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Energie & Umwelt 2022

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Kostenloses<br />

Exemplar<br />

I.R.<br />

MAGAZIN<br />

FÜR DIE EUROPAREGION TIROL<br />

Nr. 5<br />

September <strong>2022</strong><br />

www.mediaradius.it<br />

Poste Italiane S.P.A. - Sped. - A.P. - 70 % - CNS Bolzano - Einzelnummer 2 € - Unzustellbare Exemplare an Absender zurück. Der Absender verpflichtet sich, die Portospesen zu tragen. TASSA PAGATA/TAX PERCUE. Zweimonatlich<br />

Erdgas, Öl, Strom und Wasser<br />

Wie viel braucht Südtirol und wo kommen diese her?<br />

Elektromobilität<br />

Das sollten Sie unbedingt wissen<br />

Wasserstoff und die Zukunft<br />

Sind Brennstoffzellen umweltfreundlich?<br />

energie<br />

& <strong>Umwelt</strong>


ENERGIEAUTONOMIE<br />

WAGEN!<br />

Bewegt sein ist schön. Besser ist sich selbst bewegen.<br />

Warum sind unsere Strompreise von Gasmärkten abhängig,<br />

obwohl wir in unserem Land nur erneuerbare <strong>Energie</strong> erzeugen?<br />

Südtirol kann auf das Marktdesign und die Preisgestaltung einwirken.<br />

Man hat uns gesagt, dass sei nicht realisierbar. Aber es ist möglich.<br />

Das haben wir bewiesen. Wir können auf unseren eigenen Beinen stehen.<br />

Man muss es nur wollen.<br />

SEV<br />

SÜDTIROLER ENERGIEVERBAND<br />

Via Giuseppe di Vittoriostr. 16, I-39100 Bozen/Bozano (BZ)<br />

T +39 0471 060800 www.sev.bz.it


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zu erwärmen<br />

• Sie können die <strong>Energie</strong> von der Erde, dem<br />

Wasser oder der Luft entziehen<br />

• Jährliche <strong>Energie</strong>kosten deutlich unter 800 €<br />

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kostengünstiger und energieeffizienter als<br />

Erdwärmepumpen. Im Winter nutzen sie das im<br />

Vergleich zur Außentemperatur relativ warme<br />

Erdreich. Beim Kühlen im Sommer schaffen<br />

sie ein angenehmes Raumklima, indem sie die<br />

Temperaturen des Erdbodens sanft ins Innere<br />

des Hauses übertragen. Die Wärme für die<br />

Erdwärmepumpen wird dem Erdreich entzogen<br />

und kommt entweder aus Flächenkollektoren,<br />

Ringgrabenkollektoren, Tiefenbohrungen oder<br />

von Grundwasserbrunnen.<br />

Foto: shutterstock<br />

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Luftwärmepumpen sind der einfachste Weg,<br />

um kostengünstig zu heizen, zu kühlen und um<br />

Warmwasser aufzubereiten. Ihre <strong>Energie</strong> entziehen<br />

sie der Umgebungsluft, die praktisch<br />

überall zur Verfügung steht. Ihr zentraler Vorteil:<br />

Es herrscht weniger Raumbedarf, und die<br />

Anlagen lassen sich praktisch überall schnell<br />

und einfach installieren.


INHALT & IMPRESSUM<br />

6<br />

12<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Athesia Druck GmbH, Bozen,<br />

Eintrag LG Bozen<br />

Nr. 26/01, am 27.11.2001<br />

Chefredakteur: Franz Wimmer<br />

Projektleiterin: Magdalena Pöder<br />

Verkaufsleitung: Patrick Zöschg<br />

Redaktion: Franz Wimmer, Nicole D. Steiner,<br />

Elisabeth Stampfer, Edith Runer<br />

Werbung/Verkauf: Armin De Biasio, Michael<br />

Gartner, Elisabeth Scrinzi, Wolfgang Göller<br />

Verwaltung: Weinbergweg 7<br />

39100 Bozen | Tel. 0471 081 561<br />

info@mediaradius.it | www.mediaradius.it<br />

Fotos: Dolomiten-Archiv, shutterstock,<br />

verschiedene Privat-, Firmen- und Online-<br />

Archive sowie Verkaufsunterlagen.<br />

Konzept und Abwicklung:<br />

MediaContact, Eppan<br />

Grafik/Layout: Simon Krautschneider,<br />

Elisa Wierer<br />

Lektorat: Magdalena Pöder<br />

Produktion: Athesia Druck Bozen<br />

www.athesia.com<br />

Vertrieb: Als „Dolomiten“-Beilage und<br />

im Postversand<br />

Druckauflage: 23.000 Stück<br />

Preis: Einzelpreis 2 Euro, A+D: 2,60 Euro<br />

Inhalt<br />

Aktuell<br />

6 Erdgas, Öl, Strom und Wasser, …<br />

9 Stromerzeugung und Verbrauch<br />

11 Eine dezentrale <strong>Energie</strong>wirtschaft<br />

12 Mit der Kraft des Wassers<br />

16 Wasserkraftwerk DUN<br />

20 Elektromobilität<br />

28 Sind Brennstoffzellen umweltfreundlich?<br />

31 Kraftwerk Suldenbach<br />

34 Natürliches Badevergnügen<br />

36 Unser gutes Trinkwasser<br />

40 20. KlimaHaus Awards<br />

42 Mobil in die Zukunft<br />

44 Gut gehäckselt<br />

48 Unabhängig in der <strong>Energie</strong>versorgung?<br />

53 Mobilitätszentrum Brixen<br />

56 Power – woher auf Dauer?<br />

58<br />

Die Redaktion übernimmt keinerlei Haftung<br />

für die Inhalte der Werbeseiten, PR-Seiten und<br />

der angeführten Webseiten.<br />

Foto © Ingrid Heiss


INHALT & IMPRESSUM<br />

EDITORIAL<br />

20<br />

Info-PR<br />

14 Alpin GmbH, Bozen<br />

15 Würth GmbH, Neumarkt<br />

24 Niederstätter AG, Bozen<br />

25 Selectra AG, Bozen<br />

26 Hypo Vorarlberg Leasing AG, Bozen<br />

27 GKN Hydrogen, Bruneck<br />

30 Hydrocell GmbH, Bozen<br />

35 Platter Biopools, Eppan<br />

38 eco center AG, Bozen<br />

46 ÖkoFEN Italia GmbH, Naturns<br />

47 Leitner Electro, Bruneck<br />

52 Frigoplan Kältetechnik, Andrian<br />

59 Südtirol Chalets Valsegg, Vals<br />

Rubriken<br />

57 Gesundheit: Antibiotika sind<br />

die falsche Therapie<br />

58 Portrait: Astrid Michaeler<br />

60 Fragen an den Experten<br />

62 Bunte Meldungen<br />

53<br />

Foto © DLife<br />

50<br />

28<br />

34<br />

Die Zeitenwende – könnte<br />

das Wort des Jahres werden.<br />

Zeitenwende steht nach<br />

dem brutalen Überfall von<br />

Russland auf die Ukraine,<br />

für eine geeinigte NATO, für<br />

eine gefestigte EU, für eine<br />

gewaltige Aufrüstung des<br />

Westens – möglicherweise für<br />

eine neue Phase des „Kalten<br />

Krieges“. Innerhalb weniger<br />

Wochen hat der oberste aller<br />

Oligarchen – Wladimir Putin,<br />

damit genau das Gegenteil<br />

erreicht von dem was er<br />

eigentlich wollte – abgesehen<br />

von einem schnellen Sieg über<br />

die Ukraine. Auch die enorme<br />

Aufwertung und die verstärkte<br />

Forschung in alternative<br />

<strong>Energie</strong>formen gehen damit<br />

auf seine Kappe. Die Folgen<br />

des Ukraine-Krieges sowie die<br />

explodierende <strong>Energie</strong>preise<br />

sind auch in dieser Radius-<br />

Ausgabe ein Thema. Die<br />

<strong>Energie</strong>-Autonomie, Biogas-<br />

Anlagen, Wasserstoff, E-Mobilität,<br />

Wasserkraft, usw., dass<br />

sind Schlagworte, welche in<br />

unserem Land eine ganz neue<br />

Bedeutung erfahren haben.<br />

Woher kommt das Erdgas,<br />

wie abhängig ist Italien von<br />

Russland, wo und wie kann<br />

<strong>Energie</strong> gespart werden, das<br />

und vieles mehr lesen Sie auf<br />

den folgenden Seiten.<br />

Foto © Manuela Tessaro<br />

Franz Wimmer


6<br />

Tankschiffe für zusätzliche<br />

LNG-Lagerkapazitäten<br />

wurden an der oberen<br />

Adria und an der<br />

ligurischen Küste platziert.<br />

Erdgas, Öl, Strom und Wasser, ...<br />

... wie viel braucht Südtirol und wo<br />

kommen diese her? Seit dem Ukrainekrieg<br />

ist uns schmerzlich bewusst<br />

geworden, wie abhängig wir von<br />

den verschiedensten <strong>Energie</strong>formen<br />

und -lieferanten sind. Dabei sind die<br />

<strong>Energie</strong>preise schon vorher aufgrund<br />

der massiven Verbrauchssteigerung<br />

durch die Neustarts der Industrie und<br />

anderer Branchen nach der Corona-<br />

Pandemie empfindlich gestiegen.<br />

Durch den Angriff Russlands auf die<br />

Ukraine ist eine, auch von den internationalen<br />

Öl- und Erdgaskonzernen<br />

gesteuerte Verknappung von Öl und<br />

Erdgas eingetreten. In Wahrheit gibt es<br />

keine Verknappung auf dem Weltmarkt,<br />

ganz im Gegenteil: Es gibt genug<br />

Erdgas – nur ist der Gaspreis in Höhen<br />

geklettert, wo es für die einzelnen<br />

Länder wenig Sinn macht, die nationalen<br />

Speicher für den Winter zu füllen.<br />

Wobei die Abhängigkeit der einzelnen<br />

EU-Länder vom russischen Erdgas und<br />

Öl höchst unterschiedlich ist.<br />

Südtirolgas als Verteiler im Land<br />

Die Gesellschafter von Südtirolgas<br />

sind zu 51 Prozent die Selfin GmbH<br />

(112 Südtiroler Gemeinden) und zu<br />

49 Prozent die TIGAS-Erdgas Tirol<br />

GmbH, ein Tochterunternehmen der<br />

TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG. Als<br />

Netzbetreiber ist Südtirolgas verantwortlich<br />

für den Bau, den Betrieb<br />

und die Instandhaltung des Erdgasnetzes<br />

und der gesamten Anlagen zur<br />

Erdgasversorgung. Zählerablesung,<br />

Verwaltung und Erfassung der Verbrauchsdaten<br />

sind weitere Aufgaben.<br />

Südtirolgas ist nicht für den Verkauf<br />

zuständig, wohl aber für den Netzzugang<br />

der Verkaufs-Gesellschaften. Zu<br />

den Kennzahlen wie Menge, Bedarf<br />

nach Nutzung und Verteilernetz hier<br />

einige Daten und Grafiken.<br />

Daten zum Erdgas<br />

• 2021 hat Südtirol 360 Millionen<br />

Kubikmeter Erdgas verbraucht.<br />

• 68 Gemeinden werden mit Erdgas<br />

versorgt.<br />

• Das Erdgasnetz umfasst eine Länge<br />

von über 2.000 Kilometern.<br />

• In Südtirol gibt es 82.000 Gaszähler.<br />

Unterteilungsgebiete von Erdgas in Südtirol


AKTUELL<br />

7<br />

10,5 % (<strong>2022</strong>)<br />

3% (2021)<br />

26 % (<strong>2022</strong>)<br />

40 % (2021)<br />

13 % (<strong>2022</strong>)<br />

10 % (2021)<br />

30,2 % (<strong>2022</strong>)<br />

29,1 % (2021)<br />

3,1 % (<strong>2022</strong>)<br />

4,4 % (2021)<br />

Der Import aus Russland konnte <strong>2022</strong> von 40 Prozent auf gut 23 Prozent reduziert werden<br />

Eine Ölpumpe<br />

Italien steht vergleichsweise gut da<br />

In Europa sind die großen Volkswirtschaften<br />

ganz unterschiedlich aufgestellt.<br />

Durch den Ausstieg aus dem<br />

Atomstrom und die Reduzierung von<br />

Kohle stammen über 50 Prozent der<br />

Gasimporte Deutschlands aus Russland.<br />

Frankreich setzt nach wie vor auf<br />

Atomstrom, benötigt daher viel weniger<br />

Erdgas und bezieht nur 15 Prozent<br />

des Gasbedarfes aus Russland. Auch in<br />

Italien ist man seit dem letzten Jahr von<br />

Russland nicht mehr so abhängig. Dank<br />

der direkten Gasleitungen aus Libyen,<br />

Algerien und der neuen Gasleitung (siehe<br />

Grafik) von Aserbeidschan über die<br />

Türkei und Griechenland nach Apulien<br />

konnte der Import des russischen<br />

Erdgases von Jänner bis Juli <strong>2022</strong> von<br />

40 Prozent auf gut 23 Prozent verringert<br />

werden. Detail am Rande: Der Bau<br />

dieser neuen Leitung aus Aserbeidschan<br />

wurde von der 5-Sterne-Bewegung über<br />

Jahre hindurch massiv kritisiert.<br />

Vorsorge für den Winter<br />

Unabhängig von der Verfügbarkeit ist<br />

der Erdgaspreis innerhalb einiger Monate<br />

um das Dreifache gestiegen. Diese<br />

Tatsache führt in den meisten EU-<br />

Ländern zu enormen Preissteigerungen<br />

und einer Inflationsrate, so hoch wie<br />

seit 50 Jahren nicht mehr. Der ehemalige<br />

italienische Ministerpräsident<br />

Mario Draghi reagierte unter anderem<br />

mit zwei Ministerial-Dekreten. Nachdem<br />

die privaten Gesellschaften zu<br />

wenig in Sachen Vorrats-Speicherung<br />

unternommen hatten, beauftragte er<br />

erst die staatliche SNAM und dann den<br />

GSE (Gestore Servizi Energetici), die<br />

Speicher zu füllen. Die SNAM begann<br />

daraufhin, mit einer Menge von bis<br />

zu 100 Millionen Kubikmeter Erdgas<br />

pro Tag die Gasspeicher zu füllen. Im<br />

April waren in Italien die Speicher zu<br />

25 Prozent gefüllt, mittlerweile sind<br />

es 78 Prozent. Zudem verfügt Italien<br />

über drei LNG-Terminals zur Entladung<br />

von Flüssiggas. Im Vergleich<br />

dazu: In Deutschland hat man mit dem<br />

Bau des ersten Speichers gerade begonnen.<br />

Die Hauptlieferanten von LNG<br />

sind Katar und die USA (Produktion<br />

mit dem umstrittenen Fracking-Verfahren).<br />

Zudem wurden von SNAM zwei<br />

weitere Tankschiffe gekauft, um diese<br />

als zusätzliche LNG-Terminals, je eines<br />

in der Adria und eines an der ligurischen<br />

Küste, zu benutzen.<br />

Erdgas in Südtirol<br />

nach Bedarf<br />

Erdgasnutzung in Prozent<br />

Industrie + Handwerk 43,2 %<br />

Gastgewerbe 12,1 %<br />

Haushalte (Heizung,<br />

Kochen, Warmwasser) 33,5 %<br />

Fernwärme 11,0 %<br />

Mobilität 0,2 %<br />

Mit Biomethan in die <strong>Energie</strong>wende


8 AKTUELL<br />

3-stufiger Notfallplan<br />

Südtirol hat im vergangenen Jahr<br />

ca. 360 Millionen Kubikmeter Erdgas<br />

verbraucht. Wer davon wie viel<br />

verbraucht hat, kann am besten der<br />

nachfolgenden Grafik entnommen werden.<br />

Um die Versorgungssicherheit zu<br />

gewährleisten, existiert ein nationaler<br />

3-stufiger Notfallplan; derzeit befinden<br />

wir uns auf Stufe 2. Das heißt unter<br />

anderem, dass die nationalen Versorger<br />

angehalten sind, die Speicher für die<br />

mögliche 3. Stufe zu füllen. Erst auf<br />

Stufe 3 wird von der Regierung eine<br />

Rationalisierung nach Bedarf, verbunden<br />

mit massiven Sparmaßnahmen, eingeführt.<br />

Einige Beispiele: Umstellung<br />

der thermischen Kraftwerke (Stromproduktion)<br />

von Erdgas auf Kohle, Umstellung<br />

der Industrie von Erdgas auf<br />

Schweröl, Temperatur-Reduzierung in<br />

privaten und öffentlichen Gebäuden im<br />

Winter, Verbot von Klimaanlagen bis<br />

26 Grad Raumtemperatur im Sommer,<br />

Einschränkung des Individualverkehrs<br />

usw. Falls Italien bis Ende Oktober, wie<br />

dies wahrscheinlich ist, die Speicher zu<br />

90 Prozent gefüllt hat, kann der Winter<br />

problemlos mit nur einigen dieser Maßnahmen<br />

überstanden werden.<br />

Mit Biomethan in die <strong>Energie</strong>wende<br />

Biomethan ist eine Mischung aus<br />

Methan (50 bis 70 Prozent), CO 2 und<br />

anderen Nebenkomponenten, wie<br />

Wasserdampf, Stickstoff und Schwefeloxidenn.<br />

Gewonnen wird Biomethan aus<br />

Rest- und Abfallstoffen (Gülle, Mist,<br />

Biomüll) in Klär- und Vergärungsanlagen,<br />

Deponien und in der Landwirtschaft.<br />

Biomethan ist reines Methan<br />

Einige Tausend Ölbrenner sind in Südtirol in Verwendung.<br />

Das Biomethan-<br />

Potential in Südtirol<br />

Milchproduktion circa<br />

400.000.000 Liter pro Jahr<br />

Eine erste ungefähre Berechnung<br />

mit den folgenden Koeffizienten:<br />

• 6 kg Gülle/Mist pro Liter Milch,<br />

• 40 m³ Biogas pro Tonne Gülle/Mist,<br />

• 0,55 m³ Biomethan pro m³ Biogas<br />

ergibt sich eine jährliche<br />

Biomethan-Produktion von<br />

ca. 52,8 Millionen m³.<br />

• Gelingt es, auch nur die Hälfte<br />

davon zu nutzen, dann sind<br />

es 26,4 Millionen m³.<br />

nicht fossilen Ursprungs und somit<br />

klimaneutral. Dieses Biogas ist qualitätsmäßig<br />

vom Erdgas nicht zu unterscheiden<br />

und ersetzt durch Einspeisung<br />

in das Verteilernetz das Erdgas eins zu<br />

eins. Sektoren für die Erzeugung sind:<br />

Landwirtschaft, Kläranlagen, Vergärungsanlagen<br />

und Mülldeponien.<br />

Als Beispiel Mist und Gülle aus der<br />

Landwirtschaft:<br />

Dass diese Berechnungen nicht nur<br />

Theorie sind, beweist die Biogas<br />

Wipptal GmbH. Die Bauern produzieren<br />

etwa zehn Prozent der Südtiroler<br />

Milch. Die Biogasanlage im Wipptal<br />

produziert jährlich 5,5 Millionen Kubikmeter<br />

Biomethan, das sind in etwa<br />

10 Prozent der geschätzt möglichen<br />

Produktion in Südtirol. Da die Anlage<br />

etwa 26 Kilometer vom nächsten Erdgasverteilernetzwerk<br />

entfernt ist, wird<br />

das Biomethan gekühlt, verflüssigt<br />

(LNG) und als LKW-Treibstoff genutzt.<br />

Mit Biomethan angetriebene<br />

Motoren erzeugen elektrische <strong>Energie</strong><br />

In der Vergärungsanlage Tisner Auen<br />

in Lana wird das Biogas in zwei<br />

Motoren verbrannt, um daraus Strom<br />

zu erzeugen. Auch von den größten<br />

Kläranlagen Südtirols könnte ein<br />

bedeutender Beitrag kommen. „Aus<br />

technischer Sicht ist eine Anlage zur<br />

Aufbereitung von Biogas zu Biomethan<br />

billiger und einfacher zu<br />

betreiben als ein BHKW (Blockheizkraftwerk)“,<br />

gibt Michele Gilardi von<br />

Südtirolgas zu bedenken. „Zudem<br />

macht es aus <strong>Umwelt</strong>sicht viel mehr<br />

Sinn, weil die <strong>Energie</strong>nutzung in<br />

einem Motor nicht optimal ist, da nur<br />

45 Prozent der im Biogas enthaltenen<br />

<strong>Energie</strong> in elektrische <strong>Energie</strong> umgewandelt<br />

werden und der Rest als Wärme<br />

an die Atmosphäre verloren geht.“<br />

Mit dem Potential für Biomethan könne<br />

in Südtirol schon in naher Zukunft<br />

die <strong>Energie</strong>wende eingeleitet werden,<br />

ist Michele Gilardi überzeugt.<br />

Heizanlagen mit Öl oder Propan<br />

In beiden Fällen handelt es sich um<br />

Heizanlagen nicht nur für Haushalte,<br />

die sich in Gemeinden finden, wo es<br />

kein Erdgas- oder Fernwärmenetz<br />

gibt, sondern auch für Haushalte, die<br />

vom Versorgungsnetz nicht erreicht<br />

werden bzw. die sich unterschiedlichen<br />

Gründen (die Heizungsanlage<br />

ist noch nicht so alt, keine Mehrheit<br />

in der Wohnungseigentümerversammlung<br />

usw.) nicht ans Netz<br />

anschließen wollen oder können.<br />

Die Zahl von aktiven Heizanlagen<br />

mit Öl oder Propan ist also sicherlich<br />

nicht unerheblich. Erstaunlicherweise<br />

gibt es darüber nur ungenaue Angaben.<br />

Die Statistik erfasst nur Anlagen<br />

über 35 kW (Anlagen für Zweifamilienhäuser<br />

und Kondominien). Diese<br />

Statistik wurde über die Emissionsmessungen<br />

der Kaminkehrer<br />

erstellt. Demnach gibt es in Südtirol<br />

etwa noch 4.000 Heizanlagen, die<br />

noch mit Öl laufen. Nicht in dieser<br />

Statistik erfasst sind schätzungsweise<br />

einige Tausend kleinere Anlagen,<br />

welche z.B. in Wohnungen, Einfamilienhäusern<br />

oder Bauernhöfen<br />

zu finden sind.


