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Verfahrenstechnik 9/2022

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19098<br />

09<br />

September <strong>2022</strong><br />

€ 12,50<br />

TITEL<br />

08<br />

Rückblick Achema –<br />

hohe Internationalität<br />

18<br />

Rohrsysteme mit<br />

gestrahlten Oberflächen<br />

36 Labordigitalisierung<br />

in drei Stufen<br />

EXTRA<br />

Supplement Umwelttechnik –<br />

16 Seiten Sonderteil<br />

verfahrenstechnik.de


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ZEIT ZU<br />

HANDELN!<br />

In Deutschland boomt die Nachfrage nach Klimaneutral-Labeln. Sie sind<br />

auf Verpackungen, Produkten, Webseiten oder Druckerzeugnissen zu finden<br />

und sollen uns Positives suggerieren. Sie weisen darauf hin, dass die CO 2<br />

-<br />

Emissionen, die beispielsweise bei der Herstellung eines Produktes entstehen,<br />

in ein Kompensationsprojekt investiert worden sind. Beliebt sind Waldschutzprojekte.<br />

Dabei stellt sich die Frage: Wie kann ein produzierendes Unternehmen<br />

klimaneutral werden, indem es seine Treibhausgase „nur“ ausgleicht? Das ist<br />

kaum möglich. Deshalb wird in Deutschland mittlerweile an diversen Gerichten<br />

über das Siegel gestritten und<br />

NACHHALTIGKEIT BRINGT<br />

AUCH EINEN WANDEL DER<br />

UNTERNEHMENSKULTUR<br />

EDITORIAL<br />

einige Hersteller verzichten nach<br />

der ersten Euphorie auf eine<br />

derartige Kennzeichnung – und<br />

das ist nicht mehr als richtig.<br />

Statt Emissionen auszugleichen,<br />

sollte die Vermeidung von Treibhausgasen die höchste Priorität haben. Klimaund<br />

Umweltbeauftrage wie Ingo Schlutter (Seite S2 in unserem Supplement<br />

Umwelttechnik) können Unternehmen aktiv auf ihrem Weg dahin unterstützen.<br />

Sie helfen, Nachhaltigkeit sogar zum Teil der Unternehmenskultur werden zu<br />

lassen. Da sich nicht alles nur um Treibhausgase dreht, geben wir auch einen<br />

Einblick in die Kreislaufwirtschaft. Lesen Sie, wie sich metallische Rohstoffe<br />

recyceln lassen und damit die Ressourceneffizienz von Unternehmen<br />

maßgeblich verbessert werden kann. Auch berichten wir über Motoren, die<br />

weniger CO 2<br />

ausstoßen und mithilfe von Condition Monitoring und einer<br />

intelligenten Datenanalyse weitere Einsparpotenziale eröffnen. Energieeffizienz,<br />

ressourcenschonendere Produktion und Nachhaltigkeit sind für<br />

die Prozess industrie kein Neuland. Doch der Druck auf Veränderung hat sich<br />

verstärkt. Es ist also Zeit, zu handeln – für Klima, Natur und Mensch.<br />

hat die<br />

Lösung!<br />

Besondere<br />

Kupplungen –<br />

die idealen<br />

Schnittstellen<br />

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Eine inspirierende Lektüre<br />

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Nicole Steinicke<br />

Ltd. Chefredakteurin<br />

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EDITORIAL<br />

03 Zeit zu handeln!<br />

PERSPEKTIVE<br />

06 Insekten als Rohstoffquelle<br />

NACHRICHTEN<br />

07 Aktuelles aus der Branche<br />

10 Brandschutzsymposium – Experten treffen<br />

Experten<br />

TITELSTORY<br />

08 Achema <strong>2022</strong>: hohe Internationalität,<br />

zufriedene Aussteller<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

12 Nachhaltige Erzeugung von Prozesswärme<br />

14 Dampf-Kooperation<br />

16 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

18 Rohrsysteme mit hygienisch gestrahlten<br />

Edelstahloberflächen<br />

TITEL<br />

08<br />

14<br />

Ineos und Currenta<br />

schließen Vertrag zur<br />

Dampfkooperation<br />

20 Cloudbasiertes Fluidmanagement sorgt für<br />

hohe Anlagenverfügbarkeit<br />

22 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

NEU UND NACHHALTIG<br />

24 Klima- und Umweltschutz in der Prozessindustrie<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

26 Füllstand berührungslos messen<br />

28 Filtermittelwiderstände und Filtrierbarkeit von<br />

Dispersionen bestimmen<br />

31 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

34 Laborautomatisierung: über ein zentrales<br />

Leitsystem kommunizieren<br />

36 Labordigitalisierung: in drei Stufen zum Ziel<br />

39 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

26<br />

Bild: Dechema / Hannibal<br />

▲<br />

Mehr als 2.200 Aussteller präsentierten<br />

Komponenten und Anlagen auf der Achema<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


MEDIEN<br />

41 Anregend und zerstreuend<br />

PERSÖNLICH<br />

42 INTERVIEW Die Chemikerin –<br />

Dr. Mercedes Castro Cabado<br />

SUPPLEMENT UMWELTTECHNIK<br />

S2 INTERVIEW Der Umweltbeauftragte –<br />

Ingo Schlutter<br />

S4<br />

S6 Metalle recyceln – mit laserbasierter<br />

Sensortechnik<br />

S8 Dezentrale Datenerfassung<br />

S12 Effizienzziele mit Condition Monitoring<br />

erreichen<br />

S14 Abluftreinigung: Ressourcen einsparen<br />

TITEL Ganzheitliches Batterierecycling<br />

* Ausnahme im Nahtbereich /je nach Zugänglichkeit<br />

40 Impressum<br />

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BEILAGE<br />

Die aktuelle Ausgabe enthält eine Teilbeilage<br />

des Unternehmens MEORGA GmbH, Nalbach.<br />

DER GLATTE WAHNSINN<br />

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PERSPEKTIVE<br />

INSEKTEN ALS<br />

ROHSTOFFQUELLE<br />

Wenn man von der Honigbiene und anderen<br />

Bestäubern absieht, haben Insekten kein allzu<br />

gutes Image. Dabei können sie Bioabfälle in<br />

wertvolle Rohstoffe verwandeln, die sich zu<br />

technisch nutzbaren Produkten umwandeln<br />

lassen. Ein Beitrag zur Klimaneutralität.<br />

B<br />

ioabfälle werden bisher meistens kompostiert oder in<br />

Biogasanlagen vergoren. Dabei enthalten sie wertvolle<br />

Bausteine, die sich auch anderweitig stofflich nutzen lassen.<br />

Einen neuen Weg, organische Reststoffe für eine erneute<br />

Wertschöpfung verwertbar zu machen, verfolgt das Verbundprojekt<br />

„Inbira – Insekten‐Bioraffinerie“.<br />

Möglich wird der neue Ansatz durch die Larven der Fliege<br />

Hermetiaillucens, auch Schwarze Soldatenfliege genannt. Überlagerte<br />

Lebensmittel und Bioabfälle dienen den Larven als Futter,<br />

das sie während ihres Wachstums in Proteine, Fette und Chitin<br />

umwandeln. Nach Inaktivierung der Larven wird die Biomasse in<br />

Fett- und Proteinbestandteile aufgetrennt, die dann als neue<br />

Ausgangsstoffe für hochwertige Produkte zur Verfügung stehen.<br />

Die Bioraffinerie umfasst die Abfall- und Reststromaufbereitung,<br />

die Insektenlarvenmast, die Primärraffination zur Trennung und<br />

Aufarbeitung der Biomasse in hochreine Fraktionen von Proteinen<br />

und Fetten sowie eine Sekundärraffination dieser Stofffraktionen.<br />

Einen weiteren Stoffstrom bilden das in der Insektenlarvenherstellung<br />

nicht verwertete Restfutter, das vor allem aus<br />

pflanzlicher Cellulose besteht, sowie die Exuvien, die bei der<br />

Häutung der Larven beim Übergang ins nächste Larvenstadium<br />

abgeworfen werden, und schließlich auch Insektenexkremente.<br />

Inbira hat sich zum Ziel gesetzt, auch diese Reste bestmöglich zu<br />

verwerten.<br />

Insektenlarven werden in Europa durchaus schon kommerziell<br />

gezüchtet, um wertvolle Proteine herzustellen, zum Beispiel für<br />

Hunde- und Katzenfutter. Mit der Fütterung von Bioabfällen betritt<br />

Inbira aber Neuland. In Europa fallen pro Jahr 88 Mio. t Bioabfälle<br />

an. Etwa die Hälfte davon ist für die Umsetzung durch die<br />

Schwarze Soldatenfliege geeignet.<br />

Die Insektenfette ähneln chemisch den in der Industrie vielfach<br />

eingesetzten tropischen Fetten. Mit Inbira soll eine alternative<br />

heimische Quelle zu Palmkern- und Kokosöl erschlossen werden.<br />

So lassen sich die Fettanteile etwa zu Schmier- und Kraftstoffen,<br />

Biotensiden oder Seifen umsetzen. Die Proteinanteile hingegen<br />

können zur Herstellung von Holzklebstoffen, Kosmetika, Bindemitteln,<br />

Papierbeschichtungen oder Verpackungsfolien verwendet<br />

werden.<br />

Puppenhüllen, Larvenhäute und erwachsene Fliegen bestehen zu<br />

einem großen Teil aus Chitin. Ein weiteres Forschungsziel ist es,<br />

dieses Chitin zu extrahieren und zu hochwertigem Chitosan umzuwandeln,<br />

beispielsweise für Anwendungen in der Textilindustrie<br />

oder der Abwasseraufbereitung. Und schließlich wird untersucht,<br />

wie sich aus den Restsubstraten Dünger oder Biogas produzieren<br />

lassen, um auch die letzten Reste der Produktion einer hochwertigen<br />

stofflichen oder energetischen Verwertung zuzuführen.<br />

Bild: Detlev – stock.adobe.com<br />

www.cbp.fraunhofer.de<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

VERANSTALTUNG<br />

SEMINAR Rheologische Charakterisierung von Emulsionen<br />

www.gdch.academy<br />

FACHFORUM Wasser in der Industrie<br />

www.de.endress.com<br />

ZERTIFIKATSLEHRGANG Klimaschutzbeauftragte(r)<br />

www.umweltinstitut.de<br />

HYBRID-SEMINAR Hazop, Lopa, SIL-Nachweis<br />

www.hdt-essen.de<br />

KURS Statistik und Qualitätssicherung in der Analytik<br />

www.muva.de<br />

SEMINAR Industrial Security im Automatisierungsbereich<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

BRANCHENSEMINAR Lebensmittel und Pharma<br />

www.vega.com<br />

DATUM, ORT<br />

26./27.09.22,<br />

Nürnberg<br />

27.09.22,<br />

Essen<br />

29./30.09.22,<br />

online<br />

29./30.09.22,<br />

Essen und online<br />

06./07.10.22,<br />

online<br />

11./12.10.22,<br />

online<br />

12./13.10.22,<br />

Schiltach<br />

„Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Wasserstoff<br />

schaffen neue Absatzchancen. Wir sind<br />

daher trotz der aktuellen Gemengelage<br />

optimistisch und erwarten für die deutsche<br />

Industriearmaturenbranche ein Umsatzplus<br />

von sieben Prozent für <strong>2022</strong>.“<br />

Wolfgang Burchard, Geschäftsführer Armaturen, Schweiß- und<br />

Druckgastechnik, VDMA, Frankfurt/M.<br />

FACHMESSE FÜR<br />

AUTOMATION<br />

Die Meorga veranstaltet am<br />

26. Oktober <strong>2022</strong> im Ruhrcongress<br />

in Bochum eine<br />

Fachmesse für Mess-,<br />

Steuerungs- und Regeltechnik,<br />

Prozessleitsysteme und<br />

Automatisierungstechnik.<br />

Hier zeigen ca. 150 Fachfirmen<br />

Geräte und Systeme,<br />

Engineering- und Serviceleistungen<br />

sowie neue Trends im<br />

Bereich der Automatisierung.<br />

Darüber hinaus können sich<br />

die Besucher in 36 praxisnahen<br />

Fachvorträgen über den<br />

aktuellen Stand der MSR-<br />

Technik informieren. Auf den<br />

Ständen sind die jeweiligen<br />

regionalen Ansprechpartner<br />

vertreten.<br />

www.meorga.de<br />

85 %<br />

der Wassernutzung in der<br />

Wirtschaft dienten 2019 der<br />

Kühlung von Anlagen. Im Jahr<br />

2019 wurden von Betrieben in<br />

Deutschland – ohne öffentliche<br />

Wasserversorgung –<br />

insgesamt gut 15,3 Mrd. m 3<br />

Frischwasser verwendet.<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

7,2 %<br />

mehr Umsatz im Umweltschutz<br />

im Jahr 2020. Betriebe<br />

des produzierenden Gewerbes<br />

und des Dienstleistungssektors<br />

konnten 2020 im Bereich<br />

Umweltschutz in Deutschland<br />

78,9 Mrd. Euro Umsatz<br />

erwirtschaften.<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

NERAK Becherwerke:<br />

Zuverlässig und<br />

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POWTECH, Nürnberg, 27.–29.09.<strong>2022</strong><br />

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NERAK GmbH Fördertechnik<br />

Brigitta 5 | D-29313 Hambühren<br />

Tel. +49(0)5084-944-0 | Fax -222<br />

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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 7


ACHEMA <strong>2022</strong><br />

HOHE INTERNATIONALITÄT,<br />

ZUFRIEDENE AUSSTELLER<br />

Bei der Achema <strong>2022</strong>, der Weltleitmesse der Prozessindustrie,<br />

zeigten über 2.200 Aussteller aus mehr als 50 Ländern in der<br />

zweiten Augusthälfte die neueste Ausrüstung und optimierte<br />

Verfahren für die Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie.<br />

Die meisten Aussteller umfasste bei der Achema <strong>2022</strong> die<br />

Gruppe „Pumpen, Kompressoren und Armaturen“, gefolgt<br />

von „Pharma-, Verpackungs- und Lagertechnik“ sowie<br />

„Mess-, Regel- und Prozessleittechnik“. Als Ausstellungsgruppe<br />

neu hinzugekommen ist der „Digital Hub“ als zentraler<br />

Treffpunkt für Digitalexperten und Akteure der Digitalisierung.<br />

Nach Deutschland (1.042 Aussteller) zeigten Italien (179 Aussteller)<br />

und Indien (143 Aussteller) die größte Ausstellerbeteiligung.<br />

Trotz nach wie vor bestehender Reisebeschränkungen<br />

nahmen auch 74 Aussteller aus China an der Messe teil. Mit<br />

52,9 Prozent ist der Auslandsanteil auf der Ausstellerseite auf unverändert<br />

hohem Niveau.<br />

Die vorgestellten Produkte und Technologien stießen auf großes<br />

Interesse beim Publikum: In den Hallen waren die Stände gut<br />

besucht und es herrschte reges Treiben auf dem Messegelände.<br />

„Das Bedürfnis nach persönlichem Austausch ist nach so langer<br />

Zeit riesig. Die Aussteller, mit denen wir gesprochen haben, und<br />

auch wir selbst hatten eine erfolgreiche Messe, bei der wir zahlreiche<br />

Gespräche mit direktem Projekt- oder Investitionsbezug<br />

geführt haben“, zeigt sich Jürgen Nowicki, Vorsitzender des<br />

Achema-Ausschusses und CEO von Linde Engineering zufrieden.<br />

Volker Huelsekopf, Head of Sales & Marketing, Smartgas, teilt<br />

diesen Eindruck: „Die Vorfreude auf die erste Achema seit vier Jahren<br />

hat sich gelohnt. Nach langer Pause konnten wir wieder viele<br />

unserer Kunden und interessierte Besucher in persönlichen Gesprächen<br />

erreichen. Damit bestätigt die Achema für uns als Leitmesse<br />

der Prozessmesstechnik ihren Stellenwert einmal mehr.“<br />

SMARTES LABOR VON MORGEN<br />

Auch die drei Fokusthemen der Achema stießen auf großes Interesse.<br />

Beim „Digital Lab“ wurde an den Ständen im Bereich<br />

Labor- und Analysentechnik sowie auf der dazugehörigen<br />

Aktionsfläche das smarte Labor von morgen erlebbar.<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN<br />

Viele Neuentwicklungen in den Messehallen griffen das Fokusthema<br />

„Modular and Connected Production“ auf: Der Trend Produktionslinien<br />

in der chemischen und pharmazeutischen Industrie<br />

mit größtmöglicher Flexibilität auszulegen und sie vollständig<br />

zu vernetzen, spiegelte sich in zahlreichen Neuheiten auf den<br />

Ständen in den unterschiedlichen Ausstellungsgruppen wider.<br />

Mit „Product and Process Security“ griff die Messe das Thema<br />

digitale Sicherheit auf, das in Zeiten von Industrie 4.0, vernetzter<br />

Produktion und angesichts der hohen Bedrohungslage durch<br />

Cyberattacken für viele Unternehmen immer wichtiger wird:<br />

Über 330 Aussteller präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

zu diesem Thema, das auch den Bogen zur neuen Ausstellungsgruppe<br />

„Digital Hub“ als zentralem Treffpunkt für Digitalexperten<br />

und Akteure der Digitalisierung spannt.<br />

„Das Beste daran, persönlich auf der Achema zu sein, ist, dass<br />

wir unsere Digitalisierungslösungen vor Ort präsentieren können.<br />

Das lässt sich virtuell viel schwieriger demonstrieren als auf<br />

der Messe, wo wir unsere Kunden und Partner treffen und gemeinsam<br />

spezifische Lösungen für ihre Herausforderungen diskutieren<br />

können“, betont Helen Bartmann, Projektmanagerin für<br />

Digitalisierungsprojekte bei Actemium.<br />

TEILNEHMER UND KONGRESS<br />

Zur Achema <strong>2022</strong> kamen 70.007 Teilnehmer aus 127 Nationen. Etwa<br />

jeder zweite Messeteilnehmer (46,4 Prozent) stammt aus dem<br />

Ausland. „Dieses Jahr war ich gespannt, wie sich die Messe vor<br />

dem Hintergrund der Pandemie und der aktuellen Geschäftslage<br />

entwickeln würde. Insgesamt waren wir sehr überrascht und<br />

glücklich über Quantität und Qualität der Besucher“, so Claus<br />

Weihermueller, Business Development & Project Pursuit bei Flexim.<br />

Der Kongress deckte die gesamte Bandbreite der chemischen<br />

Prozesstechnik und Biotechnologie ab. Die Vorträge gaben Einblicke<br />

in aktuelle Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie<br />

in neueste wissenschaftliche Ergebnisse. Tägliche Highlight-Sessions<br />

zu den jeweiligen Themen setzten zusätzliche Akzente. Im<br />

Kongressprogramm stießen vor allem das Wasserstoffthema sowie<br />

Vorträge zu Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung<br />

auf besonders großes Interesse.<br />

Die vollständige Integration des Kongresses in die Ausstellung<br />

wurde sehr gut angenommen. „Die Verzahnung von Kongress<br />

und Ausstellung ist ein voller Erfolg: Mit mehr als 20.000 Zuhörern<br />

sind die Besucherzahlen deutlich höher als bei der letzten<br />

Achema im Jahr 2018, die insgesamt mehr Teilnehmer hatte. Und<br />

auch das Feedback der Kongressbesucher ist positiv“, so Dr.<br />

Andreas Förster, Geschäftsführer des Dechema e. V. „Wir werden<br />

das Konzept mit Blick auf die nächste Achema ausbauen.“<br />

Bilder: Dechema<br />

www.dechema.de<br />

AUTORIN<br />

Simone Angster, Dechema Ausstellungs-<br />

GmbH, Frankfurt am Main<br />

ACHEMA<br />

Die Achema ist das Weltforum für chemische<br />

Technik, <strong>Verfahrenstechnik</strong> und<br />

Biotechnologie. Normalerweise alle drei<br />

Jahre findet die globale Leitmesse der<br />

Prozessindustrie in Frankfurt am Main statt.<br />

Das Spektrum umfasst von Laborausrüstung,<br />

Pumpen und Analysegeräten über<br />

Verpackungsmaschinen, Kessel und Rührer<br />

bis zu Sicherheitstechnik, Werkstoffen und<br />

Software alles, was in der chemischen<br />

Industrie, der Pharma- und Lebensmittelherstellung<br />

benötigt wird. Der begleitende<br />

Kongress ergänzt die Themenvielfalt der<br />

Ausstellung mit wissenschaftlichen<br />

Vorträgen und zahlreichen Gast- und<br />

Partnerveranstaltungen. Die nächste<br />

Achema findet vom 10. bis 14. Juni 2024 in<br />

Frankfurt am Main statt.<br />

www.achema.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 9


NACHRICHTEN<br />

BRANDSCHUTZSYMPOSIUM<br />

EXPERTEN TREFFEN EXPERTEN<br />

Zwei Tage gefüllt mit spannenden Fachvorträgen und Networking:<br />

Das Grecon Brandschutzsymposium ist aus seiner pandemiebedingten<br />

Pause zurück. Fachleute aus Industrie, Wissenschaft,<br />

Forschung und Versicherungswirtschaft präsentierten in Berlin neue<br />

Trends und Entwicklungen im Brand- und Explosionsschutz.<br />

Das abwechslungsreiche Programm des 12. Grecon Brandschutzsymposiums<br />

hielt mit 14 Vorträgen für die Teilnehmer<br />

eine breite Palette an typischen Fachthemen aus<br />

dem Brand- und Explosionsschutz bereit. Aber auch der<br />

Blick über den Tellerrand war mit Präsentationen sichergestellt,<br />

die sich zum Beispiel mit Arbeitsschutz und der heutigen<br />

Arbeitswelt befassten.<br />

In seiner Eröffnungs-Keynote ging Uwe Kahmann, Geschäftsführer<br />

bei der Fagus-Grecon Greten GmbH und Co. KG, auf die<br />

Herausforderungen und Megatrends ein, die derzeit einen besonderen<br />

Einfluss auf den Brandschutz haben. „Wir sind froh darüber,<br />

nach den vielen ausgefallenen Events der letzten Jahre, die<br />

Brandschutz-Szene wieder zusammenbringen zu können“, unterstreicht<br />

Mario Haas, Leiter der Business Unit Brandschutz. „Das<br />

breite Themenspektrum des Symposiums bot allen Teilnehmern<br />

die Gelegenheit, aktuelle Trends aufzunehmen und setzte die<br />

richtigen Impulse für die Fachgespräche.“<br />

VERNETZTE LÖSUNGEN, NEUE RICHTLINIEN<br />

Einer der behandelten Megatrends ist Cybersecurity. Per IP-Verbindung<br />

angebundene Brandschutzlösungen und die Etablierung<br />

von Shared Services, Remote Monitoring und Virtualisierung<br />

setzen diese Lösungen neuen Risiken aus. Eine Abschottung der<br />

einstmals wenig vernetzten Systeme ist nicht mehr möglich. Hier<br />

helfen neue Richtlinien und unabhängige Qualitätsaussagen mit<br />

entsprechenden Siegeln, um den Herstellern Orientierung zu geben<br />

und um Betreibern Vergleichbarkeit zu bringen sowie die Sicherheit<br />

zu gewährleisten.<br />

Aus aktuellem Anlass nahm Dr.-Ing. Johannes Lottermann die<br />

Teilnehmer mit auf eine Reise in die Praxis der Brandbekämpfung<br />

in explosionsgefährdeten Bereichen. Seine Präsentation mit<br />

zahlreichen Beispielen von Staubexplosionen und falschen<br />

Löschtaktiken mit fatalen Folgen stieß auf großes Interesse. In<br />

seinem Fazit machte Lottermann deutlich, wie wichtig es ist,<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


Networking<br />

über Branchen<br />

und Bereiche<br />

hinweg<br />

Experten heranzuziehen und Vorbereitungen zu treffen, damit<br />

keine Explosion eintreten kann.<br />

NETWORKING NACH DER CORONA-PAUSE<br />

Neben den fachlichen Themen des Brand- und Explosionsschutzes<br />

zeigten die Vorträge auch Perspektiven auf. Hon.-Prof. Dr.<br />

Lars Vollmer stellte die provokante These in den Raum, dass zu<br />

wenig gearbeitet würde. In den meisten Unternehmen würden<br />

Mitarbeiter die Hälfte ihrer Zeit mit Tätigkeiten verbringen, die<br />

zwar wie Arbeit aussähen, aber keine Arbeit seien und damit<br />

keine Wertschöpfung erzeugen würden. Seine Forderung: „Wir<br />

brauchen wieder mehr Arbeit und weniger Beschäftigung.“<br />

Das Grecon Brandschutzsymposium findet üblicherweise im<br />

Vierjahresrhythmus statt. Auch diese Veranstaltung musste aufgrund<br />

der Pandemie mehrmals verschoben werden, um das vertraute<br />

und etablierte Format mit einer Mischung aus Networking,<br />

Fachgesprächen und Vorträgen zu wahren. „Eine Virtualisierung<br />

dieses Formats war für uns keine Option“, sagt Uwe<br />

Kahmann, Geschäftsführer bei Fagus-Grecon. Das positive<br />

Feedback der Teilnehmer macht deutlich: Der persönliche fachliche<br />

Austausch bei einer solchen Veranstaltung lässt sich nicht<br />

virtualisieren.<br />

Bilder: Fagus-Grecon, Kesu – stock.adobe.com<br />

Intelligent, digital und<br />

elektropneumatisch<br />

www.fagus-grecon.com<br />

AUTORIN<br />

Sandra Maahs, Marketing, Fagus-GreCon<br />

Greten GmbH & Co. KG, Alfeld<br />

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VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

