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22 KULTUR JOKER WEinLand BadEn aktuell

Brot, Wein und Genuss

Der Alemannische Brotmarkt in Endingen

11 Gold- und 14 Silbermedaillen

Markgräfler Winzer feiern große Erfolge beim Mondial du Chasselas

Erstmals seit zwei Jahren Coronapause

findet am 8./9. Oktober

im Städtchen Endingen mit

dem Alemannischen Brotmarkt

wieder ein ziemlich einmaliges

Genussevent mit Brot und

Wein am Kaiserstuhl statt. Die

Bäckerzunft Endingen besteht

schon seit gut 600 Jahren und

noch heute gibt es hier vier in

der Zunft vereinte Brotkünstler,

die streng nach der alten alemannischen

Brotordnung ihr Handwerk

versehen und noch früher,

seit 1317 nämlich, sind die Brotlauben

auf dem Endinger Marktplatz

erwähnt. Kein Industriebrot

findet also den Weg der

internationalen Bäcker auf den

Markt, wohl aber ausgesprochen

verschiedene schmackhafte und

appetitliche Sorten. Da Brot und

Wein zusammen gehören, passen

naürlich auch die guten und

bekannten Tropfen zum Fest.

Im repräsentativen Kornhaus

von 1617 begegnen sich also

am zweiten Oktoberwochenende

Brotkultur, regionaltypische

Aktuellitäten und Weine aus Endingen,

Amoltern, Kiechlingsbe

rgen u nd Kön igscha ff hau sen.

Seit 2012 findet in der Schweiz

der Mondial du Chasselas statt.

In der Gutedel-Prämierung gewinnt

er immer mehr an Bedeutung.

In diesem Jahr wurden

insgesamt 686 Weine angestellt,

etwa 10 Prozent weniger als im

Vorjahr. Einzig und allein Verursacher

dieses Rückgangs ist

die historisch niedrige Ernte in

der Schweiz, die kleinste wohl

seit 1957. Die ausländischen

Weine wiesen indes mit 120

Anstellungen einen neuen Rekord

auf. 91 Weinproduzenten

alleine aus Deutschland.

Insgesamt 14 Winzer aus

dem Markgräflerland wurden

mit Gold- und Silbermedaillen

ausgezeichnet. Zweimal

Gold und einmal Silber erhielt

das Weingut Schweigler. Eine

Gold- und zwei Silbermedaillen

gingen je an das Weingut Zotz

und die Winzergenossenschaft

Britzingen. Der Winzerkeller

Auggener Schäf und die erste

Markgräfler Winzergenossenschaft

Schliengen-Müllheim

konnten eine Gold- und eine

Silbermedaille für sich verbuchen.

Je eine Goldmedaille errangen

die Weingüter Löffler,

Steimle, Josef Walz und Kiefer-

Seufert und auch die Haltinger

Winzer eG. Last not least zweimal

Silber für den Weinhof

Hügelheim, das Pfaffenweiler

Weinhaus sowie die Güter Ernst

und Huck-Wagner.

All das bei ausgesprochen

starker Konkurrenz in fünf

verschiedenen Kategorien, vier

davon mit Markgräfler Winzern

besetzt. 79 Juroren verkosteten

die Weine nach dem

internationalen 100-Punkte

Blindverkostungssystem, etwa

die Hälfte aus Frankreich und

Deutschland aber auch solche

aus Italien, Belgien, den Niederlanden,

Spanien, Griechenland,

Russland, den Vereinigten Staaten,

Großbritannien und Japan,

beweisen den internationalen

Wert der Veranstaltung.

Wenigstens 1.500 Flaschen

musste es geben, um an der

Prüfung überhaupt teilnehmen

zu dürfen, 500 davon müssen

auch nach der Prämierung den

Weinfreund*innen noch zum

Genuss zur Verfügung stehen.

Weine die von der Jury mindestens

85 Punkte erreichen, werden

mit Silber ausgezeichnet,

für Gold braucht es derer mindestens

89.