Wasserkraftwerk<br />

in Kardaun<br />

AKTUELL<br />

9<br />

Stromerzeugung und Verbrauch<br />

Seit 125 Jahren wird in Südtirol die<br />

Wasserkraft zur Stromerzeugung<br />

genutzt. 1897 ging in Mühlen im<br />

Pustertal das erste E-Werk ans Netz.<br />

Im gleichen Jahr entstand in Töll bei<br />

Meran das erste große Wasserkraftwerk<br />

in Südtirol.<br />

Im Jahr 1931 wurde das Kraftwerk<br />

in Kardaun als damals größtes<br />

Wasserkraftwerk Europas in Betrieb<br />

genommen. Zur Eröffnung war sogar<br />

Benito Mussolini nach Bozen gekommen.<br />

1941 beginnen im Oberen<br />

Vinschgau die Arbeiten für den Bau<br />

des Reschen-Stausees. Erst nach der<br />

Staudamm-Katastrophe an der Vajont-<br />

Talsperre bei Longarone im Oktober<br />

1963 verzichtet Italien auf den Bau<br />

weiterer Talsperren im Alpenbogen.<br />

Die einheimische <strong>Energie</strong>produktion<br />

wird dem Einfluss des Landes Südtirol<br />

weitgehend entzogen.<br />

Strom für Norditaliens Industrie<br />

Auch für Wolfram Sparber von Eurac<br />

Research ist ein Rückblick in die Zeit<br />

zwischen den Kriegen und in die 40erund<br />

50er-Jahre angebracht. Warum<br />

wird in Südtirol allein aus Wasserkraft<br />

fast doppelt so viel Strom erzeugt,<br />

wie selbst gebraucht wird? Weil die<br />

Wirtschaftszentren in Norditalien damals<br />

einen enormen Bedarf an Strom<br />

hatten. „Die Südtiroler hätten niemals<br />

ihre besten Kulturgründe den Stauseen<br />

am Reschenpass, in Ulten oder<br />

im Schnalstal geopfert. Die Faschisten<br />

nahmen darauf keine Rücksicht,<br />

und im Zuge der Italienisierung von<br />

Südtirol kamen auch für den Bau der<br />

Kraftwerke und der Überlandleitungen<br />

Tausende Arbeiter aus dem Süden in<br />

unser Land“, so Sparer.<br />

Doppelt so viel Strom wie Eigenbedarf<br />

Dank dieser Anlagen, gebaut von den<br />

Faschisten, um Norditalien mit Strom<br />

zu versorgen, produziert Südtirol neun<br />

Monate lang Strom im Überfluss, und<br />

nur im Winter wird Strom eingekauft.<br />

Der Verbrauch insgesamt – saisonal<br />

bestehen große Schwankungen – liegt<br />

je nach Jahrestemperatur zwischen<br />

drei und vier Terrawattstunden. Die<br />

produzierte elektrische <strong>Energie</strong> wird<br />

nahezu zur Gänze an die italienische<br />

Strombörse verkauft, und die Haushalte<br />

bzw. die Firmen beziehen den Strom<br />

dann bei den verschiedenen Händlern<br />

wie Alperia, Enel, Ötzi (vom SEV)<br />

oder VION (in Mals). Auf Wunsch<br />

kann auch nur grün zertifizierter<br />

Strom eingekauft werden.<br />

Großabnehmer wie die Schwerindustrie<br />

oder IVECO haben eigene Anschlüsse<br />

bzw. Sondervereinbarungen<br />

mit den Produzenten. Das gilt auch<br />

für einige <strong>Energie</strong>-Genossenschaften,<br />

Vernagt-Stausee im Schnalstal


10<br />

Foto © Dolomiten<br />

Effizient, aber unbeliebt. Das Windrad von „Leitwind“ auf der<br />

Malser Haide musste wieder abgebaut werden. Ein Fehlentscheidung?<br />

Strom aus Solarenergie ist in Südtirol durchaus ausbaufähig.<br />

Solarparks dieser Größenordnung wird es wohl kaum geben.<br />

die schon vor der derzeitigen Regelung<br />

(seit dem Jahr 2010) ihre eigenen<br />

Kraftwerke und Stromleitungen hatten.<br />

Beispiele: genossenschaftlich organisierte<br />

Produzenten (non-profit) mit<br />

staatlichen Sondervereinbarungen wie<br />

im Ahrntal, im hinteren Passeiertal, in<br />

Villnöß, Wiesen/Pfitsch, Glurns und<br />

einigen weiteren Orten.<br />

Machen Pumpspeicher-Kraftwerke Sinn?<br />

Elektrische <strong>Energie</strong> ist tagsüber unterschiedlich<br />

teuer, da zu gewissen<br />

Tageszeiten unterschiedlicher Strombedarf<br />

besteht. Am teuersten ist der<br />

so genannte Spitzenstrom, der z.B. im<br />

Kraftwerk St. Anton (Bozen), in Schnals<br />

und im Martelltal erzeugt wird. Diese<br />

Werke können kurzfristig für einige<br />

Stunden eine hohe Leistung bringen,<br />

haben aber zu wenig Wasser für einen<br />

durchgehenden Betrieb. Pumpspeicher-<br />

Kraftwerke basieren auf der Situation,<br />

dass im Moment von überschüssigem<br />

z.B. Nachtstrom Wasser zurück in die<br />

Speicher gepumpt wird, um zu Spitzenzeiten<br />

tagsüber genug Wasservorräte<br />

zu haben, um durchgehend Spitzenstrom<br />

zu produzieren. Sie dienen somit<br />

nur zum Teil als Kraftwerk, zum Teil<br />

arbeiten sie wie eine Batterie, welche in<br />

bestimmten Momenten Strom aufnimmt,<br />

um sie in anderen (mit kleinen<br />

Verlusten) wieder abzugeben.<br />

Ewig lange Genehmigungsverfahren<br />

In Italien ist allerdings auch in Bezug<br />

auf erneuerbare <strong>Energie</strong> der Staat samt<br />

seiner Bürokratie der größte Bremser.<br />

14 Jahre hat das Genehmigungsverfahren<br />

für einen Offshore-Windpark<br />

gedauert. Laut einer Studie des Unternehmerverbandes<br />

dauern die Genehmigungsverfahren<br />

für alternative <strong>Energie</strong><br />

Anlagen im Durchschnitt 7,5 Jahre.<br />

Dabei könnte Italien auch ganz anders –<br />

wie es bei der Morandi-Brücke in Genua<br />

bewiesen hat. Innerhalb von etwas mehr<br />

als zwei Jahren inkl. Verfahren stand<br />

die viel befahrene Brücke wieder. Und<br />

das Ganze in einer wirtschaftlich höchst<br />

diffizilen Zeit (Corona, Arbeitermangel,<br />

Mangel an Baumaterialien etc.).<br />

Maßnahmen zum Stromsparen<br />

Was das <strong>Energie</strong>sparen z.B. in einem<br />

Kondominium betrifft, so kann man<br />

kurzfristig im Winter mit einer Verringerung<br />

der Raumtemperatur um zwei<br />

Grad ca. zwölf Prozent der Heizenergie<br />

einsparen. Ähnlich verhält es sich im<br />

Sommer mit den Klimaanlagen, wenn<br />

man statt auf 20 Grad nur auf 23 Grad<br />

Raumtemperatur abkühlt. Mittel- und<br />

langfristig ist die effizienteste Einsparung<br />

die Gebäudesanierung. Das geht<br />

zwar relativ langsam, in Südtirol werden<br />

pro Jahr etwa 1,5 bis 2 Prozent der<br />

Gebäude baulich (Fenster, Türen, Fassaden,<br />

Dach, Keller) saniert. Der Einsatz<br />

von Photovoltaik, von Biomasse und<br />

Wärmepumpen zur <strong>Energie</strong>gewinnung<br />

trägt natürlich auch dazu bei, fossile<br />

<strong>Energie</strong> zu sparen, und könnte in den<br />

kommenden Jahren einen wesentlichen<br />

Beitrag leisten.<br />

<strong>Energie</strong>sparen mit Fernwärme<br />

Dazu Wolfram Sparber von Eurac Research:<br />

„Fernwärme ist eine effiziente<br />

Art der Wärmeerzeugung und -verteilung.<br />

Das Fernwärmenetz erlaubt es,<br />

Hunderte oder Tausende kleine Heizanlagen<br />

durch wenig große zu ersetzen.<br />

Diese sind meist effizienter, enthalten<br />

moderne Filtersysteme und werden<br />

ständig überprüft und gewartet. Zusätzlich<br />

können in einem Fernwärme-Netz<br />

diverse Heizanlagen (wie Biomasse,<br />

Erdgas, Abwärme, Wärmepumpen<br />

usw.) miteinander kombiniert werden.<br />

In Südtirol haben wir ca. 80 Systeme,<br />

davon laufen ca. 70 auf Biomasse.“<br />

Foto © SEL<br />

Die Turbinenanlage des Kraftwerks Kardaun


AKTUELL<br />

11<br />

Eine dezentrale <strong>Energie</strong>wirtschaft<br />

Als Branchendachverband unterstützt<br />

der Südtiroler <strong>Energie</strong>verband<br />

SEV eine dezentrale <strong>Energie</strong>wirtschaft,<br />

die in unserem Land vor<br />

mehr als 100 Jahren entstanden ist<br />

und ausschließlich mit erneuerbarer<br />

<strong>Energie</strong> arbeitet.<br />

Mit seinem Kompetenzzentrum<br />

bietet der Verband mehr als<br />

300 Mitgliedsbetrieben Dienstleistungen<br />

wie den Stromhandel, die<br />

Zählerfernauslese, das Erstellen und<br />

den Versand von Rechnungen, technischen<br />

Support, Weiterbildungsangebote<br />

und eine Rechtsberatung an –<br />

und ist damit als einziger Verband in<br />

Südtirol in der Lage, alle Bereiche<br />

der <strong>Energie</strong>wirtschaft abzudecken.<br />

Als Lobbyist vertritt der SEV in<br />

Italien und in Europa die Interessen<br />

von Genossenschaften und Stadtwerken<br />

sowie von kleinen und mittleren<br />

privaten Betrieben.<br />

Ein Blick in die Zukunft<br />

Foto © SEV<br />

Eine Zeitenwende? <strong>Energie</strong>gemeinschaften,<br />

die<br />

mit erneuerbarer <strong>Energie</strong><br />

ihren eigenen Strom<br />

erzeugen, sind ein<br />

Schlüsselelement einer<br />

klimafreundlichen <strong>Energie</strong>versorgung.<br />

Eine <strong>Energie</strong>gemeinschaft<br />

wird von ihren<br />

Anteilseignern oder Mitgliedern<br />

geführt und kann nicht nur Anlagen<br />

zur Stromproduktion errichten,<br />

sondern neben der Erzeugung, der<br />

Rudi Rienzner<br />

Verteilung und der Speicherung von<br />

elektrischer <strong>Energie</strong> auch <strong>Energie</strong>dienstleistungen<br />

anbieten. Um Strom<br />

produzieren zu können, muss die<br />

<strong>Energie</strong>gemeinschaft eine eigene<br />

Erzeugungsanlage errichten und<br />

betreiben. Die Leistungsgrenze liegt<br />

bei einem Megawatt. Zudem müssen<br />

alle Mitglieder der <strong>Energie</strong>gemeinschaft<br />

am selben Umspannwerk<br />

angeschlossen sein. Damit können<br />

auch Eigentümer weit entfernt voneinander<br />

liegender Liegenschaften<br />

eine <strong>Energie</strong>gemeinschaft bilden.<br />

2020 führte der SEV mit der staatlichen<br />

Forschungseinrichtung RSE<br />

ein erstes Pilotprojekt im Vinschgau<br />

durch. In Cavalese betreut der SEV<br />

den Aufbau einer <strong>Energie</strong>gemeinschaft<br />

und bietet entsprechende<br />

Beratungsleistungen an.<br />

Die Verbrauchergenossenschaft<br />

Ötzi Strom<br />

2019 initiierte der Südtiroler <strong>Energie</strong>verband<br />

SEV die Gründung<br />

der Verbrauchergenossenschaft<br />

„Ötzi Strom“, die<br />

Haushalts- und Businesskunden<br />

beliefert.<br />

Demokratisch und nachhaltig,<br />

fair und transparent:<br />

Ötzi Strom bündelt<br />

die Leistung kleiner und<br />

mittlerer Wasserkraftwerke<br />

in Südtirol und bietet als<br />

genossenschaftlicher Stromversorger<br />

erneuerbare <strong>Energie</strong> aus einheimischer<br />

Produktion an. Ötzi Strom<br />

entspricht damit einer Zukunftsvision<br />

der Gründungsmitglieder des SEV<br />

und ist eine Alternative für Stromkonsumentinnen<br />

und Stromkonsumenten,<br />

die sich wie viele Südtirolerinnen<br />

und Südtiroler, keiner lokalen<br />

<strong>Energie</strong>genossenschaft oder keinem<br />

lokalen E-Werk anschließen können.<br />

Die <strong>Energie</strong>autonomie<br />

In der italienischen <strong>Energie</strong>landschaft<br />

nimmt Südtirol eine Ausnahmestellung<br />

ein. In Südtirol gibt es<br />

48 Stromverteiler, in ganz Italien<br />

131. In Südtirol werden jährlich<br />

6,8 TWh Strom produziert. 6,6 TWh<br />

liefern erneuerbare <strong>Energie</strong>quellen,<br />

und 88 Prozent des „grünen“ Stroms<br />

erzeugen mehr als 1.000 Wasserkraftwerke.<br />

Südtirol verbraucht<br />

pro Jahr aber nur 3,2 TWh Strom.<br />

Südtirol kann auf die Ausgestaltung<br />

dieses lokalen Strommarkts einwirken.<br />

Im Frühjahr hat der SEV mit der<br />

Handelskammer Bozen ein Rechtsgutachten<br />

erstellen lassen, dessen<br />

Ergebnis eindeutig ist: Das Land<br />

kann nicht nur eine Regulierungsbehörde<br />

im Bereich <strong>Energie</strong> aufbauen,<br />

sondern es muss das sogar tun,<br />

wenn es seine im Autonomiestatut<br />

festgeschriebenen Zuständigkeiten<br />

nutzen will. Derzeit übernimmt diese<br />

Kompetenzen der Staat. Eine autonome<br />

Marktregelung schließt Handlungsspielräume<br />

in der Preis- und<br />

Vertragsgestaltung ein. Man muss<br />

nur den Mut haben, diese einmalige<br />

Gelegenheit aktiv zu nutzen.<br />

Wasser<br />

… ist eine gute Arbeit wert!<br />

Rohrsysteme<br />

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Bachfassung<br />

mit „Schweißspalt-Bogensieb“<br />

für Kraftwerke


Mit der<br />

Kraft des<br />

Wassers<br />

Bäche, Flüsse und Seen sind wichtige<br />

<strong>Energie</strong>quellen. Das wussten die Menschen<br />

schon vor Jahrhunderten. Bis<br />

heute lässt sich aus Wasser elektrischer<br />

Strom gewinnen – ganz ohne Emissionen.<br />

Damit das funktioniert, braucht es<br />

neben Wasser vor allem eines: Turbinen.


STROM AUS WASSERKRAFT<br />

13<br />

Luftaufnahme eine Wasserkraftwerkes<br />

Infografik eines Wasserkraftwerkes zu erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />

Weltweit gesehen ist Wasserkraft<br />

heute – nach Kohle und Erdgas –<br />

die drittwichtigste <strong>Energie</strong>quelle für<br />

die Gewinnung von Strom. Mehr als<br />

16 Prozent des weltweiten Strombedarfs<br />

wird aus Wasserkraft gewonnen.<br />

Vor allem große Länder wie China und<br />

Brasilien setzen auf Wasserkraft. In<br />

Europa gelten Norwegen und Island<br />

als Vorreiter: Sie decken fast ihren<br />

gesamten Strombedarf mit Wasserkraft.<br />

In Südtirol kommen rund 90 Prozent<br />

des erzeugten Stroms aus Wasserkraft.<br />

Strom aus Wasserkraft gilt als<br />

nachhaltig und ressourcenschonend.<br />

Wasserkraftwerke nutzen nämlich die<br />

Ressource Wasser, verbrauchen sie aber<br />

nicht. Außerdem werden während der<br />

Stromproduktion keine klimaschädlichen<br />

Gase ausgestoßen. Spricht man<br />

von Strom aus Wasserkraft unterscheidet<br />

man zwischen Laufwasserkraftwerken,<br />

Gezeitenkraftwerken, Speicherkraftwerken,<br />

Pumpspeicherkraftwerken<br />

und Wellenkraftwerken. Das Funktionsprinzip<br />

der Kraftwerke bleibt im<br />

Wesentlichen aber immer dasselbe.<br />

Wasserkraftmaschine Turbine<br />

Herzstück eines jeden Wasserkraftwerks<br />

ist die Turbine. Die Vorläufer<br />

der modernen Wasserturbine sind<br />

Wasserräder, die bereits in der Antike<br />

genutzt wurden. Bei einem Wasserrad<br />

trifft der Wasserstrahl von oben auf<br />

die Schaufeln und setzt das Rad in Bewegung.<br />

Dieses wiederum treibt dann<br />

zum Beispiel Mühlsteine an. Wasserräder<br />

zur <strong>Energie</strong>gewinnung funktionieren<br />

zwar, allerdings geht dabei<br />

auch sehr viel <strong>Energie</strong> verloren. Zwar<br />

funktionieren moderne Wasserturbinen<br />

noch immer nach demselben Prinzip,<br />

aber mit einem sehr viel höheren<br />

Wirkungsgrad. Sie können die Wasserenergie<br />

zu über 80 Prozent in Bewegung<br />

umwandeln. Nur ein kleiner Teil<br />

der Wasserenergie geht – etwa durch<br />

Reibung in den Dichtungen – verloren.<br />

Wichtig ist es, die Wasserturbine genau<br />

an die Fallhöhe und die Durchflussmenge<br />

des Wassers anzupassen. Die<br />

meisten Turbinen sind daher Einzelanfertigungen.<br />

Im Wesentlichen unterscheidet<br />

man heute zwischen Kaplan-,<br />

Francis- und Pelton-Turbinen. Die<br />

Pelton-Turbine eignet sich für große<br />

Fallhöhen und kleine Durchflussmengen<br />

Wasser. Francis-Turbinen werden<br />

vor allem bei mittleren Fallhöhen und<br />

konstanten Wassermengen eingesetzt,<br />

Kaplan-Turbinen für große Durchflussmengen<br />

von Wasser bei geringem<br />

Wasserdruck und niedriger Fallhöhe.<br />

Das sind vor allem ruhig fließende<br />

Großgewässer wie Flüsse.<br />

Wasserkraft<br />

<strong>Energie</strong> aus der Natur<br />

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14<br />

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Saubere <strong>Energie</strong><br />

und effiziente Prozesse<br />

Der <strong>Energie</strong>dienstleister Alperia setzt bei der Durchführung<br />

von Vertriebs- und Aftersales-Tätigkeiten auf die<br />

CRM-Software Salesforce – integriert mit dem smarten<br />

Dokumentenmanagement-System „d.velop documents“.<br />

Die Durchführung des Strategieplans „One Vision“<br />

beinhaltet eine Reihe von Nachhaltigkeitszielen, die<br />

bis 2024 erreicht werden sollen. Diese sehen auch einen<br />

Digitalisierungsplan vor. Dazu zählt die Implementierung<br />

der CRM-Software Salesforce sowie die Modernisierung<br />

der ERP- und Billing-Softwaresysteme. Das große Ziel der<br />

Salesforce-Einführung ist die Optimierung der Kundenkommunikation,<br />

um einerseits den geänderten Kundenanforderungen<br />

und andererseits auch dem schnellen Wachstum der<br />

letzten Jahre Rechnung tragen zu können.<br />

Eine der großen Herausforderungen bei der Einführung<br />

von Salesforce war, anfallende Kundendokumente in den<br />

veränderten Sales-Prozessen effizient digital zu erfassen<br />

und zu bearbeiten. Dies konnte durch die Integration des<br />

bereits seit Jahren bei Alperia erfolgreich eingesetzten<br />

Dokumentenmanagement-Systems „d.velop documents“,<br />

implementiert vom Bozner IT-Unternehmen Alpin GmbH,<br />

vollumfänglich erreicht werden.<br />

Übersicht bei Knopfdruck<br />

Die Anwender von Alperia verfügen somit auch in den<br />

Benutzeroberflächen von Salesforce über einen erweiterten<br />

Werkzeugkasten, mit dem sie in der Lage sind, jederzeit<br />

per Knopfdruck eine Übersicht aller Kundendokumente<br />

(z.B. Angebote, Verträge, Rechnungen) zu erhalten. Die<br />

native Schnittstelle zwischen Salesforce und „d.velop documents“<br />

sorgt dafür, dass Dokumente zentral abgelegt und<br />

damit nur einmal gespeichert werden.<br />

Weitere Modernisierungsschritte ist die Automatisierung der<br />

eingehenden Kommunikation, indem beispielsweise PEC-<br />

Mails und klassische E-Mails automatisiert einem Operator<br />

zugewiesen und in der Folge in der Salesforce-Oberfläche<br />

ersichtlich werden, sowie die Implementierung eines Cloud-<br />

Archivs für die digitale Archivierung der Abrechnungen von<br />

Strom und Gas.<br />

Die Vorteile der Lösung<br />

Durch die native Integration von „d.velop documents“ in<br />

Salesforce ist kein ständiger Wechsel zwischen Fachapplikationen<br />

mehr nötig, inklusive sekundenschnellem Aufrufen, Anzeigen<br />

und Ablegen von Dokumenten und Dateien innerhalb<br />

von Salesforce. Zudem lassen sich zentrale Funktionen des<br />

Dokumentenmanagement-Systems wie interne Workflows bis<br />

hin zur digitalen Signatur eins zu eins in Salesforce nutzen.<br />

Das führt zu hocheffizienten Sales- und Aftersales-Prozessen<br />

und zu massiven Einsparungen in den Storage-Kosten.<br />

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Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel neu setzen.<br />

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Nachhaltigkeit,<br />

ganzheitlich gedacht<br />

Ohne Nachhaltigkeit keine Zukunft – Würth Italia setzt<br />

insbesondere in den Bereichen <strong>Umwelt</strong>, Gesellschaft und<br />

Wirtschaft Projekte mit Signalwirkung für eine nachhaltige<br />

Unternehmensentwicklung um. Der Würth-Wald, die Initiative<br />

für Gleichberechtigung „Valore D“, die Auszeichnung als<br />

„Top Employer <strong>2022</strong>“ und das Projekt gegen Lebensmittelverschwendung<br />

„Too Good To Go“ sind nur einige Beispiele<br />

dafür, wie Würth sich für die Region, die Menschen und eine<br />

bessere Zukunft einsetzt.<br />

Die Vereinten Nationen veröffentlichten 2015 die „ Agenda<br />

2030“ mit 17 Zielen für ein nachhaltiges Wachstum. Acht<br />

dieser Ziele hat Würth Italia im eigenen Strategiepapier aufgegriffen.<br />

In diesen Bereichen sieht sich das Unternehmen ganz<br />

besonders in der Verantwortung – und auch in der Lage –,<br />

konkrete Veränderungen herbeizuführen: Gesundheit und<br />

Wohlbefinden, qualitative Aus- und Weiterbildung, Gleichberechtigung,<br />

würdevolle Arbeit und wirtschaftliches Wachstum,<br />

Verhinderung von Ungleichheiten, Nachhaltigkeit in Stadt und<br />

Gesellschaft, verantwortungsvoller Konsum und nachhaltige<br />

Produktion sowie Kampf gegen den Klimawandel.<br />

Würth für die Zukunft<br />

Bereits seit Jahren schließt Würth Italia sich immer wieder<br />

neuen Initiativen an und ruft innovative Projekte ins Leben, die<br />

zu einer möglichst lebenswerten Zukunft beitragen sollen. So<br />

entstand zum Internationalen Tag des Waldes der Würth-Wald:<br />

Im Fleimstal, wo der Jahrhundertsturm „Vaia“ 2018 große<br />

Waldflächen verwüstet hatte, wurde für alle Mitarbeitenden je<br />

ein Baum gepflanzt. Im Rahmen der Initiative „Too Good To<br />

Go“, die sich der Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung<br />

widmet, können in der hauseigenen Kantine hingegen „Magic<br />

Boxes“ mit unverkauften Lebensmitteln<br />

erworben werden. Und wie vom Neun-<br />

Punkte-Programm der Initiative<br />

„Valore D“ empfohlen, wird die<br />

Gleichberechtigung firmenintern<br />

verstärkt gefördert.<br />

Für sein Engagement im<br />

Bereich des beruflichen und<br />

persönlichen Wachstums und Wohlbefindens seiner MitarbeiterInnen<br />

hat Würth Italia <strong>2022</strong> das „Top Employer“-Zertifikat<br />

vom gleichnamigen Institut erhalten. Denn selbstverständlich<br />

stellen auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eine tragende<br />

Säule für die Nachhaltigkeit dar: „Würth ist ein multinationales<br />

Unternehmen,<br />

das seit jeher auf ein<br />

familiäres Arbeitsumfeld<br />

setzt. (...)<br />

Uns ist bewusst, dass<br />

das Wachstum und<br />

die Entwicklung der<br />

Menschen, die mit uns<br />

arbeiten, für eine starke<br />

Performance absolut<br />

ausschlaggebend<br />

sind“, so<br />

Lucia Simonato,<br />

HR Director<br />

Würth Italia.<br />

Wirtschaft im Kreislauf<br />

Für Würth geht Nachhaltigkeit also klar über ökologische Themen<br />

hinaus – vielmehr denkt man das Thema im Unternehmen<br />

ganzheitlich und berücksichtigt dabei, dass das Zusammenspiel<br />

von <strong>Umwelt</strong>, Gesellschaft und Wirtschaft die heutige Welt und<br />

erst recht eine nachhaltige Zukunft formen muss. Dafür müssen<br />

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sich eingestehen, dass<br />

das lineare Wirtschaftsmodell ausgedient hat und stattdessen<br />

in Kreisläufen gedacht und gehandelt werden muss – davon ist<br />

man bei Würth überzeugt. Ressourcen müssen je nach Verfügbarkeit<br />

achtsam verwendet und wieder in den Kreislauf eingebracht<br />

oder an die Natur zurückgegeben werden. Zugleich<br />

müssen Abfall und CO 2-Emissionen reduziert werden, um auf<br />

diese Weise zum Erhalt wertvoller Ökosysteme für zukünftige<br />

Generationen beizutragen.<br />

Würth GmbH<br />

Bahnhofstraße 51 | 39044 Neumarkt<br />

www.wuerth.it


16 WASSERKRAFTWERK DUN<br />

Fotos © Gemeinde Vintl<br />

Mit doppelter Kraft voraus<br />

Wasserkraft ist nach wie vor die<br />

wichtigste erneuerbare <strong>Energie</strong>quelle<br />

in Südtirol. Mit dem Doppelkraftwerk<br />

Dun hat die Stromgewinnung<br />

aus Wasser in der Gemeinde<br />

Vintl neue Dimensionen erreicht.<br />

Seit 2019 ist das Wasserkraftwerk<br />

Dun, benannt nach dem<br />

Weiler im hinteren Pfunderer Tal,<br />

in Betrieb. Erst im Sommer <strong>2022</strong><br />

wurde es offiziell seiner Bestimmung<br />

übergeben. Es handelt sich um ein<br />

großes, vor allem für die Gemeinde<br />

Vintl wichtiges Projekt, zumal nun<br />

mit dem Wasser aus dem Weitenberger<br />

und dem Pfunderer Bach jährlich<br />

im Durchschnitt 6,5 Millionen<br />

Kilowattstunden produziert und als<br />

„Geht nicht, gibst nicht“<br />

Leitspruch der Firma Ploner<br />

VERLEGUNG DER<br />

ROHRLEITUNGEN<br />

Puenland 16 - 39031 Bruneck - T. +39 0474 55 10 86 - info@ploner-gmbh.it - www.ploner.expert<br />

Gasser Markus GmbH<br />

Tel. 0474/678228<br />

info@gsr.eu<br />

Ausführung der<br />

Baumeisterarbeiten<br />

Krafthaus und<br />

Wasserfassung


WASSERKRAFTWERK DUN<br />

17<br />

Neue Galerie Duner Gang<br />

Beim Durchschneiden des Bandes, v. l.: Robert Schiener, Rudolf Cerbaro (Altbürgermeister),<br />

Veit Bertagnolli, Meinrad Durnwalder (Senator), Walter Huber (Bürgermeister), Helmuth Tauber<br />

(Landtagsabgeordneter), Sebastian Brunner (Obmann <strong>Energie</strong>genossenschaft Pfunders), Hubert Schiner<br />

sauberer Strom ans Netz geliefert werden. Praktisch hat<br />

die Gemeinde damit eine wichtige Einnahmequelle. Sie<br />

kompensiert die aufgrund der wenigen Gastbetriebe nur<br />

die geringen GIS- Einnahmen.<br />

Bauliche Meisterleistung<br />

Die Realisierung des Wasserkraftwerkes war eine bauliche<br />

Meisterleistung, hatten die beteiligten Unternehmen aufgrund<br />

der schwierigen geologischen und landschaftlichen<br />

Gegebenheiten im alpinen Gelände doch einige Hürden<br />

zu überwinden. Doch die größte Hürde war zu Baubeginn<br />

bereits geschafft, nämlich überhaupt zu starten.<br />

Immerhin waren seit dem Beschluss, das Kraftwerk zu<br />

bauen, 17 Jahre vergangen. Langwierige Diskussionen um<br />

Beteiligungen im Vorfeld, fehlende Rechtssicherheit hinsichtlich<br />

der Fördermittel des Staates und anschließende<br />

bürokratische Verzögerungen hatten die Umsetzung über<br />

viele Jahre verhindert. 2018 aber gingen die beteiligten<br />

Firmen dann mit großem Einsatz ans Werk, sodass bereits<br />

nach einjähriger Bauzeit die Probephase für das Kraftwerk<br />

beginnen konnte.<br />

Zwei Bäche, ein Weg<br />

Beim Kraftwerk Dun handelt es sich streng genommen um<br />

zwei getrennte Kraftwerke, deren Maschinensätze aber in<br />

einem gemeinsamen Maschinenhaus untergebracht sind.<br />

Es gibt also zwei Bäche, damit zwei Wasserfassungen,<br />

zwei separate Druckrohrleitungen, zwei Turbinen und<br />

zwei getrennte Rückgabekanäle. Die Stromproduktion<br />

erfolgt dann im Maschinenhaus – mit unterschiedlichen<br />

Leistungsstärken, die auch ein unterschiedliches Niveau<br />

der Fördertarife nach sich ziehen. Interessant ist, dass<br />

das abgearbeitete Wasser nach der Rückgabe direkt zur<br />

Wasserfassung der Ableitung nach Meransen und von dort<br />

zum Großkraftwerk Mühlbach geleitet wird. Es handelt<br />

sich beim Doppelkraftwerk also um eine Art Oberlieger-<br />

Anlage für Mühlbach.<br />

Große Herausforderungen<br />

Welche waren nun die größten Herausforderungen bei<br />

der Umsetzung dieses Projektes? Ein Beispiel ist die Was-<br />

GESAMTPLANUNG BAULEITUNG GEOLOGIE<br />

ENERGIE & WASSER<br />

BAUWESEN & INFRASTRUKTUREN<br />

GEOLOGIE GEOTECHNIK & UMWELT


18 WASSERKRAFTWERK DUN<br />

Krafthaus E-Werk Dun<br />

Turbine Pfunderer Bach<br />

serfassung am Weitenberger Bach,<br />

der durchaus als Wildbach bezeichnet<br />

werden kann und wo die enge<br />

Duner Klamm den Baufirmen wenig<br />

Spielraum ließ. Hier dient nun ein<br />

robustes Tiroler Wehr als Fassung,<br />

während man sich beim Pfunderer<br />

Bach für einen Coanda-Rechen<br />

entschied. Aufwändig gestaltete sich<br />

zudem die Verlegung der Rohre im<br />

teils felsigen Gelände, zumal auch<br />

Unterquerungen der Bäche notwendig<br />

waren. Dennoch konnten innerhalb<br />

von fünf Monaten insgesamt<br />

3,2 Kilometer an Druckrohrleitungen<br />

verlegt werden. Dabei wurden<br />

übrigens auch Glasfaserkabel fürs<br />

Internet verlegt.<br />

Das Doppelkraftwerk Dun hat etwa<br />

7 Millionen Euro gekostet. Geführt<br />

wird das Kraftwerk zu 60 Prozent von<br />

der Gemeinde Vintl, zu 40 Prozent<br />

von der eigens gegründeten <strong>Energie</strong>genossenschaft<br />

Pfunders.<br />

Letzte Hürde gemeistert<br />

Bürgermeister Walter Huber zeigte sich<br />

am Ende sehr zufrieden mit der Arbeit<br />

der beteiligten Firmen. Und nun, nach<br />

zwei Jahren Betriebszeit, weiß er auch,<br />

dass die Mühen rund um das Projekt<br />

nicht umsonst waren. „Die Witterungsverhältnisse<br />

in den ersten beiden Jahren<br />

2020 und 2021 machten es möglich,<br />

dass die Jahresproduktion über den<br />

Erwartungen lag“, freut er sich. Heuer<br />

lassen der schneearme Winter und der<br />

trockene Sommer die Jahresproduktion<br />

zwar etwas geringer ausfallen: „Aber in<br />

Zeiten steigender <strong>Energie</strong>preise ist die<br />

Investition in die umweltfreundliche<br />

Wasserkraft von großer Bedeutung, und<br />

sie stellt für den Haushalt der Gemeinde<br />

eine große Stütze dar. Preissteigerungen<br />

in den verschiedensten Bereichen<br />

können dadurch besser aufgefangen<br />

werden.“ Mit dem Bau dieses E-Werkes<br />

habe die Gemeinde Vintl neben anderen<br />

Projekten einen weiteren Akzent<br />

zur Nutzung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n<br />

gesetzt und einen konkreten Beitrag<br />

zum Klimaschutz geleistet. Eine letzte<br />

Hürde bei der Umsetzung des Projektes<br />

ist am Ende auch noch gemeistert<br />

worden: Die Straße nach Dun wurde<br />

mit dem Bau einer 270 Meter langen<br />

Steinschlaggalerie gesichert. „Diese<br />

Zufahrt stellte seit Jahren ein großes Sicherheitsproblem<br />

für alle Verkehrsteilnehmer<br />

dar“, erklärt der Bürgermeister.<br />

Fehlende Geldmittel hatten bislang aber<br />

den Bau einer Galerie verhindert. Im<br />

Zusammenhang mit dem E-Werk-Bau<br />

ist es gelungen, einen Finanzierungsweg<br />

zu finden. Rund 2,65 Millionen Euro<br />

konnten über das Land und Eigenmittel<br />

aufgebracht werden. Die Galerie<br />

wurde in zwei Baulosen während<br />

der Sommermonate in kürzester Bauzeit<br />

und unter schwierigsten Umständen<br />

errichtet, wofür der Bürgermeister<br />

allen an der Umsetzung Beteiligten<br />

sein Lob ausspricht.<br />

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Foto © Klaus Peterlin/Alpitronic<br />

Radius: Elektromobilität scheint in<br />

Italien ein Fremdwort zu sein. Wie<br />

kann es sein, dass die Italiener bei den<br />

E-Fahrzeugen so deutlich hinter den<br />

meisten Ländern Europas liegen?<br />

Harald Reiterer: Tatsächlich ist Italien<br />

kein Vorbild in Sachen Elektromobilität.<br />

Zum Vergleich: Im Juli <strong>2022</strong> waren<br />

rund 3,3 Prozent der neu zugelassenen<br />

Pkw in Italien mit einem E-Motor<br />

ausgestattet, in Deutschland waren es<br />

14 Prozent. Für dieses Nachhinken gibt<br />

es mehrere Gründe. Die reichen vom<br />

schwach ausgeprägten <strong>Umwelt</strong>bewusstsein<br />

der Italiener bis hin zur sinkenden<br />

Kaufkraft. Man muss bedenken, dass<br />

ein E-Auto beim Kauf teurer ist als ein<br />

Verbrenner und die Einsparungen erst<br />

im Laufe der Nutzung<br />

eintreten. Meiner<br />

Meinung nach<br />

sind aber in<br />

großem Maß<br />

auch die<br />

staatlichen<br />

Förderungen<br />

schuld an der<br />

Zurückhaltung.<br />

Sie sind absolut<br />

unzuverlässig.<br />

Foto: Manuela Tessaro<br />

Harald Reiterer,<br />

Leiter des Bereiches<br />

„Green Mobility“ in der Südtirol<br />

Transportstrukturen AG (STA)<br />

Elektromobilität:<br />

Das sollten Sie<br />

unbedingt wissen<br />

Südtirol ist mal wieder der Vorzeigeschüler. Insgesamt aber hätte<br />

Italien im „Fach“ Elektromobilität in Europa ziemlich schlechte<br />

Noten. Harald Reiterer, Leiter des Bereiches „Green Mobility“<br />

in der Südtirol Transportstrukturen AG (STA), erklärt, woran<br />

das liegt, wie sich die aktuellen Krisen auf die Entwicklung der<br />

E-Mobilität auswirken und warum es sich angesichts der Strompreiserhöhungen<br />

dennoch lohnt, ein E-Auto zu kaufen.<br />

Radius: Unzuverlässig inwiefern …?<br />

H. Reiterer: Da gibt es mehrere Beispiele.<br />

Die Förderungen waren ja zunächst<br />

bis Ende 2021 angesetzt. Anstatt<br />

rechtzeitig eine Neuauflage vorzubereiten,<br />

gab es danach monatelang gar<br />

keine Förderung, bis endlich wieder<br />

eine Regelung in Kraft trat, die weitere<br />

Unterstützungen beim Kauf von E-<br />

Fahrzeugen zusicherte. Ein zweites<br />

Beispiel: Um noch in die alte Regelung<br />

von 2021 zu fallen, wurde festgelegt,<br />

dass das Fahrzeug innerhalb Juni <strong>2022</strong><br />

zugelassen werden musste. In der Folge<br />

waren die Zulassungszahlen im Juni<br />

höher, im Juli dann umso schlechter.<br />

Einige Käufer schauten bei der Förderung<br />

auch durch die Finger, weil es<br />

nicht möglich war, ihr Auto rechtzeitig<br />

zuzulassen. So geht es natürlich nicht.<br />

Denn wenn gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

ständig wechseln, erzeugt<br />

das Unsicherheit. Und dann hat Italien<br />

auch noch grundsätzliche Nachteile<br />

gegenüber anderen Ländern.


