Energie & Umwelt 2022
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Exemplar<br />
I.R.<br />
MAGAZIN<br />
FÜR DIE EUROPAREGION TIROL<br />
Nr. 5<br />
September <strong>2022</strong><br />
www.mediaradius.it<br />
Poste Italiane S.P.A. - Sped. - A.P. - 70 % - CNS Bolzano - Einzelnummer 2 € - Unzustellbare Exemplare an Absender zurück. Der Absender verpflichtet sich, die Portospesen zu tragen. TASSA PAGATA/TAX PERCUE. Zweimonatlich<br />
Erdgas, Öl, Strom und Wasser<br />
Wie viel braucht Südtirol und wo kommen diese her?<br />
Elektromobilität<br />
Das sollten Sie unbedingt wissen<br />
Wasserstoff und die Zukunft<br />
Sind Brennstoffzellen umweltfreundlich?<br />
energie<br />
& <strong>Umwelt</strong>
ENERGIEAUTONOMIE<br />
WAGEN!<br />
Bewegt sein ist schön. Besser ist sich selbst bewegen.<br />
Warum sind unsere Strompreise von Gasmärkten abhängig,<br />
obwohl wir in unserem Land nur erneuerbare <strong>Energie</strong> erzeugen?<br />
Südtirol kann auf das Marktdesign und die Preisgestaltung einwirken.<br />
Man hat uns gesagt, dass sei nicht realisierbar. Aber es ist möglich.<br />
Das haben wir bewiesen. Wir können auf unseren eigenen Beinen stehen.<br />
Man muss es nur wollen.<br />
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SÜDTIROLER ENERGIEVERBAND<br />
Via Giuseppe di Vittoriostr. 16, I-39100 Bozen/Bozano (BZ)<br />
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Wasser oder der Luft entziehen<br />
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kostengünstiger und energieeffizienter als<br />
Erdwärmepumpen. Im Winter nutzen sie das im<br />
Vergleich zur Außentemperatur relativ warme<br />
Erdreich. Beim Kühlen im Sommer schaffen<br />
sie ein angenehmes Raumklima, indem sie die<br />
Temperaturen des Erdbodens sanft ins Innere<br />
des Hauses übertragen. Die Wärme für die<br />
Erdwärmepumpen wird dem Erdreich entzogen<br />
und kommt entweder aus Flächenkollektoren,<br />
Ringgrabenkollektoren, Tiefenbohrungen oder<br />
von Grundwasserbrunnen.<br />
Foto: shutterstock<br />
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überall zur Verfügung steht. Ihr zentraler Vorteil:<br />
Es herrscht weniger Raumbedarf, und die<br />
Anlagen lassen sich praktisch überall schnell<br />
und einfach installieren.
INHALT & IMPRESSUM<br />
6<br />
12<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Athesia Druck GmbH, Bozen,<br />
Eintrag LG Bozen<br />
Nr. 26/01, am 27.11.2001<br />
Chefredakteur: Franz Wimmer<br />
Projektleiterin: Magdalena Pöder<br />
Verkaufsleitung: Patrick Zöschg<br />
Redaktion: Franz Wimmer, Nicole D. Steiner,<br />
Elisabeth Stampfer, Edith Runer<br />
Werbung/Verkauf: Armin De Biasio, Michael<br />
Gartner, Elisabeth Scrinzi, Wolfgang Göller<br />
Verwaltung: Weinbergweg 7<br />
39100 Bozen | Tel. 0471 081 561<br />
info@mediaradius.it | www.mediaradius.it<br />
Fotos: Dolomiten-Archiv, shutterstock,<br />
verschiedene Privat-, Firmen- und Online-<br />
Archive sowie Verkaufsunterlagen.<br />
Konzept und Abwicklung:<br />
MediaContact, Eppan<br />
Grafik/Layout: Simon Krautschneider,<br />
Elisa Wierer<br />
Lektorat: Magdalena Pöder<br />
Produktion: Athesia Druck Bozen<br />
www.athesia.com<br />
Vertrieb: Als „Dolomiten“-Beilage und<br />
im Postversand<br />
Druckauflage: 23.000 Stück<br />
Preis: Einzelpreis 2 Euro, A+D: 2,60 Euro<br />
Inhalt<br />
Aktuell<br />
6 Erdgas, Öl, Strom und Wasser, …<br />
9 Stromerzeugung und Verbrauch<br />
11 Eine dezentrale <strong>Energie</strong>wirtschaft<br />
12 Mit der Kraft des Wassers<br />
16 Wasserkraftwerk DUN<br />
20 Elektromobilität<br />
28 Sind Brennstoffzellen umweltfreundlich?<br />
31 Kraftwerk Suldenbach<br />
34 Natürliches Badevergnügen<br />
36 Unser gutes Trinkwasser<br />
40 20. KlimaHaus Awards<br />
42 Mobil in die Zukunft<br />
44 Gut gehäckselt<br />
48 Unabhängig in der <strong>Energie</strong>versorgung?<br />
53 Mobilitätszentrum Brixen<br />
56 Power – woher auf Dauer?<br />
58<br />
Die Redaktion übernimmt keinerlei Haftung<br />
für die Inhalte der Werbeseiten, PR-Seiten und<br />
der angeführten Webseiten.<br />
Foto © Ingrid Heiss
INHALT & IMPRESSUM<br />
EDITORIAL<br />
20<br />
Info-PR<br />
14 Alpin GmbH, Bozen<br />
15 Würth GmbH, Neumarkt<br />
24 Niederstätter AG, Bozen<br />
25 Selectra AG, Bozen<br />
26 Hypo Vorarlberg Leasing AG, Bozen<br />
27 GKN Hydrogen, Bruneck<br />
30 Hydrocell GmbH, Bozen<br />
35 Platter Biopools, Eppan<br />
38 eco center AG, Bozen<br />
46 ÖkoFEN Italia GmbH, Naturns<br />
47 Leitner Electro, Bruneck<br />
52 Frigoplan Kältetechnik, Andrian<br />
59 Südtirol Chalets Valsegg, Vals<br />
Rubriken<br />
57 Gesundheit: Antibiotika sind<br />
die falsche Therapie<br />
58 Portrait: Astrid Michaeler<br />
60 Fragen an den Experten<br />
62 Bunte Meldungen<br />
53<br />
Foto © DLife<br />
50<br />
28<br />
34<br />
Die Zeitenwende – könnte<br />
das Wort des Jahres werden.<br />
Zeitenwende steht nach<br />
dem brutalen Überfall von<br />
Russland auf die Ukraine,<br />
für eine geeinigte NATO, für<br />
eine gefestigte EU, für eine<br />
gewaltige Aufrüstung des<br />
Westens – möglicherweise für<br />
eine neue Phase des „Kalten<br />
Krieges“. Innerhalb weniger<br />
Wochen hat der oberste aller<br />
Oligarchen – Wladimir Putin,<br />
damit genau das Gegenteil<br />
erreicht von dem was er<br />
eigentlich wollte – abgesehen<br />
von einem schnellen Sieg über<br />
die Ukraine. Auch die enorme<br />
Aufwertung und die verstärkte<br />
Forschung in alternative<br />
<strong>Energie</strong>formen gehen damit<br />
auf seine Kappe. Die Folgen<br />
des Ukraine-Krieges sowie die<br />
explodierende <strong>Energie</strong>preise<br />
sind auch in dieser Radius-<br />
Ausgabe ein Thema. Die<br />
<strong>Energie</strong>-Autonomie, Biogas-<br />
Anlagen, Wasserstoff, E-Mobilität,<br />
Wasserkraft, usw., dass<br />
sind Schlagworte, welche in<br />
unserem Land eine ganz neue<br />
Bedeutung erfahren haben.<br />
Woher kommt das Erdgas,<br />
wie abhängig ist Italien von<br />
Russland, wo und wie kann<br />
<strong>Energie</strong> gespart werden, das<br />
und vieles mehr lesen Sie auf<br />
den folgenden Seiten.<br />
Foto © Manuela Tessaro<br />
Franz Wimmer
6<br />
Tankschiffe für zusätzliche<br />
LNG-Lagerkapazitäten<br />
wurden an der oberen<br />
Adria und an der<br />
ligurischen Küste platziert.<br />
Erdgas, Öl, Strom und Wasser, ...<br />
... wie viel braucht Südtirol und wo<br />
kommen diese her? Seit dem Ukrainekrieg<br />
ist uns schmerzlich bewusst<br />
geworden, wie abhängig wir von<br />
den verschiedensten <strong>Energie</strong>formen<br />
und -lieferanten sind. Dabei sind die<br />
<strong>Energie</strong>preise schon vorher aufgrund<br />
der massiven Verbrauchssteigerung<br />
durch die Neustarts der Industrie und<br />
anderer Branchen nach der Corona-<br />
Pandemie empfindlich gestiegen.<br />
Durch den Angriff Russlands auf die<br />
Ukraine ist eine, auch von den internationalen<br />
Öl- und Erdgaskonzernen<br />
gesteuerte Verknappung von Öl und<br />
Erdgas eingetreten. In Wahrheit gibt es<br />
keine Verknappung auf dem Weltmarkt,<br />
ganz im Gegenteil: Es gibt genug<br />
Erdgas – nur ist der Gaspreis in Höhen<br />
geklettert, wo es für die einzelnen<br />
Länder wenig Sinn macht, die nationalen<br />
Speicher für den Winter zu füllen.<br />
Wobei die Abhängigkeit der einzelnen<br />
EU-Länder vom russischen Erdgas und<br />
Öl höchst unterschiedlich ist.<br />
Südtirolgas als Verteiler im Land<br />
Die Gesellschafter von Südtirolgas<br />
sind zu 51 Prozent die Selfin GmbH<br />
(112 Südtiroler Gemeinden) und zu<br />
49 Prozent die TIGAS-Erdgas Tirol<br />
GmbH, ein Tochterunternehmen der<br />
TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG. Als<br />
Netzbetreiber ist Südtirolgas verantwortlich<br />
für den Bau, den Betrieb<br />
und die Instandhaltung des Erdgasnetzes<br />
und der gesamten Anlagen zur<br />
Erdgasversorgung. Zählerablesung,<br />
Verwaltung und Erfassung der Verbrauchsdaten<br />
sind weitere Aufgaben.<br />
Südtirolgas ist nicht für den Verkauf<br />
zuständig, wohl aber für den Netzzugang<br />
der Verkaufs-Gesellschaften. Zu<br />
den Kennzahlen wie Menge, Bedarf<br />
nach Nutzung und Verteilernetz hier<br />
einige Daten und Grafiken.<br />
Daten zum Erdgas<br />
• 2021 hat Südtirol 360 Millionen<br />
Kubikmeter Erdgas verbraucht.<br />
• 68 Gemeinden werden mit Erdgas<br />
versorgt.<br />
• Das Erdgasnetz umfasst eine Länge<br />
von über 2.000 Kilometern.<br />
• In Südtirol gibt es 82.000 Gaszähler.<br />
Unterteilungsgebiete von Erdgas in Südtirol
AKTUELL<br />
7<br />
10,5 % (<strong>2022</strong>)<br />
3% (2021)<br />
26 % (<strong>2022</strong>)<br />
40 % (2021)<br />
13 % (<strong>2022</strong>)<br />
10 % (2021)<br />
30,2 % (<strong>2022</strong>)<br />
29,1 % (2021)<br />
3,1 % (<strong>2022</strong>)<br />
4,4 % (2021)<br />
Der Import aus Russland konnte <strong>2022</strong> von 40 Prozent auf gut 23 Prozent reduziert werden<br />
Eine Ölpumpe<br />
Italien steht vergleichsweise gut da<br />
In Europa sind die großen Volkswirtschaften<br />
ganz unterschiedlich aufgestellt.<br />
Durch den Ausstieg aus dem<br />
Atomstrom und die Reduzierung von<br />
Kohle stammen über 50 Prozent der<br />
Gasimporte Deutschlands aus Russland.<br />
Frankreich setzt nach wie vor auf<br />
Atomstrom, benötigt daher viel weniger<br />
Erdgas und bezieht nur 15 Prozent<br />
des Gasbedarfes aus Russland. Auch in<br />
Italien ist man seit dem letzten Jahr von<br />
Russland nicht mehr so abhängig. Dank<br />
der direkten Gasleitungen aus Libyen,<br />
Algerien und der neuen Gasleitung (siehe<br />
Grafik) von Aserbeidschan über die<br />
Türkei und Griechenland nach Apulien<br />
konnte der Import des russischen<br />
Erdgases von Jänner bis Juli <strong>2022</strong> von<br />
40 Prozent auf gut 23 Prozent verringert<br />
werden. Detail am Rande: Der Bau<br />
dieser neuen Leitung aus Aserbeidschan<br />
wurde von der 5-Sterne-Bewegung über<br />
Jahre hindurch massiv kritisiert.<br />
Vorsorge für den Winter<br />
Unabhängig von der Verfügbarkeit ist<br />
der Erdgaspreis innerhalb einiger Monate<br />
um das Dreifache gestiegen. Diese<br />
Tatsache führt in den meisten EU-<br />
Ländern zu enormen Preissteigerungen<br />
und einer Inflationsrate, so hoch wie<br />
seit 50 Jahren nicht mehr. Der ehemalige<br />
italienische Ministerpräsident<br />
Mario Draghi reagierte unter anderem<br />
mit zwei Ministerial-Dekreten. Nachdem<br />
die privaten Gesellschaften zu<br />
wenig in Sachen Vorrats-Speicherung<br />
unternommen hatten, beauftragte er<br />
erst die staatliche SNAM und dann den<br />
GSE (Gestore Servizi Energetici), die<br />
Speicher zu füllen. Die SNAM begann<br />
daraufhin, mit einer Menge von bis<br />
zu 100 Millionen Kubikmeter Erdgas<br />
pro Tag die Gasspeicher zu füllen. Im<br />
April waren in Italien die Speicher zu<br />
25 Prozent gefüllt, mittlerweile sind<br />
es 78 Prozent. Zudem verfügt Italien<br />
über drei LNG-Terminals zur Entladung<br />
von Flüssiggas. Im Vergleich<br />
dazu: In Deutschland hat man mit dem<br />
Bau des ersten Speichers gerade begonnen.<br />
Die Hauptlieferanten von LNG<br />
sind Katar und die USA (Produktion<br />
mit dem umstrittenen Fracking-Verfahren).<br />
Zudem wurden von SNAM zwei<br />
weitere Tankschiffe gekauft, um diese<br />
als zusätzliche LNG-Terminals, je eines<br />
in der Adria und eines an der ligurischen<br />
Küste, zu benutzen.<br />
Erdgas in Südtirol<br />
nach Bedarf<br />
Erdgasnutzung in Prozent<br />
Industrie + Handwerk 43,2 %<br />
Gastgewerbe 12,1 %<br />
Haushalte (Heizung,<br />
Kochen, Warmwasser) 33,5 %<br />
Fernwärme 11,0 %<br />
Mobilität 0,2 %<br />
Mit Biomethan in die <strong>Energie</strong>wende
8 AKTUELL<br />
3-stufiger Notfallplan<br />
Südtirol hat im vergangenen Jahr<br />
ca. 360 Millionen Kubikmeter Erdgas<br />
verbraucht. Wer davon wie viel<br />
verbraucht hat, kann am besten der<br />
nachfolgenden Grafik entnommen werden.<br />
Um die Versorgungssicherheit zu<br />
gewährleisten, existiert ein nationaler<br />
3-stufiger Notfallplan; derzeit befinden<br />
wir uns auf Stufe 2. Das heißt unter<br />
anderem, dass die nationalen Versorger<br />
angehalten sind, die Speicher für die<br />
mögliche 3. Stufe zu füllen. Erst auf<br />
Stufe 3 wird von der Regierung eine<br />
Rationalisierung nach Bedarf, verbunden<br />
mit massiven Sparmaßnahmen, eingeführt.<br />
Einige Beispiele: Umstellung<br />
der thermischen Kraftwerke (Stromproduktion)<br />
von Erdgas auf Kohle, Umstellung<br />
der Industrie von Erdgas auf<br />
Schweröl, Temperatur-Reduzierung in<br />
privaten und öffentlichen Gebäuden im<br />
Winter, Verbot von Klimaanlagen bis<br />
26 Grad Raumtemperatur im Sommer,<br />
Einschränkung des Individualverkehrs<br />
usw. Falls Italien bis Ende Oktober, wie<br />
dies wahrscheinlich ist, die Speicher zu<br />
90 Prozent gefüllt hat, kann der Winter<br />
problemlos mit nur einigen dieser Maßnahmen<br />
überstanden werden.<br />
Mit Biomethan in die <strong>Energie</strong>wende<br />
Biomethan ist eine Mischung aus<br />
Methan (50 bis 70 Prozent), CO 2 und<br />
anderen Nebenkomponenten, wie<br />
Wasserdampf, Stickstoff und Schwefeloxidenn.<br />
Gewonnen wird Biomethan aus<br />
Rest- und Abfallstoffen (Gülle, Mist,<br />
Biomüll) in Klär- und Vergärungsanlagen,<br />
Deponien und in der Landwirtschaft.<br />
Biomethan ist reines Methan<br />
Einige Tausend Ölbrenner sind in Südtirol in Verwendung.<br />
Das Biomethan-<br />
Potential in Südtirol<br />
Milchproduktion circa<br />
400.000.000 Liter pro Jahr<br />
Eine erste ungefähre Berechnung<br />
mit den folgenden Koeffizienten:<br />
• 6 kg Gülle/Mist pro Liter Milch,<br />
• 40 m³ Biogas pro Tonne Gülle/Mist,<br />
• 0,55 m³ Biomethan pro m³ Biogas<br />
ergibt sich eine jährliche<br />
Biomethan-Produktion von<br />
ca. 52,8 Millionen m³.<br />
• Gelingt es, auch nur die Hälfte<br />
davon zu nutzen, dann sind<br />
es 26,4 Millionen m³.<br />
nicht fossilen Ursprungs und somit<br />
klimaneutral. Dieses Biogas ist qualitätsmäßig<br />
vom Erdgas nicht zu unterscheiden<br />
und ersetzt durch Einspeisung<br />
in das Verteilernetz das Erdgas eins zu<br />
eins. Sektoren für die Erzeugung sind:<br />
Landwirtschaft, Kläranlagen, Vergärungsanlagen<br />
und Mülldeponien.<br />
Als Beispiel Mist und Gülle aus der<br />
Landwirtschaft:<br />
Dass diese Berechnungen nicht nur<br />
Theorie sind, beweist die Biogas<br />
Wipptal GmbH. Die Bauern produzieren<br />
etwa zehn Prozent der Südtiroler<br />
Milch. Die Biogasanlage im Wipptal<br />
produziert jährlich 5,5 Millionen Kubikmeter<br />
Biomethan, das sind in etwa<br />
10 Prozent der geschätzt möglichen<br />
Produktion in Südtirol. Da die Anlage<br />
etwa 26 Kilometer vom nächsten Erdgasverteilernetzwerk<br />
entfernt ist, wird<br />
das Biomethan gekühlt, verflüssigt<br />
(LNG) und als LKW-Treibstoff genutzt.<br />
Mit Biomethan angetriebene<br />
Motoren erzeugen elektrische <strong>Energie</strong><br />
In der Vergärungsanlage Tisner Auen<br />
in Lana wird das Biogas in zwei<br />
Motoren verbrannt, um daraus Strom<br />
zu erzeugen. Auch von den größten<br />
Kläranlagen Südtirols könnte ein<br />
bedeutender Beitrag kommen. „Aus<br />
technischer Sicht ist eine Anlage zur<br />
Aufbereitung von Biogas zu Biomethan<br />
billiger und einfacher zu<br />
betreiben als ein BHKW (Blockheizkraftwerk)“,<br />
gibt Michele Gilardi von<br />
Südtirolgas zu bedenken. „Zudem<br />
macht es aus <strong>Umwelt</strong>sicht viel mehr<br />
Sinn, weil die <strong>Energie</strong>nutzung in<br />
einem Motor nicht optimal ist, da nur<br />
45 Prozent der im Biogas enthaltenen<br />
<strong>Energie</strong> in elektrische <strong>Energie</strong> umgewandelt<br />
werden und der Rest als Wärme<br />
an die Atmosphäre verloren geht.“<br />
Mit dem Potential für Biomethan könne<br />
in Südtirol schon in naher Zukunft<br />
die <strong>Energie</strong>wende eingeleitet werden,<br />
ist Michele Gilardi überzeugt.<br />
Heizanlagen mit Öl oder Propan<br />
In beiden Fällen handelt es sich um<br />
Heizanlagen nicht nur für Haushalte,<br />
die sich in Gemeinden finden, wo es<br />
kein Erdgas- oder Fernwärmenetz<br />
gibt, sondern auch für Haushalte, die<br />
vom Versorgungsnetz nicht erreicht<br />
werden bzw. die sich unterschiedlichen<br />
Gründen (die Heizungsanlage<br />
ist noch nicht so alt, keine Mehrheit<br />
in der Wohnungseigentümerversammlung<br />
usw.) nicht ans Netz<br />
anschließen wollen oder können.<br />
Die Zahl von aktiven Heizanlagen<br />
mit Öl oder Propan ist also sicherlich<br />
nicht unerheblich. Erstaunlicherweise<br />
gibt es darüber nur ungenaue Angaben.<br />
Die Statistik erfasst nur Anlagen<br />
über 35 kW (Anlagen für Zweifamilienhäuser<br />
und Kondominien). Diese<br />
Statistik wurde über die Emissionsmessungen<br />
der Kaminkehrer<br />
erstellt. Demnach gibt es in Südtirol<br />
etwa noch 4.000 Heizanlagen, die<br />
noch mit Öl laufen. Nicht in dieser<br />
Statistik erfasst sind schätzungsweise<br />
einige Tausend kleinere Anlagen,<br />
welche z.B. in Wohnungen, Einfamilienhäusern<br />
oder Bauernhöfen<br />
zu finden sind.
