahnreinigung.<br />
Im Home-Bleaching-Set ist bereits eine universelle Schiene<br />
mit LED-Licht inkludiert, sodass man zu Hause direkt mit dem Bleaching<br />
starten kann. Das Bleachinggel mit 6 Prozent Wasserstoffperoxid trägt<br />
man auf die Zähne auf und aktiviert das LED-Licht. Nach 8 Minuten wird<br />
das LED-Licht automatisch abgeschaltet. Diesen Durchgang wiederholt<br />
man 4-mal pro Tag an 5 bis 10 aufeinander folgenden Tagen.<br />
<strong>recall</strong> Welche Erfahrungen haben Sie mit der Zahnaufhellung gemacht<br />
und welche Ergebnisse konnten Sie erzielen?<br />
Wir sind sehr begeistert von beiden Systemen. Das GLO-Set überzeugt<br />
uns durch das moderne Design, als auch die einfache und unkomplizierte<br />
Anwendung. Zudem haben wir keine Aufwendungen mit der<br />
Abdrucknahme und der Herstellung von individuellen Schienen. Für<br />
Patienten, die etwas Zeit mitbringen und nach einer günstigeren, aber<br />
professionellen Zahnaufhellungsoption suchen, ist das GLO-Set eine tol-<br />
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le Alternative zum professionellen Bleaching, da sich mit GLO sehr gute Ergebnisse<br />
erzielen lassen.<br />
Auch mit dem Zahnaufhellungssystem von Natural+ haben wir bisher nur positive<br />
Erfahrungen gesammelt. Die Anwendung ist dank des einmaligen Auftragens und<br />
der Kopfhörer-LED Lampe sehr unkompliziert. Für die Patienten ist das Bleaching<br />
deutlich angenehmer, da nicht alle 15 Minuten neues Bleachinggel auf- und abgetragen<br />
werden muss. Zudem haben unsere Patienten kaum Schmerzen und sind<br />
sehr glücklich über das tolle Endergebnis.<br />
<strong>recall</strong> Welche Vorteile haben Ihre Patienten durch eine Zahnaufhellung?<br />
Neben dem ästhetischen Vorteil treten bei beiden Bleaching-Systemen kaum bis<br />
gar keine Hypersensibilitäten auf. Außerdem beobachten wir, dass sich durch ein<br />
Bleaching die Mundhygiene der Patienten deutlich verbessert und auch der Besuch<br />
zur Prophylaxe wird regelmäßiger wahrgenommen wird.<br />
<strong>recall</strong> Wie integrieren Sie die Zahnaufhellung in Ihren Praxisalltag?<br />
Bei der Anamnese fragen wir das Interesse nach weißeren Zähnen ab. Zudem beraten<br />
und klären alle Zahnärzte und PZR-Damen die Patienten zum Thema Verfahren,<br />
Möglichkeiten, Kosten und Erwartungen auf.<br />
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In den regelmäßigen Kontrollterminen bieten unsere Zahnärzte die Zahnaufhellungen<br />
an, vielmehr wird dieses Thema jedoch mit den PZR-Assistentinnen im Rahmen<br />
der Präventions- oder Prophylaxebehandlungen besprochen.<br />
<strong>recall</strong> Welchen Mehrwert können Sie durch das Zahnaufhellungsangebot für<br />
Ihre Praxis erzielen?<br />
Eine Zahnaufhellung bewirkt mehr zufriedene Patienten. Außerdem wird die Beziehung<br />
von Patient und Behandler sowie das Vertrauen in uns gestärkt. Zufriedene<br />
Patienten investieren mehr Zeit und auch Kosten in ihre Mundhygiene, weshalb sie<br />
auch häufiger Kontroll- und Prophylaxe-Termine wahrnehmen.<br />
Vielen Dank für das angenehme Gespräch.<br />
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<strong>22</strong> Prophylaxe<br />
Akzeptanz der Zungenreinigung –<br />
Ergebnisse einer Befragung<br />
Dass es sich durchaus lohnt, der Zunge auch in der Zahnarztpraxis mehr Beachtung zu schenken<br />
und dass eine ausführliche Aufklärung der Patienten während der professionellen Prophylaxesitzung<br />
über die Zunge, sowie über die Zungenreinigung selbst sehr wichtig sein können, wurde<br />
bereits in vorangegangenen Artikeln aufgezeigt. Allerdings stellt sich die Frage, wie die allgemeine<br />
Akzeptanz der Zungenreinigung während der Prophylaxesitzung aus Sicht des Prophylaxepersonals<br />
aussieht, insbesondere da laut Bordas et al. (2008) ein mangelndes Bewusstsein<br />
in Bezug auf die Zungenreinigung herrscht.<br />
Text Sarah Virgils, Prof. Dr. Birglechner Bild Medical School 11<br />
Ziel einer Bachelorarbeit war es deshalb, Antworten auf die folgende<br />
Forschungsfrage zu erhalten:<br />
„Ich lege sehr viel Wert auf die Zungenreinigung im<br />
Rahmen der Prophylaxesitzung.“<br />
„Wie ist die Akzeptanz der Zungenreinigung als Bestandteil<br />
der professionellen Prophylaxesitzung aus der Sicht<br />
des Prophylaxepersonals?“<br />
Diese Aussage sollte beleuchten, wie wichtig den Befragten die Zungenreinigung<br />
als Teil der Prophylaxesitzung ist. Alle 65 Teilnehmer beantworteten<br />
diese Aussage.<br />
Folgende Antwortmöglichkeiten konnten ausgewählt werden:<br />
Hierzu wurden für die Umfrage einzelne Ziele definiert, die dem Fragebogen<br />
als Grundlage dienen. Diese lauteten:<br />
· Reinigt das Prophylaxepersonal ihre Zunge zuhause selbst?<br />
· Wird die Zungenreinigung durch das Prophylaxepersonal aktiv gefördert<br />
und empfohlen?<br />
· Legt das Prophylaxepersonal Wert auf die professionelle Zungenreinigung<br />
im Rahmen der Prophylaxesitzung?<br />
· Wird die Zungenreinigung als relevant für die allgemeine Mundgesundheit<br />
betrachtet?<br />
· Bei welchen Patientengruppen wird die Zungenreinigung durchgeführt?<br />
· Wird viel Wert auf die Aufklärung der Patienten in Bezug auf die<br />
Zunge und die Zungenreinigung gelegt?<br />
· Welche Hilfsmittel werden verwendet?<br />
Ergebnisse<br />
In diesem Artikel werden einige wesentliche Ergebnisse der Bachelorarbeit<br />
vorgestellt. Die Arbeit wurde betreut durch die Medical School<br />
11. Die Rekrutierung der Teilnehmer für die Befragung erfolgte durch<br />
einen Aufruf bei einem Dentalhygiene-Event in Heidelberg, welches<br />
gemeinsam mit dem praxisDienste Institut für Weiterbildung stattfand.<br />
Außerdem wurde eine Studiengruppe des Studiengangs Dentalhygiene<br />
B.Sc. der Medical School 11 befragt. Insgesamt 65 Teilnehmer nahmen<br />
an der Befragung teil.<br />
Ich stimme voll zu<br />
55,4 %<br />
Ich stimme teilweise zu<br />
33,8 %<br />
Ich stimme eher nicht zu<br />
9,2 %<br />
Ich stimme nicht zu<br />
1,5 %<br />
Die Mehrheit der Teilnehmer (55,4 Prozent, 36 Teilnehmer) stimmten<br />
der Aussage voll zu. Teilweise stimmten 33,8 Prozent zu (<strong>22</strong> Teilnehmer).<br />
6 Teilnehmer (9,2 Prozent) stimmten der Aussage eher nicht zu.<br />
Eine Person (1,5 Prozent) stimmte der Aussage nicht zu.<br />
„Die Zungenreinigung ist aus meiner Sicht sehr ratsam<br />
und wichtig für die allgemeine Mundgesundheit.“<br />
Diese Aussage soll aufzeigen, ob die Zungenreinigung aus Sicht der Befragungsteilnehmer<br />
wichtig für die allgemeine Mundgesundheit ist. Alle<br />
65 Teilnehmer beantworteten diese Aussage.<br />
Folgende Antwortmöglichkeiten konnten ausgewählt werden:<br />
Ich stimme voll zu<br />
76,9 %<br />
Ich stimme teilweise zu<br />
20 %<br />
Ich stimme eher nicht zu<br />
1,5 %<br />
Ich stimme nicht zu<br />
1,5 %<br />
www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin
Prophylaxe<br />
23<br />
Die Mehrheit der Teilnehmer (76,9 Prozent, 50 Teilnehmer) stimmten<br />
dieser Aussage voll zu. 20 Prozent der Teilnehmer stimmten teilweise zu<br />
(13 Teilnehmer). Ein Teilnehmer stimmte eher nicht zu (1,5 Prozent) und<br />
ein Teilnehmer stimmte nicht zu.<br />
„Ich lege besonders viel Wert darauf, meine Patienten<br />
während der Prophylaxesitzung über die Zungenreinigung<br />
aufzuklären.“<br />
Diese Aussage soll beleuchten, ob die Befragungsteilnehmer Wert<br />
darauf legen ihre Patienten während der Prophylaxesitzung über die<br />
Zungenreinigung aufzuklären. Alle 65 Teilnehmer beantworteten diese<br />
Aussage.<br />
Folgende Antwortmöglichkeiten konnten ausgewählt werden:<br />
Ich stimme voll zu<br />
61,5 %<br />
Ich stimme teilweise zu<br />
29,2 %<br />
Ich stimme eher nicht zu<br />
7,7 %<br />
Ich stimme nicht zu<br />
1,5 %<br />
Mit 61,5 Prozent stimmte die Mehrheit der Teilnehmer dieser Aussage<br />
zu (40 Teilnehmer). Teilweise stimmten 19 Teilnehmer zu (29,2 Prozent).<br />
7,7 Prozent der Teilnehmer stimmten eher nicht zu (5 Teilnehmer). Eine<br />
Person (1,5 Prozent) gab an, keinen Wert auf die Aufklärung der Zungenreinigung<br />
zu legen.<br />
Schlussfolgerung<br />
Die Befragung hat unter anderem gezeigt, dass bei qualifiziertem Fachpersonal<br />
das Bewusstsein zum Thema Zungenreinigung zu großen<br />
Teilen vorhanden ist und auch indikationsgerecht Patienten empfohlen<br />
wird. Allerdings zeigt sich ein Umsetzungsproblem. Denn trotz der<br />
Erkenntnisse zur Wichtigkeit ist die Zungenreinigung noch nicht fester<br />
Bestandteil der Professionellen Zahnreinigung und wird noch nicht von<br />
der Mehrheit konsequent umgesetzt.<br />
Literatur:<br />
Bordas, A., McNab, R., Staples, A. M., Bowman, J., Kanapka, J., & Bosma, M. P. (2008).<br />
Impact of different tongue cleaning methods on the bacterial load of the tongue dorsum.<br />
Archives of Oral Biology, 53 (1), 13–18. https://doi.org/10.1016/S0003-9969(08)70004-9<br />
„Ich führe die Zungenreinigung bei allen meiner<br />
Patienten durch.“<br />
Diese Aussage soll aufzeigen, ob die Befragungsteilnehmer bei allen<br />
Patienten die Zungenreinigung durchführen. 64 von 65 Teilnehmern beantwortete<br />
diese Aussage.<br />
Folgende Antwortmöglichkeiten konnten ausgewählt werden:<br />
Ich stimme voll zu<br />
21,9 %<br />
Ich stimme teilweise zu<br />
60,9 %<br />
Ich stimme eher nicht zu<br />
10,9 %<br />
Ich stimme nicht zu<br />
6,3 %<br />
Sarah Virgils<br />
cand. B.Sc. Dentalhygiene, Mühlheim am Main<br />
Prof. Dr. Birglechner<br />
Medical School 11, Heidelberg<br />
Die Mehrheit der Teilnehmer stimmte der Aussage teilweise zu (60,9<br />
Prozent, 39 Teilnehmer). 10,9 Prozent der Teilnehmer stimmten der Aussage<br />
eher nicht zu (7 Teilnehmer). 4 Teilnehmer (6,3 Prozent) stimmten<br />
der Aussage nicht zu.<br />
Medical School 11<br />
Brückenstraße 28 · 69120 Heidelberg<br />
E-Mail: info@liebedeinezunge.de<br />
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24 Kinder- und Jugendprophylaxe<br />
Kinder- und<br />
Jugendprophylaxe<br />
in der allgemeinzahnärztlichen<br />
Praxis<br />
Für eine gute (Zahn-) Gesundheit ist unter anderem eine gute Mundhygiene sehr wichtig. Sie<br />
hilft uns Zahnerkrankungen wie Karies, Zahnfleischentzündungen oder Parodontitis vorzubeugen.<br />
Die Zahnpflege beginnt bereits mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne. Die Krankenkassen<br />
übernehmen mittlerweile insgesamt drei zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen für den<br />
Zeitraum vom 6. bis zum 34. Lebensmonat. Ab einem Alter von 6 Jahren werden zwei Termine pro<br />
Jahr übernommen, die man mit seinem Kind auch wirklich in Anspruch nehmen sollte.<br />
Text Désirée Voglau Bild ArthurHidden - de.freepik.com<br />
Wir sind keine Kinderzahnarztpraxis, aber Kinder haben bei uns einen<br />
hohen Stellenwert und wir achten sehr darauf, dass sie bestmöglich versorgt<br />
werden, sich wohlfühlen und somit auch gerne wiederkommen.<br />
Zuerst muss man sich bewusst machen, dass für die meisten Erwachsenen<br />
der Zahnarztbesuch bereits Routine ist, für unsere Kinder aber etwas<br />
ganz Neues und Besonderes. Wir empfehlen den Eltern, ihre Kinder auf<br />
den ersten Zahnarztbesuch vorzubereiten. Sie sollen ihnen erzählen, warum<br />
ein Zahnarztbesuch nötig und warum das Zähneputzen so wichtig<br />
ist. Gerne dürfen die Kleinen auch beim Kontrolltermin von Mama oder<br />
Papa mitkommen, um zu sehen, was da so gemacht wird. Hierdurch wird<br />
dem Kind die Angst vor dem ersten Besuch vielleicht etwas genommen.<br />
gemacht werden können und somit für niemanden Stress entsteht. Wichtig<br />
ist uns selbstverständlich auch der richtige Umgang mit den „kleinen“<br />
Patienten. Wir achten stets, egal ob (Klein-) Kind oder Teenager, auf eine<br />
altersgemäße Sprache. Wichtig ist auch ein offener und ehrlicher Umgang<br />
für das Vertrauensverhältnis zwischen uns und dem Patienten und somit<br />
auch für eine erfolgreiche Behandlung. Denn Kinder merken sehr schnell,<br />