ELEKTROMOBILITÄT<br />

21<br />

Foto © Klaus Peterlin/Alpitronic<br />

hypercharger HYC150<br />

bei alpitronic,<br />

Schnellladesäule<br />

mit 150 kW<br />

Radius: Welche zum Beispiel?<br />

H. Reiterer: Die staatliche Regelung<br />

für die Stromanschlussleistung im<br />

eigenen Haus. In Österreich und<br />

Deutschland sind die Grundanschlussleistungen<br />

viel höher, und es spielt<br />

keine große Rolle, wie viel Kilowatt<br />

ein Haushalt hat. In Italien hingegen<br />

zahlt man bei mehr als 3 kW und erst<br />

recht über 4,5 kW erheblich mehr.<br />

Und um ein Auto aufzuladen, wären<br />

zumindest 4,5 kW empfehlenswert.<br />

Hier müssten sich die Rahmenbedingungen<br />

wesentlich ändern. Denn<br />

dass man angesichts dieser Voraussetzungen<br />

mitteleuropäisches Niveau<br />

erreicht, ist fraglich.<br />

Radius: Stimmt es, dass die staatlichen<br />

Förderungen auch reduziert wurden?<br />

H. Reiterer: Ja, in dem Sinn, dass<br />

es jetzt nur noch Geld gibt, wenn<br />

ein reines E-Auto nicht mehr als<br />

35.000 Euro plus Mehrwertsteuer<br />

kostet. Außerdem muss es ein Privatfahrzeug<br />

sein. Bei Plug-in-Hybriden<br />

ist die Fördergrenze hingegen bei<br />

45.000 Euro plus Mehrwertsteuer.<br />

Das hat wahrscheinlich industriepolitische<br />

Hintergründe. Die italienischen<br />

Hersteller sollen damit wohl<br />

bevorzugt werden.<br />

Denn gängige Mittelklassefahrzeuge<br />

von ausländischen<br />

Herstellern fallen<br />

jetzt nicht mehr in<br />

die Förderklasse,<br />

wohl aber der Fiat<br />

500, das einzige<br />

in Italien produzierte<br />

E-Auto.<br />

Wenigstens werden mit der neuen<br />

Regelung auch Nutzfahrzeuge mit<br />

Elektromotor gefördert.<br />

Radius: Das klingt nicht, als ob man<br />

die klassische Familie dazu animieren<br />

möchte, umweltfreundlich Auto<br />

zu fahren …<br />

„Italien versucht, seine<br />

mangelnde technische<br />

Innovationsleistung<br />

nun mit einem gewissen<br />

Protektionismus<br />

bei den Förderungen<br />

zu kompensieren. “<br />

H. Reiterer: Absolut nicht. Es fehlt auf<br />

staatlicher Ebene am politischen Willen.<br />

Italien versucht, seine mangelnde<br />

technische Innovationsleistung nun mit<br />

einem gewissen Protektionismus bei<br />

den Förderungen zu kompensieren.<br />

Radius: Wie ist der<br />

Stand der Dinge in<br />

Südtirol im Vergleich<br />

zu Italien? Wie „elektroaffin“<br />

sind Herr<br />

und Frau Südtiroler?<br />

H. Reiterer: Zunächst<br />

zu den<br />

Zahlen: Ich schicke<br />

dabei voraus,<br />

dass viele Mietwagenunternehmen<br />

ihre Fahrzeuge aus steuerrechtlichen<br />

Gründen gerne in Südtirol anmelden.<br />

Diese mitberechnet liegen wir mehr<br />

oder weniger im gesamtstaatlichen<br />

Schnitt. Anders sieht es aus, wenn<br />

wir ausschließlich die Privatfahrzeuge<br />

betrachten. Dann steigt der Anteil<br />

Hier könnte<br />

der Platz für<br />

unseren neuen<br />

Bildtext sein


an neu zugelassenen E-Fahrzeugen<br />

im Vergleich zu den Verbrennern<br />

auf zehn Prozent. Jedes zehnte neu<br />

gekaufte Auto ist also batteriebetrieben.<br />

Im Juni gab es sogar eine Spitze<br />

von 24,6 Prozent, aber das lag an<br />

der vorhin genannten Förderbestimmung.<br />

Insgesamt sind das sehr<br />

erfreuliche Werte, die zum einen auf<br />

ein stärkeres <strong>Umwelt</strong>bewusstsein,<br />

zum anderen auch darauf zurückzuführen<br />

sind, dass das Land Südtirol<br />

eine zusätzliche Förderung gewährt.<br />

Radius: Wie verlässlich sind die<br />

Landesförderungen?<br />

H. Reiterer: Diese Förderungen<br />

waren von Beginn an stabil, und es<br />

zeichnet sich auch nicht ab, dass<br />

sich hier etwas zum Negativen<br />

ändert. Außerdem sind sie mit den<br />

staatlichen Förderungen vereinbar,<br />

was einen weiteren Anreiz<br />

darstellt.<br />

Radius: Anderes Thema: Inwieweit<br />

treffen die aktuellen Lieferengpässe<br />

auch E-Fahrzeuge?<br />

H. Reiterer: Die Wartezeiten betragen<br />

derzeit mindestens sechs<br />

Monate. Das liegt zum einen an der<br />

steigenden Nachfrage, aber auch<br />

am Ukraine-Krieg, zumal wichtige<br />

Bestandteile für Autos aus dem<br />

umkämpften Land kommen. Deshalb<br />

sind alle Fahrzeuge im Moment<br />

schwerer zu haben. Bei Dieselfahrzeugen<br />

und Benzinern ist der Warenbestand<br />

auf dem Markt aber besser<br />

als bei E-Autos, sodass sich die Krise<br />

auf Letztere stärker auswirkt.<br />

Grafiken: STA/Green Mobility<br />

.ELEKTROINSTALLATIONEN<br />

.SCHALTSCHRANKBAU<br />

.MITTELSPANNUNGSANLAGEN<br />

Erfahrung<br />

schafft<br />

Qualität<br />

W W W . G I B I T Z . I T


ELEKTROMOBILITÄT<br />

23<br />

Radius: Inwieweit wird die Strompreiserhöhung die weitere<br />

Entwicklung des E-Fahrzeug-Marktes beeinträchtigen?<br />

H. Reiterer: Schwer zu sagen. Natürlich wird die Strompreiserhöhung<br />

die Elektromobilität nicht befeuern. Aber man vergisst<br />

gern, dass auch die Preise für Benzin und Diesel ordentlich gestiegen<br />

sind. Nur hat der Staat hier mit dem Verzicht auf einen<br />

Teil der Steuern den Konsumenten unter die Arme gegriffen,<br />

während beim Strom nichts passiert ist. Eigentlich sollte es<br />

genau umgekehrt sein, wenn es um den <strong>Umwelt</strong>gedanken und<br />

natürlich auch um die Elektromobilität geht. Stattdessen hat<br />

Italien sogar versucht, auf europäischer Ebene zu erwirken, dass<br />

der Verkaufsstopp für Verbrenner nach hinten verschoben wird.<br />

Das ist eine sehr kurzsichtige Politik, denn je massiver der Klimawandel<br />

wird und je weniger man dagegen tut, desto schlimmer<br />

werden die Auswirkungen sein. Heuer im Sommer haben<br />

wir einen kleinen Vorgeschmack davon bekommen.<br />

Radius: Aber ganz ehrlich: Zahlt sich ein E-Auto bei diesen<br />

Strompreisen überhaupt noch aus?<br />

H. Reiterer: Ja, es rechnet sich nach wie vor, wenngleich sich<br />

der preisliche Vorteil bei den Treibstoffkosten gegenüber Diesel<br />

und Benzin verringert hat. Wir von Green Mobility haben<br />

unseren 10-Jahres-Kostenvergleich zwischen einem VW Golf<br />

Diesel und dem elektrischen Pendant „ID.3“ im Mai <strong>2022</strong><br />

angesichts der Preissteigerungen aktualisiert – auf Stromkosten<br />

von 0,35 Cent pro kWh und Dieselkosten von 1,8 Euro pro<br />

Liter. Bei 15.000 Fahrkilometern im Jahr betragen die Kosten<br />

für den Diesel dann ungefähr 1.250 Euro, für den Strom beim<br />

E-Fahrzeug 809 Euro. Wenn man die staatlichen Förderungen<br />

mit einrechnet, spart man sich über eine Laufzeit von zehn<br />

Jahren mit dem Elektroauto rund 9.000 Euro im Vergleich<br />

zum Verbrenner. Das ist eine Pauschalrechnung, die natürlich<br />

schwankt, wenn sich Förderungen und Preise ändern oder<br />

wenn man an öffentlichen Ladesäulen tankt. Dennoch: Man<br />

muss bedenken, dass man die Rechnung nicht nur über den<br />

Kaufpreis und den Verbrauch machen darf. Ein E-Auto ist<br />

auch bezüglich Wartung viel günstiger,<br />

weil es über weniger Verschleißteile<br />

verfügt. Das bedeutet, dass<br />

zum Beispiel weder Zündkerzen<br />

noch der Auspuff ausgetauscht<br />

werden muss. Auch Betriebsflüssigkeiten<br />

wie das Motoröl müssen nicht gewechselt werden.<br />

Außerdem zahlt man fünf Jahre keine Autosteuer und auch danach<br />

nur etwa ein Fünftel der normalen Steuer. Nicht zuletzt<br />

ist die Versicherung in der Regel günstiger. Und dann kommt<br />

noch das Wichtigste: die Vorteile für die <strong>Umwelt</strong>.<br />

Radius: E-Fahrzeug-Besitzer wissen: Strom aufladen daheim ist<br />

viel günstiger als an der Ladesäule. Warum ist das eigentlich so?<br />

Und warum haben Ladesäulen so komplizierte Bezahlsysteme?<br />

H. Reiterer: Dass der Strom an den Ladesäulen teurer ist,<br />

liegt daran, dass eine aufwändige Infrastruktur zur Verfügung<br />

gestellt wird. Zurzeit zahlt man im Schnitt rund 50 Cent pro<br />

kWh, daheim rund 35 Cent, bei der Schnelladesäule liegt der<br />

Preis etwa bei 80 Cent. Das ist aber überall unterschiedlich.<br />

Die Bezahlsysteme sind tatsächlich kompliziert, aber zumindest<br />

ist es jetzt in Südtirol bei allen öffentlichen Säulen möglich, mit<br />

Kreditkarte zu bezahlen.<br />

Radius: Apropos Ladesäulen: Wie viele öffentliche Ladesäulen<br />

gibt es mittlerweile in Südtirol?<br />

H. Reiterer: Rund 250, wobei einige Gemeinden wie Bozen<br />

und Meran jetzt auch selbst Interesse haben, öffentliche<br />

Ladesäulen zu errichten. Ich denke, Südtirol ist im Moment<br />

gut aufgestellt, denn bei den neuen E-Autos nimmt auch die<br />

Reichweite der Batterien zu, sodass der Bedarf an Ladesäulen<br />

nicht rapide steigt.<br />

electrotechnic.<br />

E-Mobility<br />

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Foto © Klaus Peterlin/Alpitronic<br />

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<strong>Energie</strong>management sowie Abrechnungssystemen. Egal<br />

ob smarte Wallbox oder Supercharger, wir beraten Sie mit<br />

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Dafür stehen wir persönlich dahinter.<br />

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24 ELEKTROMOBILITÄT<br />

Radius: Wird das E-Fahrzeug das Fahrzeug<br />

der Zukunft sein? Viele meinen,<br />

es sei nur ein Übergang zu einer anderen<br />

Technologie.<br />

H. Reiterer: Ob und wann eine noch<br />

bessere Technologie kommt, ist<br />

schwer zu sagen. Aber auf absehbare<br />

Zeit wird das E-Fahrzeug dominierend<br />

sein.<br />

Radius: Kritiker sagen, die chemischen<br />

Stoffe wie Lithium und Kobalt seien<br />

auf der Welt nur begrenzt verfügbar,<br />

und deren Abbau sozial bedenklich –<br />

Stichwort Kinderarbeit.<br />

H. Reiterer: Alle Bodenschätze sind<br />

begrenzt verfügbar, Lithium und Kobalt<br />

ebenso wie Erdöl und Erdgas. Aber die<br />

Batterietechnologie entwickelt sich ja<br />

weiter. Man geht demnächst schon auf<br />

die neue Generation der Feststoffbatterien<br />

über, die eine größere <strong>Energie</strong>dichte<br />

haben. Das heißt, dass künftig<br />

weniger Rohstoffe für dieselbe <strong>Energie</strong>menge<br />

gebraucht werden. Außerdem<br />

sind viele Hersteller dabei, durch neue<br />

Technologien den Anteil am umstrittenen<br />

Kobalt in den Batterien zu senken<br />

oder zu eliminieren.<br />

Radius: Stimmt es, dass das Entsorgen<br />

der Batterien ein großes <strong>Umwelt</strong>problem<br />

darstellt?<br />

H. Reiterer: Die Recyclingfähigkeit der<br />

Batterien ist sehr hoch, über 90 Prozent<br />

der Anteile können wiederverwertet<br />

werden. Das aktuelle Problem ist, dass<br />

das Recycling für die Industrie derzeit<br />

noch zu teuer ist, und weil die Herstellung<br />

der Batterien gleichzeitig günstiger<br />

wird, besteht erst recht kein Anreiz<br />

mehr zur Wiederverwertung. Hier<br />

bräuchte es gesetzliche Bestimmungen,<br />

die zum Recycling verpflichten. Bezüglich<br />

der <strong>Umwelt</strong>fragen, die oft in Bezug<br />

auf die Batterien gestellt werden, gibt<br />

es eine ganze Reihe von Studien. Diese<br />

beweisen, dass Elektrofahrzeuge zwar<br />

nicht in der Produktion, aber über die<br />

gesamte Nutzungsdauer des Fahrzeuges<br />

deutlich umweltfreundlicher sind<br />

als Verbrenner und dass der Nachteil<br />

bei der Herstellung relativ schnell aufgeholt<br />

ist. Natürlich wäre es wichtig,<br />

dass der Strom, den die Fahrzeuge<br />

brauchen, aus nachhaltigen Quellen<br />

kommt. Generell aber denke ich, dass<br />

es sich bei solchen Kritiken häufig um<br />

Ablenkungsmanöver handelt.<br />

Radius: Wovon will man ablenken?<br />

H. Reiterer: Bei den Verbrennern hat<br />

man nie darüber diskutiert, wie und<br />

wo Öl gefördert wird, wie viel bei<br />

Transporten verloren geht und die<br />

Gewässer verschmutzt, dass Abgase<br />

unsere Luft verpesten und viele Fördergebiete<br />

immens unter <strong>Umwelt</strong>problemen<br />

leiden. Bei der E-Mobilität, die<br />

in Summe deutlich sauberer ist, sind<br />

die Folgen für die <strong>Umwelt</strong> scheinbar<br />

das größte Problem.<br />

E-Maschinen: Der Wald lebt auf<br />

Anzeige<br />

Niederstätter hat mit der Gemeindeverwaltung<br />

Welschnofen eine Vereinbarung zur Wiederaufforstung<br />

des Waldes im Bereich des Karersees getroffen, der vom<br />

Sturm Vaia 2018 heimgesucht wurde. Für je 100 Euro, die<br />

für die Anmietung einer elektrischen Maschine ausgegeben<br />

werden, wird ein Baum gepflanzt.<br />

Zwischen dem 29. und 30. Oktober 2018 wurden fast<br />

1.000 Hektar Land – das entspricht etwa 1.300 Fußballfeldern<br />

– durch die Wucht des Windes und des Regens des<br />

Sturms Vaia zerstört. Heute ist die Räumung des Materials<br />

abgeschlossen, und die Natur nimmt ihren Lauf, um neues<br />

Leben entstehen zu lassen. Doch die Landschaft ist nicht<br />

mehr dieselbe.<br />

Niederstätter nimmt sich daher des Waldes an und hat<br />

beschlossen, dieses Projekt zur Aufforstung zu starten. „Als<br />

Unternehmen haben wir beschlossen, dem Thema Nachhaltigkeit<br />

große Aufmerksamkeit zu schenken. Mit dieser Initiative<br />

können wir dies auf zwei Arten tun: zum einen, indem<br />

wir weiterhin neue emissionsfreie Fahrzeuge auf den Südtiroler<br />

Baustellen anbieten, und zum anderen, indem wir zur<br />

Anpflanzung von Bäumen beitragen, um den Wald an einem<br />

der faszinierendsten Flecken Südtirols wieder wachsen zu<br />

lassen“, so Daniela Niederstätter, Mitglied des Verwaltungsrats<br />

des Unternehmens. Von Dumpern über Radlader bis hin<br />

zu Baggern können Privatpersonen und Unternehmen alle<br />

Arten von umweltfreundlichen Maschinen mieten, um bei<br />

der Bepflanzung und Aufforstung des Waldes zu helfen.<br />

Niederstätter AG<br />

Achille-Grandi-Straße 1 | 39100 Bozen<br />

Tel. 0471 061 141<br />

rent@niederstaetter.it | www.niederstaetter.it<br />

Foto © Franziska Gilli


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25<br />

Fahren Sie grün in die Zukunft mit Selectra<br />

Seit einigen Jahren gewinnt die Elektromobilität zunehmend<br />

an Bedeutung und somit wächst auch das Interesse<br />

an intelligenten und nachhaltigen Ladeinfrastrukturen.<br />

Der Elektrogroßhandel Selectra ist auch in diesem Fall der<br />

richtige Ansprechpartner für Unternehmen und Privatpersonen<br />

und bietet die ideale Ladestation für zu Hause oder<br />

den Betrieb.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass Elektrofahrzeuge<br />

dort aufgeladen werden, wo sie geparkt sind, ist<br />

die Bereitstellung geeigneter Ladelösungen von entscheidender<br />

Bedeutung.<br />

weitere Option wird beim Anstecken des Ladekabels das<br />

Fahrzeug erkannt und die Freigabe zum Aufladen erteilt.<br />

Dies vereinfacht nicht nur dem Anwender das Leben, nein,<br />

auch dem Betreiber der Ladeinfrastruktur, der nun auf komplette<br />

Anwender-Systemlösungen, sei es für Aufladungen,<br />

sei für Zahlungen, zurückgreifen kann. Im Sortiment von<br />

Selectra befindet sich zudem eine Reihe von Ladekabeln, die<br />

problemlos für alle Fahrzeuge geeignet sind und sowohl an<br />

Ladestationen als auch an Wallboxen mit Ladesteckdosen<br />

angeschlossen werden können. Das Team von Selectra berät<br />

Sie gerne rund um das Thema Elektromobilität. Im Hauptsitz<br />

in Bozen finden Sie garantiert die perfekte Lösung.<br />

Mit Selectra dir passende Lösung finden<br />

Zum breiten Sortiment des Unternehmens gehören beispielsweise<br />

die Wallbox-Ladestationen: Sie lassen sich in<br />

Privathäusern, Garagen oder in halböffentlichen Bereichen,<br />

wie z.B. auf Firmenparkplätzen für Mitarbeiter oder Kunden,<br />

problemlos installieren.<br />

Aber nicht nur das, auch die „klassischen“ Ladesäulen<br />

wurden modernisiert und technisch auf den neuesten Stand<br />

gebracht, um jetzt intelligenter, nachhaltiger zu sein und<br />

damit unkomplizierte Ladelösungen zu bieten. Durch eine<br />

MENNEKES LADELÖSUNGEN FÜR e-MOBILITÄT<br />

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26<br />

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Bozner<br />

Bäckerei<br />

Lemayr<br />

Investieren mit Leasing:<br />

die nachhaltige Alternative<br />

„Wer nachhaltig investiert, profitiert“: Das ist der Weg,<br />

den Europa einschlagen will. Unternehmen, die bei ihren<br />

Entscheidungen die Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft<br />

und <strong>Umwelt</strong> mitberücksichtigen, werden belohnt.<br />

Leasing ist ein Instrument, mit dem Betriebe ihre Investitionen<br />

besonders nachhaltig finanzieren können.<br />

Die nächsten zehn bis 15 Jahre stehen ganz im Zeichen<br />

des Umbaus der Wirtschaft. Die Taxonomieverordnung<br />

der EU lässt dazu keine Zweifel offen. Diese beeinflusst, wie<br />

Betriebe künftig arbeiten werden. Banken und Finanzierungsgesellschaften<br />

üben eine wichtige Steuerungsfunktion aus.<br />

Wer sich nachhaltig entwickeln möchte, bekommt Finanzierungen<br />

zu besseren Bedingungen als jemand, der Gewinne<br />

um jeden – ökologischen und sozialen – Preis realisieren will.<br />

Gemeinsamer Einsatz nötig<br />

Auch bei der Hypo Vorarlberg Leasing, dem führenden<br />

Leasingfinanzierer in der Region Südtirol-Trentino, spielen<br />

Nachhaltigkeitsaspekte eine immer wichtigere Rolle.<br />

Dahinter steht die Überzeugung, dass die nachhaltige Weiterentwicklung<br />

von Wirtschaft und Gesellschaft des gemeinsamen<br />

Einsatzes aller Akteure bedarf – Politik, Unternehmen<br />

und Finanzdienstleistern.<br />

Eine wesentliche Stärke Südtirols ist seine erstaunliche<br />

Vielfalt an Betrieben unterschiedlichster Dimensionen und<br />

Branchen. Jeder Einzelne kann seinen Beitrag zur Nachhaltigkeit<br />

leisten, dabei muss es nicht immer um die ganz großen<br />

Projekte gehen. Manchmal genügt selbst der Austausch einer<br />

älteren Maschine oder Anlage im Betrieb, um die <strong>Energie</strong>bilanz<br />

des Unternehmens zu verbessern und gleichzeitig Kosten<br />

zu sparen. Zu den Kunden von Hypo Vorarlberg Leasing<br />

zählt bereits eine Reihe von Betrieben, auch solche, die aus<br />

dem Handwerk kommen, wie etwa die Bozner Bäckerei<br />

Lemayr, die erst kürzlich mittels Leasing ihre Produktion auf<br />

den neuesten Stand brachte.<br />

„Nachhaltig“ finanziert<br />

Bei der Wahl der passenden Finanzierung bietet sich für immer<br />

mehr Betriebe das Leasing an. Warum? Mittels Leasing<br />

wird die neue Maschine oder Anlage zur genau planbaren –<br />

und betriebswirtschaftlich nachhaltigen – Investition: Statt<br />

der großen Kaufsumme werden kleine Leasingraten fällig, die<br />

noch dazu steuerlich abgesetzt werden können. Ein weiterer<br />

Vorteil: Der Unternehmer profitiert ab der Übernahme von<br />

dem geleasten Objekt, das mit Beginn des Leasingvertrags<br />

bereits voll zum Unternehmenserfolg beiträgt. Die Maschine<br />

finanziert sich so quasi selbst. Hypo Vorarlberg Leasing bietet<br />

seit diesem Jahr verstärkt das Leasing von Maschinen an.<br />

Die Gesellschaft ist seit über drei Jahrzehnten am Südtiroler<br />

Markt aktiv und eine Tochter der Hypo Vorarlberg Bank, die<br />

heuer ihr 125-jähriges Bestehen feiert.<br />

Michael Meyer, Delegierter des Verwaltungsrates, (rechts im Foto) und<br />

Christian Fischnaller, Vertriebsdirektor (links im Foto)<br />

Hypo Vorarlberg Leasing AG<br />

Galileo-Galilei-Straße 10 H | 39100 Bozen<br />

info@hypovbg.it | www.hypoleasing.it


Anzeige<br />

Wasserstoffpionier bald in Pfalzen<br />

Sonne, Wind und Wasserkraft könnten heute schon mehr<br />

<strong>Energie</strong> liefern, als wir verbrauchen. Aber erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong> ist nicht immer dann verfügbar, wenn wir sie<br />

benötigen. Eine Lösung für dieses Problem hat das Unternehmen<br />

GKN Hydrogen entwickelt, das derzeit in Pfalzen<br />

ein neues internationales Kompetenzzentrum für Wasserstoffspeichersysteme<br />

einrichtet.<br />

Anfang August unterzeichnete die GKN Hydrogen Italy<br />

GmbH mit der Alpinholz KG aus Pfalzen einen langfristigen<br />

Mietvertrag zum Aufbau eines neuen Entwicklungs- und<br />

Produktionsstandortes in Pfalzen. Ziel ist es, die Fertigungskapazitäten<br />

des jungen Unternehmens im Bereich der Wasserstoffspeicherung<br />

weiter auszubauen.<br />

Wetter- und standortunabhängig<br />

Doch worum geht es eigentlich? Ausgehend von der Tatsache,<br />

dass die Zukunft des Planeten nur über die „Erneuerbaren“<br />

führt, braucht es Möglichkeiten zur Speicherung von <strong>Energie</strong> aus<br />