Wasserkraftwerk<br />
in Kardaun<br />
AKTUELL<br />
9<br />
Stromerzeugung und Verbrauch<br />
Seit 125 Jahren wird in Südtirol die<br />
Wasserkraft zur Stromerzeugung<br />
genutzt. 1897 ging in Mühlen im<br />
Pustertal das erste E-Werk ans Netz.<br />
Im gleichen Jahr entstand in Töll bei<br />
Meran das erste große Wasserkraftwerk<br />
in Südtirol.<br />
Im Jahr 1931 wurde das Kraftwerk<br />
in Kardaun als damals größtes<br />
Wasserkraftwerk Europas in Betrieb<br />
genommen. Zur Eröffnung war sogar<br />
Benito Mussolini nach Bozen gekommen.<br />
1941 beginnen im Oberen<br />
Vinschgau die Arbeiten für den Bau<br />
des Reschen-Stausees. Erst nach der<br />
Staudamm-Katastrophe an der Vajont-<br />
Talsperre bei Longarone im Oktober<br />
1963 verzichtet Italien auf den Bau<br />
weiterer Talsperren im Alpenbogen.<br />
Die einheimische <strong>Energie</strong>produktion<br />
wird dem Einfluss des Landes Südtirol<br />
weitgehend entzogen.<br />
Strom für Norditaliens Industrie<br />
Auch für Wolfram Sparber von Eurac<br />
Research ist ein Rückblick in die Zeit<br />
zwischen den Kriegen und in die 40erund<br />
50er-Jahre angebracht. Warum<br />
wird in Südtirol allein aus Wasserkraft<br />
fast doppelt so viel Strom erzeugt,<br />
wie selbst gebraucht wird? Weil die<br />
Wirtschaftszentren in Norditalien damals<br />
einen enormen Bedarf an Strom<br />
hatten. „Die Südtiroler hätten niemals<br />
ihre besten Kulturgründe den Stauseen<br />
am Reschenpass, in Ulten oder<br />
im Schnalstal geopfert. Die Faschisten<br />
nahmen darauf keine Rücksicht,<br />
und im Zuge der Italienisierung von<br />
Südtirol kamen auch für den Bau der<br />
Kraftwerke und der Überlandleitungen<br />
Tausende Arbeiter aus dem Süden in<br />
unser Land“, so Sparer.<br />
Doppelt so viel Strom wie Eigenbedarf<br />
Dank dieser Anlagen, gebaut von den<br />
Faschisten, um Norditalien mit Strom<br />
zu versorgen, produziert Südtirol neun<br />
Monate lang Strom im Überfluss, und<br />
nur im Winter wird Strom eingekauft.<br />
Der Verbrauch insgesamt – saisonal<br />
bestehen große Schwankungen – liegt<br />
je nach Jahrestemperatur zwischen<br />
drei und vier Terrawattstunden. Die<br />
produzierte elektrische <strong>Energie</strong> wird<br />
nahezu zur Gänze an die italienische<br />
Strombörse verkauft, und die Haushalte<br />
bzw. die Firmen beziehen den Strom<br />
dann bei den verschiedenen Händlern<br />
wie Alperia, Enel, Ötzi (vom SEV)<br />
oder VION (in Mals). Auf Wunsch<br />
kann auch nur grün zertifizierter<br />
Strom eingekauft werden.<br />
Großabnehmer wie die Schwerindustrie<br />
oder IVECO haben eigene Anschlüsse<br />
bzw. Sondervereinbarungen<br />
mit den Produzenten. Das gilt auch<br />
für einige <strong>Energie</strong>-Genossenschaften,<br />
Vernagt-Stausee im Schnalstal
10<br />
Foto © Dolomiten<br />
Effizient, aber unbeliebt. Das Windrad von „Leitwind“ auf der<br />
Malser Haide musste wieder abgebaut werden. Ein Fehlentscheidung?<br />
Strom aus Solarenergie ist in Südtirol durchaus ausbaufähig.<br />
Solarparks dieser Größenordnung wird es wohl kaum geben.<br />
die schon vor der derzeitigen Regelung<br />
(seit dem Jahr 2010) ihre eigenen<br />
Kraftwerke und Stromleitungen hatten.<br />
Beispiele: genossenschaftlich organisierte<br />
Produzenten (non-profit) mit<br />
staatlichen Sondervereinbarungen wie<br />
im Ahrntal, im hinteren Passeiertal, in<br />
Villnöß, Wiesen/Pfitsch, Glurns und<br />
einigen weiteren Orten.<br />
Machen Pumpspeicher-Kraftwerke Sinn?<br />
Elektrische <strong>Energie</strong> ist tagsüber unterschiedlich<br />
teuer, da zu gewissen<br />
Tageszeiten unterschiedlicher Strombedarf<br />
besteht. Am teuersten ist der<br />
so genannte Spitzenstrom, der z.B. im<br />
Kraftwerk St. Anton (Bozen), in Schnals<br />
und im Martelltal erzeugt wird. Diese<br />
Werke können kurzfristig für einige<br />
Stunden eine hohe Leistung bringen,<br />
haben aber zu wenig Wasser für einen<br />
durchgehenden Betrieb. Pumpspeicher-<br />
Kraftwerke basieren auf der Situation,<br />
dass im Moment von überschüssigem<br />
z.B. Nachtstrom Wasser zurück in die<br />
Speicher gepumpt wird, um zu Spitzenzeiten<br />
tagsüber genug Wasservorräte<br />
zu haben, um durchgehend Spitzenstrom<br />
zu produzieren. Sie dienen somit<br />
nur zum Teil als Kraftwerk, zum Teil<br />
arbeiten sie wie eine Batterie, welche in<br />
bestimmten Momenten Strom aufnimmt,<br />
um sie in anderen (mit kleinen<br />
Verlusten) wieder abzugeben.<br />
Ewig lange Genehmigungsverfahren<br />
In Italien ist allerdings auch in Bezug<br />
auf erneuerbare <strong>Energie</strong> der Staat samt<br />
seiner Bürokratie der größte Bremser.<br />
14 Jahre hat das Genehmigungsverfahren<br />
für einen Offshore-Windpark<br />
gedauert. Laut einer Studie des Unternehmerverbandes<br />
dauern die Genehmigungsverfahren<br />
für alternative <strong>Energie</strong><br />
Anlagen im Durchschnitt 7,5 Jahre.<br />
Dabei könnte Italien auch ganz anders –<br />
wie es bei der Morandi-Brücke in Genua<br />
bewiesen hat. Innerhalb von etwas mehr<br />
als zwei Jahren inkl. Verfahren stand<br />
die viel befahrene Brücke wieder. Und<br />
das Ganze in einer wirtschaftlich höchst<br />
diffizilen Zeit (Corona, Arbeitermangel,<br />
Mangel an Baumaterialien etc.).<br />
Maßnahmen zum Stromsparen<br />
Was das <strong>Energie</strong>sparen z.B. in einem<br />
Kondominium betrifft, so kann man<br />
kurzfristig im Winter mit einer Verringerung<br />
der Raumtemperatur um zwei<br />
Grad ca. zwölf Prozent der Heizenergie<br />
einsparen. Ähnlich verhält es sich im<br />
Sommer mit den Klimaanlagen, wenn<br />
man statt auf 20 Grad nur auf 23 Grad<br />
Raumtemperatur abkühlt. Mittel- und<br />
langfristig ist die effizienteste Einsparung<br />
die Gebäudesanierung. Das geht<br />
zwar relativ langsam, in Südtirol werden<br />
pro Jahr etwa 1,5 bis 2 Prozent der<br />
Gebäude baulich (Fenster, Türen, Fassaden,<br />
Dach, Keller) saniert. Der Einsatz<br />
von Photovoltaik, von Biomasse und<br />
Wärmepumpen zur <strong>Energie</strong>gewinnung<br />
trägt natürlich auch dazu bei, fossile<br />
<strong>Energie</strong> zu sparen, und könnte in den<br />
kommenden Jahren einen wesentlichen<br />
Beitrag leisten.<br />
<strong>Energie</strong>sparen mit Fernwärme<br />
Dazu Wolfram Sparber von Eurac Research:<br />
„Fernwärme ist eine effiziente<br />
Art der Wärmeerzeugung und -verteilung.<br />
Das Fernwärmenetz erlaubt es,<br />
Hunderte oder Tausende kleine Heizanlagen<br />
durch wenig große zu ersetzen.<br />
Diese sind meist effizienter, enthalten<br />
moderne Filtersysteme und werden<br />
ständig überprüft und gewartet. Zusätzlich<br />
können in einem Fernwärme-Netz<br />
diverse Heizanlagen (wie Biomasse,<br />
Erdgas, Abwärme, Wärmepumpen<br />
usw.) miteinander kombiniert werden.<br />
In Südtirol haben wir ca. 80 Systeme,<br />
davon laufen ca. 70 auf Biomasse.“<br />
Foto © SEL<br />
Die Turbinenanlage des Kraftwerks Kardaun
AKTUELL<br />
11<br />
Eine dezentrale <strong>Energie</strong>wirtschaft<br />
Als Branchendachverband unterstützt<br />
der Südtiroler <strong>Energie</strong>verband<br />
SEV eine dezentrale <strong>Energie</strong>wirtschaft,<br />
die in unserem Land vor<br />
mehr als 100 Jahren entstanden ist<br />
und ausschließlich mit erneuerbarer<br />
<strong>Energie</strong> arbeitet.<br />
Mit seinem Kompetenzzentrum<br />
bietet der Verband mehr als<br />
300 Mitgliedsbetrieben Dienstleistungen<br />
wie den Stromhandel, die<br />
Zählerfernauslese, das Erstellen und<br />
den Versand von Rechnungen, technischen<br />
Support, Weiterbildungsangebote<br />
und eine Rechtsberatung an –<br />
und ist damit als einziger Verband in<br />
Südtirol in der Lage, alle Bereiche<br />
der <strong>Energie</strong>wirtschaft abzudecken.<br />
Als Lobbyist vertritt der SEV in<br />
Italien und in Europa die Interessen<br />
von Genossenschaften und Stadtwerken<br />
sowie von kleinen und mittleren<br />
privaten Betrieben.<br />
Ein Blick in die Zukunft<br />
Foto © SEV<br />
Eine Zeitenwende? <strong>Energie</strong>gemeinschaften,<br />
die<br />
mit erneuerbarer <strong>Energie</strong><br />
ihren eigenen Strom<br />
erzeugen, sind ein<br />
Schlüsselelement einer<br />
klimafreundlichen <strong>Energie</strong>versorgung.<br />
Eine <strong>Energie</strong>gemeinschaft<br />
wird von ihren<br />
Anteilseignern oder Mitgliedern<br />
geführt und kann nicht nur Anlagen<br />
zur Stromproduktion errichten,<br />
sondern neben der Erzeugung, der<br />
Rudi Rienzner<br />
Verteilung und der Speicherung von<br />
elektrischer <strong>Energie</strong> auch <strong>Energie</strong>dienstleistungen<br />
anbieten. Um Strom<br />
produzieren zu können, muss die<br />
<strong>Energie</strong>gemeinschaft eine eigene<br />
Erzeugungsanlage errichten und<br />
betreiben. Die Leistungsgrenze liegt<br />
bei einem Megawatt. Zudem müssen<br />
alle Mitglieder der <strong>Energie</strong>gemeinschaft<br />
am selben Umspannwerk<br />
angeschlossen sein. Damit können<br />
auch Eigentümer weit entfernt voneinander<br />
liegender Liegenschaften<br />
eine <strong>Energie</strong>gemeinschaft bilden.<br />
2020 führte der SEV mit der staatlichen<br />
Forschungseinrichtung RSE<br />
ein erstes Pilotprojekt im Vinschgau<br />
durch. In Cavalese betreut der SEV<br />
den Aufbau einer <strong>Energie</strong>gemeinschaft<br />
und bietet entsprechende<br />
Beratungsleistungen an.<br />
Die Verbrauchergenossenschaft<br />
Ötzi Strom<br />
2019 initiierte der Südtiroler <strong>Energie</strong>verband<br />
SEV die Gründung<br />
der Verbrauchergenossenschaft<br />
„Ötzi Strom“, die<br />
Haushalts- und Businesskunden<br />
beliefert.<br />
Demokratisch und nachhaltig,<br />
fair und transparent:<br />
Ötzi Strom bündelt<br />
die Leistung kleiner und<br />
mittlerer Wasserkraftwerke<br />
in Südtirol und bietet als<br />
genossenschaftlicher Stromversorger<br />
erneuerbare <strong>Energie</strong> aus einheimischer<br />
Produktion an. Ötzi Strom<br />
entspricht damit einer Zukunftsvision<br />
der Gründungsmitglieder des SEV<br />
und ist eine Alternative für Stromkonsumentinnen<br />
und Stromkonsumenten,<br />
die sich wie viele Südtirolerinnen<br />
und Südtiroler, keiner lokalen<br />
<strong>Energie</strong>genossenschaft oder keinem<br />
lokalen E-Werk anschließen können.<br />
Die <strong>Energie</strong>autonomie<br />
In der italienischen <strong>Energie</strong>landschaft<br />
nimmt Südtirol eine Ausnahmestellung<br />
ein. In Südtirol gibt es<br />
48 Stromverteiler, in ganz Italien<br />
131. In Südtirol werden jährlich<br />
6,8 TWh Strom produziert. 6,6 TWh<br />
liefern erneuerbare <strong>Energie</strong>quellen,<br />
und 88 Prozent des „grünen“ Stroms<br />
erzeugen mehr als 1.000 Wasserkraftwerke.<br />
Südtirol verbraucht<br />
pro Jahr aber nur 3,2 TWh Strom.<br />
Südtirol kann auf die Ausgestaltung<br />
dieses lokalen Strommarkts einwirken.<br />
Im Frühjahr hat der SEV mit der<br />
Handelskammer Bozen ein Rechtsgutachten<br />
erstellen lassen, dessen<br />
Ergebnis eindeutig ist: Das Land<br />
kann nicht nur eine Regulierungsbehörde<br />
im Bereich <strong>Energie</strong> aufbauen,<br />
sondern es muss das sogar tun,<br />
wenn es seine im Autonomiestatut<br />
festgeschriebenen Zuständigkeiten<br />
nutzen will. Derzeit übernimmt diese<br />
Kompetenzen der Staat. Eine autonome<br />
Marktregelung schließt Handlungsspielräume<br />
in der Preis- und<br />
Vertragsgestaltung ein. Man muss<br />
nur den Mut haben, diese einmalige<br />
Gelegenheit aktiv zu nutzen.<br />
Wasser<br />
… ist eine gute Arbeit wert!<br />
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mit „Schweißspalt-Bogensieb“<br />
für Kraftwerke
Mit der<br />
Kraft des<br />
Wassers<br />
Bäche, Flüsse und Seen sind wichtige<br />
<strong>Energie</strong>quellen. Das wussten die Menschen<br />
schon vor Jahrhunderten. Bis<br />
heute lässt sich aus Wasser elektrischer<br />
Strom gewinnen – ganz ohne Emissionen.<br />
Damit das funktioniert, braucht es<br />
neben Wasser vor allem eines: Turbinen.
STROM AUS WASSERKRAFT<br />
13<br />
Luftaufnahme eine Wasserkraftwerkes<br />
Infografik eines Wasserkraftwerkes zu erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />
Weltweit gesehen ist Wasserkraft<br />
heute – nach Kohle und Erdgas –<br />
die drittwichtigste <strong>Energie</strong>quelle für<br />
die Gewinnung von Strom. Mehr als<br />
16 Prozent des weltweiten Strombedarfs<br />
wird aus Wasserkraft gewonnen.<br />
Vor allem große Länder wie China und<br />
Brasilien setzen auf Wasserkraft. In<br />
Europa gelten Norwegen und Island<br />
als Vorreiter: Sie decken fast ihren<br />
gesamten Strombedarf mit Wasserkraft.<br />
In Südtirol kommen rund 90 Prozent<br />
des erzeugten Stroms aus Wasserkraft.<br />
Strom aus Wasserkraft gilt als<br />
nachhaltig und ressourcenschonend.<br />
Wasserkraftwerke nutzen nämlich die<br />
Ressource Wasser, verbrauchen sie aber<br />
nicht. Außerdem werden während der<br />
Stromproduktion keine klimaschädlichen<br />
Gase ausgestoßen. Spricht man<br />
von Strom aus Wasserkraft unterscheidet<br />
man zwischen Laufwasserkraftwerken,<br />
Gezeitenkraftwerken, Speicherkraftwerken,<br />
Pumpspeicherkraftwerken<br />
und Wellenkraftwerken. Das Funktionsprinzip<br />
der Kraftwerke bleibt im<br />
Wesentlichen aber immer dasselbe.<br />
Wasserkraftmaschine Turbine<br />
Herzstück eines jeden Wasserkraftwerks<br />
ist die Turbine. Die Vorläufer<br />
der modernen Wasserturbine sind<br />
Wasserräder, die bereits in der Antike<br />
genutzt wurden. Bei einem Wasserrad<br />
trifft der Wasserstrahl von oben auf<br />
die Schaufeln und setzt das Rad in Bewegung.<br />
Dieses wiederum treibt dann<br />
zum Beispiel Mühlsteine an. Wasserräder<br />
zur <strong>Energie</strong>gewinnung funktionieren<br />
zwar, allerdings geht dabei<br />
auch sehr viel <strong>Energie</strong> verloren. Zwar<br />
funktionieren moderne Wasserturbinen<br />
noch immer nach demselben Prinzip,<br />
aber mit einem sehr viel höheren<br />
Wirkungsgrad. Sie können die Wasserenergie<br />
zu über 80 Prozent in Bewegung<br />
umwandeln. Nur ein kleiner Teil<br />
der Wasserenergie geht – etwa durch<br />
Reibung in den Dichtungen – verloren.<br />
Wichtig ist es, die Wasserturbine genau<br />
an die Fallhöhe und die Durchflussmenge<br />
des Wassers anzupassen. Die<br />
meisten Turbinen sind daher Einzelanfertigungen.<br />
Im Wesentlichen unterscheidet<br />
man heute zwischen Kaplan-,<br />
Francis- und Pelton-Turbinen. Die<br />
Pelton-Turbine eignet sich für große<br />
Fallhöhen und kleine Durchflussmengen<br />
Wasser. Francis-Turbinen werden<br />
vor allem bei mittleren Fallhöhen und<br />
konstanten Wassermengen eingesetzt,<br />
Kaplan-Turbinen für große Durchflussmengen<br />
von Wasser bei geringem<br />
Wasserdruck und niedriger Fallhöhe.<br />
Das sind vor allem ruhig fließende<br />
Großgewässer wie Flüsse.<br />
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14<br />
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Saubere <strong>Energie</strong><br />
und effiziente Prozesse<br />
Der <strong>Energie</strong>dienstleister Alperia setzt bei der Durchführung<br />
von Vertriebs- und Aftersales-Tätigkeiten auf die<br />
CRM-Software Salesforce – integriert mit dem smarten<br />
Dokumentenmanagement-System „d.velop documents“.<br />
Die Durchführung des Strategieplans „One Vision“<br />
beinhaltet eine Reihe von Nachhaltigkeitszielen, die<br />
bis 2024 erreicht werden sollen. Diese sehen auch einen<br />
Digitalisierungsplan vor. Dazu zählt die Implementierung<br />
der CRM-Software Salesforce sowie die Modernisierung<br />
der ERP- und Billing-Softwaresysteme. Das große Ziel der<br />
Salesforce-Einführung ist die Optimierung der Kundenkommunikation,<br />
um einerseits den geänderten Kundenanforderungen<br />
und andererseits auch dem schnellen Wachstum der<br />
letzten Jahre Rechnung tragen zu können.<br />
Eine der großen Herausforderungen bei der Einführung<br />
von Salesforce war, anfallende Kundendokumente in den<br />
veränderten Sales-Prozessen effizient digital zu erfassen<br />
und zu bearbeiten. Dies konnte durch die Integration des<br />
bereits seit Jahren bei Alperia erfolgreich eingesetzten<br />
Dokumentenmanagement-Systems „d.velop documents“,<br />
implementiert vom Bozner IT-Unternehmen Alpin GmbH,<br />
vollumfänglich erreicht werden.<br />
Übersicht bei Knopfdruck<br />
Die Anwender von Alperia verfügen somit auch in den<br />
Benutzeroberflächen von Salesforce über einen erweiterten<br />
Werkzeugkasten, mit dem sie in der Lage sind, jederzeit<br />
per Knopfdruck eine Übersicht aller Kundendokumente<br />
(z.B. Angebote, Verträge, Rechnungen) zu erhalten. Die<br />
native Schnittstelle zwischen Salesforce und „d.velop documents“<br />
sorgt dafür, dass Dokumente zentral abgelegt und<br />
damit nur einmal gespeichert werden.<br />
Weitere Modernisierungsschritte ist die Automatisierung der<br />
eingehenden Kommunikation, indem beispielsweise PEC-<br />
Mails und klassische E-Mails automatisiert einem Operator<br />
zugewiesen und in der Folge in der Salesforce-Oberfläche<br />
ersichtlich werden, sowie die Implementierung eines Cloud-<br />
Archivs für die digitale Archivierung der Abrechnungen von<br />
Strom und Gas.<br />
Die Vorteile der Lösung<br />
Durch die native Integration von „d.velop documents“ in<br />
Salesforce ist kein ständiger Wechsel zwischen Fachapplikationen<br />
mehr nötig, inklusive sekundenschnellem Aufrufen, Anzeigen<br />
und Ablegen von Dokumenten und Dateien innerhalb<br />
von Salesforce. Zudem lassen sich zentrale Funktionen des<br />
Dokumentenmanagement-Systems wie interne Workflows bis<br />
hin zur digitalen Signatur eins zu eins in Salesforce nutzen.<br />
Das führt zu hocheffizienten Sales- und Aftersales-Prozessen<br />
und zu massiven Einsparungen in den Storage-Kosten.<br />
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Nachhaltigkeit,<br />
ganzheitlich gedacht<br />
Ohne Nachhaltigkeit keine Zukunft – Würth Italia setzt<br />
insbesondere in den Bereichen <strong>Umwelt</strong>, Gesellschaft und<br />
Wirtschaft Projekte mit Signalwirkung für eine nachhaltige<br />
Unternehmensentwicklung um. Der Würth-Wald, die Initiative<br />
für Gleichberechtigung „Valore D“, die Auszeichnung als<br />
„Top Employer <strong>2022</strong>“ und das Projekt gegen Lebensmittelverschwendung<br />
„Too Good To Go“ sind nur einige Beispiele<br />
dafür, wie Würth sich für die Region, die Menschen und eine<br />
bessere Zukunft einsetzt.<br />
Die Vereinten Nationen veröffentlichten 2015 die „ Agenda<br />
2030“ mit 17 Zielen für ein nachhaltiges Wachstum. Acht<br />
dieser Ziele hat Würth Italia im eigenen Strategiepapier aufgegriffen.<br />
In diesen Bereichen sieht sich das Unternehmen ganz<br />
besonders in der Verantwortung – und auch in der Lage –,<br />
konkrete Veränderungen herbeizuführen: Gesundheit und<br />
Wohlbefinden, qualitative Aus- und Weiterbildung, Gleichberechtigung,<br />
würdevolle Arbeit und wirtschaftliches Wachstum,<br />
Verhinderung von Ungleichheiten, Nachhaltigkeit in Stadt und<br />
Gesellschaft, verantwortungsvoller Konsum und nachhaltige<br />
Produktion sowie Kampf gegen den Klimawandel.<br />
Würth für die Zukunft<br />
Bereits seit Jahren schließt Würth Italia sich immer wieder<br />
neuen Initiativen an und ruft innovative Projekte ins Leben, die<br />
zu einer möglichst lebenswerten Zukunft beitragen sollen. So<br />
entstand zum Internationalen Tag des Waldes der Würth-Wald:<br />
Im Fleimstal, wo der Jahrhundertsturm „Vaia“ 2018 große<br />
Waldflächen verwüstet hatte, wurde für alle Mitarbeitenden je<br />
ein Baum gepflanzt. Im Rahmen der Initiative „Too Good To<br />