ELEKTRODAMPFKESSEL<br />

NACHHALTIGE ERZEUGUNG<br />

VON PROZESSWÄRME<br />

Ein neuer elektrisch beheizter Dampferzeuger stellt 350 bis 7.500 kg/h Dampf<br />

bereit. Bei einem Betrieb mit Grünstrom ermöglicht der Kessel eine<br />

CO 2<br />

-neutrale Dampfversorgung.<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

100 Prozent elektrisch und mit Grünstrom komplett CO 2<br />

-neutral:<br />

Bosch Industriekessel präsentiert den neuen Elektrodampfkessel<br />

ELSB (Electric Steam Boiler) für die industrielle Dampferzeugung.<br />

Damit bietet Bosch eine weitere grüne Technologie, die Ressourcen<br />

schont, Emissionen reduziert, Umwelt und Klima schützt.<br />

„Für eine klimaneutrale Zukunft ermöglichen wir den Industrien<br />

weltweit den Umstieg auf nachhaltige Erzeugung von Prozesswärme.<br />

Die Elektrifizierung ist dabei ein wichtiger Baustein“, sagt<br />

Sven Rathmann, Geschäftsführer von Bosch Industriekessel.<br />

Der Elektrodampfkessel ELSB deckt mit verschiedenen Leistungsgrößen<br />

von 350 bis 7.500 kg Dampf pro Stunde verschiedene<br />

Bedarfe für industrielle und gewerbliche Dampfprozesse ab.<br />

Hervorzuheben ist, dass bei Verwendung von regenerativem<br />

Strom sein Betrieb komplett CO 2<br />

-neutral ist – so beispielsweise<br />

bei einem Kunden in Island: Als Pilotprojekt hat das Unternehmen,<br />

das nachhaltige Verpackungen produziert, einen ELSB von<br />

Bosch mit 4.000 kg/h Dampf eingesetzt. Der genutzte Strom<br />

stammt mit Wasser- und Windkraft aus erneuerbaren Quellen<br />

und gestaltet damit die Dampferzeugung besonders nachhaltig<br />

und ressourcenschonend. Weitere ELSB-Pilotanlagen gingen unter<br />

anderem in der Lebensmittelindustrie in Betrieb.<br />

STUFENLOSE REGELUNG<br />

In Hinblick auf die Energieeffizienz übertrifft das elektrische<br />

Heizsystem des ELSB mit über 99 Prozent alle Verbrennungssysteme.<br />

Als weiteren Vorteil bringt der Elektrokessel seine hohe<br />

Flexibilität durch stufenlose Leistungsregelung über den gesamten<br />

Lastbereich mit sich. Das sorgt für eine konstant hohe Effizienz<br />

sowie automatische Leistungsanpassung an den Bedarf<br />

oder an verfügbare Überschüsse der Eigenstromerzeugung.<br />

Neben der inhouse konfigurierten Steuerungsanlage mit Software<br />

fertigt Bosch je nach den individuellen Anforderungen ein<br />

komplettes Dampfkesselsystem. Das umfasst Wasseraufbereitung,<br />

Kondensat-Management und Module zur Energieeinsparung.<br />

Da der ELSB nach dem Power-to-Heat-Prinzip ausschließlich<br />

mit Strom betrieben wird, bedarf es weder abgasseitiger<br />

Komponenten wie Schornstein noch Infrastruktur für die Brennstoffversorgung.<br />

Das spart Platz und Kosten – und es entstehen<br />

keinerlei Abgasemissionen vor Ort. Für die serviceseitige Betreuung,<br />

Inbetriebnahme und Wartung können die Betreiber auf das<br />

Team des Bosch-Industrieservices zurückgreifen.<br />

Der Verzicht auf fossile Brennstoffe und die CO 2<br />

-Reduktion machen<br />

den Elektrodampfkessel zu einer zukunftssicheren Lösung.<br />

Neben dem ELSB bietet Bosch auch Kesselsysteme für die Nutzung<br />

von 100 Prozent Wasserstoff, Biobrennstoffen sowie Hybridlösungen.<br />

Mit dem Multitechnologie-Ansatz ermöglicht Bosch<br />

den Unternehmen ihre Dampf- und Wärmeversorgung je nach<br />

Infrastruktur und individuellen Anforderungen CO 2<br />

-neutral abzubilden.<br />

Zudem besteht die Möglichkeit, Bestandsanlagen auf<br />

die neuen Anforderungen umrüsten zu lassen. Das schafft die Basis<br />

für eine klimaneutrale Zukunft der Industrien und leistet einen<br />

wichtigen Beitrag zur Energiewende.<br />

Bild: Bosch<br />

www.bosch-industrial.com<br />

AUTORIN<br />

Annemarie Wittmann, Bosch Industriekessel<br />

GmbH, Gunzenhausen<br />

BOSCH INDUSTRIEKESSEL<br />

Seit über 150 Jahren entwickelt und fertigt<br />

die Bosch Industriekessel GmbH, ein<br />

Unternehmen der Bosch Thermotechnik<br />

GmbH, projektspezifische Heiz- und<br />

Prozesswärmeanlagen. Die Dampf- und<br />

Heißwasserkessel sollen die Energieeffizienz<br />

in Produktion, Gebäuden und Fernwärmenetzen<br />

verbessern – mithilfe nachhaltiger<br />

Energienutzung und nahtloser Industrie-4.0-Integration.<br />

CO 2<br />

-neutrale Heiz- und<br />

Prozesswärmelösungen mit Wasserstoff<br />

und Elektrifizierung unterstützen den Weg<br />

zur Klimaneutralität.<br />

PhoenixTM<br />

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... weil Erfahrung zählt!<br />

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Messen Prüfen Optimieren


KOOPERATION<br />

DAMPF MACHEN FÜR DIE UMWELT<br />

Currenta und Ineos in Köln haben einen Fünfjahresvertrag zum<br />

Dampfaustausch am Standort Dormagen geschlossen. Mit dieser<br />

Kooperation wollen die beiden Unternehmen die Potenziale der jeweils<br />

eigenen, dampfproduzierenden Kraftwerke gemeinsam optimal nutzen.<br />

Currenta und Ineos versprechen sich von der gemeinsamen<br />

Dampfkooperation in erster Linie, CO 2<br />

-Emissionen<br />

zu senken, die Energie-Versorgungssicherheit<br />

auch in Zukunft bestmöglich zu gewährleisten sowie<br />

Erdgasverbrauch und Energiekosten zu reduzieren. „Mit dieser<br />

Kooperation stellen wir unsere vertrauensvolle zielorientierte<br />

Zusammenarbeit im Dampfbereich auf ein noch breiteres Fundament.<br />

Wir nutzen wichtige Synergien und die vorhandene<br />

Infrastruktur zum Vorteil beider Unternehmen. Zudem leisten<br />

wir einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Versorgungssicherheit“,<br />

betont Dr. Christian Czauderna, Leiter Operations<br />

Standortleistungen Currenta. Dr. Stephan Müller, Energy Commercial<br />

Manager von Ineos, ergänzt: „Dieses gemeinschaftliche<br />

Projekt zwischen Ineos und Currenta ist ein wichtiger Baustein<br />

auf dem Weg, den Energieverbrauch weiter zu reduzieren und<br />

CO 2<br />

-Emissionen zu senken.“<br />

Die Kraftwerke von Currenta (Dampf-Kapazität: 900 t/h) und<br />

Ineos in Köln (Dampf-Kapazität: 600 t/h) werden separat betrie-<br />

ben. Bislang sind sie lediglich über wenige Verbindungspunkte<br />

miteinander vernetzt. Grund: Bei geplanten Anlagenstillständen,<br />

kurzfristigen Störungen und zusätzlichen Bedarfen kann Dampf<br />

als Energieträger ausgetauscht werden. Dampf wird als Energie<br />

zwingend benötigt, um chemische und petrochemische Produkte<br />

herzustellen.<br />

Die neue Kooperation erhöht zukünftig die Austauschkapazität<br />

um mehr als das Doppelte. Im Rahmen der Bemühungen, den<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck zu reduzieren, hatten sich die Fachleute im Vorfeld<br />

des Projekts die Energiesysteme angeschaut. In einer digitalen<br />

Simulation und Modellrechnung spielten sie die Austauschkapazitäten<br />

mit größeren Mengen durch.<br />

DAMPFABSICHERUNG FÜR GESAMTEN<br />

PRODUKTIONSSTANDORT<br />

Ein Dampfaustausch ist in beide Richtungen möglich. Beispiel:<br />

Verfügt Ineos über mehr Dampf als das Unternehmen selbst be-<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Ineos und Currenta<br />

schließen Vertrag zur<br />

Dampfkooperation<br />

nötigt, kann die Mehrmenge an Currenta geliefert werden. Auf<br />

diese Weise wird der überschüssige Dampf einer konkreten Verwendung<br />

zugeführt. Durch diese Dampflieferung verringert Currenta<br />

den Einsatz von Erdgas zur Dampfproduktion.<br />

Auf der anderen Seite kann Ineos von Currenta Dampf beziehen,<br />

falls beispielsweise die Auslastungen der eigenen Anlagen<br />

einmal ansteigt und mehr Dampf benötigt wird. Eigene Back-up-<br />

Systeme müssen nicht mehr kostspielig dauerhaft als Reserve in<br />

Betrieb gehalten werden. „Von dieser Lösung profitieren nicht<br />

nur die beiden Unternehmen. Vielmehr verbessert sie die Dampfabsicherung<br />

im gesamten Chempark. Gerade vor dem Hintergrund<br />

steigender Energiepreise sowie ambitionierter Klimaziele<br />

ist dies eine zukunftsorientierte Vorgehensweise“, so Müller.<br />

GEMEINSAMES ZIEL<br />

Möglich wurde die Kooperation auch durch das seit Jahren bestehende<br />

Vertrauensverhältnis zwischen den beiden Unternehmen:<br />

„Die unbürokratische Zusammenarbeit im offenen Dialog bei hoher<br />

Verlässlichkeit hat sich bewährt. Wir verfolgen ein gemeinsames<br />

Ziel, nutzen die Synergien und lernen voneinander. Dies<br />

stellt für uns eine Grundlage für die Überlegungen dar, die Dampfnetze<br />

noch weiter zu vernetzen und die Austauschkapazität zu erhöhen“,<br />

betont Currenta-Projektleiter Dr. Nils Klinkenberg.<br />

Um die Austauschmenge wie geplant erhöhen zu können, müssen<br />

zwei neue Dampfübergangsstellen gebaut werden. Die entsprechenden<br />

Anlagenteile wie Rohrleitungen, Armaturen, Ventile,<br />

Messeinrichtungen und Überwachungsstationen sind bestellt und<br />

teilweise bereits geliefert. Nach einer Testphase ist geplant, die<br />

Austauschpunkte im Herbst <strong>2022</strong> vollständig nutzen zu können.<br />

Und Currenta und Ineos denken bereits weiter: „Wir sind vom<br />

Erfolg dieser Maßnahme überzeugt. Beide Seiten sind daran interessiert,<br />

die Kooperation über diese Ausbaustufe hinaus weiter<br />

zu intensivieren“, erklärt Dr. Axel Göhrt, Geschäftsführer Produktion<br />

und Technik bei Ineos.<br />

Bilder: Currenta<br />

www.currenta.de<br />

AUTOR<br />

Timo Krupp, Currenta GmbH & Co. OHG,<br />

Leverkusen<br />

Was hat eine aufregende Haarfarbe<br />

mit Blutanalysen im Labor zu tun?<br />

Unsere Lösungen halten bei der Herstellung von Haarpfl ege mitteln die<br />

Inhaltsstoff e penibel auseinander. So wird es einfach, mit schönem Haar<br />

zu glänzen. Und im Labor trennen Bürkert-Systeme mit kompromiss loser<br />

Präzision die Analyse- Medien. Das sichert verlässliche Diagnosen.<br />

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Wo immer Gase oder Flüssigkeiten ins Spiel kommen, vertrauen<br />

Spezialisten aller Branchen auf Lösungen von Bürkert.<br />

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VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

LEBENSDAUER VON BIOFILTER-<br />

ANLAGEN ERHÖHEN<br />

Biofilteranlagen haben sich als kostengünstige und<br />

effiziente Lösung zur Geruchs- und Schadstoffbeseitigung<br />

im industriellen Maßstab bewährt. Für<br />

einen langfristigen Erfolg sind die Wahl der<br />

richtigen Filterform sowie des passenden Anströmbodenmaterials<br />

bei der Auslegung entscheidend.<br />

Das ökologische Gitterrostbodensystem der Hahn<br />

Kunststoffe GmbH, das aus dem Kunststoff Hanit<br />

besteht, soll dem Mikroklima des Biofilters dauerhaft<br />

standhalten. Die modulare Struktur und das<br />

leicht schneidbare Material ermöglichen es laut<br />

Hersteller, den Boden ohne Aufwand für Sonderformen<br />

an- oder in jedes bestehende Biofiltersystem<br />

einzupassen. Die spezielle Kombination aus<br />

Stützen und<br />

Wabenstruktur<br />

gebe zudem<br />

genügend<br />

Stabilität, sodass<br />

der Boden bis zu<br />

3 t befahrbar ist.<br />

Materialgrundlage<br />

ist ein widerstandsfähiges<br />

Recyclingmaterial<br />

aus Polyethylen<br />

(PE) und Polypropylen (PP). In der Herstellung der<br />

Böden werde darauf geachtet, keine Imprägnierungen<br />

zu verwenden. So könne der Werkstoff auch für<br />

ein erneutes Recycling genutzt werden.<br />

www.hahnkunststoffe.de<br />

GETRÄNKEFILTRATION<br />

MIT AKTIVKOHLE<br />

Die neue Generation der<br />

Beco-Carbon-Tiefenfilterschichten<br />

bietet laut Hersteller<br />

hohe Adsorptionseigenschaften<br />

für die Filtration von<br />

Getränken. Die Filter haben<br />

die Aktivkohle direkt im Filter eingebunden und sollen so die<br />

manuelle Dosierung und Abtrennung der sonst üblicherweise<br />

losen Aktivkohle ersparen. Mit ihren Fähigkeiten zur Entfärbung<br />

und adsorptiven Abtrennung von unerwünschten<br />

Nebenprodukten sowie zur Geschmacks-, Geruchs- und<br />

Farbkorrektur sollen sich diese Tiefenfilterschichten gut für<br />

den Einsatz in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

eignen. Sie sind in allen gängigen Größen und Formaten<br />

lieferbar. In der Ausführung ACF 07.10 weisen sie einen<br />

Aktivkohlegehalt von 420 g/m² (meso-/macroporös) auf und<br />

in der Ausführung ACF 02 von 1.000 g/m² (macroporös). Alle<br />

Tiefenfilterschichten der Beco-Carbon-Reihe erfüllen die<br />

Anforderungen der Verordnung (EG) 1935/2004 und des<br />

deutschen LFGB (Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und<br />

Futtermittelgesetzbuches) sowie die Prüfkriterien der FDA<br />

(U.S. Food and Drug Administration) Richtlinie gemäß CFR<br />

21 § 177.<br />

Einsetzen lassen sich die Tiefenfilterschichten unter anderem<br />

in den neuen Becodisc-BC-Tiefenfiltermodulen. Sie können in<br />

verschiedenen Modulgehäusen und Filtrationsanlagen<br />

verwendet werden, unter anderem in Beco-Integra-Disc-<br />

Gehäusen sowie manuellen oder vollautomatischen Stepflow-<br />

Filtrationsanlagen von Eaton. Zur Beco-Integra-Cart-Familie<br />

gehören auch die KHF-Filterkerzengehäuse.<br />

www.eaton.com/filtration<br />

TOUCHPANEL IN DER ABFÜLLUNG<br />

Angepasst an die Anforderungen der Kunden<br />

wurde das Feige Web HMI entwickelt, das mit<br />

Multitouch und Gestensteuerung als Schnittstelle<br />

zwischen Mensch und Maschine überzeugen soll.<br />

Das Design soll für schnelle Orientierung der<br />

Mitarbeiter sowie folglich eine höhere Produktivität<br />

und kürzere Einarbeitungszeiten sorgen. Zudem<br />

bietet die neue Rezeptverwaltung mit gruppierten<br />

Parametern laut Hersteller eine verbesserte<br />

Übersicht. Fotos und Videos unterstützen nun<br />

alarmbezogene Hilfetexte für ein einfaches<br />

Verständnis. Auf der diesjährigen Achema wurde<br />

das neue HMI erstmals live an der optisch und<br />

technisch neu gestalteten halbautomatischen<br />

Fassfüllstation Elementra 29 vorgestellt.<br />

www.feige.com<br />

HYGIENIC DESIGN BEI PROZESSANLAGEN<br />

Für nahezu alle Einzelkomponenten einer Anlage wie Ventile,<br />

Sensoren, Schaltschränke gibt es Hygienic-Design-Ausführungen.<br />

Die ganzheitliche Betrachtung und Umsetzung, die<br />

entsprechende Ausführungen für Rahmen, Halterungen und<br />

die Verkabelung vorsieht, ist herausfordernd und werde oft<br />

noch nicht umfassend berücksichtigt, so die Ruland Engineering<br />

& Consulting<br />

GmbH.<br />

Der Anlagenbauer<br />

bietet bei seinen<br />

Modellen unterschiedliche<br />

Ausführungsvarianten<br />

an – vom<br />

einfachen Standard bis<br />

zur hochwertigen<br />

Ausführung. So<br />

können am Praxisbeispiel<br />

individuelle Anforderungen, Möglichkeiten und ihre<br />

finanziellen Auswirkungen diskutiert werden. Zu jedem<br />

Konzept gehören außerdem intelligente Steuerungen mit<br />

einer kontinuierlichen Überwachung und passende Reinigungsverfahren<br />

wie der CIP. Ruland bietet auch hierfür<br />

individuelle Lösungen an.<br />

www.rulandec.com<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

BELÜFTUNG: STROMVERBRAUCH<br />

REDUZIEREN<br />

Belüftungselemente können mit der Zeit verkalken und<br />

verschmutzen. Um dann das vorgegebene Ziel zu erreichen, ist<br />

höherer Luftdruck und/oder längere Belüftungszeit – also<br />

höherer Energieverbrauch – erforderlich. Wird von Zeit zu Zeit<br />

Säure in den Luftstrom eingedüst, lässt sich laut Hersteller<br />

das Belüftungsergebnis über einen längeren Zeitraum nahezu<br />

konstant halten. Das mobile Dosiersystem Dosy wird an die<br />

Luftleitung angeschlossen. Nach Einschalten der Dosierpumpe<br />

wird Säure über<br />

eine Spezialdüse dem<br />

Luftstrom feinverteilt<br />

zugegeben.<br />

Die Dosieranlage<br />

besteht aus einem<br />

Vorratsbehälter mit<br />

angeschlossener<br />

Dosierpumpe, beide<br />

eingebaut in einem<br />

mobilen Container, und der Anschlussleitung zum Luftrohr<br />

einschließlich Düsenteil. Die Einspritzdüse ist variabel in der<br />

Einbaulänge, sodass in den Luftstrom angepasst eingedüst<br />

werden kann. Die sicherheitskonforme Befüllung und Entleerung<br />

des Systembehälters werden über die zweite Pumpe<br />

realisiert.<br />

www.etl-technology.de<br />

FLEXIBLE FOOD-DOSIERSYSTEME<br />

IM HYGIENIC DESIGN<br />

Der Doppelschneckendosierer<br />

DDSR20 2.0 im Hygienic<br />

Design ist ein Dosiergerät für<br />

schwerfließende, anbackende<br />

und fluidisierende<br />

Schüttgüter im unteren<br />

Leistungsbereich. Bei der<br />

Entwicklung seiner Dosiergeräte<br />

speziell für das Verarbeiten<br />

von Nahrungsmitteln hat<br />

Brabender Technologie auf<br />

lebensmittelkonforme<br />

Bauteile geachtet und kann<br />

die strengen Hygieneauflagen<br />

erfüllen.<br />

Horizontale Flächen und<br />

offene Gewinde seien aus der Konstruktion verschwunden.<br />

Stattdessen profitierten Anwender von abgerundeten Kanten,<br />

lunkerfreien Schweißnähten sowie Schnellverschlüssen für<br />

Schnecke und Schneckenrohr, so der Hersteller. Auch die Klemmenkästen<br />

entsprächen den Ansprüchen des Hygienic<br />

Designs und der Antrieb erfolge mit einem lüfterlosen<br />

Glattmotor. Bei allen Kunststoffen wurde darauf geachtet,<br />

FDA- und 1935/2004-konforme Materialien zu verwenden.<br />

www.brabender-technologie.com<br />

Niederdruckregler<br />

für kleinste Regeldrücke<br />

Reduzierventile und Überströmventile regeln<br />

kleinste Prozessdrücke im mbar-Bereich und sichern<br />

die Inertisierung und Beatmung von Behältern<br />

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+ Robust und wartungsarm<br />

+ Lieferbar mit ATEX-Zulassung<br />

+ Optimal für kleinste Prozessdrücke<br />

+ Mit FDA- und USP-konformen Dichtungen<br />

+ Schutz vor Druckabfällen durch Einspeisen von Inertgas<br />

+ Ausführungen auch mit Sonderanschlüssen (z. B. Triclamp)<br />

+ Schutz vor Druckanstieg durch zuverlässige Überströmventile<br />

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Tel. +49 2845 930-0 • mail@schwing-pmt.de • www.schwing-pmt.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 17


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

ROHRSYSTEME<br />

HYGIENISCH GESTRAHLTE<br />

EDELSTAHLOBERFLÄCHEN<br />

Der Rohrsysteme-Hersteller KMH-Kammann Metallbau GmbH liefert<br />

ab Herbst seine Produkte standardmäßig mit gestrahlten Oberflächen.<br />

Zum Einsatz kommt ein neues Strahlmittel, das für ein besonders<br />

widerstandsfähiges und hygienisches Oberflächenfinish sorgt.<br />

Seit fast 40 Jahren entwickelt und produziert KMH spannring-<br />

oder flanschverbundene Rohre, Komponenten und<br />

Systeme für Aspiration und Schüttgüter aller Art. Das<br />

neue hochwertige Edelstahl-Finishing wird ab November<br />

<strong>2022</strong> ausgeliefert. Um das Optimum an Oberflächengüte zu erreichen,<br />

wurde beim Strahlmittel vollständig auf kantige Strukturen<br />

verzichtet. Zudem wird ausschließlich hochlegiertes Edelstahlkorn<br />

eingesetzt.<br />

Mit dem neuen Veredelungsprozess überzeugen die Edelstahloberflächen<br />

mit Rautiefen von maximal Ra 0,8 μm (Ausnahmen<br />

gibt es nur im Nahtbereich oder bei schlechter Zugänglichkeit).<br />

Testiert wurde diese geringe Oberflächenrauigkeit durch die<br />

BK Werkstofftechnik – Prüfstelle für Werkstoffe GmbH, Bremen.<br />

Die außergewöhnlich geringe Oberflächenrauigkeit bringt vor<br />

allem in Sachen Hygiene deutliche Vorteile mit sich:<br />

n Die veredelte Edelstahloberfläche entspricht den Hygieneanforderungen<br />

in der Lebensmittel- und Pharmaziebranche. Je<br />

rauer die Oberfläche, umso leichter setzt sich Schmutz ab und<br />

haftet dort an. Aus diesem Grund fordert die DIN EN 1672-2 für<br />

produktberührende Oberflächen in der Nahrungsmittelindustrie<br />

eine Rauheit von Ra ≤ 0,8 μm.<br />

n Durch die geringere Anhaftung von Restverschmutzungen und<br />

Mikroorganismen auf der glatten Oberfläche ergibt sich eine<br />

deutlich einfachere Reinigung des Rohrsystems. Damit einhergehend<br />

verringern sich Stillstandszeiten. Hingegen steigt die<br />

Anlagenverfügbarkeit.<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


H₂ | NO x | NO | NO₂ | O₂ | CO |<br />

CO₂ | SO₂ | N₂O | CH₄ | C₃H₈<br />

STRAHLVERFAHREN MIT EDELSTAHL<br />

■ Das Abscheidegut geht zurück in den Kreislauf; wird<br />

also weiterverwendet.<br />

■ Die härteren Oberflächen sorgen für langlebigere<br />

Produkte, was nicht nur monetär, sondern auch<br />

ökologisch einen Mehrwert bringt.<br />

■ Durch das Insourcing des Finishing-Prozesses werden<br />

Transportwege reduziert. Der CO 2<br />

-Fußabdruck der<br />

Produkte wird kleiner.<br />

KORROSIONSBESTÄNDIG UND AUSDAUERND<br />

H 2 OCHpräzise<br />

Wasserstoff – Messtechnik<br />

Für Wasserstoff- und<br />

Methanschlupfmessungen<br />

(H2 Anteil vor der Verbrennung von 0%–100%)<br />

Die mit Edelstahl gestrahlten, kaltverfestigten Oberflächen überzeugen<br />

mit einer hohen Beständigkeit und Langlebigkeit. Das<br />

Strahlen mit sehr feinen Kugeln produziert im Vergleich mit<br />

anderen Verfahren weniger Oberflächenabrieb. Damit wird auch<br />

der Verschleiß geringer. Die Lebensdauer der Produkte steigt.<br />

Auch Korrosion hat mit den neuen Oberflächen wenig Chancen:<br />

Aufgrund der minimalinvasiven Beaufschlagung auf den Oberflächen<br />

kommt es zu keiner Spannungskorrosion. Somit verändert<br />

sich das Materialgefüge durch den Strahlprozess kaum.<br />

Nicht zuletzt entscheidet in modernen Produktions- und Verarbeitungsanlagen<br />