Sonne, Wind und Wasser. Schließlich muss auch grüne <strong>Energie</strong><br />

unabhängig von Wetter, Jahreszeiten und Standort zur Verfügung<br />

stehen, um konkurrenzfähig zu sein. Das heutige Unternehmen<br />

GKN Hydrogen hat in den vergangenen Jahren – damals noch<br />

als Start-up innerhalb der GKN Sinter Metals in Bruneck – nach<br />

Lösungen für diese Herausforderung gesucht. Und gefunden.<br />

Jederzeit verfügbare <strong>Energie</strong><br />

Kern des neu entwickelten Systems ist die Speicherung von<br />

Wasserstoff in Metallhydriden. Das kann man sich folgendermaßen<br />

vorstellen: <strong>Energie</strong> aus Wind, Wasser und Sonne wird<br />

in Wasserstoff umgewandelt. Die Wasserstoffmoleküle fließen<br />

dann in das Innere eines Speichers und verbinden sich mit Metall<br />

zu Metallhydriden. Diese Metallhydride können Jahrzehnte<br />

ohne Verluste überdauern. Sie gelten als die sicherste und zuverlässigste<br />

Methode, Wasserstoff zu speichern. Wenn <strong>Energie</strong><br />

benötigt wird, wird der im Metall eingelagerte Wasserstoff aus<br />

dem Speicher gelöst und in Wärme und <strong>Energie</strong> umgewandelt.<br />

Das Abfallprodukt ist reinstes Wasser. Das modulare System<br />

ermöglicht maximale Vielseitigkeit bei der Implementierung<br />

von netzunabhängiger <strong>Energie</strong>versorgung in Gebäuden, im<br />

Industrie- und Transportsektor.<br />

Das Kompetenzzentrum der GKN Hydrogen wird voraussichtlich<br />

im ersten Quartal 2023 nach Pfalzen ziehen und wird in<br />

der Zukunft 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.<br />

Weiterhin werden junge Ingenieure und Ingenieurinnen<br />

sowie Fachkräfte gesucht, die sich mit ihren Fähigkeiten für<br />

umweltfreundliche <strong>Energie</strong>systeme einsetzen möchten.<br />

Das Unternehmen<br />

GKN Hydrogen ist aus der GKN Powder Metallurgy hervorgegangen<br />

und wurde im Mai 2021 gegründet. Es produziert und<br />

vermarktet Anlagen und Lösungen für die Nutzung von grüner<br />

elektrischer <strong>Energie</strong> und Wasserstoff. Die Grundlage der Technologie<br />

wurde in den vergangenen Jahren im ehemaligen Schwesterunternehmen<br />

GKN Sinter Metals in Bruneck entwickelt. Seit der<br />

Ausgründung der Wasserstofftechnologie baute GKN Hydrogen<br />

sein Produkt- und Dienstleistungsangebot stetig aus und entwickelte<br />

sich zum Wasserstoffspeicherexperten. Seit August <strong>2022</strong><br />

wird die GKN Hydrogen von Melrose Industries PLC als eigenständiges<br />

und weltweit operierendes Unternehmen geführt. Aus<br />

diesem Grund musste auch für den Standort in Südtirol ein neuer<br />

Platz gesucht werden. Den hat man nun in Pfalzen gefunden.<br />

GKN Hydrogen<br />

Fabrikstraße 5 | 39031 Bruneck<br />

Tel. 0474 570 211<br />

info@gknhydrogen.com | www.gknhydrogen.com<br />

www.linkedin.com/company/gkn-hydrogen/


28<br />

Foto © DLife<br />

Sind Brennstoffzellen<br />

umweltfreundlich?<br />

Die Brennstoffzelle gilt als Zukunftstechnologie<br />

in der Elektromobilität.<br />

Sind Brennstoffzellen umweltfreundlicher<br />

als andere Technologien? Grundsätzlich<br />

sei festgehalten, dass die<br />

Brennstoffzelle kein <strong>Energie</strong>träger ist,<br />

sondern ein Gerät, das die chemisch<br />

gespeicherte <strong>Energie</strong> von H2 (Wasserstoff)<br />

in Strom umsetzt.<br />

Der Wasserstoff-Pionier<br />

Dr. Walter Huber,<br />

IIT<br />

So wie ein Transformator nur ein<br />

Gerät zur Umsetzung von Stromvarianten<br />

ist, aber kein <strong>Energie</strong>träger? Als<br />

Antwort auf die eingangs gestellte Frage<br />

gilt ein klares Ja als Antwort, wenn<br />

man davon ausgeht, dass Wasserstoff<br />

aus lokal verfügbarer und erneuerbarer<br />

<strong>Energie</strong> erzeugt wird. In der Zukunft<br />

könnten wir mit Brennstoffzellenautos<br />

fahren, welche mit<br />

„grüner <strong>Energie</strong>“<br />

erzeugten<br />

Wasserstoff in<br />

Strom verwandeln.<br />

Das<br />

Null-Emissionsauto<br />

wäre<br />

damit Wirklichkeit.<br />

Zugleich<br />

könnten in den<br />

Kellern unserer<br />

Häuser kleine<br />

Blockheizkraftwerke stehen – ebenfalls<br />

basierend auf Brennstoffzellentechnik.<br />

Dazu Walter Huber, der Südtiroler<br />

Wasserstoff-Pionier: „Die Brennstoffzellentechnik<br />

zwingt uns dazu, lokal<br />

verfügbare erneuerbare Rohstoffe<br />

zu verwenden. Wir stehen aber erst<br />

am Beginn einer starken Entwicklung.<br />

Brennstoffzellen sind immer in<br />

Zusammenhang mit H2 zu sehen und<br />

werden in vielen Bereichen ihren Siegeszug<br />

antreten.“ Die Brennstoffzelle<br />

verbrennt keinen Brennstoff, sondern<br />

setzt ihn chemisch bei ca. 50 bis 70° C<br />

um, erzeugt dabei auch keine Stickoxide<br />

und andere Schadstoffe, was jeder<br />

Verbrennungsprozess tut. Übrig bleibt<br />

ausschließlich Wasserdampf.<br />

Die Stromproduktion ist entscheidend<br />

Schema der Wasserstoff-Produktion auf dem Gelände von MPREIS<br />

Nur: Ist das, was technisch bereits<br />

möglich ist, auch sinnvoll für die<br />

<strong>Umwelt</strong>? Zunächst muss aus Strom<br />

Wasserstoff erzeugt werden. Dieser<br />

wird ins Auto getankt, im Auto wird<br />

aus Wasserstoff wieder Strom erzeugt.<br />

Diese doppelte Umwandlung senkt im<br />

herkömmlichen Vergleich die Effizienz.<br />

Allerdings sind solche Vergleiche<br />

nicht zielführend, wenn man berücksichtigt,<br />

dass der Strom zur Wasserstoff-Erzeugung<br />

aus im Überfluss<br />

erzeugter und nicht sofort genutzter<br />

<strong>Energie</strong> von Solar-, Wind- und Wasserkraftwerken<br />

kommt. Aktuell werden<br />

Wasserkraft, Windkraft- und Solaranlagen<br />

schlicht vom Netz genommen,<br />

wenn zu viel Strom auf dem Markt ist.<br />

Die Öko-<strong>Energie</strong> geht damit ungenutzt<br />

verloren. Die Brennstoffzelle wird eine<br />

wichtige Zukunftstechnologie sein,<br />

wenn Strom aus Wasser-, Wind- und<br />

Solarenergie in Form von Wasserstoff<br />

zwischengespeichert wird.<br />

Mit der Speicherung in Form von Wasserstoff<br />

wird der Strom aus erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n 24 Stunden verfügbar,<br />

kann somit auch als Grundlaststrom<br />

eingesetzt werden. Dazu Walter Huber<br />

weiter: „Es macht keinen Sinn, ein einziges<br />

Gerät in einem System zu bewerten,<br />

sondern es muss bewertet werden,<br />

was das System bringt, wenn es auf<br />

Wasserstoff umgestellt wird. Wenn die<br />

Gesamtnutzung von Strom und Wärme<br />

aus lokalen erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />

kommt und einen Wirkungsgrad von<br />

90 Prozent aufweist, was gibt es da zu<br />

kritisieren – besser wäre nachmachen.“


WASSERSTOFF<br />

29<br />

MPREIS setzt auf Wasserstoff<br />

Das Land Südtirol betreibt in Bozen<br />

Süd seit über zehn Jahren eine<br />

Wasserstoffanlage – und war in der<br />

Region sogar einmal Vorreiter in<br />

dieser Technologie. Leider hat man<br />

diese Vorreiterrolle aus unerklärlichen<br />

Gründen abgegeben. Derzeit<br />

tut sich nördlich des Brenners in<br />

Sachen Wassersstoff wesentlich mehr.<br />

Von der MPREIS- Gruppe wird eine<br />

Wasserstoffproduktion in Betrieb<br />

genommen, und in weiterer Folge<br />

wird Schritt für Schritt die gesamte<br />

LKW-Flotte von MPREIS auf CO 2-<br />

freien Wasserstoffantrieb umgestellt.<br />

Möglich macht das die Wasserstoffinitiative<br />

von MPREIS, ein in Tirol<br />

und auch weit darüber hinaus einzigartiges,<br />

innovatives Projekt. Darum<br />

kommt der Strom, der dafür benötigt<br />

wird, auch zu 100 Prozent aus Tiroler<br />

Wasserkraft – einem von MPREIS<br />

selbst betriebenen E-Werk. Auch vom<br />

Projektpartner TIWAG könnte Strom<br />

aus Wasserkraft bezogen werden.<br />

Foto © Stephan Liebl<br />

Wasserstoff auch zum Backen<br />

Zudem verwendet MPREIS den Wasserstoff<br />

auch zum Backen in seiner Bäckerei<br />

und Konditorei. Zusammen mit<br />

der LKW-Flotte kommt das Tiroler Unternehmen<br />

auf einen Gesamtwirkungsgrad<br />

von 90 Prozent. Gemeinsam mit<br />

den Tiroler Technologiepartnern FEN<br />

Systems, ILF und TIWAG/TINETZ<br />

sowie dem Schweizer Unternehmen<br />

IHT wird MPREIS so zum Vorreiter für<br />

eine nachhaltigere, umweltfreundlichere<br />

und lebenswertere Zukunft. Auch<br />

der Spezialist für Wasseraufbereitung<br />

Wasser-Aufbereitungsanlage von Grünbeck<br />

Grünbeck setzt seine Technologien nun<br />

für die Wasserstofferzeugung ein. Das<br />

Unternehmen liefert maßgeschneiderte<br />

Wasseraufbereitungsanlagen für ein optimales<br />

Betreiben von Elektrolyseuren.<br />

Fast überall lassen sich damit fossile<br />

<strong>Energie</strong>träger ersetzen, und es lässt sich<br />

eine <strong>Energie</strong>versorgung ohne Treibhausgase<br />

schaffen, die zudem unabhängig<br />

von Gas-, Öl- und Kohleimporten<br />

ist. Grünbeck-Chef Günther Stoll ist<br />

fest davon überzeugt, dass die Wasserstoff-Technologie<br />

ganz wesentlich zur<br />

<strong>Energie</strong>wende beitragen wird.<br />

H<br />

H<br />

Stoff der Zukunft<br />

Klimaneutral mit H 2 -Effekt: Grünbeck ist Ihr Partner im Wandel<br />

Wasser ist eine wertvolle Ressource. Genau deshalb haben wir es uns bei Grünbeck zur Aufgabe<br />

gemacht, diese in ihrer bestmöglichen Qualität und Form zur Verfügung zu stellen. Mit unseren<br />

Verfahren der Wasseraufbereitung tragen wir dazu bei, die Nutzung von grünem Wasserstoff<br />

möglich zu machen. Gemeinsam „Wasser verstehen“ für eine nachhaltigere Zukunft.<br />

Grünbeck Italia S.r.l. | Via Strada Nuova, 24 | 37024 Negrar (VR)<br />

+39 045 7513331 | info@gruenbeck.it | www.gruenbeck.it


30<br />

Anzeige<br />

Lösungen mit Wasserstoff<br />

Hydrocell ist eine aufstrebende Firma, die Lösungen<br />

für viele anstehende Probleme im <strong>Energie</strong>sektor mit<br />

Wasserstoff entwickelt. Ihr Know-how kommt von den<br />

Eigentümern, die zum Teil langjährige Erfahrungen in<br />

der Wasserstoff-Technologie besitzen. Ein Beitrag von<br />

Dr. Walter Huber.<br />

Klimawandel, die Verfügbarkeit von erneuerbaren <strong>Energie</strong>quellen<br />

lokaler Herkunft als Strom-Grundlast zu nutzen,<br />

das heißt für 24/7/365 verfügbar zu machen, geht nur<br />

mit spezifischen Speichertechnologien und dem Zusammenführen<br />

verschiedener Produktionsverfahren aus unterschiedlichen<br />

Bereichen. Man nennt dies die Sektorenkopplung.<br />

Stromspeicherung steht derzeit noch im Hintergrund<br />

Ohne die Möglichkeit, elektrische <strong>Energie</strong> zu speichern,<br />

kann die vielzitierte <strong>Energie</strong>wende mit erneuerbaren <strong>Energie</strong>quellen<br />

nicht gelingen und die fossilen <strong>Energie</strong>n ersetzen.<br />

Erneuerbare <strong>Energie</strong>quellen wie die Photovoltaik oder<br />

Windenergie produzieren nur Strom, wenn die Sonne scheint<br />

oder der Wind weht, was weder programmierbar noch steuerbar<br />

ist. Auch unsere Wasserkraft produziert das Jahr über<br />

ca. doppelt so viel grünen Strom, als wir selbst brauchen.<br />

Zwar wird im Sommer viel Strom produziert, aber im Winter<br />

ist Strom Mangelware, obwohl gerade dort der Verbrauch<br />

stark ansteigt. Hydrocell hat einen Langzeitspeicher entwickelt,<br />

der große Mengen an Strom mit Wasserstoff vom<br />

Sommer auf den Winter speichert. Mit mehreren Gigawattstunden<br />

Speicherfähigkeit kann die Lücke zwischen Sommer<br />

und Winter geschlossen werden. Jede Größenordnung ist<br />

machbar, es hängt vom Anwendungssystem ab.<br />

v.l.: Walter Huber, Karl Manfredi, Federico Giudiciandrea, Thilo Mazzarol<br />

Foto © Michael Della Giustina<br />

Aus Biogas wird Wasserstoff<br />

Ein weiteres System in Bearbeitung ist die Nutzung von<br />

Biogas aus tierischen Abfällen zur Produktion von Biomethan<br />

und daraus von Wasserstoff, an dem wir derzeit<br />

arbeiten. Biogas ist in den Wintermonaten verstärkt<br />

vorhanden, da die Tiere ab Herbst wieder von den Almen<br />

und Weiden in die Ställe zurückkehren. Damit ist diese<br />

H2-Produktionsintensität komplementär zu jener aus Wasserkraft<br />

in den Wintermonaten. Außerdem hilft sie den<br />

Biogasanlagen, wirtschaftlich weiterzuarbeiten. Würden in<br />

Südtirol alle Vergärungsanlagen zur Wasserstoffproduktion<br />

genutzt, könnten damit 30 bis 40 Prozent des derzeit<br />

benutzten fossilen Erdgases durch eigenes Biomethan ersetzt<br />

werden. Dass dabei auch ein wertvoller organischer<br />

Dünger anfällt, der andere Dünger aus weit entfernten<br />

Ländern ersetzt, ist ein großer Nutzen für die Landwirtschaft<br />

und die <strong>Umwelt</strong>.<br />

Umfassende Beratung<br />

Hydrocell entwickelt maßgeschneiderte Konzepte in<br />

allen Bereichen, bietet auch technische Umsetzungen<br />

von Projekten an. Hydrocell vermittelt und installiert<br />

H2-Betankungsgeräte wie Zapfsäulen, Kompressoren usw.<br />

der Firma Maximator Deutschland. Alle derzeitigen und<br />

geplanten Formen der Betankung für PKW, LKW, Busse<br />

und für Spezialgeräte werden damit bedient.<br />

Demnächst wird Hydrocell auch mobile Lösungen<br />

zur H2-Versorgung von Tankstelle sowie für Anwendungen<br />

abseits von üblichen Tankstellen und Produktionsanlagen<br />

anbieten.<br />

Systemlösungen mit Wasserstoff auf dem <strong>Energie</strong>sektor<br />

sind ganzheitliche Lösungen, die umweltgerecht,<br />

ökonomisch ertragreich und wertsteigernd sind.<br />

Hydrocell GmbH<br />

Alessandro-Volta-Straße 13 A | 39100 Bozen<br />

Tel. 0472 273 654<br />

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31<br />

Vinschger<br />

Synergien<br />

Seit Mitte Mai <strong>2022</strong> ist das neue<br />

Kraftwerk samt neuer Druckleitung<br />

zwischen Stilfserbrücke und Prad in<br />

Betrieb. Das wohl größte Bauprojekt<br />

im Vinschgau seit Jahren ist auch ein<br />

Vorzeigeprojekt in puncto Synergien.<br />

Die Errichtung der Druckleitung<br />

wird auch dazu genutzt, eine<br />

neue Beregnungs- sowie Trinkwasserleitung<br />

zu verlegen, und auf der<br />

Trasse der Druckrohrleitungen wurde<br />

das erste Teilstück der Radaufstiegsroute<br />

zwischen Prad und Stilfser<br />

Brücke errichtet. Die <strong>Energie</strong><br />

Werk Prad Genossenschaft suchte<br />

bereits seit Jahren nach Möglichkeiten,<br />

den Suldenbach hydroelektrisch<br />

besser zu nutzen. Das alte Kraftwerk<br />

Mühlbachwerk 1 konnte dem wachsenden<br />

Strombedarf der Genossenschaftsmitglieder<br />

nicht mehr gerecht<br />

werden. Im Vordergrund stand dabei<br />

eine bedarfs- und nutzungsgerechte<br />

Anlagengröße, denn die Schüttmenge<br />

des Suldenbaches bot und bietet<br />

dafür ausreichend Potenzial.<br />

Unter dem neuen Namen <strong>Energie</strong>werk<br />

Suldenbach ist das neue<br />

Kraftwerk nun in Betrieb und kann<br />

pro Jahr rund 21 Millionen Kilowattstunden<br />

Strom produzieren. Das<br />

neue Kraftwerk – angetrieben über<br />

eine Peltonturbine der Firma Troyer –<br />

erzeugt somit ungefähr dreimal so viel<br />

Strom wie die drei alten Turbinen,<br />

die im Zuge des Umbaus weichen<br />

mussten. Zum Herzstück des Kraftwerks<br />

gehört neben der 4-düsigen Peltonturbine,<br />

welche die bisherigen drei<br />

kleinen Turbinen (Kaplan, Francis<br />

und Pelton) ersetzt, die neue 3,3 Kilometer<br />

lange Druckleitung (1.200 Millimeter),<br />

die von der neu errichteten<br />

Fassungsstelle mit einem hochmodernen<br />

Entsandersystem in Stilfser Brücke<br />

bis zum Krafthaus führt. Obgleich<br />

es sich um ein Infrastruktur-Projekt<br />

handelt, wurde auch auf architekto-<br />

ÜBER 50 JAHRE modernes Bauen mit Tradition<br />

Kapelle in Marmorbeton<br />

Grundschule Eyrs<br />

Wohnanlage Lisa Prad<br />

Vinschgaustraße 39, I-39023 Eyrs/Laas | Tel. 0473 739 762 | info@schoenthaler-soehne.it


32 KRAFTWERK SULDENBACH<br />

nische Besonderheiten geachtet. Die<br />

Außenfassade wurde in den Sandfarben<br />

des Suldenbaches bzw. Trafoibaches<br />

gestaltet. Im Dachgeschoss des<br />

Gebäudes entstand ein Sitzungssaal,<br />

der einen spannenden Blick auf das<br />

Innere des Turbinenraumes mit Zulaufstrecke,<br />

Turbinengehäuse und den<br />

wuchtigen Generator bietet.<br />

Mammutprojekt mit vielen Vorteilen<br />

Der Bau der neuen Druckleitung für<br />

das Suldenbach-Kraftwerk gab den<br />

Anstoß für drei weitere Bauprojekte,<br />

die schließlich – wenngleich es<br />

sich um unterschiedliche Bauherren<br />

handelte – gemeinsam abgewickelt<br />

wurden. So wurde eine neue Beregnungsleitung<br />

mit sauberem Wasser<br />

aus dem Tramentanbach errichtet<br />

(Bauherr: Bonifizierungskonsortium<br />

Vinschgau) sowie entlang der Trasse<br />

der Druckleitung eine Radweg-<br />

Aufstiegsspur zum Stilfser Joch<br />

vorbereitet. Die Gemeinde Prad hat<br />

im Zuge des Großbauprojektes auch<br />

die Verlegung einer neuen Trinkwasserleitung<br />

in die Wege geleitet, und<br />

nicht zuletzt wurde sogar die Staatsstraße<br />

zwischen Prad und Stilfser<br />

Brücke versetzt. Die Abwicklung<br />

von gleich vier Bauvorhaben in<br />

diesem Ausmaß und mit so vielen<br />

beteiligten Bauherren ist einzigartig<br />

im Vinschgau. Synergien konnten<br />

optimal genutzt werden.<br />

Unter Federführung der EWP<br />

Genossenschaft und des Verfahrensverantwortlichen<br />

Michael<br />

Wunderer wurden die Arbeiten von<br />

der Bietergemeinschaft bestehend<br />

aus den lokalen Unternehmen Mair<br />

Josef & Co. KG, Hofer Tiefbau<br />

GmbH und Marx Hoch- und Tiefbau<br />

AG durchgeführt.<br />

Höchste Qualität und geringe <strong>Umwelt</strong>belastung<br />

Die Umsetzung von gleich mehreren<br />

und doch miteinander verbundenen<br />

Bauprojekten war auch für die<br />

Bietergemeinschaft Mair Josef, Hofer<br />

Tiefbau und Marx Hoch- und Tiefbau<br />

in dieser Größenordnung neu. Dank<br />

umfassender und guter Planung,<br />

viel Vertrauen der Bauherren, guter<br />

Materiallogistik und Baustellenorganisation<br />

konnten die Arbeiten jedoch<br />

in kurzer Bauzeit und mit geringer<br />

<strong>Umwelt</strong>belastung realisiert werden.<br />

Höchste Qualität beim Materialeinbau<br />

gewährleisten und dabei die<br />

<strong>Umwelt</strong>belastung während der Bauarbeiten<br />

so minimalinvasiv wie möglich<br />

zu halten: Das war den Bauträgern besonders<br />

wichtig. So haben die Baufirmen<br />

alles wiederverwendbare Aushubmaterialien<br />

vor Ort aufbereitet und<br />

auf der Baustelle wieder eingebaut.<br />

Materialaufbereitung „Just in time“<br />

Die Materialaufbereitung erfolgte<br />

nach dem Prinzip „Just in time“, das<br />

heißt, das Aushubmaterial wurde zu<br />

den Lagerflächen transportiert, und<br />

in der Gegenfahrt von der Lagerfläche<br />

zur Baustelle wurde bereits das<br />

aufbereitete Material zurück auf die<br />

Baustelle gebracht. Somit konnte die<br />

Verkehrsbelastung um bis zu 50 Prozent<br />

reduziert werden, und auch die<br />

Baustelleneinrichtungsflächen konnten<br />

minimalinvasiv gehalten werden.<br />

Für die Aufbereitung wurden mobile<br />

Brech- und Siebanlagen verwendet, die<br />

das Material mittels Backenbrecher,<br />

auf die vom Geologen vorgegebene<br />

Korngröße, gebrochen haben. Das<br />

abgesiebte Feinmaterial wurde dann<br />

je nach Beschaffenheit für die Rohrbettung<br />

bzw. für die anschließende<br />

Begrünung wiederverwendet.<br />

Verlegung der Hauptleitung<br />

Herzstück des Bauprojektes ist ohne<br />

Zweifel die 3,3 Kilometer lange Druckleitung<br />

mit einem Durchmesser von<br />

1200 Millimetern. Die Schweiß arbeiten<br />

an der Hauptleitung aus Stahl erfolgten<br />

durch IDROWELD, einem Experten<br />

im Bereich Druckrohrleitungsbau. Das<br />

Anliefern und Einheben erfolgte, wo<br />

immer es möglich war, vom Suldenbach<br />

aus, um die Verkehrsbehinderungen auf<br />

der Staatsstraße auf ein Minimum zu reduzieren.<br />

Das Rohr wurde mit Material<br />

mit Größtkorn 25 Millimeter verfüllt<br />

und seitlich lagenweise verdichtet. Für<br />

die Bettung der Rohre hingegen wurden<br />

ausschließlich Naturmaterialien verwendet.<br />

Die rechtzeitigen Lieferungen der<br />

Rohrdruckleitungen über die Türkei<br />

nach Prad waren noch eine besondere<br />

Herausforderung, da die Bestellung erst<br />

im Herbst 2021 erfolgen konnte und<br />

Über 40 Jahre fundierte rfahrun<br />

<br />

Mair Josef & Co. KG des Mair Klaus - Kiefernhainweg 98 - 39026 Prad am Stilserjoch - Tel: 0473 730261 - info@mairjosef.it<br />

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33<br />

Freiverlegter Trassenabschnitt auf auskragendem Bauwerk mit<br />

Druckleitung aus Stahl (1.200 Millimeter), Beregnungsleitung aus Gusseisen<br />

(500 Millimeter), Trinkwasserleitung aus Gusseisen (200 Millimeter)<br />

Erdverlegter Trassenabschnitt mit Druckleitung aus Stahl<br />

(1.200 Millimeter), Beregnungsleitung aus Gusseisen<br />

(500 Millimeter), Trinkwasserleitung aus Gusseisen (200 Millimeter)<br />

es witterungsbedingt in der Türkei zu<br />

erheblichen Verzögerungen gekommen<br />

war. Doch am 21. Februar <strong>2022</strong> trafen<br />

die ersten Stahlrohre mit zweimonatiger<br />

Verspätung in Prad ein. Die Leitung wurde<br />

am 29. März <strong>2022</strong> fertig verlegt und<br />

Mitte Mai in Betrieb genommen. Die<br />

Trassierung war zu diesem Zeitpunkt<br />

von den ausführenden Unternehmen<br />

bereits so gut vorbereitet worden, sodass<br />

sofort mit der Verlegung gestartet werden<br />

konnte. Das Wetter hat außerdem<br />

über den ganzen Winter mitgespielt,<br />

sodass es hier zu keinen Verzögerungen<br />

gekommen ist. Nichtsdestotrotz waren<br />

die Bedingungen und die Arbeiten<br />

zwischen Straße und Bach nicht einfach<br />

und musste gut koordiniert werden.<br />

Auch die äußerst knappe Kernbauzeit<br />

in den Wintermonaten von knapp sechs<br />

Monaten war für die ausführenden<br />

Baufirmen eine Herausforderung.<br />

Sechs Bauherren und ein Bauprojekt<br />

Eine der größten Herausforderungen<br />

war sicherlich, alles unter einen<br />

Hut zu bringen und dabei auch die<br />

zeitliche Abwicklung nicht aus den<br />

Augen zu verlieren. Denn neben der<br />

<strong>Energie</strong> Werk Prad Genossenschaft<br />

und der E-Werk Stilfs Genossenschaft<br />

waren mit der Bezirksgemeinschaft<br />

Vinschgau in Bezug auf die Radroute,<br />

dem Amt für Straßenbau in Bezug auf<br />

die Verlegung bzw. Entschärfung von<br />

zwei Straßenabschnitten entlang der<br />

Stilfser-Joch-Straße, dem Beregnungskonsortium<br />

Vinschgau in Bezug auf die<br />

Neuverlegung der Beregnungsleitung<br />

und der Gemeinde Prad in Bezug auf<br />

die Trinkwasserleitung insgesamt sechs<br />

Bauherren unter Federführung der<br />

EWP Genossenschaft am Werk. Die<br />

Planungsarbeiten erbrachte das Planungsbüro<br />

Patscheider & Partner.<br />

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Natürliches Badevergnügen<br />