wenn etwas nicht stimmt oder falsch ist, was zu einem Misserfolg der Behandlung<br />
führen kann. Während unserer Behandlung steht das Kind im<br />
Fokus und wir sprechen (vorwiegend) nur mit ihm. Dies vermittelt ihm das<br />
Gefühl, im Mittelpunkt zu stehen, wahrgenommen zu werden und stärkt<br />
nebenbei noch sein Selbstwertgefühl. Eltern oder Begleitpersonen sollen<br />
nur zuhören und werden am Ende der Behandlung genau aufgeklärt.<br />
Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder und sollten mit einer sorgfältigen<br />
Mundhygiene als gutes Beispiel vorangehen. Wir machen ihnen auch<br />
wiederholt deutlich, wie wichtig die Milchzahnpflege ist. Die Milchzähne<br />
fungieren als Platzhalter, übernehmen wichtige Funktionen beim Essen<br />
und sind für den korrekten Spracherwerb unersetzlich. Ein vorzeitiger<br />
Verlust führt zu mangelnder Funktion des Kauorgans und kann die Gebissentwicklung<br />
der Kinder erheblich beeinträchtigen. Für Kinder planen<br />
wir Termine immer mit genügend Zeit ein, damit sie sich an die Umgebung<br />
gewöhnen können, alles genau erklärt werden kann, ausreichend Pausen<br />
Bei der Kommunikation achten wir darauf, dass Negativaussagen so<br />
gut es geht vermieden werden. Ausdrücke, die eventuell Angst machen<br />
könnten, werden umgangen wie zum Beispiel Bohrer oder Spritze. Hierfür<br />
verwenden wir stattdessen kindgerechte Synonyme wie Schlürfi für<br />
den Sauger, Sonne für die OP-Leuchte, Kuchenform für die Matrize etc.<br />
Neben der verbalen Kommunikation spielt auch die nonverbale eine wichtige<br />
Rolle. Ein Lächeln, eine kurze Berührung mit der Hand an der Wange<br />
oder das Hände halten, geben das Gefühl von Schutz und Sicherheit.<br />
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Kinder- und Jugendprophylaxe<br />
25<br />
Unser Praxiskonzept:<br />
Je nach Alter kommen die Eltern mit ins Behandlungszimmer. Das Kind<br />
nimmt entweder alleine auf dem Behandlungsstuhl Platz oder macht es<br />
sich zusammen mit Mama oder Papa darauf bequem.<br />
Anamneseaktualisierung<br />
Nach kurzer Aktualisierung der Anamnese lassen wir unseren kleinen Patienten<br />
mit einer Mundspülung mit Erdbeeraroma (ab 6 Jahren) spülen.<br />
Zahnputztraining, Besprechung und Fluoridierung<br />
Die anschließende Zahnreinigung kann das Kind über den Handspiegel<br />
mitverfolgen. Die Verfärbungen werden mit einem weichen Bürstchen<br />
sanft entfernt. Bei der Geschmacksrichtung können unsere Patienten<br />
zwischen Kirsche und Minze entscheiden. Wenn das Kind oder der Jugendliche<br />
Brackets hat, verwenden wir zum Entfernen der Verfärbungen<br />
unser Airflow-Gerät. Bei Bedarf werden auch notwendige Fissurenversiegelungen<br />
gleich durchgeführt oder ein zeitnaher Termin vereinbart.<br />
Behandlungsaufklärung (Tell-Show-Do-Methode)<br />
Generell erklären wir immer im Voraus die Behandlungsschritte an einer<br />
Puppe oder am Finger des Kindes. Zunächst fragen wir nach Auffälligkeiten,<br />
Besonderheiten oder eventuellen Schmerzen. Anschließend erstellen<br />
wir den Mundhygienestatus, ermitteln den dmft-Wert und inspizieren die<br />
Mundhöhle (Mundschleimhaut, Zunge, Gingiva) auf Besonderheiten. Bei<br />
sehr kleinen Patienten (0 bis 2 Jahre) schauen wir zusätzlich speziell nach<br />
einer Mundatmung (Diese kann Appetitlosigkeit und Schlafstörungen<br />
hervorrufen und somit ein erhöhtes Erkältungsrisiko darstellen), Schluckbeschwerden<br />
und gewisse Habits (Schnuller, Saugflaschen, möglicherweise<br />
spätere KFO-Behandlung). Bei voll sanierungsbedürftigen Gebissen<br />
bieten wir Behandlungen in Vollnarkose an und bei Kindern ab 12<br />
Jahren wird bei Bedarf ein Röntgenbild (Bissflügel) angefertigt.<br />
Anfärben der Zähne zur Plaquekontrolle<br />
Mittels Plaquerelevator färben wir die Zähne an. Damit lässt sich sehr gut<br />
zeigen, wo gut geputzt wurde und wo in Zukunft noch besser geputzt<br />
werden sollte. Wir unterscheiden zwischen zwei Farbtönen: Während<br />
rosa Verfärbungen bis 24 h alt sein können, sind blau-lila Verfärbungen<br />
älter als 24 Stunden. Jedes Kind darf sich die eingefärbten Zähne mit einem<br />
Handspiegel selbst ansehen. Dieser Teil macht den meisten Kindern<br />
Spaß und hat gleichzeitig auch einen nachhaltigen Lerneffekt.<br />
Ausführliche Inspektion der Mundhöhle<br />
Nachdem das Kind das Resultat als Erstes ansehen durfte, schauen wir<br />
gemeinsam. Wir beginnen mit den gut geputzten Bereichen, damit der<br />
kleine Patient nach diesem Erfolgserlebnis motiviert in das folgende<br />
Mundhygienetraining startet. Aber auch nach eventuell vorhandenen<br />
Defiziten schauen wir. An diesem Punkt beziehen wir die Eltern mit ein,<br />
da diese oft noch nachputzen (am besten, bis das Kind flüssig schreiben<br />
kann). Die Unterweisung ist sowohl für das Kind als auch für seine Eltern.<br />
Je nach Zahngesundheit und -hygiene kann die Aufklärung + Putztraining<br />
unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Auch der Inhalt des<br />
Putztrainings und die Themen der anschließenden Besprechung sind auf<br />
die jeweiligen Untersuchungsergebnisse genau angepasst.<br />
Nach der Kontrolle durch unsere Zahnärzte tragen wir noch einen Fluoridlack<br />
auf. Bei Unverträglichkeit haben wir zahlreiche Alternativen. Am<br />
Ende des Zahnarztbesuches darf sich das Kind zur Belohnung etwas in<br />
unserer ,,Schatzkiste“ aussuchen und somit endet der Besuch positiv<br />
und bleibt auch so in Erinnerung. Als kleine Gedächtnisstütze für Zuhause<br />
haben wir von uns entworfene Infoblätter mit den entsprechenden<br />
Mundhygienetipps (altersentsprechend), die wir unseren Patienten<br />
gerne mitgeben.<br />
Diese umfassen Hinweise zur: regelmäßigen Kontrolle beim Zahnarzt<br />
und PZR, Zucker- und Säurereduktion, zum zweimal täglichem Zähneputzen,<br />
verwenden fluoridhaltiger Zahnpasta und zur zahngesunden<br />
Ernährung mit möglichst wenig Säuren, dafür viel Rohkost und Vollkornprodukte.<br />
Dadurch wird beim Kauen die Speichelproduktion angeregt.<br />
Der Speichel spült unter anderem Speisereste weg und neutralisiert<br />
Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Milch und Käse sind Kalzium-<br />
Lieferanten und als Zwischenmahlzeit empfehlen wir Nüsse. Um die erforderliche<br />
Zahnputzzeit einzuhalten, bieten sich kleine Sanduhren an,<br />
damit auch die Kinder wissen, wie lange sie putzen müssen.<br />
Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass jedes Kind individuell zu behandeln<br />
ist. Viele Faktoren spielen eine große Rolle und man darf vor<br />
allem nicht vergessen, dass jedes Kind anders ist. Vielleicht sind die<br />
Behandlungen auch nicht immer einfach und fordern uns ab und an,<br />
aber an seinen Aufgaben wächst man und das macht unseren Beruf so<br />
abwechslungsreich und spannend.<br />
Désirée Voglau<br />
Dentalhygienikerin<br />
Genaue Besprechung mit dem Kind<br />
Dennoch werden unter anderem folgende Punkte angesprochen: Putzgewohnheiten,<br />
Putztechnik, Interdentalraumreinigung, Art der Zahnbürste,<br />
Zahnpasta und eine kurze individuelle Ernährungsberatung.<br />
Zahnarztpraxis Plank<br />
Pfitznerstraße <strong>22</strong> · 85057 Ingolstadt<br />
E-Mail: desiree_straub@<strong>web</strong>.de<br />
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26 Rauchentwöhnung in der Zahnarztpraxis<br />
Rauch entwöhnung<br />
mit Hypnose<br />
Im Laufe meiner langjährigen Berufstätigkeit als Zahnärztin konnte ich immer wieder feststellen<br />
welchen Schaden das Rauchen für die Mundgesundheit darstellt. Wir Zahnärzte sehen, meiner<br />
Meinung nach, die Folgeschäden des Rauchens zuerst: Zigarettenrauch ist ein „Fibrinoblastenkiller”,<br />
das heißt es zerstört das Bindege<strong>web</strong>e und damit den Zahnhalteapparat.<br />
Die Zähne werden locker!<br />
Text / Bild Dr. Elisabeth von Mezynski<br />
Raucher zeigen verstärkt Parodontitis und Knochenabbau. Es kann zu<br />
vorzeitigem Implantatverlust kommen. Übrigens bei geringer Blutungsneigung,<br />
weil Nikotin die Blutgefäße verengt. Die Betroffenen merken<br />
dadurch lange Zeit nichts von den destruktiven Vorgängen. Mehr als<br />
70 Prozent der Zahnarztpatienten mit chronisch verlaufenden Parodontalerkrankungen<br />
sind Raucher. Außerdem haben Raucher gegenüber<br />
Nichtrauchern ein deutlich höheres Risiko für Krebs der Mundhöhle, des<br />
Kehlkopfes, des Rachens, der Speiseröhre und der Lunge.<br />
Die Bundeszahnärztekammer empfiehlt daher ein Konzept für Raucherentwöhnung<br />
in die zahnärztliche Praxis zu integrieren. Die Frage nach<br />
dem Rauchen gehört in jeden zahnärztlichen Anamnesebogen. Bereits<br />
in der Prophylaxesitzung ist unser Praxisteam aufgefordert in entspannter<br />
Atmosphäre dem Patienten die Folgen des Rauchens aufzuzeigen<br />
und ihn zum Rauchstopp zu motivieren. Zum Rauchstopp werden Nikotinersatzstoffe<br />
empfohlen. Diese helfen die körperliche Abhängigkeit zu<br />
unterdrücken. Einige Raucher schaffen es mit dieser Hilfe aufzuhören.<br />
Auch Schwangerschaft, Todesangst oder eigene Erkrankung können<br />
motivieren.<br />
Wir wissen jedoch, dass beim Rauchen eine starke psychische Abhängigkeit<br />
besteht. Nach meiner Erfahrung sind circa 30 Prozent der Raucher<br />
so abhängig, dass nicht einmal das Wissen über Lungenkarzinome ausreicht,<br />
um aufzuhören. Ich biete seit 1995 Raucherentwöhnung mit Hypnose<br />
an. Zu mir kommen vorwiegend Raucher, die trotz des Wissens bereits<br />
eingetretener Folgeschäden, trotz des Wunsches aufzuhören, weiter<br />
konsumieren und es trotz mehrmaliger Versuche nicht geschafft haben.<br />
Im Mittelhirn sitzt eine Belohnungssubstanz. Diese ist geschichtlich wichtig<br />
zur Arterhaltung, zum Beispiel für die Nahrungs-und Flüssigkeitsaufnahme<br />
und auch die für Sexualität. Hierdurch wird das Dopaminsystem<br />
aktiviert. Diese Botenstoff-Freisetzung wird als angenehm empfunden.<br />
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Es entstehen Glücksgefühle. Auch die Droge setzt Dopamin frei,<br />
sie täuscht also das System für Genuss. Wird Nikotin inhaliert,<br />
bewirkt es eine verstärkte Ausschüttung von Dopamin, das für<br />
gute Gefühle sorgt.<br />
Wie schnell jemand süchtig wird, hängt davon ab, wie empfindlich<br />
er auf Stress reagiert, was teils genetisch bedingt ist, teils<br />
auf Erfahrungen in Kindheit und Jugend beruht. Um Suchtneigungen<br />
zu fördern braucht es keineswegs Gewalt- oder Missbrauchserfahrungen.<br />
Hier reicht ein nicht verstanden werden<br />
oder ein nicht akzeptiert werden in der Kindheit. In Hypnose<br />
hat der Therapeut die Möglichkeit, den Klienten an ein solches<br />
Erlebnis heranzuführen, um sich die Anerkennung, bzw. die<br />
Selbstliebe zu geben, die damals so dringend gebraucht wurde.<br />
Mit dieser Zuwendung zu sich selbst ist das Suchtproblem in<br />
der Regel gelöst. In Trance gebe ich indirekte Suggestionen.<br />
Das heißt, ich gebe dem Patienten keine Befehle, er kann unter<br />
verschiedenen Möglichkeiten wählen und das für ihn Passende<br />
finden. Zudem arbeite ich nicht aversiv, das heißt, ich suggeriere<br />
nicht, dass Zigarettenrauch eklig schmeckt und Übelkeit hervorruft.<br />
Dies könnte nach der Therapie zu gesundheitlichen Schäden<br />
führen, da wir in unserer Gesellschaft immer mit Rauchern<br />
konfrontiert werden.<br />
Die Hypnose arbeitet mit dem Unterbewusstsein des Patienten.<br />
Über ideomotorische Bewegungen, (das sind unwillkürliche Körperbewegungen,<br />
die völlig autonom erfolgen), gibt der Patient<br />
sein Einverständnis das Rauchen loszulassen und zwar ohne<br />
Suchtverlagerung zum Beispiel in ein gestörtes Essverhalten.<br />
Die Angst vor Gewichtszunahme hält bekanntlich viele Patienten<br />
davon ab mit dem Rauchen aufzuhören.<br />
Viele Patienten erleben eine Befreiung auf mehrfacher Ebene,<br />
wobei das ehemalige Rauchen häufig das geringste Problem<br />
darstellt.<br />
Dr. Elisabeth von Mezynski<br />