auch die Optik mit über das Qualitätsempfinden.<br />

Das bei KMH entwickelte Edelstahl-Strahlverfahren sorgt für<br />

einen hochwertigen, mattseidigen Glanz. Bearbeitungsspuren,<br />

Anlaufverfärbungen und Oxid-Einlagerungen sind verlässlich<br />

entfernt – das Erscheinungsbild ist rundum harmonisch.<br />

KMH bietet das ganze Spektrum der Oberflächenbehandlung<br />

an: Kunden können zwischen Edelstahl-Strahlen, Beizen oder<br />

einer Kombination aus beidem wählen.<br />

Bild: KMH-Kammann<br />

www.kmh.net<br />

AUTOR<br />

Rainer Stöbis,<br />

KMH-Kammann Metallbau GmbH, Bassum<br />

PFLEGE-TIPP<br />

KMH stellt zur Einführung des neuen<br />

Finishing-Verfahrens eine spezielle<br />

Pflegeanleitung für gestrahlte Oberflächen<br />

zur Verfügung:<br />

www.kmh.net/Pflegeanleitung<br />

MGAprime H2<br />

• präzise Messergebnisse durch kombinierte Verfahren<br />

(NDIR, Paramagnetisch, Elektrochemisch)<br />

• hohe Messgenauigkeit durch exakte Kompensation<br />

von Querempfindlichkeiten<br />

• Integrierter, hocheffizienter Doppel-Gaskühler<br />

www.mru.eu<br />

Premium-Messtechnik Made in Germany


CLOUDBASIERTES FLUIDMANAGEMENT<br />

HOHE ANLAGENVERFÜGBARKEIT<br />

Cloudbasierte, smarte Gesamtlösungen sorgen für eine transparente,<br />

digitale Kommunikation. Eine webbasierte Plattform soll die sichere<br />

und ortsunabhängige Überwachung von Anlagenzuständen und<br />

Prozessdaten in der Cloud ermöglichen.<br />

In chemischen Betrieben und in der Prozessindustrie dominieren<br />

komplexe Verfahren, die nicht unterbrochen werden dürfen,<br />

eine hohe Verfügbarkeit erfordern und sicher sein müssen.<br />

Häufig werden gesundheitsgefährdende Chemikalien gelagert,<br />

transportiert und verarbeitet. Gleichzeitig müssen die Prozesse<br />

möglichst energiesparend, ressourcen- sowie umweltschonend<br />

ablaufen. Die ineinander verzahnten Abläufe zu überwachen<br />

und zu steuern, verursacht eine wachsende Flut an Daten und Informationen.<br />

Diese müssen so transparent wie möglich gestaltet<br />

werden.<br />

Sind vernetzbare Komponenten wie Dosierpumpen, Desinfektionssysteme,<br />

Mess- und Regelgeräte sowie Sensoren smart miteinander<br />

verknüpft, ergeben sich neue Möglichkeiten:<br />

n Rechtzeitiges Agieren: Jederzeit liegen alle relevanten<br />

Anlagendaten ortsunabhängig vor, zum Beispiel über Status<br />

und Funktionsfähigkeit.<br />

n Sicheres Arbeiten: Da der genaue Prozess- und Anlagenzustand<br />

digital abgerufen werden kann, müssen potenziell gefährliche<br />

Umgebungen nicht betreten werden.<br />

n Effizienterer Service: Der ortsunabhängige Zugriff auf Zustandsund<br />

Leistungsdaten ermöglicht es, Fahrten zu reinen Inspektions-<br />

und Dokumentationszwecken zu minimieren.<br />

n Sicher gespeichert und dokumentiert: Alle Messwerte und Anlagendaten<br />

sind in der Cloud zuverlässig verfügbar und vor Manipulationen<br />

und Datenverlust geschützt. Regulatorische Dokumentationspflichten<br />

lassen sich einfach und problemlos erfüllen.<br />

KÜHLTURM-DESINFEKTION PER APP<br />

Die Firma Suez Water Technologies & Solutions (WTS) France ist<br />

Teil der internationalen Unternehmensgruppe Suez, die industrielle<br />

Dienstleistungen und Lösungen anbietet. Das Unternehmen ist<br />

unter anderem für den Betrieb von Verdunstungskühlanlagen<br />

verantwortlich. Zur Desinfektion von Kühltürmen werden chemische<br />

Biozide verwendet. Der Einsatz dieser Biozide ist notwendig,<br />

um den Innenraum der Kühltürme von sich natürlicherweise ansetzenden<br />

Legionellen zu befreien.<br />

Für die Einspeisung von Chemikalien setzt Suez WTS auf die<br />

intelligente Dosierpumpe Gamma / X mit integriertem Bluetooth-Modul,<br />

das die Remote-Steuerung der Pumpe mit einer<br />

mobilen App ermöglicht. Mithilfe der kostenlosen Dulconnex<br />

Blue App können Service-Techniker die Pumpen einfach via<br />

Smartphone aus sicherer Entfernung steuern. Die App erlaubt<br />

den zentralen Zugriff auf alle Daten der verbundenen Geräte. Da-<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

REMOTE-ZUGRIFF AUF ALLE PUMPENDATEN<br />

Die App<br />

Dulconnex Blue<br />

ermöglicht die<br />

Steuerung<br />

intelligenter<br />

Pumpen via<br />

Bluetooth<br />

mit können die aktuellen Leistungsdaten der Anlage per Remote-<br />

Zugriff aufgerufen, Einstellungen in Echtzeit angepasst oder Förderleistung<br />

und Dosiermenge direkt reguliert werden. Dies ist<br />

besonders in industriellen Anwendungsbereichen vorteilhaft, in<br />

denen Pumpen teilweise schwer zugänglich oder durch hohe<br />

Sicherheitsmaßnahmen geschützt sind.<br />

Durch den Einsatz der Dulconnex Blue App konnte Suez nicht<br />

nur die Sicherheit für die Service-Techniker erhöhen, sondern<br />

auch den bislang aufwändigen und zeitintensiven Prozess<br />

effizienter gestalten. Vor der Nutzung der Gamma / X musste das<br />

Unternehmen beim Auftreten eines Service-Falls oder einer Fehler-/Problemmeldung<br />

zuerst einen Maßnahmen- und Sicherheitsplan<br />

erstellen und diesen vom Betreiber der Verdunstungskühlanlage<br />

genehmigen lassen, bevor ein Service-Techniker sich<br />

auf den Weg zur Anlage machen konnte.<br />

Vor Ort musste sich dieser zunächst ausweisen, an der Anlage<br />

registrieren und geeignete Schutzausrüstung anlegen. Erst danach<br />

wurde der Zugang zur betroffenen Verdunstungskühlanlage<br />

gewährt, wo der Service-Techniker die Pumpenwerte und -einstellungen<br />

ausgelesen und manuell erfasst hat. Nach Ablegen der<br />

Schutzausrüstung und Verlassen der Anlage mussten die manuell<br />

erfassten Daten anschließend noch in einen digitalen Bericht<br />

übertragen werden.<br />

Seit der Umstellung auf die neue Pumpe mit Dulconnex Blue<br />

spart Suez beim Auftreten eines Service-Falls bis zu 60 Minuten<br />

pro Einsatz. Der Service-Techniker fährt vor Ort in die Nähe des<br />

Werksgebäudes und kann nach Authentifizierung aus dem Auto<br />

heraus über sein Mobilgerät eine gesicherte Verbindung zur<br />

Pumpe aufbauen. Per App kann er auf die Pumpenwerte und<br />

-einstellungen zugreifen und alle relevanten Daten auf Knopfdruck<br />

in einen digitalen Bericht exportieren. Der gesamte Erstellungs-<br />

und Genehmigungsprozess im Rahmen eines Maßnahmen-<br />

und Sicherheitsplanes in Abstimmung mit dem Anlagenbetreiber<br />

entfällt.<br />

Bilder: Prominent<br />

www.prominent.com<br />

R<br />

R<br />

Halle 3<br />

Stand 223<br />

BAF<br />

Vibrationsaustrageboden<br />

MBH<br />

Mikrodosierer<br />

VAR<br />

Trommelrohrweiche<br />

WAMFLO<br />

Entstaubungsfilter<br />

www.wamgroup.de<br />

TXF<br />

Rohrschnecke<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 21


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

STEUERUNG VON VAKUUMPUMPEN<br />

Edwards präsentiert<br />

mit Ejgo eine<br />

Vakuumpumpensteuerung<br />

mit<br />

Cloud-Konnektivität<br />

für industrielle<br />

Vakuumpumpen<br />

und -systeme. Das<br />

Gerät verwaltet,<br />

steuert und regelt<br />

den Betrieb von Vakuumpumpen von Edwards.<br />

Der Vakuumcontroller sei eine Komplettlösung<br />

mit allen erforderlichen Pumpeninformationen<br />

und -metriken an einem Ort. Dazu sollen die<br />

Beurteilung des Pumpenzustands, die Vakuumleistung<br />

und die Betriebseffizienz, mehrere<br />

Schlüsselkennzahlen und Erkenntniskarten zur<br />

Überwachung der Vakuumpumpen oder -systeme<br />

gehören.<br />

Nutzer können relevante Daten auf einem<br />

Touchscreen-HMI oder einem Webbrowser auf<br />

ihren Laptops, Tablets oder Mobiltelefonen<br />

abrufen. Sie können Daten und Parameter<br />

konfigurieren, die für ihren Prozess relevant sind,<br />

und die Leistung ihrer Pumpe für eine optimale<br />

Produktion jederzeit und überall überwachen.<br />

Der Ejgo-MC-Controller ist in Standard- und<br />

Premium-Optionen erhältlich und kann bis zu 20<br />

Vakuumpumpen steuern. Ejgo und Ejgo MC<br />

unterstützen eine breite Palette von Feldbus-Kommunikations-<br />

und Netzwerkprotokollen wie<br />

Ethernet/IP, Ethercat, Profinet, Modbus TCP,<br />

Modbus-RTU, Profibus und OPC UA.<br />

www.edwardsvacuum.com<br />

NEUE ABSPERR- UND REGELVENTILE IM<br />

HYGIENIC DESIGN<br />

Schubert & Salzer hat ein neues<br />

EHEDG-zertifiziertes Aseptik-Eck-Ventil<br />

und ein neues 3A-konformes Hygiene-<br />

Eck-Ventil 6052 entwickelt. Beide<br />

Armaturen können als Absperr- oder<br />

Stellventil ausgeführt werden.<br />

Charakteristisch für das Aseptik-Eck-<br />

Ventil 6051 und das 3A-konforme<br />

Hygiene-Eck-Ventil 6052 ist laut<br />

Hersteller ihre gute Reinigbarkeit.<br />

Damit eigneten sich die Ventile für den<br />

Einsatz in der Lebensmittelherstellung<br />

und in der Getränketechnik, zum<br />

Beispiel in Molkereien. Grundlage sei das optimierte Strömungsverhalten<br />

und ein Ventilgehäuse aus porenfreiem<br />

Edelstahl-Vollmaterial mit minimalen Rautiefen. Eine PTFEbeschichtete<br />

Membran trennt Prozessraum und Ventilantrieb<br />

und ist auch gegenüber den hohen Temperaturen bei SIP- oder<br />

CIP-Prozessen unempfindlich.<br />

Das Gleitschieberventil vom Typ 8028 regelt flüssige, gasoder<br />

dampfförmige Medien hochpräzise. Es soll sich zum<br />

Einsatz auf engstem Raum eignen: Bei Nennweite DN100<br />

etwa beträgt die Einbauhöhe der kompaktesten Ausführung<br />

487 mm.<br />

Die Gleitschiebertechnologie regelt den Durchfluss in<br />

Millisekunden, indem zwei senkrecht zur Strömungsrichtung<br />

angeordnete, geschlitzte Dichtscheiben linear übereinander<br />

verschoben werden. Der Antrieb muss so ausschließlich die<br />

Gleitreibung zwischen beiden Scheiben überwinden. Das<br />

reduziert die Stellkraft um 90 Prozent gegenüber Sitzkegelventilen<br />

gleicher Nennweite bei gleichem Differenzdruck und<br />

ist besonders verschleißarm.<br />

www.schubert-salzer.com<br />

EXPLOSIONSGESCHÜTZTE<br />

MEMBRANPUMPE<br />

Den strengen<br />

Richtlinien für die<br />

Verarbeitung und<br />

Verteilung explosionsfähiger<br />

Gase trägt<br />

KNF mit einer neuen<br />

Ex-Pumpe Rechnung.<br />

Die N 680.1.2 gehört<br />

laut Anbieter zu den wenigen ölfrei arbeitenden<br />

Pumpen, die in ihrer Leistungsklasse Atex-konform<br />

für Emissionsschutz und Produktrückgewinnung<br />

einsetzbar sind. Chemisch hoch resistent, fördert<br />

die Pumpe explosionsfähige Gase und Dämpfe mit<br />

einer Förderleistung von 220 l/min und einem<br />

Endvakuum von 150 mbar absolut. Sie steht damit<br />

als leistungsstarke Pumpe für wichtige Aufgaben<br />

in der Prozessindustrie bereit. Die Ex-Pumpe<br />

eignet sich laut Anbieter insbesondere für<br />

Arbeiten mit Benzin, Additiven, Diesel, Kerosin,<br />

Alkoholen, Biokraftstoffen und Rohöl.<br />

www.knf.com<br />

WIRKUNGSGRADOPTIMIERUNG VON<br />

ANTRIEBEN<br />

Mit dem energieeffizienten Universal-Motor für Leistungsbereiche<br />

von 0,12 bis 45 kW bietet Nord Drivesystems einen<br />

IE3-Motor, der laut eigenen Angaben international alle<br />

Vorschriften erfüllt. Wo bisher noch IE2-Motoren in Kombination<br />

mit Frequenzumrichtern<br />

eingesetzt<br />

werden<br />

konnten, werden<br />

jetzt höhere Maßstäbe<br />

an die Energieeffizienz<br />

angelegt.<br />

Während in der EU<br />

noch von der<br />

Verordnung der<br />

Effizienzklasse IE3 für Antriebe unter 0,75 kW abgesehen<br />

wurde, ist die IE3-Klasse in China bereits seit Juni 2021 für alle<br />

3-Phasen-Induktionsmotoren ab 120 W Pflicht. Der neue<br />

Motor deckt diesen Leistungsbereich ab. Er sei nach allen<br />

gängigen Standards zertifiziert und deshalb weltweit<br />

einsetzbar.<br />

www.nord.com<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


NEUE BAUARTEN BEI ELASTISCHEN<br />

KUPPLUNGEN<br />

Flender erweitert<br />

das Portfolio der<br />

elastischen<br />

N-Eupex-Kupplungsbaureihe<br />

und stellt drei<br />

neue Bauarten<br />

vor. Die Neuvorstellungen<br />

sollen<br />

Anwendern zusätzliche Flexibilität in ihren Anlagen<br />

erlauben, ohne auf die kompakte Bauweise und hohe<br />

Belastbarkeit einer Nockenkupplung zu verzichten.<br />

Bei der Variante N-Eupex ERN sollen Anwender ein maximales<br />

Drehmoment festlegen können, sodass kritische<br />

Drehmomente für Motor und Abtriebsmaschine nicht<br />

übertragen werden. Auf diese Weise sollen Maschinen vor<br />

Überlastung und Beschädigungen geschützt und somit die<br />

Anlagenverfügbarkeit deutlich erhöht werden.<br />

Mit der N-Eupex B plus Spannelement führt Flender eine<br />

zweite neue Kupplung ein, die reibschlüssige Klemmverbindungen<br />

gewährleisten soll. Hierbei wird das glatte, zylin -<br />

drische Maschinenwellenende über eine Klemmverbindung<br />

passfederlos mit der Kupplungsnabe verbunden. Das soll<br />

die Servicefreundlichkeit erhöhen. So sollen sich zum<br />

Beispiel verschlissener Elastomere wesentlich einfacher<br />

ersetzen lassen.<br />

Mit der N-Eupex DKS wird eine doppelkardanische Kupplung<br />

als „Short-Version“ in den Baukasten eingeführt. Die<br />

verkürzte Gesamtlänge ermögliche einen kostenoptimierten<br />

Einsatz bei einem geringen Abstandsmaß der Wellen<br />

ohne Verlust der Vorteile einer doppelkardanischen Kupplungsverbindung.<br />

www.flender.com<br />

VENTILE MINIMIEREN EMISSIONEN<br />

Aufgrund der hohen Dichtheit der Protego-Ventile sollen<br />

bei Tankbetriebsdruck keine Schadstoffe an die Umgebung<br />

abgegeben werden. Gemäß der Protego-Norm PS-001<br />

werden die Leckraten bei 90 Prozent des Einstelldrucks<br />

gemessen. Diese Messweise<br />

soll garantieren, dass die<br />

Ventile die strengen<br />

Anforderungen der EPA,<br />

API2000 und EN ISO 28300<br />

übertreffen.<br />

Laut Hersteller verwenden<br />

die Vollhub-Ventile die<br />

Zehn-Prozent-Technologie.<br />

Diese soll sehr kurze<br />

Öffnungs- und Schließdruckbereiche<br />

ermöglichen. Das<br />

Ventil erreiche nach dem<br />

Ansprechen bereits innerhalb einer Öffnungsdruckdifferenz<br />

von zehn Prozent den vollständigen Ventilhub und somit die<br />

Nennleistung. Der Druck im Tank werde bis knapp unter<br />

dem maximal zulässigen Tankdruck gehalten.<br />

www.protego.com<br />

Halle 1<br />

Stand B49<br />

SPEZIELLE KUGELHÄHNE<br />

FÜR SPEZIELLE ANWENDUNGEN<br />

• Rein metallisch dichtend und gasdicht<br />

• Drücke bis 1035 bar, Temperaturen bis 550°C<br />

Heizmantelkugelhahn<br />

Sauerstoffkugelhahn<br />

Molchkugelhahn<br />

Multifunktionskugelhahn<br />

hartmann-valves.com<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Brillante Ringe für alle<br />

Herausforderungen.<br />

Präzisions-O-Ringe für unterschiedlichste<br />

Industriebereiche und höchste Ansprüche.<br />

www.COG.de


NEU UND NACHHALTIG<br />

BOTTLE-TO-BOTTLE-RECYCLING<br />

VON KOSMETIKFLASCHEN<br />

Eine industrielle Technologielösung<br />

für das Bottle-to-Bottle-Recycling<br />

von Kosmetikflaschen aus<br />

High-Density-Polyethylen (HDPE)<br />

hat Pla.to Technology vorgestellt.<br />

Im Technikum wurden laut<br />

Unternehmen gebrauchte Shampoo-<br />

und Duschgelflaschen in einem<br />

wassersparenden Prozess nahezu<br />

vollständig und ohne Qualitätsverlust<br />

aufbereitet. Das aus dem bimodalen<br />

Polyethylen hoher Dichte gewonnene rHDPE-Granulat könne komplett<br />

wieder in den Produktionskreislauf eingebracht werden. Ausschließlich<br />

aus recyceltem Granulat wurden anschließend neue Kosmetikflaschen<br />

hergestellt, die den Qualitätsstandards von Neuprodukten<br />

entsprachen.<br />

Für das Recycling werden die Flaschen zuerst mit den Verschlüssen<br />

farblich sortiert und mithilfe einer Schneidmühle zerkleinert. Ein<br />

Trockenreiniger entfernt anschließend abwasserfrei Inhaltsstoffe im<br />

Inneren der Flaschen. Hartnäckige Verschmutzungen werden mittels<br />

Reibung und Heißwasser im Friktionswäscher zuerst eingeweicht und<br />

dann vom Kunststoff gelöst. Danach wird der Etikettenklebstoff<br />

entfernt und das Material mechanisch und thermisch getrocknet. Der<br />

Luftstrom des Zick-Zack-Sichters trennt zum Schluss die Flaschen-,<br />

Verschluss- und Etikettenteilchen entsprechend ihrem Schüttgewicht.<br />

Um am Ende das HDPE für die Wiederverwendung von den anderen<br />

Bestandteilen zu scheiden, wird das Polypropylen mittels Nahinfrarot-<br />

Spektoskopie (NIR) separiert. Nach der Compoundierung wird es zu<br />

rHDPE regranuliert und kann direkt wieder zur Herstellung neuer<br />

Flaschen verwendet werden.<br />

www.plato-technology.de<br />

SCHUBERT PRÄSENTIERT NEUES NACHHALTIGKEITSPROGRAMM<br />

Im Rahmen des Mitarbeitertages am 25. Mai <strong>2022</strong><br />

stellte der Verpackungsmaschinenhersteller Schubert<br />

sein neues Nachhaltigkeitsprogramm Mission Blue<br />

vor. Dazu wurden vier Schlüsselbereiche definiert, in<br />

denen das Familienunternehmen alle Aktivitäten<br />

zum Beitrag für eine lebenswertere Zukunft bündelt:<br />

nachhaltige Unternehmensführung, klimaneutrale<br />

Produktion, umweltfreundliche Maschinen und<br />

Dienstleistungen sowie nachhaltige Verpackungen.<br />

Schubert verfolgt damit unter anderem das Ziel,<br />

klimaneutral zu werden. Die Schubert-Gruppe will<br />

bis Ende 2023 in Scope 1 und 2 des Greenhouse-Gas-<br />

Protokolls klimaneutral sein. Die Umstellung auf<br />

Ökostrom zu Beginn des Jahres <strong>2022</strong> und die<br />

Inbetriebnahme einer klimaneutralen Montagehalle mit Bürogebäude im nächsten Jahr sollen hierfür einen wichtigen Beitrag<br />

leisten. Im Anschluss erfolge die Zielsetzung für eine Reduzierung der Scope-3-Emissionen. Dabei baue Schubert auf ein Netzwerk<br />

überwiegend regionaler Lieferanten. Neue Technologien wie die KI-gestützte Optimierung von Roboterbewegungen helfen, die<br />

Energieeffizienz der Verpackungsmaschinen weiter zu verbessern und damit den CO 2<br />

-Fußabdruck der Maschinen und gleichzeitig<br />

den der Kunden weiter zu reduzieren.<br />

www.schubert.group<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


NEU UND NACHHALTIG<br />

GLEITLAGERPROGRAMM AUS<br />

REGRANULIERTEN TRIBO-KUNSTSTOFFEN<br />

KOHLENDIOXID DAUERHAFT AUS DER<br />

ATMOSPHÄRE ENTFERNEN<br />

Das Unternehmen Climeworks wurde für seinen Einsatz von<br />

Vakuumtechnik mit dem Innovationspreis von Busch Vacuum<br />

Solutions ausgezeichnet. Climeworks entfernt mithilfe von<br />

Direct Air Capture Technologie Kohlen dioxid direkt aus der<br />

Atmosphäre. CO 2<br />

-Kollektoren binden Kohlendioxid selektiv in<br />

einem zweistufigen Verfahren. Zunächst wird die Luft mit<br />

einem Ventilator in den Kollektor gesaugt. CO 2<br />

wird an der<br />

Oberfläche eines hochselektiven Filtermaterials aufgefangen,<br />

das sich im Inneren der Kollektoren befindet. Nachdem das<br />

Filtermaterial mit CO 2<br />

gefüllt ist, wird der Kollektor geschlossen<br />

und die Temperatur auf 80 bis 100 °C erhöht. Dadurch wird<br />

das reine Kohlendioxid freigesetzt und aufgefangen. Es kann<br />

nun mithilfe von Mink-Klauen-Vakuumpumpen von Busch<br />

abgesaugt werden. Anschließend wird es mit Wasser vermischt<br />

und von Climeworks Partner Carbfix unterirdisch in Basaltgestein<br />

eingespeist.<br />

www.buschvacuum.com<br />

Die Vorteile der Tribo-Polymere liegen auf der Hand. Sie<br />

sind leicht, wartungsarm und benötigen während ihrer<br />

Lebensdauer keine zusätzliche Schmierung. Mit dem<br />

Gleitlagerprogramm aus Eco-Werkstoffen setzt Igus im<br />

Produkt-Lebenszyklus jetzt noch früher an und nutzt<br />

Regranulat für die Herstellung neuer Gleitlager. Die neue<br />

Serie besteht zu 97 bis 100 Prozent aus regranulierten<br />

Iglidur-Werkstoffen. Dazu werden bei der Herstellung<br />

beispielsweise Angüsse genutzt, ein klassisches Abfallprodukt<br />

in der Spritzgussproduktion. Alle Eco-Werkstoffe sind<br />

wie das gesamte Iglidur-Gleitlagerangebot schmiermittelfrei<br />

und die Lebensdauer ist online berechenbar.<br />

www.igus.de<br />

HERSTELLUNG VON HOCHLEISTUNGSMATERIALIEN AUS ALTREIFEN<br />

Tyre Recycling Solutions SA compoundiert TPE/TPU-basierte Kunststoffe mit recyceltem Gummipulver<br />

aus Altreifen. Mit der Bereitstellung einer Lösung ist TRS Technologieentwickler und<br />

-integrator zugleich. Die Eckpfeiler sind Technologien zur Funktionalisierung von Gummipulvern,<br />

das chemische Beschichten von Pulvern, eine Wasservermahlungstechnologie und<br />

intelligentes Compounding. Als jüngste Ergänzung werden Tyrexol-Elastomerpulver mit<br />

recycelten Thermoplasten zu Tyrexol-TPE mit einem Recyclinganteil bis 98 Prozent compoundiert.<br />

www.trs-ch.com<br />

Logistischer<br />

Mehrwert.<br />

Verbessern Sie Ihre<br />

Entsorgungslogistik!<br />

Strautmann Umwelttechnik GmbH | +49 (0) 5426 80777-0 | www.strautmann-umwelt.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 25