Die Notwendigkeit von Nachhaltigkeit<br />

und der Wunsch nach Freizeitvergnügen<br />

lassen sich nicht immer gut<br />

vereinbaren. Doch wo Bedürfnisse<br />

entstehen, wird auch nach Lösungen<br />

gesucht. So sind wohl die chlorfreien<br />

und naturnahen Schwimmteiche und<br />

Biopools entstanden. Badespaß ohne<br />

Chemie – wie und warum das funktioniert.<br />

Hier sind die Antworten.<br />

Schwimmen im See – wer das schon<br />

einmal ausprobiert hat, weiß das natürliche,<br />

chlorfreie Ambiente zu schätzen.<br />

Doch nicht überall gibt es Seen,<br />

und nicht jeder traut sich, ohne Boden<br />

unter den Füßen zu schwimmen. Gute<br />

Alternativen für Naturliebhaber bieten<br />

da Schwimmteiche oder Biopools, auch<br />

Naturpools genannt.<br />

Tatsächlich erfreut sich das Badevergnügen<br />

in biologisch aufbereitetem<br />

Wasser immer größerer Beliebtheit.<br />

Schwimmteich oder Biopool?<br />

Worin liegt aber nun der Unterschied<br />

zwischen einem Schwimmteich und<br />

einem Biopool? Welche Lösung eignet<br />

sich für welchen Zweck? Grundsätzlich<br />

handelt es sich bei beiden Arten<br />

um biologisch aufbereitete Badegewässer,<br />

die also ohne Chlorzusatz funktionieren.<br />

Kein Chlor bedeutet keine<br />

Chemie und damit auch Badespaß für<br />

Menschen, die Chlor schlecht oder gar<br />

nicht vertragen, und für solche, die aus<br />

gesundheitlichen oder <strong>Umwelt</strong>schutzgründen<br />

ein „Naturschwimmbad“<br />

bevorzugen.<br />

Ein Schwimmteich ist allerdings ganz<br />

anders aufgebaut als ein Biopool.<br />

Jörg Platter von Platter Biopools in<br />

Eppan erklärt den Unterschied: „Beim<br />

Schwimmteich handelt es sich um ein<br />

stehendes Gewässer, das sich vor allem<br />

durch eine bestimmte Kombination<br />

von Wasserpflanzen selbst reinigt.“<br />

Die Zone mit den Pflanzen ist dabei<br />

– von außen unsichtbar –<br />

vom Schwimmbereich<br />

abgegrenzt, sodass keine<br />

oder nur einige Sedimente<br />

oder Pflanzenteile<br />

in diesen Bereich<br />

gelangen können.<br />

Der Bio- oder Naturpool<br />

hingegen ist ein Fließgewässer:<br />

„Das bedeutet, dass<br />

das Wasser ständig durch<br />

einen Kiesfilter fließt und auf diese<br />

Weise gereinigt wird.“ Auf dem Kies<br />

bilde sich, ähnlich wie in einem Bach,<br />

eine Lebensgemeinschaft aus Mikroorganismen,<br />

Algen und Bakterien, der<br />

sogenannte Biofilm: „Dieser entzieht<br />

dem Wasser alle Nährstoffe, womit sich<br />

keine Algen bilden können und es auf<br />

diese Weise biologisch stabil und sauber<br />

bleibt.“<br />

Platz- und <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

Jörg Platter,<br />

Geschäftsführer<br />

Der Biopool ist in der Umsetzung<br />

recht praktisch, da er wie ein<br />

Schwimmbad konstruiert werden<br />

kann, das Schwimmen sich aber<br />

dennoch wie in einem See anfühlt.<br />

Allerdings: Um das Wasser in den Filter<br />

zu saugen, bedarf es Strom und damit<br />

<strong>Energie</strong>, wenngleich mit geringem<br />

Verbrauch, da die Pumpen meist mit<br />

Niederspannung angetrieben werden.<br />

Außerdem müssen leichte Beläge auf<br />

Boden und Wänden regelmäßig mit<br />

einem Poolroboter entfernt werden.<br />

Mit weniger <strong>Energie</strong> kommt der<br />

Schwimmteich aus. Hierbei wird die<br />

Wasseroberfläche über einen Skimmer<br />

für einige Stunden täglich abgesaugt,<br />

um Verschmutzungen auf der Wasseroberfläche<br />

zu entfernen. Wer sich<br />

für diesen entscheidet, braucht<br />

jedoch viel Platz, denn die<br />

Aufbereitungszone mit<br />

dem Pflanzenbewuchs<br />

nimmt etwa die Hälfte der<br />

Fläche ein. „Mindestens<br />

100 Quadrat meter sind<br />

da schon erforderlich“, sagt<br />

Jörg Platter. Ein Schwimmteich<br />

besticht vor allem durch seine<br />

Optik, ist also ein Blickfang und<br />

für die Nutzer auch ein Naturerlebnis.<br />

Das Quaken der Frösche, das Rascheln<br />

des Schilfs und gelegentliche Wassertrübungen<br />

sind für manche allerdings<br />

etwas gewöhnungsbedürftig.<br />

Baugenehmigung erforderlich<br />

„Die Naturpools überwiegen eindeutig“,<br />

antwortet der Eppaner Unternehmer<br />

auf die Frage, welche der beiden<br />

Lösungen mehr nachgefragt wird. Das<br />

vor allem am höheren Pflegeaufwand<br />

bei Schwimmteichen, deren Pflanzen<br />

selbstverständlich Zuwendung brauchen,<br />

aber zum Teil eben auch daran,<br />

dass das klare Wasser der Biopools bei<br />

vielen Nutzern als sauberer wahrgenommen<br />

wird. Außerdem können<br />

Letztere beheizt werden, etwa durch<br />

eine Solaranlage oder eine Wärmepumpe,<br />

während das beim Schwimmteich<br />

nicht möglich ist. Wichtig:<br />

Wer sich einen Biopool oder einen<br />

Schwimmteich anschafft, braucht dafür<br />

eine Baugenehmigung!


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35<br />

Badegenuss in biologisch aufbereitetem Wasser<br />

Samtweiches Wasser, ganzjährig klar und rein für ein natürliches<br />

Badevergnügen – das ist ein Naturpool. Der Naturpool<br />

ist die Weiterentwicklung des klassischen Schwimmteiches,<br />

basiert aber auf dem von der Natur seit jeher erprobten<br />

Reinigungsprinzip eines Fließgewässers.<br />

Man stelle sich einen kristallklaren Bergbach vor. Wenn<br />

man darin einen Stein umdreht, so findet sich hier auf<br />

der Unterseite eine Art Belag, den sogenannten Biofilm: eine<br />

Lebensgemeinschaft aus Algen, Bakterien und Mikroorganismen.<br />

Dieser Biofilm entzieht dem Wasser Phosphate und<br />

andere Nährstoffe, die ansonsten für die Entstehung von Algen<br />

verantwortlich sind. Das Wasser wird so auf biologische Art<br />

gereinigt und bleibt klar.<br />

Natürliche Reinigung<br />

In einem Naturpool wird das Wasser nach demselben Prinzip<br />

gereinigt. Das Wasser wird über einen Skimmer aus dem<br />

Schwimmbereich entnommen und dann durch eine entsprechend<br />

dimensionierte Kiesschicht geleitet. Dort bildet sich der<br />

Biofilm, der dem Badewasser sämtliche Nährstoffe entzieht,<br />

der Schwimmbereich bleibt dauerhaft sauber. Im Regelfall wird<br />

dieser Biofilm zweimal im Jahr (Frühjahr und Herbst) entnommen.<br />

Somit werden die überschüssigen Nährstoffe aus dem<br />

System entfernt und der Kiesfilter bleibt dauerhaft funktionsfähig.<br />

Die Entnahme des Biofilms erfolgt durch Wasser- oder<br />

Luftspülung. Der Naturpool wird nach den Kundenwünschen<br />

individuell geplant und vor Ort ausgeführt. Architektonische<br />

Formen mit getrennten Filterbereichen sind ebenso möglich<br />

wie organische Formen mit integrierten Filterzonen.<br />

Ein Naturpool kann beheizt werden, um die Schwimmsaison<br />

noch länger zu genießen. Ebenso kann eine Abdeckung<br />

eingebaut werden, die hilft, <strong>Energie</strong> zu sparen, und außerdem<br />

für Sicherheit sorgt. Unterwasserleuchten schaffen nachts eine<br />

stimmungsvolle Atmosphäre.<br />

Kristallklar<br />

PLATTER BIOPOOLS - BADEN IN REINER NATUR<br />

Biologisch aufbereitete Naturpools für natürlichen Badegenuss<br />

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36<br />

Unser gutes<br />

Trinkwasser<br />

Trinkwasser ist für jeden von uns eine<br />

Selbstverständlichkeit. Erst durch die Trockenheit<br />

des heurigen Sommers, verbunden<br />

mit dem Wassermangel und Einschränkungen<br />

in diversen Gemeinden, wird diese<br />

Selbstverständlichkeit hinterfragt. Für<br />

über drei Milliarden Menschen weltweit ist<br />

Trinkwasser-Knappheit ein permanentes<br />

Problem, das sich durch den Klimawandel<br />

ständig verschlimmert.<br />

AKTUELL<br />

Der Trinkwasserspeicher<br />

in Bozen-Oberau<br />

Wo kommt unser Trinkwasser her,<br />

wer baut die Leitungen, wer ist<br />

für die Versorgung zuständig und wer<br />

überwacht die Qualität? Die Trinkwasserversorgung<br />

Südtirols erfolgt über<br />

mehr als 500 öffentliche Wasserleitungen,<br />

welche von ca. 2.000 Quellen und<br />

ca. 50 Brunnen gespeist werden. Die<br />

Nutzung des Wassers zur Versorgung<br />

der Menschen mit Trinkwasser hat<br />

in Südtirol Vorrang gegenüber allen<br />

anderen Nutzungen. In Italien sind die<br />

Gewässer ein öffentliches Gut. Wenn<br />

jemand Wasser ableiten und benutzen<br />

will, muss er dafür die sog. „Wasserkonzession“<br />

einholen. Diese wird nur genehmigt,<br />

wenn das Wasservorkommen<br />

ausreichend ist und die Qualität des<br />

Trinkwassers nicht beeinträchtigt wird.<br />

Verantwortlich sind die Gemeinden<br />

Die Gemeinden sind für den Trinkwasserversorgungsdienst<br />

in ihrem<br />

Gemeindegebiet verantwortlich und<br />

erteilen die Wasserkonzessionen für<br />

die öffentlichen Trinkwasserleitungen.<br />

Sie organisieren diesen Dienst, um im<br />

Gemeindegebiet eine effiziente und<br />

wirtschaftliche Versorgung durch Rationalisierung<br />

und sparsamen Umgang<br />

mit den vorhandenen Wasservorkommen<br />

zu gewährleisten.<br />

Externe Versorger<br />

Sie können aber den Trinkwasserversorgungsdienst,<br />

auch für Teilgebiete der<br />

Gemeinde, mit einer Konvention anderen<br />

Betreibern übertragen. In diesem<br />

Fall trägt der Betreiber die Verantwortung<br />

für den Trinkwasserversorgungsdienst<br />

in dem ihm zugewiesenen Gebiet<br />

und die Wasserkonzession wird dem<br />

Betreiber des Trinkwasserversorgungsdienstes,<br />

beschränkt auf die Dauer der<br />

Konvention, erteilt bzw. übertragen. Bei<br />

Auflösung der Konvention aus jedwedem<br />

Grund fällt die Wasserkonzession<br />

an die Gemeinde zurück.<br />

Gute geografische Bedingungen<br />

für hohe Qualität<br />

Südtirol verfügt dank seiner geografischen<br />

Lage und den Eigenschaften des<br />

Untergrundes über Trinkwasser guter<br />

Qualität. Diese Tatsache bringt mit sich,<br />

dass es als natürliches Produkt angesehen<br />

werden kann; seine Frische bleibt<br />

erhalten, da großteils nur wenige Stunden<br />

vergehen, bis es von der Quelle<br />

zum Wasserhahn gelangt. Hygienische<br />

Bestimmungen, bauliche Normen und<br />

wasserrechtliche Richtlinien sichern die<br />

Trinkwasserversorgung und -qualität.<br />

Die hygienischen Bestimmungen sind<br />

durch EU-Richtlinien und entsprechende<br />

nationale Gesetze festgelegt. Deren<br />

Einhaltung wird in erster Linie von<br />

den einzelnen Gesundheitsbezirken<br />

(Dienst für Hygiene und öffentliche<br />

Gesundheit) kontrolliert. Für den<br />

Schutz des Trinkwassers wurden sog.<br />

„Trinkwasserschutzzonen“ ausgewiesen.<br />

Alle Tätigkeiten im Einzugsgebiet der<br />

SICHER IHR<br />

TRINKWASSER<br />

AUFBEWAHREN<br />

Wir liefern neben Trinkwasserspeicher-<br />

Ausrüstung auch einbruchhemmende<br />

Eingangstüren (Widerstandsklasse RC3 nach<br />

Norm EN 1627)<br />

Bruneckerstraße 21B<br />

I-39030 St.Lorenzen<br />

T+39 0474 476066<br />

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TRINKWASSER<br />

37<br />

Fotos © Dolomiten<br />

Trinkwasserquellen und der Brunnen,<br />

die sich auf die Wasserqualität schädlich<br />

auswirken können, sind verboten.<br />

Niederschläge bestimmen<br />

die Wasserreserven<br />

Unsere Wasserreserven werden von den<br />

Niederschlägen gespeist. Dadurch fällt<br />

in Südtirol jährlich eine Wassermenge<br />

von etwa 5.000 Millionen Kubikmeter<br />

an. Leider ist diese Menge nicht gleichmäßig<br />

auf unser Land verteilt. Während<br />

in der Nähe des Alpenhauptkammes<br />

genug Wasser vorhanden ist, gibt<br />

es auf den Hochplateaus wie am Ritten<br />

oder am Tschöggelberg bei langer Trockenheit<br />

immer wieder Wasserknappheit.<br />

In der folgenden Tabelle wird, bei<br />

durchschnittlichen Niederschlagsmengen,<br />

diese Gesamtwassermenge in Relation<br />

zum geschätzten Wasserverbrauch<br />

für die einzelnen Kategorien gesetzt<br />

(Daten von 2020):<br />

Wasserverbrauch<br />

in Südtirol<br />

Von den 5.000 Millionen Kubikmeter<br />

zur Verfügung stehendem Trinkwasser<br />

verbraucht:<br />

• die Landwirtschaft: 150 Millionen<br />

Kubikmeter = 3 Prozent;<br />

• die Industrie: 50 Millionen Kubikmeter<br />

= 1 Prozent;<br />

• die Bewässerung von Grünflächen<br />

von 9 bis 20 Uhr sowie Trinkwasser:<br />

45 Millionen Kubikmeter =<br />

1 Prozent;<br />

• die Schneeerzeugung: 10 Millionen<br />

Kubikmeter = 0,2 Prozent.<br />

Trinkwasserstollen in der Furglau, Eppan<br />

Wasserknappheit auch in Südtirol?<br />

Die allgemeine Lage mit wenigen<br />

Niederschlägen, hohen Temperaturen,<br />

wenig Schmelzwasser und<br />

weniger vollen Speicherseen ist der<br />

Grund für die Wasserknappheit im<br />

Sommer <strong>2022</strong>. Nach Angaben von<br />

Landesrat Giuliano Vettorato herrscht<br />

in Südtirol derzeit jedoch noch kein<br />

Notstand wie in Teilen Italiens, es<br />

wurde jedoch Voralarm gegeben. Die<br />

Niederschlagsmenge der vergangenen<br />

Monate entspricht im nordöstlichen<br />

Teil in etwa dem langjährigen Durchschnitt.<br />

Im westlichen Landesteil und<br />

in einigen Gemeinden wie Natz-Schabs<br />

weist er hingegen größere Defizite<br />

auf. Auf den Gletscherflächen ist<br />

dieses Jahr die Schneereserve um etwa<br />

40 Prozent geringer als im langjährigen<br />

Durchschnitt. Durch diese geringe<br />

Schneemenge fehlt der Schmelzwasserbeitrag<br />

schon seit der ersten Junihälfte.<br />

Zur Versorgung der Abflüsse tragen<br />

damit laut dem Direktor der <strong>Umwelt</strong>agentur,<br />

Flavio Ruffini, nur mehr die<br />

Gletscher bei. Er weist außerdem darauf<br />

hin, dass die Speicherseen in der<br />

westlichen Landeshälfte (insbesondere<br />

Reschen und Schnals) derzeit Füllstände<br />

aufweisen, die deutlich unter dem<br />

Neufassung Gatterwald-Quellen Jenesien<br />

langjährigen Durchschnitt liegen. Die<br />

Füllung des Reschensees liegt aktuell<br />

bei rund 38 Prozent (72,6 Millionen<br />

Kubikmeter) der Gesamtkapazität.<br />

Große Herausforderung:<br />

das Stauseenmanagement<br />

Dazu Flavio Ruffini: „Ist weniger<br />

Wasser im Stausee, gibt es weniger<br />

Stromproduktion, die Netzstabilität<br />

muss im Laufe des Jahres garantiert<br />

werden. Es sei wichtig, sich für die<br />

kommenden Wochen Reserven zu<br />

halten. Dies alles stellt das Abflussmanagement<br />

im Einzugsgebiet der Etsch –<br />

das einzige, das im Norden Italiens<br />

noch nicht das Notstandslevel „hoch“<br />

ausgerufen hat – vor große Herausforderungen.“<br />

Am Messpegel in Boara<br />

Pisani im Mündungsbereich der Etsch<br />

in die Adria muss eine Abflussmenge<br />

von mindestens 80 Kubikmeter pro<br />

Sekunde garantiert sein, damit es nicht<br />

zum Rückfluss des Meerwassers in den<br />

Flusslauf und damit zur Versalzung des<br />

Bodens und der Trinkwasservorkommen<br />

kommt. Denn zahlreiche Gemeinden<br />

im Mündungsbereich leben<br />

dort nämlich vom Trinkwasser, das aus<br />

Brunnen im Einflussbereich der Etsch<br />

gewonnen wird.<br />

©Anita Augscheller<br />

HANDWERK<br />

PUR.<br />

Lana . T 0473 56 15 09<br />

www.gamperdach.it


Anzeige<br />

Für ein sauberes Südtirol<br />

Kläranlage Bozen<br />

Seit fast 30 Jahren betreibt eco center die wichtigsten<br />

<strong>Umwelt</strong>anlagen der Provinz Bozen mit einem einzigen<br />

Ziel: in Südtirol die <strong>Umwelt</strong> zu schützen. Effizienz, verantwortungsbewusste<br />

Ressourcennutzung und Transparenz<br />

sind die Grundsätze, welche die Gesellschaft bei der Abwicklung<br />

ihrer Tätigkeiten verfolgt, wobei sie die Lebensqualität<br />

der Bürger in den Mittelpunkt stellt.<br />

eco center führt den Abwasserdienst des optimalen Einzugsgebiets<br />

2 der Provinz Bozen, der 22 Kläranlagen und<br />

251 Kilometer Kanalisation umfasst, und vier Abfallbehandlungsanlagen,<br />

darunter die Müllverwertungsanlage Bozen<br />

und die Vergärungsanlage Lana. Die Gesellschaft verfügt<br />

über ein akkreditiertes Analyselabor, das die Anlagen bei<br />

der Kontrolle der Abflüsse und der Emissionen unterstützt,<br />

und steht den Mitgliedsgemeinden bei den regelmäßigen<br />

Trinkwasserkontrollen bei.<br />

Wir reinigen die Abwässer<br />

Die Kläranlagen von eco center behandeln alljährlich<br />

40 Millionen Kubikmeter Abwässer mit einer sehr hohen<br />

Reinigungsleistung, und dies auch dank eines Rationalisierungsprozesses,<br />

der dazu geführt hat, dass die Abwässer<br />

der kleinen Anlagen in die mit Personal besetzten größeren<br />

Anlagen geleitet werden.<br />

Auch die <strong>Energie</strong>effizienz wurde verbessert: Aus den<br />

Klärschlämmen, die nach dem Abwasserreinigungsprozess<br />

übrigbleiben, wird Erdgas gewonnen, das zur Erzeugung<br />

Foto © eco center<br />

Foto © Tappeiner<br />

Das Labor


Foto © Ingrid Heiss<br />

39<br />

die Sanierungsarbeiten werden, sofern möglich, mit der<br />

No-dig-Technologie durchgeführt, d. h. ohne Aushub und<br />

daher mit einer geringeren <strong>Umwelt</strong>belastung als bei der<br />

herkömmlichen Technologie. Die Kläranlagen und die<br />

Kanalisation werden ständig mit einem Fernüberwachungssystem<br />

kontrolliert.<br />

Müllverbrennungsanlage Bozen<br />

von Strom und Wärme dient. Alljährlich werden über<br />

11 Millionen kWh Strom (davon werden 94 Prozent für den<br />

Anlagenbetrieb genutzt und der Rest nach außen abgegeben)<br />

und über 9 Millionen kWh Wärmeenergie erzeugt.<br />

Ein besonderes Augenmerk wird auf die verantwortungsbewusste<br />

Nutzung des Brunnenwassers gelegt: In der Kläranlage<br />

Bozen gestattet ein System für die Behandlung und<br />

Wiederverwendung des Abwassers für industrielle Zwecke<br />

eine Einsparung von 750.000 Kubikmeter Brunnenwasser<br />

pro Jahr.<br />

Die Gesellschaft kümmert sich außerdem um 251 Kilometer<br />

Kanalisation und verschiedene Pumpstationen, Messstationen<br />

und Rückhaltebecken für Notfälle. Das Leitungsnetz<br />

wird ständig mittels Videoinspektionen kontrolliert und<br />

Wir wandeln die Abfälle in <strong>Energie</strong> um<br />

eco center behandelt alljährlich 173.000 Tonnen Müll und<br />

gewinnt dabei über 95 Millionen kWh Strom und über<br />

100 Millionen kWh Wärmeenergie.<br />

Das Einzugsgebiet der Müllverwertungsanlage Bozen umfasst<br />

ganz Südtirol. Sie ist eine der modernsten Anlagen auf<br />

europäischer Ebene und mit einem Rauchbehandlungssystem<br />

ausgestattet, das es gestattet, den Schadstoffausstoß weit<br />

unter den gesetzlichen Grenzwerten sowohl des Staates als<br />

auch der Provinz Bozen zu halten. Aus der Müllverbrennung<br />

gewinnt man alljährlich über 90 Millionen kWh Strom (wovon<br />

85 Prozent nach außen abgegeben werden und der Rest<br />

für den Anlagenbetrieb genutzt wird) und über 100 Millionen<br />

kWh Wärmeenergie, die zur Gänze an das Fernwärmenetz<br />

der Stadt Bozen abgegeben wird, wodurch im Jahr<br />

2021 zu einer Emissionseinsparung von 21.000 Tonnen CO 2<br />

beigetragen wurde.<br />

Die Vergärungsanlage Lana entsorgt alljährlich 18.000 Tonnen<br />

Biomüll für 47 Südtiroler Gemeinden. Aus dem Abfallbehandlungsprozess<br />

erzielt man Biogas, das zur Erzeugung<br />

von Strom – ca. 5,5 Millionen kWh pro Jahr (davon 65 Prozent<br />

nach außen abgegeben und der Rest für den Anlagenbetrieb<br />

genutzt) – und Wärmenergie genutzt wird.<br />

Verantwortungsbewusstsein<br />

eco center setzt sich täglich dafür ein, die oben erwähnten<br />

Ergebnisse zu erzielen, aber grundlegend ist der Beitrag aller<br />

Bürger. Die verantwortungsbewusste Nutzung von Wasser<br />

und WC (nur Toilettenpapier einwerfen!), die Verringerung<br />

der Müllerzeugung und die richtige Mülltrennung – das<br />

sind Verhaltensweisen, die jeder Bürger im täglichen Leben<br />

befolgen kann, um Südtirol sauber zu halten.<br />

Foto © eco center<br />

eco center AG<br />

Beschäftigte: 209<br />

Umsatz: 53 Millionen Euro<br />

Mitglieder: 105<br />

Geführte Anlagen: 26<br />

Behandelte Abfälle: 173.000 Tonnen<br />

Gereinigte Abwässer: 40 Millionen Kubikmeter<br />

Verwaltetes Leitungsnetz: 251 Kilometer<br />

Analysierte Trinkwasserstichproben: 3.725<br />

Hauptsitz<br />

eco center AG<br />

Rechtes Eisackufer 21A I 39100 Bozen<br />

Tel. 0471 089 500<br />

info@eco-center.it I www.eco-center.it


„La Nuova Scuola per<br />

l'Infanzia e Nido“ in<br />

Sogliano al Rubicone<br />

20. KlimaHaus Awards<br />

Vor zahlreichem Publikum fand<br />

am Mittwoch, dem 7. September<br />

<strong>2022</strong> in der Messe Bozen die<br />

20. Ausgabe der KlimaHaus Awards<br />

statt. Von über 1.300 zertifizierten<br />

Projekten zeichnete die Agentur<br />

sieben herausragende Projekte<br />

aus. Der Publikumspreis ging dieses<br />

Jahr nach Venetien.<br />

Vor dem Hintergrund der aktuellen<br />

<strong>Energie</strong>krise ist das Thema Klima-<br />

Haus auch nach 20 Jahren aktueller<br />

denn je. Ein Gebäude nach Klima-<br />

Haus-Standard gebaut, schützt zum<br />

einen das Klima und hält die Ausgaben<br />

fürs Heizen auch bei steigenden<br />

<strong>Energie</strong>preisen in Grenzen.<br />

Mit den goldenen Cubes werden<br />

Bauherren prämiert, die energieeffizientes<br />

und nachhaltiges Bauen<br />

besonders gelungen und innovativ<br />

interpretieren, und zwar unabhängig<br />

von Architekturstil, Bauweise<br />

oder Materialwahl. Die Siegerprojekte<br />

verteilen sich auf das gesamte<br />

Staatsgebiet und verkörpern Gebäude<br />

unterschie dlicher Art und Nutzung:<br />

private und öffentliche Einrichtungen<br />

ebenso wie Neubauten, aber auch<br />

gelungene Sanierungen.<br />

Kompatscher, Vettorato<br />

und Caramaschi überreichen Preise<br />

Landeshauptmann Arno Kompatscher<br />

eröffnete den Abend mit herzlichen<br />

Grußworten. Darauf folgten kurze<br />

Reden von Landesrat Giuliano Vettorato<br />

und dem Bozner Bürgermeister<br />

Renzo Caramaschi. Im Anschluss<br />

daran führte Direktor Ulrich Santa<br />

durch den Abend und gab die Siegerprojekte<br />

bekannt, wobei es sich bei<br />

den ersten drei Preisträgern allesamt<br />

um sanierte Objekte handelt.<br />

Überraschungsgast<br />

Präsident der Emilia-Romagna<br />

Für die Übergabe des ersten goldenen<br />

Cube gesellte sich der Präsident<br />

der Region Emilia-Romagna, Stefano<br />

Bonaccini, auf die Bühne. Er überreichte<br />

den Preis an das Projekt „Loft<br />

Sant’Agnese“ (Ing. Massimiliano Roberto)<br />

aus Modena. Aus einer ehemaligen<br />

Schuhfabrik entstanden fünf moderne<br />

und komfortable Wohnungen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit wurde in<br />

diesem Fall auch auf die Erdbebenertüchtigung<br />

gelegt.<br />

Der zweite Preis ging an das „Haus<br />

Fliri“ (Arch. Walter Prenner – columbosnext)<br />

in Taufers im Münstertal.<br />

Nach dem „Haus-im-Haus-Prinzip“<br />

wurde in einen ehemaligen Heustadel<br />

eine moderne Holzkonstruktion<br />

eingefügt. Das Ergebnis ist ein<br />

Wohnhaus und Kunstatelier in der<br />

KlimaHaus-A-Klasse.<br />

Prämiert wurde auch das Projekt<br />

„Casa della Saluti di Voltri“<br />

(Arch. Marta Scapolan) bei Genua,<br />

einem stillgelegten Industriegebäude,<br />

das nach dem Gütesiegel „KlimaHaus<br />

R“ saniert und zu einem<br />

Gesundheitszentrum umfunktioniert<br />

wurde. Der Bau hat das ganze<br />

Stadtviertel wiederbelebt und nachhaltig<br />

aufgewertet.<br />

Die Fachjury entschied sich auch<br />

für den neuen Firmensitz der<br />

PROGRESS Group (Arch. Manuel<br />

Gschnell – DEAR studio) in Brixen.<br />

Das moderne, hocheffiziente Bürogebäude<br />

in Betonfertigteilbauweise<br />

bietet ihren Mitarbeitern ideale<br />

Arbeitsbedingungen. Ein KlimaHaus<br />

Work&Life, intelligent durchdacht<br />

und konsequent umgesetzt.<br />

Auch dieses Jahr durften Einfamiliengebäude<br />

nicht fehlen. Die<br />

Jury vergab einen Preis an Casa V.<br />

(Arch. Antonio Pandini) in Crema,<br />

ein Holzhaus, das mit seinen ökolo-<br />

„Das Haus Moar“, Klausen / Arch. Felix Kasseroler – raumdrei architekten<br />

Foto © Gustav Willeit<br />

„Loft Sant’Agnese“, Modena / Ing. Massimiliano Roberto<br />

Foto © Paolo Lorenzi


KLIMAHAUS<br />

gischen Qualitäten und der Nutzung<br />

erneuerbarer <strong>Energie</strong>n besticht.<br />

Das Haus Moar (Arch. Felix Kasseroler –<br />

raumdrei architekten) in Klausen fasziniert<br />

mit einer modernen Formsprache,<br />

klaren Linien und kompaktem Volumen.<br />

Im Sinne des <strong>Umwelt</strong>schutzes überzeugt<br />

es mit innovativer Anlagentechnik, der<br />

Nutzung von erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />

und geringen CO 2-Emissionen.<br />

Ein Vorzeigeprojekt aus der Emilia-<br />

Romagna schloss den Reigen der<br />

Jurypreise ab. Die Nuova Scuola per<br />

l’Infanzia e Nido (Arch. Riccardo<br />

Ramberti, Studio Associato Preger) in<br />

der Gemeinde Sogliano al Rubicone<br />

(FC) wurde nach dem anspruchsvollen<br />

Nachhaltigkeitsstandard KlimaHaus<br />

School errichtet und bietet ein ideales<br />

Umfeld für die Entwicklung der zukünftigen<br />

Generationen.<br />

Publikumsfavorit aus Venetien<br />

Wie gewohnt, konnten auch heuer<br />

wieder Interessierte im Rahmen eines<br />

Online-Votings ihr Lieblingsprojekt<br />

küren. Der Publikumspreis erfreut<br />

sich jedes Jahr großen Interesses,<br />

über 17.000-mal wurde die Abstimmungsseite<br />

besucht. Am meisten Zustimmung<br />

erhielt dabei Villa N.E.S.T<br />

in Oderzo (TV). Das KlimaHaus<br />

Gold Nature sorgt mit Photovoltaik-<br />

Anlage und Wärmepumpe für sehr<br />

niedere CO 2-Emissionen.<br />

Foto © Alex Filz<br />

„Casa della Saluti di Voltri”, Genua / Arch. Marta Scapolan<br />

„Casa V.“, Crema / Arch. Antonio Pandini<br />

KlimaHaus Awards <strong>2022</strong><br />

• 20. Ausgabe<br />

• Über 1.300 zertifizierte Gebäude<br />

aus dem Vorjahr<br />

• 30 Finalisten<br />

• 7 Jurypreise und ein Publikumspreis<br />

www.klimahaus-awards.it<br />

Neuer Firmensitz der „PROGRESS Group“, Brixen / Arch. Manuel Gschnell - DEAR studio<br />