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28 Endodontie<br />
Rauchen und<br />
Endodontie:<br />
nur ein Trostpreis?<br />
Wer auf das Rauchen verzichtet oder zumindest deutlich reduziert, profitiert zweifelsfrei in Bezug<br />
auf 3 Bereiche der Oralgesundheit (wir berichteten): Parodontitis, Periimplantitis und auch<br />
bei der ästhetischen Zahnrekonstruktion (Ahmed et al. 2021). Hat der Tabakverzicht womöglich<br />
auch einen positiven Einfluss auf den vierten Bereich, nämlich die Gesundheit der Zahnpulpa?<br />
Ist der Behandlungserfolg endodontischer Therapien bei Rauchern ähnlich in Frage gestellt wie<br />
der von Implantaten?<br />
© crevis - Fotolia; © ikatod - de.freepik.com<br />
Text Dr. rer. nat. Dinah Murad, Dr. med. dent. Elisabeth Winter<br />
Studienlage:<br />
Viele der Leser schütteln an dieser Stelle vermutlich skeptisch den Kopf<br />
– zurecht, denn die Zahl der Studien zum Einfluss des Rauchens auf endodontische<br />
Therapieerfolge ist überschaubar und die Ergebnisse lassen<br />
bisher kaum eindeutige Schlussfolgerungen zu. Es wurde berichtet, dass<br />
Raucher schlechtere endodontische Ergebnisse erzielen als Nichtraucher<br />
(Doyle et al. 2007), dass sie eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, eine<br />
apikale Parodontitis zu entwickeln (Pasqualini et al. 2012), und dass<br />
sie 1,7-mal häufiger eine Wurzelkanalbehandlung benötigen (Krall et<br />
al. 2006). Aus Röntgenuntersuchungen wurde berichtet, dass bei Rauchern<br />
die apikale Parodontitis statistisch signifikant öfter auftritt. Das<br />
führt möglicherweise zu einem verzögerten Knochenheilungsprozess bei<br />
Rauchern (Kirkevang et al. 2007, Lopez-Lopez et al. 2012). Jedoch kann<br />
dieser Effekt nicht klar auf eine Beeinträchtigung der Pulpa zurückgeführt<br />
werden, denn auch der Knochenheilungsprozess selbst wird direkt<br />
durch das Rauchen beeinträchtigt. Es ist möglich, dass Rauchen die Immunabwehr<br />
der Zahnpulpa behindert und damit den Behandlungserfolg<br />
beeinträchtigt. Einen klinischen Beleg für diesen Zusammenhang lassen<br />
die Studien jedoch nicht zu. Eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2020<br />
von Pinto et al. beschreibt, dass Tabakraucher eine erhöhte Prävalenz<br />
von periapikaler Parodontitis und Wurzelkanalbehandlungen aufweisen,<br />
allerdings betonen die Autoren, dass die Beweissicherheit dünn ist. Demiryürek<br />
untersuchten 2015 den Einfluss des Rauchens auf den osmotischen<br />
Druck innerhalb der Pulpa. Mit der Zahl der konsumierten Zigaretten<br />
nahm der osmolare Druck innerhalb der Pulpa ab. Und auch die<br />
Zahl der Immunzellen innerhalb der Pulpa war gegenüber Nichtrauchern<br />
reduziert. Eine weitere Untersuchung bestimmter Tabakrauchbestandteile<br />
auf das Dentin von Zurabashvili et al. aus dem Jahr 2010 ergab,<br />
dass die Pulpa von Rauchern bei einer akuten Pulpitis weniger alpha-<br />
Ketopropionsäure enthält als die Pulpa von Nichtrauchern. Die alpha-<br />
Ketopropionsäure (oder auch Brenztraubensäure) spielt eine wichtige<br />
Rolle beim Aufbau der Proteine der Zahnsubstanz.<br />
Aus einer Literaturanalyse aus dem Jahr 2006 schlossen Duncan und<br />
Ford, dass die Erkenntnisse über den Einfluss des Rauchens auf die apikale<br />
Parodontitis widersprüchlich sind. Dementsprechend könne daher<br />
ähnlich wie für die Parodontologie auch hier ein Programm zu Raucherentwöhnung<br />
sinnvoll sein. (Duncan & Ford, 2006). Zum gleichen Schluss<br />
kam auch eine Analyse von Aminoshariae et al. aus dem Jahr 2020. Zwei<br />
Metaanalysen aus dem Jahr 2020 (Cabanillas-Balsera et al. 2020 (A)<br />
und Cabanillas-Balsera et al. 2020 (B) zeigten sowohl beim Risiko für<br />
die Extraktion gefüllter Zähne (root filled tooth extraction, RTF) als auch<br />
für periapikale Läsionen einen kleinen, aber statistisch signifikanten Zusammenhang<br />
mit dem Rauchen von Tabakprodukten auf. Obwohl die<br />
Autoren auf Schwächen der Datenbasis hinweisen, bewerten sie Rauchen<br />
als negativen prognostischen Faktor für den Erfolg von endodonti-<br />
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schen Behandlungen. Die Daten aus der Parodontologie und Implantologie dokumentieren<br />
den negativen Einfluss des Rauchens auf die Heilungsprozesse, sodass man zu dem Schluss<br />
kommen kann, dass Rauchen auch ein negativer Faktor für die Gesundheit der Pulpa ist.<br />
Darauf weisen die Studienergebnisse der Immunzellen und weiterer Parameter innerhalb<br />
der Pulpa hin. Es fehlt bisher der klinische Beleg für die Notwendigkeit, Zahnwurzeln von<br />
Raucher häufiger füllen zu müssen. Ist ein Zahn bereits endodontisch versorgt, spielen die<br />
Immunprozesse innerhalb des Zahns keine Rolle mehr.<br />
Sollte man nun nicht nur den Parodontitis-Patienten dringend empfehlen, auf das Rauchen<br />
zu verzichten, um den Behandlungserfolg nicht zu gefährden? Ist Rauchen also auch ein<br />
Risikofaktor für endodontisch behandelte Zähne? Auf Basis der verfügbaren Daten muss<br />
man die zweite Frage zwar wohl eher verneinen, dennoch trägt ein Rauchverzicht klar<br />
zur Mund- und Allgemeingesundheit bei. Man könnte darüber spekulieren, dass Rauchen<br />
das Mikrobiom im Mund verändert und dadurch kariesfördernde Bakterien im Vorteil sind.<br />
Dieser Logik folgend könnten sich Läsionen schneller ausbreiten und die Pulpa befallen.<br />
Daten, die diesen Zusammenhang belegen, fehlen jedoch derzeit. Und diese Bakterien<br />
müssten dazu noch imstande sein, schneller eine reife Plaque zu bilden. Auch für diesen<br />
Zusammenhang fehlen aussagekräftige Daten.<br />
Erfolg der endodontischen Behandlung:<br />
Eine optimierte Mundhygiene, die die Bildung einer reifen Plaque verhindert, wirkt den Effekten<br />
eines ungünstigen Oralmikrobioms entgegen. Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen,<br />
die rechtzeitige Versorgung von Läsionen und eine gute Instruktion zur Mundhygiene dürften<br />
hier den ungleich größeren Effekt auf den Behandlungserfolg der Pulpitis haben als die<br />
Raucherentwöhnung.<br />
Dreifacher Vorteil für die Mundgesundheit<br />
Das Trio aus dem größeren Behandlungserfolg bei Parodontitis und Periimplantitis und bei<br />
der ästhetischen Rekonstruktion rechtfertigen die zahnärztliche Empfehlung zum Rauchverzicht.<br />
Die Motivation aus der Zahnarztpraxis bietet für viele Patienten Hilfe auf dem Weg<br />
zum Nichtraucher. Alternative Nikotinprodukte, bei denen kein Tabak verbrannt und auch<br />
kein Rauch inhaliert wird oder sogar gar kein Tabak mehr enthalten ist, können diesen Weg<br />
zusätzlich unterstützen, wenn der Patient kein Interesse an einem Rauchstopp hat und ohne<br />
Alternativen demzufolge weiter rauchen würde. Idealerweise führen sie mit der Zeit zur<br />
vollständigen Abstinenz.<br />
Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />
Dr. rer. nat. Dinah Murad<br />
Chemikerin & Mikrobiologin<br />
E-Mail: murad@med2market.de<br />
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30 Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />
Das liegt mir schwer im Magen<br />
© freepik - de.freepik.com<br />
Die Reise der Nahrung nimmt ihren Lauf ...<br />
Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere daran, dass der erste Teil der Organreihe mit dem<br />
Beginn des Schluckakts geendet hatte. Wie war das noch gleich? Schließt sich eine Tür, öffnet sich<br />
dabei ein andere? Okay, aber nun, wie war das noch gleich mit dem Schluckakt? Wir setzen die<br />
Reihe fort und widmen uns dem Magen.<br />
Text Roxane Pfeiffer Grafik Canva, modifiziert von Roxane Pfeiffer<br />
Die Zunge schiebt den Nahrungsbrei in Richtung Rachenwand, dadurch<br />
kommen einige Mechanismen in Gang, die den Luftweg verschließen<br />
und den Weg in Richtung Verdauungstrakt öffnen. Dieser Vorgang ist<br />
sehr wichtig, damit quasi alle möglichen Wege so gut wie verschlossen<br />
sind und nur ein wesentlicher Ausweg bleibt. Deshalb kann die Nahrung<br />
dann in die Speiseröhre gelangen und ihre Reise weiter fortsetzen.<br />
Der gesamte Verdauungstrakt kann als eine Art Schlauch gesehen werden,<br />
mit einer Eingangsöffnung, der Mundhöhle und einer Ausgangsöffnung,<br />
dem After. Zwischendurch gibt es verschiedene Formveränderungen,<br />
aber nie einen Abbruch des „Schlauchs“.<br />
Zunächst muss die zerkaute Nahrung in der Speiseröhre noch an ein<br />
paar Engstellen vorbei. Die haben wir in der Region:<br />
Wenn der geschluckte Bissen zu groß ist, gibt es hier Komplikationen<br />
und wir bekommen „Halsschmerz“, oder „Rückenschmerz“, weil hier<br />
eben nicht so viel Platz für so große Stücke ist. Da hat man dann zu<br />
viel gewollt. Außerdem sind diese Regionen Prädilektionsstellen für<br />
maligne Entartungen (Tumoren) und Divertikel (Ausstülpungen) oder<br />
im Falle der Diaphragma (Zwerchfellenge) auch für Hernien (Eingeweidebruch).<br />
Hat der Nahrungsklumpen diese Hürde gemeistert, plumpst der eingespeichelte,<br />
angedaute Nahrungsbrei nach der Speiseröhre in den Magen.<br />
Dazu geht die Speiseröhre über einen Sphinkter, also einen ringförmigen<br />
Muskel in den Eingangsbereich des Magens, die Kardia über.<br />
Dieser Muskel ist normalerweise verschlossen, öffnet sich aber unter<br />
anderem durch den Druck des ankommenden Nahrungsbreis.<br />
· des Ringknorpels<br />
· der Aorta/Bifurkation der Trachea<br />
· des Zwerchfells.<br />
Der Magen stellt hier eine Art Aussackung des Verdauungsschlauchs<br />
dar. Er liegt vor allem im linken Oberbauch, aber auch etwas quer über<br />
die Mittellinie hinaus. Er fasst in der Regel 1 bis 2 L, hat aber ein beson-<br />
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Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />
31<br />
deres Epithel mit Falten und kann sich deshalb auch auf ein größeres<br />
Volumen ausdehnen - bei Völlerei ;-)<br />
Der Magen besteht neben der Kardia, aus:<br />
· Fundus (Magenkuppel)<br />
· Corpus (Magenkörper) mit großer und kleiner Kurvatur<br />
· Antrum (Vorraum zum Ausgang)<br />
· Pylorus mit Sphincter pylori (Ausgansmuskel).<br />
Die Hauptzellen des Magens liegen vor allem im Korpus und Fundus<br />
und produzieren dieses Pepsinogen (Vorstufe von Pepsin). Das aktivierte<br />
Pepsin ist in der Lage, die denaturierten Eiweiße nun zu Peptiden<br />
aufzuspalten. Da die Salzsäure sowie Pepsin ziemlich aggressive Stoffe<br />
sind, wird die Magenschleimhaut von einer Schleimschicht und Bikarbonat<br />
aus den Nebenzellen geschützt.<br />
In diesem Zusammenhang - nice to know:<br />
Unsere lieben Magenschutztabletten, die Protonenpumpenhemmer,<br />
hemmen, wie der Begriff schon sagt, die Protonenpumpen. Das bedeutet,<br />
die Salzsäureproduktion wird gehemmt. In diesem Zusammenhang<br />
aber eben auch der Intrinsic Factor. Den aber brauchen wir ja für die<br />
Aufnahme von Vitamin B12 im Dünndarm. Folglich fehlt der wesentliche<br />
Faktor für die Aufnahme von B12.<br />
Über einen längeren Zeitraum eingenommene Protonenpumpenhemmer<br />
können also zu einem Vitamin B12-Mangel führen. Vitamin B12<br />
wiederum hat viele wichtige Aufgaben im Körper, unter anderem aber<br />
von großer Tragweite ist es für die Herstellung von Blutzellen, wie den<br />
Erythrozyten, unerlässlich. Also kann daraus nun eine Blutarmut entstehen<br />
- die Vitamin B12-Mangelanämie. Wenn wir uns jetzt kurz an die<br />
Zunge zurückerinnern, kann man einen Hinweis auf eine Vitamin B12-<br />
Mangelanämie an einer roten, brennenden Zunge erkennen.<br />
Der Brei, der in den Magen eintritt, hat stets Kontakt zur Magenschleimhaut.<br />
Man könnte sich das wie einen nicht aufgeblasenen Luftballon<br />
vorstellen. Dieser weitet sich bei Befüllung mit Brei Stück für Stück unter<br />
Kontakt mit demselben durch dessen Volumen auf. Damit der Magen<br />
seine Aufgaben aus Speicherung, Durchmischen und Homogenisierung<br />
der Nahrung erfüllen kann, besitzt er längs, schräg und ringförmig verlaufende<br />
Muskeln, die sich unter anderem wellenförmig bewegen.<br />
