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flip-Joker_2022-09

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kultour kultur JokEr 19

Jüdisch-elsässiches Museum in Bouxwiller Synagoge Bouxwiller / Elsass ©RL

Foto: Synagoge Bouxwiller / Elsass ©RL

Schabbatdecke, entworfen und handgestickt von Rachel Althof,

1980e Foto: MRR Miklis - Synagoge Bouxwiller / Elsass ©RL

Damit wird sich ein Vortrag

des Rabbiners der Gemeinde

Emmendingen, Yaakov Yosef

Yudkowsky, befassen; er geht

auch auf das momentan in Israel

stattfindende Schabbat-Jahr

ein, jenes siebte Jahr, in dem

Felder brachliegen dürfen; der

Begriff „Sabbatical“ hat sich

allgemein für eine Auszeit von

der üblichen Arbeit etabliert.

Ab 11 Uhr ist Tag der offenen

Tür im Jüdischen Museum,

um 13 Uhr führen Noemi

Wertheimer und Carola Grasse

durch die Stadtgeschichte.

Später erläutert die Kuratorin

Monika R.R. Miklis das ehemalige

Ritualbad Mikwe im

Museum, und führt danach

durch die Dauerausstellung.

Der Verein für jüdische Geschichte

und Kultur lädt zum

Vortrag von Ursula Hellerich

(Dozentin am Jüdischen Lehrhaus):

„Novels – literarische

Neuerscheinungen jüdischer

Autor*innen“, darunter Jessica

Durlacher, Rafael Seligmann

und Robert Menasse. Die Jüdische

Gemeinde wartet ab

11 Uhr mit koscherem Wein,

Kaffee, Kuchen, Challa und

Humus auf; abends Konzert

mit Michael Heitzler‘s Klezmer

Band „Ode Haschem“

(juedisches-museum-emmendingen.de).

In Sulzburg ist die ehemalige

Synagoge geöffnet, ein

Büchertisch (14-18 Uhr) hält

historische Informationen bereit.

Des Weiteren führt Jost

Grosspietsch über den Jüdischen

Friedhof und leitet zudem

ein Gespräch („Erinnern

an die Zeit des Nationalsozialismus

im Markgräflerland“)

mit Reinhold Hakenjos sowie

Inge und Rolf Schuhbauer;

letztere haben insbesondere

die Geschichte der Juden in

Müllheim erforscht, denen im

Markgräfler Museum ein eigener

Raum gewidmet ist. In

Breisach eröffnet das „Blaue

Haus“ die Ausstellung „Erinnerungen

an Karl Wolfskehl“.

Im gesamten Elsass wird

am Europäischen Tag der

Kultur ein beeindruckendes

Erbe sichtbar gemacht, das Judentum

war in dieser Region

seit dem Mittelalter ununterbrochen

präsent und erlebte

vor allem im 19. Jahrhundert

einen Aufschwung: Synagogen,

Friedhöfe, Ritualbäder

und Bürgerhäuser bezeugen

in Städten und Dörfern eine

gelungene Integration in die

Gesellschaft. Dies wollen die

Organisatoren, das Netzwerk

„JECPJ-Alsace“, bewusst

machen, indem sie verschiedenste

Akteure verbinden,

Museen, jüdische Gemeinden,

Kulturämter, Geschichtsvereine,

Denkmalschützer und

Erinnerungsaktivisten, die mit

Führungen und Vorträgen die

historischen Zusammenhänge

erhellen. In Bouxwiller zeigt

das Musée Judéo-Alsacien

(museejudeoalsacien.fr) neben

seiner Dauerausstellung

die Sonderausstellung „Die

Evakuierung des Elsass 1939-

1940“, die darstellt, wie sich

die Bevölkerung seit Beginn

des Zweiten Weltkriegs gezwungen

sah, die Region zu

verlassen. Im September 1939

und im Mai 1940 werden fast

400.000 Elsässer in den südlichen

Teil Frankreichs evakuiert;

die jüdische Bevölkerung

wird im Zuge der Annexion

durch die NS-Diktatur ausgewiesen

und verfolgt.

Weitere Städte und reizende

Dörfer, die im Elsass den

Europäischen Tag mitveranstalten

und einen Besuch

lohnen, seien hier in Auswahl

genannt: Benfeld, Biesheim,

Brumath, Colmar, Ettendorf,

Fegersheim, Haguenau, Hégenheim,

Ingwiller, Mackenheim,

Marmoutier, Mulhouse,

Oberbronn, Obernai, Rosheim,

Saint-Louis, Schirmeck,

Soultz-sous-forêts, Strasbourg,

Thann, Villé, Westhoffen,

Rosenwiller, Saverne,

Wintzenheim und Guebwiller.

Für die Programme im Elsass

kooperieren B’nai Brith

Strasbourg und Mulhouse sowie

die beiden Consistoires Israélites

d’Alsace (jecpj-france.

com), in Baden-Württemberg

die Landesarbeitsgemeinschaft

der Gedenkstätten und

die LpB (gedenkstaetten-bw.

de/etjk).

Cornelia Frenkel

Es lohnt sich

wieder in Gold zu

investieren.

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