Go“, die sich der Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung<br />
widmet, können in der hauseigenen Kantine hingegen „Magic<br />
Boxes“ mit unverkauften Lebensmitteln<br />
erworben werden. Und wie vom Neun-<br />
Punkte-Programm der Initiative<br />
„Valore D“ empfohlen, wird die<br />
Gleichberechtigung firmenintern<br />
verstärkt gefördert.<br />
Für sein Engagement im<br />
Bereich des beruflichen und<br />
persönlichen Wachstums und Wohlbefindens seiner MitarbeiterInnen<br />
hat Würth Italia <strong>2022</strong> das „Top Employer“-Zertifikat<br />
vom gleichnamigen Institut erhalten. Denn selbstverständlich<br />
stellen auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eine tragende<br />
Säule für die Nachhaltigkeit dar: „Würth ist ein multinationales<br />
Unternehmen,<br />
das seit jeher auf ein<br />
familiäres Arbeitsumfeld<br />
setzt. (...)<br />
Uns ist bewusst, dass<br />
das Wachstum und<br />
die Entwicklung der<br />
Menschen, die mit uns<br />
arbeiten, für eine starke<br />
Performance absolut<br />
ausschlaggebend<br />
sind“, so<br />
Lucia Simonato,<br />
HR Director<br />
Würth Italia.<br />
Wirtschaft im Kreislauf<br />
Für Würth geht Nachhaltigkeit also klar über ökologische Themen<br />
hinaus – vielmehr denkt man das Thema im Unternehmen<br />
ganzheitlich und berücksichtigt dabei, dass das Zusammenspiel<br />
von <strong>Umwelt</strong>, Gesellschaft und Wirtschaft die heutige Welt und<br />
erst recht eine nachhaltige Zukunft formen muss. Dafür müssen<br />
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sich eingestehen, dass<br />
das lineare Wirtschaftsmodell ausgedient hat und stattdessen<br />
in Kreisläufen gedacht und gehandelt werden muss – davon ist<br />
man bei Würth überzeugt. Ressourcen müssen je nach Verfügbarkeit<br />
achtsam verwendet und wieder in den Kreislauf eingebracht<br />
oder an die Natur zurückgegeben werden. Zugleich<br />
müssen Abfall und CO 2-Emissionen reduziert werden, um auf<br />
diese Weise zum Erhalt wertvoller Ökosysteme für zukünftige<br />
Generationen beizutragen.<br />
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16 WASSERKRAFTWERK DUN<br />
Fotos © Gemeinde Vintl<br />
Mit doppelter Kraft voraus<br />
Wasserkraft ist nach wie vor die<br />
wichtigste erneuerbare <strong>Energie</strong>quelle<br />
in Südtirol. Mit dem Doppelkraftwerk<br />
Dun hat die Stromgewinnung<br />
aus Wasser in der Gemeinde<br />
Vintl neue Dimensionen erreicht.<br />
Seit 2019 ist das Wasserkraftwerk<br />
Dun, benannt nach dem<br />
Weiler im hinteren Pfunderer Tal,<br />
in Betrieb. Erst im Sommer <strong>2022</strong><br />
wurde es offiziell seiner Bestimmung<br />
übergeben. Es handelt sich um ein<br />
großes, vor allem für die Gemeinde<br />
Vintl wichtiges Projekt, zumal nun<br />
mit dem Wasser aus dem Weitenberger<br />
und dem Pfunderer Bach jährlich<br />
im Durchschnitt 6,5 Millionen<br />
Kilowattstunden produziert und als<br />
„Geht nicht, gibst nicht“<br />
Leitspruch der Firma Ploner<br />
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Ausführung der<br />
Baumeisterarbeiten<br />
Krafthaus und<br />
Wasserfassung
WASSERKRAFTWERK DUN<br />
17<br />
Neue Galerie Duner Gang<br />
Beim Durchschneiden des Bandes, v. l.: Robert Schiener, Rudolf Cerbaro (Altbürgermeister),<br />
Veit Bertagnolli, Meinrad Durnwalder (Senator), Walter Huber (Bürgermeister), Helmuth Tauber<br />
(Landtagsabgeordneter), Sebastian Brunner (Obmann <strong>Energie</strong>genossenschaft Pfunders), Hubert Schiner<br />
sauberer Strom ans Netz geliefert werden. Praktisch hat<br />
die Gemeinde damit eine wichtige Einnahmequelle. Sie<br />
kompensiert die aufgrund der wenigen Gastbetriebe nur<br />
die geringen GIS- Einnahmen.<br />
Bauliche Meisterleistung<br />
Die Realisierung des Wasserkraftwerkes war eine bauliche<br />
Meisterleistung, hatten die beteiligten Unternehmen aufgrund<br />
der schwierigen geologischen und landschaftlichen<br />
Gegebenheiten im alpinen Gelände doch einige Hürden<br />
zu überwinden. Doch die größte Hürde war zu Baubeginn<br />
bereits geschafft, nämlich überhaupt zu starten.<br />
Immerhin waren seit dem Beschluss, das Kraftwerk zu<br />
bauen, 17 Jahre vergangen. Langwierige Diskussionen um<br />
Beteiligungen im Vorfeld, fehlende Rechtssicherheit hinsichtlich<br />
der Fördermittel des Staates und anschließende<br />
bürokratische Verzögerungen hatten die Umsetzung über<br />
viele Jahre verhindert. 2018 aber gingen die beteiligten<br />
Firmen dann mit großem Einsatz ans Werk, sodass bereits<br />
nach einjähriger Bauzeit die Probephase für das Kraftwerk<br />
beginnen konnte.<br />
Zwei Bäche, ein Weg<br />
Beim Kraftwerk Dun handelt es sich streng genommen um<br />
zwei getrennte Kraftwerke, deren Maschinensätze aber in<br />
einem gemeinsamen Maschinenhaus untergebracht sind.<br />
Es gibt also zwei Bäche, damit zwei Wasserfassungen,<br />
zwei separate Druckrohrleitungen, zwei Turbinen und<br />
zwei getrennte Rückgabekanäle. Die Stromproduktion<br />
erfolgt dann im Maschinenhaus – mit unterschiedlichen<br />
Leistungsstärken, die auch ein unterschiedliches Niveau<br />
der Fördertarife nach sich ziehen. Interessant ist, dass<br />
das abgearbeitete Wasser nach der Rückgabe direkt zur<br />
Wasserfassung der Ableitung nach Meransen und von dort<br />
zum Großkraftwerk Mühlbach geleitet wird. Es handelt<br />
sich beim Doppelkraftwerk also um eine Art Oberlieger-<br />
Anlage für Mühlbach.<br />
Große Herausforderungen<br />
Welche waren nun die größten Herausforderungen bei<br />
der Umsetzung dieses Projektes? Ein Beispiel ist die Was-<br />
GESAMTPLANUNG BAULEITUNG GEOLOGIE<br />
ENERGIE & WASSER<br />
BAUWESEN & INFRASTRUKTUREN<br />
GEOLOGIE GEOTECHNIK & UMWELT
18 WASSERKRAFTWERK DUN<br />
Krafthaus E-Werk Dun<br />
Turbine Pfunderer Bach<br />
serfassung am Weitenberger Bach,<br />
der durchaus als Wildbach bezeichnet<br />
werden kann und wo die enge<br />
Duner Klamm den Baufirmen wenig<br />
Spielraum ließ. Hier dient nun ein<br />
robustes Tiroler Wehr als Fassung,<br />
während man sich beim Pfunderer<br />
Bach für einen Coanda-Rechen<br />
entschied. Aufwändig gestaltete sich<br />
zudem die Verlegung der Rohre im<br />
teils felsigen Gelände, zumal auch<br />
Unterquerungen der Bäche notwendig<br />
waren. Dennoch konnten innerhalb<br />
von fünf Monaten insgesamt<br />
3,2 Kilometer an Druckrohrleitungen<br />
verlegt werden. Dabei wurden<br />
übrigens auch Glasfaserkabel fürs<br />
Internet verlegt.<br />
Das Doppelkraftwerk Dun hat etwa<br />
7 Millionen Euro gekostet. Geführt<br />
wird das Kraftwerk zu 60 Prozent von<br />
der Gemeinde Vintl, zu 40 Prozent<br />
von der eigens gegründeten <strong>Energie</strong>genossenschaft<br />
Pfunders.<br />
Letzte Hürde gemeistert<br />
Bürgermeister Walter Huber zeigte sich<br />
am Ende sehr zufrieden mit der Arbeit<br />
der beteiligten Firmen. Und nun, nach<br />
zwei Jahren Betriebszeit, weiß er auch,<br />
dass die Mühen rund um das Projekt<br />
nicht umsonst waren. „Die Witterungsverhältnisse<br />
in den ersten beiden Jahren<br />
2020 und 2021 machten es möglich,<br />
dass die Jahresproduktion über den<br />
Erwartungen lag“, freut er sich. Heuer<br />
lassen der schneearme Winter und der<br />
trockene Sommer die Jahresproduktion<br />
zwar etwas geringer ausfallen: „Aber in<br />
Zeiten steigender <strong>Energie</strong>preise ist die<br />
Investition in die umweltfreundliche<br />
Wasserkraft von großer Bedeutung, und<br />
sie stellt für den Haushalt der Gemeinde<br />
eine große Stütze dar. Preissteigerungen<br />
in den verschiedensten Bereichen<br />
können dadurch besser aufgefangen<br />
werden.“ Mit dem Bau dieses E-Werkes<br />
habe die Gemeinde Vintl neben anderen<br />
Projekten einen weiteren Akzent<br />
zur Nutzung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n<br />
gesetzt und einen konkreten Beitrag<br />
zum Klimaschutz geleistet. Eine letzte<br />
Hürde bei der Umsetzung des Projektes<br />
ist am Ende auch noch gemeistert<br />
worden: Die Straße nach Dun wurde<br />
mit dem Bau einer 270 Meter langen<br />
Steinschlaggalerie gesichert. „Diese<br />
Zufahrt stellte seit Jahren ein großes Sicherheitsproblem<br />
für alle Verkehrsteilnehmer<br />
dar“, erklärt der Bürgermeister.<br />
Fehlende Geldmittel hatten bislang aber<br />
den Bau einer Galerie verhindert. Im<br />
Zusammenhang mit dem E-Werk-Bau<br />
ist es gelungen, einen Finanzierungsweg<br />
zu finden. Rund 2,65 Millionen Euro<br />
konnten über das Land und Eigenmittel<br />
aufgebracht werden. Die Galerie<br />
wurde in zwei Baulosen während<br />
der Sommermonate in kürzester Bauzeit<br />
und unter schwierigsten Umständen<br />
errichtet, wofür der Bürgermeister<br />
allen an der Umsetzung Beteiligten<br />
sein Lob ausspricht.<br />
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Radius: Elektromobilität scheint in<br />
Italien ein Fremdwort zu sein. Wie<br />
kann es sein, dass die Italiener bei den<br />
E-Fahrzeugen so deutlich hinter den<br />
meisten Ländern Europas liegen?<br />
Harald Reiterer: Tatsächlich ist Italien<br />
kein Vorbild in Sachen Elektromobilität.<br />
Zum Vergleich: Im Juli <strong>2022</strong> waren<br />
rund 3,3 Prozent der neu zugelassenen<br />
Pkw in Italien mit einem E-Motor<br />
ausgestattet, in Deutschland waren es<br />
14 Prozent. Für dieses Nachhinken gibt<br />
es mehrere Gründe. Die reichen vom<br />
schwach ausgeprägten <strong>Umwelt</strong>bewusstsein<br />
der Italiener bis hin zur sinkenden<br />
Kaufkraft. Man muss bedenken, dass<br />
ein E-Auto beim Kauf teurer ist als ein<br />
Verbrenner und die Einsparungen erst<br />
im Laufe der Nutzung<br />
eintreten. Meiner<br />
Meinung nach<br />
sind aber in<br />
großem Maß<br />
auch die<br />
staatlichen<br />
Förderungen<br />
schuld an der<br />
Zurückhaltung.<br />
Sie sind absolut<br />
unzuverlässig.<br />
Foto: Manuela Tessaro<br />
Harald Reiterer,<br />
Leiter des Bereiches<br />
„Green Mobility“ in der Südtirol<br />
Transportstrukturen AG (STA)<br />
Elektromobilität:<br />
Das sollten Sie<br />
unbedingt wissen<br />
Südtirol ist mal wieder der Vorzeigeschüler. Insgesamt aber hätte<br />
Italien im „Fach“ Elektromobilität in Europa ziemlich schlechte<br />
Noten. Harald Reiterer, Leiter des Bereiches „Green Mobility“<br />
in der Südtirol Transportstrukturen AG (STA), erklärt, woran<br />
das liegt, wie sich die aktuellen Krisen auf die Entwicklung der<br />
E-Mobilität auswirken und warum es sich angesichts der Strompreiserhöhungen<br />
dennoch lohnt, ein E-Auto zu kaufen.<br />
Radius: Unzuverlässig inwiefern …?<br />
H. Reiterer: Da gibt es mehrere Beispiele.<br />
Die Förderungen waren ja zunächst<br />
bis Ende 2021 angesetzt. Anstatt<br />
rechtzeitig eine Neuauflage vorzubereiten,<br />
gab es danach monatelang gar<br />
keine Förderung, bis endlich wieder<br />
eine Regelung in Kraft trat, die weitere<br />
Unterstützungen beim Kauf von E-<br />
Fahrzeugen zusicherte. Ein zweites<br />
Beispiel: Um noch in die alte Regelung<br />
von 2021 zu fallen, wurde festgelegt,<br />
dass das Fahrzeug innerhalb Juni <strong>2022</strong><br />
zugelassen werden musste. In der Folge<br />
waren die Zulassungszahlen im Juni<br />
höher, im Juli dann umso schlechter.<br />
Einige Käufer schauten bei der Förderung<br />
auch durch die Finger, weil es<br />
nicht möglich war, ihr Auto rechtzeitig<br />
zuzulassen. So geht es natürlich nicht.<br />
Denn wenn gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
ständig wechseln, erzeugt<br />
das Unsicherheit. Und dann hat Italien<br />
auch noch grundsätzliche Nachteile<br />
gegenüber anderen Ländern.
ELEKTROMOBILITÄT<br />
21<br />
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hypercharger HYC150<br />
bei alpitronic,<br />
Schnellladesäule<br />
mit 150 kW<br />
Radius: Welche zum Beispiel?<br />
H. Reiterer: Die staatliche Regelung<br />
für die Stromanschlussleistung im<br />
eigenen Haus. In Österreich und<br />
Deutschland sind die Grundanschlussleistungen<br />
viel höher, und es spielt<br />
keine große Rolle, wie viel Kilowatt<br />
ein Haushalt hat. In Italien hingegen<br />
zahlt man bei mehr als 3 kW und erst<br />
recht über 4,5 kW erheblich mehr.<br />
Und um ein Auto aufzuladen, wären<br />
zumindest 4,5 kW empfehlenswert.<br />
Hier müssten sich die Rahmenbedingungen<br />
wesentlich ändern. Denn<br />
dass man angesichts dieser Voraussetzungen<br />
mitteleuropäisches Niveau<br />
erreicht, ist fraglich.<br />
Radius: Stimmt es, dass die staatlichen<br />
Förderungen auch reduziert wurden?<br />
H. Reiterer: Ja, in dem Sinn, dass<br />
es jetzt nur noch Geld gibt, wenn<br />
ein reines E-Auto nicht mehr als<br />
35.000 Euro plus Mehrwertsteuer<br />
kostet. Außerdem muss es ein Privatfahrzeug<br />
sein. Bei Plug-in-Hybriden<br />
ist die Fördergrenze hingegen bei<br />
45.000 Euro plus Mehrwertsteuer.<br />
Das hat wahrscheinlich industriepolitische<br />
Hintergründe. Die italienischen<br />
Hersteller sollen damit wohl<br />
bevorzugt werden.<br />
Denn gängige Mittelklassefahrzeuge<br />
von ausländischen<br />
Herstellern fallen<br />
jetzt nicht mehr in<br />
die Förderklasse,<br />
wohl aber der Fiat<br />
500, das einzige<br />
in Italien produzierte<br />
E-Auto.<br />
Wenigstens werden mit der neuen<br />
Regelung auch Nutzfahrzeuge mit<br />
Elektromotor gefördert.<br />
Radius: Das klingt nicht, als ob man<br />
die klassische Familie dazu animieren<br />
möchte, umweltfreundlich Auto<br />
zu fahren …<br />
„Italien versucht, seine<br />
mangelnde technische<br />
Innovationsleistung<br />
nun mit einem gewissen<br />
Protektionismus<br />
bei den Förderungen<br />
zu kompensieren. “<br />
H. Reiterer: Absolut nicht. Es fehlt auf<br />
staatlicher Ebene am politischen Willen.<br />
Italien versucht, seine mangelnde<br />
technische Innovationsleistung nun mit<br />
einem gewissen Protektionismus bei<br />
den Förderungen zu kompensieren.<br />
Radius: Wie ist der<br />
Stand der Dinge in<br />
Südtirol im Vergleich<br />
zu Italien? Wie „elektroaffin“<br />
sind Herr<br />
und Frau Südtiroler?<br />
H. Reiterer: Zunächst<br />
zu den<br />
Zahlen: Ich schicke<br />
dabei voraus,<br />
dass viele Mietwagenunternehmen<br />
ihre Fahrzeuge aus steuerrechtlichen<br />
Gründen gerne in Südtirol anmelden.<br />
Diese mitberechnet liegen wir mehr<br />
oder weniger im gesamtstaatlichen<br />
Schnitt. Anders sieht es aus, wenn<br />
wir ausschließlich die Privatfahrzeuge<br />
betrachten. Dann steigt der Anteil<br />
Hier könnte<br />
der Platz für<br />
unseren neuen<br />
Bildtext sein
an neu zugelassenen E-Fahrzeugen<br />
im Vergleich zu den Verbrennern<br />
auf zehn Prozent. Jedes zehnte neu<br />
gekaufte Auto ist also batteriebetrieben.<br />
Im Juni gab es sogar eine Spitze<br />
von 24,6 Prozent, aber das lag an<br />
der vorhin genannten Förderbestimmung.<br />
Insgesamt sind das sehr<br />
erfreuliche Werte, die zum einen auf<br />
ein stärkeres <strong>Umwelt</strong>bewusstsein,<br />
zum anderen auch darauf zurückzuführen<br />
sind, dass das Land Südtirol<br />
eine zusätzliche Förderung gewährt.<br />
Radius: Wie verlässlich sind die<br />
Landesförderungen?<br />
H. Reiterer: Diese Förderungen<br />
waren von Beginn an stabil, und es<br />
zeichnet sich auch nicht ab, dass<br />
sich hier etwas zum Negativen<br />
ändert. Außerdem sind sie mit den<br />
staatlichen Förderungen vereinbar,<br />
was einen weiteren Anreiz<br />
darstellt.<br />
Radius: Anderes Thema: Inwieweit<br />
treffen die aktuellen Lieferengpässe<br />
auch E-Fahrzeuge?<br />
H. Reiterer: Die Wartezeiten betragen<br />
derzeit mindestens sechs<br />
Monate. Das liegt zum einen an der<br />
steigenden Nachfrage, aber auch<br />
am Ukraine-Krieg, zumal wichtige<br />
Bestandteile für Autos aus dem<br />
umkämpften Land kommen. Deshalb<br />
sind alle Fahrzeuge im Moment<br />
schwerer zu haben. Bei Dieselfahrzeugen<br />
und Benzinern ist der Warenbestand<br />
auf dem Markt aber besser<br />
als bei E-Autos, sodass sich die Krise<br />
auf Letztere stärker auswirkt.<br />
Grafiken: STA/Green Mobility<br />
.ELEKTROINSTALLATIONEN<br />
.SCHALTSCHRANKBAU<br />
.MITTELSPANNUNGSANLAGEN<br />
Erfahrung<br />
schafft<br />
Qualität<br />
W W W . G I B I T Z . I T
ELEKTROMOBILITÄT<br />
23<br />
Radius: Inwieweit wird die Strompreiserhöhung die weitere<br />
Entwicklung des E-Fahrzeug-Marktes beeinträchtigen?<br />
H. Reiterer: Schwer zu sagen. Natürlich wird die Strompreiserhöhung<br />
die Elektromobilität nicht befeuern. Aber man vergisst<br />
gern, dass auch die Preise für Benzin und Diesel ordentlich gestiegen<br />
sind. Nur hat der Staat hier mit dem Verzicht auf einen<br />
Teil der Steuern den Konsumenten unter die Arme gegriffen,<br />
während beim Strom nichts passiert ist. Eigentlich sollte es<br />
genau umgekehrt sein, wenn es um den <strong>Umwelt</strong>gedanken und<br />
natürlich auch um die Elektromobilität geht. Stattdessen hat<br />
Italien sogar versucht, auf europäischer Ebene zu erwirken, dass<br />
der Verkaufsstopp für Verbrenner nach hinten verschoben wird.<br />
Das ist eine sehr kurzsichtige Politik, denn je massiver der Klimawandel<br />
wird und je weniger man dagegen tut, desto schlimmer<br />
werden die Auswirkungen sein. Heuer im Sommer haben<br />
wir einen kleinen Vorgeschmack davon bekommen.<br />
Radius: Aber ganz ehrlich: Zahlt sich ein E-Auto bei diesen<br />
Strompreisen überhaupt noch aus?<br />
H. Reiterer: Ja, es rechnet sich nach wie vor, wenngleich sich<br />
der preisliche Vorteil bei den Treibstoffkosten gegenüber Diesel<br />
und Benzin verringert hat. Wir von Green Mobility haben<br />
unseren 10-Jahres-Kostenvergleich zwischen einem VW Golf<br />
Diesel und dem elektrischen Pendant „ID.3“ im Mai <strong>2022</strong><br />
angesichts der Preissteigerungen aktualisiert – auf Stromkosten<br />
von 0,35 Cent pro kWh und Dieselkosten von 1,8 Euro pro<br />
Liter. Bei 15.000 Fahrkilometern im Jahr betragen die Kosten<br />
für den Diesel dann ungefähr 1.250 Euro, für den Strom beim<br />
E-Fahrzeug 809 Euro. Wenn man die staatlichen Förderungen<br />
mit einrechnet, spart man sich über eine Laufzeit von zehn<br />
Jahren mit dem Elektroauto rund 9.000 Euro im Vergleich<br />
zum Verbrenner. Das ist eine Pauschalrechnung, die natürlich<br />
schwankt, wenn sich Förderungen und Preise ändern oder<br />
wenn man an öffentlichen Ladesäulen tankt. Dennoch: Man<br />
muss bedenken, dass man die Rechnung nicht nur über den<br />
Kaufpreis und den Verbrauch machen darf. Ein E-Auto ist<br />
auch bezüglich Wartung viel günstiger,<br />
weil es über weniger Verschleißteile<br />
verfügt. Das bedeutet, dass<br />
zum Beispiel weder Zündkerzen<br />
noch der Auspuff ausgetauscht<br />
werden muss. Auch Betriebsflüssigkeiten<br />
wie das Motoröl müssen nicht gewechselt werden.<br />
Außerdem zahlt man fünf Jahre keine Autosteuer und auch danach<br />
nur etwa ein Fünftel der normalen Steuer. Nicht zuletzt<br />
ist die Versicherung in der Regel günstiger. Und dann kommt<br />
noch das Wichtigste: die Vorteile für die <strong>Umwelt</strong>.<br />
Radius: E-Fahrzeug-Besitzer wissen: Strom aufladen daheim ist<br />
viel günstiger als an der Ladesäule. Warum ist das eigentlich so?<br />
Und warum haben Ladesäulen so komplizierte Bezahlsysteme?<br />
H. Reiterer: Dass der Strom an den Ladesäulen teurer ist,<br />
liegt daran, dass eine aufwändige Infrastruktur zur Verfügung<br />
gestellt wird. Zurzeit zahlt man im Schnitt rund 50 Cent pro<br />
kWh, daheim rund 35 Cent, bei der Schnelladesäule liegt der<br />
Preis etwa bei 80 Cent. Das ist aber überall unterschiedlich.<br />
Die Bezahlsysteme sind tatsächlich kompliziert, aber zumindest<br />
ist es jetzt in Südtirol bei allen öffentlichen Säulen möglich, mit<br />