Aber nicht nur mechanisch wird der Magen tätig, er<br />
hat auch chemisch einiges zu bieten.<br />
Die Schleimhaut des Magens besitzt verschiedene Zellen, die bei der<br />
chemischen Andauung helfen: Belegzellen, Hauptzellen, Nebenzellen.<br />
Die Belegzellen des Magens produzieren Salzsäure und Intrinsic Factor<br />
(Glykoprotein). Den Intrinsic Factor der Belegzellen benötigen wir später,<br />
wenn es um den Dünndarm geht, er ist wichtig für die Aufnahme<br />
von Cobalamin (komplexes Vitamin) aus dem terminalen Ileum (Teil<br />
des Darms). Durch die Salzsäure erhält der Magensaft seinen sauren<br />
pH-Wert von circa 1. Dieses saure Milieu wirkt einerseits bakterizid<br />
und andererseits denaturierend auf Eiweiße, das heißt, die Eiweiße<br />
innerhalb des Speisebreis werden aufgefaltet, aber noch nicht aufgespalten.<br />
Und die Salzsäure ist unerlässlich für die Aktivierung von<br />
Pepsinogen zu Pepsin.<br />
Ähnliches Szenario entsteht durch eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung,<br />
diverse Ursachen), bei der es ebenfalls zu einem Mangel<br />
an Intrinsic Factor mit der darauffolgenden Mangelanämie kommen<br />
kann. Eine Gastritis kann aber auch auf der anderen Seite durch zu<br />
wenig schützenden Schleim entstehen. Auf dieser Seite stehen Medikamente<br />
wie Nichtsteroidale Antirheumatika (Ibu). Diese Medikamentengruppen<br />
hemmen die Prostaglandinsynthese, welche notwendig ist<br />
für die Schleimproduktion, so kommt es zu einem mangelhaften Schutz<br />
der Magenschleimhaut und zu derer Entzündung. Die wiederum, wie<br />
gerade erläutert, in eine Mangelanämie führen kann.<br />
Entzündliche Veränderungen des Magens und sogar derer Folgen können<br />
wir also sowohl schulmedizinisch anerkannt, an der Oberflächenbeschaffenheit<br />
der Zunge erkennen, sowie holistisch über die Reflexzone<br />
des Magens auf der Zungenoberfläche. Jeweils stechen die Merkmale<br />
einer roten, fast schon entzündlichen, eventuell atrophierten, schmerzenden<br />
oder brennenden Zunge hervor.<br />
Da die Verdauungsarbeit insgesamt sehr komplex ist, braucht es einige<br />
verschiedene Botenstoffe, die neben den Einflüssen des vegetativen<br />
Nervensystems verschiedene motorische und chemische Mechanismen<br />
steuern und beeinflussen. Der Parasympathikus, als Teil des vegetativen<br />
Nervensystems, legt nur beim Anblick oder Geruch von Nahrung los. Er stimuliert<br />
im Magen die Produktion des Hormons Gastrin. Gastrin selbst wiederum<br />
regt die Salzsäureproduktion und die Bewegung des Magens an.<br />
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32<br />
Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />
Aber nicht nur der Anblick von Nahrung führt zur Produktion von Salzsäure,<br />
sondern auch Koffein, Nikotin und Alkohol. Gerade deshalb ist<br />
es umso wichtiger, auf eine gesunde Balance der Nahrungsbestandteile<br />
zu achten. Wie schon erwähnt, wird natürlich auch Schleim zum Schutz<br />
der Magenschleimhaut hergestellt, dennoch kann eine Dysbalance zwischen<br />
der Säure und dem Schleim entstehen und so zu Schäden beziehungsweise<br />
Beschwerden führen.<br />
Immer wieder faszinierend finde ich die Regulationsmechanismen des<br />
Körpers. Physiologisch herrscht im Magen ein pH-Wert von nüchtern 1<br />
und je nach Nahrung bis zu pH = 4. Das ist essentiell, weil nur in diesem<br />
Bereich die Tätigkeiten ordentlich ablaufen können. Nehmen wir jetzt<br />
Nahrung zu uns, die stark basisch ist, wird der pH-Wert basischer. Auch<br />
durch Wasser (pH = 7) wird die Säure in gewisser Weise „neutralisiert“.<br />
Steigt der pH-Wert des Magens über 4, wird die Ausschüttung von Gastrin<br />
(-> führt zu Salzsäurebildung) stimuliert und das solange, bis der<br />
benötigte pH-Wert wieder erreicht wird.<br />
Je länger die Magenverweildauer, desto länger haben die Produkte<br />
Kontakt mit der Magenschleimhaut. In Bezug auf verbrannte Fette oder<br />
kanzerogene Substanzen wie Dioxine, Acrylamid und Nitrit oder Alkohol<br />
bekommt das eine besondere Bedeutung. Unter Stress kann die Phasentrennung<br />
nicht ordnungsgemäß vonstatten gehen und auch die Magenverweildauer<br />
verlängert sich, da der Endmuskel des Magens stark<br />
kontrahiert. Dies ist eventuell einer der ursächlichen Aspekte davon,<br />
dass diese Nahrung dann schwer im Magen liegt.<br />
Zusammenfassend hat der Magen die Aufgabe, die Nahrung zu speichern,<br />
homogenisieren, anzudauen und portionsweise an den Dünndarm<br />
weiterzugeben. Eiweiße und Fette werden schon mal angedaut<br />
und für die weitere Verarbeitung vorbereitet, Kohlenhydrate bleiben<br />
chemisch weitgehend unangetastet. Kurzkettige Fettsäuren, wie ätherische<br />
Öle, zum Beispiel in Küchenkräutern oder in Käse oder Milchprodukten<br />
und Flüssigkeiten, werden bereits im Magen resorbiert.<br />
Der Magen hat noch die Fähigkeit, die Dinge wieder herauszuwerfen,<br />
indem wir erbrechen. Diesen entscheidenden Vorteil hat der Darm leider<br />
nicht, aber dafür andere Besonderheiten, die wir uns im nächsten Teil<br />
anschauen werden.<br />
Daraus ergibt sich, dass Wassertrinken während dem Essen der Verdauung<br />
nichts Gutes tut, sondern einen Mehraufwand bietet. Das Ergebnis<br />
des Mehraufwands zeigt sich auch an einer längeren Magenverweildauer.<br />
Magenverweil… was?<br />
Die einzelnen Makronährstoffe, also Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße<br />
haben eine gewisse Verweildauer im Magen. Denn der Magen durchmischt<br />
nicht nur, er trennt die Nahrungsbestandteile auch in verschiedene<br />
„Phasen“ und daraus ergibt sich die jeweilige Zeit, die die einzelnen<br />
Phasen ungefähr im Magen bleiben. Betrachtet man den Magen von<br />
unten nach oben, liegen im unteren Teil des Magens die Kohlenhydrate,<br />
darüber die Eiweiße und oben drauf die Fette.<br />
Daraus ergibt sich<br />
Kohlenhydrate: 0,5 bis 1,5 h<br />
Eiweiße: 1,5 bis 2,5 h<br />
Fette: 2,5 bis 6 h.<br />
Diese Zeiten stellen quasi das Optimum der Magenarbeit dar. Damit<br />
diese Dauer jeweils eingehalten werden kann, sollte man während dem<br />
Essen nicht unter Stress stehen, die Nahrung ungefähr die Temperatur<br />
des Körpers haben und regelmäßige normale Mahlzeiten (ohne viele<br />
Zwischenmahlzeiten) zu sich nehmen. Koffein direkt im Anschluss an<br />
eine Mahlzeit kann dabei die Verdauungsarbeit beschleunigen und ist<br />
in diesem Fall tatsächlich verdauungsfördernd.<br />
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Chancen In Risiken Sehen<br />
Eine Bewegung, die sich „Patientensicherheit“ nennt, formierte sich Ende des letzten Jahrtausends<br />
in Amerika und auch Organisationen in Deutschland erkannten Anfang der 2000er-Jahre die Dringlichkeit,<br />
die Fehlerkultur im Gesundheitswesen zu fördern. So fanden vor einigen Jahren die Themen<br />
„Fehler- und Risikomanagement“ als gesetzliche Forderung Eingang in die vertrags(zahn)ärztliche<br />
QM-Richtlinie und sie landen damit auch bei euch in der Praxis.<br />
Text Marina Pommée, M.Sc. Bilder TePe<br />
Eine Möglichkeit, aus einem Fehler zu lernen, besteht darin, den Fehler<br />
selbst zu machen. Das kann schmerzhaft ausgehen und oft hört man<br />
danach den Satz: „Das passiert mir nie wieder!“. Weniger schmerzhaft<br />
ist es, aus den Fehlern anderer zu lernen. Wie das geht? Indem man sich<br />
die Fehler und insbesondere die Lösungen anderer ansieht, sich fragt,<br />
ob es für die eigene Praxis relevant ist und sich Vorbeugemaßnahmen<br />
abguckt. Es geht also um das Teilen von Wissen, um Fehler zu vermeiden<br />
und damit die Patientensicherheit zu erhöhen. Die stetige Optimierung<br />
von Arbeitsprozessen kommt nicht nur den Patienten zugute,<br />
auch alle Praxismitarbeiter profitieren davon. Wenn alle im Team aktiv<br />
beteiligt sind und sich einbringen können, führt dies zu einer besseren<br />
Identifikation mit der Praxis und im besten Fall zu weniger Fluktuation 1 .<br />
Frei zugängliche Berichts- und Lernsysteme<br />
Im Internet gibt es frei zugängliche Berichts- und Lernsysteme, auch<br />
CIRS genannt (Critical Incident Reporting System). Generell kann man<br />
diese Systeme als Datenbank oder Sammlung für Fehler und kritische<br />
Ereignisse ansehen. Sie sind aber weit mehr: Denn dort werden nicht<br />
nur anonyme Fälle aus der Praxis (oder dem Krankenhaus) beschrieben,<br />
sondern diese im Idealfall von den Berichtenden schon mit Präventivmaßnahmen<br />
versehen, die entwickelt wurden, um diesem Fehler<br />
zukünftig vorzubeugen. Darüber hinaus gibt es im Hintergrund ein Analyseteam,<br />
das den Fall ebenfalls kommentiert und wertvolle Hinweise<br />
zur zukünftigen Vermeidung liefert 2 . Ihr seht also, hier bieten sich viele<br />
Chancen, aus den Fehlern anderer zu lernen. Fallberichte und Lösungsvorschläge<br />
des Expertenteams sind wertvoll, um nicht den gleichen<br />
Fehler zu wiederholen.<br />
Synonyme zu Berichts- und Lernsystem<br />
· CIRS (Critical Incident Reporting System)<br />
· Fehlermeldesystem<br />
· Berichtssystem<br />
· Fehlerberichtssystem<br />
Die Begriffe sind unterschiedlich, aber sie meinen alle das Gleiche:<br />
Ein System, in dem anonym Fehler berichtet werden können.<br />
Das Ziel ist immer, gemeinsam aus diesen Fehlern zu lernen.<br />
Verschiedene CIRS können dazu beitragen, Risiken in der eigenen Praxis<br />
zu erkennen: Es gibt zum Beispiel CIRS-Medical 3 , das von der Bundesärztekammer<br />
bereitgestellt wird und die bisher größte Anzahl Fälle beinhaltet<br />
(mittlerweile gibt es dort mehr als 8.700 Berichte). Die meisten<br />
Fälle stammen zwar aus dem stationären Sektor, aber auch der ambulante<br />
Bereich ist vertreten. Auch aus einigen Zahnarztpraxen findet<br />
man Fallberichte. Es gibt noch weitere Berichts- und Lernsysteme, die<br />
zum Beispiel regional verankert sind, sich an spezielle Zielgruppen wie<br />
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35<br />
Hausärzte oder den Rettungsdienst richten oder sich einem bestimmten<br />
Thema, wie zum Beispiel Covid-19, widmen. All diesen Lernsystemen<br />
ist gemein, dass sie niedrigschwellig zugänglich sind und man dort anonym,<br />
freiwillig und sanktionsfrei berichten kann. Und wie ist das bei<br />
den Zahnarztpraxen?<br />
Jeder Zahn zählt!<br />
Natürlich hat auch die Zahnärzteschaft ihr eigenes Berichts- und Lernsystem.<br />
Jeder Zahn zählt! wird von der Bundeszahnärztekammer und<br />
der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung betrieben (www.cirsdentjzz.de).<br />
Im Unterschied zu oben genannten Systemen handelt es sich<br />
hierbei nicht um ein freizugängliches, sondern um ein geschlossenes<br />
System, das heißt, man meldet sich mit seinen Login-Daten an, um<br />
Fälle einsehen oder einstellen zu können. Einen Registrierungsschlüssel<br />
können Zahnärzte einfach online beantragen. Im CIRS können Vorkommnisse<br />
aus diversen Bereichen des Praxisalltags berichtet werden,<br />
denkbar sind zum Beispiel Fehler im Rahmen der Behandlung, sei es mit<br />
direkter oder indirekter Beteiligung des Patienten, bei der Medizinprodukteaufbereitung<br />
oder bei organisatorischen Abläufen, die den Praxisablauf<br />
durcheinanderbringen. Aber auch kritische Ereignisse im Sinne<br />
von Notfallsituationen, die sofortiges Handeln erforderlich machen, wie<br />
zum Beispiel anaphylaktische Schocks oder plötzliche starke Blutungen<br />
können berichtet werden 4 . In den meisten Fällen verläuft alles nach<br />
Plan, manchmal aber passieren Dinge, die nicht hätten passieren sollen<br />
und die, unter anderen Umständen, hätten vermieden werden können.<br />
Wer andere von solchen Fällen lernen lässt, leistet aktiv einen wichtigen<br />
Beitrag zur Verbesserung der Patientensicherheit. Und jetzt mal ehrlich:<br />
Wer will das nicht?<br />
Ergänzung zum Qualitätsmanagement<br />
Einsetzbar als ergänzendes Instrument zum praxiseigenen Qualitätsmanagement<br />
liefert ein CIRS Lösungen für Fehler, die einem selbst nicht passiert<br />