FÜLLSTAND<br />

BERÜHRUNGSLOS<br />

MESSEN<br />

Ein großer Bauzulieferer optimierte seine Lagerprozesse mit passender<br />

Füllstandmesstechnik in mehreren Siloanlagen. Die Herausforderung<br />

bestand darin, ein System zu finden, das auch in dieser staubigen<br />

Umgebung zuverlässig misst.<br />

Aufgrund der rasanten Entwicklung der Baustoffindustrie<br />

in vielen europäischen Ländern innerhalb der letzten<br />

Jahre ist die Nachfrage nach weiteren modernen<br />

Lösungsansätzen stark gestiegen. Um Prozessabläufe<br />

während der Zementherstellung möglichst zuverlässig zu unterstützen,<br />

muss geeignete Sensorik zur Inhaltsmessung unterschiedlicher<br />

Lager- und Prozessbehälter gefunden werden.<br />

Ein Hersteller von Beton- und Putzprodukten für den Baustoffsektor<br />

in Italien wollte mit einem Redesign der bestehenden<br />

Messtechnik seine Werksausstattung modernisieren. Er erzeugt<br />

hauptsächlich vordosierte Produkte, die das Leben auf der Baustelle<br />

erleichtern sollen. Der Hersteller suchte unter anderem<br />

nach einem zuverlässigen Füllstandmesssystem für seine neuen<br />

Zementlagersilos.<br />

Die Anforderungen an den Sensor waren hoch: Die Umgebung<br />

ist sehr staubig mit einem hohen Anhaftungsgrad des<br />

Materials. Die Zementoberfläche weist nach dem Befüllen<br />

oder beim Entleeren außerdem steile Schüttwinkel auf. Wenn<br />

es um die Lagerung von Zementprodukten geht, muss die<br />

Technologie auch mit Feuchtigkeit fertig werden, die zum<br />

Verklumpen von klebrigen Materialien neigt, sowie mit geringer<br />

Dichte und niedriger Dielektrizitätskonstante. Außerdem<br />

tritt im Winter häufig Kondensation auf, die die Messung beeinträchtigen<br />

kann.<br />

UNTER REALEN BEDINGUNGEN TESTEN<br />

Zusammen mit dem lokalen Partner Smeri S.R.L testete das Team<br />

von UWT Level Control daher unter realen Anwendungsbedingungen<br />

verschiedene Technologien, die bereits in extrem staubigen<br />

Prozessumgebungen erfolgreich eingesetzt wurden. Die messtechnische<br />

Auslegung der Lagersilos erfolgte schließlich mit dem<br />

freistrahlenden Radarsensor Nivoradar NR 3100, der entsprechend<br />

den speziellen Einbauanforderungen konfiguriert wurde.<br />

Das Messgerät muss Entfernungen bis 19 m und DK-Werte von 3<br />

bis 4 bewältigen. Bei Abfüllprozessen herrscht eine noch staubintensivere<br />

Umgebung mit hohem Verschmutzungsgrad. Die Prozesstemperaturen<br />

können 80 °C erreichen bei 0,8 bar Druck.<br />

Die 78-GHz-Technologie des Radarsensors hat einen 4°<br />

schmalen Radarstrahl und sorgt für ein zuverlässiges Füllstandsignal<br />

in den Einkammersilos. Auch während des Befüllens hat<br />

die Reflexion von der Oberfläche des Materials eine hohe Echozuverlässigkeit.<br />

FREISTRAHLEND ODER GEFÜHRT?<br />

Elektromagnetische Wellen bilden die Grundlage der Füllstandmessung<br />

mit Radar. Ein Radarsensor sendet eine gebündelte<br />

elektromagnetische Welle aus, die von Objekten als Echo reflektiert<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

01 Die freistrahlenden Radarsensoren wurden entsprechend den<br />

speziellen Einbauanforderungen konfiguriert<br />

01<br />

02 Reaktionsschnelle Erfassung von Feststoffen und Flüssigkeiten<br />

und anschließend vom Sensor ausgewertet wird. Zur Kategorie<br />

der Radare gehören neben freistrahlenden Radarsensoren auch<br />

solche auf Basis der geführten Mikrowellentechnologie, die als<br />

geführtes Radar – TDR (Time Domain Reflectometry) oder auch<br />

GWR (Guided Wave Radar) – bezeichnet werden.<br />

Der grundlegende Unterschied zwischen freistrahlenden Sensoren<br />

und geführten Radarsensoren besteht in der Art und Weise,<br />

wie die elektromagnetischen Wellen das zu messende Medium<br />

erreichen. Während freistrahlende Radarsensoren spezielle<br />

DER SENSOR WIRD REGELMÄSSIG<br />

MIT LUFT GESPÜLT, DADURCH<br />

WERDEN ANHAFTUNGEN UND<br />

FALSCHE WERTE VERMIEDEN<br />

Antennentypen verwenden, um die Wellen berührungslos in<br />

Richtung des Materials zu übertragen, benötigen geführte Radarsensoren<br />

eine Sonde (Stab oder Kabel) als Wellenleiter, entlang<br />

der das Signal zum Medium geführt wird. Die Sonde hat Kontakt<br />

mit dem Medium.<br />

Freistrahlende Radarsensoren werden im Allgemeinen durch<br />

ihre Frequenz charakterisiert, da diese für die berührungslose<br />

Füllstandbestimmung in Prozess- oder Lagerbehältern wichtig ist.<br />

Radarsensoren mit hohen Frequenzen können kompakter gebaut<br />

werden, haben kleinere Abstrahlwinkel und bessere Reflexionseigenschaften,<br />

was letztendlich zu präzisen und zuverlässigen<br />

Messergebnissen führt.<br />

Die Kombination aus hoher Staubentwicklung und anhaftender<br />

Materialeigenschaft stellte für den Radar keine Herausforderung<br />

dar, da der Luftspülanschluss eine regelmäßige, zyklische Reinigung<br />

der Linsenantenne ermöglicht. Die Inbetriebnahme mit<br />

dem Schnellstart-Assistenten war einfach und intuitiv. Das macht<br />

das NR 3100 zur richtigen Wahl in der Zementlagerung. Durch<br />

den integrierten Verstellflansch konnte der Sensor auf die gewünschte<br />

Position auf dem Silodach ausgerichtet werden.<br />

KONTINUIERLICHE MESSUNG<br />

Zusätzlich zur Serie der geführten Radarsensoren dehnte UWT<br />

das Produktportfolio an freistrahlenden/berührungslosen Radargeräten<br />

aus. Die Erweiterung der berührungslosen Radarserie<br />

Nivoradar zur kontinuierlichen Füllstandmessung wurde dabei<br />

mit einer hochfrequenten 80-GHz-FMCW-Technologie (FMCW:<br />

frequency modulated continuous wave) und einer sehr engen<br />

Strahlkeule ausgestattet. Die Geräte sind international zertifiziert<br />

und eignen sich für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie. Die<br />

Detektion erfolgt mit hoher Messgenauigkeit bei kurzen Reaktionszeiten,<br />

ohne Blockdistanz im oberen Bereich.<br />

Die Zweileiter-Geräte wurden mit kleinen Prozessanschlüssen<br />

sowie einer sehr hohen Sensibilität (DK-Wert ≥ 1,3) entwickelt. Ein<br />

AUTORIN<br />

Simone Hadraschek, UWT GmbH,<br />

Betzigau<br />

02<br />

vielfältiges Montagezubehör sowie flexible Temperaturlösungen<br />

ermöglichen die Installation der kompakten Messtechnik in<br />

unterschiedlichen Behälterformen und Einbausituationen. Die<br />

Konfiguration erfolgt schnell und unkompliziert per UWT LevelApp.<br />

Über die optionale LED-Anzeige können die Sensorwerte direkt<br />

am Gerät eingestellt oder abgelesen werden. Sie arbeiten mit<br />

einer sehr hohen Prozessintelligenz und verfügen über einen<br />

Schnellstart-Assistenten. Ziel war es, mit einer einfachen Handhabung<br />

kundenfreundliche Bedingungen zu schaffen.<br />

Bilder: UWT<br />

www.uwtgroup.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 27


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

MESSZELLEN<br />

FILTERMITTELWIDERSTÄNDE UND<br />

FILTRIERBARKEIT VON DISPERSIONEN<br />

Für die Herstellung oder Weiterverarbeitung von Wertstoffen werden Dispersionen<br />

in vielen Industriezweigen filtriert. Wie lassen sich die hierzu notwendigen Anlagen<br />

ohne großen Zeit- und Materialaufwand auslegen?<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


MEORGA<br />

MSR-Spezialmessen<br />

Prozess- u. Fabrikautomation<br />

01 Filtrationsmesszelle:<br />

zweiteiliges<br />

Filtrationsmodul und<br />

modifizierte<br />

Einwegküvette<br />

Im Zuge der Forschung und Entwicklung von Bio- und Nanotechnologie ergeben<br />

sich neue Herausforderungen, da in diesen Bereichen oft nur kleine und meist<br />

auch sehr wertige Probenmaterialien zur Verfügung stehen. Doch ein Filtrationsexperiment<br />

unter Verwendung standardisierter Filternutschen (VDI 2762) erfordert<br />

eine große Menge an Probenvolumen (300 ml pro Versuch) und große Filtermittelflächen<br />

(Durchmesser 45–50 mm). Der Einsatz solcher Probenmengen in der Biooder<br />

Nanotechnologie ist neben immensen Kosten auch mit hohem ökologischem<br />

Risiko verbunden, wenn Gefahrstoffe enthalten sind.<br />

Bei der Fotozentrifugalfiltration kommt eine analytische Fotozentrifuge zum<br />

Einsatz. Der Mehrprobenrotor (simultane Vermessung von bis zu zwölf Proben)<br />

wird mit speziell angepassten Filtrationsmesszellen bestückt. In diesen Zellen können<br />

kleine Filtermittelproben (Durchmesser 7 mm) eingelegt und kleine<br />

Dispersionsvolumina (1 ml) eingefüllt werden. Der Aufbau der Messzellen ist zweiteilig<br />

und kann ohne zusätzliches Werkzeug mittels Dichtring verschraubt werden.<br />

Dieses Filtrationsmodul wird in einer modifizierten Einweg-Standardküvette fixiert<br />

und mit einem Stopfen verschlossen.<br />

ORTS- UND ZEITAUFGELÖSTE PROFILE<br />

Die analytische Mehrproben-Fotozentrifuge ist mit der Step-Technologie ausgestattet.<br />

Dies ermöglicht es, in situ orts- und zeitaufgelöste Extinktionsprofile über<br />

die gesamte Probenhöhe zu detektieren. Diese Methode ist in der Dispersionscharakterisierung<br />

weit verbreitet. Die Messprozedur kann mit der Assistenzfunktion<br />

der Sepview-Software erstellt werden.<br />

Einstellbare Parameter sind Drehzahl (bis 4.000 min –1 ), Temperatur (bis 60 °C),<br />

Frequenz der Signalabfrage und Dauer der Messung. Monochromatisch linear parallelisiertes<br />

Licht durchleuchtet das Filtratreservoir der Messzelle. An der Grenzfläche<br />

Luft – Filtrat bildet sich ein Meniskus aus. Die optische Abbildung des Meniskus ist<br />

ein starker, lokaler Transmissionsabfall. Dieses Transmissionsminimum ändert seine<br />

Position mit fortschreitender Filtrationszeit und wird mit einer örtlichen Auflösung<br />

von 14 μm automatisch detektiert. Unter Berücksichtigung der Oberflächenspannung<br />

und der Rotordrehzahl kann das Filtrationsverhalten automatisiert und in<br />

situ über die Zeit präzise bestimmt werden.<br />

Bei der Filtration im Zentrifugalfeld wird der Druck maßgeblich durch die Fluidsäule<br />

oberhalb des Filtermittels und der Zentrifugalbeschleunigung gesteuert. Mit<br />

fortschreitender Filtration (Abnahme des Suspensionsvolumens oberhalb des Filter-<br />

Fachmesse für<br />

Prozess- und Fabrikautomation<br />

Messtechnik<br />

Steuerungstechnik<br />

Regeltechnik<br />

Automatisierungstechnik<br />

Prozessleitsysteme<br />

+ 36 begleitende Fachvorträge<br />

Der Eintritt zur Messe<br />

und die Teilnahme an den<br />

Fachvorträgen ist für die<br />

Besucher kostenlos.<br />

Wirtschaftsregion Rhein-Ruhr<br />

Bochum<br />

26.10.<strong>2022</strong><br />

8.00 bis 16.00 Uhr<br />

RuhrCongress Bochum<br />

Stadionring 20<br />

44791 Bochum<br />

BESUCHER-<br />

REGISTRIERUNG<br />

erforderlich für Einlass-Code<br />

Meorga<br />

Messen<br />

2023:<br />

Leverkusen<br />

Hamburg<br />

Ludwigshafen<br />

Landshut<br />

www.meorga.de<br />

26.04.2023<br />

21.06.2023<br />

13.09.2023<br />

18.10.2023<br />

MEORGA GmbH - Sportplatzstr. 27 - 66809 Nalbach<br />

Telefon 06838 8960035 - info@meorga.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

03 Schemazeichnung<br />

des<br />

Filtrationmodules<br />

02 Analytische<br />

Fotozentrifuge<br />

Lumisizer<br />

mittels) nimmt der Filtrationsdruck bei konstanter Rotordrehgeschwindigkeit<br />

kontinuierlich ab. Bei Verwendung einer geeigneten<br />

zeitlichen Rotordrehzahlanpassung lassen sich analog zu<br />

konventionellen Methoden auch quasi konstante Filtrationsdrücke<br />

einstellen.<br />

MESSUNG DES FILTERMITTEL-LEER-<br />

WIDERSTANDS<br />

Zur Bestimmung des Filtermittel-Leerwiderstands wird das Filtermittel<br />

mit der kontinuierlichen Phase der Dispersion durchströmt.<br />

Bei der Filtration von Suspensionen werden dispergierte<br />

Partikel, die meist größer sind als die Poren des Filtermittels, auf<br />

dessen Oberfläche zurückgehalten. Die so entstandene Schicht<br />

wird als Filterkuchen bezeichnet. Der Filterkuchen selbst baut<br />

sich mit fortschreitender Filtration zunehmend auf, sodass die<br />

kontinuierliche Phase einen stetig größer werdenden Widerstand<br />

überwinden muss.<br />

Die Durchströmung poröser Medien wird durch die Darcy-<br />

Gleichung beschrieben. Sie definiert den Volumenstrom als Quotient<br />

der gesamten Druckdifferenz und des gesamten Filterwiderstands<br />

normiert mit der Viskosität der kontinuierlichen Phase<br />

der Dispersion. Aus diesem kann der spezifische Filterkuchenwiderstand<br />

abgeleitet werden. Der Filtermittel-Leerwiderstand<br />

und der spezifische Kuchenwiderstand sind additiv.<br />

Für Vergleichsmessungen wird eine konventionelle Filternutsche<br />

(für Fluidvolumina etwa 250 ml) verwendet. Die Filtermittelauflagefläche<br />

beträgt 20 cm 2 . Das Filtratvolumen wird gravimetrisch<br />

bestimmt. Als Filtermittel dienen Polymer-Flachmembranen<br />

(Polypropylen) mit einem nominellen Porendurchmesser von<br />

100 nm. Aufgrund der Hydrophobizität werden diese vor den Versuchen<br />

mit Ethanol benetzt. Als kontinuierliche Phase wird<br />

vollentsalztes Wasser verwendet. Die disperse Phase sind Vollglaskugeln<br />

mit einem mittleren Durchmesser von etwa 11 µm.<br />

Um eine Vergleichbarkeit mit konventioneller Nutschenfiltration<br />

nach VDI 2762 zu erreichen, wird die Zentrifuge mit einer kontinuierlich<br />

steigender Drehzahlrampe programmiert, um einen<br />

konstanten Überdruck einzustellen.<br />

Das miniaturisierte Mehrproben-Fotozentrifugalfiltrationsverfahren<br />

eignet sich zur schnellen, ökologischen und ökonomischen<br />

Quantifizierung der Filtermedien bzw. -membranen sowie<br />

der Filtrierbarkeit von Dispersionen. Gerade für die Zielapplikationen<br />

(kleine Probenmengen von wertigen Materialien, Gefahrstoffe)<br />

bietet dies deutliche Vorteile zur effizienten Entwicklung<br />

von neuen Materialien oder Prozessoptimierungen. Zudem bietet<br />

die Möglichkeit zur simultanen Messung von bis zu zwölf Proben<br />

gleichzeitig eine effiziente Arbeitsweise. Die im Rahmen dieser<br />

Untersuchungen vorgestellten Ergebnisse mit konventioneller<br />

Nutschenfiltration und der analytischen Zentrifugalfiltration<br />

zeigen gute Übereinstimmungen.<br />

Bilder: LUM, Begiz – stock.adobe.com<br />

www.lum-gmbh.de<br />

AUTOREN<br />

Sebastian Boldt und Arnold Uhl,<br />

beide LUM GmbH, Berlin<br />

ONLINE-SEMINARE ZUR<br />

PARTIKELCHARAKTERISIERUNG<br />

webinars.lum-gmbh.com<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

IO-LINK DIGITALISIERT PROZESSANLAGEN<br />

IO-Link ist eine Feldbus-unabhängige Technologie für die Punkt-zu-Punkt-Kommunikation. Sie<br />

überzeugt durch einfache Handhabung und ermöglicht die kostengünstige Digitalisierung von<br />

Anlagen. Vor allem in der Lebensmittelindustrie sei die Nachfrage nach dem Kommunikationsstandard<br />

stark gewachsen, so Endress+Hauser. IO-Link gilt als etablierter Standard für Messgeräte mit<br />

Basisfunktionalität, die dadurch Vorteile wie Datentransparenz und zusätzliche Kontrolle durch die<br />

digitale Technologie bieten. Gerade Anbieter von Maschinen oder ganzen Prozesseinheiten (Skids)<br />

für die Lebensmittelindustrie tendieren dazu, IO-Link-fähige Sensoren und Aktoren einzubinden.<br />

Insbesondere für Hilfskreisläufe sind Messgeräte mit Basisfunktionalität gut geeignet; Geräte mit<br />

zusätzlichen Funktionen würden Komplexität und Kosten unnötig steigern.<br />

Ein Großteil der IO-Link-Sensoren kann durch eine einfache Änderung der Gerätekonfiguration<br />

optional auch im Analogmodus (4–20 mA) betrieben werden. So können Arbeitsabläufe in der Produktion zunächst bestehen<br />

bleiben. Werden neben dem eigentlichen Prozessparameter auch Zusatzinformationen wie Diagnose- und Servicedaten benötigt,<br />

kann ein installiertes IO-Link-fähiges Gerät einfach auf ein digitales Signal umgestellt werden.<br />

www.endress.com<br />

FEUCHTEMESSUNG<br />

MIT MIKROWELLEN<br />

Der neue Sensor FL-Wapp-2<br />

der Ludwig Gesellschaft für<br />

Mess- und Regeltechnik<br />

misst Feuchte und Temperatur<br />

von Schüttgütern mittels<br />

Mikrowellentechnologie. Er<br />

unterstützt moderne<br />

Industrie-4.0-Konzepte,<br />

sodass Anwender damit<br />

dynamische Produktionsprozesse<br />

intelligent vernetzen<br />

können. Sowohl die<br />

Messwerte als auch die<br />

Parametrierung des Sensors<br />

werden wireless übertragen.<br />

Der Sensor soll also sicher<br />

außerhalb von Gefahrenbereichen<br />

bedient werden<br />

können. Die Analogausgabe<br />

der Messwerte lässt laut<br />

Hersteller die einfache<br />

Integration in Neu- oder<br />

Bestandsanlagen zu.<br />

Durch die kompakte Bauform<br />

mit einem Durchmesser<br />

von 2" und der Befestigungsmöglichkeit<br />

über<br />

Tri-Clamp-Anschluss kann<br />

der Sensor problemlos auch<br />

unter schwierigen Platzverhältnissen<br />

wie in konischen<br />

Mischbehältern, pneumatischen<br />

Fördersystemen oder<br />

Sprühtrocknern montiert<br />

werden.<br />

Es liegen Zertifikate für den<br />

Einsatz in der Lebensmittelproduktion<br />

wie auch in<br />

Staub-Ex-Bereichen vor.<br />

www.fludwig.com<br />

H2-Anwendungen<br />

Druckmessumformer und<br />

individuelle Lösungen<br />

REconnect Schnellkupplung<br />

Sicheres Trennen und Verbinden<br />

von Druckmittlersystemen<br />

Weitere Infos unter www.labom.com


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

MEHR SICHERHEIT MIT CLOUDCOMPUTING<br />

Weiss Technik will mit der<br />

Steuerungssoftware S!mpati<br />

online die Datensicherheit<br />

erhöhen. Alle Prüfanlagendaten<br />

werden automatisch in die Cloud<br />

übertragen. Weiterer Vorteil: Der<br />

User hat standort-unabhängigen<br />

Zugriff. So sind zum Beispiel<br />

automatisierte Prüfberichte oder<br />

laufzeitunabhängige Auswertungen<br />

schnell und einfach von<br />

überall erstellt.<br />

Die Software eignet sich für das Management von Prüfanlagen.<br />

Sie ermöglicht die Organisation von Prüfungen und<br />

Anfertigung von Prüfberichten über das Internet. Einer der<br />

wichtigsten Vorteile ist laut Hersteller jedoch die redundante<br />

Speicherung der Daten. Das heißt: Sämtliche Messergebnisse,<br />

Geräteinformationen und Prüfberichte werden zusätzlich zur<br />

lokalen Sicherung in der Cloud gespeichert. Damit sind die<br />

Daten geschützt – auch wenn Feuer, Wasser, Sturm oder Viren<br />

die Informationen an einem Standort vernichten.<br />

Die Übertragung der Daten übernimmt ein von Weiss Technik<br />

entwickeltes Gateway. Dieses stellt die Verbindung zwischen<br />

dem lokalen System und der Cloud her. Zudem kann der User<br />

nur lesend auf Clouddaten zugreifen. Eine Gefährdung durch<br />

Schadsoftware aus der Cloud sei damit ausgeschlossen.<br />

www.weiss-technik.com<br />

EINGRIFFSFREIE DURCHFLUSSMESSUNG<br />

Die neue Messgeräteserie<br />

Fluxus 831 mit eigensicheren<br />

Eingängen eignet sich<br />

zur eingriffsfreien Durchflussmessung<br />

von Dampf<br />

und Wasserstoff. Der H831<br />

ist ein Clamp-on-Ultraschalldurchflussmesser,<br />

der für den Einsatz in<br />

explosionsgefährdeten<br />

Bereichen der Zone 1<br />

zugelassen ist. Er kann in der<br />

kohlenwasserstoffverarbeitenden<br />

Industrie den<br />

Normvolumenstrom und die<br />

API-Dichte ermitteln. Dieser eingriffsfreie Durchfluss messer<br />

kombiniert laut Hersteller Ultraschall-Durchfluss- und<br />

-Schallgeschwindigkeitsmessung mit erweiterten Berechnungs-<br />

und Diagnosefunktionen. Sein robustes und langlebiges<br />

explosionsgeschütztes Gehäuse soll optimal für den<br />

Einsatz in der Branche geeignet sein. Der integrierte HPI-<br />

Rechner ermittelt die API-Dichte, Betriebsdichte, Normdichte<br />

und kinematische Viskosität. Die gemessenen Volumenströme<br />

werden automatisch gemäß den Industrie standards<br />

ASTM1250, GPA TP25 und D4311 temperatur- und druckkompensiert.<br />

www.flexim.de<br />

SENSOR ERKENNT LUFT- UND GASBLASEN<br />

Mit der Sensorserie PAD20 bietet Baumer eine Lösung für ein<br />

bekanntes Problem: Die Erkennung von Luft- und Gasblasen<br />

im Prozessmedium. Der Sensor detektiert laut Hersteller<br />

selbst geringe Luft- und Gaseinschlüsse und vermeidet so<br />

unter anderem das Trockenlaufen von Pumpen und damit<br />

verbundene Anlagenausfälle. Bei zahlreichen in der Praxis<br />

erprobten Anwendungen<br />

ermögliche der Einsatz des<br />

Sensors somit eine Steigerung<br />

der Anlageneffektivität<br />

bei hoher Prozesssicherheit<br />

und Qualität.<br />

Entwickelt wurde der<br />

Sensor für einen Kunden<br />

aus der Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie. Dieser wollte beim Behälterwechsel<br />