Kreditkarte zu bezahlen.<br />
Radius: Apropos Ladesäulen: Wie viele öffentliche Ladesäulen<br />
gibt es mittlerweile in Südtirol?<br />
H. Reiterer: Rund 250, wobei einige Gemeinden wie Bozen<br />
und Meran jetzt auch selbst Interesse haben, öffentliche<br />
Ladesäulen zu errichten. Ich denke, Südtirol ist im Moment<br />
gut aufgestellt, denn bei den neuen E-Autos nimmt auch die<br />
Reichweite der Batterien zu, sodass der Bedarf an Ladesäulen<br />
nicht rapide steigt.<br />
electrotechnic.<br />
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24 ELEKTROMOBILITÄT<br />
Radius: Wird das E-Fahrzeug das Fahrzeug<br />
der Zukunft sein? Viele meinen,<br />
es sei nur ein Übergang zu einer anderen<br />
Technologie.<br />
H. Reiterer: Ob und wann eine noch<br />
bessere Technologie kommt, ist<br />
schwer zu sagen. Aber auf absehbare<br />
Zeit wird das E-Fahrzeug dominierend<br />
sein.<br />
Radius: Kritiker sagen, die chemischen<br />
Stoffe wie Lithium und Kobalt seien<br />
auf der Welt nur begrenzt verfügbar,<br />
und deren Abbau sozial bedenklich –<br />
Stichwort Kinderarbeit.<br />
H. Reiterer: Alle Bodenschätze sind<br />
begrenzt verfügbar, Lithium und Kobalt<br />
ebenso wie Erdöl und Erdgas. Aber die<br />
Batterietechnologie entwickelt sich ja<br />
weiter. Man geht demnächst schon auf<br />
die neue Generation der Feststoffbatterien<br />
über, die eine größere <strong>Energie</strong>dichte<br />
haben. Das heißt, dass künftig<br />
weniger Rohstoffe für dieselbe <strong>Energie</strong>menge<br />
gebraucht werden. Außerdem<br />
sind viele Hersteller dabei, durch neue<br />
Technologien den Anteil am umstrittenen<br />
Kobalt in den Batterien zu senken<br />
oder zu eliminieren.<br />
Radius: Stimmt es, dass das Entsorgen<br />
der Batterien ein großes <strong>Umwelt</strong>problem<br />
darstellt?<br />
H. Reiterer: Die Recyclingfähigkeit der<br />
Batterien ist sehr hoch, über 90 Prozent<br />
der Anteile können wiederverwertet<br />
werden. Das aktuelle Problem ist, dass<br />
das Recycling für die Industrie derzeit<br />
noch zu teuer ist, und weil die Herstellung<br />
der Batterien gleichzeitig günstiger<br />
wird, besteht erst recht kein Anreiz<br />
mehr zur Wiederverwertung. Hier<br />
bräuchte es gesetzliche Bestimmungen,<br />
die zum Recycling verpflichten. Bezüglich<br />
der <strong>Umwelt</strong>fragen, die oft in Bezug<br />
auf die Batterien gestellt werden, gibt<br />
es eine ganze Reihe von Studien. Diese<br />
beweisen, dass Elektrofahrzeuge zwar<br />
nicht in der Produktion, aber über die<br />
gesamte Nutzungsdauer des Fahrzeuges<br />
deutlich umweltfreundlicher sind<br />
als Verbrenner und dass der Nachteil<br />
bei der Herstellung relativ schnell aufgeholt<br />
ist. Natürlich wäre es wichtig,<br />
dass der Strom, den die Fahrzeuge<br />
brauchen, aus nachhaltigen Quellen<br />
kommt. Generell aber denke ich, dass<br />
es sich bei solchen Kritiken häufig um<br />
Ablenkungsmanöver handelt.<br />
Radius: Wovon will man ablenken?<br />
H. Reiterer: Bei den Verbrennern hat<br />
man nie darüber diskutiert, wie und<br />
wo Öl gefördert wird, wie viel bei<br />
Transporten verloren geht und die<br />
Gewässer verschmutzt, dass Abgase<br />
unsere Luft verpesten und viele Fördergebiete<br />
immens unter <strong>Umwelt</strong>problemen<br />
leiden. Bei der E-Mobilität, die<br />
in Summe deutlich sauberer ist, sind<br />
die Folgen für die <strong>Umwelt</strong> scheinbar<br />
das größte Problem.<br />
E-Maschinen: Der Wald lebt auf<br />
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Niederstätter hat mit der Gemeindeverwaltung<br />
Welschnofen eine Vereinbarung zur Wiederaufforstung<br />
des Waldes im Bereich des Karersees getroffen, der vom<br />
Sturm Vaia 2018 heimgesucht wurde. Für je 100 Euro, die<br />
für die Anmietung einer elektrischen Maschine ausgegeben<br />
werden, wird ein Baum gepflanzt.<br />
Zwischen dem 29. und 30. Oktober 2018 wurden fast<br />
1.000 Hektar Land – das entspricht etwa 1.300 Fußballfeldern<br />
– durch die Wucht des Windes und des Regens des<br />
Sturms Vaia zerstört. Heute ist die Räumung des Materials<br />
abgeschlossen, und die Natur nimmt ihren Lauf, um neues<br />
Leben entstehen zu lassen. Doch die Landschaft ist nicht<br />
mehr dieselbe.<br />
Niederstätter nimmt sich daher des Waldes an und hat<br />
beschlossen, dieses Projekt zur Aufforstung zu starten. „Als<br />
Unternehmen haben wir beschlossen, dem Thema Nachhaltigkeit<br />
große Aufmerksamkeit zu schenken. Mit dieser Initiative<br />
können wir dies auf zwei Arten tun: zum einen, indem<br />
wir weiterhin neue emissionsfreie Fahrzeuge auf den Südtiroler<br />
Baustellen anbieten, und zum anderen, indem wir zur<br />
Anpflanzung von Bäumen beitragen, um den Wald an einem<br />
der faszinierendsten Flecken Südtirols wieder wachsen zu<br />
lassen“, so Daniela Niederstätter, Mitglied des Verwaltungsrats<br />
des Unternehmens. Von Dumpern über Radlader bis hin<br />
zu Baggern können Privatpersonen und Unternehmen alle<br />
Arten von umweltfreundlichen Maschinen mieten, um bei<br />
der Bepflanzung und Aufforstung des Waldes zu helfen.<br />
Niederstätter AG<br />
Achille-Grandi-Straße 1 | 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 061 141<br />
rent@niederstaetter.it | www.niederstaetter.it<br />
Foto © Franziska Gilli
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Fahren Sie grün in die Zukunft mit Selectra<br />
Seit einigen Jahren gewinnt die Elektromobilität zunehmend<br />
an Bedeutung und somit wächst auch das Interesse<br />
an intelligenten und nachhaltigen Ladeinfrastrukturen.<br />
Der Elektrogroßhandel Selectra ist auch in diesem Fall der<br />
richtige Ansprechpartner für Unternehmen und Privatpersonen<br />
und bietet die ideale Ladestation für zu Hause oder<br />
den Betrieb.<br />
Aufgrund der Tatsache, dass Elektrofahrzeuge<br />
dort aufgeladen werden, wo sie geparkt sind, ist<br />
die Bereitstellung geeigneter Ladelösungen von entscheidender<br />
Bedeutung.<br />
weitere Option wird beim Anstecken des Ladekabels das<br />
Fahrzeug erkannt und die Freigabe zum Aufladen erteilt.<br />
Dies vereinfacht nicht nur dem Anwender das Leben, nein,<br />
auch dem Betreiber der Ladeinfrastruktur, der nun auf komplette<br />
Anwender-Systemlösungen, sei es für Aufladungen,<br />
sei für Zahlungen, zurückgreifen kann. Im Sortiment von<br />
Selectra befindet sich zudem eine Reihe von Ladekabeln, die<br />
problemlos für alle Fahrzeuge geeignet sind und sowohl an<br />
Ladestationen als auch an Wallboxen mit Ladesteckdosen<br />
angeschlossen werden können. Das Team von Selectra berät<br />
Sie gerne rund um das Thema Elektromobilität. Im Hauptsitz<br />
in Bozen finden Sie garantiert die perfekte Lösung.<br />
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Zum breiten Sortiment des Unternehmens gehören beispielsweise<br />
die Wallbox-Ladestationen: Sie lassen sich in<br />
Privathäusern, Garagen oder in halböffentlichen Bereichen,<br />
wie z.B. auf Firmenparkplätzen für Mitarbeiter oder Kunden,<br />
problemlos installieren.<br />
Aber nicht nur das, auch die „klassischen“ Ladesäulen<br />
wurden modernisiert und technisch auf den neuesten Stand<br />
gebracht, um jetzt intelligenter, nachhaltiger zu sein und<br />
damit unkomplizierte Ladelösungen zu bieten. Durch eine<br />
MENNEKES LADELÖSUNGEN FÜR e-MOBILITÄT<br />
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Bäckerei<br />
Lemayr<br />
Investieren mit Leasing:<br />
die nachhaltige Alternative<br />
„Wer nachhaltig investiert, profitiert“: Das ist der Weg,<br />
den Europa einschlagen will. Unternehmen, die bei ihren<br />
Entscheidungen die Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft<br />
und <strong>Umwelt</strong> mitberücksichtigen, werden belohnt.<br />
Leasing ist ein Instrument, mit dem Betriebe ihre Investitionen<br />
besonders nachhaltig finanzieren können.<br />
Die nächsten zehn bis 15 Jahre stehen ganz im Zeichen<br />
des Umbaus der Wirtschaft. Die Taxonomieverordnung<br />
der EU lässt dazu keine Zweifel offen. Diese beeinflusst, wie<br />
Betriebe künftig arbeiten werden. Banken und Finanzierungsgesellschaften<br />
üben eine wichtige Steuerungsfunktion aus.<br />
Wer sich nachhaltig entwickeln möchte, bekommt Finanzierungen<br />
zu besseren Bedingungen als jemand, der Gewinne<br />
um jeden – ökologischen und sozialen – Preis realisieren will.<br />
Gemeinsamer Einsatz nötig<br />
Auch bei der Hypo Vorarlberg Leasing, dem führenden<br />
Leasingfinanzierer in der Region Südtirol-Trentino, spielen<br />
Nachhaltigkeitsaspekte eine immer wichtigere Rolle.<br />
Dahinter steht die Überzeugung, dass die nachhaltige Weiterentwicklung<br />
von Wirtschaft und Gesellschaft des gemeinsamen<br />
Einsatzes aller Akteure bedarf – Politik, Unternehmen<br />
und Finanzdienstleistern.<br />
Eine wesentliche Stärke Südtirols ist seine erstaunliche<br />
Vielfalt an Betrieben unterschiedlichster Dimensionen und<br />
Branchen. Jeder Einzelne kann seinen Beitrag zur Nachhaltigkeit<br />
leisten, dabei muss es nicht immer um die ganz großen<br />
Projekte gehen. Manchmal genügt selbst der Austausch einer<br />
älteren Maschine oder Anlage im Betrieb, um die <strong>Energie</strong>bilanz<br />
des Unternehmens zu verbessern und gleichzeitig Kosten<br />
zu sparen. Zu den Kunden von Hypo Vorarlberg Leasing<br />
zählt bereits eine Reihe von Betrieben, auch solche, die aus<br />
dem Handwerk kommen, wie etwa die Bozner Bäckerei<br />
Lemayr, die erst kürzlich mittels Leasing ihre Produktion auf<br />
den neuesten Stand brachte.<br />
„Nachhaltig“ finanziert<br />
Bei der Wahl der passenden Finanzierung bietet sich für immer<br />
mehr Betriebe das Leasing an. Warum? Mittels Leasing<br />
wird die neue Maschine oder Anlage zur genau planbaren –<br />
und betriebswirtschaftlich nachhaltigen – Investition: Statt<br />
der großen Kaufsumme werden kleine Leasingraten fällig, die<br />
noch dazu steuerlich abgesetzt werden können. Ein weiterer<br />
Vorteil: Der Unternehmer profitiert ab der Übernahme von<br />
dem geleasten Objekt, das mit Beginn des Leasingvertrags<br />
bereits voll zum Unternehmenserfolg beiträgt. Die Maschine<br />
finanziert sich so quasi selbst. Hypo Vorarlberg Leasing bietet<br />
seit diesem Jahr verstärkt das Leasing von Maschinen an.<br />
Die Gesellschaft ist seit über drei Jahrzehnten am Südtiroler<br />
Markt aktiv und eine Tochter der Hypo Vorarlberg Bank, die<br />
heuer ihr 125-jähriges Bestehen feiert.<br />
Michael Meyer, Delegierter des Verwaltungsrates, (rechts im Foto) und<br />
Christian Fischnaller, Vertriebsdirektor (links im Foto)<br />
Hypo Vorarlberg Leasing AG<br />
Galileo-Galilei-Straße 10 H | 39100 Bozen<br />
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Wasserstoffpionier bald in Pfalzen<br />
Sonne, Wind und Wasserkraft könnten heute schon mehr<br />
<strong>Energie</strong> liefern, als wir verbrauchen. Aber erneuerbare<br />
<strong>Energie</strong> ist nicht immer dann verfügbar, wenn wir sie<br />
benötigen. Eine Lösung für dieses Problem hat das Unternehmen<br />
GKN Hydrogen entwickelt, das derzeit in Pfalzen<br />
ein neues internationales Kompetenzzentrum für Wasserstoffspeichersysteme<br />
einrichtet.<br />
Anfang August unterzeichnete die GKN Hydrogen Italy<br />
GmbH mit der Alpinholz KG aus Pfalzen einen langfristigen<br />
Mietvertrag zum Aufbau eines neuen Entwicklungs- und<br />
Produktionsstandortes in Pfalzen. Ziel ist es, die Fertigungskapazitäten<br />
des jungen Unternehmens im Bereich der Wasserstoffspeicherung<br />
weiter auszubauen.<br />
Wetter- und standortunabhängig<br />
Doch worum geht es eigentlich? Ausgehend von der Tatsache,<br />
dass die Zukunft des Planeten nur über die „Erneuerbaren“<br />
führt, braucht es Möglichkeiten zur Speicherung von <strong>Energie</strong> aus<br />
Sonne, Wind und Wasser. Schließlich muss auch grüne <strong>Energie</strong><br />
unabhängig von Wetter, Jahreszeiten und Standort zur Verfügung<br />
stehen, um konkurrenzfähig zu sein. Das heutige Unternehmen<br />
GKN Hydrogen hat in den vergangenen Jahren – damals noch<br />
als Start-up innerhalb der GKN Sinter Metals in Bruneck – nach<br />
Lösungen für diese Herausforderung gesucht. Und gefunden.<br />
Jederzeit verfügbare <strong>Energie</strong><br />
Kern des neu entwickelten Systems ist die Speicherung von<br />
Wasserstoff in Metallhydriden. Das kann man sich folgendermaßen<br />
vorstellen: <strong>Energie</strong> aus Wind, Wasser und Sonne wird<br />
in Wasserstoff umgewandelt. Die Wasserstoffmoleküle fließen<br />
dann in das Innere eines Speichers und verbinden sich mit Metall<br />
zu Metallhydriden. Diese Metallhydride können Jahrzehnte<br />
ohne Verluste überdauern. Sie gelten als die sicherste und zuverlässigste<br />
Methode, Wasserstoff zu speichern. Wenn <strong>Energie</strong><br />
benötigt wird, wird der im Metall eingelagerte Wasserstoff aus<br />
dem Speicher gelöst und in Wärme und <strong>Energie</strong> umgewandelt.<br />
Das Abfallprodukt ist reinstes Wasser. Das modulare System<br />
ermöglicht maximale Vielseitigkeit bei der Implementierung<br />
von netzunabhängiger <strong>Energie</strong>versorgung in Gebäuden, im<br />
Industrie- und Transportsektor.<br />
Das Kompetenzzentrum der GKN Hydrogen wird voraussichtlich<br />
im ersten Quartal 2023 nach Pfalzen ziehen und wird in<br />
der Zukunft 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.<br />
Weiterhin werden junge Ingenieure und Ingenieurinnen<br />
sowie Fachkräfte gesucht, die sich mit ihren Fähigkeiten für<br />
umweltfreundliche <strong>Energie</strong>systeme einsetzen möchten.<br />
Das Unternehmen<br />
GKN Hydrogen ist aus der GKN Powder Metallurgy hervorgegangen<br />
und wurde im Mai 2021 gegründet. Es produziert und<br />
vermarktet Anlagen und Lösungen für die Nutzung von grüner<br />
elektrischer <strong>Energie</strong> und Wasserstoff. Die Grundlage der Technologie<br />
wurde in den vergangenen Jahren im ehemaligen Schwesterunternehmen<br />
GKN Sinter Metals in Bruneck entwickelt. Seit der<br />
Ausgründung der Wasserstofftechnologie baute GKN Hydrogen<br />
sein Produkt- und Dienstleistungsangebot stetig aus und entwickelte<br />
sich zum Wasserstoffspeicherexperten. Seit August <strong>2022</strong><br />
wird die GKN Hydrogen von Melrose Industries PLC als eigenständiges<br />
und weltweit operierendes Unternehmen geführt. Aus<br />
diesem Grund musste auch für den Standort in Südtirol ein neuer<br />
Platz gesucht werden. Den hat man nun in Pfalzen gefunden.<br />
GKN Hydrogen<br />
Fabrikstraße 5 | 39031 Bruneck<br />
Tel. 0474 570 211<br />
info@gknhydrogen.com | www.gknhydrogen.com<br />
www.linkedin.com/company/gkn-hydrogen/
28<br />
Foto © DLife<br />
Sind Brennstoffzellen<br />
umweltfreundlich?<br />
Die Brennstoffzelle gilt als Zukunftstechnologie<br />
in der Elektromobilität.<br />
Sind Brennstoffzellen umweltfreundlicher<br />
als andere Technologien? Grundsätzlich<br />
sei festgehalten, dass die<br />
Brennstoffzelle kein <strong>Energie</strong>träger ist,<br />
sondern ein Gerät, das die chemisch<br />
gespeicherte <strong>Energie</strong> von H2 (Wasserstoff)<br />
in Strom umsetzt.<br />
Der Wasserstoff-Pionier<br />
Dr. Walter Huber,<br />
IIT<br />
So wie ein Transformator nur ein<br />
Gerät zur Umsetzung von Stromvarianten<br />
ist, aber kein <strong>Energie</strong>träger? Als<br />
Antwort auf die eingangs gestellte Frage<br />
gilt ein klares Ja als Antwort, wenn<br />
man davon ausgeht, dass Wasserstoff<br />
aus lokal verfügbarer und erneuerbarer<br />
<strong>Energie</strong> erzeugt wird. In der Zukunft<br />
könnten wir mit Brennstoffzellenautos<br />
fahren, welche mit<br />
„grüner <strong>Energie</strong>“<br />
erzeugten<br />
Wasserstoff in<br />
Strom verwandeln.<br />
Das<br />
Null-Emissionsauto<br />
wäre<br />
damit Wirklichkeit.<br />
Zugleich<br />
könnten in den<br />
Kellern unserer<br />
Häuser kleine<br />
Blockheizkraftwerke stehen – ebenfalls<br />
basierend auf Brennstoffzellentechnik.<br />
Dazu Walter Huber, der Südtiroler<br />
Wasserstoff-Pionier: „Die Brennstoffzellentechnik<br />
zwingt uns dazu, lokal<br />
verfügbare erneuerbare Rohstoffe<br />
zu verwenden. Wir stehen aber erst<br />
am Beginn einer starken Entwicklung.<br />
Brennstoffzellen sind immer in<br />
Zusammenhang mit H2 zu sehen und<br />
werden in vielen Bereichen ihren Siegeszug<br />
antreten.“ Die Brennstoffzelle<br />
verbrennt keinen Brennstoff, sondern<br />
setzt ihn chemisch bei ca. 50 bis 70° C<br />
um, erzeugt dabei auch keine Stickoxide<br />
und andere Schadstoffe, was jeder<br />
Verbrennungsprozess tut. Übrig bleibt<br />
ausschließlich Wasserdampf.<br />
Die Stromproduktion ist entscheidend<br />
Schema der Wasserstoff-Produktion auf dem Gelände von MPREIS<br />
Nur: Ist das, was technisch bereits<br />
möglich ist, auch sinnvoll für die<br />
<strong>Umwelt</strong>? Zunächst muss aus Strom<br />
Wasserstoff erzeugt werden. Dieser<br />
wird ins Auto getankt, im Auto wird<br />
aus Wasserstoff wieder Strom erzeugt.<br />
Diese doppelte Umwandlung senkt im<br />
herkömmlichen Vergleich die Effizienz.<br />
Allerdings sind solche Vergleiche<br />
nicht zielführend, wenn man berücksichtigt,<br />
dass der Strom zur Wasserstoff-Erzeugung<br />
aus im Überfluss<br />
erzeugter und nicht sofort genutzter<br />
<strong>Energie</strong> von Solar-, Wind- und Wasserkraftwerken<br />
kommt. Aktuell werden<br />
Wasserkraft, Windkraft- und Solaranlagen<br />
schlicht vom Netz genommen,<br />
wenn zu viel Strom auf dem Markt ist.<br />
Die Öko-<strong>Energie</strong> geht damit ungenutzt<br />
verloren. Die Brennstoffzelle wird eine<br />
wichtige Zukunftstechnologie sein,<br />
wenn Strom aus Wasser-, Wind- und<br />
Solarenergie in Form von Wasserstoff<br />
zwischengespeichert wird.<br />
Mit der Speicherung in Form von Wasserstoff<br />
wird der Strom aus erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n 24 Stunden verfügbar,<br />
kann somit auch als Grundlaststrom<br />
eingesetzt werden. Dazu Walter Huber<br />
weiter: „Es macht keinen Sinn, ein einziges<br />
Gerät in einem System zu bewerten,<br />
sondern es muss bewertet werden,<br />
was das System bringt, wenn es auf<br />
Wasserstoff umgestellt wird. Wenn die<br />
Gesamtnutzung von Strom und Wärme<br />
aus lokalen erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />
kommt und einen Wirkungsgrad von<br />
90 Prozent aufweist, was gibt es da zu<br />
kritisieren – besser wäre nachmachen.“
WASSERSTOFF<br />
29<br />
MPREIS setzt auf Wasserstoff<br />
Das Land Südtirol betreibt in Bozen<br />
Süd seit über zehn Jahren eine<br />
Wasserstoffanlage – und war in der<br />
Region sogar einmal Vorreiter in<br />
dieser Technologie. Leider hat man<br />
diese Vorreiterrolle aus unerklärlichen<br />
Gründen abgegeben. Derzeit<br />
tut sich nördlich des Brenners in<br />
Sachen Wassersstoff wesentlich mehr.<br />
Von der MPREIS- Gruppe wird eine<br />
Wasserstoffproduktion in Betrieb<br />
genommen, und in weiterer Folge<br />
wird Schritt für Schritt die gesamte<br />
LKW-Flotte von MPREIS auf CO 2-<br />
freien Wasserstoffantrieb umgestellt.<br />
Möglich macht das die Wasserstoffinitiative<br />
von MPREIS, ein in Tirol<br />
und auch weit darüber hinaus einzigartiges,<br />
innovatives Projekt. Darum<br />
kommt der Strom, der dafür benötigt<br />
wird, auch zu 100 Prozent aus Tiroler<br />
Wasserkraft – einem von MPREIS<br />
selbst betriebenen E-Werk. Auch vom<br />
Projektpartner TIWAG könnte Strom<br />
aus Wasserkraft bezogen werden.<br />
Foto © Stephan Liebl<br />
Wasserstoff auch zum Backen<br />
Zudem verwendet MPREIS den Wasserstoff<br />
auch zum Backen in seiner Bäckerei<br />
und Konditorei. Zusammen mit<br />