sind und im besten Fall auch nicht passieren. Die Systeme leben vom<br />
Geben (Wie können andere von mir lernen?) und Nehmen (Wie kann ich<br />
von anderen lernen?). Denn sharing is caring – Teilen ist Fürsorge.<br />
Apropos Teilen: Kennt ihr TePe-Share, die Plattform rund um klinisches<br />
Wissen zu zahnmedizinischen Themen? In Form von Broschüren, Webinaren,<br />
Videoclips, Zusammenfassungen seid ihr immer up to date.<br />
Schaut vorbei unter www.tepe.com/share-de. Und damit ihr kein Webinar<br />
verpasst, könnt ihr dort auch unseren Newsletter abonnieren, der<br />
euch regelmäßig über Neuigkeiten informiert.<br />
Die Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />
Marina Pommée (M.Sc.)<br />
Clinical Affairs Specialist<br />
TePe D-A-CH GmbH<br />
Langenhorner Chaussee 44 a · <strong>22</strong>335 Hamburg<br />
E-Mail: kontakt@tepe.com · www.tepe.com/de<br />
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36<br />
Einmalartikel aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
Auch wenn wir es noch so sehr wollen, sind manche Produkte<br />
nur als Einmalartikel möglich! Doch auch hier können<br />
wir das Beste draus machen und nachhaltige Produkte<br />
verwenden!<br />
Das renommierte Familienunternehmen Hager & Werken<br />
hat, da Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit Teil ihrer<br />
Ausrichtung sind, seit September 2021 BIOLine mit in ihr<br />
Sortiment integriert. Aber auch schon vor Einführung der<br />
neuen Produktreihe hat das Unternehmen auf die Reduzierung<br />
ihres CO 2<br />
-Fußabdruckes geachtet und sorgfältig nur<br />
die besten Zulieferer und Logistikpartner ausgewählt.<br />
© rawpixel.com - de.freepik.com<br />
Text Tanja Rosellen Bilder Hager & Werken GmbH<br />
Worauf wird bei der Produktion der nachhaltigen<br />
BIOLine geachtet?<br />
Dass die Produkte aus nachwachsenden und somit schnell erneuerbaren<br />
Rohstoffen bestehen! Zusätzlich wird darauf geachtet, dass bei<br />
jedem einzelnen Schritt in der Herstellung so wenig CO 2<br />
wie möglich<br />
produziert wird! Somit liegt ein zusätzlicher Fokus auf dem Transport!<br />
Und welche Produkte umfasst die neue Serie von<br />
Hager & Werken?<br />
Neben Bechern, Einmalzahnbürsten und -handtüchern gibt es Applikationstipps,<br />
Einweg-Dappen, Zahnspangendosen und Hygieneschutzhüllen<br />
für die Computertastatur und -maus. Anfangs skeptisch war ich bei den<br />
kompostierbaren Trays aus Maisstärke. Doch die tolle Aufteilung hat<br />
mich, neben dem Nachhaltigkeitsaspekt im Praxistest, absolut überzeugt!<br />
Woraus die Produkte bestehen, ist unterschiedlich. Die Dosen und<br />
Dappen beispielsweise bestehen aus fünfundsiebzig Prozent Terralene<br />
und fünfundzwanzig Prozent Mineralladung. Terralene ist ein Nebenerzeugnis<br />
aus der Zuckerproduktion, welches sonst weggeworfen wird und<br />
so zahlreiche Ressourcen für umweltschädliche Rohstoffe schont! Alle<br />
Produkte der BIOLine sind entweder biologisch abbaubar oder kompostierbar<br />
und nachhaltig verpackt, was vor allem bei der Einmalzahn-<br />
www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin
37<br />
bürste aus Bambus besonders auffällt. Diese kommt richtig gut bei den<br />
Patienten an und kann natürlich gerne anschließend mitgenommen und<br />
weiterverwendet werden!<br />
Mein Fazit<br />
Ich finde es super, dass ein renommiertes Familienunternehmen offen<br />
für Neuerungen ist und das nicht nur mit einem Einzelprodukt, sondern<br />
direkt mit einer umfangreichen Serie von tollen, nachhaltigen Produkten!<br />
Besonders beeindruckend und bemerkenswert finde ich, dass Hager &<br />
Werken die volle Verantwortung in der gesamten Produktionskette,<br />
vom Rohstoff, über die Herstellung bis hin zum Transport übernimmt!<br />
Das ist absolut vorbildlich und unterstützenswert! In diesem Sinne lasst<br />
uns auch einen Teil dazu beitragen und Verantwortung für die Umwelt,<br />
unsere Patienten und zukünftige Generationen übernehmen!<br />
Tanja Rosellen<br />
Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin &<br />
Qualitätsmanagementbeauftragte<br />
E-Mail: info@nachhaltigepraxistipps.de<br />
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Auf TePe Share bieten wir Ihnen neben Artikeln,<br />
Newslettern und Informationen zu zahnmedizinischen<br />
Themen auch eine Übersicht aller kostenlosen Webinare<br />
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38 Materialmanagement<br />
© aera<br />
Abb. 1: Ob Teil- oder Ganzlieferung, mit der Wareneingangskontrolle ist der Lieferstatus immer im Blick.<br />
Alles in Ordnung?<br />
So bringen Sie Struktur und<br />
Übersicht in Ihr Praxislager<br />
Eine effiziente Lagerführung hat Einfluss auf den gesamten Praxisablauf. Schließlich<br />
bindet sie nicht nur Kapital, sie sorgt auch für zufriedene Patienten und damit für<br />
entsprechende Umsätze, denn ohne Material keine Behandlung. Ob das Lager dabei<br />
EDV-basiert oder manuell geführt wird, da führen sprichwörtlich viele Wege nach Rom<br />
und jeder muss für seine Praxis den besten Weg finden. Bei zwei Punkten besteht aber<br />
Einigkeit: Der administrative Aufwand sollte so gering wie möglich und die Bestände<br />
immer aktuell sein.<br />
Text / Bilder AERA GmbH<br />
Ob die Lagerführung erfolgreich ist, zeigt sich spätestens dann, wenn<br />
es an die Patientenbehandlung geht. Steht das richtige Material in<br />
ausreichender Menge zum richtigen Termin zur Verfügung? Ist es noch<br />
haltbar? Ist es schnell auffindbar? Damit der Lagerkreislauf aus Wareneingangskontrolle,<br />
Lagerung, Lagerentnahme und Wiederbeschaffung<br />
reibungslos abläuft, sind durchdachte Abläufe zu bestimmen und noch<br />
www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin
Materialmanagement<br />
39<br />
Besonders wichtig für lückenlose Bestände ist die korrekt durchgeführte<br />
Lagerentnahme, beziehungsweise die Dokumentation von verbrauchten<br />
Produkten. Hier schnell ein Produkt entwendet, weil es mal wieder<br />
schnell gehen musste, dort das Scannen oder die Entnahmenotiz vergessen.<br />
Keine Frage, Fehler passieren, aber spätestens an diesem Punkt<br />
zwingt man durch den fehlenden Informationsfluss jedes EDV-basierte<br />
Warenwirtschaftssystem und jedes penibel geführte Bestellbuch in die<br />
Knie.<br />
Genau hier setzt AERA-Online mit einer simplen wie wirksamen Idee<br />
an: den AERA-Lagerkarten (Abb. 2). Diese können bequem online konfiguriert<br />
und anschließend ausgedruckt werden. Danach werden die<br />
Karten genau an der Stelle zwischen den Produktpackungen platziert,<br />
wo der Mindestbestand erreicht ist, sprich, wo eine Nachbestellung<br />
nötig wird. Sobald das letzte Produkt vor der AERA-Nachbestellkarte<br />
aus dem Lager genommen wird, wird auch dieselbe entwendet und der<br />
für Materialbestellungen verantwortlichen Kollegin gegeben. Alternativ<br />
kann der auf der Karte befindliche Barcode mit dem Smartphone und<br />
der AERA-Online App direkt am Lagerschrank gescannt werden. Mit<br />
einem Fingertipp wird das benötigte Produkt so direkt auf den Online-<br />
Merkzettel gesetzt und ist für die nächste Bestellung über die Plattform<br />
vorgemerkt.<br />
Abb. 2: Visuelle Nachbestellhilfen: richtig einsortiert vereinfachen sie die Nachbestellung.<br />
wichtiger, diese auch konsequent einzuhalten. Administrativ übersichtliche<br />
und komfortable Hilfestellungen zur Lagerführung finden Praxen<br />
heute beispielsweise bei Deutschlands größter Preisvergleichs- und Bestellplattform<br />
für Dentalprodukte AERA-Online.<br />
Bei der Wareneingangskontrolle wird die erhaltene Ware auf Transportschäden<br />
und Vollständigkeit geprüft. Je nachdem bei wie vielen<br />
unterschiedlichen Lieferanten bestellt wird, sind unter Umständen viele<br />
einzelne Pakete oder Teillieferungen zu erwarten. Um hier nicht den<br />
Überblick zu verlieren, bietet AERA mit der Online-Bestellübersicht die<br />
Möglichkeit, Bestellungen schnell und einfach direkt zu bearbeiten und<br />
als teil- oder vollständig geliefert zu markieren (Abb. 1).<br />
Somit ist auf den ersten Blick ersichtlich, welche Ware noch aussteht<br />
und welche bereits geliefert wurde, denn überfällige Lieferungen werden<br />
von AERA automatisch entsprechend gekennzeichnet.<br />
In Sachen Nachbestellung und Wiederbeschaffung schließt sich dann<br />
der Warenwirtschaftskreislauf mit AERA-Online. Spätestens wenn Bestände<br />
zur Neige gehen, oder aber aktuelle Warenpreise sehr günstig<br />
sind, sollten nach Abwägung eventuell höherer Lagerhaltungskosten<br />
Preisvorteile genutzt werden. Durch einen transparenten Preisvergleich<br />
bei über 1,8 Mio. Angeboten von über 350 Lieferanten können Praxen<br />
mit AERA-Online bis zu 50 Prozent an Materialkosten sparen. Hier werden<br />
auch nicht Äpfel mit Birnen verglichen, die intelligente Software<br />
hinter AERA-Online rechnet alle Darreichungsformen direkt auf die<br />
kleinste Einheit um und macht diese vergleichbar. Mit dem automatischen<br />
Warenkorboptimierer kann die Bestellung am Ende noch preisoptimiert<br />
oder nach eigenen Regeln, wie zum Beispiel weniger Lieferanten,<br />
angepasst werden.<br />
AERA EDV-Programm GmbH<br />
Im Pfädle 2 · 71665 Vaihingen<br />
Tel.: + 49 7042 3702-<strong>22</strong><br />
E-Mail: info@aera-gmbh.de<br />
www.aera-online.de<br />
www.<strong>recall</strong>-magazin.de
40 Praxismanagement<br />
Ist das der einzige<br />
Zettel auf Ihrem<br />
Schreibtisch?<br />
© adobe.stock.com<br />
Dann gehören Sie zu den Praxen, die sich im Verwaltungsbereich von einer zeitintensiven und<br />
teuren Zettelwirtschaft verabschiedet haben und die Vorteile der Digitalisierung nutzen. Regieren<br />
bei Ihnen im Wareneinkauf, bei der Materialverwaltung und in der Buchhaltung Papierausdrucke,<br />
handgeschriebene Listen und Post-its den Alltag? Muss der „Chef“ jede Bestellung selbst auslösen?<br />
Holen Sie sich hier ein paar praktische Tipps für den Alltag.<br />
Text Sebastian Scherzer Grafik Prof. Dr. Bischoff & Partner<br />
Als Vorreiter der zeitsparenden Buchhaltung setzen Online-Händler erfolgreich<br />
darauf, Aufgaben zu delegieren und zu automatisieren. Wie die<br />
folgenden Beispiele zeigen, lässt sich dieses Prinzip auch auf die Zahnarztpraxis<br />
übertragen.<br />
Verhandeln oder lieber optimieren?<br />
Laut KZBV Jahreshandbuch 2020 betragen die durchschnittlichen Ausgaben<br />
für Praxis- und Labormaterialien 4,9 Prozent des Praxisumsatzes.<br />
Ein langwierig verhandeltes Skonto von 2 Prozent auf sämtliche Praxiseinkäufe<br />
verbessert den Praxisgewinn folglich um 0,098 Prozent des<br />
Praxisumsatzes. Wird durch rechtzeitige Zahlung der Rechnung dann das<br />
Kontokorrent belastet, stehen den 2 Prozent Skonto ein Vielfaches an Zinsen<br />
gegenüber. Einen viel größeren Gewinn birgt die Prozessoptimierung.<br />
Durchschnittlich liegen die Personalkosten bei 24,4 Prozent des Praxisumsatzes.<br />
Die Zeit um 20 Prozent effektiver eingesetzt, steigert den Gewinn<br />
um 4,88 Prozent des Praxisumsatzes. Die Lieferantenverhandlungen lassen<br />
sich also getrost an eine Praxismitarbeiterin delegieren.<br />
Machen Sie den Hersteller zum Lageristen Ihrer Praxis!<br />
Der einfachste Weg, die Wareneinkäufe der Praxis zu delegieren, ist das<br />
Betreiben des Praxislager durch den Hersteller selbst. Der fest mit dem<br />
Hersteller vereinbarte Materialpreis lässt keinen Spielraum mehr für regelmäßige<br />
Preisverhandlungen. Diesem vermeintlichen Nachteil stehen<br />
drei entscheidende Vorteile gegenüber:<br />
In Summe wird so mehr gewonnen als mit dem zeitaufwendigen Preisvergleich<br />
jemals hätte erzielt werden können.<br />
Trennen Sie privates und geschäftliches Online-Konto!<br />
Die größten Zeitfresser sind also gemischt privat und geschäftlich genutzte<br />
Konten bei den großen Onlinehändlern. Sie als Praxismitarbeiter*in<br />
besitzen selten direkten Zugriff und müssen auf die Rechnungen warten.<br />