verhindern, dass seine Anlagen leer- und die Pumpen trockenlaufen.<br />

Gleichzeitig sollte die in den Transportbehältern<br />

vorhandene Fruchtmischung komplett entleert werden, um<br />

den Ressourceneinsatz zu optimieren. Durch den Einsatz des<br />

Sensors werden kleinste Luft-und Gasblasen bei der Dosage<br />

von Fruchtzubereitung erkannt und so der optimale Zeitpunkt<br />

für den Containerwechsel bestimmt.<br />

Medienunabhängig detektiert der Sensor Flüssigkeiten mit<br />

einer Dielektrizitätskonstante größer 1,5 und ermöglicht<br />

somit hohe Flexibilität. Über die individuelle Festlegung von<br />

zwei Schalt bereichen haben Anwender die Möglichkeit, den<br />

Sensor optimal auf die Bedürfnisse des Prozesses einzustellen.<br />

www.baumer.com<br />

CLOUDBASIERTER SERVICE ZUR<br />

ANLAGENÜBERWACHUNG<br />

Die Yokogawa<br />

Electric<br />

Corporation hat<br />

Oprex Asset<br />

Health Insights<br />

entwickelt. Es<br />

handelt sich<br />

um einen<br />

cloudbasierten<br />

Dienst zur Anlagenüberwachung, der Betriebsdaten von<br />

verteilten Anlagen erfasst, aufbereitet und aggregiert. Der<br />

Service ermöglicht eine Echtzeit-Verbindung zu den Anlagen<br />

von jedem beliebigen Standort aus und soll Unternehmen<br />

eine 360°-Ansicht ihrer Betriebsanlagen bieten. Das erleichtere<br />

die Anlagenverwaltung und steigere sowohl die betriebliche<br />

als auch die geschäftliche Effizienz.<br />

Asset Health Insights wird durch ein Out-of-the-box-Framework<br />

für die Datenerfassung unterstützt, das den Zustand der<br />

Anlagen optimiert und deren Lebenszyklus verlängert. Die<br />

Leistung soll hierbei in Echtzeit überwacht und Ereignisse<br />

zuverlässig vorhersagt werden, sodass Kunden proaktiv<br />

darauf reagieren können. Mit diesem Service sollen Daten,<br />

basierend auf der in der Norm ISA-95 definierten Anlagenhierarchie,<br />

einfach modelliert und verwaltet werden können.<br />

Asset Health Insights wird von der Yokogawa Cloud1 unterstützt<br />

und verfügt über eine Analysefunktion für künstliche<br />

Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML).<br />

www.yokogawa.com<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

SIMULATION ELEKTRISCHER SYSTEME IM<br />

ENGINEERING NUTZEN<br />

Die Aucotec AG erweitert ihre Bandbreite an Simulationsintegrationen<br />

für die Kooperationsplattform Engineering Base<br />

(EB) mit einer Standardanbindung an Etap. Die Analyselösung<br />

simuliert und kalkuliert alle elektrischen Komponenten in den<br />

Bereichen Energie, Transportation, Niedervolt- und Industrieanlagen.<br />

Mit der Schnittstelle schafft Aucotec eine umfangreiche<br />

Verbindung von Engineering und Simulation. Denn sie<br />

umfasst gleichzeitig mit den elektrotechnischen Daten auch<br />

alle Aspekte der Instrumentierung und Automation im<br />

Maschinen- und Anlagenbau. Grund ist EBs datenbasiertes<br />

Prinzip einer Single Source of Truth, die disziplinübergreifend<br />

für alle Kernaufgaben des Anlagen-Engineerings nutzbar ist.<br />

Diese Universalität kommt Etap, als „Kalkulationsmaschine“<br />

für diverse Industriesektoren konzipiert, entgegen.<br />

So transformiert das Interface beispielsweise ein Single-Line-<br />

Diagramm (SLD) aus EB auf Knopfdruck zu Etap in eine<br />

toolgerechte Darstellung, die dort direkt bearbeitbar ist und<br />

sich, wenn nötig, ergänzen lässt.<br />

Nach Analyse und Berechnung der elektrischen Spezifikationen<br />

des im SLD festgelegten Equipments, wie Leitungen,<br />

Busse, Leistungsschalter und ähnliches, werden die Ergebnisse<br />

über einen EB-Assistenten in die Engineeringplattform<br />

zurückübertragen. Mit diesen Daten reichert EB durch Mappen<br />

und Ergänzen der Attribute die entsprechenden Objekte im<br />

SLD an. So wächst das zentrale Datenmodell der (Teil-)Anlage<br />

und alle Beteiligten – eben auch die Instrumentierungs- und<br />

Automations-Fachleute – können alle dazugewonnenen<br />

Details direkt für ihre Weiterbearbeitung verwenden.<br />

www.aucotec.com<br />

ECHTZEITKOMMUNIKATION ÜBER 5G<br />

MIT PROFINET<br />

Siemens will die<br />

Übertragung von<br />

Profinet IO über ein<br />

privates 5G-Netzwerk<br />

ermöglichen.<br />

Dadurch können<br />

Daten in Echtzeit<br />

für industrielle<br />

Anwendungen<br />

übertragen<br />

werden. Bewirkt<br />

wird dies durch die Übermittlungstechnologie VXLan (Virtual<br />

extensible LAN) in den Scalance 5G-Routern und Security<br />

Appliances von Siemens. Die Technologie bettet laut Hersteller<br />

das Profinet-IO-Protokoll, das in Layer 2 übertragen wird, in<br />

Layer-3-Pakete ein, wodurch diese über Netzwerkgrenzen<br />

hinweg übermittelt werden können.<br />

Da nun die Layer-2-Kommunikation über 5G stattfindet, kann<br />

eine zentrale Steuerung mit dezentralen Peripherie-Baugruppen<br />

auf mobilen Teilnehmern wie fahrerlosen Transportsystemen<br />

(FTS) mittels Profinet in einem privaten 5G-Netz kommunizieren<br />

und es müssen keine lokalen Steuerungen auf den<br />

einzelnen FTS eingesetzt werden. Dies soll Kosten sparen und<br />

den Wartungsaufwand verringern.<br />

Siemens entwickelt ein eigenes 5G-Ökosystem, das aus einer<br />

5G-Infrastruktur für private 5G-Netze und Endgeräten<br />

besteht. Die 5G-Infrastruktur befindet sich noch in der<br />

Entwicklung und soll 2023 erhältlich sein.<br />

www.siemens.de<br />

ENTWÄSSERUNGSSYSTEME PLANEN UND BETREIBEN<br />

Die Barthauer Software GmbH präsentiert die neuesten Entwicklungen rund um<br />

Basys – ein integratives und skalierbares Infrastrukturmanagementsystem. Damit sei<br />

es möglich, sämtliche Berechnungen, die für Planung, Bemessung, Bau, Betrieb,<br />

Unterhalt und Sanierung von Entwässerungssystemen notwendig sind, direkt in der<br />

Datenbank durchzuführen. Auf sämtliche Simulationsergebnisse könne direkt<br />

zugegriffen werden.<br />

Ein weiterer Baustein ist die grafische Datenbearbeitung unter Revit. Ohne zusätzliche<br />

Datentransfers lassen sich Abwasseranlagen laut Hersteller direkt aus der Datenbank in Revit visualisieren. Die Verwaltung<br />

und Visualisierung der Anlagen sind in einer 2D- und 3D-Modellierung möglich. Der Anlagenaufbau kann bis auf die einzelnen Bauteile,<br />

wie zum Beispiel Schachtunterteil, Konus und Abdeckung, heruntergebrochen werden.<br />

www.barthauer.de<br />

www.ProcessSensing.com<br />

Michell | Dew Point Instruments<br />

Aii | Oxygen Sensors<br />

Rotronic | Humidity Instruments<br />

Rotronic | Monitoring System<br />

LDetek | Trace Impurity Analyzers<br />

Dynament | Gas Safety Sensors<br />

Ntron | Oxygen Analyzers<br />

SST | Oxygen Sensors


LABORAUTOMATISIERUNG<br />

ÜBER EIN ZENTRALES<br />

LEITSYSTEM KOMMUNIZIEREN<br />

Der Chemie- und Pharmakonzern Merck will neben der Digitalisierung der<br />

Produktion auch sein weltweites Laborumfeld im Unternehmensbereich<br />

Electronics automatisieren. Ein Ziel: Die Markteinführung neuer Produkte<br />

beschleunigen.<br />

Bei der Auswahl der Systempartner für seine Automatisierungslösungen<br />

legt Merck Wert auf offene Plattformen<br />

und Unabhängigkeit der einzelnen Applikationen. So haben<br />

Merck und Siemens 2021 ein Projekt zur Modularisierung<br />

der Produktionsanlagen für die Herstellung von neuen Materialien<br />

und Produkten in den drei Unternehmensbereichen Healthcare,<br />

Life Sciences und Electronics gestartet.<br />

Unabhängig davon hat Merck in einem weiteren Schritt in den<br />

Forschungs- und Entwicklungslaboren des 2020 neu eröffneten<br />

Electronics Technology Center am Hauptsitz des Unternehmens<br />

in Darmstadt eine Automatisierungssoftware von Copa-Data eingeführt,<br />

die nun auch weltweit in vielen weiteren Laboren implementiert<br />

wird. Dadurch sollen ein effizienteres Zusammenspiel<br />

von Produktion sowie Forschung und Entwicklung (F&E) erzielt<br />

und die Zeit bis zur Markteinführung neuer Produkte um bis zu<br />

50 Prozent beschleunigt werden. „Geschwindigkeit ist bei der<br />

Markteinführung ein entscheidender Wettbewerbsvorteil und ist<br />

gerade bei unseren Produkten besonders wichtig“, sagte Hajo<br />

Neumann, Leiter Integrated Supply Chain im Unternehmensbereich<br />

Electronics von Merck. „Es ist außerdem zu erwarten,<br />

dass die Grenzen zwischen F&E und Produktion in Zukunft mehr<br />

und mehr verschwimmen. So werden schon heute immer kleinere<br />

und dafür sehr individualisierte Chargen im Labor hergestellt“,<br />

sagt Neumann.<br />

VERSCHMELZUNG VON OT UND IT<br />

Eine Softwareplattform kann zur digitalen Transformation und<br />

Verschmelzung von OT (Operational Technology) und IT beitragen.<br />

„Eine Laborumgebung zu konfigurieren – im Zusammenspiel aus<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Hard- und Software – sollte so einfach sein, wie einen neuen Drucker<br />

am PC anzuschließen“, sagt Thomas Punzenberger, CEO und<br />

Gründer von Copa-Data. Schnelligkeit, Flexibilität und Effizienz<br />

sollen deutlich verbessert werden.<br />

Was in Produktionshallen unter Begriffen wie „Industrie 4.0“,<br />

„Smart Factory“ oder „Industrial Internet of Things“ bereits bewährt<br />

im Einsatz ist, hat Merck nun erstmals auch im Laborumfeld<br />

umgesetzt. Bisher undenkbar als Ort der Automatisierung,<br />

entspricht das Unternehmen damit den Bedürfnissen eines<br />

Markts, der nach immer kürzeren Einführungszeiten sowie individualisierten<br />

Produkten fragt. Im Gegensatz zur Produktionshalle<br />

ist der Alltag im forschenden Labor vor allem davon geprägt,<br />

dass Anlagen regelmäßig neu konfiguriert und Arbeitsschritte<br />

laufend geändert werden müssen. Damit ist das Labor<br />

ein Umfeld, das auf den ersten Blick nur wenig Automatisierungspotenzial<br />

erkennen lässt.<br />

Den Schlüssel zum Erfolg hat Merck in der modularen Produktion<br />

gefunden und setzt in der Umsetzung auf einen „MTP“ genannten<br />

Industriestandard, kurz für Module Type Package. Hinter MTP<br />

verbirgt sich ein Lösungsansatz mit dem – unabhängig von der<br />

im Einsatz befindlichen typischerweise fragmentierten Hardund<br />

Softwarelandschaft – alle Anlagen in einem zentralen Leitsystem<br />

miteinander kommunizieren können.<br />

Einzelne Arbeitsschritte werden in abgeschlossenen Modulen<br />

gespeichert und lassen sich ohne Programmierkenntnisse von<br />

den Forschenden selbst mit einigen wenigen Klicks und in kurzer<br />

Zeit zu immer wieder neuen Anwendungen und Prozessen kombinieren.<br />

Ein weiterer Vorteil: MTP-Module können aus dem Labor<br />

nahtlos in die Produktion überführt werden. Rezepte, die im<br />

Ausgehend vom Electronics Technology Center in Darmstadt automatisiert<br />

Merck sein weltweites Laborumfeld auf Basis von Module Type<br />

Package (MTP)<br />

Labor entstehen, können somit zeitnah in die Massenproduktion<br />

gehen, ohne manuell und aufwändig die Produktionsstraßen neu<br />

konfigurieren zu müssen.<br />

Bilder: Copa Data, Paulista – stock.adobe.com<br />

www.copadata.com<br />

AUTORIN<br />

Katharina Wirtz, Consense<br />

Communi cations GmbH, München<br />

MERCK<br />

Merck ist in den Bereichen Life Sciences,<br />

Healthcare und Electronics tätig. 2021<br />

erwirtschaftete das Unternehmen in<br />

66 Ländern einen Umsatz von 19,7 Milliarden<br />

Euro und beschäftigte mehr als<br />

60.000 Mitarbeiter. Die Gründerfamilie ist<br />

bis heute Mehrheitseigentümer des<br />

börsennotierten Konzerns.<br />

Geschwindigkeit ist bei der Markteinführung<br />

ein entscheidender Wettbewerbsvorteil und<br />

ist gerade bei unseren Produkten besonders<br />

wichtig.<br />

Hajo Neumann, Leiter Integrated Supply Chain im<br />

Unternehmensbereich Electronics von Merck<br />

COPA-DATA<br />

Copa-Data ist ein unabhängiger Softwarehersteller<br />

im Bereich Digitalisierung.<br />

Mit der Softwareplattform Zenon werden<br />

weltweit Maschinen, Anlagen, Gebäude<br />

und Stromnetze automatisiert, gesteuert,<br />

überwacht, vernetzt und optimiert. Im Jahr<br />

2021 erwirtschaftete das 1987 von Thomas<br />

Punzenberger in Salzburg gegründete<br />

Familienunternehmen mit seinen weltweit<br />

über 300 Mitarbeitern einen Umsatz von<br />

64 Millionen Euro.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 35


LABORDIGITALISIERUNG<br />

IN DREI STUFEN ZUM ZIEL<br />

Seit einigen Jahren ist die Automatisierung eines der wichtigsten Themen für<br />

das moderne Labor. Dieses große Vorhaben kann man in drei Stufen<br />

unterteilen. Mit jeder Stufe erreichen Sie einen höheren Grad der Digitalisierung<br />

für Ihr Labor und verbinden individuelle Dateninseln zu einem<br />

hoch performanten Netzwerk.<br />

Für ein erfolgreiches Projekt zur Digitalisierung eines Labors<br />

kommt es auf die strukturierte Planung und Vorbereitung<br />

an. Durch das Aufteilen des Gesamtprojektes in kleinere<br />

Pakete lässt sich eine höhere Akzeptanz im Unternehmen<br />

erzielen. Die Messbarkeit von Erfolgsfaktoren wird erhöht<br />

und Etappenziele werden schneller erreicht. Ein weiterer Vorteil<br />

dieser Vorgehensweise ist die höhere Kosteneffektivität und<br />

Budget sicherheit.<br />

Auch wenn das vorgestellte Beispiel am häufigsten zum Einsatz<br />

kommt, kann man die Reihenfolge der Stufen verändern. Jede<br />

Phase beinhaltet einen Teilerfolg auf dem Weg zum Ziel.<br />

STUFE 1<br />

Die Basis für Stufe 1 ist ein Laborinformations- und -management<br />

System (LIMS), in dem alle Daten in einer zentralen Datenbank<br />

abgelegt werden. Das LIMS bildet quasi das zentrale Nervensystem<br />

des Labors ab. Die meisten dieser Systeme beinhalten<br />

Standardfunktionen zum Anschluss von Messgeräten wie beispielsweise<br />

Laborwaagen, die sich einfach per Konfiguration<br />

(Gamp5 Cat.4) parametrisieren lassen. Besonders moderne LIMS<br />

erlauben es, sowohl hochmoderne als auch betagte Laborgeräte<br />

zu integrieren. Dazu liefern einige Herstellersehr kompakte Anschlussboxen,<br />

die einen Mini-PC beinhalten und bereits vorkonfiguriert<br />

ausgeliefert werden. An diese Boxen lassen sich Messgeräte<br />

per USB, RS232 oder LAN anschließen und stellen somit<br />

eine elektronische Weiterleitung der Messdaten her.<br />

In dieser Stufe werden alle Messgeräte angebunden, die eine<br />

elektronische Datenübertragung erlauben. Der Messwert wird<br />

vom Messgerät abgerufen und in die Ergebniserfassung eingetragen.<br />

Man unterscheidet hier zwischen einfachen und komplexen<br />

Messgeräten. Bei letzteren werden üblicherweise Dateien eingelesen<br />

und über ein sogenanntes Parsingscript interpretiert und<br />

den Proben zugeordnet. In beiden Varianten wird über das LIMS<br />

der Gerätestatus abgeprüft, wobei ggf. Werte abgelehnt werden,<br />

falls ein Gerät nicht mehr qualifiziert (kalibriert) sein sollte.<br />

In dieser ersten Stufe der Laborautomatisierung erhält man<br />

große Vorteile durch eine geprüfte und fehlerreduzierte Datenübertragung.<br />

Auf dem Weg zum digitalisierten Labor hat man somit<br />

circa 30 Prozent der Strecke absolviert.<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

01 Die Vernetzung aller<br />

Geräte reduziert die<br />

Übertragung von Fehlern<br />

und beschleunigt den<br />

Datenaustausch<br />

02 In Stufe 1 werden<br />

alle Geräte, hier zum<br />

Beispiel Waagen, ins<br />

LIMS integriert<br />

02<br />

STUFE 2<br />

Die zweite Ausbaustufe der Labordigitalisierung befasst sich mit<br />

den Prozessen im Labor. Ständig wiederkehrende Laborabläufe,<br />

die die Labormitarbeiter wie aus dem Effeff beherrschen, lassen<br />

sich etwas schwerer digitalisieren. Hier hat sich ein Begriff etabliert,<br />

der ursprünglich aus den USA stammt und wenig trainierten<br />

Mitarbeitern die Arbeit im Labor erleichtern sollte. Das sogenannte<br />

Lab Execution System (LES) oder auch Method Execution<br />

System (MES) strukturiert eine analytische Methode und sichert<br />

ihre Abarbeitung.<br />

In den letzten Jahren ist besonders beim LES die Möglichkeit<br />

der mobilen Datenerfassung in den Fokus gerückt. Die Mitarbeiterin<br />

findet auf dem Tablet die für sie vorgesehene Methode und<br />

startet den Ablauf. Wie unter Stufe 1 beschrieben, liefern die<br />

Messgeräte alle Werte elektronisch und zeigen diese auf dem<br />

Tablet an. Die Mitarbeiterin bewertet das Ergebnis und wird<br />

Schritt für Schritt durch die Methode geführt. Hierbei kann sie<br />

sich die genaue Durchführung der SOP auf dem Tablet anzeigen<br />

lassen. Für den nächsten Schritt wählt sie das passende zur Ver-<br />

fügung stehende Gerät aus, das hierfür vorgesehen ist. Die LES/<br />

LIMS-Software hat diese LES-Schritte in den Stammdaten vorgeplant,<br />

die Labormitarbeiterin führt sie lediglich dort aus, wo sie<br />

sich gerade befindet.<br />

Diese Art der Abbildung der Laborprozesse führt zu einer deutlichen<br />

Effizienzsteigerung. Früher wurden diese Daten in einem<br />

Laborjournal erfasst, waren eher unstrukturiert und boten verständlicherweise<br />

kaum Möglichkeiten zur Datenrecherche.<br />

LABORAUTOMATISIERUNG<br />

IN DREI STUFEN<br />

n Anbindung von Messgeräten und automatisierte<br />

Datenübertragung<br />

n Automatisierung von Laborprozessen inklusive mobiler<br />

Datenerfassung<br />

n Rohdatenarchivierung<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 37


BETRIEBSTECHNIK<br />

03 Daten<br />

können beliebig<br />

zwischen LIMS<br />

und Endgerät<br />

ausgetauscht<br />

werden<br />

Durch die moderne LES-Funktionalität erreicht das Labor auch<br />

einen höheren Qualitätsstandard und erfüllt die regulatorischen<br />

Auflagen von GxP, CFR 21 Part 11, ISO 17025 und weiteren Richtlinien.<br />

Neben der Zeiteinsparung reduziert man auch Fehlerquellen,<br />

die in einem modernen Labor auf ein Mindestmaß verringert<br />

werden sollen. Hier wird das Tablet zum ständigen Begleiter<br />

und mobilen Datenerfassungsgerät der Labormitarbeiter.<br />

Die Anbieter in der Laborinformatik stellen unterschiedliche<br />

Softwarer-Plattformen zur Verfügung. Besonders flexibel sind<br />

diese Lösungen, wenn sie sowohl online als auch offline Daten<br />

erfassen können. Damit hat man als Benutzer ein breiteres Einsatzspektrum,<br />

da man mit dem Tablet auch schon mal Daten erfassen<br />

möchte, wo kein Netzwerk verfügbar ist. Wenn der Laborprozess<br />

zum Beispiel die Datenerfassung im Freiland (Probenahme)<br />

oder in einem Lagerraum in Betriebsnähe (Ex-Schutz)<br />

stattfinden soll, gibt es dort in der Regel kein Netzwerk.<br />

Dafür verfügen diese Produkte über eine Offlinedatenbank, die<br />

sich zu einem späteren Zeitpunkt mit der zentralen Datenbank<br />

repliziert. In der Regel verfügen diese Softwareprodukte auch<br />

über weitergehende Funktionen, zum Beispiel dem Erzeugen<br />

von Fotos und dem Einscannen von Barcodes. Höhere Flexibilität<br />

erhält man durch die Eingabe von Freitexten und Kommentaren,<br />

die bei manchen Betriebssystemen (etwa Android) sogar per<br />

Spracheerfassung eingegeben werden können.<br />

Mit dieser zweiten Stufe zur Abbildung der Laborprozesse und<br />

der gesteuerten Ausführung der Methoden erreicht man einen<br />

weiteren Meilenstein beim Projekt der Labordigitalisierung und<br />

liegt nun etwa bei 70 Prozent des Gesamtprojektes.<br />

STUFE 3<br />

Das Thema der Rohdatenarchivierung im Labor ist bereits seit<br />

vielen Jahren wichtiger Bestandteil der Digitalisierung. Messgeräte<br />

liefern Daten als digitale Messwerte (Stufe 1), aber auch in<br />

Form von Dateien unterschiedlichster Bauart. Bereits seit vielen<br />

Jahrzehnten gibt es den Ascii-Standard, der die Daten in einem<br />

Industriestandard darstellt, sodass sie mit einem beliebigen Texteditor<br />

geöffnet und interpretiert werden können. Hierbei ist zu<br />

erwarten, dass auch in Zukunft diese Daten lesbar sein werden.<br />

Ziel der Rohdatenarchivierung ist dabei, die Daten langfristig<br />

verfügbar zu machen, zum Beispiel in einer relationalen Datenbank.<br />

Gängige LIMS verfügen über die Ablage solcher Daten in<br />

einem sogenannten Blob/Clob-Format. Wenn vor der Ablage der<br />

Daten die Dateien, wie unter Stufe 1 beschrieben, interpretiert und<br />

sogenannte Metadaten extrahiert wurden, können diese Metadaten<br />

hilfreich für die Recherche innerhalb dieser Rohdaten sein.<br />

Auch hierbei bieten die gängigen LIMS eine Volltextsuche an, die<br />

eine Rohdatenbank nach bestimmten Kriterien durchsuchen kann.<br />

Neben den Ascii-Dateien können natürlich auch XML-, PDFoder<br />

PDF-A-Dateien archiviert und für eine Datenrecherche zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Mit dieser dritten Stufe zur Digitalisierung Ihres Labors haben<br />

Sie das Ziel für dieses Projekt erreicht. Sie können somit den<br />

kompletten Lebenszyklus von der Erzeugung über die Prozesse<br />

bis hin zur Archivierung der Daten sicherstellen.<br />

Bilder: iCD, DC Studio – stock.adobe.com<br />

www.icd-system.com<br />

AUTOR<br />

Guido von Dahlen, Geschäftsführer,<br />

iCD System GmbH, Köln<br />

LES – LAB EXECUTION SYSTEM<br />

Das LES – Lab Execution System übernimmt<br />

die geführte Ausführung von Methoden<br />

(SOP: Standard Operating Procedure).<br />

Arbeitsschritte der SOP werden im LES<br />

strukturiert abgebildet. Der Labormitarbeiter<br />

wird durch das LES geführt und arbeitet<br />

die Schritte in der vorgegebenen Reihenfolge<br />

ab. Ein LES wird aus diesem Grund gerne<br />

im regulierten Umfeld (zum Beispiel<br />

Pharma) eingesetzt, um die Prozessreihenfolge<br />

zu gewährleisten. LES wird entweder<br />

als Zusatzmodul angeboten oder als voll<br />

integrierte Funktion im LIMS.<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

SCHNELLE MONTAGE VON ABSTREIFERN<br />

Der FGP-Kopfabstreifer soll sich für die regelmäßige Reinigung und Desinfektion einfach<br />

montieren und demontieren lassen. Die Abstreifblätter sollen sich schnell und unkompliziert<br />

tauschen und spannen lassen. Das reduziert laut Hersteller den Verschleiß und verhindert<br />

Schäden. Der Abstreifer eignet sich für Bänder in den Breiten von 100 bis 1.500 mm. Die<br />

Standard-Blattbreiten reichen von 300 bis 1.500 mm. Die Blätter lassen sich auf die benötigte<br />

Länge einkürzen. Für zusätzlichen Schutz gegen Lebensmittelkontaminationen ist das Abstreifblatt<br />

optional in einem für Metallscanner erfassbarem Material erhältlich. Die Oberflächen sind<br />

glatt, aus Edelstahl oder aus lebensmitteltauglichen Kunststoffen. Bakterien könnten hier schlecht anhaften und sich vermehren.<br />

Die für Lebensmittel zugelassenen Sekundärabstreifer FGS bestehen aus Edelstahlkomponenten. Die Abstreifer lassen sich schnell<br />

wechseln und ermöglichen damit eine unkomplizierte Reinigung und Desinfektion. Anwender können diese Variante für Bänder ab<br />