der LKW-Flotte kommt das Tiroler Unternehmen<br />
auf einen Gesamtwirkungsgrad<br />
von 90 Prozent. Gemeinsam mit<br />
den Tiroler Technologiepartnern FEN<br />
Systems, ILF und TIWAG/TINETZ<br />
sowie dem Schweizer Unternehmen<br />
IHT wird MPREIS so zum Vorreiter für<br />
eine nachhaltigere, umweltfreundlichere<br />
und lebenswertere Zukunft. Auch<br />
der Spezialist für Wasseraufbereitung<br />
Wasser-Aufbereitungsanlage von Grünbeck<br />
Grünbeck setzt seine Technologien nun<br />
für die Wasserstofferzeugung ein. Das<br />
Unternehmen liefert maßgeschneiderte<br />
Wasseraufbereitungsanlagen für ein optimales<br />
Betreiben von Elektrolyseuren.<br />
Fast überall lassen sich damit fossile<br />
<strong>Energie</strong>träger ersetzen, und es lässt sich<br />
eine <strong>Energie</strong>versorgung ohne Treibhausgase<br />
schaffen, die zudem unabhängig<br />
von Gas-, Öl- und Kohleimporten<br />
ist. Grünbeck-Chef Günther Stoll ist<br />
fest davon überzeugt, dass die Wasserstoff-Technologie<br />
ganz wesentlich zur<br />
<strong>Energie</strong>wende beitragen wird.<br />
H<br />
H<br />
Stoff der Zukunft<br />
Klimaneutral mit H 2 -Effekt: Grünbeck ist Ihr Partner im Wandel<br />
Wasser ist eine wertvolle Ressource. Genau deshalb haben wir es uns bei Grünbeck zur Aufgabe<br />
gemacht, diese in ihrer bestmöglichen Qualität und Form zur Verfügung zu stellen. Mit unseren<br />
Verfahren der Wasseraufbereitung tragen wir dazu bei, die Nutzung von grünem Wasserstoff<br />
möglich zu machen. Gemeinsam „Wasser verstehen“ für eine nachhaltigere Zukunft.<br />
Grünbeck Italia S.r.l. | Via Strada Nuova, 24 | 37024 Negrar (VR)<br />
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30<br />
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Lösungen mit Wasserstoff<br />
Hydrocell ist eine aufstrebende Firma, die Lösungen<br />
für viele anstehende Probleme im <strong>Energie</strong>sektor mit<br />
Wasserstoff entwickelt. Ihr Know-how kommt von den<br />
Eigentümern, die zum Teil langjährige Erfahrungen in<br />
der Wasserstoff-Technologie besitzen. Ein Beitrag von<br />
Dr. Walter Huber.<br />
Klimawandel, die Verfügbarkeit von erneuerbaren <strong>Energie</strong>quellen<br />
lokaler Herkunft als Strom-Grundlast zu nutzen,<br />
das heißt für 24/7/365 verfügbar zu machen, geht nur<br />
mit spezifischen Speichertechnologien und dem Zusammenführen<br />
verschiedener Produktionsverfahren aus unterschiedlichen<br />
Bereichen. Man nennt dies die Sektorenkopplung.<br />
Stromspeicherung steht derzeit noch im Hintergrund<br />
Ohne die Möglichkeit, elektrische <strong>Energie</strong> zu speichern,<br />
kann die vielzitierte <strong>Energie</strong>wende mit erneuerbaren <strong>Energie</strong>quellen<br />
nicht gelingen und die fossilen <strong>Energie</strong>n ersetzen.<br />
Erneuerbare <strong>Energie</strong>quellen wie die Photovoltaik oder<br />
Windenergie produzieren nur Strom, wenn die Sonne scheint<br />
oder der Wind weht, was weder programmierbar noch steuerbar<br />
ist. Auch unsere Wasserkraft produziert das Jahr über<br />
ca. doppelt so viel grünen Strom, als wir selbst brauchen.<br />
Zwar wird im Sommer viel Strom produziert, aber im Winter<br />
ist Strom Mangelware, obwohl gerade dort der Verbrauch<br />
stark ansteigt. Hydrocell hat einen Langzeitspeicher entwickelt,<br />
der große Mengen an Strom mit Wasserstoff vom<br />
Sommer auf den Winter speichert. Mit mehreren Gigawattstunden<br />
Speicherfähigkeit kann die Lücke zwischen Sommer<br />
und Winter geschlossen werden. Jede Größenordnung ist<br />
machbar, es hängt vom Anwendungssystem ab.<br />
v.l.: Walter Huber, Karl Manfredi, Federico Giudiciandrea, Thilo Mazzarol<br />
Foto © Michael Della Giustina<br />
Aus Biogas wird Wasserstoff<br />
Ein weiteres System in Bearbeitung ist die Nutzung von<br />
Biogas aus tierischen Abfällen zur Produktion von Biomethan<br />
und daraus von Wasserstoff, an dem wir derzeit<br />
arbeiten. Biogas ist in den Wintermonaten verstärkt<br />
vorhanden, da die Tiere ab Herbst wieder von den Almen<br />
und Weiden in die Ställe zurückkehren. Damit ist diese<br />
H2-Produktionsintensität komplementär zu jener aus Wasserkraft<br />
in den Wintermonaten. Außerdem hilft sie den<br />
Biogasanlagen, wirtschaftlich weiterzuarbeiten. Würden in<br />
Südtirol alle Vergärungsanlagen zur Wasserstoffproduktion<br />
genutzt, könnten damit 30 bis 40 Prozent des derzeit<br />
benutzten fossilen Erdgases durch eigenes Biomethan ersetzt<br />
werden. Dass dabei auch ein wertvoller organischer<br />
Dünger anfällt, der andere Dünger aus weit entfernten<br />
Ländern ersetzt, ist ein großer Nutzen für die Landwirtschaft<br />
und die <strong>Umwelt</strong>.<br />
Umfassende Beratung<br />
Hydrocell entwickelt maßgeschneiderte Konzepte in<br />
allen Bereichen, bietet auch technische Umsetzungen<br />
von Projekten an. Hydrocell vermittelt und installiert<br />
H2-Betankungsgeräte wie Zapfsäulen, Kompressoren usw.<br />
der Firma Maximator Deutschland. Alle derzeitigen und<br />
geplanten Formen der Betankung für PKW, LKW, Busse<br />
und für Spezialgeräte werden damit bedient.<br />
Demnächst wird Hydrocell auch mobile Lösungen<br />
zur H2-Versorgung von Tankstelle sowie für Anwendungen<br />
abseits von üblichen Tankstellen und Produktionsanlagen<br />
anbieten.<br />
Systemlösungen mit Wasserstoff auf dem <strong>Energie</strong>sektor<br />
sind ganzheitliche Lösungen, die umweltgerecht,<br />
ökonomisch ertragreich und wertsteigernd sind.<br />
Hydrocell GmbH<br />
Alessandro-Volta-Straße 13 A | 39100 Bozen<br />
Tel. 0472 273 654<br />
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31<br />
Vinschger<br />
Synergien<br />
Seit Mitte Mai <strong>2022</strong> ist das neue<br />
Kraftwerk samt neuer Druckleitung<br />
zwischen Stilfserbrücke und Prad in<br />
Betrieb. Das wohl größte Bauprojekt<br />
im Vinschgau seit Jahren ist auch ein<br />
Vorzeigeprojekt in puncto Synergien.<br />
Die Errichtung der Druckleitung<br />
wird auch dazu genutzt, eine<br />
neue Beregnungs- sowie Trinkwasserleitung<br />
zu verlegen, und auf der<br />
Trasse der Druckrohrleitungen wurde<br />
das erste Teilstück der Radaufstiegsroute<br />
zwischen Prad und Stilfser<br />
Brücke errichtet. Die <strong>Energie</strong><br />
Werk Prad Genossenschaft suchte<br />
bereits seit Jahren nach Möglichkeiten,<br />
den Suldenbach hydroelektrisch<br />
besser zu nutzen. Das alte Kraftwerk<br />
Mühlbachwerk 1 konnte dem wachsenden<br />
Strombedarf der Genossenschaftsmitglieder<br />
nicht mehr gerecht<br />
werden. Im Vordergrund stand dabei<br />
eine bedarfs- und nutzungsgerechte<br />
Anlagengröße, denn die Schüttmenge<br />
des Suldenbaches bot und bietet<br />
dafür ausreichend Potenzial.<br />
Unter dem neuen Namen <strong>Energie</strong>werk<br />
Suldenbach ist das neue<br />
Kraftwerk nun in Betrieb und kann<br />
pro Jahr rund 21 Millionen Kilowattstunden<br />
Strom produzieren. Das<br />
neue Kraftwerk – angetrieben über<br />
eine Peltonturbine der Firma Troyer –<br />
erzeugt somit ungefähr dreimal so viel<br />
Strom wie die drei alten Turbinen,<br />
die im Zuge des Umbaus weichen<br />
mussten. Zum Herzstück des Kraftwerks<br />
gehört neben der 4-düsigen Peltonturbine,<br />
welche die bisherigen drei<br />
kleinen Turbinen (Kaplan, Francis<br />
und Pelton) ersetzt, die neue 3,3 Kilometer<br />
lange Druckleitung (1.200 Millimeter),<br />
die von der neu errichteten<br />
Fassungsstelle mit einem hochmodernen<br />
Entsandersystem in Stilfser Brücke<br />
bis zum Krafthaus führt. Obgleich<br />
es sich um ein Infrastruktur-Projekt<br />
handelt, wurde auch auf architekto-<br />
ÜBER 50 JAHRE modernes Bauen mit Tradition<br />
Kapelle in Marmorbeton<br />
Grundschule Eyrs<br />
Wohnanlage Lisa Prad<br />
Vinschgaustraße 39, I-39023 Eyrs/Laas | Tel. 0473 739 762 | info@schoenthaler-soehne.it
32 KRAFTWERK SULDENBACH<br />
nische Besonderheiten geachtet. Die<br />
Außenfassade wurde in den Sandfarben<br />
des Suldenbaches bzw. Trafoibaches<br />
gestaltet. Im Dachgeschoss des<br />
Gebäudes entstand ein Sitzungssaal,<br />
der einen spannenden Blick auf das<br />
Innere des Turbinenraumes mit Zulaufstrecke,<br />
Turbinengehäuse und den<br />
wuchtigen Generator bietet.<br />
Mammutprojekt mit vielen Vorteilen<br />
Der Bau der neuen Druckleitung für<br />
das Suldenbach-Kraftwerk gab den<br />
Anstoß für drei weitere Bauprojekte,<br />
die schließlich – wenngleich es<br />
sich um unterschiedliche Bauherren<br />
handelte – gemeinsam abgewickelt<br />
wurden. So wurde eine neue Beregnungsleitung<br />
mit sauberem Wasser<br />
aus dem Tramentanbach errichtet<br />
(Bauherr: Bonifizierungskonsortium<br />
Vinschgau) sowie entlang der Trasse<br />
der Druckleitung eine Radweg-<br />
Aufstiegsspur zum Stilfser Joch<br />
vorbereitet. Die Gemeinde Prad hat<br />
im Zuge des Großbauprojektes auch<br />
die Verlegung einer neuen Trinkwasserleitung<br />
in die Wege geleitet, und<br />
nicht zuletzt wurde sogar die Staatsstraße<br />
zwischen Prad und Stilfser<br />
Brücke versetzt. Die Abwicklung<br />
von gleich vier Bauvorhaben in<br />
diesem Ausmaß und mit so vielen<br />
beteiligten Bauherren ist einzigartig<br />
im Vinschgau. Synergien konnten<br />
optimal genutzt werden.<br />
Unter Federführung der EWP<br />
Genossenschaft und des Verfahrensverantwortlichen<br />
Michael<br />
Wunderer wurden die Arbeiten von<br />
der Bietergemeinschaft bestehend<br />
aus den lokalen Unternehmen Mair<br />
Josef & Co. KG, Hofer Tiefbau<br />
GmbH und Marx Hoch- und Tiefbau<br />
AG durchgeführt.<br />
Höchste Qualität und geringe <strong>Umwelt</strong>belastung<br />
Die Umsetzung von gleich mehreren<br />
und doch miteinander verbundenen<br />
Bauprojekten war auch für die<br />
Bietergemeinschaft Mair Josef, Hofer<br />
Tiefbau und Marx Hoch- und Tiefbau<br />
in dieser Größenordnung neu. Dank<br />
umfassender und guter Planung,<br />
viel Vertrauen der Bauherren, guter<br />
Materiallogistik und Baustellenorganisation<br />
konnten die Arbeiten jedoch<br />
in kurzer Bauzeit und mit geringer<br />
<strong>Umwelt</strong>belastung realisiert werden.<br />
Höchste Qualität beim Materialeinbau<br />
gewährleisten und dabei die<br />
<strong>Umwelt</strong>belastung während der Bauarbeiten<br />
so minimalinvasiv wie möglich<br />
zu halten: Das war den Bauträgern besonders<br />
wichtig. So haben die Baufirmen<br />
alles wiederverwendbare Aushubmaterialien<br />
vor Ort aufbereitet und<br />
auf der Baustelle wieder eingebaut.<br />
Materialaufbereitung „Just in time“<br />
Die Materialaufbereitung erfolgte<br />
nach dem Prinzip „Just in time“, das<br />
heißt, das Aushubmaterial wurde zu<br />
den Lagerflächen transportiert, und<br />
in der Gegenfahrt von der Lagerfläche<br />
zur Baustelle wurde bereits das<br />
aufbereitete Material zurück auf die<br />
Baustelle gebracht. Somit konnte die<br />
Verkehrsbelastung um bis zu 50 Prozent<br />
reduziert werden, und auch die<br />
Baustelleneinrichtungsflächen konnten<br />
minimalinvasiv gehalten werden.<br />
Für die Aufbereitung wurden mobile<br />
Brech- und Siebanlagen verwendet, die<br />
das Material mittels Backenbrecher,<br />
auf die vom Geologen vorgegebene<br />
Korngröße, gebrochen haben. Das<br />
abgesiebte Feinmaterial wurde dann<br />
je nach Beschaffenheit für die Rohrbettung<br />
bzw. für die anschließende<br />
Begrünung wiederverwendet.<br />
Verlegung der Hauptleitung<br />
Herzstück des Bauprojektes ist ohne<br />
Zweifel die 3,3 Kilometer lange Druckleitung<br />
mit einem Durchmesser von<br />
1200 Millimetern. Die Schweiß arbeiten<br />
an der Hauptleitung aus Stahl erfolgten<br />
durch IDROWELD, einem Experten<br />
im Bereich Druckrohrleitungsbau. Das<br />
Anliefern und Einheben erfolgte, wo<br />
immer es möglich war, vom Suldenbach<br />
aus, um die Verkehrsbehinderungen auf<br />
der Staatsstraße auf ein Minimum zu reduzieren.<br />
Das Rohr wurde mit Material<br />
mit Größtkorn 25 Millimeter verfüllt<br />
und seitlich lagenweise verdichtet. Für<br />
die Bettung der Rohre hingegen wurden<br />
ausschließlich Naturmaterialien verwendet.<br />
Die rechtzeitigen Lieferungen der<br />
Rohrdruckleitungen über die Türkei<br />
nach Prad waren noch eine besondere<br />
Herausforderung, da die Bestellung erst<br />
im Herbst 2021 erfolgen konnte und<br />
Über 40 Jahre fundierte rfahrun<br />
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Mair Josef & Co. KG des Mair Klaus - Kiefernhainweg 98 - 39026 Prad am Stilserjoch - Tel: 0473 730261 - info@mairjosef.it<br />
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33<br />
Freiverlegter Trassenabschnitt auf auskragendem Bauwerk mit<br />
Druckleitung aus Stahl (1.200 Millimeter), Beregnungsleitung aus Gusseisen<br />
(500 Millimeter), Trinkwasserleitung aus Gusseisen (200 Millimeter)<br />
Erdverlegter Trassenabschnitt mit Druckleitung aus Stahl<br />
(1.200 Millimeter), Beregnungsleitung aus Gusseisen<br />
(500 Millimeter), Trinkwasserleitung aus Gusseisen (200 Millimeter)<br />
es witterungsbedingt in der Türkei zu<br />
erheblichen Verzögerungen gekommen<br />
war. Doch am 21. Februar <strong>2022</strong> trafen<br />
die ersten Stahlrohre mit zweimonatiger<br />
Verspätung in Prad ein. Die Leitung wurde<br />
am 29. März <strong>2022</strong> fertig verlegt und<br />
Mitte Mai in Betrieb genommen. Die<br />
Trassierung war zu diesem Zeitpunkt<br />
von den ausführenden Unternehmen<br />
bereits so gut vorbereitet worden, sodass<br />
sofort mit der Verlegung gestartet werden<br />
konnte. Das Wetter hat außerdem<br />
über den ganzen Winter mitgespielt,<br />
sodass es hier zu keinen Verzögerungen<br />
gekommen ist. Nichtsdestotrotz waren<br />
die Bedingungen und die Arbeiten<br />
zwischen Straße und Bach nicht einfach<br />
und musste gut koordiniert werden.<br />
Auch die äußerst knappe Kernbauzeit<br />
in den Wintermonaten von knapp sechs<br />
Monaten war für die ausführenden<br />
Baufirmen eine Herausforderung.<br />
Sechs Bauherren und ein Bauprojekt<br />
Eine der größten Herausforderungen<br />
war sicherlich, alles unter einen<br />
Hut zu bringen und dabei auch die<br />
zeitliche Abwicklung nicht aus den<br />
Augen zu verlieren. Denn neben der<br />
<strong>Energie</strong> Werk Prad Genossenschaft<br />
und der E-Werk Stilfs Genossenschaft<br />
waren mit der Bezirksgemeinschaft<br />
Vinschgau in Bezug auf die Radroute,<br />
dem Amt für Straßenbau in Bezug auf<br />
die Verlegung bzw. Entschärfung von<br />
zwei Straßenabschnitten entlang der<br />
Stilfser-Joch-Straße, dem Beregnungskonsortium<br />
Vinschgau in Bezug auf die<br />
Neuverlegung der Beregnungsleitung<br />
und der Gemeinde Prad in Bezug auf<br />
die Trinkwasserleitung insgesamt sechs<br />
Bauherren unter Federführung der<br />
EWP Genossenschaft am Werk. Die<br />
Planungsarbeiten erbrachte das Planungsbüro<br />
Patscheider & Partner.<br />
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Natürliches Badevergnügen<br />
Die Notwendigkeit von Nachhaltigkeit<br />
und der Wunsch nach Freizeitvergnügen<br />
lassen sich nicht immer gut<br />
vereinbaren. Doch wo Bedürfnisse<br />
entstehen, wird auch nach Lösungen<br />
gesucht. So sind wohl die chlorfreien<br />
und naturnahen Schwimmteiche und<br />
Biopools entstanden. Badespaß ohne<br />
Chemie – wie und warum das funktioniert.<br />
Hier sind die Antworten.<br />
Schwimmen im See – wer das schon<br />
einmal ausprobiert hat, weiß das natürliche,<br />
chlorfreie Ambiente zu schätzen.<br />
Doch nicht überall gibt es Seen,<br />
und nicht jeder traut sich, ohne Boden<br />
unter den Füßen zu schwimmen. Gute<br />
Alternativen für Naturliebhaber bieten<br />
da Schwimmteiche oder Biopools, auch<br />
Naturpools genannt.<br />
Tatsächlich erfreut sich das Badevergnügen<br />
in biologisch aufbereitetem<br />
Wasser immer größerer Beliebtheit.<br />
Schwimmteich oder Biopool?<br />
Worin liegt aber nun der Unterschied<br />
zwischen einem Schwimmteich und<br />
einem Biopool? Welche Lösung eignet<br />
sich für welchen Zweck? Grundsätzlich<br />
handelt es sich bei beiden Arten<br />
um biologisch aufbereitete Badegewässer,<br />
die also ohne Chlorzusatz funktionieren.<br />
Kein Chlor bedeutet keine<br />
Chemie und damit auch Badespaß für<br />
Menschen, die Chlor schlecht oder gar<br />
nicht vertragen, und für solche, die aus<br />
gesundheitlichen oder <strong>Umwelt</strong>schutzgründen<br />
ein „Naturschwimmbad“<br />
bevorzugen.<br />
Ein Schwimmteich ist allerdings ganz<br />
anders aufgebaut als ein Biopool.<br />
Jörg Platter von Platter Biopools in<br />
Eppan erklärt den Unterschied: „Beim<br />
Schwimmteich handelt es sich um ein<br />
stehendes Gewässer, das sich vor allem<br />
durch eine bestimmte Kombination<br />
von Wasserpflanzen selbst reinigt.“<br />
Die Zone mit den Pflanzen ist dabei<br />
– von außen unsichtbar –<br />
vom Schwimmbereich<br />
abgegrenzt, sodass keine<br />
oder nur einige Sedimente<br />
oder Pflanzenteile<br />
in diesen Bereich<br />
gelangen können.<br />
Der Bio- oder Naturpool<br />
hingegen ist ein Fließgewässer:<br />
„Das bedeutet, dass<br />
das Wasser ständig durch<br />
einen Kiesfilter fließt und auf diese<br />
Weise gereinigt wird.“ Auf dem Kies<br />
bilde sich, ähnlich wie in einem Bach,<br />
eine Lebensgemeinschaft aus Mikroorganismen,<br />
Algen und Bakterien, der<br />
sogenannte Biofilm: „Dieser entzieht<br />
dem Wasser alle Nährstoffe, womit sich<br />
keine Algen bilden können und es auf<br />
diese Weise biologisch stabil und sauber<br />
bleibt.“<br />
Platz- und <strong>Energie</strong>verbrauch<br />
Jörg Platter,<br />
Geschäftsführer<br />
Der Biopool ist in der Umsetzung<br />
recht praktisch, da er wie ein<br />
Schwimmbad konstruiert werden<br />
kann, das Schwimmen sich aber<br />
dennoch wie in einem See anfühlt.<br />
Allerdings: Um das Wasser in den Filter<br />
zu saugen, bedarf es Strom und damit<br />
<strong>Energie</strong>, wenngleich mit geringem<br />
Verbrauch, da die Pumpen meist mit<br />
Niederspannung angetrieben werden.<br />
Außerdem müssen leichte Beläge auf<br />
Boden und Wänden regelmäßig mit<br />
einem Poolroboter entfernt werden.<br />
Mit weniger <strong>Energie</strong> kommt der<br />
Schwimmteich aus. Hierbei wird die<br />
Wasseroberfläche über einen Skimmer<br />
für einige Stunden täglich abgesaugt,<br />
um Verschmutzungen auf der Wasseroberfläche<br />
zu entfernen. Wer sich<br />
für diesen entscheidet, braucht<br />
jedoch viel Platz, denn die<br />
Aufbereitungszone mit<br />
dem Pflanzenbewuchs<br />
nimmt etwa die Hälfte der<br />
Fläche ein. „Mindestens<br />
100 Quadrat meter sind<br />
da schon erforderlich“, sagt<br />
Jörg Platter. Ein Schwimmteich<br />
besticht vor allem durch seine<br />
Optik, ist also ein Blickfang und<br />
für die Nutzer auch ein Naturerlebnis.<br />
Das Quaken der Frösche, das Rascheln<br />
des Schilfs und gelegentliche Wassertrübungen<br />
sind für manche allerdings<br />
etwas gewöhnungsbedürftig.<br />
Baugenehmigung erforderlich<br />
„Die Naturpools überwiegen eindeutig“,<br />
antwortet der Eppaner Unternehmer<br />
auf die Frage, welche der beiden<br />
Lösungen mehr nachgefragt wird. Das<br />
vor allem am höheren Pflegeaufwand<br />
bei Schwimmteichen, deren Pflanzen<br />
selbstverständlich Zuwendung brauchen,<br />
aber zum Teil eben auch daran,<br />
dass das klare Wasser der Biopools bei<br />
vielen Nutzern als sauberer wahrgenommen<br />
wird. Außerdem können<br />
Letztere beheizt werden, etwa durch<br />
eine Solaranlage oder eine Wärmepumpe,<br />
während das beim Schwimmteich<br />
nicht möglich ist. Wichtig:<br />
Wer sich einen Biopool oder einen<br />
Schwimmteich anschafft, braucht dafür<br />
eine Baugenehmigung!