„Haus Fliri“, Taufers i. Münstertal / Arch. Walter Prenner – columbosnext<br />

Foto © Sschreyer David<br />

„Villa N.E.S.T.“, Oderzo (TV)<br />

Foto © Paolo Tonus


42<br />

AKTUELL<br />

Foto © Gemeinde Meran<br />

Mobil in die Zukunft<br />

In Großstädten wie München, Wien<br />

und Mailand hat die Mobilitätswende<br />

bereits voll begonnen. Weg vom<br />

eigenen PKW hin zu einem starken<br />

Öffi-Netz und neuen Mobilitätsformen<br />

wie Ride-Pooling und Sharing-<br />

Angeboten. Doch sind diese neuen<br />

Mobilitätsdienste auch in alpinen<br />

Regionen umsetzbar? Einiges wird<br />

in Südtirol bereits jetzt angeboten,<br />

und vor allem das Mobilitätsmanagement<br />

von großen Unternehmen<br />

wird immer wichtiger. Ein Überblick.<br />

Das Südtiroler Landesstatistikinstitut<br />

ASTAT hat 2021 eine Studie zur<br />

lokalen Mobilität in Südtirol durchgeführt.<br />

Dabei wurden rund 2.000 Südtirolerinnen<br />

und Südtiroler zu ihrem<br />

Mobilitätsverhalten befragt. Ergebnis<br />

der Studie: Zwar wird noch jeder<br />

zweite Weg in Südtirol mit dem Auto<br />

zurückgelegt, doch zeigten die Befragten<br />

die Bereitschaft, unter bestimmten<br />

Bedingungen noch mehr Wege mit den<br />

Öffis und auch mit dem Rad zurückzulegen.<br />

Vor allem das E-Bike kann bei<br />

Distanzen von mehr als fünf Kilometern<br />

eine tolle Alternative zum Auto<br />

sein. Doch wie sieht es in Südtirol mit<br />

anderen innovativen Mobilitätsformen<br />

wie Carsharing, On-Demand-Bussen<br />

etc. aus?<br />

Bereits seit 2013 gibt es einen Carsharing-Dienst<br />

in Südtirol. Maßgeblich an<br />

dessen Entstehung beteiligt waren die<br />

Arche im KVW, die Gemeinde Mals,<br />

der Legacoopbund, die Confcooperative<br />

Bozen und engagierte Privatpersonen.<br />

Die ersten Carsharing-Stationen<br />

wurden im Herbst 2013 in Mals,<br />

Meran und Bozen eröffnet. Heute gibt<br />

es in Südtirol 23 Stationen in insgesamt<br />

neun Gemeinden. Über eine Kooperation<br />

mit der Deutschen Bahn (Flinkster)<br />

können über dasselbe System und dieselbe<br />

App 3.000 Carsharing-Fahrzeuge<br />

in Italien (Trient, Brescia, Rovereto,<br />

Riva del Garda), Deutschland und in<br />

der Schweiz genutzt werden.<br />

Innovative Mobilitätsformen im Praxistest<br />

Zwischen 2019 und 2021 hat die Stadt<br />

Meran im Rahmen des Interreg-Projekts<br />

MENTOR eine ganze Reihe innovativer<br />

Mobilitätsformen getestet. Dabei ging<br />

es beim Projekt vor allem darum, das<br />

Konzept von „Mobility-as-a-Service“<br />

(Mobilität als Dienstleistung) erstmals<br />

in kleineren Ortschaften im Alpenraum<br />

auszuprobieren. Partnerstadt des<br />

Projektes war die Schweizer Ortschaft<br />

Brig-Glis. Drei neue Mobilitätsdienste –<br />

Carpooling, Bikesharing und ein On-<br />

Demand-Bus – standen im Mittelpunkt<br />

des Projektes.<br />

On-Demand-Busse<br />

Ob in Städten oder in ländlichen<br />

Regionen: On-Demand-Angebote sind<br />

auf dem Vormarsch. Viele Verkehrsunternehmen<br />

setzen mittlerweile auf die<br />

abrufbare Mobilität, und das Konzept<br />

kommt gut bei Fahrgästen an. On-<br />

Demand-Verkehre bedeuten flexible<br />

Mobilität auf Nachfrage. Fahrgäste buchen<br />

per App oder telefonisch, werden<br />

dann an einem Startpunkt abgeholt und<br />

zu einer Haltestelle gebracht. In Südtirol<br />

wurde erstmals im Sommer 2021 ein<br />

solches Angebot in Meran getestet. Der<br />

so genannte Callbus verkehrt seither<br />

zwischen dem Stadtzentrum und<br />

Obermais und bietet eine interessante<br />

Ergänzung zum herkömmlichen ÖPNV.<br />

E-Bikes für Pendler<br />

Die Gemeinde Eppan hat es mit dem<br />

E-Bike-Projekt für Pendler schon<br />

2018 vorgemacht. Zunächst wurde<br />

erhoben, wie sich die Pendler innerhalb<br />

der Gemeinde bewegen. Anschließend<br />

wurden 100 E-Bikes angekauft und<br />

gegen einen jährlichen Kostenbeitrag<br />

Geteiltes Auto<br />

Foto © Gemeinde Meran


NACHHALTIGE MOBILITÄT<br />

43<br />

an Pendler vermietet. An vier zentralen<br />

Punkten an den Metrobus-Haltestellen<br />

Pillhof, Gand, St. Pauls und St. Michael<br />

Bahnhof wurden zudem insgesamt<br />

Welcher Feuerlöscher pas<br />

60 Boxen für E-Bikes aufgestellt. Dafür<br />

erhielt die Gemeinde 2019 den Südtiroler<br />

Mobilitätspreis. Auch die Projekte<br />

eBike2Work, die in den Gemeinden<br />

Meran und Brixen mit großem Erfolg<br />

laufen, funktionieren nach demselben<br />

Prinzip. Es geht darum, jene zu unterstützen,<br />

die bewusst für den Weg zur<br />

Arbeit vom Auto auf das Elektrofahrrad<br />

umsteigen und damit einen Beitrag zu<br />

nachhaltiger Mobilität leisten wollen.<br />

Betriebliches Mobilitätsmanagement<br />

Das Potential von betrieblichem Mobilitätsmanagement<br />

wird von immer mehr<br />

Südtiroler Unternehmen erkannt und<br />

genutzt: ein gutes Mobilitätsmanagement<br />

tut nicht nur der <strong>Umwelt</strong> gut, es<br />

bringt auch Einsparungen und steigert<br />

das Unternehmensimage bei Mitarbeitern<br />

und Kunden. Den Nutzen eines<br />

guten Mobilitätsmanagements hat auch<br />

Was tun wenn die<br />

Batterie brennt?<br />

der Staat erkannt und mit dem „Decreto<br />

Rilancio“ aus dem Jahr 2020 den verpflichtenden<br />

„Mobility Manager“ mit<br />

einer Reihe von Verantwortlichkeiten<br />

ausgestattet. Unternehmen und öffentliche<br />

Verwaltungen mit mehr als 100 Mitarbeitern<br />

sind gesetzlich verpflichtet,<br />

einen „Mobility Manager“ zu ernennen.<br />

In Südtirol sind allerdings nur Unterneh-<br />

Robert Burger, Geschäftsführer<br />

Förderung<br />

von<br />

der Firma FIRESERVICE in<br />

Fuß- und<br />

Bruneck, erklärt,<br />

Radmobilität<br />

worauf man<br />

beim Kauf eines Feuerlöschers<br />

etwa durch<br />

achten sollte:<br />

men davon betroffen, die ihren Sitz in<br />

der Landeshauptstadt Bozen haben.<br />

Aufgaben des „Mobility Manager“<br />

Der Mobility Manager soll Vorschläge<br />

ausarbeiten, wie Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten<br />

„Die Empfehlung ihre Wege möglichst für nachhaltig den privaten und Haushalt ist einfach.<br />

Hier ohne PKW eignet zurücklegen sich ein können. Schaumlöscher, Es<br />

der auch<br />

geht dabei auch um konkrete Maßnahmen<br />

zur Organisation und Steuerung<br />

für Fettbrände geeignet ist und nach dem Gebrauch<br />

der nur Mobilität, lokal aber Spuren auch um hinterlässt.“<br />

Information<br />

europäischen und Sensibilisierung für Ländern das The-<br />

wurde auch in öf-<br />

In vielen<br />

ma nachhaltige Mobilität. Konkrete<br />

fentlichen Einrichtungen und Unternehmen der<br />

Maßnahmen sind beispielsweise Ver-<br />

Pulverlöscher schon längst vom Schaumlö scher<br />

kehrsvermeidung durch Standortwahl,<br />

Homeoffice für Mitarbeitende und ein<br />

stärkerer<br />

Fokus auf<br />

Lieferanten<br />

aus der<br />

näheren<br />

Umgebung,<br />

aber auch<br />

Belohnung<br />

von Mitarbeitern,<br />

die zu Fuß zur<br />

Arbeit kommen, und von sicheren<br />

Radabstellplätzen sowie Duschen<br />

für Radfahrer. Schließlich auch eine<br />

bessere Abstimmung der Dienstzeiten<br />

mit den Fahrtzeiten von Öffis sowie<br />

die Übernahme der Kosten für den<br />

Südtirol Pass. All das sind Anreize, mit<br />

denen Unternehmen eine nachhaltige<br />

Mobilität ihrer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter fördern können.<br />

Pulverlöscher Schaumlöscher<br />

verdrängt.<br />

erklärt: „In<br />

der am me<br />

ein Alleskö<br />

feste Stoff<br />

(C). Allerdi<br />

zu bedenk<br />

Staubwolk<br />

Brandherd<br />

gebung un<br />

Ein Schau<br />

eingesetzt<br />

Foto © Helios<br />

sich nur ge<br />

„Brandsc<br />

besser g<br />

Tragbarer Feuerlöscher 6 l<br />

geeignet zum löschen von<br />

Lithiumbatterien.<br />

Getestet für Lithiumbatterien<br />

mit Kapazität 36 Volt -<br />

750 W/h - 20,1A<br />

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0474-572600 - Bruneck, J.G. Mahl-Straße 46<br />

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HACKSERVICE<br />

Gut gehäckselt<br />

Der mobile Hackservice macht aus jedem<br />

Baum Hackschnitzel. Und das ganz<br />

bequem vor Ort. Hackschnitzel können<br />

dann zum Heizen und auch sonst vielseitig<br />

eingesetzt werden.<br />

Hackschnitzel sind gefragt. Besonders<br />

jetzt, wo fossile Brennstoffe wie<br />

Gas und Öl immer knapper und immer<br />

teurer werden, sind Hackschnitzel zum<br />

Befeuern von Hackschnitzelheizungen<br />

beliebt. Aus Hackschnitzeln lassen sich<br />

aber auch Spanplatten oder Dämmplatten<br />

herstellen. Gefragt sind Hackschnitzel<br />

auch im Garten- und Landschaftsbau,<br />

wo sie als Schutz vor Unkraut dienen.<br />

Auf Spielplätzen eingesetzt schaffen sie<br />

einen natürlichen und stoßdämpfenden<br />

Belag, der Kinder bei Stürzen weich<br />

fallen lässt.<br />

So werden Hackschnitzel hergestellt<br />

Unter Hackschnitzel versteht man im Allgemeinen<br />

von Maschinen zerkleinerte,<br />

naturbelassene Holzstücke. Sie werden<br />

auch Holzhackschnitzel oder Hackgut<br />

genannt. Die entsprechenden Hackmaschinen<br />

können das Holz, je nach späterem<br />

Einsatzort, unterschiedlich zerkleinern.<br />

Automatische Feuerungsanlagen<br />

benötigen feines oder mittleres Hackgut,<br />

während Großanlagen vor allem grobes<br />

Hackgut für die Verarbeitung benötigen.<br />

Dabei gilt: Das gehäckselte Material sollte<br />

in erster Linie gleichförmig sein. Zu<br />

große oder zu kleine Stücke können zu<br />

Störungen in der Heizungsanlage führen.<br />

Mobiler Hackservice<br />

Gute Hackgeräte zur Schnitzelherstellung<br />

sind teuer, und nur in seltenen<br />

Fällen lohnt die Investition in so ein<br />

Gerät. So hat sich in den letzten Jahren<br />

der Trend zum mobilen Hackservice<br />

durchgesetzt. Verschiedene Firmen<br />

stellen einen leistungsfähigen mobilen<br />

Hackservice zur Verfügung. Diese mobilen<br />

Hackmaschinen können beinahe<br />

überall eingesetzt werden und häckseln<br />

verschiedenste Holzarten direkt vor Ort.<br />

Im Südtiroler Ahrntal gibt es – so steht<br />

es auf der Firmenwebseite – die größte<br />

selbstfahrende Holzhackmaschine der<br />

Welt. Diamant 2000 heißt das Prachtstück<br />

der Firma Brunner Leiter. Mit<br />

700 PS und einem Allrad-Antrieb kann<br />

der mobile Hackservice auch im steilen<br />

und sogar schneebedeckten Gelände<br />

problemlos erbracht werden. Mit einer<br />

Einzugsbreite von fast zwei Metern und<br />

einer Einzugshöhe von fast einem Meter<br />

häckselt die Diamant 2000 in kürzester<br />

Zeit jegliche Art von Restholz. Pro<br />

Stunde schafft es diese Maschine, bis zu<br />

500 Raummeter Hackgut zu verarbeiten.<br />

So kann der Winter kommen.<br />

SELBSTFAHREND<br />

700 PS ALLRAD<br />

Wir bieten Komplettlösungen<br />

aus einer Hand!<br />

380 – 500 m 3 /h<br />

HACKGUT<br />

FLEXIBEL<br />

IM GELÄNDE<br />

MOBILER HACKSERVICE<br />

Unser Diamant 2000, ist zurzeit die größte selbstfahrende<br />

Holzhackmaschine der Welt, mit einer Einzugsbreite von<br />

1,73 Metern und einer Einzugshöhe von fast einem Meter.<br />

Dank dem starkem Motor ist die sind wir sehr flexibel und in<br />

fast jedem Gelände einsetzbar.<br />

· Ankauf von Rest- und Abfallholz<br />

· Mobiler Hackservice (auf Wunsch<br />

auch direkt bei Ihnen Zuhause)<br />

· Verkauf von Hackschnitzel<br />

· Transport von Hackschnitzel<br />

Weißenbach Außertal 27 | 39030 Ahrntal | Tel. 0474 680 640 | info@brunner-leiter.com | www.brunner-leiter.com


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Achtsamkeit bedeutet,<br />

behutsam zu sein.<br />

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Der sanfte Umgang<br />

mit der Natur war uns<br />

von Anfang an wichtig.<br />

Wir verstehen die stetige Optimierung der<br />

Kühlanlagen als Dienstleistung für unsere Kunden.<br />

Über 35 CO 2 -Kältesysteme wurden von<br />

uns in Südtirol-Trient installiert und werden 365 Tage<br />

im Jahr betreut.<br />

CO 2 -Kälteanlagen nutzen natürliches, hocheffizientes<br />

und umweltfreundliches Kältemittel.<br />

Beständigkeit hat mit Erfahrung zu tun, seit 1933<br />

Ihr Kältemeisterfachbetrieb.<br />

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46<br />

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mit myEnergy365<br />

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Im Norden Österreichs – im schönen Mühlviertel (Bezirk<br />

Rohrbach, OÖ) – entwickelte ÖkoFEN, Europas Spezialist<br />

für Pelletsheizungen, eine weltweit einzigartige Lösung:<br />

Das Komplettsystem myEnergy365 kombiniert neueste<br />

Technologien und erfüllt den Wunsch nach einhundertprozentiger<br />

Unabhängigkeit.<br />

Mit dem Ziel, größtmögliche Ungebundenheit von fossilen<br />

<strong>Energie</strong>trägern und -lieferanten zu ermöglichen,<br />

entwickelte ÖkoFEN myEnergy365. Das <strong>Energie</strong>system<br />

kombiniert die stromerzeugende Pelletsheizung Pellemactic<br />

Condens_e mit einer Photovoltaikanlage und einem Stromspeicher.<br />

Mit der innovativen<br />

Kombi-Lösung<br />

nutzen Eigenheimbesitzerinnen<br />

und Eigenheimbesitzer<br />

ökologische<br />

Wärme und versorgen<br />

sich darüber hinaus sogar<br />

100-prozentig mit selbst<br />

produziertem Strom – gewonnen<br />

aus Sonnenenergie<br />

und der Pelletsheizung.<br />

Starke Leistung, hoher Nutzen<br />

Mit zehn bis 16 Kilowatt thermischer Leistung eignet sich<br />

die Pelletsheizung optimal für Einfamilienhäuser. Ist die<br />

Heizung in Betrieb, produziert sie automatisch Strom.<br />

Jährlich werden so etwa 1.500 Kilowattstunden erzeugt.<br />

Das entspricht rund einem Drittel eines durchschnittlichen<br />

Jahresstromverbrauchs. Mit der zusätzlichen Nutzung des<br />

aus der PV-Anlage gewonnenen Stroms und einem Stromspeicher<br />

decken ÖkoFEN-Kundinnen und -Kunden so bis<br />

zu einhundert Prozent ihres Jahresstromverbrauchs<br />

mit erneuerbarer <strong>Energie</strong> ab.<br />

Flexibles und erweiterbares System<br />

myEnergy365 ist die Antwort auf die<br />

Frage nach der unabhängigen und ökologischen<br />

Strom- und Wärmeerzeugung<br />

im Eigenheim. Das Konzept ist modular:<br />

So kann die Komplettlösung von Anfang<br />

an installiert oder Schritt für Schritt verwirklicht<br />

werden. Alle Details und weitere<br />

Informationen zum System finden Sie<br />

auf der ÖkoFEN-Website: www.oekofen.<br />

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der Einbringung<br />

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Weitere Informationen erhalten Sie bei unserem ÖkoFEN-Partner in Südtirol:<br />

Recuterm KG, Peter Mitterhoferstraße 23, 39025 Naturns, 0473-667128, info@recuterm.it


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47<br />

Die <strong>Energie</strong> der Sonne nutzen!<br />

Unter Photovoltaik versteht man die Umwandlung von Sonnenlicht<br />

in elektrische <strong>Energie</strong> mittels Solarzellen. Mit einer<br />

Photovoltaikanlage sparen Sie Geld und schützen nebenbei<br />

die <strong>Umwelt</strong>.<br />

Als eines der führenden Unternehmen im Bereich<br />

erneuerbare <strong>Energie</strong>n plant und installiert die Leitner<br />

Electro GmbH maßgeschneiderte Lösungen. Ob Privatkunde,<br />

Industrie- oder Gastronomiebetrieb – bei Leitner Electro sind<br />

Sie richtig!<br />

Die Stärken des Unternehmens<br />

im Bereich der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />

• Leitner Electro ist Vorreiter für erneuerbare <strong>Energie</strong>n und<br />

verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in diesem Bereich.<br />

• Es wurden bereits über 1.400 Photovoltaikanlagen erfolgreich<br />

ans Netz angeschlossen.<br />

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Ausführung der Photovoltaikanlagen.<br />

• Leitner Electro übernimmt sämtliche Formalitäten: Ansuchen<br />

bei Gemeinde, Netzbetreiber, GSE, Terna, Zollagentur.<br />

• Kompetente Beratung hinsichtlich aktuell gültiger Förderungsmöglichkeiten<br />

• Es werden ausschließlich Qualitätsprodukte von namhaften<br />

Herstellern verwendet.<br />

• „Wir sind auch nach der Installation für Sie da,“ so<br />

Klaus Ploner, der Geschäftsführer, „unser Notdienst/unsere<br />

Serviceabteilung stehen 365 Tage im Jahr zur Verfügung“<br />

Ihre Vorteile:<br />

• Sie nutzen eine unbegrenzt vorhandene und vor allem kostenfreie<br />

<strong>Energie</strong>quelle.<br />

• Sie machen sich unabhängig von steigenden Strompreisen.<br />

• Sie tragen dazu bei, den CO 2-Ausstoß zu verringern.<br />

• Neue oder bestehende Heizsysteme können ideal mit einer<br />

Photovoltaikanlage kombiniert werden.<br />

• Mit der Installation eines zusätzlichen <strong>Energie</strong>speichers<br />

können Sie nachts bequem die gespeicherte Sonnenenergie<br />

nutzen und erhöhen dabei Ihre <strong>Energie</strong>autonomie.<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

Dietmar Auer – Verkaufsleiter Photovoltaik<br />

Dietmar.auer@leitnerelectro.com<br />

Stefan Agreiter – Technischer Leiter<br />

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48 ALTERNATIVE HEIZFORMEN<br />

Unabhängig in der<br />

<strong>Energie</strong>versorgung?<br />

Hohe <strong>Energie</strong>preise, Unsicherheiten bei der Gasversorgung<br />

und der Klimawandel. Es gibt viele Gründe,<br />

warum Menschen im Hinblick auf die eigene<br />

<strong>Energie</strong>versorgung derzeit umdenken. Die<br />

Möglichkeiten, das Haus in Sachen Strom<br />

und Heizung umweltfreundlicher<br />

und zugleich autonomer zu<br />

machen, sind vielfältig.<br />

Strom aus der Photovoltaik-Anlage<br />

und Heizen mit Erdwärme. Seit<br />

Jahren liegen alternative Systeme zur<br />

<strong>Energie</strong>gewinnung im Trend. Der<br />

Krieg in der Ukraine und steigende<br />

ite quer - 195 x 67 mm - € 695,00.-<br />

<strong>Energie</strong>preise haben jetzt zu einem<br />

regelrechten Boom geführt. Viele<br />

Menschen wollen unabhängiger werden<br />

von Strom- und Gasanbietern. Ein<br />

vollständig autarkes Haus wird zwar<br />

auch in Zukunft noch die Ausnahme<br />

bleiben, aber mit verschiedenen<br />

kleineren Maßnahmen lassen sich die<br />

hauseigenen <strong>Energie</strong>kosten und der<br />

CO 2-Ausstoß deutlich reduzieren.<br />

Heizen mit Geothermie: Wärmepumpe<br />

Wärmepumpen gelten heute als besonders<br />

saubere und effiziente Heiztechniken.<br />

Grundsätzlich wird zwischen<br />

verschiedenen Wärmepumpen<br />

unterschieden: den Luft-, Wasser- und<br />

Erdwärmepumpen.<br />

Die Wärmepumpe funktioniert nach<br />

dem Prinzip einer Wärmezufuhr am<br />

Verdampfer und einer Wärmeabfuhr<br />

am Kondensator. Der Wärmetransport<br />

erfolgt über einen anhaltenden Wechsel<br />

des Aggregatzustandes des verwendeten<br />

Kältemittels von flüssig in<br />

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ALTERNATIVE HEIZFORMEN<br />

49<br />

3D-Darstellung<br />

eines Erdwärmesystems<br />

gasförmig und umgekehrt. Bei Umgebungstemperatur wird<br />

Wärme zugeführt und bei einer höheren Temperatur wieder<br />

abgeführt. Aufgrund dieses Prinzips kann die Wärmepumpe<br />

auch bei niedrigen Außentemperaturen einen Raum gut<br />

temperieren. Um die von der Wärmepumpe bereitgestellte<br />

<strong>Energie</strong> möglichst effizient zu nutzen, bietet sich die Verbindung<br />

mit einer Fußbodenheizung an, vor allem wegen der<br />

großen Fläche und der Strahlungswärme, also der gleichmäßigen<br />

Abgabe über eine große Oberfläche. Denn je geringer<br />

der Unterschied zwischen der <strong>Umwelt</strong>-Temperatur und der<br />

für die Raumheizung erforderlichen Vorlauftemperatur ist,<br />

desto weniger muss die Wärmepumpe arbeiten. Die Fußbodenheizung<br />

ist gegenüber einem klassischen Heizkörper<br />

daher klar im Vorteil. Neben den Fußbodenheizungen bieten<br />

sich aber auch Wandheizungen für den Einsatz mit einem<br />

Wärmepumpensystem an.<br />

PV-Anlagen<br />

MIT DEM THEMA<br />

ERNEUERBARE ENERGIEN<br />

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Seit Jahren realisieren wir schlüsselfertige<br />

Photovoltaikanlagen.<br />

Seit 2007 sind wir Experten für PV-Anlagen. Unsere Erfahrung liefert<br />

uns das „Know-how“ PV-Anlagen aller Größenordnungen schlüsselfertig<br />

zu übergeben, immer genau auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten.<br />

Nach der Realisierung führen wir regelmäßige Wartung und Service<br />

durch. Rund 240.000 Module, umgerechnet 65 MW, haben wir in den<br />

letzten 15 Jahren verbaut.<br />

Neben stromproduzierenden Anlagen bieten wir Erweiterungen durch<br />

<strong>Energie</strong>speicher und E-Ladestationen an.<br />

Strom produzieren, speichern und bei Bedarf verwenden. So ein autarkes<br />

System ist geeignet für Haushalte, Gastronomie und Betriebe jeder Größe.<br />

Wir sind Ihr richtiger Ansprechpartner in Sachen erneuerbare <strong>Energie</strong>n,<br />

denn wir stehen persönlich dahinter.<br />

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50 ALTERNATIVE HEIZFORMEN<br />