Ebenfalls ist nicht klar abgrenzbar, wann es sich um private und<br />
wann um Einkäufe für die Praxis handelt. Das verkompliziert die Buchhaltung<br />
unnötig. Der Betriebsprüfer dürfte der einzige sein, der sich<br />
über diese unklare Abgrenzung freut, mit womöglich negativen steuerlichen<br />
Folgen für den Praxisinhaber.<br />
Ein rein geschäftlicher Online-Account, in Kombination mit einem Lastschriftverfahren<br />
und vielleicht einer parallelen Geschäftskreditkarte für<br />
spontane gewerbliche Einkäufe, schafft wiederum drei Vorteile:<br />
1. Klare Abgrenzung der Einkäufe der Praxis von den privaten Einkäufen<br />
– eine gute Betriebsprüfungsprophylaxe.<br />
2. Eine klare und wiederkehrende Verknüpfung von Praxiseinkauf und<br />
Praxiskonto für die Buchhaltung.<br />
3. Den Praxisaccount könnte das gesamte Team nutzen. Die stetige<br />
Suche nach der richtigen Rechnung entfällt, weil diese beim Online-<br />
Händler hinterlegt ist.<br />
1. Der Hersteller füllt das Lager stetig auf und rechnet lediglich die verbrauchten<br />
Materialien ab. Das spart Zeit und Geld.<br />
2. Die Ware ist immer in verschiedenen Versionen vorhanden. Situative<br />
Behandlungsänderungen sind möglich. Das steigert die Qualität.<br />
3. Es ist eine begrenzte Auswahl an Waren vor Ort. Die Qual der Wahl<br />
entfällt. Das vereinfacht und strafft die Praxisabläufe.<br />
Automatisieren Sie die Lagerwirtschaft Ihrer Praxis<br />
Im Sinne einer guten Kundenbindung bieten moderne Depots ihren<br />
Kunden eine automatische Lagerwirtschaft an. Via Barcode wird<br />
die Entnahme einer Ware in der Cloud registriert. Ist ein bestimmter<br />
Schwellenwert im Lagerbestand erreicht, wird das Praxislager automatisch<br />
aufgefüllt. Diese Dienstleistung ist je nach Praxisgröße mit unter-<br />
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Kostenvergleich<br />
Quelle: aus PraxisNavigation ®<br />
von Prof. Dr. Bischoff & Partner AG,<br />
Steuerberatungsgesellschaft für<br />
Zahnärzte<br />
schiedlichen Kosten verbunden. Wie bei einer Online-Terminvergabe-<br />
Plattform werden hier zeitintensive Arbeitsabläufe delegiert. Bei hohem<br />
Materialumsatz in der Praxis ist die Automatisierung des Lagers eine<br />
Überlegung wert, die sich auf Dauer rechnen kann.<br />
Was tun mit dem Papier, das übrigbleibt?<br />
Für eine Weile werden die traditionellen Papierrechnungen, Kassenquittungen<br />
sowie Parkscheine und Bewirtungsbelege zur Verbuchung<br />
bleiben. Für diese Übergangszeit eröffnen sich drei Wege:<br />
Schaffen Sie das Drucken weitestgehend ab!<br />
Die Nummer 1 aller Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ist das Drucken<br />
von Buchhaltungsunterlagen. Digitale Rechnungen und Kontoauszüge<br />
werden gesammelt und gedruckt und einander zugeordnet. Danach<br />
wird der Buchungsordner verschickt, digitalisiert, zurückgesendet und<br />
archiviert. Sie wissen, das kostet Zeit und Geld.<br />
Der Gesetzgeber gibt in §14 (1) UStG vor, dass Echtheit der Herkunft,<br />
Unversehrtheit des Inhalts, Lesbarkeit und Aufbewahrung der Rechnung<br />
gewährleistet sein müssen. Da eine ausgedruckte digitale Rechnung nur<br />
als Rechnungskopie gilt, sollten Sie diese gar nicht ausdrucken, sondern<br />
in ihrer ursprünglichen digitalen Form archivieren. Hier bieten führende<br />
Anbieter von Buchhaltungssoftware Upload-Werkzeuge, mit denen eine<br />
automatisierte Archivierung digitaler Rechnungen leicht möglich ist. Die<br />
via E-Mail erhaltene Rechnung wird an eine persönliche Buchhaltungs-<br />
E-Mail-Adresse weitergeleitet.<br />
Damit diese digitale Rechnung gleich dem entsprechenden Zahlungsausgang<br />
zugeordnet werden kann, lassen sich die erhaltenen digitalen<br />
Kontoauszüge über Verfahren, wie den Kontoauszugsmanager,<br />
automatisch einspielen. Das Einsammeln der lediglich im Account des<br />
Online-Händlers hinterlegten Rechnung lässt sich ebenfalls automatisieren.<br />
Spezielle Dienstleister überprüfen regelmäßig den Posteingang<br />
der Onlinehändler und spielen die hinterlegten Rechnungen in das Buchungsprogramm<br />
ein.<br />
Ihr Teil, der komplette Vorgang von der Bestellung über die Zahlung bis<br />
zur Zuordnung der Rechnung zum Kontoauszug sowie die Zuordnung und<br />
Archivierung des Belegs, ist digitalisiert. Die Kontrolle und Buchung erledigt<br />
Ihr Steuerbüro.<br />
1. Sämtliche Papierbelege werden gesammelt, grob vorsortiert und an<br />
das Steuerbüro versendet. Moderne Buchhalter besitzen Hochleistungsscanner,<br />
welche die Papierbelege digitalisieren.<br />
2. Mittels Smartphones kommen die Belege direkt in die Cloud. Applikationen<br />
wie Upload Mobil wandeln ein Foto einer Rechnung in eine<br />
Buchungsposition um. Die Rechnung selbst wandert ohne Umwege<br />
in das Archiv.<br />
3. Der Königsweg: Jede Papierrechnung wird an der Rezeption eingescannt<br />
und direkt archiviert. Ortsungebunden wird in der Cloud die<br />
Korrektheit der Rechnungspositionen durch die Praxisleitung bestätigt<br />
und zur Zahlung freigegeben. Jetzt veranlasst die digitale Buchhaltung<br />
im Hintergrund die Zahlungsanweisung auf dem Geschäftskonto<br />
und übermittelt den Vorgang dem Steuerbüro.<br />
Das Ergebnis: Wenn eines Tages eine Verabredungsanfrage auf Ihrem<br />
Schreibtisch landet, bemerken Sie diese dank der digitalen Praxisführung<br />
sofort. Besser noch: Dank der Optimierungen haben Sie sogar genügend<br />
Freizeit und können, sofern gewünscht, "ja" ankreuzen.<br />
Sebastian Scherzer<br />
Bilanzbuchhalter, Spezialist für digitale Buchhaltung in<br />
der Zahnarztpraxis<br />
Prof. Dr. Bischoff & Partner AG<br />
Steuerberatungsgesellschaft für Zahnärzte<br />
Theodor-Heuss-Ring 26 · 50668 Köln<br />
Tel.: +49 <strong>22</strong>1 912 840-0<br />
E-Mail: service@bischoffundpartner.de<br />
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42 Zahnzusatzversicherung<br />
Die Aufklärung in der Praxis ist<br />
zweckmäßig im Sinne der<br />
Aufklärungs-/Beratungspflicht!<br />
Versicherer zahlen lieber Prophylaxekosten als Gebisssanierungen! Beim Thema regelmäßige Professionelle<br />
Zahnreinigung ziehen Praxen und Versicherer am gleichen Strang.<br />
Im folgenden Interview mit den beiden Versicherungsspezialisten Frau Gabriele Bengel und Alexander<br />
Mint von der to:dent.ta GmbH beantworten sie Fragen zu dem finanziellen Potenzial von<br />
Zahnzusatzversicherungen für Patient und Praxis und erklären, dass die Aufklärung in der Zahnarztpraxis<br />
in keinem Widerspruch zur Berufsordnung steht und darüber hinaus sogar zweckmäßig<br />
in Bezug auf die Aufklärungspflicht ist.<br />
Interview mit Gabriele Bengel und Alexander Mint<br />
<strong>recall</strong> Sie sind seit vielen Jahren auf Zahnzusatzversicherungen spezialisiert<br />
und haben täglich Kontakt zu Zahnarztpraxen. Haben Sie dabei<br />
immer nur mit dem Praxisinhaber zu tun?<br />
Gabriele Bengel Nein – keinesfalls. Im Gegenteil! Wir stehen grundsätzlich<br />
dem ganzen Praxisteam für fachliche Fragen rund um Zahnzusatzversicherungen<br />
zur Verfügung. So haben wir es häufig mit Praxismanagerinnen,<br />
Abrechnungsspezialistinnen und – vor allem – mit<br />
Prophylaxespezialistinnen und Dentalhygienikerinnen zu tun.<br />
<strong>recall</strong> Und was sind so die hauptsächlichen Fragen, die die Praxisangestellten<br />
bewegen?<br />
Gabriele Bengel Mit Praxismanagerinnen besprechen wir zum Beispiel<br />
den Einsatz unseres Ratgebers und des Zahnstatus und mit Abrechnungsspezialisten<br />
die erstattungsfähigen GOZ-Ziffern.<br />
Alexander Mint Aktuell sind es hauptsächlich die Fachkräfte im Bereich<br />
Prophylaxe, die wissen wollen, wie die Erstattung von PZR- und Prophylaxekosten<br />
über Zahnzusatzversicherungen möglich ist. In vielen Praxen<br />
gibt es ja inzwischen einen extra Bereich, in dem Prophylaxe gemacht<br />
wird. Und es ist jedem klar, dass der Bereich ausgelastet sein muss, um<br />
wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Wenn sich Kassenpatienten aber Sorgen<br />
über Benzin-, Gas-, Strom und Lebensmittelpreise machen müssen,<br />
besteht natürlich die Gefahr, dass die zahnärztliche Dienstleistung hinten<br />
runterfällt. Oder zumindest reduziert wird von zwei auf eine Zahnreinigung<br />
pro Jahr. Wenn das bei der Hälfte der Patienten passieren würde,<br />
kann sich jeder ausrechnen, welchen Einnahmeverlust die Praxis hat.<br />
<strong>recall</strong> Können Sie uns dafür ein konkretes Beispiel machen? So, wie<br />
Sie es auch den Praxen zeigen?<br />
Alexander Mint Wenn wir mit Praxen direkt sprechen, haben wir natürlich<br />
in der Regel konkrete, praxisindividuelle Zahlen zum Rechnen.<br />
Aber fiktiv angenommen, die Praxis hat 1000 Kassenpatienten zwischen<br />
18 und 80 Jahren. Davon kommen 70 Prozent bislang zweimal pro Jahr<br />
zur PZR, die Praxis verlangt 100 Euro pro Behandlung. Das sind dann<br />
140.000 Euro Einnahmen. Käme die Hälfte davon jetzt nur noch einmal<br />
pro Jahr, würden 70.000 Euro fehlen.<br />
Gabriele Bengel Hinzu kommt noch, dass das aktuell diskutierte GKV-<br />
Finanzstabilisierungsgesetz aller Voraussicht nach nachteilig für Zahnarztpraxen<br />
sein wird. Möglicherweise werden die Zahlungen der Krankenkassen<br />
in Zukunft geringer ausfallen. Auch die freiwilligen Zuschüsse zur<br />
PZR, die ein paar Kassen aktuell noch gewähren, sind für die Zukunft<br />
nicht garantiert. Darum ist es nach unserer Auffassung auch wichtig für<br />
den Zahnarzt und die gesamte Praxis, die Patientinnen und Patienten auf<br />
Zahnzusatzversicherungen hinzuweisen.<br />
<strong>recall</strong> Kann man denn davon ausgehen, dass ein hoher Anteil an<br />
privat zusatzversicherten Patienten solche Einnahmeausfälle verhindern<br />
würde?<br />
Gabriele Bengel Ja – mit Sicherheit. Speziell für den Bereich Prophylaxe<br />
ist es wichtig, dass die Patienten eine Zahnzusatzversicherung<br />
mit Kostenerstattung für PZR haben. Die alten Zahnzusatztarife haben<br />
meistens nur für Zahnersatz bezahlt. Aber man kann diese alten Tarife<br />
entweder aufstocken oder eben gleich komplett in einen neuen Tarif<br />
wechseln. Und wenn PZR versichert ist – dann wird sie auch genutzt.<br />
Denn schließlich – so denken die meisten – soll sich die Versicherung<br />
„rentieren“.<br />
Alexander Mint Der Wechsel wird übrigens zunehmend einfacher, da<br />
inzwischen etliche Zahntarife die Vorversicherungszeit anrechnen – selbst<br />
wenn der Vertrag bei einem anderen Versicherer lief.<br />
www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin
Zahnzusatzversicherung<br />
43<br />
<strong>recall</strong> Dazu habe ich gleich zwei Fragen: erstens, wie viel zahlt der<br />
Versicherer für PZR? Und zweitens, warum zahlt er überhaupt so eine<br />
regelmäßige Behandlung? Man denkt doch oft, Versicherer zahlen am<br />
liebsten gar nicht.<br />
Gabriele Bengel Autsch – das alte Klischee. Ich räume ein, dass nicht<br />
immer alles bezahlt wird von den Versicherern. Daher vermitteln wir unseren<br />
Kunden immer gezielt den Tarif, der optimal zum Zahnstatus passt.<br />
Und zudem unterstützen wir unsere Kunden dann auch im Leistungsfall,<br />
klären mit Patienten und Versicherern die Kostenübernahme und vermitteln<br />
– sollte es mal Komplikationen geben – zwischen Zahnarztpraxis,<br />
Patient und Versicherer.<br />
Alexander Mint Bei der Übernahme der PZR-Kosten gibt es keine Probleme,<br />
wenn sie nach GOZ Abschnitt B abgerechnet wird. Und was die<br />
Höhe anbelangt, liegen die leistungsstarken Zahntarife bei 200 Euro pro<br />
Jahr bis unbegrenzt. Regelmäßige PZR ist ganz im Sinne der Versicherer:<br />
sorgfältig gepflegte Zähne reduzieren die Ausgaben für Zahnersatz und<br />
Parodontitis.<br />
<strong>recall</strong> Wie genau muss man sich das Zusammenwirken zwischen Ihnen,<br />
der Praxis und den Patienten vorstellen?<br />
Alexander Mint Das ist ganz einfach und unkompliziert. Wir stellen<br />
den Praxen einen Flyer mit allgemeinen Infos zur Verfügung, der ausgelegt<br />