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35<br />
Badegenuss in biologisch aufbereitetem Wasser<br />
Samtweiches Wasser, ganzjährig klar und rein für ein natürliches<br />
Badevergnügen – das ist ein Naturpool. Der Naturpool<br />
ist die Weiterentwicklung des klassischen Schwimmteiches,<br />
basiert aber auf dem von der Natur seit jeher erprobten<br />
Reinigungsprinzip eines Fließgewässers.<br />
Man stelle sich einen kristallklaren Bergbach vor. Wenn<br />
man darin einen Stein umdreht, so findet sich hier auf<br />
der Unterseite eine Art Belag, den sogenannten Biofilm: eine<br />
Lebensgemeinschaft aus Algen, Bakterien und Mikroorganismen.<br />
Dieser Biofilm entzieht dem Wasser Phosphate und<br />
andere Nährstoffe, die ansonsten für die Entstehung von Algen<br />
verantwortlich sind. Das Wasser wird so auf biologische Art<br />
gereinigt und bleibt klar.<br />
Natürliche Reinigung<br />
In einem Naturpool wird das Wasser nach demselben Prinzip<br />
gereinigt. Das Wasser wird über einen Skimmer aus dem<br />
Schwimmbereich entnommen und dann durch eine entsprechend<br />
dimensionierte Kiesschicht geleitet. Dort bildet sich der<br />
Biofilm, der dem Badewasser sämtliche Nährstoffe entzieht,<br />
der Schwimmbereich bleibt dauerhaft sauber. Im Regelfall wird<br />
dieser Biofilm zweimal im Jahr (Frühjahr und Herbst) entnommen.<br />
Somit werden die überschüssigen Nährstoffe aus dem<br />
System entfernt und der Kiesfilter bleibt dauerhaft funktionsfähig.<br />
Die Entnahme des Biofilms erfolgt durch Wasser- oder<br />
Luftspülung. Der Naturpool wird nach den Kundenwünschen<br />
individuell geplant und vor Ort ausgeführt. Architektonische<br />
Formen mit getrennten Filterbereichen sind ebenso möglich<br />
wie organische Formen mit integrierten Filterzonen.<br />
Ein Naturpool kann beheizt werden, um die Schwimmsaison<br />
noch länger zu genießen. Ebenso kann eine Abdeckung<br />
eingebaut werden, die hilft, <strong>Energie</strong> zu sparen, und außerdem<br />
für Sicherheit sorgt. Unterwasserleuchten schaffen nachts eine<br />
stimmungsvolle Atmosphäre.<br />
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Biologisch aufbereitete Naturpools für natürlichen Badegenuss<br />
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36<br />
Unser gutes<br />
Trinkwasser<br />
Trinkwasser ist für jeden von uns eine<br />
Selbstverständlichkeit. Erst durch die Trockenheit<br />
des heurigen Sommers, verbunden<br />
mit dem Wassermangel und Einschränkungen<br />
in diversen Gemeinden, wird diese<br />
Selbstverständlichkeit hinterfragt. Für<br />
über drei Milliarden Menschen weltweit ist<br />
Trinkwasser-Knappheit ein permanentes<br />
Problem, das sich durch den Klimawandel<br />
ständig verschlimmert.<br />
AKTUELL<br />
Der Trinkwasserspeicher<br />
in Bozen-Oberau<br />
Wo kommt unser Trinkwasser her,<br />
wer baut die Leitungen, wer ist<br />
für die Versorgung zuständig und wer<br />
überwacht die Qualität? Die Trinkwasserversorgung<br />
Südtirols erfolgt über<br />
mehr als 500 öffentliche Wasserleitungen,<br />
welche von ca. 2.000 Quellen und<br />
ca. 50 Brunnen gespeist werden. Die<br />
Nutzung des Wassers zur Versorgung<br />
der Menschen mit Trinkwasser hat<br />
in Südtirol Vorrang gegenüber allen<br />
anderen Nutzungen. In Italien sind die<br />
Gewässer ein öffentliches Gut. Wenn<br />
jemand Wasser ableiten und benutzen<br />
will, muss er dafür die sog. „Wasserkonzession“<br />
einholen. Diese wird nur genehmigt,<br />
wenn das Wasservorkommen<br />
ausreichend ist und die Qualität des<br />
Trinkwassers nicht beeinträchtigt wird.<br />
Verantwortlich sind die Gemeinden<br />
Die Gemeinden sind für den Trinkwasserversorgungsdienst<br />
in ihrem<br />
Gemeindegebiet verantwortlich und<br />
erteilen die Wasserkonzessionen für<br />
die öffentlichen Trinkwasserleitungen.<br />
Sie organisieren diesen Dienst, um im<br />
Gemeindegebiet eine effiziente und<br />
wirtschaftliche Versorgung durch Rationalisierung<br />
und sparsamen Umgang<br />
mit den vorhandenen Wasservorkommen<br />
zu gewährleisten.<br />
Externe Versorger<br />
Sie können aber den Trinkwasserversorgungsdienst,<br />
auch für Teilgebiete der<br />
Gemeinde, mit einer Konvention anderen<br />
Betreibern übertragen. In diesem<br />
Fall trägt der Betreiber die Verantwortung<br />
für den Trinkwasserversorgungsdienst<br />
in dem ihm zugewiesenen Gebiet<br />
und die Wasserkonzession wird dem<br />
Betreiber des Trinkwasserversorgungsdienstes,<br />
beschränkt auf die Dauer der<br />
Konvention, erteilt bzw. übertragen. Bei<br />
Auflösung der Konvention aus jedwedem<br />
Grund fällt die Wasserkonzession<br />
an die Gemeinde zurück.<br />
Gute geografische Bedingungen<br />
für hohe Qualität<br />
Südtirol verfügt dank seiner geografischen<br />
Lage und den Eigenschaften des<br />
Untergrundes über Trinkwasser guter<br />
Qualität. Diese Tatsache bringt mit sich,<br />
dass es als natürliches Produkt angesehen<br />
werden kann; seine Frische bleibt<br />
erhalten, da großteils nur wenige Stunden<br />
vergehen, bis es von der Quelle<br />
zum Wasserhahn gelangt. Hygienische<br />
Bestimmungen, bauliche Normen und<br />
wasserrechtliche Richtlinien sichern die<br />
Trinkwasserversorgung und -qualität.<br />
Die hygienischen Bestimmungen sind<br />
durch EU-Richtlinien und entsprechende<br />
nationale Gesetze festgelegt. Deren<br />
Einhaltung wird in erster Linie von<br />
den einzelnen Gesundheitsbezirken<br />
(Dienst für Hygiene und öffentliche<br />
Gesundheit) kontrolliert. Für den<br />
Schutz des Trinkwassers wurden sog.<br />
„Trinkwasserschutzzonen“ ausgewiesen.<br />
Alle Tätigkeiten im Einzugsgebiet der<br />
SICHER IHR<br />
TRINKWASSER<br />
AUFBEWAHREN<br />
Wir liefern neben Trinkwasserspeicher-<br />
Ausrüstung auch einbruchhemmende<br />
Eingangstüren (Widerstandsklasse RC3 nach<br />
Norm EN 1627)<br />
Bruneckerstraße 21B<br />
I-39030 St.Lorenzen<br />
T+39 0474 476066<br />
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TRINKWASSER<br />
37<br />
Fotos © Dolomiten<br />
Trinkwasserquellen und der Brunnen,<br />
die sich auf die Wasserqualität schädlich<br />
auswirken können, sind verboten.<br />
Niederschläge bestimmen<br />
die Wasserreserven<br />
Unsere Wasserreserven werden von den<br />
Niederschlägen gespeist. Dadurch fällt<br />
in Südtirol jährlich eine Wassermenge<br />
von etwa 5.000 Millionen Kubikmeter<br />
an. Leider ist diese Menge nicht gleichmäßig<br />
auf unser Land verteilt. Während<br />
in der Nähe des Alpenhauptkammes<br />
genug Wasser vorhanden ist, gibt<br />
es auf den Hochplateaus wie am Ritten<br />
oder am Tschöggelberg bei langer Trockenheit<br />
immer wieder Wasserknappheit.<br />
In der folgenden Tabelle wird, bei<br />
durchschnittlichen Niederschlagsmengen,<br />
diese Gesamtwassermenge in Relation<br />
zum geschätzten Wasserverbrauch<br />
für die einzelnen Kategorien gesetzt<br />
(Daten von 2020):<br />
Wasserverbrauch<br />
in Südtirol<br />
Von den 5.000 Millionen Kubikmeter<br />
zur Verfügung stehendem Trinkwasser<br />
verbraucht:<br />
• die Landwirtschaft: 150 Millionen<br />
Kubikmeter = 3 Prozent;<br />
• die Industrie: 50 Millionen Kubikmeter<br />
= 1 Prozent;<br />
• die Bewässerung von Grünflächen<br />
von 9 bis 20 Uhr sowie Trinkwasser:<br />
45 Millionen Kubikmeter =<br />
1 Prozent;<br />
• die Schneeerzeugung: 10 Millionen<br />
Kubikmeter = 0,2 Prozent.<br />
Trinkwasserstollen in der Furglau, Eppan<br />
Wasserknappheit auch in Südtirol?<br />
Die allgemeine Lage mit wenigen<br />
Niederschlägen, hohen Temperaturen,<br />
wenig Schmelzwasser und<br />
weniger vollen Speicherseen ist der<br />
Grund für die Wasserknappheit im<br />
Sommer <strong>2022</strong>. Nach Angaben von<br />
Landesrat Giuliano Vettorato herrscht<br />
in Südtirol derzeit jedoch noch kein<br />
Notstand wie in Teilen Italiens, es<br />
wurde jedoch Voralarm gegeben. Die<br />
Niederschlagsmenge der vergangenen<br />
Monate entspricht im nordöstlichen<br />
Teil in etwa dem langjährigen Durchschnitt.<br />
Im westlichen Landesteil und<br />
in einigen Gemeinden wie Natz-Schabs<br />
weist er hingegen größere Defizite<br />
auf. Auf den Gletscherflächen ist<br />
dieses Jahr die Schneereserve um etwa<br />
40 Prozent geringer als im langjährigen<br />
Durchschnitt. Durch diese geringe<br />
Schneemenge fehlt der Schmelzwasserbeitrag<br />
schon seit der ersten Junihälfte.<br />
Zur Versorgung der Abflüsse tragen<br />
damit laut dem Direktor der <strong>Umwelt</strong>agentur,<br />
Flavio Ruffini, nur mehr die<br />
Gletscher bei. Er weist außerdem darauf<br />
hin, dass die Speicherseen in der<br />
westlichen Landeshälfte (insbesondere<br />
Reschen und Schnals) derzeit Füllstände<br />
aufweisen, die deutlich unter dem<br />
Neufassung Gatterwald-Quellen Jenesien<br />
langjährigen Durchschnitt liegen. Die<br />
Füllung des Reschensees liegt aktuell<br />
bei rund 38 Prozent (72,6 Millionen<br />
Kubikmeter) der Gesamtkapazität.<br />
Große Herausforderung:<br />
das Stauseenmanagement<br />
Dazu Flavio Ruffini: „Ist weniger<br />
Wasser im Stausee, gibt es weniger<br />
Stromproduktion, die Netzstabilität<br />
muss im Laufe des Jahres garantiert<br />
werden. Es sei wichtig, sich für die<br />
kommenden Wochen Reserven zu<br />
halten. Dies alles stellt das Abflussmanagement<br />
im Einzugsgebiet der Etsch –<br />
das einzige, das im Norden Italiens<br />
noch nicht das Notstandslevel „hoch“<br />
ausgerufen hat – vor große Herausforderungen.“<br />
Am Messpegel in Boara<br />
Pisani im Mündungsbereich der Etsch<br />
in die Adria muss eine Abflussmenge<br />
von mindestens 80 Kubikmeter pro<br />
Sekunde garantiert sein, damit es nicht<br />
zum Rückfluss des Meerwassers in den<br />
Flusslauf und damit zur Versalzung des<br />
Bodens und der Trinkwasservorkommen<br />
kommt. Denn zahlreiche Gemeinden<br />
im Mündungsbereich leben<br />
dort nämlich vom Trinkwasser, das aus<br />
Brunnen im Einflussbereich der Etsch<br />
gewonnen wird.<br />
©Anita Augscheller<br />
HANDWERK<br />
PUR.<br />
Lana . T 0473 56 15 09<br />
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Anzeige<br />
Für ein sauberes Südtirol<br />
Kläranlage Bozen<br />
Seit fast 30 Jahren betreibt eco center die wichtigsten<br />
<strong>Umwelt</strong>anlagen der Provinz Bozen mit einem einzigen<br />
Ziel: in Südtirol die <strong>Umwelt</strong> zu schützen. Effizienz, verantwortungsbewusste<br />
Ressourcennutzung und Transparenz<br />
sind die Grundsätze, welche die Gesellschaft bei der Abwicklung<br />
ihrer Tätigkeiten verfolgt, wobei sie die Lebensqualität<br />
der Bürger in den Mittelpunkt stellt.<br />
eco center führt den Abwasserdienst des optimalen Einzugsgebiets<br />
2 der Provinz Bozen, der 22 Kläranlagen und<br />
251 Kilometer Kanalisation umfasst, und vier Abfallbehandlungsanlagen,<br />
darunter die Müllverwertungsanlage Bozen<br />
und die Vergärungsanlage Lana. Die Gesellschaft verfügt<br />
über ein akkreditiertes Analyselabor, das die Anlagen bei<br />
der Kontrolle der Abflüsse und der Emissionen unterstützt,<br />
und steht den Mitgliedsgemeinden bei den regelmäßigen<br />
Trinkwasserkontrollen bei.<br />
Wir reinigen die Abwässer<br />
Die Kläranlagen von eco center behandeln alljährlich<br />
40 Millionen Kubikmeter Abwässer mit einer sehr hohen<br />
Reinigungsleistung, und dies auch dank eines Rationalisierungsprozesses,<br />
der dazu geführt hat, dass die Abwässer<br />
der kleinen Anlagen in die mit Personal besetzten größeren<br />
Anlagen geleitet werden.<br />
Auch die <strong>Energie</strong>effizienz wurde verbessert: Aus den<br />
Klärschlämmen, die nach dem Abwasserreinigungsprozess<br />
übrigbleiben, wird Erdgas gewonnen, das zur Erzeugung<br />
Foto © eco center<br />
Foto © Tappeiner<br />
Das Labor
Foto © Ingrid Heiss<br />
39<br />
die Sanierungsarbeiten werden, sofern möglich, mit der<br />
No-dig-Technologie durchgeführt, d. h. ohne Aushub und<br />
daher mit einer geringeren <strong>Umwelt</strong>belastung als bei der<br />
herkömmlichen Technologie. Die Kläranlagen und die<br />
Kanalisation werden ständig mit einem Fernüberwachungssystem<br />
kontrolliert.<br />
Müllverbrennungsanlage Bozen<br />
von Strom und Wärme dient. Alljährlich werden über<br />
11 Millionen kWh Strom (davon werden 94 Prozent für den<br />
Anlagenbetrieb genutzt und der Rest nach außen abgegeben)<br />
und über 9 Millionen kWh Wärmeenergie erzeugt.<br />
Ein besonderes Augenmerk wird auf die verantwortungsbewusste<br />
Nutzung des Brunnenwassers gelegt: In der Kläranlage<br />
Bozen gestattet ein System für die Behandlung und<br />
Wiederverwendung des Abwassers für industrielle Zwecke<br />
eine Einsparung von 750.000 Kubikmeter Brunnenwasser<br />
pro Jahr.<br />
Die Gesellschaft kümmert sich außerdem um 251 Kilometer<br />
Kanalisation und verschiedene Pumpstationen, Messstationen<br />
und Rückhaltebecken für Notfälle. Das Leitungsnetz<br />
wird ständig mittels Videoinspektionen kontrolliert und<br />
Wir wandeln die Abfälle in <strong>Energie</strong> um<br />
eco center behandelt alljährlich 173.000 Tonnen Müll und<br />
gewinnt dabei über 95 Millionen kWh Strom und über<br />
100 Millionen kWh Wärmeenergie.<br />
Das Einzugsgebiet der Müllverwertungsanlage Bozen umfasst<br />
ganz Südtirol. Sie ist eine der modernsten Anlagen auf<br />
europäischer Ebene und mit einem Rauchbehandlungssystem<br />
ausgestattet, das es gestattet, den Schadstoffausstoß weit<br />
unter den gesetzlichen Grenzwerten sowohl des Staates als<br />
auch der Provinz Bozen zu halten. Aus der Müllverbrennung<br />
gewinnt man alljährlich über 90 Millionen kWh Strom (wovon<br />
85 Prozent nach außen abgegeben werden und der Rest<br />
für den Anlagenbetrieb genutzt wird) und über 100 Millionen<br />
kWh Wärmeenergie, die zur Gänze an das Fernwärmenetz<br />
der Stadt Bozen abgegeben wird, wodurch im Jahr<br />
2021 zu einer Emissionseinsparung von 21.000 Tonnen CO 2<br />
beigetragen wurde.<br />
Die Vergärungsanlage Lana entsorgt alljährlich 18.000 Tonnen<br />
Biomüll für 47 Südtiroler Gemeinden. Aus dem Abfallbehandlungsprozess<br />
erzielt man Biogas, das zur Erzeugung<br />
von Strom – ca. 5,5 Millionen kWh pro Jahr (davon 65 Prozent<br />
nach außen abgegeben und der Rest für den Anlagenbetrieb<br />
genutzt) – und Wärmenergie genutzt wird.<br />
Verantwortungsbewusstsein<br />
eco center setzt sich täglich dafür ein, die oben erwähnten<br />
Ergebnisse zu erzielen, aber grundlegend ist der Beitrag aller<br />
Bürger. Die verantwortungsbewusste Nutzung von Wasser<br />
und WC (nur Toilettenpapier einwerfen!), die Verringerung<br />
der Müllerzeugung und die richtige Mülltrennung – das<br />
sind Verhaltensweisen, die jeder Bürger im täglichen Leben<br />
befolgen kann, um Südtirol sauber zu halten.<br />
Foto © eco center<br />
eco center AG<br />
Beschäftigte: 209<br />
Umsatz: 53 Millionen Euro<br />
Mitglieder: 105<br />
Geführte Anlagen: 26<br />
Behandelte Abfälle: 173.000 Tonnen<br />
Gereinigte Abwässer: 40 Millionen Kubikmeter<br />
Verwaltetes Leitungsnetz: 251 Kilometer<br />
Analysierte Trinkwasserstichproben: 3.725<br />
Hauptsitz<br />
eco center AG<br />
Rechtes Eisackufer 21A I 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 089 500<br />
info@eco-center.it I www.eco-center.it
„La Nuova Scuola per<br />
l'Infanzia e Nido“ in<br />
Sogliano al Rubicone<br />
20. KlimaHaus Awards<br />
Vor zahlreichem Publikum fand<br />
am Mittwoch, dem 7. September<br />
<strong>2022</strong> in der Messe Bozen die<br />
20. Ausgabe der KlimaHaus Awards<br />
statt. Von über 1.300 zertifizierten<br />
Projekten zeichnete die Agentur<br />
sieben herausragende Projekte<br />
aus. Der Publikumspreis ging dieses<br />
Jahr nach Venetien.<br />
Vor dem Hintergrund der aktuellen<br />
<strong>Energie</strong>krise ist das Thema Klima-<br />
Haus auch nach 20 Jahren aktueller<br />
denn je. Ein Gebäude nach Klima-<br />
Haus-Standard gebaut, schützt zum<br />
einen das Klima und hält die Ausgaben<br />
fürs Heizen auch bei steigenden<br />
<strong>Energie</strong>preisen in Grenzen.<br />
Mit den goldenen Cubes werden<br />
Bauherren prämiert, die energieeffizientes<br />
und nachhaltiges Bauen<br />
besonders gelungen und innovativ<br />
interpretieren, und zwar unabhängig<br />
von Architekturstil, Bauweise<br />
oder Materialwahl. Die Siegerprojekte<br />
verteilen sich auf das gesamte<br />
Staatsgebiet und verkörpern Gebäude<br />
unterschie dlicher Art und Nutzung:<br />
private und öffentliche Einrichtungen<br />
ebenso wie Neubauten, aber auch<br />
gelungene Sanierungen.<br />
Kompatscher, Vettorato<br />
und Caramaschi überreichen Preise<br />
Landeshauptmann Arno Kompatscher<br />
eröffnete den Abend mit herzlichen<br />
Grußworten. Darauf folgten kurze<br />
Reden von Landesrat Giuliano Vettorato<br />
und dem Bozner Bürgermeister<br />
Renzo Caramaschi. Im Anschluss<br />
daran führte Direktor Ulrich Santa<br />
durch den Abend und gab die Siegerprojekte<br />
bekannt, wobei es sich bei<br />
den ersten drei Preisträgern allesamt<br />
um sanierte Objekte handelt.<br />
Überraschungsgast<br />
Präsident der Emilia-Romagna<br />
Für die Übergabe des ersten goldenen<br />
Cube gesellte sich der Präsident<br />
der Region Emilia-Romagna, Stefano<br />
Bonaccini, auf die Bühne. Er überreichte<br />
den Preis an das Projekt „Loft<br />
Sant’Agnese“ (Ing. Massimiliano Roberto)<br />
aus Modena. Aus einer ehemaligen<br />
Schuhfabrik entstanden fünf moderne<br />
und komfortable Wohnungen.<br />
Besondere Aufmerksamkeit wurde in<br />
diesem Fall auch auf die Erdbebenertüchtigung<br />
gelegt.<br />
Der zweite Preis ging an das „Haus<br />
Fliri“ (Arch. Walter Prenner – columbosnext)<br />
in Taufers im Münstertal.<br />
Nach dem „Haus-im-Haus-Prinzip“<br />
wurde in einen ehemaligen Heustadel<br />
eine moderne Holzkonstruktion<br />
eingefügt. Das Ergebnis ist ein<br />
Wohnhaus und Kunstatelier in der<br />
KlimaHaus-A-Klasse.<br />
Prämiert wurde auch das Projekt<br />
„Casa della Saluti di Voltri“<br />
(Arch. Marta Scapolan) bei Genua,<br />
einem stillgelegten Industriegebäude,<br />
das nach dem Gütesiegel „KlimaHaus<br />
R“ saniert und zu einem<br />
Gesundheitszentrum umfunktioniert<br />
wurde. Der Bau hat das ganze<br />
Stadtviertel wiederbelebt und nachhaltig<br />
aufgewertet.<br />
Die Fachjury entschied sich auch<br />
für den neuen Firmensitz der<br />
PROGRESS Group (Arch. Manuel<br />
Gschnell – DEAR studio) in Brixen.<br />
Das moderne, hocheffiziente Bürogebäude<br />
in Betonfertigteilbauweise<br />
bietet ihren Mitarbeitern ideale<br />
Arbeitsbedingungen. Ein KlimaHaus<br />
Work&Life, intelligent durchdacht<br />
und konsequent umgesetzt.<br />
Auch dieses Jahr durften Einfamiliengebäude<br />
nicht fehlen. Die<br />
Jury vergab einen Preis an Casa V.<br />
(Arch. Antonio Pandini) in Crema,<br />
ein Holzhaus, das mit seinen ökolo-<br />
„Das Haus Moar“, Klausen / Arch. Felix Kasseroler – raumdrei architekten<br />
Foto © Gustav Willeit<br />
„Loft Sant’Agnese“, Modena / Ing. Massimiliano Roberto<br />
Foto © Paolo Lorenzi
KLIMAHAUS<br />
gischen Qualitäten und der Nutzung<br />
erneuerbarer <strong>Energie</strong>n besticht.<br />
Das Haus Moar (Arch. Felix Kasseroler –<br />
raumdrei architekten) in Klausen fasziniert<br />
mit einer modernen Formsprache,<br />
klaren Linien und kompaktem Volumen.<br />
Im Sinne des <strong>Umwelt</strong>schutzes überzeugt<br />
es mit innovativer Anlagentechnik, der<br />
Nutzung von erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />
und geringen CO 2-Emissionen.<br />
Ein Vorzeigeprojekt aus der Emilia-<br />
Romagna schloss den Reigen der<br />
Jurypreise ab. Die Nuova Scuola per<br />
l’Infanzia e Nido (Arch. Riccardo<br />
Ramberti, Studio Associato Preger) in<br />
der Gemeinde Sogliano al Rubicone<br />
(FC) wurde nach dem anspruchsvollen<br />
Nachhaltigkeitsstandard KlimaHaus<br />
School errichtet und bietet ein ideales<br />
Umfeld für die Entwicklung der zukünftigen<br />
Generationen.<br />
Publikumsfavorit aus Venetien<br />
Wie gewohnt, konnten auch heuer<br />
wieder Interessierte im Rahmen eines<br />
Online-Votings ihr Lieblingsprojekt<br />
küren. Der Publikumspreis erfreut<br />
sich jedes Jahr großen Interesses,<br />
über 17.000-mal wurde die Abstimmungsseite<br />
besucht. Am meisten Zustimmung<br />
erhielt dabei Villa N.E.S.T<br />
in Oderzo (TV). Das KlimaHaus<br />
Gold Nature sorgt mit Photovoltaik-<br />
Anlage und Wärmepumpe für sehr<br />
niedere CO 2-Emissionen.<br />
Foto © Alex Filz<br />
„Casa della Saluti di Voltri”, Genua / Arch. Marta Scapolan<br />
„Casa V.“, Crema / Arch. Antonio Pandini<br />
KlimaHaus Awards <strong>2022</strong><br />
• 20. Ausgabe<br />
• Über 1.300 zertifizierte Gebäude<br />
aus dem Vorjahr<br />
• 30 Finalisten<br />
• 7 Jurypreise und ein Publikumspreis<br />
www.klimahaus-awards.it<br />
Neuer Firmensitz der „PROGRESS Group“, Brixen / Arch. Manuel Gschnell - DEAR studio<br />
„Haus Fliri“, Taufers i. Münstertal / Arch. Walter Prenner – columbosnext<br />
Foto © Sschreyer David<br />
„Villa N.E.S.T.“, Oderzo (TV)<br />
Foto © Paolo Tonus
42<br />
AKTUELL<br />
Foto © Gemeinde Meran<br />
Mobil in die Zukunft<br />
In Großstädten wie München, Wien<br />
und Mailand hat die Mobilitätswende<br />
bereits voll begonnen. Weg vom<br />