305 bis 1.829 mm nutzen. Das Abstreifblatt besteht aus einem FDA-konformem, für Lebensmittel zugelassenen Kunststoff. Eine<br />

weiche Kunststofflippe erlaubt zudem den Einsatz bei unebenen oder weichen Bandoberflächen. Die FGP- als auch die FGS-Abstreifer<br />

sind kompatibel mit Endlos- und mechanisch verbundenen Bändern.<br />

www.flexco.com<br />

DETEKTIERBARE<br />

TRANSPORTRIEMEN<br />

UND FÖRDERBÄNDER<br />

improve what<br />

moves<br />

Ressourcen und den Geldbeutel schonen<br />

Mafdel stellt verschweißbare<br />

Förderriemen und -bänder für<br />

Anwendungen in der Lebensmittelindustrie<br />

her. Um<br />

Hygieneprobleme gar nicht<br />

erst aufkommen zu lassen,<br />

habe Mafdel einen Zusatz<br />

entwickelt, der direkt in den<br />

PU-Werkstoff eingebracht wird<br />

und den Bändern antimikrobielle<br />

Eigenschaften verleiht. Ein<br />

weiterer, metalldetektierbarer<br />

Bestandteil, der ebenfalls<br />

direkt in das Rohmaterial<br />

eingebracht werde, ermögliche<br />

es, Gurtfragmente, die<br />

eventuell in Lebensmittelprodukte<br />

eindringen könnten,<br />

mithilfe von Detektoren zu<br />

lokalisieren. Die Förderriemen<br />

und -bänder seien beständig<br />

gegen Chemikalien, Öle und<br />

Fette. Dank ihrer glatten<br />

Oberfläche soll das Anhaften<br />

von Lebensmittelrückständen<br />

vermieden werden. Die<br />

Reinigung sei einfach.<br />

www.mafdel-belts.com/de<br />

Das iglidur ® ECO-Gleitlagerprogramm schont<br />

Ressourcen: ECO H, ECO P, ECO A180 und ECO<br />

G bestehen aus Regranulaten der seit vielen<br />

Jahren bewährten Top-Materialien. Sie sind<br />

genauso wie alle anderen schmier- und wartungsfreien<br />

Gleitlager-Werkstoffe getestet und<br />

ihre Lebensdauer ist online berechenbar.<br />

Gleitlager aus<br />

regranulierten Kunststoffen<br />

Schmier- und wartungsfrei<br />

Ressourcenschonend<br />

Innovationen <strong>2022</strong> ... für die Lagertechnik<br />

.de/news<br />

Tel. 02203-9649-145 info@igus.net motion plastics ®<br />

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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 39


BETRIEBSTECHNIK<br />

GEFAHRSTOFFLAGERUNG IM LABOR<br />

Asecos stellte auf der Achema den neuen Typ 90 geprüften<br />

Multirisk schrank V-Classic-90 vor. Durch ihn soll platzsparendes<br />

Zusammenlagern von brennbaren Flüssigkeiten, Säuren<br />

und Laugen sowie Giften direkt am<br />

Arbeitsplatz mit hohem Brandschutz<br />

möglich sein. Dafür sorgen ein neuer<br />

Schrankaufbau sowie ein integriertes<br />

Lüftungssystem. Für Bedienkomfort<br />

und guten Zugriff auf alle Gebinde<br />

verfügt der Schrank über zwei<br />

Vertikalauszüge, die Nutzer jeweils<br />

von beiden Seiten aus be- und<br />

entladen können.<br />

Der gesamte Schrank ist aus<br />

feuerwiderstandsfähigen Materialien<br />

gefertigt und entspricht der<br />

europäischen Norm DIN EN 14470-1. Er schließt sich im<br />

Brandfall über integrierte Sicherheitseinrichtungen selbsttätig<br />

und bietet den Mitarbeitern und Rettungskräften für<br />

mindestens 90 min Schutz vor den eingelagerten Gefahrstoffen.<br />

Der Schrank innenraum ist laut Hersteller weitestgehend<br />

metallfrei und korrosionsbeständig. Der Schranknutzer<br />

könne frei entscheiden, welche Arten von Gefahrstoffen er<br />

im Schrank lagern möchte. Säuren und Laugen werden<br />

ebenfalls brandgeschützt gelagert. Für akut toxische bzw.<br />

sehr giftige Stoffe ist eine Giftbox integriert.<br />

Das Lüftungskonzept des Multiriskschrankes soll über die<br />

Anforderungen aus der EN 14470-1 hinausgehen. Der zentral<br />

an der Rückwand montierte Abluftkanal ermögliche eine<br />

sichere und gleichmäßige Absaugung jeder Lagerebene.<br />

www.asecos.com<br />

GEFAHRSTOFFMANAGEMENT ERLEICHTERN<br />

Quentic will mit dem Software-Modul Gefahrstoffe die<br />

Gefährdungsbeurteilung vereinfachen. Verantwortliche in<br />

international tätigen Unternehmen müssen sicherstellen,<br />

dass alle EU-Richtlinien für Gefahrstoffmanagement – wie die<br />

Reach-Verordnung, die CLP-Verordnung oder die Seveso-III-<br />

Richtlinie – sowie die damit verbundenen nationalen gesetz -<br />

lichen Rahmenbedingungen eingehalten werden.<br />

Dabei unterstützt sie die Quentic Software laut Anbieter nun<br />

mit flexiblen Bewertungsskalen für Gefährdungsbeurteilungen<br />

sowie konfigurierbaren Lagerklassen für Gefahrstoffe.<br />

Damit sollen sich auch für international agierende Unternehmen<br />

flexible Möglichkeiten ergeben, um verschiedene lokale<br />

Gegebenheiten zu berücksichtigen und die Gefahrstoff-Zusammenlagerung<br />

über den gängigen deutschen Standard<br />

TRGS 510 hinaus zu bewerten. Je nach festgestellter Gefährdung<br />

werden passende Schutzmaßnahmen automatisch<br />

vorgeschlagen. Auch Betriebsanweisungen zu Gefahrstoffen<br />

wurden auf internationale Anforderungen hin optimiert:<br />

Standardisierte Piktogramme nach ISO 7010 können direkt in<br />

die sicherheitsfördernden Dokumente eingebunden werden.<br />

Auch das Zusammenspiel zwischen der Quentic Plattform und<br />

App wurde gestärkt. HSEQ-Fachkräfte und andere Beschäftigte<br />

können nun direkt per Smartphone oder Tablet standortbezogen<br />

auf Gefahrstoffverzeichnisse,<br />

Sicherheitsdatenblätter<br />

und Betriebsanweisungen<br />

zugreifen und<br />

haben somit alle relevanten<br />

Sicherheitsinformationen<br />

ortsunabhängig zur Hand.<br />

www.quentic.com<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2022</strong> im 56. Jahrgang,<br />

ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />

REDAKTION<br />

Leitende Chefredakteurin:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke, Tel.: 06131/992-350,<br />

E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurin: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />

Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic,<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 34: gültig ab 1. Oktober 2021<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 12,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 96,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 111,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


MEDIEN<br />

VON DER ALCHEMIE<br />

IN DEN ALLTAG<br />

Morgens unter der Dusche bis abends<br />

beim Essen und sogar wenn wir einfach<br />

nur atmen: Chemie begleitet uns überall. Das Shampoo, das<br />

Salz in der Suppe, die Luft und natürlich wir selbst bestehen<br />

aus chemischen Stoffen. Je mehr wir über diese Stoffe, ihren<br />

Aufbau, ihre Eigenschaften und ihre Umwandlung wissen,<br />

desto besser verstehen wir also das Leben selbst. Das gilt im<br />

Kleinen wie im Großen, denn die Chemie ist auch das Fundament<br />

für fast alle Prozesse und Wertschöpfungsketten<br />

unserer Industrie. Ohne die Chemie sind die Herausforderungen<br />

der Gegenwart und Zukunft wie Energiewende, Digitalisierung<br />

oder Pandemiebekämpfung<br />

nicht zu bewältigen.<br />

Was zum einen ein<br />

Segen ist, kann aber auch<br />

zugleich Fluch bedeuten:<br />

Plastikabfälle in der Umwelt<br />

oder Überdüngung stehen<br />

beispielhaft dafür.<br />

Die Chemieausstellung im<br />

Deutschen Museum in<br />

München wird in drei<br />

großen Bereichen und mit<br />

vielen interaktiven Elementen<br />

erlebbar. Los geht es mit<br />

den historischen Laboratorien, die als begehbare Dioramen zu<br />

einer Reise von der Alchemie im Mittelalter bis zu Justus von<br />

Liebig im 19. Jahrhundert einladen. Dahinter folgt das<br />

Experimentierfeld mit Besucherlabor, Mitmachboxen und Hörsaal.<br />

Daran schließt die große Ausstellungshalle mit Themeninseln<br />

an, die die Chemie hinter den Dingen des alltäglichen<br />

Lebens zeigen, von Kosmetik über Ernährung, Freizeit und<br />

Sport bis zum Bauen. Dazu gibt es einen umfassenden<br />

Grundlagenbereich unter anderem mit einem riesigen<br />

Periodensystem, der auch mit vielen interaktiven Elementen<br />

hilft, diese elementare Naturwissenschaft zu begreifen.<br />

www.deutsches-museum.de<br />

FACHBUCH: EXPLOSIONS-<br />

SCHUTZ IN EUROPA<br />

Die europäischen Normen für den Explosionsschutz<br />

werden laufend modifiziert und<br />

der IEC-Normung angepasst. Das macht<br />

sie zu einem besonders komplexen<br />

Themengebiet, für das ein umfassendes<br />

Fachwissen nötig ist. Das Jumo-Fachbuch<br />

„Explosionsschutz in Europa“ soll zum<br />

einen eine Hilfestellung für den Einstieg in<br />

den Explosionsschutz sein und zum<br />

anderen auf 80 Seiten Hinweise auf Richtlinien, Vorschriften<br />

und Normen geben, in denen Details zum Explosionsschutz<br />

festgeschrieben sind. Der Autor Dieter Hermann ist bei der<br />

Jumo GmbH & Co. KG für den Bereich „Normen und Zulassungen“<br />

zuständig und verfügt über mehrere Jahrzehnte an<br />

Berufserfahrung in diesem Themengebiet.<br />

„Explosionsschutz in Europa“ bleibt trotz aller Detailtiefe ein<br />

leicht verständlicher und kompetenter Ratgeber für die ersten<br />

Schritte auf diesem Gebiet. Aber auch Explosionsschutz-Experten<br />

finden zahlreiche nützliche Tipps für den betrieblichen<br />

Alltag. Das Buch kann kostenlos als PDF oder gedruckte<br />

Ausgabe direkt bei Jumo bestellt werden.<br />

www.bit.ly/Jumo-Ex-Schutz<br />

VIRTUELLER SHOWROOM ÜBER<br />

INDUSTRIETECHNIK<br />

Mit ihrem neuen virtuellen Showroom bietet die Vogelsang<br />

GmbH & Co. KG Kunden und Interessierten eine 360°-Sicht auf<br />

Zerkleinerungs- und Pumplösungen für vielfältige Industriezweige.<br />

In einer realistischen Umgebung erlangen die<br />

Besucher Einblick in die Vogelsang-Technik für den Einsatz in<br />

ZUSAMMEN LAGERN, WAS ZUSAMMEN GEHÖRT<br />

Lagern Sie Ihre unterschiedlichen<br />

Gefahrstoffe regelkonform zusammen?<br />

Die TRGS 510 bestimmt, bei welchen<br />

Kombinationen Zusammenlagerung<br />

erlaubt oder nur eingeschränkt erlaubt<br />

und wann eine Separatlagerung<br />

erforderlich ist. Denios will mit dem<br />

Zusammenlagerungs-Checker eine<br />

Möglichkeit anbieten, die Lagerung<br />

unterschiedlicher Stoffe sicherer zu<br />

gestalten. Die Anwendung ist für iOS, Android und PC verfügbar.<br />

In der App lassen sich zwei oder mehr Gefahrstoffe<br />

auswählen. Das Ergebnis verrät, welche Kombinationen<br />

erlaubt (grün), eingeschränkt erlaubt (gelb) oder verboten<br />

(rot) sind. Bei eingeschränkter Zusammenlagerung (gelb) gibt<br />

die Anwendung Hinweise zur korrekten Lagerung.<br />

www.denios.de<br />

der Lebensmittel- und Chemieindustrie, der Recycling-Branche<br />

und bei der Herstellung von Farben und Lacken. Für das<br />

multimediale und interaktive Erlebnis sorgen Touchpoints, die<br />

informatives Zusatzmaterial wie Erklärvideos, Broschüren,<br />

Produktdatenblätter und Anwendungsbeispiele bieten.<br />

Der Showroom gibt Einblick in die gesamte Produktpalette:<br />

von Zerkleinerungslösungen wie der Redunit und dem Rotacut<br />

bis hin zu verschiedenen Pumpenreihen. Dazu gehören auch<br />

die kürzlich vorgestellten Drehkolbenpumpen der EP- und<br />

VY-Serie mit dazugehöriger Dichtungstechnik sowie die<br />

ebenfalls in diesem Jahr auf den Markt gebrachte Zerkleinerungslösung<br />

Redunit XRL260.<br />

www.vogelsang.info<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 41


PERSÖNLICH<br />

DIE CHEMIKERIN DR. MERCEDES CASTRO CABADO<br />

DAS LEBEN EIN BISSCHEN<br />

BESSER MACHEN<br />

Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />

unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />

erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />

Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />

Dr. Mercedes Castro Cabado ihre Geschichte.<br />

Was ist Ihre Aufgabe bei Akzo Nobel?<br />

Ich arbeite als Teamleiterin in einem Labor, das auf die Entwicklung<br />

von Coil-Lacken spezialisiert ist. Damit werden Alu- und<br />

Stahlbleche beschichtet, unter anderem um den Korrosionsschutz<br />

zu erhöhen. Ich stimme mich mit dem Team und individuell<br />

mit jedem Mitarbeiter zum Beispiel darüber ab, welche<br />

Experimente wir als nächstes machen sollen. Hierbei fließen<br />

immer aktuelle Ergebnisse aus der Wissenschaft ein.<br />

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am besten?<br />

Ich möchte, dass meine Entwicklungen ein Gewinn für die Gesellschaft<br />

sind. Durch die Arbeit in der Industrie sehe ich direkt, was<br />

meine Arbeit bewirken kann. Neue Entwicklungen bei Coil-Lacken<br />

helfen dabei, Energie zu sparen und Prozesse effizienter zu<br />

machen. Nachhaltigkeit ist einer der Kernwerte von Akzo Nobel<br />

und auch mir sehr wichtig. Schon in meiner Doktorarbeit konnte<br />

ich ein bio-basiertes Bindemittel für Isolationsmaterialien entwickeln,<br />

das man nun kaufen kann. Darauf bin ich sehr stolz.<br />

Sie sind Spanierin und arbeiten heute in Deutschland. Worin<br />

unterscheidet sich die „Denke“ in diesen beiden Ländern?<br />

Je besser ich andere Länder kennengelernt habe, desto mehr<br />

habe ich gemerkt, dass wir als Menschen am Ende des Tages alle<br />

ähnliche Bedürfnisse und Wünsche haben. Aber natürlich prägen<br />

uns unterschiedliche Traditionen. Da sehe ich in Spanien<br />

mehr Kurzfristigkeit und in Deutschland mehr Langfristigkeit.<br />

Zu Ihren Hobbys gehört Fahrradfahren. Haben Sie einen Tipp<br />

für unsere Leser:innen, welche Tour man unbedingt einmal<br />

fahren sollte?<br />

Ich komme aus Galizien und ich liebe Nord-Spanien. Sehr gerne<br />

fahre ich Stücke des Jakobswegs. In Galizien hat man Berge und<br />

flaches Land, man kann die grüne Natur und die Küste genießen<br />

– und das alles auf einer Fahrt. Es gibt nicht allzu viel Tourismus,<br />

dafür aber herrliche Ruhe.<br />

DIE FRAGEN STELLTE KATJA FRIEDL,<br />

REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />

Sie spielen Cello und haben Musik, aber auch Chemie<br />

studiert. Warum haben Sie sich letzten Endes für<br />

die Chemie entschieden?<br />

Musik kann uns helfen, unser Leben zu genießen,<br />

aber durch Chemie verstehen wir, warum<br />

unser Leben so ist und nicht anders. Wir können<br />

ohne Chemie nicht leben, sie gehört zur<br />

Natur. Das finde ich faszinierend.<br />

Ihr Interesse an Chemie wurde schon in<br />

der Schule geweckt. Wie sollte der<br />

Unterricht in naturwissenschaftlichen<br />

Fächern gestaltet sein?<br />

Es ist sehr wichtig, dass in der Schule ein<br />

Gleichgewicht zwischen Theorie und Praxis<br />

besteht. Und noch entscheidender ist es<br />

zu zeigen, wie die Lerninhalte ins tägliche<br />

Leben transferiert werden können. Mein<br />

Tipp: Die Schüler:innen beeindrucken! Ich<br />

erinnere mich daran, wie unser Chemielehrer<br />

uns erzählte, dass wir auf den Mond geschossen<br />

würden, wenn alle unsere Elektronen sich in<br />

diesem Moment vereinen würden. Das habe ich<br />

nie mehr vergessen.<br />

DIE CHEMIKERIN DR. MERCEDES CASTRO CABADO<br />

ENTWICKELT COIL-LACKE<br />

BEI AKZO NOBEL IN HILDEN<br />

42 verfahrenstechnik <strong>2022</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 10/<strong>2022</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 12. 10. <strong>2022</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 26. 09. <strong>2022</strong><br />

01<br />

02<br />

04<br />

03<br />

01 IIoT-Plattform vernetzt verteilte Systeme<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

02 Axialventilatoren bringen gekühlte Luft zielgerichtet<br />

in Bewegung<br />

Bild: Ziehl-Abegg<br />

03 Wie lassen sich Mischprozesse effizienter gestalten<br />

und Energie einsparen?<br />

Bild: Herbst<br />

04 Wartung und Instandhaltung von Raffinerien sind<br />

eine Mammutaufgabe<br />

Bild: Bayernoil<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

DER DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

REDAKTION:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/09 43


VORSCHAU<br />

„Die einfachsten<br />

Rezepte sind<br />

die besten.“<br />

Mehr vom Batch-Experten<br />

in unserem Blog.<br />

Lösungen für flexible Produktion.<br />

Besuchen Sie uns:<br />

19.–20.10. in Bremen<br />

Stand-Nr. 2275<br />

Wenn Sie eine komplette neue Anlage oder auch nur eine einzelne<br />

Einheit integrieren – dann ist das inzwischen mit nur wenigen Klicks<br />

möglich. Mit dem Batch-Konzept von Yokogawa aber können Sie auch<br />

Verfahren, Abläufe und Rezepturen in einfachen Schritten verändern.<br />

Wir unterstützen Sie dabei, komplexe Chargenprozesse selbst zu realisieren.<br />

Das bedeutet für Sie: volle Autorität, maximale Flexibilität.<br />

Yokogawa Deutschland GmbH<br />

Broichhofstraße 7–11<br />

D-40880 Ratingen<br />

Telefon +49(0)2102- 4983-0<br />

Telefax +49(0)2102- 4983-22<br />

www.yokogawa.com/de<br />

info@de.yokogawa.com


UMWELTTECHNIK<br />

SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN VERFAHRENSTECHNIK UND MY FACTORY.<br />

GANZHEITLICHES<br />

BATTERIERECYCLING<br />

UMWELTTECHNIK


DER UMWELTBEAUFTRAGTE<br />

INGO SCHLUTTER<br />

Was gehört zu Ihren Aufgaben als<br />

Umweltbeauftragter?<br />

Wesentlich sind Aufgaben der Koordination, Schulung,<br />

Datenerhebung und Auswertung. Wichtig ist<br />

zudem der Wissenstransfer an neue Mitarbeiter<br />

und seit einiger Zeit auch das Ausrollen unserer<br />

Standards in unsere europäischen Herstellwerke.<br />

Wie sind Sie Umweltbeauftragter geworden?<br />

Durch die Übernahme der Qualitätsleitung. Oft<br />

werden themenverwandte Bereiche wie Umwelt,<br />

Recht und Energie in dieser Abteilung angesiedelt,<br />

sodass sich der Verantwortungsbereich heute mit<br />

diesen vier Schwerpunktthemen beschäftigt.<br />

Warum liegt Ihnen der Umweltschutz am Herzen?<br />

Wir haben nur eine Erde und als Vater möchte ich<br />

der nächsten Generation eine gute Lebensgrundlage<br />

hinterlassen. Insofern ist Nachhaltigkeit nicht nur<br />

ein generell wichtiges Thema unserer Zeit, sie muss<br />

auch zwangsläufig in jedem guten Unternehmen<br />

ein Teil der Kultur werden.<br />

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Arbeit?<br />

Die Vielfältigkeit bedingt durch die vielen Einflüsse,<br />

die im Fachbereich angesiedelt sind.<br />

Wie würden Sie einem jungen Menschen Ihren<br />

Beruf schmackhaft machen?<br />

Wenn Sie agil, abteilungsübergreifend und in interdisziplinären<br />

Teams arbeiten möchten und dabei<br />

Veränderungsprozesse begleiten und forcieren<br />

wollen, dann finden Sie diese Herausforderung nur<br />

in wenigen Bereichen. Einer davon ist Umwelt/<br />

Energie/Qualität/Recht.<br />

Wie halten Sie sich über neue Richtlinien und<br />

Vorgaben auf dem Laufenden?<br />

Wir haben ein sehr gut funktionierendes, digitales<br />

Rechtskataster mit sehr strikten Prüfvorgaben und<br />

einer konsequenten Ableitung von Rechtspflichten,<br />

sodass wir hier an aktuellen Veränderungen sehr<br />

nah dran sind.<br />

▼<br />

„WIR HABEN NUR EINE ERDE<br />

UND ALS VATER MÖCHTE ICH<br />

DER NÄCHSTEN GENERATION<br />

EINE GUTE LEBENSGRUNDLAGE<br />

HINTERLASSEN.“<br />

Ingo Schlutter, Head of Quality and Service,<br />

Denios SE, Bad Oeynhausen<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Wie stellen Sie sich Ihre Arbeit in fünf bis zehn<br />

Jahren vor?<br />

Ich stellte mir mein Tätigkeitsfeld noch digitaler<br />

und noch schnelllebiger, aber auch erfolgreicher<br />

vor, weil der Umweltschutz und das Thema Energie<br />

immer mehr an Bedeutung gewinnen.<br />

Bild: Denios<br />

www.denios.de<br />

2 S2 SUPPLEMENT XX/<strong>2022</strong> 02/<strong>2022</strong>


SCHROTT MIT ROTORSHREDDER<br />

VERARBEITEN<br />

Das britische Unternehmen<br />

Recycling Lives<br />

betreibt eine von BHS-<br />

Sonthofen geplante und<br />

realisierte Recyclinganlage.<br />

Diese wurde für die<br />

Verarbeitung verschiedener<br />

Materialien wie<br />

Automotive Shredder<br />

Residue (ASR), Elektround<br />

Elektronikschrott<br />

(WEEE) sowie sogenannte<br />

Meatballs (Elektromotoren und Motoranker) konzipiert.<br />

Nachdem BHS ein erstes Konzept für eine Anlage erstellt hatte,<br />

erfolgten im Sonthofener Test-Center Versuche mit etwa 2–3 t<br />

von jedem Material des Kunden. BHS erstellte eine Massenbilanz<br />

sowie darauf aufbauend eine Wirtschaftlichkeitsanalyse.<br />

Das Aufgabematerial gelangt über einen Zubringer in den<br />

BHS-Rotorshredder vom Typ RS 3218. Über Prall-, Schlag- und<br />

Scherkräfte beanspruchen die Werkzeuge des Rotorshredders<br />

das Aufgabegut sehr intensiv. Das Ergebnis ist eine selektive<br />

Zerkleinerung: Materialverbunde werden getrennt und die<br />

Stückgrößen zielgerecht reduziert. Das Recyclingunternehmen<br />

verarbeitet alle Feinfraktionen, die kleiner sind als 25 mm, auf<br />

anderen bestehenden Anlagen weiter. Die Fraktion >25 mm<br />

geht auf einen Zick-Zack-Sichter, der das Aufgabegut von<br />

Leichtgut (Folien, Fasern, Staub etc.) befreit.<br />

www.bhs-sonthofen.de<br />

ROHSTOFFE AUS VERBUNDMATERIALIEN UND<br />

GETRÄNKEKARTONS ZURÜCKGEWINNEN<br />

Verbundverpackungsabfälle und gebrauchte Getränkekartons<br />

enthalten wertvolle Rohstoffe. Saperatec nutzt eine Trennflüssigkeit<br />

zur Delamination und zum Lösen in die jeweiligen<br />

Bestandteile. Die verschiedenen Schichten werden getrennt<br />

und in weiteren Prozessschritten nach Material sortiert. Gea<br />

erarbeitete das Verfahren der Separation und Waschung<br />

gemeinsam mit Saperatec. Dabei kommt zum Beispiel eine<br />

Flachteich-Dekanterzentrifuge zum Einsatz. Die Vollmanteltrommel<br />

verfügt über einen zylindrischen Bereich zur effizienten<br />

Klärung der Flüssigkeit und einen konischen Bereich zum<br />

Trocknen der Feststoffe. Aufgrund<br />

der hohen Trommeldrehzahl setzen<br />

sich die Feststoffe an der Trommelinnenwand<br />

ab und werden von der<br />

eingebauten Förderschnecke zum<br />

Feststoffaustrag transportiert. Bei<br />

den Dekantertypen der Gea-Dry-<br />

Master-Serie wird die geklärte<br />

Flüssigkeit frei in einen Auffangbehälter<br />

ausgetragen und fließt<br />

mittels Schwerkraft ab. Der Tellerseparator<br />

TSI 200 ist mit dem Hydrostop-Entleerungssystem<br />

ausgestattet,<br />

das die abgetrennten Feststoffe<br />

periodisch bei voller Geschwindigkeit abführt. Das soll die<br />

Ausbeute auf ein Maximum erhöhen. Bei kurzen Öffnungszeiten<br />

wird der Feststoff kompaktiert ausgestoßen.<br />

www.gea.com<br />

WIE EFFIZIENT IST IHRE BELÜFTUNG WIRKLICH?<br />

PERFORMANCE³ - THE NEW GENERATION<br />

DIE INNOVATIVEN DREHKOLBEN-, SCHRAUBEN- UND TURBO-GEBLÄSE<br />

Bis zu 30% Effizienzsteigerung<br />

Bis zu 40% CO2-Reduzierung<br />

Amortisierung: weniger als 2 Jahre<br />

Markus Leidinger, Application Manager<br />

Telefon: +49 (0) 175 9335602<br />

E-Mail: markus.leidinger@aerzen.com<br />

Web: www.aerzen.com<br />

Compressed air, gas<br />

and vacuum solutions


t<br />

BATTERIERECYCLING<br />

AUS ALT WIRD NEU<br />

UMWELTTECHNIK<br />

In LiBinfinity erarbeiten Partner aus Forschung<br />

und Industrie ein ganzheitliches Konzept zur<br />

Wiederverwertung der Materialien von Lithium-<br />

Ionen-Batterien. Dazu wird ein mechanischhydrometallurgisches<br />

Verfahren ohne<br />

energieintensive Prozessschritte vom Labor in<br />

einen industriellen Maßstab überführt.<br />

Die Nachhaltigkeit der Elektromobilität hängt wesentlich<br />

von den Batterien ab. Diese enthalten wichtige Rohstoffe<br />

wie Lithium, Kobalt, Nickel und Mangan. Die in Lithium-Ionen-Batterien<br />

verwendeten Materialien lassen<br />

sich zu über 90 Prozent stofflich wiederverwerten. Doch das nun<br />

gestartete Projekt LiBinfinity geht weit darüber hinaus und zielt<br />

auf ein ganzheitliches Recyclingkonzept für Lithium-Ionen-Batterien<br />

(LiB). „Vor allem bei der Elektrifizierung von Lkw benötigen<br />

Autorin: Dr. Sybille Orgeldinger, freie Wissenschaftsjournalistin, Karlsruhe<br />