werden kann. Und einen kompakten Ratgeber mit den wichtigsten<br />
Informationen zu Zahnzusatzversicherungen. Damit hat das ganze Praxisteam<br />
einen schnellen Überblick über das Thema. Der Ratgeber wird<br />
einfach an Patienten ausgegeben. Und speziell für die Prophylaxe gibt<br />
es einen Extra-Flyer mit der Beschreibung eines Vorsorgetarifes, der 100<br />
Prozent der Kosten erstattet – auch mehrmals im Jahr.<br />
<strong>recall</strong> Gibt es rechtliche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen?<br />
Alexander Mint Die Versicherungswirtschaft unterliegt einer recht<br />
strengen Aufsicht in Bezug auf die Dokumentation vom Beratungsprozess,<br />
der Abschlussempfehlung und selbstverständlich auch im Bereich<br />
Datenschutz. Die to:dent.ta GmbH - tätig als unabhängiger Versicherungsmakler<br />
- arbeitet in Bezug auf dieses wichtige Thema gewissenhaft,<br />
Daten von Patienten werden sensibel behandelt und werden ausschließlich<br />
anlassbezogen zur adäquaten Beratung für Zahnzusatzversicherungen<br />
verwendet.<br />
Wir sind hier aber noch einen Schritt weiter gegangen und haben, in Bezug<br />
auf die Berufsordnung der Zahnärzte, die Aufklärung und Aushändigung<br />
unserer Unterlagen anwaltlich prüfen lassen. Das Ergebnis: Unsere<br />
Unterlagen und die damit verbundene Aufklärung stehen in keinem Widerspruch<br />
zur Berufsordnung, sondern sind sogar zweckmäßig zur Befriedigung<br />
des Informations- und Aufklärungsbedürfnisses Ihrer Patientinnen<br />
und Patienten.<br />
Gabriele Bengel<br />
Alexander Mint<br />
to:dent-ta GmbH<br />
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44 Fortbildung<br />
CP GABA Fortbildungsangebote<br />
Zweites Halbjahr 20<strong>22</strong>: Jetzt registrieren!<br />
Das Themenspektrum des Webinarangebots<br />
von CP GABA umfasst<br />
sowohl klassische Fortbildungsinhalte<br />
wie die Zahnpflege bei älteren<br />
Menschen als auch aktuelle<br />
Themen wie etwa die Nutzung von<br />
Instagram für das Praxis-Marketing.<br />
Die Dentalhygienikerin Meral<br />
Schnatterer referiert über die Parodontitis-Vorbehandlung<br />
(PAV) und die unterstützende Parodontitistherapie<br />
(UPT) im Rahmen der neuen PAR-Richtlinie. Auch wird sie<br />
über die Rolle von Mundspüllösungen in diesem Bereich sprechen.<br />
Die rund einstündigen Webinare werden laut der Punktebewertung<br />
der BZÄK und DGZMK zertifiziert und die Teilnehmenden erhalten ein<br />
Teilnahmezertifikat im Nachgang der Veranstaltung per E-Mail.<br />
Webinar-Auswahl für das 2. Halbjahr 20<strong>22</strong><br />
Donnerstag, 15. September 20<strong>22</strong>, 19.00 bis ca. 20.00 Uhr<br />
· Referentin: Jenny Hoffmann (Pseudonym: DENTALWELTBUMM-<br />
LER), Instagram-Coach für Zahnarztpraxen / Texterin / Content-<br />
Marketing-Expertin<br />
· „Instagram für die Zahnarztpraxis – Die Basics“<br />
Donnerstag, 29. September 20<strong>22</strong>, 19.00 bis ca. 20.00 Uhr<br />
· Referentin: Nicole Graw, Dentalhygienikerin / Business Trainerin /<br />
Initiatorin „Zahnarzt auf Rädern“<br />
· „Deutschland wird alt und grau – Prävention bei Senioren“<br />
Mittwoch, 05. Oktober 20<strong>22</strong>, 19.00 bis ca. 20.00 Uhr<br />
· Referentin: Dr. Andrea Moschos<br />
· „Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation / Ein Update 20<strong>22</strong>“<br />
CP GABA bietet zudem weiterhin Fortbildungsveranstaltungen im Präsenzformat<br />
an.<br />
Unsere Zukunft braucht GRÜN<br />
enretec.education.event.<br />
Unsere Zukunft braucht „GRÜN“: Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht<br />
nur viel diskutiert, sondern auch gesellschaftspolitisch nicht mehr<br />
wegzudenken. Auf dem Weg zu einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie<br />
stehen häufig zahlreiche Fragen im Raum, wie beispielsweise:<br />
Wo steht das Unternehmen in Bezug auf die Nachhaltigkeit? Wo<br />
ist der größte Handlungsbedarf? Sind die Reglements und die damit<br />
verbundenen Chancen und Risiken bekannt und welche Parameter<br />
sind in der Dentalbranche wichtig? Die Ansprüche an den Umweltschutz<br />
sowie an eine fachgerechte Aufbereitung und Entsorgung von<br />
Dentalprodukten sind noch weiter gestiegen, neue Vorschriften und<br />
Gesetze in Kraft getreten oder befinden sich aktuell in der Ausarbeitung.<br />
Zeitgleich haben sich facettenreiche Konzepte zur nachhaltigen<br />
Herstellung und Entsorgung von Produkten sowie zur aktiven Implementierung<br />
in der Praxis etabliert.<br />
Als Spezialist für das Recycling und die Entsorgung von Medizingeräten<br />
versammelt enretec daher erstmals hochkarätige Referenten aus<br />
den Bereichen Industrie, Handel, Praxis, Recht, Standespolitik und Entsorgung<br />
unter einem Dach, um die bestehenden Herausforderungen<br />
der Dentalbranche zu beleuchten.<br />
Kompakt und auf den Punkt gebracht bieten Vorträge Aufklärung,<br />
Klarheit und innovative Lösungsansätze zu den Leitthemen:<br />
· Rechtliche Aspekte, Auswirkungen und Konsequenzen neuer Regulatorien<br />
· Praktische Ansätze zur einwandfreien Erfüllung der gültigen Vorschriften<br />
· Beispielhafte Konzepte aus der Praxis<br />
The sky is the limit - im wahrsten Sinne des Wortes. Das enretec.education.event.<br />
findet am Freitag, 21. Oktober 20<strong>22</strong> im beliebten ALICE<br />
Rooftop & Garden statt, hoch über den Dächern Berlins.<br />
Am Donnerstag, 20. Oktober 20<strong>22</strong>, besteht zudem für alle Interessierten<br />
die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen einer professionellen<br />
Erstbehandlungsanlage zu werfen und die Abläufe des Entsorgungsspezialisten<br />
enretec in Velten bei Berlin detailliert kennenzulernen.<br />
Zur Anmeldung<br />
CP GABA GmbH<br />
Beim Strohhause 17 · 20097 Hamburg<br />
Tel.: +49 800 725 6654<br />
E-Mail: cpgaba@gaba.com<br />
www.cpgaba-events.com/online-fortbildung<br />
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Kanalstraße 17 ∙ 16727 Velten<br />
Tel.: +49 800 8054321<br />
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Rein, raus, fertig.<br />
46% WENIGER BLUTEN<br />
NACH 1 WOCHE*<br />
Ja, das ist die CPS prime. Dank ihr lassen Sie Ihre Patient·innen Schluss mit<br />
Gingivitis machen. – Unsere Produkte entwickeln wir in Zusammenarbeit mit<br />
Expert·innen aus der dentalmedizinischen Lehre, Forschung und Praxis. Seit 1972<br />
zählen Dentalmediziner·innen auf unsere Kompetenz, mittlerweile weltweit.<br />
* …and 72% less at 3 months: Bourgeois D, Saliasi I,<br />
Llodra JC, Bravo M, Viennot S, Carrouel F. Efficacy of<br />
interdental calibrated brushes on bleeding reduction in<br />
adults: a 3-month randomized controlled clinical trial.<br />
Eur J Oral Sci. 2016 Dec; 124(6): 566-571. doi:<br />
10.1111/eos.12302. Epub 2016 Sep 29. PMID: 27681016.<br />
www.pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27681016<br />
Gängigkeit<br />
Wirksamkeit<br />
0,6<br />
2,2<br />
0,7<br />
2,5<br />
0,8<br />
3,2<br />
0,9<br />
4,0<br />
1,1<br />
5,0<br />
Für Ihre Praxis: Testen Sie die CPS prime.<br />
Per Telefon: +49 (0)7249 9130610 oder per Mail:<br />
kontakt@curaden.de oder per Fax: +49 (0)7249 9130619
46 Dentalmarkt<br />
Sensodyne DIRECT<br />
Soforthilfe* bei schmerzempfindlichen Zähnen<br />
· Die neue Sensodyne DIRECT Zahnpasta lindert Schmerzempfindlichkeit<br />
nachweislich nach nur 60 Sekunden Anwendung*<br />
· Die Kombination von Zinnfluorid mit bioadhäsivem Polymer bildet<br />
schnell eine Schutzschicht über freiliegendem Dentin<br />
· Bei regelmäßigem 2 × täglichen Zähneputzen bietet die medizinische<br />
Zahnpasta einen langanhaltenden Schutz vor Schmerzempfindlichkeit<br />
In Deutschland leidet rund jeder Dritte an Dentinhypersensibilität. 1 Sie äußert<br />
sich in einem kurzen, ziehenden Schmerz, der durch freiliegende Dentinoberflächen<br />
als Reaktion auf thermische, taktile, osmotische oder chemische<br />
Reize verursacht wird. Das ist für Betroffene nicht nur unangenehm,<br />
sondern kann ihre Lebensqualität deutlich beeinträchtigen, etwa durch eine<br />
eingeschränkte Auswahl an Nahrungsmitteln. Der Wunsch nach einer sofortigen<br />
Linderung ist groß.<br />
signifikante Verbesserung<br />
der Schmerzempfindlichkeit, wenn<br />
die Zahnpasta mit der Fingerspitze auf von Dentinhypersensibilität<br />
betroffene Bereiche aufgetragen<br />
und für jeweils eine Minute einmassiert wird. 2 Die<br />
neue Sensodyne DIRECT Zahnpasta eignet sich nicht<br />
nur zur sofortigen* Linderung von Schmerzempfindlichkeit<br />
mittels gezielter lokaler Applikation, sondern<br />
baut bei regelmäßigem zweimal täglichem Zähneputzen<br />
auch einen langanhaltenden Schutz vor<br />
Dentinhypersensibilität auf. 3<br />
Die Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />
Linderung nach nur 60 Sekunden Anwendung*<br />
Diesen Wunsch erfüllt die neue Sensodyne DIRECT Zahnpasta bereits nach einer<br />
Anwendungsdauer von 60 Sekunden.* Die einzigartige Formulierung der<br />
medizinischen Zahnpasta mit 0,454 Prozent Zinnfluorid und einem unterstützenden<br />
bioadhäsiven Polymer bildet eine Schutzschicht über dem freiliegenden<br />
Dentin und führt zu einem schnellen Verschluss der Dentintubuli. Aktuelle<br />
Studienergebnisse von insgesamt 667 Patienten zeigen eine schnelle und<br />
GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG<br />
Prinzregentenplatz 9 · D-81675 München<br />
Tel.: + 49 89 360 44 0<br />
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* Zur sofortigen Linderung bis zu 2x täglich eine kleine Menge Zahnpasta mit der Fingerspitze auf die<br />
empfindlichen Zähne auftragen und je 1 Minute einmassieren<br />
Die neue Oral-B Professional Zahnschmelz-Stärkung & Regeneration Zahncreme<br />
Dank innovativer Technologie verlängert sie die Lebensdauer unserer Zähne<br />
Wie es uns morgen geht, liegt heute schon in unseren Händen. Denn wenn<br />
wir uns gut um uns selbst kümmern und auf uns achten, zahlt dies auf unser<br />
zukünftiges Ich bestmöglich ein, um glücklich und gesund zu sein. Wir stärken<br />
unseren Geist und unseren Körper mit Vitaminen, Bewegung und Meditation:<br />
Jetzt können wir das auch für unsere Zähne leisten - mit der neuen Oral-B<br />
Professional Zahnschmelz-Stärkung & Regeneration Zahncreme.<br />
Oral-B, die von Zahnärzten meist empfohlene Dentalpflegemarke weltweit,<br />
hat eine tägliche und langfristige Lösung entwickelt, um die Lebensdauer<br />
unserer Zähne zu verlängern und somit auch unser Lächeln zu bewahren.<br />
Durch unterschiedliche Einflüsse verschlechtern sich die Zähne im Laufe des<br />
Lebens. Die Bausteine, aus denen unsere Zähne bestehen, werden nach und<br />
nach abgebaut. Sei es durch Stress, zuckerhaltige Getränke, Dehydrierung,<br />
Medikamente oder nicht ausreichendes Zähneputzen: Die Zahnoberfläche<br />
verliert an Dichte und die Qualität des Zahns leidet. Offensichtliche Zeichen<br />
des Zahnverfalls wie Karies, Rissbildung und schließlich der Verlust der Zähne<br />
im Alter sind die Folgen. Die neue Oral-B Professional Zahnschmelz-Stärkung<br />
& Regeneration Zahncreme erhöht die Dichte des Zahnschmelzes bei jedem<br />
Putzen, um die Zähne in gutem Zustand zu erhalten. Die Formel remineralisiert<br />
die Zahnoberfläche, um die Zähne zu stärken und hilft, den Zahnschmelz<br />
vor künftigem Dichteverlust zu schützen. Karies wird bereits im Frühstadium<br />
gestoppt. Die innovative Technologie der Oral-B Professional Zahnschmelz-<br />
Stärkung & Regeneration Zahncreme bietet eine dreifache Wirkung, die den<br />
Schutz der Zahndichte maximiert:<br />
1. Hervorragenden und langanhaltenden Schutz<br />
2. Remineralisierung und Wiederaufbau des Zahnschmelzes<br />
3. Abfangen und Reduzieren von Bakterien<br />
Procter & Gamble GmbH<br />
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65824 Schwalbach am Taunus<br />
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Anzeige<br />
Zwei neue Produkte: SANGI erweitert<br />
seine europäische Produktpalette<br />