Warmwasser vom Dach: Solarthermie<br />

Bei der Solarthermie wird die <strong>Energie</strong><br />

der Sonne für die Heizung und<br />

das Warmwasser genutzt. Der Vorteil<br />

davon ist, dass die Solarwärme in einen<br />

Pufferspeicher eingespeist wird. Sie kann<br />

also auch zu einem späteren Zeitpunkt<br />

noch für die Heizung verwendet werden.<br />

Trotzdem kann es vorkommen, dass in<br />

einem besonders dunklen Winter die<br />

Sonneneinstrahlung nicht mehr ausreicht.<br />

Deshalb empfiehlt es sich, die<br />

Solarthermie immer in Verbindung mit<br />

einem anderen Heizsystem, etwa der<br />

Wärmepumpe, zu nutzen. In Südtirol ist<br />

die Nutzung von Solarthermie vor allem<br />

für die Warmwasserproduktion weit<br />

verbreitet.<br />

Strom aus Sonnenlicht: Photovoltaik<br />

Photovoltaik-Zellen verwandeln die Sonnenstunden<br />

in Strom: Sie erzeugen elekrische<br />

Spannung, die über einen Wechselrichter<br />

zu Wechselstrom umgewandelt<br />

wird. Dieser kann dann gebäudeintern<br />

genutzt werden, in einer Batterie für eine<br />

spätere Nutzung gespeichert werden oder<br />

ins Stromnetz eingespeist. Je nach Dachfläche,<br />

Dachschräge und Sonneneinstrahlung<br />

entscheidet sich, ob die Anschaffung<br />

einer Solaranlage auch tatsächlich den<br />

erwünschten Nutzen bringen kann. Vor<br />

allem in Verbindung mit einer Wärmepumpenheizung,<br />

die einen relativ hohen<br />

Stromverbrauch hat, bietet sich eine<br />

Photovoltaik-Anlage an.<br />

„Es gibt große Nachfrage nach Photovoltaik“<br />

Seit über 75 Jahren ist das<br />

Bruecker Familienunternehmen<br />

Elpo im Bereich Elektrotechnik<br />

tätig. Ein Spezialgebiet von Elpo<br />

ist Photovoltaik. Firmenchef<br />

Robert Pohlin im Gespräch über<br />

die Chancen von Photovoltaik.<br />

Radius: Photovoltaik gilt seit Jahren<br />

als zukunftsweisende Form der <strong>Energie</strong>gewinnung.<br />

Elpo hat sich dieser<br />

Technologie besonders verschrieben.<br />

Warum?<br />

Robert Pohlin: Photovoltaik ist<br />

erneuerbare <strong>Energie</strong>, ist ein zuverlässiges<br />

und erprobtes Produkt und<br />

hat keine Nebenkosten. Wir konnten<br />

bereits 2007 die ersten Photovoltaik-<br />

Anlagen bauen und viel an Erfahrung<br />

gewinnen. Mit der GSE-Einspeisevergütung<br />

in den Jahren von 2009<br />

bis 2013 haben auch wir als Elpo<br />

viele mittlere und große Anlagen für<br />

Kunden realisieren können. Heute<br />

mit den hohen Stromkosten hat das<br />

Thema Photovoltaik eine enorme<br />

Wichtigkeit, es herrscht eine sehr<br />

große Nachfrage.<br />

Radius: Welche weiteren<br />

Formen der<br />

nachhaltigen<br />

<strong>Energie</strong>erzeugung<br />

hat<br />

Elpo im Portfolio? Und<br />

welche davon wird sich<br />

in den kommenden Jahren in Südtirol<br />

am stärksten durchsetzen?<br />

R. Pohlin: Anlagen für erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong> nehmen mittlerweile<br />

über 50 Prozent von<br />

unserem Um-<br />

kühlen<br />

klimatisieren<br />

einrichten<br />

DIE BESTE LÖSUNG<br />

Mit neuestem Know-how, fachmännisch,<br />

zuverlässig, ökologisch, nachhaltig.<br />

Bereits in zweiter Generation ist Ungerer Ihr zuverlässiger<br />

Partner, wenn es ums Kühlen, Klimatisieren und Einrichten geht.<br />

Der Meisterbetrieb mit Sitz in Partschins bietet mit<br />

einem Team aus erfahrenen und qualifizierten Mitarbeitern<br />

innovative Lösungen für Kühlung in der Gastronomie,<br />

der Landwirtschaft, dem Frisch- und Feinkostbereich,<br />

der Trocknung und Reifung von Lebensmitteln sowie<br />

Klimatisierung von Räumen.<br />

Partschins | Tel. 0473 968 311 | info@ungerer.it |<br />

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AKTUELL<br />

51<br />

satz ein und wir bauen eine Vielfalt<br />

an Anlagen zur Stromgewinnung.<br />

In erster Linie Photovoltaikanlagen,<br />

dann Biogas-, aber auch<br />

Wasserkraftwerke.<br />

Bei Letzteren ist<br />

das Potenzial in<br />

Südtirol ziemlich<br />

ausgeschöpft. Aktuell<br />

hat sich die<br />

Photovoltaik am<br />

stärksten durchgesetzt.<br />

Seit rund vier Robert Pohlin,<br />

Jahren bauen wir<br />

Inhaber Elpo<br />

auch Anlagen zur<br />

Gewinnung von Wasserstoff. Wasserstoff<br />

sehen wir als <strong>Energie</strong>träger der<br />

Radius<br />

Zukunft,<br />

190<br />

dessen<br />

x 93<br />

Herstellung ist jedoch<br />

15.9.22 energie&umwelt - pompe di calore T2<br />

sehr energieintensiv. Heute hat die<br />

Elektrolyse einen Wirkungsgrad von<br />

nur 50 Prozent.<br />

Radius: Wie finden Privathaushalte,<br />

aber auch Unternehmen die passende<br />

Technologie? Wie gelingt<br />

der Umstieg von fossiler auf<br />

nachhaltige <strong>Energie</strong>gewinnung?<br />

R. Pohlin: Man muss hier zwischen<br />

zwei <strong>Energie</strong>formen unterscheiden,<br />

die den Umstieg auf<br />

nachhaltige, erneuerbare <strong>Energie</strong><br />

ermöglichen:<br />

1. Den Strom, und hier ist für die<br />

Erzeugung die Photovoltaik absolut<br />

Spitzenreiter, kombiniert mit einer<br />

Batterie für die Speicherung der<br />

Tagesproduktion und Stromabgabe<br />

bei Nacht<br />

2. Die Heizung, die bei uns in Südtirol<br />

mit Wasser, speziell mit Niedertemperaturheizung<br />

(Bodenheizung) erfolgt.<br />

Primär wird die <strong>Energie</strong> von den Fernheizwerken<br />

geliefert. Vermehrt werden<br />

sich aber Wärmepumpen etablieren,<br />

aber auch Photothermie, d. h. warmes<br />

Wasser aus der Sonne.<br />

Industriell bzw. auf regionaler Ebene<br />

sehe ich noch Potenzial in Pumpspeicherkraftwerken,<br />

wo man überschüssigen<br />

Strom aus z.B. Photovoltaik<br />

oder Wasserkraft verwenden kann, um<br />

Wasser auf den Berg zu pumpen, um<br />

dann wiederum bei Bedarf Spitzenstrom<br />

zu erzeugen.<br />

Effizienz und Innovation<br />

mit den besten<br />

Wärmepumpen.<br />

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Das ideale Klima.<br />

Foto: © OskarDaRiz


52<br />

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Kalt, effizient und nachhaltig<br />

<strong>Energie</strong>effizienz und Nachhaltigkeit – das sind zwei<br />

Hauptargumente, wenn es um die Anschaffung von<br />

Kälteanlagen jeglicher Art geht. Doch wie ist es möglich,<br />

diese scheinbar gegensätzlichen Bedürfnisse der Kunden<br />

unter einen Hut zu bringen? Raimund Alton, Inhaber des<br />

Unternehmens Frigoplan, hat auf diese Frage eine klare<br />

Antwort. Das Unternehmen mit Sitz in Andrian ist seit<br />

fast 30 Jahren im Bereich der Kältetechnik tätig und<br />

zeichnet sich durch Erfahrung, Innovationsgeist<br />

und Kundennähe aus.<br />

Radius: Nachhaltigkeit und <strong>Energie</strong>effizienz<br />

in der Kältetechnik? Geht das überhaupt,<br />

Herr Alton?<br />

Raimund Alton: Ja, das geht. Unser Unternehmen<br />

Frigoplan wurde 1993 gegründet, und wir<br />

hatten uns schon damals <strong>Energie</strong>effizienz auf die<br />

Fahne geschrieben. Nur lauteten die Schlagworte<br />

zu dieser Zeit „Stromeinsparen“ und „Langlebigkeit“.<br />

Also kann man sagen, wir haben darin eine jahrelange<br />

Erfahrung. Aber wir bleiben auch immer am Ball. In der<br />

Kältetechnik sind fortlaufende Innovationen von höchster<br />

Relevanz. Zum einen müssen die EU-Verordnungen zu den<br />

fluorierten Treibhausgasen (EU-Verordnung Nr. 517/2014 zu<br />

F-Gasen) konsequent umgesetzt werden, zum anderen geht es<br />

um den Kunden. Vor allem angesichts der aktuellen Entwicklung<br />

auf dem <strong>Energie</strong>sektor erwartet er sich, dass der Stromverbrauch<br />

bei der Kälteerzeugung möglichst gering ist. Das<br />

war vor ein paar Jahren noch nicht der Fall. Damals sollte es<br />

nur „billig“ sein. Jetzt soll es effizient sein.<br />

Raimund Alton,<br />

Inhaber<br />

Radius: Was tun Sie, um dieser Anforderung gerecht<br />

zu werden?<br />

R. Alton: Wir arbeiten mit erstklassigen Unternehmen zusammen,<br />

und das schon seit Jahren. Somit ergibt sich ein ständiger<br />

Austausch über Anwendungserfolge. Und wir haben einen<br />

hervorragenden Partner aus der Regelungstechnik. Unsere<br />

Kälteanlagen werden nach dem neuesten Stand der Technik<br />

ausgelegt, mit dieser Regelungstechnik ausgestattet und von<br />

der Ferne aus geregelt. Das bedeutet: Wir passen die Anlage<br />

an die individuellen Bedürfnisse der Kunden an und überwachen<br />

sie auch, ohne dass die Kunden etwas davon merken.<br />

Sie bemerken den großen Vorteil erst auf der <strong>Energie</strong>kostenabrechnung.<br />

Ein Beispiel: Bei einem unserer Kunden ist nach<br />

dem Umbau durch Frigoplan der <strong>Energie</strong>versorger erschienen,<br />

um zu kontrollieren, ob wohl alles in Ordnung ist, denn<br />

die Stromrechnungen waren auf einmal auffallend<br />

niedrig. Das sind Vorfälle, über die wir uns sehr<br />

freuen und die uns dazu motivieren, unsere Linie<br />

weiterzuverfolgen.<br />

Radius: Nachhaltigkeit bedeutet aber auch<br />

<strong>Umwelt</strong>freundlichkeit …<br />

R. Alton: Stimmt. Deshalb achten wir darauf, dass<br />

der Anteil der herkömmlichen Kältemittel bei<br />

unseren Anlagen kontinuierlich sinkt. Wir setzen<br />

stattdessen auf CO 2- und Ammoniak-Anwendungen.<br />

Diese natürlichen Kältemittel sind kostengünstig, gut verfügbar,<br />

CO 2-neutral und somit nicht umweltschädlich.<br />

Radius: Kunden möchten immer auch gut beraten sein. Was<br />

tun Sie, um diesem Wunsch nachzukommen?<br />

R. Alton: Wir legen viel Wert auf die Weiterbildung unserer<br />

Mitarbeiter, intern wie extern. Bei uns wird Wissen geteilt,<br />

diskutiert und angewendet. Alle unsere Mitarbeiter sind hochmotiviert,<br />

auch in schwierigen Zeiten, und der Kunde merkt<br />

deutlich, dass er da in guten Händen ist. Es ist zwar manchmal<br />

eine Herausforderung, die Kunden davon zu überzeugen,<br />

etwas mehr Geld zu investieren, aber wenn man ihnen die<br />

<strong>Energie</strong>- und Folgekostenrechnung sowie die Möglichkeit der<br />

Industrieförderung 4.0 erklärt, sind sämtliche Zweifel widerlegt.<br />

Viele unserer Kunden hat das Argument der Industrieförderung<br />

4.0, verbunden mit unserer Regelungstechnik, dann<br />

wirklich überzeugt, und sie haben die Investition umgesetzt.<br />

Das macht uns stolz und gibt uns den Ansporn, in diese Richtung<br />

weiterzuarbeiten.<br />

Sonnenstraße Ihr Experte 32 . für I-39010 maßgeschneiderte Andrian - Südtirol (I) . t. (0039) Kälteanlagen<br />

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MOBILITÄTSZENTRUM BRIXEN 53<br />

Öffi-Nutzung leicht gemacht<br />

Foto © Manuela Tessaro<br />

Pünktlich, schnell und häufig sollten<br />

sie fahren. Das wünschen sich die<br />

Nutzerinnen und Nutzer von öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln. So ganz wurde<br />

dieser Wunsch in Südtirol noch<br />

nicht erfüllt. In Brixen hat man aber<br />

schon mal die besten Voraussetzungen<br />

für ein vorbildliches Nahverkehrssystem<br />

geschaffen.<br />

Das neue Mobilitätszentrum auf<br />

dem Bahnhofsareal, im Frühsommer<br />

offiziell seiner Bestimmung<br />

übergeben, besticht mit kurzen,<br />

zum Großteil barrierefreien Wegen,<br />

angenehmen Warte- und bequemen<br />

Umsteigemöglichkeiten, Parkplätzen<br />

und Haltemöglichkeiten für Autos,<br />

Motorräder und vor allem für Fahrräder.<br />

„Es ist nicht nur eine wichtige<br />

Mobilitätsdrehscheibe für die Brixnerinnen<br />

und Brixner, sondern für den<br />

gesamten Bezirk Eisacktal“, unterstrich<br />

Landeshauptmann Arno Kompatscher<br />

anlässlich der Eröffnung.<br />

Überdachter Busterminal<br />

Deshalb war es das Ziel der Planer,<br />

vielen Menschen in unterschiedlichen<br />

Situationen den schnellen<br />

Zugang zum Zentrum und die<br />

einfache Nutzung der öffentlichen<br />

Verkehrsmittel zu ermöglichen.<br />

Ob Urlauber mit schwerem Koffer,<br />

Pendler mit Fahrrad, Rollstuhlfahrer<br />

oder Weltenbummler – für alle, die<br />

bereit sind, sich umweltfreundlich<br />

fortzubewegen, soll das problemlos<br />

erfolgen können.<br />

Dafür ist der nunmehr überdachte<br />

Busterminal sehr wichtig. Hier ist<br />

es für die Fahrgäste nun auch bei<br />

schlechtem Wetter oder großer Hitze<br />

nicht unangenehm, einige Minuten zu<br />

verbringen. An digitalen Infotafeln,<br />

die kürzlich aufgestellt wurden, können<br />

die Wartenden zudem Ankünfte<br />

und Abfahrten in Echtzeit ablesen.<br />

Handwerkerzone Nr. 9 · 39030 Terenten · info@klapfer.com · www.klapfer.com · Tel. 0472 546178


54 MOBILITÄTSZENTRUM BRIXEN<br />

Viel Platz zum Parken<br />

Ansonsten wurde der gesamte Bahnhofsplatz<br />

neu gestaltet, auch mit Sitzgelegenheiten<br />

sowie etwas Grün fürs<br />

Auge. Schließlich betrachtet die Brixner<br />

Gemeindeverwaltung das Mobilitätszentrum<br />

als Visitenkarte der Stadt,<br />

und da ist der „Eingang“ das Erste, was<br />

die Nutzer wahrnehmen.<br />

Der Pkw-Parkplatz am Mobilitätszenrum<br />

verfügt über rund 180 Stellplätze,<br />

von denen einige auch behindertengerecht<br />

ausgeführt wurden. Es gibt<br />

zudem Stellplätze für Motorräder<br />

sowie für Carsharing. Direkt vor dem<br />

Bahnhofsplatz sind mehrere Taxistände<br />

angesiedelt, auch die City-Bus-<br />

Haltestelle wurde in diesem zentralen<br />

Bereich positioniert.<br />

Der private Verkehr kann nun über die<br />

Mozartallee herauf- und vor dem Bahnhofsplatz<br />

eine Schleife fahren. Hier gibt<br />

es die Möglichkeit, kurz anzuhalten.<br />

„Kiss and Ride“-Platz nennt sich ein<br />

solcher Kurzzeitparkplatz, der für wenige<br />

Minuten – also im wörtlichen Sinn<br />

nur für einen schnellen Abschiedskuss<br />

– kostenlos genutzt werden kann.<br />

Gedacht wurde natürlich an jene<br />

Autofahrer, die Öffi-Nutzer schnell<br />

absetzen oder abholen müssen. In<br />

diesem Bereich gibt es auch behindertengerechte<br />

Parkplätze. Eine Rampe<br />

mit geeigneter Neigung verbindet diese<br />

Parkplätze mit dem Bahnhofsplatz.<br />

Radfahrer willkommen<br />

Als „Herzstück“ des Mobilitätszentrums<br />

bezeichnete Mobilitätslandesrat<br />

Daniel Alfreider bei der Eröffnung<br />

aber die Fahrradabstellplätze. Bis zu<br />

rund 1000 Fahrräder und E-Bikes<br />

sollen hier künftig sicher abgestellt<br />

werden können, wobei im kommenden<br />

Winter zusätzlich abschließbare<br />

Radboxen zur Verfügung stehen sollen.<br />

Bereits gut genutzt werden die überdachten<br />

Abstellplätze.<br />

Dass die Fahrradparkplätze an verschiedenen<br />

Bereichen positioniert<br />

sind, kommt vor allem den Pendlern<br />

zugute, die morgens aus den un-<br />

terschiedlichsten Richtungen zum<br />

Bahnhof kommen und ihren Zug oder<br />

Bus schnell erreichen möchten. Die<br />

meisten Fahrradabstellplätze sind im<br />

Norden des Areals angesiedelt, wo die<br />

Menschen aus dem Stadtzentrum zum<br />

Bahnhof kommen. Das Mobilitätszentrum<br />

wurde im Zuge der Eröffnung<br />

vom Verein Freunde der Eisenbahn<br />

zum „Bahnhof des Jahres“ gekürt.<br />

Die Pkw-Parkplätze beim Mobilitätszentrum<br />

sind kostenpflichtig.<br />

Zugpendler mit Südtirol Pass parken<br />

jedoch kostenlos. Wer seinen Pkw<br />

am Parkplatz abstellt und dort<br />

die Fahrt mit einem Regionalzug<br />

fortsetzt, zahlt als Tagestarif 6 Euro.<br />

Erfolgt am selben Tag eine Entwertung<br />

für eine Fahrt mit einem Regionalzug,<br />

so beträgt die Parkgebühr<br />

nur noch 3 Euro. Erfolgt am selben<br />

Tag eine Hin- und Rückfahrt mit<br />

einem Regionalzug, ist der Parkplatz<br />

gänzlich gratis.<br />

Ihr Partner für Tiefbau,<br />

Erdbewegungen und<br />

Materialverkauf in Südtirol<br />

GOLLER BÖGL GmbH ∙ Julius-Durst-Str. 66 ∙ 39042 Brixen (BZ) ∙ info@goller-boegl.it ∙ www.goller-boegl.it


MOBILITÄTSZENTRUM BRIXEN<br />

55<br />

Für die architektonische Gestaltung des<br />

Mobilitätszentrums wurde ein Ideenwettbewerb<br />

ausgeschrieben.<br />

Als<br />

Sieger ging das<br />

Büro Lukas<br />

Burgauner<br />

Architecture<br />

& Design aus<br />

Bozen hervor.<br />

In der Folge<br />

Lukas Burgauner,<br />

Lukas Burgauner Architecture<br />

& Desgin<br />

wurde das Büro<br />

mit der der<br />

gestalterischen<br />

Planung sowie der architektonischen<br />

Bauleitung beauftragt. Das Architekturbüro<br />

mit Schwerpunkt auf repräsentative<br />

Architektur für Industrie- und<br />

Gewerbebauten bzw. Infrastrukturen<br />

für die Mobilität und Aufstiegsanlagen<br />

wurde von Lukas Burgauner im Jahr<br />

2006 mit Sitz in Bozen gegründet.<br />

Finanziert wurde das Projekt Mobilitätszentrum<br />

Brixen über den Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung<br />

(EFRE).<br />

Beteiligte Unternehmen<br />

Am Bau des Mobilitätszentrums<br />

Brixen waren mit Klapfer Bau, Wipptaler<br />

Bau, Goller Bögl sowie Marx Bau<br />

heimische Unternehmen beteiligt.<br />

Die Planung und die Bauleitung wurden<br />

von einer Bietergemeinschaft,<br />

bestehend aus iPM-Ingenieurbüro<br />

und NET-Engineering, ausgeführt.<br />

Das Ingenieurbüro iPM mit Sitz<br />

in Bruneck wird von den beiden<br />

Eigentümern Ingenieur Udo Mall und<br />

Ingenieur Markus Pescollderungg<br />

geführt und ist seit 2002 im Hochund<br />

Tiefbau tätig. Zu den Hauptaktivitäten<br />

gehören die Planung und<br />

Bauleitung von gesamten Skigebieten,<br />

Hotels und Infrastrukturen<br />

in Italien und im internationalen<br />

Umfeld. NET-Engineering ist eine der<br />

größten Engineering-Gesellschaften<br />

in Italien mit Sitzen in Monselice (PD),<br />

Rom und Mailand und ist vor allem<br />

im Bereich der großen und mittleren<br />

Infrastrukturprojekte weltweit tätig.<br />

· AUSHUBARBEITEN<br />

· INFRASTRUKTUREN<br />

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56<br />

AKTUELL<br />

Power – woher auf Dauer?<br />

Mit unseren persönlichen <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

so hauszuhalten, dass wir die<br />

Anforderungen des Alltages gut bewältigen<br />

und dabei das Leben mit seinen<br />

Möglichkeiten genießen können, das<br />

ist die Aufgabe der Zukunft.<br />

Ausgehen und tanzen, feiern und<br />

trinken, ein Wochenendtrip nach<br />

London, nach einem arbeitsreichen Tag<br />

schnell auf die nächste Veranstaltung,<br />

zeitgleich mit mehreren Freunden auf<br />

Instagram, Facebook und LinkedIn<br />

kommunizieren.<br />

Schnelle Booster sind sexy und easy!<br />

Doch wie sieht der langfristige, nachhaltige<br />

Erfolg im Hinblick auf den persönlichen<br />

<strong>Energie</strong>level dabei aus? Irgendwann<br />

kommt – so sicher wie der Herbst<br />

nach dem Sommer – der Moment der<br />

Überforderung, der Müdigkeit, vielleicht<br />

begleitet von einer Grippe, Schlafstörungen<br />

oder einem überreizten Magen.<br />

Ein Erlebnis der anderen Art<br />

Bei meinem Urlaub in einem fernen<br />

Land wurde ich zurückversetzt in die<br />

Zeit unserer Großeltern. Alles geschieht<br />

langsam, die einzige Kuh wird in der<br />

Früh auf die Weide begleitet und am<br />

Abend in den Stall zurückgebracht. Die<br />

Mittagspause wird ruhend im Schatten<br />

verbracht. Der Lebensstandard ist ein<br />

anderer – Urlaubsreisen, Kosmetikartikel<br />

und Markenkleidung gibt es hier nicht.<br />

Es drängt sich in dieser Situation die<br />

Frage auf: Schuften wir 48 Wochen im<br />

Jahr in einem sehr hohen Tempo, um<br />

uns viel „leisten“ zu können und um uns<br />

dann – in den wenigen Wochen Urlaub –<br />

vom restlichen Jahr zu erholen?<br />

Nachhaltig, langfristig – langweilig?<br />

Jeder weiß, was fit hält und guttut:<br />

Gesunde Ernährung, ausreichend<br />

Schlaf, Bewegung an der frischen Luft<br />

und genügend Ruhephasen werden<br />

seit Jahrzehnten propagiert und immer<br />

wieder mal ins alltägliche Leben integriert.<br />

Zu Neujahr, nach einer Phase der<br />

Erschöpfung, werden gute Vorsätze gemacht<br />

und in manchen Momenten wird<br />

es wieder deutlich, dass es auch anders<br />

gehen würde. Doch der Rhythmus<br />

unserer Gesellschaft wird wieder<br />

stärker und diese unspektakulären,<br />

sanften, unaufgeregten <strong>Energie</strong>quellen<br />

werden wieder mal verdrängt von den<br />

„sexy Boostern“.<br />

Gesundes Arbeiten<br />

Wie wird darauf geachtet, dass sich die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohlfühlen?<br />

Wöchentlicher Obstkorb und<br />

zweimal im Jahr eine üppige Betriebsfeier?<br />

Oder regelmäßige Seminare zu Kommunikation<br />

und Konfliktbewältigung,<br />

zu Zusammenarbeit und partizipativer<br />

Mitgestaltung? Es ist derselbe Trend erkennbar<br />

wie auf der persönlichen Ebene:<br />

kurzfristig, lustig und wenig aufwendig<br />

versus langfristig, herausfordernd<br />

und persönlich. Die Akzeptanz der<br />

Mitarbeiter:innen für eine Weihnachtsfeier<br />

ist einfacher zu erhalten wie für<br />

monatelange Prozesse zur Verbesserung<br />

der internen Kommunikation.<br />

Kurzfristig kann man sich mit den „sexy<br />

Boostern“ sehr gut behelfen, über manches<br />

Problem drüberschaukeln. Mittel-<br />

und langfristig funktionieren diese<br />

Konzepte weniger, und plötzlich steht<br />

man vor einer größeren Herausforderung:<br />

Reibungsverluste durch schlechte<br />

Kommunikation, Leerläufe durch fehlende<br />

Motivation, nicht gelöste Konflikte,<br />

endlose Sitzungen ohne Ergebnisse<br />

oder gar Kündigungen oder lange<br />

Krankenstände.<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

(BGM)<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

ist im deutschsprachigen Raum<br />

bereits sehr etabliert, bei uns in Südtirol<br />

beginnt dieser Ansatz verstärkt<br />

Fuß zu fassen.<br />

BGM meint – in aller Kürze – gesunde<br />

und produktive Zusammenarbeit<br />

in Unternehmen zu stärken. Es wird<br />

nicht nur die Führungs-/Management-<br />

Ebene berücksichtigt, sondern alle<br />

Mitarbeiter:innen werden miteinbezogen.<br />

Dabei werden beim BGM-Prozess<br />

die inhaltlichen Schwerpunkte der jeweiligen<br />

betrieblichen Situation angepasst.<br />

vival.institute ein<br />

innovatives Unternehmen<br />

Als zentrales Produkt bietet das vival.<br />

institute betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

(BGM) für Betriebe an.<br />

Dazu Christa Delmonego: „Das vival.<br />

institute besteht aus einem Netzwerk<br />

von elf Beraterinnen und Beratern mit<br />

unterschiedlichen Schwerpunkten,<br />

umfangreicher Berufserfahrung und viel<br />

Know-how. Das macht es uns möglich,<br />

die unterschiedlichen Bereiche eines<br />

BGM-Prozesses qualitativ hochwertig<br />

anzubieten und durchzuführen.“<br />

Dazu noch ein Tipp von der vival.<br />

institute-Partnerin: „Jeder sollte sich<br />

sowohl auf privater Ebene als auch im<br />

beruflichen Kontext immer wieder für<br />

nachhaltige <strong>Energie</strong>quellen entscheiden<br />

um dadurch sein Leben und Wirken<br />

gesund zu gestalten. Zwischendurch<br />

sind kurzfristige „sexy Booster“ willkommen<br />

und tun gut, als Dauerlösung<br />

sind sie nicht empfehlenswert. Sowohlals-auch<br />

statt Entweder-oder. In diesem<br />

Sinne freue ich mich auf die ausgedehnte<br />

Bergtour und auf die nächste<br />

Weihnachtsfeier“!<br />

Autorin<br />

Dott. Christa<br />

Delmonego – Betriebliche<br />

Organisation &<br />

Entwicklung – Coaching –<br />

Seminare www.schnittmenge.org;<br />

Partnerin von www.vival.institute –<br />

lebenswerte.arbeitswelten


GESUNDHEIT<br />

57<br />

Antibiotika sind<br />

die falsche Therapie<br />

„Chronisch abakterielle Prostatitis“<br />

(CBSS) kann viele Ursachen haben<br />

und sollte stets urologisch abgeklärt<br />

werden.<br />

Allein über den Schmerz spricht<br />

man(n) nicht gerne. Zumal das<br />

betroffene Organ – die Prostata – im<br />

Sexualleben des Mannes eine wichtige<br />

Rolle spielt. Denn diese kastaniengroße<br />

Drüse zwischen Blase, Schambein,<br />

Penis und Rektum produziert<br />

ein Sekret, das bei der Ejakulation in<br />

die Harnröhre geht und die Samenflüssigkeit<br />

befruchtungsfähig macht.<br />

Selbst wenn Bewusstsein, Vorsorge<br />

DR. ALEXANDER GASSER<br />

DR. ALEXANDER GASSER FACHARZT FÜR UROLO<br />

FACHARZT FÜR UROLOGIE<br />

FACHARZT FÜR UROLOGIE<br />

UROLOGIE<br />

FACHARZT FÜR UROLOGIE<br />

Vorsorge, Potenzprobleme, Fertilitätsprobleme,<br />

Vorsorge, Potenzprobleme,<br />

Prostata-, Vorsorge, Nieren-,<br />

Fertilitätsprobleme,<br />

Vorsorge, Potenzprobleme, Blasenleiden, ambulante Fertilitätsprobleme,<br />

Operationen<br />

Prostata-, Nieren-, Blasenleiden, Prostata-, Nieren-, ambulante Operationen ambulante<br />