Das Markgräflerland ist heute

das Hauptanbaugebiet des

Chasselas, die Gutedelrebe, seit

dem 17. Jahrhundert wohl die

älteste Kulturrebe hierzulande.

Weniger bekannt ist, dass auch

das kleine Weinbaugebiet Saale

Unstrut ein großer Gutedel-Produzent

ist. Der größte Anbieter

ist nach wie vor die Schweiz,

doch auch Frankreich, Rumänien,

Ungarn und Tschechien

bieten den Fendant an, wie die

Rebe noch heute in der Schweiz

genannt wird an. Oftmals ein

leichter Trinkwein, den man

auch ohne zugehörige Speisen

genießen kann.

Wie wird der Jahrgang 2022?

Ansichten und Aussichten von Landwirtschaftsmeister Ruser und dem

Weingut Bimmerle

Er ist ein Verfechter des

Badischen Landweines, über

Jahrhunderte ein Erfoglsmodell,

den aber heute wegen seiner

Einfachheit und „minderen

Qualität“ viele nicht mehr

genießen wollen. Ganz anderer

Meinung ist da Karlheinz

Ruser, der gerade diese Tropfen

wegen ihrer Natürlichkeit

in seinem Tüllinger Weingut

produziert. Somit ist seine Vorausschau

auf die kommende

Weinlese vielleicht besonders

interessant: „Es wächst und

gedeiht Ende Juli, Anfang August

im Rebberg. Aktuell sind

die Reben gesund, haben großartige

Trauben gebildet und der

ganze Weinberg strotzt nur so

Jakob

Bimmerle

Siegbert

Bimmerle

Philipp

Milke

Benedikt

Bimmerle

voller Energie. Sehr vielversprechend,

obwohl wir von

einigen Hagelschauern nicht

verschont geblieben sind. Die

Rotweinsorten Lemberger und

Spätburgunder vom Rebberg

Weiler Seite waren besonders

betroffen, dennoch sind

wir mit wenig Ausfall und

einem „blauen Auge“ davongekommen.

Probieren Sie das

Sortiment auf dem Tüllinger

Weinmarkt. Auf ein gutes

Glas, kleine Leckereien und

gute Weingespräche freue ich

mich“.

…und vom Ortenauer

Weingut Bimmerle

Wenn Siegfried Bimmerle

AUSGEZEICHNETE

SPITZENWEINE,

d eiser!

WEINGUT & PRIVATKELLEREI SIEGBERT BIMMERLE

77871 Renchen in Baden · T 07843-654 · info@wein-bimmerle.de

von der gleichnamigen Renchener

Privatkellerei auf die

Aussichten für den Jahrgang

22 – zu Augustbeginn – gefragt

wird, betrachtet er diese

als extrem positiv. Zu diesem

Zeitpunkt natürlich ohne Gewähr.

„Wein ist nun mal ein

Naturprodukt und so sind wir

von der Vegetation abhängig,

die in diesem Jahr im Vorjahresvergleich

deutlich besser

ist. Die Wasserversorgung ist

für uns zum Glück bisher kein

Thema, da wir über sehr viele

alte Reben mit tiefer Verwurzelung

verfügen. Gerade verläuft

die Grünlese, darunter

versteht man die Reduzierung

des Traubenbestandes, was

wiederum zu einer höheren

Qualität führt. Bei durchschnittlich

höherem Erntevolumen

erwarten wir eine bessere

Qualität als 2021. Freuen Sie

sich also auf mehr feine rote

und weiße Burgunder sowie

spritzige Rieslinge, grasige

Sauvignons, Chardonnays mit

Schmelz, aber auch spannende

Cuvées.“ Dann wird es wohl

für das Weingut wieder zahlreiche

Auszeichnungen wie in

den letzten Jahren geben.

Durchgegorene

Markgräfler

Qualitätsweine,

Jahrgangssekte,

feine Brände

Weingut Hermann Dörflinger

Mühlenstraße 7, 79379 Müllheim

www.weingut-doerflinger.de

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