eigenen PKW hin zu einem starken<br />
Öffi-Netz und neuen Mobilitätsformen<br />
wie Ride-Pooling und Sharing-<br />
Angeboten. Doch sind diese neuen<br />
Mobilitätsdienste auch in alpinen<br />
Regionen umsetzbar? Einiges wird<br />
in Südtirol bereits jetzt angeboten,<br />
und vor allem das Mobilitätsmanagement<br />
von großen Unternehmen<br />
wird immer wichtiger. Ein Überblick.<br />
Das Südtiroler Landesstatistikinstitut<br />
ASTAT hat 2021 eine Studie zur<br />
lokalen Mobilität in Südtirol durchgeführt.<br />
Dabei wurden rund 2.000 Südtirolerinnen<br />
und Südtiroler zu ihrem<br />
Mobilitätsverhalten befragt. Ergebnis<br />
der Studie: Zwar wird noch jeder<br />
zweite Weg in Südtirol mit dem Auto<br />
zurückgelegt, doch zeigten die Befragten<br />
die Bereitschaft, unter bestimmten<br />
Bedingungen noch mehr Wege mit den<br />
Öffis und auch mit dem Rad zurückzulegen.<br />
Vor allem das E-Bike kann bei<br />
Distanzen von mehr als fünf Kilometern<br />
eine tolle Alternative zum Auto<br />
sein. Doch wie sieht es in Südtirol mit<br />
anderen innovativen Mobilitätsformen<br />
wie Carsharing, On-Demand-Bussen<br />
etc. aus?<br />
Bereits seit 2013 gibt es einen Carsharing-Dienst<br />
in Südtirol. Maßgeblich an<br />
dessen Entstehung beteiligt waren die<br />
Arche im KVW, die Gemeinde Mals,<br />
der Legacoopbund, die Confcooperative<br />
Bozen und engagierte Privatpersonen.<br />
Die ersten Carsharing-Stationen<br />
wurden im Herbst 2013 in Mals,<br />
Meran und Bozen eröffnet. Heute gibt<br />
es in Südtirol 23 Stationen in insgesamt<br />
neun Gemeinden. Über eine Kooperation<br />
mit der Deutschen Bahn (Flinkster)<br />
können über dasselbe System und dieselbe<br />
App 3.000 Carsharing-Fahrzeuge<br />
in Italien (Trient, Brescia, Rovereto,<br />
Riva del Garda), Deutschland und in<br />
der Schweiz genutzt werden.<br />
Innovative Mobilitätsformen im Praxistest<br />
Zwischen 2019 und 2021 hat die Stadt<br />
Meran im Rahmen des Interreg-Projekts<br />
MENTOR eine ganze Reihe innovativer<br />
Mobilitätsformen getestet. Dabei ging<br />
es beim Projekt vor allem darum, das<br />
Konzept von „Mobility-as-a-Service“<br />
(Mobilität als Dienstleistung) erstmals<br />
in kleineren Ortschaften im Alpenraum<br />
auszuprobieren. Partnerstadt des<br />
Projektes war die Schweizer Ortschaft<br />
Brig-Glis. Drei neue Mobilitätsdienste –<br />
Carpooling, Bikesharing und ein On-<br />
Demand-Bus – standen im Mittelpunkt<br />
des Projektes.<br />
On-Demand-Busse<br />
Ob in Städten oder in ländlichen<br />
Regionen: On-Demand-Angebote sind<br />
auf dem Vormarsch. Viele Verkehrsunternehmen<br />
setzen mittlerweile auf die<br />
abrufbare Mobilität, und das Konzept<br />
kommt gut bei Fahrgästen an. On-<br />
Demand-Verkehre bedeuten flexible<br />
Mobilität auf Nachfrage. Fahrgäste buchen<br />
per App oder telefonisch, werden<br />
dann an einem Startpunkt abgeholt und<br />
zu einer Haltestelle gebracht. In Südtirol<br />
wurde erstmals im Sommer 2021 ein<br />
solches Angebot in Meran getestet. Der<br />
so genannte Callbus verkehrt seither<br />
zwischen dem Stadtzentrum und<br />
Obermais und bietet eine interessante<br />
Ergänzung zum herkömmlichen ÖPNV.<br />
E-Bikes für Pendler<br />
Die Gemeinde Eppan hat es mit dem<br />
E-Bike-Projekt für Pendler schon<br />
2018 vorgemacht. Zunächst wurde<br />
erhoben, wie sich die Pendler innerhalb<br />
der Gemeinde bewegen. Anschließend<br />
wurden 100 E-Bikes angekauft und<br />
gegen einen jährlichen Kostenbeitrag<br />
Geteiltes Auto<br />
Foto © Gemeinde Meran
NACHHALTIGE MOBILITÄT<br />
43<br />
an Pendler vermietet. An vier zentralen<br />
Punkten an den Metrobus-Haltestellen<br />
Pillhof, Gand, St. Pauls und St. Michael<br />
Bahnhof wurden zudem insgesamt<br />
Welcher Feuerlöscher pas<br />
60 Boxen für E-Bikes aufgestellt. Dafür<br />
erhielt die Gemeinde 2019 den Südtiroler<br />
Mobilitätspreis. Auch die Projekte<br />
eBike2Work, die in den Gemeinden<br />
Meran und Brixen mit großem Erfolg<br />
laufen, funktionieren nach demselben<br />
Prinzip. Es geht darum, jene zu unterstützen,<br />
die bewusst für den Weg zur<br />
Arbeit vom Auto auf das Elektrofahrrad<br />
umsteigen und damit einen Beitrag zu<br />
nachhaltiger Mobilität leisten wollen.<br />
Betriebliches Mobilitätsmanagement<br />
Das Potential von betrieblichem Mobilitätsmanagement<br />
wird von immer mehr<br />
Südtiroler Unternehmen erkannt und<br />
genutzt: ein gutes Mobilitätsmanagement<br />
tut nicht nur der <strong>Umwelt</strong> gut, es<br />
bringt auch Einsparungen und steigert<br />
das Unternehmensimage bei Mitarbeitern<br />
und Kunden. Den Nutzen eines<br />
guten Mobilitätsmanagements hat auch<br />
Was tun wenn die<br />
Batterie brennt?<br />
der Staat erkannt und mit dem „Decreto<br />
Rilancio“ aus dem Jahr 2020 den verpflichtenden<br />
„Mobility Manager“ mit<br />
einer Reihe von Verantwortlichkeiten<br />
ausgestattet. Unternehmen und öffentliche<br />
Verwaltungen mit mehr als 100 Mitarbeitern<br />
sind gesetzlich verpflichtet,<br />
einen „Mobility Manager“ zu ernennen.<br />
In Südtirol sind allerdings nur Unterneh-<br />
Robert Burger, Geschäftsführer<br />
Förderung<br />
von<br />
der Firma FIRESERVICE in<br />
Fuß- und<br />
Bruneck, erklärt,<br />
Radmobilität<br />
worauf man<br />
beim Kauf eines Feuerlöschers<br />
etwa durch<br />
achten sollte:<br />
men davon betroffen, die ihren Sitz in<br />
der Landeshauptstadt Bozen haben.<br />
Aufgaben des „Mobility Manager“<br />
Der Mobility Manager soll Vorschläge<br />
ausarbeiten, wie Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten<br />
„Die Empfehlung ihre Wege möglichst für nachhaltig den privaten und Haushalt ist einfach.<br />
Hier ohne PKW eignet zurücklegen sich ein können. Schaumlöscher, Es<br />
der auch<br />
geht dabei auch um konkrete Maßnahmen<br />
zur Organisation und Steuerung<br />
für Fettbrände geeignet ist und nach dem Gebrauch<br />
der nur Mobilität, lokal aber Spuren auch um hinterlässt.“<br />
Information<br />
europäischen und Sensibilisierung für Ländern das The-<br />
wurde auch in öf-<br />
In vielen<br />
ma nachhaltige Mobilität. Konkrete<br />
fentlichen Einrichtungen und Unternehmen der<br />
Maßnahmen sind beispielsweise Ver-<br />
Pulverlöscher schon längst vom Schaumlö scher<br />
kehrsvermeidung durch Standortwahl,<br />
Homeoffice für Mitarbeitende und ein<br />
stärkerer<br />
Fokus auf<br />
Lieferanten<br />
aus der<br />
näheren<br />
Umgebung,<br />
aber auch<br />
Belohnung<br />
von Mitarbeitern,<br />
die zu Fuß zur<br />
Arbeit kommen, und von sicheren<br />
Radabstellplätzen sowie Duschen<br />
für Radfahrer. Schließlich auch eine<br />
bessere Abstimmung der Dienstzeiten<br />
mit den Fahrtzeiten von Öffis sowie<br />
die Übernahme der Kosten für den<br />
Südtirol Pass. All das sind Anreize, mit<br />
denen Unternehmen eine nachhaltige<br />
Mobilität ihrer Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter fördern können.<br />
Pulverlöscher Schaumlöscher<br />
verdrängt.<br />
erklärt: „In<br />
der am me<br />
ein Alleskö<br />
feste Stoff<br />
(C). Allerdi<br />
zu bedenk<br />
Staubwolk<br />
Brandherd<br />
gebung un<br />
Ein Schau<br />
eingesetzt<br />
Foto © Helios<br />
sich nur ge<br />
„Brandsc<br />
besser g<br />
Tragbarer Feuerlöscher 6 l<br />
geeignet zum löschen von<br />
Lithiumbatterien.<br />
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HACKSERVICE<br />
Gut gehäckselt<br />
Der mobile Hackservice macht aus jedem<br />
Baum Hackschnitzel. Und das ganz<br />
bequem vor Ort. Hackschnitzel können<br />
dann zum Heizen und auch sonst vielseitig<br />
eingesetzt werden.<br />
Hackschnitzel sind gefragt. Besonders<br />
jetzt, wo fossile Brennstoffe wie<br />
Gas und Öl immer knapper und immer<br />
teurer werden, sind Hackschnitzel zum<br />
Befeuern von Hackschnitzelheizungen<br />
beliebt. Aus Hackschnitzeln lassen sich<br />
aber auch Spanplatten oder Dämmplatten<br />
herstellen. Gefragt sind Hackschnitzel<br />
auch im Garten- und Landschaftsbau,<br />
wo sie als Schutz vor Unkraut dienen.<br />
Auf Spielplätzen eingesetzt schaffen sie<br />
einen natürlichen und stoßdämpfenden<br />
Belag, der Kinder bei Stürzen weich<br />
fallen lässt.<br />
So werden Hackschnitzel hergestellt<br />
Unter Hackschnitzel versteht man im Allgemeinen<br />
von Maschinen zerkleinerte,<br />
naturbelassene Holzstücke. Sie werden<br />
auch Holzhackschnitzel oder Hackgut<br />
genannt. Die entsprechenden Hackmaschinen<br />
können das Holz, je nach späterem<br />
Einsatzort, unterschiedlich zerkleinern.<br />
Automatische Feuerungsanlagen<br />
benötigen feines oder mittleres Hackgut,<br />
während Großanlagen vor allem grobes<br />
Hackgut für die Verarbeitung benötigen.<br />
Dabei gilt: Das gehäckselte Material sollte<br />
in erster Linie gleichförmig sein. Zu<br />
große oder zu kleine Stücke können zu<br />
Störungen in der Heizungsanlage führen.<br />
Mobiler Hackservice<br />
Gute Hackgeräte zur Schnitzelherstellung<br />
sind teuer, und nur in seltenen<br />
Fällen lohnt die Investition in so ein<br />
Gerät. So hat sich in den letzten Jahren<br />
der Trend zum mobilen Hackservice<br />
durchgesetzt. Verschiedene Firmen<br />
stellen einen leistungsfähigen mobilen<br />
Hackservice zur Verfügung. Diese mobilen<br />
Hackmaschinen können beinahe<br />
überall eingesetzt werden und häckseln<br />
verschiedenste Holzarten direkt vor Ort.<br />
Im Südtiroler Ahrntal gibt es – so steht<br />
es auf der Firmenwebseite – die größte<br />
selbstfahrende Holzhackmaschine der<br />
Welt. Diamant 2000 heißt das Prachtstück<br />
der Firma Brunner Leiter. Mit<br />
700 PS und einem Allrad-Antrieb kann<br />
der mobile Hackservice auch im steilen<br />
und sogar schneebedeckten Gelände<br />
problemlos erbracht werden. Mit einer<br />
Einzugsbreite von fast zwei Metern und<br />
einer Einzugshöhe von fast einem Meter<br />
häckselt die Diamant 2000 in kürzester<br />
Zeit jegliche Art von Restholz. Pro<br />
Stunde schafft es diese Maschine, bis zu<br />
500 Raummeter Hackgut zu verarbeiten.<br />
So kann der Winter kommen.<br />
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Holzhackmaschine der Welt, mit einer Einzugsbreite von<br />
1,73 Metern und einer Einzugshöhe von fast einem Meter.<br />
Dank dem starkem Motor ist die sind wir sehr flexibel und in<br />
fast jedem Gelände einsetzbar.<br />
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auch direkt bei Ihnen Zuhause)<br />
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behutsam zu sein.<br />
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mit der Natur war uns<br />
von Anfang an wichtig.<br />
Wir verstehen die stetige Optimierung der<br />
Kühlanlagen als Dienstleistung für unsere Kunden.<br />
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die Pelletsheizung optimal für Einfamilienhäuser. Ist die<br />
Heizung in Betrieb, produziert sie automatisch Strom.<br />
Jährlich werden so etwa 1.500 Kilowattstunden erzeugt.<br />
Das entspricht rund einem Drittel eines durchschnittlichen<br />
Jahresstromverbrauchs. Mit der zusätzlichen Nutzung des<br />
aus der PV-Anlage gewonnenen Stroms und einem Stromspeicher<br />
decken ÖkoFEN-Kundinnen und -Kunden so bis<br />
zu einhundert Prozent ihres Jahresstromverbrauchs<br />
mit erneuerbarer <strong>Energie</strong> ab.<br />
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Die <strong>Energie</strong> der Sonne nutzen!<br />
Unter Photovoltaik versteht man die Umwandlung von Sonnenlicht<br />
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Serviceabteilung stehen 365 Tage im Jahr zur Verfügung“<br />
Ihre Vorteile:<br />
• Sie nutzen eine unbegrenzt vorhandene und vor allem kostenfreie<br />
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• Sie machen sich unabhängig von steigenden Strompreisen.<br />
• Sie tragen dazu bei, den CO 2-Ausstoß zu verringern.<br />
• Neue oder bestehende Heizsysteme können ideal mit einer<br />
Photovoltaikanlage kombiniert werden.<br />
• Mit der Installation eines zusätzlichen <strong>Energie</strong>speichers<br />
können Sie nachts bequem die gespeicherte Sonnenenergie<br />
nutzen und erhöhen dabei Ihre <strong>Energie</strong>autonomie.<br />
Ihre Ansprechpartner<br />
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48 ALTERNATIVE HEIZFORMEN<br />
Unabhängig in der<br />
<strong>Energie</strong>versorgung?<br />
Hohe <strong>Energie</strong>preise, Unsicherheiten bei der Gasversorgung<br />
und der Klimawandel. Es gibt viele Gründe,<br />
warum Menschen im Hinblick auf die eigene<br />
<strong>Energie</strong>versorgung derzeit umdenken. Die<br />
Möglichkeiten, das Haus in Sachen Strom<br />
und Heizung umweltfreundlicher<br />
und zugleich autonomer zu<br />
machen, sind vielfältig.<br />
Strom aus der Photovoltaik-Anlage<br />
und Heizen mit Erdwärme. Seit<br />
Jahren liegen alternative Systeme zur<br />
<strong>Energie</strong>gewinnung im Trend. Der<br />
Krieg in der Ukraine und steigende<br />
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<strong>Energie</strong>preise haben jetzt zu einem<br />
regelrechten Boom geführt. Viele<br />
Menschen wollen unabhängiger werden<br />
von Strom- und Gasanbietern. Ein<br />
vollständig autarkes Haus wird zwar<br />
auch in Zukunft noch die Ausnahme<br />
bleiben, aber mit verschiedenen<br />
kleineren Maßnahmen lassen sich die<br />
hauseigenen <strong>Energie</strong>kosten und der<br />
CO 2-Ausstoß deutlich reduzieren.<br />
Heizen mit Geothermie: Wärmepumpe<br />
Wärmepumpen gelten heute als besonders<br />
saubere und effiziente Heiztechniken.<br />
Grundsätzlich wird zwischen<br />
verschiedenen Wärmepumpen<br />
unterschieden: den Luft-, Wasser- und<br />
Erdwärmepumpen.<br />
Die Wärmepumpe funktioniert nach<br />
dem Prinzip einer Wärmezufuhr am<br />
Verdampfer und einer Wärmeabfuhr<br />
am Kondensator. Der Wärmetransport<br />
erfolgt über einen anhaltenden Wechsel<br />
des Aggregatzustandes des verwendeten<br />
Kältemittels von flüssig in<br />
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ALTERNATIVE HEIZFORMEN<br />
49<br />
3D-Darstellung<br />
eines Erdwärmesystems<br />
gasförmig und umgekehrt. Bei Umgebungstemperatur wird<br />
Wärme zugeführt und bei einer höheren Temperatur wieder<br />
abgeführt. Aufgrund dieses Prinzips kann die Wärmepumpe<br />
auch bei niedrigen Außentemperaturen einen Raum gut<br />
temperieren. Um die von der Wärmepumpe bereitgestellte<br />
<strong>Energie</strong> möglichst effizient zu nutzen, bietet sich die Verbindung<br />
mit einer Fußbodenheizung an, vor allem wegen der<br />
großen Fläche und der Strahlungswärme, also der gleichmäßigen<br />
Abgabe über eine große Oberfläche. Denn je geringer<br />
der Unterschied zwischen der <strong>Umwelt</strong>-Temperatur und der<br />
für die Raumheizung erforderlichen Vorlauftemperatur ist,<br />
desto weniger muss die Wärmepumpe arbeiten. Die Fußbodenheizung<br />
ist gegenüber einem klassischen Heizkörper<br />
daher klar im Vorteil. Neben den Fußbodenheizungen bieten<br />
sich aber auch Wandheizungen für den Einsatz mit einem<br />
Wärmepumpensystem an.<br />
PV-Anlagen<br />
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ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
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Seit Jahren realisieren wir schlüsselfertige<br />
Photovoltaikanlagen.<br />
Seit 2007 sind wir Experten für PV-Anlagen. Unsere Erfahrung liefert<br />
uns das „Know-how“ PV-Anlagen aller Größenordnungen schlüsselfertig<br />
zu übergeben, immer genau auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten.<br />
Nach der Realisierung führen wir regelmäßige Wartung und Service<br />
durch. Rund 240.000 Module, umgerechnet 65 MW, haben wir in den<br />
letzten 15 Jahren verbaut.<br />
Neben stromproduzierenden Anlagen bieten wir Erweiterungen durch<br />
<strong>Energie</strong>speicher und E-Ladestationen an.<br />
Strom produzieren, speichern und bei Bedarf verwenden. So ein autarkes<br />
System ist geeignet für Haushalte, Gastronomie und Betriebe jeder Größe.<br />
Wir sind Ihr richtiger Ansprechpartner in Sachen erneuerbare <strong>Energie</strong>n,<br />
denn wir stehen persönlich dahinter.<br />
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50 ALTERNATIVE HEIZFORMEN<br />
Warmwasser vom Dach: Solarthermie<br />
Bei der Solarthermie wird die <strong>Energie</strong><br />
der Sonne für die Heizung und<br />
das Warmwasser genutzt. Der Vorteil<br />
davon ist, dass die Solarwärme in einen<br />
Pufferspeicher eingespeist wird. Sie kann<br />
also auch zu einem späteren Zeitpunkt<br />
noch für die Heizung verwendet werden.<br />
Trotzdem kann es vorkommen, dass in<br />
einem besonders dunklen Winter die<br />
Sonneneinstrahlung nicht mehr ausreicht.<br />
Deshalb empfiehlt es sich, die<br />
Solarthermie immer in Verbindung mit<br />
einem anderen Heizsystem, etwa der<br />
Wärmepumpe, zu nutzen. In Südtirol ist<br />
die Nutzung von Solarthermie vor allem<br />
für die Warmwasserproduktion weit<br />
verbreitet.<br />
Strom aus Sonnenlicht: Photovoltaik<br />
Photovoltaik-Zellen verwandeln die Sonnenstunden<br />
in Strom: Sie erzeugen elekrische<br />
Spannung, die über einen Wechselrichter<br />
zu Wechselstrom umgewandelt<br />
wird. Dieser kann dann gebäudeintern<br />
genutzt werden, in einer Batterie für eine<br />
spätere Nutzung gespeichert werden oder<br />
ins Stromnetz eingespeist. Je nach Dachfläche,<br />
Dachschräge und Sonneneinstrahlung<br />
entscheidet sich, ob die Anschaffung<br />
einer Solaranlage auch tatsächlich den<br />
erwünschten Nutzen bringen kann. Vor<br />
allem in Verbindung mit einer Wärmepumpenheizung,<br />
die einen relativ hohen<br />
Stromverbrauch hat, bietet sich eine<br />
Photovoltaik-Anlage an.<br />
„Es gibt große Nachfrage nach Photovoltaik“<br />
Seit über 75 Jahren ist das<br />
Bruecker Familienunternehmen<br />
Elpo im Bereich Elektrotechnik<br />
tätig. Ein Spezialgebiet von Elpo<br />
ist Photovoltaik. Firmenchef<br />
Robert Pohlin im Gespräch über<br />
die Chancen von Photovoltaik.<br />
Radius: Photovoltaik gilt seit Jahren<br />
als zukunftsweisende Form der <strong>Energie</strong>gewinnung.<br />
Elpo hat sich dieser<br />
Technologie besonders verschrieben.<br />
Warum?<br />
Robert Pohlin: Photovoltaik ist<br />
erneuerbare <strong>Energie</strong>, ist ein zuverlässiges<br />
und erprobtes Produkt und<br />
hat keine Nebenkosten. Wir konnten<br />
bereits 2007 die ersten Photovoltaik-<br />
Anlagen bauen und viel an Erfahrung<br />
gewinnen. Mit der GSE-Einspeisevergütung<br />
in den Jahren von 2009<br />
bis 2013 haben auch wir als Elpo<br />
viele mittlere und große Anlagen für<br />
Kunden realisieren können. Heute<br />
mit den hohen Stromkosten hat das<br />
Thema Photovoltaik eine enorme<br />
Wichtigkeit, es herrscht eine sehr<br />
große Nachfrage.<br />
Radius: Welche weiteren<br />
Formen der<br />
nachhaltigen<br />
<strong>Energie</strong>erzeugung<br />
hat<br />
Elpo im Portfolio? Und<br />
welche davon wird sich<br />
in den kommenden Jahren in Südtirol<br />
am stärksten durchsetzen?<br />
R. Pohlin: Anlagen für erneuerbare<br />
<strong>Energie</strong> nehmen mittlerweile<br />
über 50 Prozent von<br />
unserem Um-<br />
kühlen<br />
klimatisieren<br />
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innovative Lösungen für Kühlung in der Gastronomie,<br />
der Landwirtschaft, dem Frisch- und Feinkostbereich,<br />
der Trocknung und Reifung von Lebensmitteln sowie<br />
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satz ein und wir bauen eine Vielfalt<br />
an Anlagen zur Stromgewinnung.<br />
In erster Linie Photovoltaikanlagen,<br />
dann Biogas-, aber auch<br />
Wasserkraftwerke.<br />
Bei Letzteren ist<br />
das Potenzial in<br />
Südtirol ziemlich<br />
ausgeschöpft. Aktuell<br />
hat sich die<br />
Photovoltaik am<br />
stärksten durchgesetzt.<br />
Seit rund vier Robert Pohlin,<br />
Jahren bauen wir<br />
Inhaber Elpo<br />
auch Anlagen zur<br />
Gewinnung von Wasserstoff. Wasserstoff<br />
sehen wir als <strong>Energie</strong>träger der<br />
Radius<br />
Zukunft,<br />
190<br />
dessen<br />
x 93<br />
Herstellung ist jedoch<br />
15.9.22 energie&umwelt - pompe di calore T2<br />
sehr energieintensiv. Heute hat die<br />
Elektrolyse einen Wirkungsgrad von<br />
nur 50 Prozent.<br />
Radius: Wie finden Privathaushalte,<br />
aber auch Unternehmen die passende<br />
Technologie? Wie gelingt<br />
der Umstieg von fossiler auf<br />
nachhaltige <strong>Energie</strong>gewinnung?<br />
R. Pohlin: Man muss hier zwischen<br />
zwei <strong>Energie</strong>formen unterscheiden,<br />
die den Umstieg auf<br />
nachhaltige, erneuerbare <strong>Energie</strong><br />
ermöglichen:<br />
1. Den Strom, und hier ist für die<br />
Erzeugung die Photovoltaik absolut<br />
Spitzenreiter, kombiniert mit einer<br />
Batterie für die Speicherung der<br />
Tagesproduktion und Stromabgabe<br />
bei Nacht<br />
2. Die Heizung, die bei uns in Südtirol<br />
mit Wasser, speziell mit Niedertemperaturheizung<br />
(Bodenheizung) erfolgt.<br />
Primär wird die <strong>Energie</strong> von den Fernheizwerken<br />
geliefert. Vermehrt werden<br />
sich aber Wärmepumpen etablieren,<br />
aber auch Photothermie, d. h. warmes<br />