Bei den neuen Produkten handelt es sich um APAGARD DEEP-<br />
CARE, einen einzigartigen remineralisierenden Zahn Conditioner<br />
und APADENT PERIO, eine remineralisierende Zahnpasta, die<br />
speziell für eine verbesserte Zahnfleischpflege und den Schutz vor<br />
Parodontalerkrankungen entwickelt wurde.<br />
APAGARD DEEP-CARE stellt ein neues Konzept für die tägliche<br />
Mundpflege dar. Es wurde als Conditioner entwickelt, der nach<br />
dem Zähneputzen verwendet wird – für eine zusätzliche Mineralienzufuhr,<br />
um den Zustand des Zahnschmelzes zu verbessern. Seine<br />
Wirksamkeit als Pflegelotion nach dem Zähneputzen ist klinisch<br />
erwiesen. 1,2 Wird es zusätzlich zu einer Nano-Hydroxyapatit-Zahnpasta<br />
verwendet, kann es die Remineralisierung deutlich verstärken.<br />
Es kann auch jederzeit eigenständig verwendet werden, um<br />
Anwender jeden Alters mit zusätzlichen Mineralien zu versorgen.<br />
Es ist besonders hilfreich für Menschen, die unter Mundtrockenheit<br />
leiden. SANGI empfiehlt die Verwendung von DEEP-CARE in<br />
Kombination mit einer der remineralisierenden nano-<br />
Zahnpasten aus seinem Portfolio, um den Gesamteffekt der Zahnschmelzrestauration<br />
noch zu verstärken.<br />
APADENT PERIO bietet ebenfalls alle Vorteile von nano<br />
gegen Karies und zur Verbesserung der Zahnweiße, ist aber zusätzlich<br />
auf den Schutz des Zahnfleisches vor Parodontalerkrankungen<br />
ausgerichtet. Neben Salz, das den Mund erfrischt und das<br />
Zahnfleisch strafft, enthält es eine Reihe von Inhaltsstoffen die so<br />
ausgewählt wurden, dass sie synergetisch wirken, um die Gesundheit<br />
des Mundge<strong>web</strong>es zu unterstützen, indem sie es aktivieren,<br />
antibakteriell und entzündungshemmend wirken und vor Zahnfleischbluten<br />
schützen.<br />
<strong>22</strong>. Lübecker hoT-WORKSHOP<br />
Digital-Veranstaltung<br />
am 24.09.20<strong>22</strong> von 9 bis 17 Uhr<br />
Unter dem Motto:<br />
hypoallergene orthomolekulare<br />
Therapie – hoT:<br />
Herdengesundheit, Immunität<br />
bei Covid-19 und Zahnmedizin.<br />
Freuen Sie sich auf:<br />
Wertvolle Praxistipps zu Orthomolekularia als<br />
Basis von Gesundheit und Lebensfreude.<br />
Mit dabei:<br />
• Pestizidrückstände, Fremdstofftransfer aus dem Boden …<br />
– Schützen uns Verordnungen vor Schadstoffen?<br />
Dr. rer. nat. Hermann Kruse<br />
• Herdengesundheit: Der Weg aus der Corona-Krise und<br />
die natürliche Alternative zum globalen Impfprogramm.<br />
Dr. med. Michael Nehls<br />
• Fettlösliche Vitamine im Mangel – Gesundheitsgefahren<br />
durch Überdosierungen in der Orthomolekularen Medizin?<br />
Prof. Dr. med. Harald Stossier<br />
• Vorträge zu „Allergien und Intoleranz“ sowie zur „hoT bei<br />
Covid-19 und anderen Infekten“.<br />
Peter-Hansen Volkmann<br />
• Schnelle und nachhaltige Ergebnisse in der Oralchirurgie<br />
durch die Behandlung des Mikrobioms mit der hoT.<br />
Prof. Dr. med. dent. Olaf Winzen<br />
• Mikronährstoffe bei psychiatrischen Erkrankungen:<br />
Neue mentale Stärke – selbst in viral schwierigen Zeiten!<br />
Dr. rer. nat. Hans Peter Weinschenck<br />
SANGI Europe GmbH<br />
Leopoldstrasse 244<br />
80807 München<br />
Tel.: +49 89-208-039-387<br />
E-Mail: mark.vonarb@sangi-eu.com<br />
www.sangi-eu.com<br />
Anmeldung und Informationen<br />
zum WORKSHOP auf<br />
www.vbn-verlag.de<br />
VBN Verlag<br />
Lübeck<br />
1 B.T.Amaechi et al, Enamel Surface Improvement using a Nano-Hydroxyapatite Dental<br />
Lotion after Toothbrushing, J Dent Res, 99:2791, Washington Abstracts, 2020<br />
2 B.T.Amaechi et al, Anti-caries evaluation of a nano-hydroxyapatite dental lotion for use<br />
after toothbrushing, J Dent, 115:103863, 2021<br />
Verlag für Bioenergetik und Naturheilkunde<br />
Möllerung 9A, D-23569 Lübeck, Tel. +49 (0)451 38 46 48 96<br />
www.vbn-verlag.de
48 Lifestyle<br />
Buchverlosung:<br />
Darf ich das? Wie Selbstfürsorge<br />
im Alltag gelingt.<br />
„Aufmerksam für die eigenen<br />
Bedürfnisse zu bleiben,<br />
ist ein lebenslanger Prozess.<br />
Was wir vor allem brauchen, ist: Zeit.<br />
Für das, was wachsen will.“<br />
Darf ich während eines Meetings kurz den Raum<br />
verlassen, um einen Moment durchzuatmen? Darf<br />
ich mein Kind etwas später aus dem Kindergarten<br />
abholen, um noch in Ruhe in einem Café zu sitzen?<br />
Was darf ich eigentlich? Und wenn ich es nicht weiß<br />
– wer sagt es mir dann?<br />
Während Babys durch Schreien klarmachen, dass<br />
etwas nicht stimmt, erlernen wir häufig im Laufe<br />
unseres Lebens die Fähigkeit, Unwohlsein oder<br />
Bedürfnisse klar zu äußern. Stattdessen hetzen wir<br />
im Alltag von einem To Do zum nächsten, im sicheren<br />
Glauben, es allen recht machen zu müssen.<br />
Auch uns selbst vergessen wir dabei fast immer.<br />
Vivian Mary Pudelko ermutigt in „Darf ich das?<br />
– Wie Selbstfürsorge im Alltag gelingt“ mit einer<br />
extra Portion positivem Denken und Optimismus<br />
dazu, unerschrocken zu erkunden, was wir wirklich<br />
brauchen. Ob das nun eine Mütze voll Schlaf, eine<br />
Runde Tanzen oder einfach der Biss in eine saftige<br />
Semmel ist, lassen Sie es zu! Denn die Erlaubnis,<br />
uns etwas Gutes zu tun, ist der Schlüssel zu einem<br />
liebevollen, fürsorglichen und umsichtigen Umgang<br />
mit uns selbst.<br />
Vivian Mary Pudelko<br />
Darf ich das?<br />
Wie Selbstfürsorge im Alltag gelingt<br />
ISBN: 978-3-218-01349-9<br />
Auch als E-Book erhältlich<br />
© freepik.com - rawpixel.com<br />
Gewinnt eines von drei Büchern, indem ihr uns eine E-Mail mit dem Kennwort „Selbstfürsorge“<br />
bis zum 15.10.20<strong>22</strong> sendet. Bitte vergesst nicht eure komplette Anschrift anzugeben.<br />
www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin
Lifestyle<br />
49<br />
Oral-B iO -<br />
revolutionäre Technologie trifft auf Style<br />
Gewinnt eine von drei Oral-B iO9 Zahnbürsten<br />
samt dem neuen „Spezialisierte Reinigung“-<br />
Bürstenkopf, für noch saubere Zähne. Löst<br />
das Sudoku-Rätsel, sendet uns die Lösung bis<br />
zum 15.10.20<strong>22</strong> per E-Mail und gewinnt mit<br />
ein bisschen Glück eines dieser Pakete, welche<br />
uns freundlicherweise von Oral-B gesponsert<br />
wurden.<br />
„Der neue Bürstenkopf für die Oral-B iO Serie<br />
besteht nur aus wenigen Borstenbündeln. Die<br />
äußeren Borsten, die schräg in die Mitte zum<br />
zentralen Borstenbündel hin zusammenlaufen,<br />
sind leicht angewinkelt und kürzer als das<br />
innere Bündel. Hat ein Patient Probleme, bestimme<br />
Bereiche mit dem regulären Bürstenkopf<br />
zu erreichen, beispielsweise durch Zahnfehlstellungen,<br />
eine Zahnspange oder auch bei<br />
Implantaten, kann der neue Bürstenkopf eine<br />
große Hilfestellung sein. Auch für ein besonders<br />
gründliches Putzen entlang des Zahnfleischrandes<br />
bietet der Bürstenkopf „Spezialisierte<br />
Reinigung“ einen großen Mehrwert.<br />
Die neue Aufsteckbürste hat demnach nicht<br />
nur für eine spezifische Zielgruppe Vorteile,<br />
sondern kann Patienten generell für eine<br />
noch gründlichere und genauere Zahnpflege<br />
empfohlen werden.“ so Dr. Daniel Grotzer von<br />
Oral-B.<br />
Der neue<br />
„Spezialisierte<br />
Reinigung“-<br />
Bürstenkopf<br />
A<br />
8 9 6<br />
6 1<br />
3 9 1<br />
4 6 3<br />
C<br />
D<br />
7 8 2<br />
6 8 1 7<br />
G<br />
E<br />
9 4 3 2<br />
1 2 8<br />
4<br />
B<br />
F<br />
Lösung:<br />
A B C D E F G<br />
So nehmt ihr an den Verlosungen teil:<br />
Sendet einfach die Lösung des Rätsels oder das Kennwort „Selbstfürsorge“ und<br />
eure Kontaktdaten per E-Mail an: info@<strong>recall</strong>-magazin.de. Die Gewinner werden<br />
durch Auslosung ermittelt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Barometer<br />
Verlagsgesellschaft mbH sowie deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 15.10.20<strong>22</strong>.
50<br />
Vorschau<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am 10. November 20<strong>22</strong> mit folgenden Themen*<br />
© jd-photodesign - Fotolia, adobe.stock<br />
© Roxane Pfeiffer / Salutogenesis<br />
© Canva, modifiziert von<br />
Roxane Pfeiffer<br />
© Aera<br />
Titelthema<br />
Seniorenprophylaxe, Parodontitis- und<br />
Periimplantitistherapie<br />
Organe & (Zahn-)Gesundheit<br />
Der Darm: Das muss erstmal verdaut werden.<br />
Materialmanagement – Lagerwirtschaft<br />
Umweltbewusstes Bestellen. Nachhaltige Einkaufsprozesse<br />
in der Zahnarztpraxis.<br />
... und viele weitere interessante Beiträge der Zahnmedizin.<br />
*Die Redaktion behält sich Änderungen vor.<br />
<strong>recall</strong><br />
Das Praxisteam-Magazin<br />
Magazin im Abo<br />
Ihr wollt pünktlich und regelmäßig über Fachartikel und Tipps informiert werden?<br />
Dann bestellt ein oder mehrere Exemplare für die Praxis oder zur Lektüre<br />
für zu Hause gleich per Fax oder Mail – ohne Risiko, ohne „Kleingedrucktes“.<br />
E-Mail: info@<strong>recall</strong>-magazin.de Fax: +49 341 231 032-11<br />
Versand- und Rechnungsadresse:<br />
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PLZ: ........................ Ort: ..................................................................<br />
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(pro Ausgabe)<br />
Preise und Informationen: Für Auszubildende kostenlos (Nachweis in Form<br />
einer Mail/Schreiben vom Arbeitgeber erforderlich). Der Jahresabonnementpreis<br />
beträgt derzeit (6 Ausgaben) 10,80 € zzgl. MwSt. und Versandkosten. Wird das<br />
Abonnement nicht fristgerecht gekündigt, verlängert es sich stillschweigend<br />
um weitere 12 Monate. Die fristgerechte Kündigung richten Sie bitte schriftlich<br />
bis vier Wochen vor Ablauf der 12 Monate an den Verlag. Der Gesamtbetrag<br />
wird im Voraus in Rechnung gestellt.<br />
Datum:<br />
Unterschrift:<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag/Herausgeber<br />
Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />
Brahestraße 16, 04347 Leipzig<br />
Telefon: +49 341 231 032-0<br />
Telefax: +49 341 231 032-11<br />
Internet: www.<strong>recall</strong>-magazin.de<br />
ISSN: 1869-2842<br />
Geschäfts-, Redaktions- und<br />
Anzeigenleitung<br />
Uwe Bräutigam (V.i.S.d.P.)<br />
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Redaktionsassistenz<br />
Carmen Zimmermann<br />
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Gestaltung<br />
Isabel Berger<br />
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Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
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Bild Titelseite<br />
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Beilagen in dieser Ausgabe<br />
Dr. Liebe (Oversize Vollbeilage)<br />
2 x Humanchemie (Vollbeilage)<br />
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1000 Stück pro Karton,<br />
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Oral Care Center | Tel.: 0341 14 956-10 | Fax: 0341 14 956-20
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des Zähneputzens zu verstärken<br />
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dem Zähneputzen allein zurückbleiben 1<br />
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• meridol ® Mundspülung sorgt für zusätzlich 6,8x mehr Plaquereduktion 3<br />
• meridol ® hilft, die Compliance zu erhöhen – 94 % der Anwender gefällt das Produkterlebnis 4<br />
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1 Chapple I, et al. Clin Periodontol 2015;42 (Spec Iss): S71-S76. Putzen mit normaler Fluorid-Zahnpasta.<br />
2 Arweiler NB, et al. Oral Health Prev Dent 2018;16:175–181.<br />
3 6 Monate nach kontinuierlicher Anwendung i.V.m. herkömmlicher Fluoridzahnpasta vs. fluoridierte<br />
Mundspülung (250 ppm F als NaF), Montesani, Dec 2021, data on file.<br />
4 Häuslicher Anwendertest für meridol ® Zahnpasta mit 190 Teilnehmern, PPL Insights, Deutschland, März 20<strong>22</strong>.<br />
Weitere Informationen: https://www.cpgabaprofessional.de/products/meridol-landing<br />
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