EIN GANZHEITLICHES RECYCLING­<br />

KONZEPT VERRINGERT EUROPAS<br />

ROHSTOFFABHÄNGIGKEITEN<br />

die Batterien so viel Material, dass ein Einsatz der Rezyklate für<br />

andere Anwendungen nicht ausreichend ist“, sagt Professor<br />

Helmut Ehrenberg, Leiter des Instituts für Angewandte Materialien<br />

– Energiespeichersysteme (IAM-ESS) des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie (KIT). „Vielmehr bedarf es eines geschlossenen<br />

Kreislaufs bei den Batterien selbst. Das bedeutet, die Materialien<br />

aus gebrauchten Batterien zur Herstellung neuer Batterien zu<br />

verwenden.“<br />

In LiBinfinity erarbeiten Partner aus Forschung und Industrie<br />

einen Ansatz, der sich von Logistikkonzepten bis hin zur<br />

Reinte gration von Rezyklaten in den Lebenszyklus der Batterie<br />

erstreckt. Sie entwickeln ein mechanisch-hydrometallurgisches<br />

Verfahren, das ohne energieintensive Prozessschritte auskommt<br />

und höhere Recyclingquoten ermöglicht: Materialien,<br />

die sich nicht mechanisch trennen lassen, werden unter relativ<br />

niedrigen Temperaturen mithilfe von Wasser und Chemikalien<br />

aufgespalten.<br />

S4 SUPPLEMENT 02/<strong>2022</strong>


Reine Luft<br />

HOHE ANFORDERUNGEN ERFÜLLEN<br />

Das KIT übernimmt in LiBinfinity die Aufgabe, die Rezyklate, das heißt, die wiedergewonnenen<br />

Stoffe, auf ihre Eignung als Ausgangsstoffe für die Herstellung neuer Batterien zu prüfen. „Diese<br />

Validierung ist unerlässlich, da Materialien für Batterien hohe Anforderungen erfüllen müssen“,<br />

erklärt Dr. Joachim Binder, Leiter der Forschungsgruppe Synthese und keramische Pulvertechnologie<br />

am IAM-ESS. „Vor allem gilt dies für Kathodenmaterialien, die Effizienz, Zuverlässigkeit,<br />

Lebensdauer und Kosten der Batterien wesentlich mitbestimmen.“<br />

Am KIT laufen für LiBinfinity folgende Arbeiten: Eingangskontrolle der Rezyklate, Synthese<br />

neuwertiger Kathodenmaterialien, Elektrodenfertigung, Herstellung von großformatigen Lithium-<br />

Ionen-Batteriezellen in Industriequalität, Zelltestung und Bewertung der Batteriezellen. Basierend<br />

auf den Untersuchungen werden die Anforderungen an die Qualität der Rezyklate festgelegt,<br />

um diese in den Wertstoffkreislauf zurückführen zu können.<br />

Ein ganzheitliches Recyclingkonzept für Batteriematerialien verbessert nicht nur die Nachhaltigkeit<br />

der Elektromobilität unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten, sondern<br />

verringert auch Europas Rohstoffabhängigkeiten.<br />

Bilder: Markus Breig, KIT; Patrick P. Palej – stock.adobe.com<br />

www.kit.edu<br />

Für die Produktion von<br />

Lebensmitteln und<br />

Pharmazeutika<br />

• Zertifiziert nach EUund<br />

US FDA-Richtlinien<br />

• Individuelle Formen<br />

und Größen<br />

• Kompetente technische<br />

Beratung<br />

• Granulieren / Mischen<br />

• Tablettieren / Beschichten<br />

• Trocknen / Fördern<br />

• Lagern / Verarbeiten<br />

• Abfüllen / Verpacken<br />

LIBINFINITY<br />

Für das Projekt LiBinfinity hat sich ein Konsortium um die Licular GmbH zusammengefunden,<br />

einem 100-prozentigen Tochterunternehmen der Mercedes-Benz AG. Am<br />

Standort Kuppenheim entsteht eine Recycling-Pilotanlage mit einer Jahreskapazität von<br />

2.500 t. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert<br />

LiBinfinity in der Fördermaßnahme zum „Batterie-Ökosystem“ mit knapp 17 Mio. Euro.<br />

LiBinfinity soll wesentlich dazu beitragen, die von der Europäischen Kommission<br />

vorgeschlagenen und derzeit noch in Abstimmung befindlichen Zielvorgaben im Rahmen<br />

der EU-Batterieregulierung zu erfüllen.<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

POWTECH<br />

27.-29. September <strong>2022</strong><br />

Halle 3A · Stand 3A-135<br />

R +B Filter GmbH<br />

74243 Langenbrettach<br />

rbfilter.de


UMWELTTECHNIK<br />

KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

METALLE RECYCELN –<br />

MIT LASERBASIERTER SENSORTECHNIK<br />

Ein neuer Sensor macht das Recycling<br />

metallischer Rohstoffe um ein Vielfaches<br />

effizienter als es bislang möglich war. Und ein<br />

EU-Projekt soll die Rohstoffversorgung<br />

langfristig sicherstellen.<br />

Der Produktionsstandort Deutschland und damit auch unser<br />

gesellschaftlicher Wohlstand hängen in hohem Maß<br />

von der Verfügbarkeit metallischer Rohstoffe wie Chrom,<br />

Nickel, Kupfer oder Kobalt ab. Aufgrund der weltweit steigenden<br />

Nachfrage sind diese allerdings ein zunehmend knappes<br />

Gut. Eine entscheidende Rolle kommt deshalb dem Materialrecycling<br />

zu. Aufgrund des Mangels an Bodenschätzen handelt es sich<br />

dabei um die wichtigste Bezugsquelle für metallische Rohstoffe in<br />

Deutschland und Europa.<br />

Vorteil des Materialrecyclings: Gebrauchte, nicht mehr verwendbare<br />

Metallschrotte wie Rohre, Bleche, Werkzeuge, Altkabel, Elek-tro-<br />

und Elektronikschrott sowie alte Teile aus Haushalt oder Abbruch<br />

können sortenrein nahezu ohne Qualitätsverlust eingeschmolzen<br />

und wiederverwendet werden. Das Verfahren trägt sich<br />

aufgrund des hohen Werts der Materialien im Idealfall von allein –<br />

und produziert deutlich weniger CO 2 als der Primärprozess: die<br />

teure, weil technisch aufwändige Förderung von Bodenschätzen<br />

unter teils höchst kritischen Rahmenbedingungen sowie deren<br />

Transport an Bestimmungsorte rund um den Globus entfallen.<br />

Die Crux: Sowohl der Preis und die Verfügbarkeit von Metallschrotten<br />

als auch deren Recyclingquote sind von zahlreichen Faktoren<br />

abhängig, die sich gegenseitig bedingen. Dazu gehören<br />

schwankende Preise am Primärmarkt, der Lebenszyklus von Produkten<br />

und deren Sammelquote, Verluste im Prozess, die technische<br />

Recyclingfähigkeit sowie die Wertigkeit der jeweiligen Legierung.<br />

Entsprechend volatil sind die globalen Märkte. Steigt der Preis<br />

für Primärmetalle, sinkt die Verfügbarkeit von Schrotten und anders<br />

herum. Das birgt für Unternehmen hohe Risiken.<br />

MEHR ERTRAG DURCH LASEREINSATZ<br />

Vor diesem Hintergrund hat das Fraunhofer ILT gemeinsam mit der<br />

Cronimet Ferroleg GmbH aus Karlsruhe ein neuartiges laserbasiertes<br />

Sortierverfahren entwickelt. Die Sensortechnik macht das Erkennen<br />

und Sortieren von Legierungen in Metallschrotten wesentlich<br />

schneller und genauer. 2020 wurde die Pilotanlage am Cronimet-Ferroleg-Standort<br />

in Karlsruhe in Betrieb genommen – und hat<br />

sich bewährt. Sie ist unter anderem auf die Verarbeitung von<br />

Schnellarbeitsstählen, kurz HSS für High Speed Steels, ausgelegt.<br />

„HSS-Stähle enthalten wertvolle Legierungselemente wie Kobalt<br />

und sind in jedem Baumarkt zu finden. Zum Beispiel in Bohrern<br />

oder Fräsköpfen“, sagt Dr. Cord Fricke-Begemann, der am Fraunhofer<br />

ILT den Bereich Materialanalytik verantwortet und, unterstützt<br />

von Doktorand Fredrik Schreckenberg, das Projekt Plus leitete.<br />

Autorin: Petra Nolis M.A., Gruppenleiterin Kommunikation,<br />

Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, Aachen


01 Mit einem laserbasierten Sortierverfahren lassen sich wertvolle<br />

Legierungen aus Metallschrott zurückgewinnen<br />

02 Die Pilotanlage für das laserbasierte Recycling eignet sich zum<br />

Beispiel für die Verarbeitung von Schnellarbeitsstählen<br />

Übliche Verfahren sind auf die mühsame manuelle Messung weniger<br />

Legierungen beschränkt. Mit der Laser-Emissionsspektroskopie<br />

(Libs) hingegen nutzt das Fraunhofer ILT eine Technologie, die<br />

selbst in kleinen Schrottteilen mehr als 20 Sonderlegierungen identifizieren<br />

kann – automatisch, schnell und berührungslos. „In kürzerer<br />

Zeit können wir so mehr Schrotte verarbeiten und eine höhere<br />

Sortenreinheit erzielen“, sagt Fricke-Begemann. „Damit bauen<br />

wir eine wichtige Brücke zwischen Forschung und Industrie.“<br />

01<br />

ZUKUNFTSTECHNOLOGIE FÜR EUROPA<br />

Im Rahmen des 2020 gestarteten EU-Projekts „Retrofitting Equipment<br />

for Efficient Use of Variable Feedstock in Metal Making Processes“<br />

(Revamp) bringt das Fraunhofer ILT seine Expertise im Bereich<br />

der Materialanalytik nun auch auf europäischer Ebene ein.<br />

„Ziel ist es, die im Rahmen des Projekts gesammelten Erkenntnisse<br />

auf eine universelle Basis zu stellen, unabhängig von den jeweiligen<br />

Legierungen“, sagt Fricke-Begemann. „Wir wollen einen Sensor<br />

bauen, den man in bestehende Industrieanlagen einbauen kann,<br />

um den Recycling-Prozess grundsätzlich effizienter zu machen.“<br />

Welche Zusammensetzung und Eigenschaften haben die zu recycelnden<br />

Legierungen? Wie viel Blei enthält das angelieferte Material?<br />

Wann wird ein Stoff schmelzflüssig und wie viel Energie<br />

muss zugeführt werden? Diese Fragen stehen bei Revamp im<br />

Fokus und sollen künftig genauer beantwortet werden. Bei Gelingen<br />

wäre das ein bedeutsamer Beitrag, um Europa unabhängiger<br />

von den globalen Rohstoffmärkten zu machen – und die Ressourceneffizienz<br />

von Unternehmen maßgeblich zu verbessern.<br />

Bilder: Cronimet Ferroleg, juliannedev – stock.adobe.com<br />

www.ilt.fraunhofer.de<br />

www.cronimet.de<br />

02


DEZENTRALE DATENERFASSUNG<br />

AUS DER FERNE<br />

ALLES IM BLICK<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Die dezentrale Erfassung und autarke Überwachung<br />

von verteilten Messstellen inklusive<br />

Vernetzungsmöglichkeit wird ein immer<br />

wichtigerer Bestandteil, um den Zustand von<br />

Anlagen und Maschinen auch aus der Ferne<br />

stets im Blick halten zu können. Diese<br />

Aufgabenstellung hatten nun auch die<br />

Stadtentwässerungsbetriebe Ennepetal. Für<br />

das Monitoring der Pumpwerke setzen sie auf<br />

ein Messdatenerfassungskonzept von Delphin<br />

Technology, das sie fit für die Zukunft macht.<br />

Die Stadtentwässerungsbetriebe Ennepetal betreiben<br />

18 Pumpwerke, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt<br />

sind. An den jeweiligen Stationen werden die Füllstände<br />

der Pumpensümpfe sowie die Betriebszustände der<br />

Pumpen überwacht. Jeweils zwei Pumpen werden über eine<br />

speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) im Wechselbetrieb<br />

angesteuert, um die Zu- und Abflüsse im Gesamtsystem optimal<br />

regulieren zu können. Dies dient der Betriebssicherheit der Ab-<br />

wasserkanalsysteme und muss rund um die Uhr überwacht werden,<br />

um bei Störungen durch beispielsweise Verstopfungen oder<br />

Problemen an den Pumpen schnell reagieren zu können. Bisher<br />

wurden die relevanten Daten via 3G-Mobilfunknetz an die<br />

Servicetechniker übertragen. Aufgrund der geplanten Abschaltung<br />

von 3G und dem Update auf LTE (4G) wurde die Messdatenerfassung<br />

mithilfe der kompakten Loggito-Logger der Delphin<br />

Technology AG auf einen zukunftsfähigen Stand umgerüstet.<br />

MESSDATENERFASSUNG DEZENTRAL AM<br />

JEWEILIGEN PUMPWERK<br />

Um eine autarke Messdatenerfassung zu gewährleisten, wurde<br />

zunächst in jedem der 18 Pumpwerke ein Loggito-Logger verbaut.<br />

Mithilfe der hochpräzisen und universell nutzbaren Sensoreingänge<br />

konnten die erforderlichen Sensoren für Füllstände,<br />

Stromaufnahme sowie für Betriebsdaten und Störmeldungen<br />

problemlos angeschlossen werden. Die erfassten Prozessdaten<br />

liefern in Kombination mit den internen Überwachungs- und<br />

Rechenkanälen sowie den Betriebsstundenzählern nicht nur<br />

eine Aussage über den aktuellen Zustand der Pumpwerke, sondern<br />

auch über den voraussichtlichen Zeitpunkt für eine Instandsetzung.<br />

Somit wird das Predictive Maintenance der Pumpwerke<br />

ermöglicht. Die Pumpen können optimal und vorausschauend<br />

gewartet werden und Ausfallzeiten lassen sich vorbeugen. Sämtliche<br />

Signale werden bereits im Loggito-Logger vorverarbeitet,<br />

überwacht und gespeichert, bevor sie dann an den zentralen<br />

Datenserver weitergeleitet werden.<br />

S8 SUPPLEMENT 02/<strong>2022</strong>


t<br />

INTERNER DATENSPEICHER SORGT<br />

FÜR MEHR SICHERHEIT<br />

Die PC-unabhängige Arbeitsweise des Loggito-Loggers mit seinem<br />

internen Datenspeicher gewährleistet auch im Hinblick auf<br />

die Datenfernübertragung eine hohe Datensicherheit. Falls es zu<br />

einem temporären Ausfall der Mobilfunkverbindung oder einer<br />

Störung beim zentralen Server kommen sollte, können sämtliche<br />

erfassten Daten im internen Datenspeicher abgelegt werden. Sobald<br />

das Mobilfunknetz und der Server wieder verfügbar sind,<br />

wird die Datenfernübertragung an den Server vollautomatisch<br />

und ohne Eingriff durch den Anwender fortgesetzt. Es gehen somit<br />

keine Daten verloren und die Messdatenbank auf dem Server<br />

wird lückenlos gefüllt.<br />

Durch die autarke Vorverarbeitung, Überwachung und Analyse<br />

aller Signale mit den Loggito-Loggern am jeweiligen Pumpwerk<br />

ist ein unabhängiges Monitoring inklusive automatischer<br />

Abschaltungsfunktionen realisierbar. Auch wenn zeitweise keine<br />

Funkverbindung zum jeweiligen Pumpwerk bestehen sollte,<br />

sind solche Funktionen aufgrund der autarken Arbeitsweise jederzeit<br />

gewährleistet. Wird beispielsweise der Grenzwert für die<br />

Lagertemperatur oder die Leistungsaufnahme einer Pumpe überschritten,<br />

kann mithilfe der Digital-Ausgänge vom Logger eine<br />

Abschaltung der Anlage erfolgen.<br />

SÄMTLICHE DATEN WERDEN ZENTRAL<br />

GESPEICHERT, ÜBERWACHT UND ANALYSIERT<br />

DURCH DAS MONITORINGSYSTEM<br />

HABEN WIR ALLES STETS IM BLICK UND<br />

KÖNNEN AUCH AUS DER FERNE<br />

SCHNELL REAGIEREN<br />

Vor Ort an den Pumpwerken wurden neben den Loggito-Loggern<br />

auch LTE-Router mit leistungsstarken Antennen verbaut,<br />

um die dezentral erfassten Messdaten via LTE an den zentralen<br />

Server zu senden. Die Router sind mit einem automatischen<br />

Neustart versehen, die bei einem Fehler des Verbindungsaufbaus<br />

bzw. der Erreichbarkeit des VPN-Gateways die Verbindung<br />

wieder herstellen und die Datenfernübertragung sicherstellen.<br />

Auf dem Server sind das Delphin Data Center (DDC) sowie<br />

der Profisignal-20-Server installiert und übernehmen das<br />

zentrale Messdatenmanagement sowie die Benutzerverwaltung.<br />

Sämtliche erfassten Daten aus den 18 Pumpstationen<br />

werden auf dem Server miteinander vernetzt, zentral gespeichert,<br />

überwacht und analysiert.<br />

Die Messdaten werden valide und rückführbar archiviert und<br />

sind mit einem sekundenschnellen Zugriff, egal ob im Netz, per<br />

PC oder mobil per Smartphone oder Tablet jederzeit abrufbar.<br />

Alle Pumpwerke lassen sich zentral miteinander vernetzen.<br />

Hierdurch wird auch ein Vergleich und eine tiefergehende Analyse<br />

der einzelnen Pumpwerke ermöglicht.<br />

Die Übertragung der Messdaten an Endgeräte der Stadt<br />

Ennepetal wird innerhalb eines abgesicherten Netzwerkes über<br />

VPN-Tunnel realisiert. Auch die Verbindung zu den einzelnen<br />

Loggern sowie der Status jeder Messstelle werden zentral über-<br />

als<br />

INNOVATIVE<br />

ABWASSER-TECHNIK<br />

VIRTUELL ERLEBEN<br />

BISSIGER<br />

REISSWOLF<br />

ALS ANTI-BLOCKIER-SYSTEM<br />

Der zuverlässige XRipper ® Abwasser-Zerkleinerer<br />

von Vogelsang<br />

Feuchttücher, Putzlappen, Hygieneartikel – immer<br />

mehr Müll wandert in die Kanalisation und verursacht<br />

kostspielige Verstopfungen. Die Lösung: Zerkleinerung<br />

statt ständige Notfallwartung! Mithilfe des bewährten<br />

XRipper werden Störstoffe zuverlässig zerkleinert und<br />

Wartungseinsätze nachweislich reduziert.<br />

Vogelsang bietet den XRipper in unterschiedlichen<br />

Bauformen, sodass er an jeder Stelle der Kanalisation<br />

installiert und nachgeschaltete Komponenten schützen<br />

kann. Dank der aus einem Block gefertigten Ripper-<br />

Rotoren ist er robust und zuverlässig. Wartung und<br />

Service können durch eigenes Personal unkompliziert<br />

vor Ort erfolgen.<br />

VOGELSANG – LEADING IN TECHNOLOGY<br />

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360° Showroom zum<br />

Thema Kanalisation<br />

und Abwasserreinigung!


01 Links: Auch mobil<br />

immer alles im Blick<br />

behalten – mit der<br />

PS20-App<br />

Rechts: Detaillierte<br />

Darstellung aller Prozessdaten<br />

im Dashboard<br />

auf dem PC<br />

UMWELTTECHNIK<br />

wacht und es erfolgt eine automatische E-Mail-Alarmierung. Da<br />

der DataService auf dem Server als Windows-Dienst läuft, ist dieser<br />

unabhängig von einer Benutzeranmeldung im Betriebssystem<br />

und die Alarmierungsfunktion via E-Mail ist jederzeit gegeben.<br />

Die Mitarbeiter können via OpenVPN-Client auf das DataCenter<br />

zugreifen. Die Smartphones und Tablets können ebenfalls per<br />

OpenVPN-App und PS20-Client-App auf den PS20-Server und<br />

das DataCenter zugreifen und die Visualisierung aufrufen. Die<br />

benötigte PS20-App lässt sich für iOS- und Android-Endgeräte<br />

kostenlos im jeweiligen App Store runterladen.<br />

KONFIGURATION AUS DER FERNE<br />

Ein weiterer Vorteil des Fernzugriffs auf sämtliche Pumpwerke<br />

ist, dass nicht nur die Visualisierung der Messwerte, sondern<br />

auch die Konfiguration der Loggito-Logger aus der Ferne erfolgen<br />

kann. Mithilfe der Benutzerverwaltung lässt sich klar festlegen,<br />

welche Benutzergruppen Änderungen am Grundsystem<br />

und der Gerätekonfiguration vornehmen können und welche<br />

Benutzergruppen nur lesend auf das System zugreifen dürfen.<br />

Somit sind beispielweise die Servicetechniker in der Lage,<br />

Anpassungen an Grenzwerten oder der Überwachung und Speicherung<br />

verschiedener Parameter vorzunehmen, ohne jedes Mal<br />

den Zeit- und Arbeitsaufwand für die Fahrten zum jeweiligen<br />

Pumpwerk zu haben. Dies erhöht die Flexibilität und spart<br />

gleichzeitig Ressourcen ein.<br />

VISUALISIERUNG DER MESSDATEN AUF<br />

ÜBERSICHTLICHEN DASHBOARDS<br />

Die Software Profisignal-20-Basic ist das Frontend des Monitoring-<br />

Systems und bietet ein interaktives Benutzer-Interface. Die plattformunabhängige<br />