TERMINE<br />

Operationen<br />

NACH TELEFONISCHER VEREINBARU<br />

Prostata-, Nieren-, Blasenleiden, ambulante TEL.: 0474 Operationen 497 063 | MOBIL 339 69 53 738<br />

TERMINE NACH TELEFONISCHER VEREINBARUNG<br />

TERMINE NACH TELEFONISCHER TERMINE TEL.: 0474 NACH 497 VEREINBARUNG<br />

063 TELEFONISCHER | MOBIL 339 69 VEREINBARUNG<br />

5339031 738<br />

Bruneck – Kapuzinerplatz 9<br />

TEL.: 0474 497 TERMINE 063 TEL.: | 0474 NACH 497 TELEFONISCHER 063 | MOBIL 339 69 VEREINBARUNG<br />

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Bruneck – Kapuzinerplatz 9<br />

39031 Bruneck – Kapuzinerplatz 9<br />

und Therapie bei Prostata-Krebs<br />

heute stark verbessert sind, werden<br />

andere Prostata-Erkrankungen leicht<br />

übersehen und häufig älteren Männer<br />

zugeschrieben.<br />

Schmerzhaftes Ziehen<br />

Klinische Fallbeispiele einer typischen<br />

„Prostatitis“ (CBSS – chronisches<br />

Beckenschmerzsyndrom)<br />

jedenfalls zeigen, dass die genannten<br />

Symptome vorwiegend bei jungen<br />

Männern vorkommen, die beim Urologen<br />

Hodenschmerzen oder Miktionsbeschwerden<br />

beklagen und nicht<br />

an eine „Prostataverkühlung“ den-<br />

vor allem reine Kopfsache.<br />

DR. ALEXANDER GAS<br />

DR. ALEXANDER GASSER<br />

ken. Als mögliche Ursachen gelten<br />

genetische Erbanlagen, ein defektes<br />

Immunsystem, psychische Mechanismen<br />

oder auch mechanische Druckfaktoren.<br />

Für Letztere sprechen etwa<br />

jene Patienten, deren Prostata – besonders<br />

häufig bei jungen Sportlern<br />

– einer bestimmten Belastung<br />

ausgesetzt ist. Ob Radfahrer (das<br />

Sitzen im Sattel), Wintersportler (der<br />

Druck von Aufstiegshilfen) oder auch<br />

Bauern (die Vibrationen von landwirtschaftlichen<br />

Geräten) – die Folge<br />

sind Missempfindungen im Dammbereich,<br />

die in den Hoden ausstrahlen.<br />

Ebenso von Miktionsbeschwerden<br />

wie ständigem Harndrang, „Brennen“<br />

beim Urinieren und Ejakulationsstörungen<br />

berichten Betroffene.<br />

Und dass, obwohl im Falle von CBSS<br />

bei der urologischen Visite weder die<br />

Prostata selbst noch die Laborwerte<br />

des Prostatasekrets auffällig sind.<br />

Das wiederum macht die Therapie<br />

– im Gegensatz zur „bakteriellen<br />

Prostatitis“, die mit Antibiotika<br />

behandelt wird – schwierig. Zwar<br />

scheinen Entzündungshemmer den<br />

unangenehmen Schmerz zu lindern,<br />

doch als Abhilfe ist vor allem eine<br />

Wärmetherapie in Form von warmen<br />

Sitzbädern (in der Badewanne) meist<br />

erfolgreich, sodass die Symptome<br />

nach einer Woche nahezu verschwunden<br />

sind. Auch mit Phytopharmaka,<br />

Stoßwellen, Elektroakupunktur oder<br />

Nervenstimulation wurden bereits<br />

Behandlungserfolge erzielt. Ebenso<br />

wie mit Verhaltenstherapie bzw. Psychoanalyse:<br />

Denn ein gesundes Sexualleben<br />

ist auch in diesem Fall häufig<br />

Vorsorge, Potenzprobleme, Fertilitätsprob<br />

Prostata-, Nieren-, Blasenleiden, ambulante O


58 AKTUELL<br />

PORTRAIT<br />

Foto © Ingrid Heiss<br />

Urgestein –<br />

und vieles mehr<br />

Astrid Michaeler ist eine überzeugte<br />

Teamworkerin und auch privat<br />

alles andere als eine Einzelgängerin.<br />

Zahlen, Daten, Fakten, Bilanzen, Controlling,<br />

Gesetze und Auflagen sind<br />

ebenso ihr tägliches Brot und ihre<br />

Leidenschaft wie Dinge richtigzustellen,<br />

schnell Lösungen zu finden und<br />

das, was am Markt gefühlt wird, in<br />

Zahlen wiederzugeben. Was anderen<br />

als eine überaus trockene Materie<br />

erscheinen mag, steckt für sie voll<br />

Leben. Eines allerdings braucht<br />

Astrid Michaeler, Verwaltungsleiterin<br />

der Brixner Stadtwerke, unbedingt:<br />

Veränderungen und Abwechslung.<br />

Während der jetzigen Ukraine-Krise<br />

und der damit verbundenen Auswirkungen<br />

auf den <strong>Energie</strong>markt fehlt<br />

es ihr daran gewiss nicht! <strong>Energie</strong>,<br />

Strom und alternative Stromquellen<br />

sind im Augenblick ein heißes Eisen,<br />

mehr noch als Recycling und eine<br />

verantwortungsvolle Abfallwirtschaft.<br />

Anstelle der einmal im Jahr anstehenden<br />

Planung gilt es, sich ständig anzupassen,<br />

um- und nachzurechnen, sich<br />

den Kopf zu zerbrechen, überall nach<br />

Einsparungen zu suchen und diese<br />

entsprechend zu kommunizieren. „Ich<br />

bin das finanzielle Gewissen der Stadtwerke<br />

und diejenige, die kontrolliert,<br />

Daten und Budgets einfordert. Dass<br />

ich damit nicht von allen „geliebt“<br />

werde, damit kann ich gut leben.“<br />

Einmal Brixen – immer Brixen<br />

Die gebürtige Brixnerin zählt zum<br />

Urgestein der Stadtwerke. In Brixen<br />

geboren und zur Schule gegangen,<br />

hat sie nach der Matura, nach einem<br />

zweijährigen Intermezzo in einem Privatunternehmen<br />

bei den Stadtwerken<br />

begonnen. Dort ist sie geblieben und<br />

dort ist sie gewachsen. In mehr als 30<br />

Jahren hat sie maßgeblich zum Wachsen<br />

der Stadtwerke und zur Verwandlung<br />

vom rein öffentlichen Dienstleister<br />

zu einem maßgeblichen und fairen<br />

Mitbewerber auf dem <strong>Energie</strong>markt<br />

beigetragen. Auch als sie nach mehreren<br />

Jahren beschlossen hat, ein<br />

Studium anzuhängen, hat sich Astrid<br />

Michaeler für eine Lösung entschieden,<br />

die von Brixen aus (neben dem<br />

Fulltime-Job) möglich war und sich am<br />

MCI | The Entrepreneurial School®<br />

- Die Unternehmerische Hochschule®<br />

in Innsbruck eingeschrieben.<br />

Sie ist die erste Frau in einer leitenden<br />

Position in den Brixner Stadtwerken<br />

und in der <strong>Energie</strong>-, Wasser-, Recycle-<br />

und Abfallbranche. Zusammen mit<br />

Verena Trockner, Verwaltungsleiterin<br />

der Seab, steht sie nur männlichen<br />

Kollegen gegenüber. Gegenseitiger<br />

Respekt ist für sie eine Voraussetzung<br />

in einer von Männern beherrschten<br />

Welt. „Als Frau muss man sich die<br />

Wertschätzung der Kollegen erst<br />

durch Können und Wissen erkämpfen;<br />

Männer haben dieses Problem<br />

nicht, abgesehen davon, dass sie sich<br />

weniger hinterfragen als Frauen.“<br />

Aber Jammern liegt ihr nicht. In ihrer<br />

Abteilung hat sie es nur mit weiblichen<br />

Mitarbeiterinnen zu tun, sie zu<br />

stärken, ist ihr ein Anliegen. Neben<br />

den Rechenkünsten braucht es bei ihrer<br />

Tätigkeit viel Fingerspitzengefühl.<br />

Gesellschaft ist ein Lebenselixier<br />

Die erfolgreiche Managerin ist Mitglied<br />

vieler Vereine, liebt Sport, vorausgesetzt,<br />

sie kann ihn gemeinsam mit anderen<br />

ausüben. Neben dem Tauchen sind im<br />

Augenblick – je nach Jahreszeit – Lau-<br />

Astrid beim Segeln, … …, tauchen, … … sowie in den Bergen mit ihrer Schwester.


PORTRAIT<br />

59<br />

Astrid Michaeler mit einem Jugendlichen und zwei Kolleginnen<br />

von anderen Brixner Jugendorganisationen beim Altstadtfest<br />

fen, Skitouren, Tennis und Zumba<br />

angesagt. Änderungen sind auch hier<br />

nicht ausgeschlossen. „Ich bin keine<br />

Extremsportlerin, aber Bewegung ist mir<br />

ein absolutes Bedürfnis!“ Auch in ihrer<br />

Vereinstätigkeit kann sie ihre Affinität zu<br />

Zahlen einbringen. Im Amateursportverein<br />

Pfeffersberg und in der Sektion Tennis<br />

ist sie für die Buchhaltung zuständig.<br />

Im Verein Jugendhaus Kassianeum lebt<br />

sie hingegen ihr soziales Engagement<br />

aus. Sie bezeichnet sich selbst als positiven<br />

Realisten, das gut gelaunte Naturell<br />

und die offene Ausstrahlung erkennt<br />

man schon an ihrer Stimme. Nach ihren<br />

positiven Eigenschaften befragt, führt<br />

Astrid Michaeler zielstrebig, sozial,<br />

flexibel, offen, ehrlich und gesellig an.<br />

Ihre negativen Eigenschaften? „Ich bin<br />

nicht sehr diplomatisch und vielen zu<br />

direkt und neige dazu, mein Licht zu<br />

sehr unter den Scheffel zu stellen. Und:<br />

Ich bin mir selbst nicht genug, kann<br />

nicht allein sein.“<br />

Finanzen und Fantasy<br />

„Ich bin nie aus Brixen herausgekommen“,<br />

sagt sie, „und meine Wohnung<br />

befindet sich in meinem Elternhaus.“<br />

So ganz stimmt das allerdings nicht.<br />

Astrid Michaeler ist überaus reiselustig<br />

und hat vor Covid-19 viele (interkontinentale)<br />

Reisen unternommen.<br />

Allerdings nie allein. Die nächste Reise<br />

ist schon geplant, ein Urlaub mit ihrem<br />

Tauchclub auf Tremiti. Die Traumziele<br />

der Zukunft haben indirekt mit ihren<br />

sportlichen Aktivitäten zu tun: die<br />

Malediven, die Karibik und Südafrika.<br />

Den notwendigen (Rest-)Urlaub für<br />

Fernreisen hätte sie … Auch für eine<br />

Weltreise. Bleibt die Suche nach den<br />

Mitreisenden! Was sie alleine tut, ist<br />

Lesen. Wenn möglich täglich, beim<br />

Frühstück und vor dem Schlafengehen,<br />

das E-Book ist ihr ein treuer Begleiter<br />

und entführt sie in Fabelwelten. Lieblingslektüre:<br />

Fantasy!<br />

Stress ist Astrid Michaeler ein Ansporn.<br />

An den Abenden länger im<br />

Büro zu bleiben, wenn es gilt, wichtige,<br />

anstehende Dinge zu erledigen,<br />

empfindet sie selten als Last. Am<br />

Wochenende allerdings heißt es ab<br />

Freitag 13 Uhr Weekend und abschalten.<br />

Urgestein hin oder her.<br />

Anzeige<br />

Mit der Kraft des Waldes<br />

Das Chaletdorf Valsegg zeigt vor, wie nachhaltiger Urlaub<br />

in Südtirol gelingt. Wer sich nach Entschleunigung,<br />

dem Glück im Kleinen und naturnahem Urlaub in Südtirol<br />

sehnt, findet auf 1.300 Metern, gleich am Waldesrand<br />

von Vals, das perfekte Urlaubsrefugium.<br />

Familie Lanz hat mit dem Chaletdorf Valsegg, das neun<br />

Holzchalets, ein Gourmetrestaurant, eine kleine Landwirtschaft<br />

und ein Waldbad umfasst, ein kleines Paradies<br />

der Ruhe erschaffen. Vermehrt gönnen sich auch Südtirolerinnen<br />

und Südtiroler eine Auszeit am Waldesrand,<br />

„Urlaub daheim“ gewinnt zunehmend an Attraktivität.<br />

Insbesondere weil hier im Valsegg ein gewisser Luxus<br />

auf gelebte Nachhaltigkeit trifft. Wo immer es möglich<br />

ist, greift Familie Lanz auf Ressourcen aus der unmittelbaren<br />

Umgebung zurück: Das Holz für die Chalets und<br />

das Quellwasser kommen aus dem eigenen Wald, die<br />

Wärme aus der Hackschnitzelanlage und die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aus der direkten Nachbarschaft.<br />

Hier hegt und pflegt man, was man hat. Magdalena<br />

und Gregor Lanz sind von der nachhaltigen Philosophie<br />

überzeugt: „Wer kleine Kreise zieht, trägt das Seine zum<br />

großen Ganzen bei.“<br />

Südtirol Chalets Valsegg<br />

Unterlände 5 | 39037 Vals/Mühlbach<br />

Tel. 388 770 74 44<br />

info@valsegg.it | www.valsegg.it<br />

Fotos © Helmuth Rier


Fragen an den Experten<br />

Die Radius-Themenausgaben informieren<br />

und vermitteln zeitgemäßes<br />

Wissen in kompakter Form. In dieser<br />

Rubrik beantworten unsere Experten<br />

aktuelle Fragestellungen. In dieser<br />

Ausgabe werden zum übergeordneten<br />

Thema „Kostenmanagement“,<br />

einige spezielle Detailfragen geklärt.<br />

Thomas K., Ritten: Wir sind ein<br />

kleiner Tischlereibetrieb und unsere<br />

Kosten, vor allem die <strong>Energie</strong>kosten,<br />

gehen aktuell durch die Decke. Wir<br />

sind Handwerker und am Ende des<br />

Monates wollen wir wissen, wofür<br />

wir gearbeitet haben. Wie können wir<br />

die Überwachung und Steuerung der<br />

Kosten verbessern, wo jetzt die Preise<br />

ständig steigen?<br />

Florian Burger: Globalisierung und<br />

Digitalisierung sorgen für stetigen<br />

Wandel mit Vorteilen für den Anbieter,<br />

der seine Leistung kostengünstig<br />

herstellen kann. Doch Preissteigerungen<br />

durch hohe <strong>Energie</strong>preise und<br />

Rohstoffmangel lassen den Kostendruck<br />

in den Unternehmen steigen.<br />

Die Unternehmen müssen in Krisen,<br />

egal ob es sich um Finanzmärkte,<br />

Rohstoffmangel, Krieg oder Pandemie<br />

handelt, sofort handeln, um<br />

das Überleben des Unternehmens zu<br />

sichern. Maßnahmen zur Kostenoptimierung<br />

werden zusammen mit<br />

den Fachabteilungen geplant. Erfolg<br />

oder Misserfolg wird festgestellt und<br />

mit Reaktionen versehen. Nicht nur<br />

auf inhaltliche Aspekte sollen die<br />

Maßnahmen ausgerichtet werden,<br />

sondern auch der zeitliche Aspekt<br />

spielt eine große Rolle.<br />

Kurzfristiges Kostenmanagement ist<br />

notwendig, um kurzfristige Ergebnisse<br />

zu erzielen. Bei Krisen ist dies oft<br />

der Fall. Stellt sich zum Beispiel die<br />

Frage, ob ein großer Kunde zur Konkurrenz<br />

gewechselt ist. Ist die Krise<br />

hausgemacht? Werden mehrmals im<br />

Jahr die Preise für Rohstoffe erhöht?<br />

Wie können diese Preissteigerungen<br />

kompensiert werden?<br />

Mittelfristiges Kostenmanagement<br />

wird vorwiegend von den Veränderungen<br />

auf den Märkten erzwungen.<br />

Dazu zählen zum Beispiel die geänderten<br />

Kaufgewohnheiten der Verbraucher,<br />

Nachfragerückgänge oder<br />

SMART HOME<br />

Gebäudeautomation,<br />

Lüftung und<br />

Klimatisierung,<br />

Beleuchtung,<br />

Sonnenschutz,<br />

Zutrittskontrolle<br />

und Alarmanlagen,<br />

verschiedene Bussysteme.<br />

COMUNICATION<br />

VoIP und Unified<br />

Communication<br />

Telefonzentralen,<br />

Videoüberwachung,<br />

Glasfaser-,<br />

Funkverbindungen<br />

und Wireless-<br />

Netzwerke.<br />

ELECTRICAL<br />

ENGINEERING<br />

Elektrische Systeme,<br />

Verteilernetze,<br />

NS/MV-Systeme,<br />

Beleuchtungssysteme,<br />

Notstromversorgung,<br />

<strong>Energie</strong>analyse,<br />

regelmäßige Wartung.<br />

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St. Martin in Thurn - Südtirol<br />

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FRAGE AN DEN EXPERTEN<br />

61<br />

Konkurrenzdruck durch Niedriglohnländer.<br />

Da stellt sich die Frage, ob die<br />

Preise gesenkt werden müssen oder<br />

das Geschäftsmodell noch zielführend<br />

ist.<br />

In Krisensituationen werden Sie<br />

nun die Maßnahmen versuchen<br />

konsequent umzusetzen, wofür es<br />

inzwischen auch in Südtirol viele<br />

Spezialisten gibt. Ein permanentes<br />

Kostenmanagement ist aber auch<br />

ohne Krisen im Controlling notwendig.<br />

Die Maßnahmen unterscheiden<br />

sich mit oder ohne Druck nur selten,<br />

werden aber ohne Krise entspannter<br />

umgesetzt. Kostenmanagement<br />

gehört im Betrieb zur typischen<br />

Führungsaufgabe. Durch Analysen<br />

unterstützt und hilft das Controlling<br />

die Potenziale des Kostenmanagements<br />

zu erkennen und zu beheben.<br />

Schlussendlich müssen im Unternehmen<br />

die Verantwortlichen für die<br />

Umsetzung der Leistungen sorgen.<br />

Etwa beim kurzfristigen Kostenmanagement,<br />

wo vor allem das Tagesgeschäft<br />

betrachtet und auf Veränderungen<br />

reagiert wird. Da dies auf der<br />

operativen Ebene stattfindet, müssen<br />

die Mitarbeiter durch ihre Kompetenzen<br />

und Erfahrung Verantwortung<br />

übernehmen und Maßnahmen in die<br />

Wege leiten. Damit können kleine,<br />

auf Abteilungen beschränkte Problemsituationen<br />

zusammen mit dem<br />

Controlling gemanagt werden.<br />

Anders sieht es bei großen Krisen<br />

aus, welche das gesamte Unternehmen<br />

betreffen und sich auf mehrere<br />

Abteilungen auswirken. Hier ist<br />

gemeinsame Beratung zwischen Führungskraft<br />

und Controlling für die<br />

kurzfristig wirksamen Maßnahmen<br />

notwendig.<br />

Bei mittelfristigem Kostenmanagement<br />

wird mehr Zeit bis zur Wirkung<br />

beansprucht. So haben die Verantwortlichen<br />

die Gelegenheit, sich<br />

mit den betroffenen Bereichsleitern<br />

abzustimmen und die Maßnahmen<br />

zu planen und zu kontrollieren. Dem<br />

Controller kommt dabei besonders<br />

die Rolle des Vermittlers zu und je<br />

nach Unternehmensstruktur und<br />

-kultur kann diese Rolle intern oder<br />

extern besetzt werden.<br />

Damit Sie diesbezüglich nun eine<br />

nachhaltige Entscheidung treffen,<br />

bitte ich Sie, Ihre Situation zeitnah<br />

mit einem Fachexperten ihres Vertrauens<br />

abzuklären.<br />

Der Experte<br />

Florian Burger<br />

ist freiberuflicher<br />

Buchhalter und<br />

Controller und arbeitet<br />

auf Projektebene interdisziplinär<br />

über die gemeinsame Plattform<br />

von Vinburg Projects zusammen – der<br />

Südtiroler Unternehmensberatung mit<br />

Spezialisierung in den Bereichen Sustainable<br />

Gouvernance, Projektprüfung/Due-<br />

Diligence-Prozesse, Unternehmens- und<br />

Projektentwicklung, Projektmanagement.<br />

Vorausdenker mit Weitblick. Mehr unter<br />

www.vinburg.com.<br />

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62 BUNTE MELDUNGEN<br />

FORST Sporthilfe<br />

Golf-Charity<br />

Am Samstag, 27. August, fand das siebte<br />

FORST Sporthilfe Golf-Charity im<br />

Golfclub St. Vigil Seis statt. Nachwuchssportler,<br />

ehemalige Spitzensportler, Unternehmer<br />

sowie Golfbegeisterte folgten<br />

der Einladung der Südtiroler Sporthilfe<br />

und nahmen am Turnier im bekannten<br />

Golfclub teil.<br />

130 Teilnehmer, darunter auch verheißungsvolle<br />

Nachwuchssportler der<br />

Südtiroler Sporthilfe und ehemalige<br />

Spitzensportler, waren auf dem Green<br />

im Einsatz. „Die Vorfreude bei vielen<br />

Teilnehmern war so groß, dass wir<br />

Großartige Sportlerinnen und Sportler sind der Einladung der Sporthilfe gefolgt!<br />

bereits am Montag vor dem Turnier<br />

ausgebucht waren und nur mehr eine<br />

Warteliste geführt wurde“, sagte der<br />

Geschäftsführer Stefan Leitner, der<br />

nach dem großen Erfolg im Vorjahr<br />

noch einen drauflegen konnte. Beim<br />

anschließenden FORST Aperitif<br />

berichteten die anwesenden Spitzenathleten<br />

aus ihrem Sportlerleben.<br />

Außerdem wurde eine Tombola veranstaltet,<br />

bei der zahlreiche tolle Preise<br />

verlost wurden. Der Gesamterlös von<br />

13.500 Euro kommt der Südtiroler<br />

Sporthilfe zugute.<br />

Auszeichnung für Kellerei Bozen<br />

Die Treibhausgasemissionen konnten<br />

in den vergangenen drei Jahren<br />

um 14 Prozent gesenkt werden. Eine<br />

weitere Verbesserung soll die neue<br />

Photovoltaik-Anlage bringen, die rund<br />

ein Viertel des derzeitigen Stromverbrauchs<br />

produziert.<br />

„Die Kellerei Bozen hat sich vorbildhaft<br />

für die Zukunft aufgestellt“,<br />

befindet Sonja Abrate, stellvertretende<br />

Direktorin des Ökoinstituts Südtirol.<br />

Das Institut hat erstmals eine Kellerei-<br />

Genossenschaft unter die Lupe genommen<br />

und einen Nachhaltigkeitsbericht<br />

Hier könnte der Platz für unseren neuen Bildtext sein<br />

erstellt. Das Zertifikat wurde der Kellerei<br />

vor Kurzem offiziell verliehen.<br />

„Wir verfolgen das Ziel, unsere Arbeit<br />

im Einklang mit der Natur zu verrichten“,<br />

erklärte der Obmann der<br />

Genossenschaft, Michl Bradlwarter,<br />

bei dem Festakt. Und Kellermeister<br />

Stephan Filippi ergänzte: „Mit dem<br />

Nachhaltigkeitsbericht stellen wir fest,<br />

wo wir heute stehen und wie wir auch<br />

in Zukunft Weine mit hoher Qualität<br />

erzeugen und gleichzeitig Verantwortung<br />

für die nächsten Generationen<br />

übernehmen können.“<br />

Green Corridor<br />

Um die Brennerachse<br />

mehr zu<br />

einem Green<br />

Corridor zu<br />

machen, hat<br />

die Landesregierung<br />

einen Grundsatzbeschluss<br />

zu einem<br />

Projekt fürs Erzeugen, Lagern und<br />

Verteilen von Wasserstoff gefasst. Auf<br />

dem Weg zum „grünen Korridor“ auf<br />

der Brennerstrecke spielen die Produktion<br />

und Verwendung von Wasserstoff<br />

laut Mobilitätslandesrat eine wichtige<br />

Rolle. Es sei ein zentrales Anliegen,<br />

auf diesem wichtigen alpenquerenden<br />

und länderverbindenden Verkehrsweg<br />

vor allem eine nachhaltige und emissionsfreie<br />

Mobilität gemeinsam mit<br />

den Nachbarländern weiterzuentwickeln.<br />

Deshalb sollen Voraussetzungen<br />

geschaffen werden, dass emissionsfreie<br />

Fahrzeuge auf der Strecke verkehren<br />

können. So sieht das gutgeheißene<br />

Projekt vor, eine solide Wasserstoff-<br />

Versorgungskette zu schaffen, die<br />

auf konkreter Nachfrage beruht und<br />

sich aufs Nutzen von Wasserstoff als<br />

<strong>Energie</strong>träger konzentriert. Insgesamt<br />

14 Tankanlagen sollen im Rahmen des<br />

Projekts entstehen.


Wir stellen ein<br />

www.alpitronic.it/karriere<br />

Wir sind ein stark wachsendes, innovatives<br />

und international agierendes Unternehmen im<br />

Bereich der E-Mobility mit Sitz im Herzen<br />

Sütdtirols, in Bozen. Die alpitronic wurde im<br />

Jahr 2009 mit dem Ziel leistungselektronische<br />

Systeme zu entwickeln gegründet. Seit 2017<br />

fokussieren wir uns nunmehr auf die<br />

Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb<br />

von Schnellladesäulen für Elektro-Fahrzeuge.<br />

In den vergangenen Jahren haben wir es<br />

geschafft mit unserem Produkt – dem<br />

„hypercharger“ – Marktführer in Europa zu<br />

werden.<br />

Unser bunt gemischtes Team umfasst<br />

inzwischen mehr als 300 MitarbeiterInnen und<br />

leistet täglich Großartiges, um die Zukunft<br />

etwas grüner zu gestalten. Möchtest auch du<br />

Teil dieses unglaublichen Teams sein?<br />

Offene Stellen:<br />

www.alpitronic.it/karriere<br />

alpitronic GmbH<br />

www.alpitronic.it<br />

Bozner-Boden-Mitterweg, 33


Die <strong>Energie</strong>, die das Land uns schenkt, geben wir<br />

weiter an die Menschen. Um <strong>Energie</strong> zu spenden und<br />

damit aktiv eine energiereiche Zukunft zu gestalten.<br />

260 Mio. €<br />

generierter Mehrwert<br />

für Südtirol<br />

1.692.112 tCO 2 e<br />

vermiedene Emissionen<br />

entspricht der Menge an gereinigter Luft<br />

durch etwa 72.195 Bäume in einem Jahr<br />

4,1 TWh<br />

Nettoenergiepoduktion<br />

aus erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>quellen<br />

entspricht dem Verbrauch<br />

von ca. 1.518.000 Familien<br />

74 %<br />

unterirdisch<br />

verlegte<br />

Stromleitungen<br />

www.alperia.eu

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