Komplettsoftware für die Visualisierung und<br />

Analyse der erfassten Messdaten ist sowohl in der Leitwarte als<br />

Desktop-Anwendung installiert als auch über die PS20-App auf<br />

den mobilen Endgeräten der Servicetechniker jederzeit abrufbar.<br />

Auf übersichtlichen Dashboards werden die Messwerte sowie der<br />

zeitliche Verlauf in Messkurven dargestellt. Durch diese Trends<br />

wird eine historische Betrachtung der Messwerte schnell und<br />

einfach ermöglicht. Ein Übersichtsschaubild zeigt den Status anhand<br />

von Sammelalarmen für alle 18 überwachten Pumpwerke.<br />

Zudem wird auf einem separaten Schaubild die Alarmliste in<br />

tabellarischer Form angezeigt. So haben sowohl der jeweilige<br />

Servicetechniker von unterwegs als auch die Mitarbeiter im Büro<br />

jederzeit den Zugriff auf sämtliche Messdaten.<br />

AUSBLICK FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Die Tatsache, dass das Delphin DataCenter (DDC) auf dem<br />

zentralen Server die Daten aller 18 Loggito-Logger bündelt,<br />

ermöglicht weitere Ausbauoptionen des Monitoring-Systems.<br />

So ist es zum Beispiel denkbar, dass die Pumpwerke untereinander<br />

kommunizieren, das heißt, die Loggito-Logger über<br />

den DataService ihre Daten austauschen und teilen. Damit<br />

könnte beispielsweise der Füllstand eines dahinterliegenden<br />

Schachts abgefragt werden, bevor ein Abpumpbefehl im vorgelagerten<br />

Bauwerk erfolgt, um gezielt Überlaufe zu verhindern.<br />

Zudem könnten mithilfe der vielseitigen Schnittstellen, wie<br />

Modbus TCP und OPC UA, auch weitere Peripherie wie<br />

beispielweise Frequenzumrichter oder Leistungsmessgeräte<br />

an den Pumpwerken mit in das Delphin-Monitoring eingebunden<br />

werden.<br />

Letztendlich könnte so auch die Ansteuerung der Pumpen<br />

über einen Messdatenlogger der Firma Delphin Technology AG<br />

umgesetzt werden und die derzeit eingesetzten Steuerungen<br />

ersetzen. Es bleibt also spannend, was die zukünftigen Ausbaustufen<br />

des Systems angeht.<br />

Bilder: eevl – stock.adobe.com, Delphin, Stadtbetriebe Ennepetal<br />

www.delphin.de<br />

02 Einbausituation<br />

im Schaltschrank<br />

des Pumpwerks<br />

S10 SUPPLEMENT 02/<strong>2022</strong>


ABWASSERREINIGUNG: ENERGIEEFFIZIENTE<br />

RÜHRWERKE<br />

Rund 70 Prozent des<br />

Energieverbrauchs einer<br />

biologischen Kläranlage<br />

werden für den Betrieb<br />

von Rührwerken und<br />

Belüftungssystemen in<br />

Belebtschlammbecken<br />

verwendet. Somit<br />

müssen ressourcenschonende<br />

und energieeffiziente<br />

Systeme eingesetzt werden, um nachhaltige Abwasserreinigungssysteme<br />

zu realisieren. Das Hyperclassic-Rührwerk<br />

soll sich für alle Suspendierungs- und Homogenisierungsaufgaben<br />

in der Wasser- und Abwasserreinigung eignen. Die bodennahe<br />

Rotation des hyperboloidförmigen Rührkörpers erzeugt<br />

laut Hersteller eine hohe Geschwindigkeit und Turbulenz am<br />

Beckenboden. Das Absetzen von Schlammpartikeln werde<br />

zuverlässig verhindert. Acht Transportrippen generieren eine<br />

dreidimensionale Hauptströmung mit einer hohen Umwälzleistung.<br />

Diese sorgt für eine gleichmäßige Durchmischung.<br />

Aufgrund niedriger Drehzahlen ist der Energieeintrag scherkraftarm.<br />

Schlammflocken sollen somit mechanisch kaum<br />

beansprucht werden. Eine geringe Geschwindigkeit an der<br />

Wasseroberfläche verhindere zuverlässig Aerosolbildung und<br />

Sauerstoffeintrag. Durch ein effizientes Design und den Einsatz<br />

robuster Werkstoffe sollen Betriebs- und Wartungskosten<br />

minimiert werden.<br />

www.invent-uv.de<br />

MIT KI UND DIGITAL TWIN ZU EINER<br />

NACHHALTIGEN WASSERWIRTSCHAFT<br />

Ein wichtiger Hebel für eine effiziente und nachhaltige Wasserwirtschaft<br />

kann der umfassende Einsatz von Digitalisierung<br />

sein. Durch die Vernetzung und Verknüpfung von Prozess-,<br />

Planungs- und Betriebsdaten lässt sich die gesamte technische<br />

sowie organisatorische Prozess-/Wertschöpfungskette eines<br />

Wasser-Infrastruktursystems in digitalen Modellen von<br />

Bauwerken und Anlagen, einem sogenannten digitalen<br />

Zwilling, abbilden. Mit der Lösung Plantsight kann laut Siemens<br />

ein vollständiger und stets aktueller digitaler Zwilling der<br />

Anlage erstellt werden, der<br />

die Steigerung der Anlagenleistung<br />

und Optimierung<br />

des Betriebs über den<br />

gesamten Lebenszyklus der<br />

Anlage ermöglichen soll.<br />

Mit den speziell für die<br />

Wasser-/Abwasserbranche<br />

entwickelten Siemens-Water-(Siwa)-Applikationen<br />

sollen Betreiber unter anderem die<br />

Energieeffizienz optimieren, Wasserverluste vermeiden, Gewässerbelastungen<br />

reduzieren und vorausschauende Wartungsmaßnahmen<br />

realisieren können. Abhängig von den unterschiedlichen<br />

Anforderungen bietet Siemens Applikationen für<br />

die Anwendung in der Cloud und für Edge an. Durch Edge-Computing<br />

können beispielsweise große Datenmengen gesammelt<br />

und zeitnah ausgewertet werden, um eine Vorhersage für<br />

Szenarien oder zum Systemverhalten zu treffen.<br />

www.siemens.com<br />

Beständig flexibel.<br />

präzise Feuchte- und Temperatur-Überwachung<br />

in der Umgebungsluft zur genauen Steuerung<br />

der Raum- und Prozessluft<br />

verschiedene Bauformen für eine Vielzahl an Applikationen<br />

Langlebigkeit der Produkte, mit geringem Wartungsaufwand<br />

einfache Installation über etablierte Schnittstellen,<br />

geringer Montageaufwand<br />

optionales CO<br />

2 -Modul zur Überwachung der Luftqualität<br />

Feuchte- und Temperatur-Messumformer mit optionalem CO 2 -Modul<br />

JUMO hydroTRANS Serie<br />

Die Messumformer der JUMO hydroTRANS Serie arbeiten mit dem kapazitiven Messverfahren. Die verschiedenen Ausführungen eignen<br />

sich für den Einsatz im Gebäudemanagement und der Klimaüberwachung. Die Feuchtemessgeräte sind mit verschiedenen Schnittstellen<br />

verfügbar und zeichnen sich durch Montagefreundlichkeit, Robustheit und eine zuverlässige Sensorik aus.<br />

www.jumo.net


CONDITION MONITORING<br />

EFFIZIENZZIELE ERREICHEN<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Beim Thema Energie gilt der Grundsatz: Je mehr<br />

man über den eigenen Verbrauch weiß, umso<br />

mehr kann man sparen. Im Kraftliner-Werk von<br />

SCA im schwedischen Munksund erleichtern<br />

digitale Lösungen den Übergang in eine Zukunft<br />

ohne die Verwendung fossiler Brennstoffe.<br />

Nachhaltiges Handeln prägt die Aktivitäten der schwedischen<br />

SCA-Group, deren langfristiges Ziel der Aufbau<br />

einer Wertschöpfungskette ist, die ohne fossile Brennstoffe<br />

auskommt. Durch die Produktion von Bioenergie<br />

erfolgen die eigenen Betriebsabläufe bereits heute zu 95 Prozent<br />

ohne fossile Brennstoffe.<br />

In Munksund, dem Standort eines der zwei Kraftliner-Werke<br />

von SCA, werden jährlich 400.000 t Verpackungsmaterial produziert.<br />

Kraftliner ist Papier oder Karton, das nach dem Kraft- oder<br />

Sulfatverfahren hergestellt wird und Papierstoffe mit höchster<br />

Festigkeit (zum Beispiel Schmirgelpapier) bezeichnet.<br />

Die Papierproduktion ist sehr energieaufwändig. Ein Großteil<br />

wird von den mehr als 2.400 installierten Elektromotoren verbraucht.<br />

Durch die Verbesserung der Effizienz dieser Motoren<br />

lassen sich erhebliche Energieeinsparungen erzielen. „Wir bei<br />

Autorin: Beate Höger, Senior Communication<br />

Manager, Motion Germany, ABB AG, Ladenburg<br />

SCA haben uns zum Ziel gesetzt, mindestens 50 GWh pro Jahr<br />

einzusparen“, erklärt Anders Kyösti, technischer Leiter bei SCA<br />

Munksund. „Ein erheblicher Anteil unseres Stromverbrauchs im<br />

Werk geht auf das Konto von Elektromotoren.“ Angesichts steigender<br />

Energiepreise und der zunehmenden Elektrifizierung<br />

wird die Optimierung der Energienutzung in Zukunft noch mehr<br />

an Bedeutung gewinnen.<br />

DATA AWARENESS UND SERVICEKOMPETENZ<br />

Eine Möglichkeit zur Verbesserung des Wirkungsgrades besteht<br />

darin sicherzustellen, dass die installierten Motoren möglichst<br />

effizient laufen. Hier kommen digitale Lösungen ins Spiel. Die<br />

Digitalisierung eröffnet neue intelligente und sichere Wege zur<br />

Verbesserung der Betriebszeit bei gleichzeitiger Optimierung der<br />

Prozessabläufe.<br />

Um die selbstgesteckten Effizienzziele zu erreichen, hat sich<br />

SCA Munksund bei der Erfassung, Analyse und Übermittlung von<br />

Daten der installierten Motoren für ABB Ability Condition Monitoring<br />

entschieden, um auf dieser Grundlage Empfehlungen für<br />

die Energieeffizienz zu erstellen. Die Lösung ermöglicht die sichere<br />

Erfassung von Daten zu verschiedenen Parametern, die auf<br />

einen bestimmten Einsatzbereich zugeschnitten sind, darunter<br />

Indikatoren wie Temperatur, Nutzungsmuster und Beanspruchungsniveaus.<br />

Dadurch lassen sich langfristige Leistungstrends<br />

erkennen, wodurch die Energieeffizienz, Zuverlässigkeit und Betriebszeit<br />

der Anlagen verbessert und eine vorausschauende<br />

Wartung erleichtert wird.<br />

ABB Ability Condition Monitoring unterstützt eine intelligentere<br />

Datenanalyse und liefert Erkenntnisse zur Verbesserung der<br />

Energieeffizienz, die zur Verringerung der Kohlendioxidemissio-<br />

S12 SUPPLEMENT 02/<strong>2022</strong>


nen und zur Senkung der Gesamtenergiekosten beitragen können.<br />

„Die durch die Überwachung und ihre Analyse gewonnenen<br />

Informationen sind bei der Steigerung unserer Energieeffizienz<br />

außerordentlich hilfreich“, sagt Kyösti.<br />

Allerdings sind die Informationen für sich genommen nur von<br />

geringem Wert, wenn man sie nicht interpretieren kann. Die erfassten<br />

Daten werden analysiert und bieten aussagekräftige Einblicke<br />

in mögliche Verbesserungen der Energieeffizienz. Auf diese<br />

Weise tragen sie zur Senkung der Emissionen sowie des Gesamtenergieverbrauchs<br />

und der Kosten bei. Das Know-how von<br />

ABB ist ein zentraler Faktor für die Bereitstellung dieser Informationen.<br />

SCA kann damit die richtigen Entscheidungen treffen,<br />

welche Motoren ausgetauscht werden sollen, um die Energieeffizienz<br />

zu verbessern.<br />

UNNÖTIGE ENERGIEVERLUSTE VERMEIDEN<br />

Motoren, die die Anforderungen an die Energieeffizienz nicht erfüllen,<br />

werden recycelt und durch neue, effizientere Modelle ersetzt,<br />

die weniger CO 2 ausstoßen und den Energieverbrauch senken.<br />

„Anhand von Daten und Analysen wird die tatsächliche Nutzung<br />

der Elektromotoren bewertet. Die Realauslastung in Bezug<br />

auf Zeit und Leistung wird ermittelt und damit auch der Gesamtstromverbrauch.<br />

So können wir sehr genau einen Ersatzmotor<br />

vorschlagen und die jährlichen Energieeinsparungen sowie die<br />

Reduzierung des Blindenergieverbrauchs mengenmäßig bestimmen“,<br />

erläutert Peter J. Isberg, ABB Motion Services Digital Lead,<br />

Schweden.<br />

Zusätzlich zu den Energieeinsparungen bietet das Motorrecycling<br />

auch handfeste Vorteile für die Umwelt. Denn durch die<br />

Rückführung von Metallen in den Markt werden erhebliche Mengen<br />

an CO 2 -Emissionen, Energie und Wasser eingespart. „Gemeinsam<br />

mit ihrem Partner Stena Recycling ermöglicht ABB ein<br />

nachhaltiges Recycling der veralteten Motoren“, fügt Isberg hinzu.<br />

Recyclingprozess und Logistik wurden so optimiert, dass die<br />

Umweltbelastung gering ist. Alle Metallfraktionen werden für die<br />

Papierfabrik<br />

im schwedischen<br />

Munksund<br />

Verwendung in neuen Produkten getrennt, was zu erheblichen<br />

CO 2 -, Energie- und Wassereinsparungen im Vergleich zur Verwendung<br />

von Neumetallen führt. Zudem stellt ABB ihren Kunden<br />

auch einen jährlichen Bericht über die Nettoeinsparungen zur<br />

Verfügung.<br />

Durch den Einsatz digitaler Lösungen ist SCA dem Unternehmensziel,<br />

den Energieverbrauch zu senken, einen Schritt nähergekommen.<br />

Die tiefergehenden Einblicke in die Produktionsprozesse,<br />

die durch die Analyse der gesammelten Daten gewonnen<br />

werden, bieten nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sie leisten auch<br />

einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen, indem sie die Energieeffizienz<br />

steigern und die Kohlenstoffemissionen reduzieren.<br />

Bilder: ABB<br />

www.abb.de<br />

Der neue Maßstab in Sachen Effizienz und Flexibilität<br />

Schraubengebläse<br />

Volumenstrom 18 bis 105 m³/min, Druckdifferenz bis 1,1 bar<br />

• Synchron-Reluktanzmotor<br />

Vereint die Vorteile hocheffizienter Permanentmagnet- und robuster Asynchron-Motoren<br />

• Innovatives Anlagendesign<br />

Ermöglicht bei der Serie FBS Side-by-Side-Aufstellung<br />

• Anschlussfertig<br />

Mit kompletter Steuerung und Frequenzumrichter bzw. Stern-Dreieck-Starter<br />

• Geräuscharmer Betrieb<br />

Durch effektive Schall- und Pulsationsdämpfung<br />

• CE- und EMV- Kennzeichnung<br />

NEU<br />

Für minimalen Planungs- und Inbetriebnahmeaufwand<br />

Verfügbar ab Oktober <strong>2022</strong><br />

www.kaeser.com<br />

SUPPLEMENT 02/<strong>2022</strong><br />

S13


ABLUFTREINIGUNG<br />

RESSOURCEN<br />

EINSPAREN<br />

Ein Spezialist für Lackiertechnologie setzt auf ein<br />

intelligentes Wärmepumpensystem, um seine<br />

Abluftreinigungsanlage zu optimieren. Damit lassen sich<br />

eine thermische Nachverbrennung vermeiden und<br />

Ressourcen einsparen.<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Die Albert Rechtenbacher GmbH mit Sitz in Bopfingen<br />

auf der Ostalb setzt auf Energieeffizienz im Produktionsprozess.<br />

Das Unternehmen ist Experte für Oberflächenveredelung.<br />

Das Leistungsspektrum reicht von der Klavierlackbeschichtung<br />

über Nanobeschichtung, Nasslackbeschichtungen<br />

für die Automobilindustrie, Softlackbeschichtungen,<br />

die in der Medizintechnik zum Einsatz kommen, bis hin<br />

zur Pulverbeschichtung für den Stahl- und Metallbau.<br />

Nachdem das Unternehmen die Investition in eine automatische<br />

Kunststofflackierstraße beschlossen hatte, musste über die<br />

Art der Abluftreinigung entschieden werden. Um die gesetzlichen<br />

Bestimmungen einzuhalten und einen sauberen, umweltfreundlichen<br />

Betrieb zu gewährleisten, wurden die diversen Möglichkeiten<br />

der Nachbehandlung von lösemittelhaltiger Abluft untersucht.<br />

Autorin: Beatrice Waller, Simaka Energie- und Umwelttechnik GmbH,<br />

Argenbühl<br />

Die branchenübliche Art und Weise der Abluftreinigung ist die<br />

thermische Nachverbrennung. Diese hat jedoch den Nachteil,<br />

dass eine große Menge an fossilen Brennstoffen verbraucht wird.<br />

Dies stellt auf der einen Seite einen Kostenfaktor dar, auf der anderen<br />

Seite verschlechtert sich die CO 2 -Bilanz. Da das Unternehmen<br />

umweltfreundlich und kostengünstig produzieren will, sollte<br />

eine möglichst energieeffiziente Abluftreinigung installiert<br />

werden. Die geplante Anlage sollte Energieeffizienz, Umweltfreundlichkeit<br />

und Betriebskosten vereinen.<br />

THERMISCHE NACHVERBRENNUNG VERMEIDEN<br />

Die Simaka Energie- und Umwelttechnik GmbH entwickelt und<br />

fertigt effiziente Abluftreinigungsanlagen auf Basis ihrer eigenen<br />

Wärmepumpentechnologie. Industriekunden können damit auf<br />

eine thermische Nachverbrennung (TNV) ihrer lösemittelhaltigen<br />

Abluft verzichten und diese in nutzbare Energie wandeln.<br />

Auf diese Weise werden große Mengen an Gasverbrauch eingespart<br />

und somit CO 2 -Emissionen erheblich reduziert.<br />

S14 SUPPLEMENT 02/<strong>2022</strong>


▼<br />

Die Abwärme wird zur Erwärmung des Reinigungswassers für<br />

die Waschanlage und zur Erwärmung von Brauchwasser sowie<br />

für die Gebäudeheizung genutzt<br />

Herkömmliche Kältemaschinen verbrauchen Strom und kühlen<br />

unterschiedliche Medien auf die gewünschte Temperatur ab. Die<br />

durch das Verfahren entzogene Wärme wird üblicherweise an die<br />

Umgebungsluft abgegeben. Die Wärmepumpe von Simaka kann<br />

diese Abwärme jedoch verwenden und auf das gewünschte Temperaturniveau<br />

bringen. Voraussetzung für eine gute Gesamteffizienz<br />

ist es, einen Abnehmer für die Wärme zu haben. Bei<br />

Rechtenbacher gibt es eine Reinigungs-/Entfettungsanlage zur<br />

Vorbereitung der zu lackierenden Teile, die zum Erhitzen der Reinigungsflüssigkeit<br />

Energie benötigt.<br />

Besonders effizient wird die Wärmepumpentechnologie, wenn<br />

im laufenden Betrieb gleichzeitig Wärme und Kälte benötigt werden.<br />

Bei Wärmenutzung gilt ein Coefficient of Perfomance (COP;<br />

Leistungskennzahl) von 4 als technisch erreichbar. Bei gleichzeitiger<br />

Nutzung von Kälte steigt die Effizienz auf einen COP von 7<br />

bis 10. Ein Gesamt-COP von 7 bedeutet, dass bei einem Einsatz<br />

von 25 kW el. ein Gewinn von 100 kW an Heizleistung und 75 kW<br />

an Kälteleistung erzeugt werden.<br />

Es sollte ein umfassendes wärmepumpenbasiertes System eingerichtet<br />

werden, das die Abwärme zur Erwärmung des Reinigungswassers<br />

für die Waschanlage der zu lackierenden Teile und<br />

zur Erwärmung von Brauchwasser und die Gebäudeheizung<br />

nutzt. Für die Kondensation der lösemittelhaltigen Abluft sollte<br />

die kalte Seite der Wärmepumpe genutzt werden.<br />

RICHTIGE DIMENSIONIERUNG<br />

Ein Team von Simaka entwickelte das Wärmepumpensystem.<br />

Das entscheidende Know-how liegt in der konsequenten Auswahl<br />

und Dimensionierung der Einzelkomponenten sowie in der<br />

Steuerung. Die Wärmepumpe wird so geregelt, dass sie verschie-<br />

dene Temperaturniveaus in mehrere Speicher ablegen kann. Dadurch<br />

werden gleichzeitig Wärme und Kälte produziert. Die Kälte<br />

wird für die Konditionierung der Abluft verwendet, die ansonsten<br />

verbrannt werden würde. Der doppelte Effekt liegt im höheren<br />

Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung (Energie) und in der<br />

Rückgewinnung des Lösemittels (Material).<br />

Die Problematik der geringen Schadstoffkonzentration wurde<br />

durch Aufkonzentrierung gelöst. Die VOC-haltige Abluft läuft<br />

durch Aktivkohleschichten. Die Kohle wird bis zur Sättigungsgrenze<br />

beladen. Da die Luft kontinuierlich gereinigt wird, wurde<br />

dieser Prozess doppelt ausgelegt, sodass nach Sättigung des ersten<br />

Adsorbers die Luft durch einen zweiten Aktivkohlebehälter<br />

geleitet wird. So wird in einem diskontinuierlichen Prozess über<br />

DIE ABLUFTREINIGUNGSANLAGE WIRD<br />

AUF DEN PRODUKTIONSPROZESS DES<br />

KUNDEN ABGESTIMMT UND NACH<br />

DESSEN ANFORDERUNGEN AUSGELEGT<br />

zwei Stränge eine kontinuierliche Abluftreinigung erreicht. Ab<br />

dem Sorptionsprozess teilt sich die Anlage somit in zwei Stränge.<br />

Die beiden Sorptionsbehälter befinden sich entweder im Zustand<br />

Beladung oder Entladung.<br />

Inzwischen wird mit aus dem Prozess zurückgewonnener heißer<br />

Luft der erste Aktivkohlebehälter entladen. Die in der Luft<br />

enthaltenen Lösemittel können nun wahlweise durch Abkühlen<br />

auskondensiert werden oder wie bei anderen Kunden mittels<br />

BHKW in Strom und Wärme umgewandelt werden.<br />

Durch Gegenstromwärmetauscher wird die gekühlte Luft für<br />

die Vorkühlung der warmen Luft verwendet, sodass alle Prozesse<br />

energiesparend aufgebaut sind. Die überschüssige Wärme wird<br />

in Zwischenspeichern abgelegt. Von dort kann sie dann in der<br />

Reinigungsanlage eingesetzt werden. So wird die Prozesswärme<br />

zu circa 95 Prozent zurückgewonnen. Die komplette Gebäudeheizung<br />

wird ebenfalls durch die Abwärme bestritten.<br />

Bilder: Simaka, Canonieri – stock.adobe.com<br />

www.simaka.de<br />

Logistischer<br />

Mehrwert.<br />

Verbessern Sie Ihre<br />

Entsorgungslogistik!<br />

Strautmann Umwelttechnik GmbH | +49 (0) 5426 80777-0 | www.strautmann-umwelt.de<br />

SUPPLEMENT 02/<strong>2022</strong><br />

S15


KLIMASCHONENDE SCHLAMMBEHANDLUNG<br />

Grundwasserentnahme-<br />

Pumpensystem<br />

COMET - COMBI<br />

• Pumpen zur Probenahme aus<br />

Grundwasserpegeln ab min. 2”<br />

• Betriebsspannung 12 V und 24 V<br />

Gleichspannung (KfZ-Batterie)<br />

• robuste Bauart, auswechselbarer<br />

Faserfeinfilter<br />

• auf Fördertiefen von 9 m bis 60 m<br />

abgestufte Systeme<br />

• www.comet-pumpen.de/produkteindustrie/grundwasserentnahme.html<br />

COMET - PUMPEN<br />

Systemtechnik GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 5<br />

D - 37308 Pfaffschwende<br />

Deutschland<br />

Telefon: + 49 (0) 3 60 82/4 36-0<br />

Fax: + 49 (0) 3 60 82/4 36-34<br />

www.comet-pumpen.de<br />

kontakt@comet-pumpen.de<br />

1060530_16_Comet.pdf 1 15.09.2020 08:09:48<br />

Die Sülzle-Gruppe hat sich auf Lösungen zur Schlammbehandlung<br />

und ressourcenschonenden Wärme- und Energieerzeugung<br />

spezialisiert. Sülzle Klein stellt ein umfangreiches<br />

Produktportfolio zur mechanischen<br />

und thermischen<br />

Klärschlamm behandlung vor.<br />

Ein flexibles, zukunftssicheres<br />

Verfahren zur direkten<br />

Nutzung von Energie aus<br />

Klärschlamm ist die thermische<br />

Klärschlammverwertung<br />

von Sülzle Kopf SynGas.<br />

In einem Wirbelschichtreaktor<br />

wird daraus zunächst Synthesegas erzeugt und dann<br />

anschließend als Energieträger in verschiedenen Modulen<br />

flexibel verfügbar gemacht. Das Verfahren lasse sich aufgrund<br />

der kompakten Bauweise leicht in vorhandene Betriebe<br />

integrieren. Es erfülle die gesetzlichen Anforderungen an die<br />

Klärschlammbehandlung, und auch die SynGas-Asche entspreche<br />

den gesetzlichen Vorgaben zur Phosphorrückgewinnung.<br />

www.suelzle-gruppe.de<br />

MISCHKUNSTSTOFFE CHEMISCH RECYCELN<br />

Das Brennstoff- und Chemieunternehmen OMV und Alba<br />

Recycling planen gemeinsam Bau und Betrieb einer Anlage.<br />

Darin sollen Mischkunststoffe für das chemische Recycling<br />

sortiert werden. Alba betreibt<br />

fünf Sortieranlagen für Leichtverpackungen<br />

in Deutschland<br />

und sortiert laut eigenen<br />

Angaben rund ein Drittel des<br />

deutschen Leichtverpackungsabfalls<br />

– über 800.000 t/a. Die<br />

Zusammenarbeit soll die<br />

Belieferung der OMV mit<br />

hochwertigen Rohstoffen für das<br />

chemische Recycling sicherstellen. Die geplante Sortieranlage<br />

soll über eine Kapazität zur Verarbeitung von über 200.000 t/a<br />

gemischten Altkunststoffen verfügen. Das neue Sortierverfahren<br />

ermöglicht die Gewinnung von Polyolefinen aus einer<br />

Abfallfraktion, die derzeit in die Verbrennung geht. Dieses<br />

Sortierverfahren wurde bereits im industriellen Maßstab<br />

getestet, und das Produkt wurde erfolgreich als Rohstoff in der<br />

Reoil-Pilotanlage der OMV verarbeitet.<br />

www.albagroup.de<br />

WILO BAUT ABWASSERGESCHÄFT AUS<br />

UMWELTTECHNIK<br />

DENIOS – WIR SCHÜTZEN<br />

MENSCH UND UMWELT.<br />

www.denios.de/thermotechnik<br />

Besuchen Sie uns! GGS Gefahrgut & Gefahrstoff | Leipzig | 08.-10.11.22<br />

THERMOTECHNIK VON DENIOS. CUSTOMISED SOLUTIONS.<br />

Der multinationale Technologiekonzern Wilo hat die FSM<br />

Frankenberger GmbH & Co. KG in Pohlheim sowie die WSM<br />

Walower Stahl- und Maschinenbau GmbH in Walow übernommen.<br />

Die beiden Unternehmen sind spezialisiert auf Technologien<br />

zur mechanischen Reinigung und Aufbereitung von<br />

Abwasser. Mit den strategischen Zukäufen baut das Technologieunternehmen<br />

gezielt sein<br />

Portfolio für die Wasserwirtschaft<br />

aus. „Durch die Übernahmen<br />

können wir unseren Kunden ein<br />

noch breiteres Lösungsspektrum<br />

anbieten“, erklärt Oliver Hermes,<br />

Vorstandsvorsitzender und CEO der<br />

Wilo-Gruppe.<br />

www.wilo.com<br />

S16 SUPPLEMENT 02/<strong>2022</strong>

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