Wasser aus der Sonne.<br />
Industriell bzw. auf regionaler Ebene<br />
sehe ich noch Potenzial in Pumpspeicherkraftwerken,<br />
wo man überschüssigen<br />
Strom aus z.B. Photovoltaik<br />
oder Wasserkraft verwenden kann, um<br />
Wasser auf den Berg zu pumpen, um<br />
dann wiederum bei Bedarf Spitzenstrom<br />
zu erzeugen.<br />
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<strong>Energie</strong>effizienz und Nachhaltigkeit – das sind zwei<br />
Hauptargumente, wenn es um die Anschaffung von<br />
Kälteanlagen jeglicher Art geht. Doch wie ist es möglich,<br />
diese scheinbar gegensätzlichen Bedürfnisse der Kunden<br />
unter einen Hut zu bringen? Raimund Alton, Inhaber des<br />
Unternehmens Frigoplan, hat auf diese Frage eine klare<br />
Antwort. Das Unternehmen mit Sitz in Andrian ist seit<br />
fast 30 Jahren im Bereich der Kältetechnik tätig und<br />
zeichnet sich durch Erfahrung, Innovationsgeist<br />
und Kundennähe aus.<br />
Radius: Nachhaltigkeit und <strong>Energie</strong>effizienz<br />
in der Kältetechnik? Geht das überhaupt,<br />
Herr Alton?<br />
Raimund Alton: Ja, das geht. Unser Unternehmen<br />
Frigoplan wurde 1993 gegründet, und wir<br />
hatten uns schon damals <strong>Energie</strong>effizienz auf die<br />
Fahne geschrieben. Nur lauteten die Schlagworte<br />
zu dieser Zeit „Stromeinsparen“ und „Langlebigkeit“.<br />
Also kann man sagen, wir haben darin eine jahrelange<br />
Erfahrung. Aber wir bleiben auch immer am Ball. In der<br />
Kältetechnik sind fortlaufende Innovationen von höchster<br />
Relevanz. Zum einen müssen die EU-Verordnungen zu den<br />
fluorierten Treibhausgasen (EU-Verordnung Nr. 517/2014 zu<br />
F-Gasen) konsequent umgesetzt werden, zum anderen geht es<br />
um den Kunden. Vor allem angesichts der aktuellen Entwicklung<br />
auf dem <strong>Energie</strong>sektor erwartet er sich, dass der Stromverbrauch<br />
bei der Kälteerzeugung möglichst gering ist. Das<br />
war vor ein paar Jahren noch nicht der Fall. Damals sollte es<br />
nur „billig“ sein. Jetzt soll es effizient sein.<br />
Raimund Alton,<br />
Inhaber<br />
Radius: Was tun Sie, um dieser Anforderung gerecht<br />
zu werden?<br />
R. Alton: Wir arbeiten mit erstklassigen Unternehmen zusammen,<br />
und das schon seit Jahren. Somit ergibt sich ein ständiger<br />
Austausch über Anwendungserfolge. Und wir haben einen<br />
hervorragenden Partner aus der Regelungstechnik. Unsere<br />
Kälteanlagen werden nach dem neuesten Stand der Technik<br />
ausgelegt, mit dieser Regelungstechnik ausgestattet und von<br />
der Ferne aus geregelt. Das bedeutet: Wir passen die Anlage<br />
an die individuellen Bedürfnisse der Kunden an und überwachen<br />
sie auch, ohne dass die Kunden etwas davon merken.<br />
Sie bemerken den großen Vorteil erst auf der <strong>Energie</strong>kostenabrechnung.<br />
Ein Beispiel: Bei einem unserer Kunden ist nach<br />
dem Umbau durch Frigoplan der <strong>Energie</strong>versorger erschienen,<br />
um zu kontrollieren, ob wohl alles in Ordnung ist, denn<br />
die Stromrechnungen waren auf einmal auffallend<br />
niedrig. Das sind Vorfälle, über die wir uns sehr<br />
freuen und die uns dazu motivieren, unsere Linie<br />
weiterzuverfolgen.<br />
Radius: Nachhaltigkeit bedeutet aber auch<br />
<strong>Umwelt</strong>freundlichkeit …<br />
R. Alton: Stimmt. Deshalb achten wir darauf, dass<br />
der Anteil der herkömmlichen Kältemittel bei<br />
unseren Anlagen kontinuierlich sinkt. Wir setzen<br />
stattdessen auf CO 2- und Ammoniak-Anwendungen.<br />
Diese natürlichen Kältemittel sind kostengünstig, gut verfügbar,<br />
CO 2-neutral und somit nicht umweltschädlich.<br />
Radius: Kunden möchten immer auch gut beraten sein. Was<br />
tun Sie, um diesem Wunsch nachzukommen?<br />
R. Alton: Wir legen viel Wert auf die Weiterbildung unserer<br />
Mitarbeiter, intern wie extern. Bei uns wird Wissen geteilt,<br />
diskutiert und angewendet. Alle unsere Mitarbeiter sind hochmotiviert,<br />
auch in schwierigen Zeiten, und der Kunde merkt<br />
deutlich, dass er da in guten Händen ist. Es ist zwar manchmal<br />
eine Herausforderung, die Kunden davon zu überzeugen,<br />
etwas mehr Geld zu investieren, aber wenn man ihnen die<br />
<strong>Energie</strong>- und Folgekostenrechnung sowie die Möglichkeit der<br />
Industrieförderung 4.0 erklärt, sind sämtliche Zweifel widerlegt.<br />
Viele unserer Kunden hat das Argument der Industrieförderung<br />
4.0, verbunden mit unserer Regelungstechnik, dann<br />
wirklich überzeugt, und sie haben die Investition umgesetzt.<br />
Das macht uns stolz und gibt uns den Ansporn, in diese Richtung<br />
weiterzuarbeiten.<br />
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MOBILITÄTSZENTRUM BRIXEN 53<br />
Öffi-Nutzung leicht gemacht<br />
Foto © Manuela Tessaro<br />
Pünktlich, schnell und häufig sollten<br />
sie fahren. Das wünschen sich die<br />
Nutzerinnen und Nutzer von öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln. So ganz wurde<br />
dieser Wunsch in Südtirol noch<br />
nicht erfüllt. In Brixen hat man aber<br />
schon mal die besten Voraussetzungen<br />
für ein vorbildliches Nahverkehrssystem<br />
geschaffen.<br />
Das neue Mobilitätszentrum auf<br />
dem Bahnhofsareal, im Frühsommer<br />
offiziell seiner Bestimmung<br />
übergeben, besticht mit kurzen,<br />
zum Großteil barrierefreien Wegen,<br />
angenehmen Warte- und bequemen<br />
Umsteigemöglichkeiten, Parkplätzen<br />
und Haltemöglichkeiten für Autos,<br />
Motorräder und vor allem für Fahrräder.<br />
„Es ist nicht nur eine wichtige<br />
Mobilitätsdrehscheibe für die Brixnerinnen<br />
und Brixner, sondern für den<br />
gesamten Bezirk Eisacktal“, unterstrich<br />
Landeshauptmann Arno Kompatscher<br />
anlässlich der Eröffnung.<br />
Überdachter Busterminal<br />
Deshalb war es das Ziel der Planer,<br />
vielen Menschen in unterschiedlichen<br />
Situationen den schnellen<br />
Zugang zum Zentrum und die<br />
einfache Nutzung der öffentlichen<br />
Verkehrsmittel zu ermöglichen.<br />
Ob Urlauber mit schwerem Koffer,<br />
Pendler mit Fahrrad, Rollstuhlfahrer<br />
oder Weltenbummler – für alle, die<br />
bereit sind, sich umweltfreundlich<br />
fortzubewegen, soll das problemlos<br />
erfolgen können.<br />
Dafür ist der nunmehr überdachte<br />
Busterminal sehr wichtig. Hier ist<br />
es für die Fahrgäste nun auch bei<br />
schlechtem Wetter oder großer Hitze<br />
nicht unangenehm, einige Minuten zu<br />
verbringen. An digitalen Infotafeln,<br />
die kürzlich aufgestellt wurden, können<br />
die Wartenden zudem Ankünfte<br />
und Abfahrten in Echtzeit ablesen.<br />
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54 MOBILITÄTSZENTRUM BRIXEN<br />
Viel Platz zum Parken<br />
Ansonsten wurde der gesamte Bahnhofsplatz<br />
neu gestaltet, auch mit Sitzgelegenheiten<br />
sowie etwas Grün fürs<br />
Auge. Schließlich betrachtet die Brixner<br />
Gemeindeverwaltung das Mobilitätszentrum<br />
als Visitenkarte der Stadt,<br />
und da ist der „Eingang“ das Erste, was<br />
die Nutzer wahrnehmen.<br />
Der Pkw-Parkplatz am Mobilitätszenrum<br />
verfügt über rund 180 Stellplätze,<br />
von denen einige auch behindertengerecht<br />
ausgeführt wurden. Es gibt<br />
zudem Stellplätze für Motorräder<br />
sowie für Carsharing. Direkt vor dem<br />
Bahnhofsplatz sind mehrere Taxistände<br />
angesiedelt, auch die City-Bus-<br />
Haltestelle wurde in diesem zentralen<br />
Bereich positioniert.<br />
Der private Verkehr kann nun über die<br />
Mozartallee herauf- und vor dem Bahnhofsplatz<br />
eine Schleife fahren. Hier gibt<br />
es die Möglichkeit, kurz anzuhalten.<br />
„Kiss and Ride“-Platz nennt sich ein<br />
solcher Kurzzeitparkplatz, der für wenige<br />
Minuten – also im wörtlichen Sinn<br />
nur für einen schnellen Abschiedskuss<br />
– kostenlos genutzt werden kann.<br />
Gedacht wurde natürlich an jene<br />
Autofahrer, die Öffi-Nutzer schnell<br />
absetzen oder abholen müssen. In<br />
diesem Bereich gibt es auch behindertengerechte<br />
Parkplätze. Eine Rampe<br />
mit geeigneter Neigung verbindet diese<br />
Parkplätze mit dem Bahnhofsplatz.<br />
Radfahrer willkommen<br />
Als „Herzstück“ des Mobilitätszentrums<br />
bezeichnete Mobilitätslandesrat<br />
Daniel Alfreider bei der Eröffnung<br />
aber die Fahrradabstellplätze. Bis zu<br />
rund 1000 Fahrräder und E-Bikes<br />
sollen hier künftig sicher abgestellt<br />
werden können, wobei im kommenden<br />
Winter zusätzlich abschließbare<br />
Radboxen zur Verfügung stehen sollen.<br />
Bereits gut genutzt werden die überdachten<br />
Abstellplätze.<br />
Dass die Fahrradparkplätze an verschiedenen<br />
Bereichen positioniert<br />
sind, kommt vor allem den Pendlern<br />
zugute, die morgens aus den un-<br />
terschiedlichsten Richtungen zum<br />
Bahnhof kommen und ihren Zug oder<br />
Bus schnell erreichen möchten. Die<br />
meisten Fahrradabstellplätze sind im<br />
Norden des Areals angesiedelt, wo die<br />
Menschen aus dem Stadtzentrum zum<br />
Bahnhof kommen. Das Mobilitätszentrum<br />
wurde im Zuge der Eröffnung<br />
vom Verein Freunde der Eisenbahn<br />
zum „Bahnhof des Jahres“ gekürt.<br />
Die Pkw-Parkplätze beim Mobilitätszentrum<br />
sind kostenpflichtig.<br />
Zugpendler mit Südtirol Pass parken<br />
jedoch kostenlos. Wer seinen Pkw<br />
am Parkplatz abstellt und dort<br />
die Fahrt mit einem Regionalzug<br />
fortsetzt, zahlt als Tagestarif 6 Euro.<br />
Erfolgt am selben Tag eine Entwertung<br />
für eine Fahrt mit einem Regionalzug,<br />
so beträgt die Parkgebühr<br />
nur noch 3 Euro. Erfolgt am selben<br />
Tag eine Hin- und Rückfahrt mit<br />
einem Regionalzug, ist der Parkplatz<br />
gänzlich gratis.<br />
Ihr Partner für Tiefbau,<br />
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MOBILITÄTSZENTRUM BRIXEN<br />
55<br />
Für die architektonische Gestaltung des<br />
Mobilitätszentrums wurde ein Ideenwettbewerb<br />
ausgeschrieben.<br />
Als<br />
Sieger ging das<br />
Büro Lukas<br />
Burgauner<br />
Architecture<br />
& Design aus<br />
Bozen hervor.<br />
In der Folge<br />
Lukas Burgauner,<br />
Lukas Burgauner Architecture<br />
& Desgin<br />
wurde das Büro<br />
mit der der<br />
gestalterischen<br />
Planung sowie der architektonischen<br />
Bauleitung beauftragt. Das Architekturbüro<br />
mit Schwerpunkt auf repräsentative<br />
Architektur für Industrie- und<br />
Gewerbebauten bzw. Infrastrukturen<br />
für die Mobilität und Aufstiegsanlagen<br />
wurde von Lukas Burgauner im Jahr<br />
2006 mit Sitz in Bozen gegründet.<br />
Finanziert wurde das Projekt Mobilitätszentrum<br />
Brixen über den Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung<br />
(EFRE).<br />
Beteiligte Unternehmen<br />
Am Bau des Mobilitätszentrums<br />
Brixen waren mit Klapfer Bau, Wipptaler<br />
Bau, Goller Bögl sowie Marx Bau<br />
heimische Unternehmen beteiligt.<br />
Die Planung und die Bauleitung wurden<br />
von einer Bietergemeinschaft,<br />
bestehend aus iPM-Ingenieurbüro<br />
und NET-Engineering, ausgeführt.<br />
Das Ingenieurbüro iPM mit Sitz<br />
in Bruneck wird von den beiden<br />
Eigentümern Ingenieur Udo Mall und<br />
Ingenieur Markus Pescollderungg<br />
geführt und ist seit 2002 im Hochund<br />
Tiefbau tätig. Zu den Hauptaktivitäten<br />
gehören die Planung und<br />
Bauleitung von gesamten Skigebieten,<br />
Hotels und Infrastrukturen<br />
in Italien und im internationalen<br />
Umfeld. NET-Engineering ist eine der<br />
größten Engineering-Gesellschaften<br />
in Italien mit Sitzen in Monselice (PD),<br />
Rom und Mailand und ist vor allem<br />
im Bereich der großen und mittleren<br />
Infrastrukturprojekte weltweit tätig.<br />
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56<br />
AKTUELL<br />
Power – woher auf Dauer?<br />
Mit unseren persönlichen <strong>Energie</strong>verbrauch<br />
so hauszuhalten, dass wir die<br />
Anforderungen des Alltages gut bewältigen<br />
und dabei das Leben mit seinen<br />
Möglichkeiten genießen können, das<br />
ist die Aufgabe der Zukunft.<br />
Ausgehen und tanzen, feiern und<br />
trinken, ein Wochenendtrip nach<br />
London, nach einem arbeitsreichen Tag<br />
schnell auf die nächste Veranstaltung,<br />
zeitgleich mit mehreren Freunden auf<br />
Instagram, Facebook und LinkedIn<br />
kommunizieren.<br />
Schnelle Booster sind sexy und easy!<br />
Doch wie sieht der langfristige, nachhaltige<br />
Erfolg im Hinblick auf den persönlichen<br />
<strong>Energie</strong>level dabei aus? Irgendwann<br />
kommt – so sicher wie der Herbst<br />
nach dem Sommer – der Moment der<br />
Überforderung, der Müdigkeit, vielleicht<br />
begleitet von einer Grippe, Schlafstörungen<br />
oder einem überreizten Magen.<br />
Ein Erlebnis der anderen Art<br />
Bei meinem Urlaub in einem fernen<br />
Land wurde ich zurückversetzt in die<br />
Zeit unserer Großeltern. Alles geschieht<br />
langsam, die einzige Kuh wird in der<br />
Früh auf die Weide begleitet und am<br />
Abend in den Stall zurückgebracht. Die<br />
Mittagspause wird ruhend im Schatten<br />
verbracht. Der Lebensstandard ist ein<br />
anderer – Urlaubsreisen, Kosmetikartikel<br />
und Markenkleidung gibt es hier nicht.<br />
Es drängt sich in dieser Situation die<br />
Frage auf: Schuften wir 48 Wochen im<br />
Jahr in einem sehr hohen Tempo, um<br />
uns viel „leisten“ zu können und um uns<br />
dann – in den wenigen Wochen Urlaub –<br />
vom restlichen Jahr zu erholen?<br />
Nachhaltig, langfristig – langweilig?<br />
Jeder weiß, was fit hält und guttut:<br />
Gesunde Ernährung, ausreichend<br />
Schlaf, Bewegung an der frischen Luft<br />
und genügend Ruhephasen werden<br />
seit Jahrzehnten propagiert und immer<br />
wieder mal ins alltägliche Leben integriert.<br />
Zu Neujahr, nach einer Phase der<br />
Erschöpfung, werden gute Vorsätze gemacht<br />
und in manchen Momenten wird<br />
es wieder deutlich, dass es auch anders<br />
gehen würde. Doch der Rhythmus<br />
unserer Gesellschaft wird wieder<br />
stärker und diese unspektakulären,<br />
sanften, unaufgeregten <strong>Energie</strong>quellen<br />
werden wieder mal verdrängt von den<br />
„sexy Boostern“.<br />
Gesundes Arbeiten<br />
Wie wird darauf geachtet, dass sich die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohlfühlen?<br />
Wöchentlicher Obstkorb und<br />
zweimal im Jahr eine üppige Betriebsfeier?<br />
Oder regelmäßige Seminare zu Kommunikation<br />
und Konfliktbewältigung,<br />
zu Zusammenarbeit und partizipativer<br />
Mitgestaltung? Es ist derselbe Trend erkennbar<br />
wie auf der persönlichen Ebene:<br />
kurzfristig, lustig und wenig aufwendig<br />
versus langfristig, herausfordernd<br />
und persönlich. Die Akzeptanz der<br />
Mitarbeiter:innen für eine Weihnachtsfeier<br />
ist einfacher zu erhalten wie für<br />
monatelange Prozesse zur Verbesserung<br />
der internen Kommunikation.<br />
Kurzfristig kann man sich mit den „sexy<br />
Boostern“ sehr gut behelfen, über manches<br />
Problem drüberschaukeln. Mittel-<br />
und langfristig funktionieren diese<br />
Konzepte weniger, und plötzlich steht<br />
man vor einer größeren Herausforderung:<br />
Reibungsverluste durch schlechte<br />
Kommunikation, Leerläufe durch fehlende<br />
Motivation, nicht gelöste Konflikte,<br />
endlose Sitzungen ohne Ergebnisse<br />
oder gar Kündigungen oder lange<br />
Krankenstände.<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
(BGM)<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
ist im deutschsprachigen Raum<br />
bereits sehr etabliert, bei uns in Südtirol<br />
beginnt dieser Ansatz verstärkt<br />
Fuß zu fassen.<br />
BGM meint – in aller Kürze – gesunde<br />
und produktive Zusammenarbeit<br />
in Unternehmen zu stärken. Es wird<br />
nicht nur die Führungs-/Management-<br />
Ebene berücksichtigt, sondern alle<br />
Mitarbeiter:innen werden miteinbezogen.<br />
Dabei werden beim BGM-Prozess<br />
die inhaltlichen Schwerpunkte der jeweiligen<br />
betrieblichen Situation angepasst.<br />
vival.institute ein<br />
innovatives Unternehmen<br />
Als zentrales Produkt bietet das vival.<br />
institute betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
(BGM) für Betriebe an.<br />
Dazu Christa Delmonego: „Das vival.<br />
institute besteht aus einem Netzwerk<br />
von elf Beraterinnen und Beratern mit<br />
unterschiedlichen Schwerpunkten,<br />
umfangreicher Berufserfahrung und viel<br />
Know-how. Das macht es uns möglich,<br />
die unterschiedlichen Bereiche eines<br />
BGM-Prozesses qualitativ hochwertig<br />
anzubieten und durchzuführen.“<br />
Dazu noch ein Tipp von der vival.<br />
institute-Partnerin: „Jeder sollte sich<br />
sowohl auf privater Ebene als auch im<br />
beruflichen Kontext immer wieder für<br />
nachhaltige <strong>Energie</strong>quellen entscheiden<br />
um dadurch sein Leben und Wirken<br />
gesund zu gestalten. Zwischendurch<br />
sind kurzfristige „sexy Booster“ willkommen<br />
und tun gut, als Dauerlösung<br />
sind sie nicht empfehlenswert. Sowohlals-auch<br />
statt Entweder-oder. In diesem<br />
Sinne freue ich mich auf die ausgedehnte<br />
Bergtour und auf die nächste<br />
Weihnachtsfeier“!<br />
Autorin<br />
Dott. Christa<br />
Delmonego – Betriebliche<br />
Organisation &<br />
Entwicklung – Coaching –<br />
Seminare www.schnittmenge.org;<br />
Partnerin von www.vival.institute –<br />
lebenswerte.arbeitswelten
GESUNDHEIT<br />
57<br />
Antibiotika sind<br />
die falsche Therapie<br />
„Chronisch abakterielle Prostatitis“<br />
(CBSS) kann viele Ursachen haben<br />
und sollte stets urologisch abgeklärt<br />
werden.<br />
Allein über den Schmerz spricht<br />
man(n) nicht gerne. Zumal das<br />
betroffene Organ – die Prostata – im<br />
Sexualleben des Mannes eine wichtige<br />
Rolle spielt. Denn diese kastaniengroße<br />
Drüse zwischen Blase, Schambein,<br />
Penis und Rektum produziert<br />
ein Sekret, das bei der Ejakulation in<br />
die Harnröhre geht und die Samenflüssigkeit<br />
befruchtungsfähig macht.<br />
Selbst wenn Bewusstsein, Vorsorge<br />
DR. ALEXANDER GASSER<br />
DR. ALEXANDER GASSER FACHARZT FÜR UROLO<br />
FACHARZT FÜR UROLOGIE<br />
FACHARZT FÜR UROLOGIE<br />
UROLOGIE<br />
FACHARZT FÜR UROLOGIE<br />
Vorsorge, Potenzprobleme, Fertilitätsprobleme,<br />
Vorsorge, Potenzprobleme,<br />
Prostata-, Vorsorge, Nieren-,<br />
Fertilitätsprobleme,<br />
Vorsorge, Potenzprobleme, Blasenleiden, ambulante Fertilitätsprobleme,<br />
Operationen<br />
Prostata-, Nieren-, Blasenleiden, Prostata-, Nieren-, ambulante Operationen ambulante<br />
TERMINE<br />
Operationen<br />
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5339031 738<br />
Bruneck – Kapuzinerplatz 9<br />
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Bruneck – Kapuzinerplatz 9<br />
39031 Bruneck – Kapuzinerplatz 9<br />
und Therapie bei Prostata-Krebs<br />
heute stark verbessert sind, werden<br />
andere Prostata-Erkrankungen leicht<br />
übersehen und häufig älteren Männer<br />
zugeschrieben.<br />
Schmerzhaftes Ziehen<br />
Klinische Fallbeispiele einer typischen<br />
„Prostatitis“ (CBSS – chronisches<br />
Beckenschmerzsyndrom)<br />
jedenfalls zeigen, dass die genannten<br />
Symptome vorwiegend bei jungen<br />
Männern vorkommen, die beim Urologen<br />
Hodenschmerzen oder Miktionsbeschwerden<br />
beklagen und nicht<br />
an eine „Prostataverkühlung“ den-<br />
vor allem reine Kopfsache.<br />
DR. ALEXANDER GAS<br />
DR. ALEXANDER GASSER<br />
ken. Als mögliche Ursachen gelten<br />
genetische Erbanlagen, ein defektes<br />
Immunsystem, psychische Mechanismen<br />
oder auch mechanische Druckfaktoren.<br />
Für Letztere sprechen etwa<br />
jene Patienten, deren Prostata – besonders<br />
häufig bei jungen Sportlern<br />
– einer bestimmten Belastung<br />
ausgesetzt ist. Ob Radfahrer (das<br />
Sitzen im Sattel), Wintersportler (der<br />
Druck von Aufstiegshilfen) oder auch<br />
Bauern (die Vibrationen von landwirtschaftlichen<br />
Geräten) – die Folge<br />
sind Missempfindungen im Dammbereich,<br />
die in den Hoden ausstrahlen.<br />
Ebenso von Miktionsbeschwerden<br />
wie ständigem Harndrang, „Brennen“<br />
beim Urinieren und Ejakulationsstörungen<br />
berichten Betroffene.<br />
Und dass, obwohl im Falle von CBSS<br />
bei der urologischen Visite weder die<br />
Prostata selbst noch die Laborwerte<br />
des Prostatasekrets auffällig sind.<br />
Das wiederum macht die Therapie<br />
– im Gegensatz zur „bakteriellen<br />
Prostatitis“, die mit Antibiotika<br />
behandelt wird – schwierig. Zwar<br />
scheinen Entzündungshemmer den<br />
unangenehmen Schmerz zu lindern,<br />
doch als Abhilfe ist vor allem eine<br />
Wärmetherapie in Form von warmen<br />
Sitzbädern (in der Badewanne) meist<br />
erfolgreich, sodass die Symptome<br />
nach einer Woche nahezu verschwunden<br />
sind. Auch mit Phytopharmaka,<br />
Stoßwellen, Elektroakupunktur oder<br />
Nervenstimulation wurden bereits<br />
Behandlungserfolge erzielt. Ebenso<br />
wie mit Verhaltenstherapie bzw. Psychoanalyse:<br />
Denn ein gesundes Sexualleben<br />
ist auch in diesem Fall häufig<br />
Vorsorge, Potenzprobleme, Fertilitätsprob<br />
Prostata-, Nieren-, Blasenleiden, ambulante O
58 AKTUELL<br />
PORTRAIT<br />
Foto © Ingrid Heiss<br />
Urgestein –<br />
und vieles mehr<br />
Astrid Michaeler ist eine überzeugte<br />
Teamworkerin und auch privat<br />
alles andere als eine Einzelgängerin.<br />
Zahlen, Daten, Fakten, Bilanzen, Controlling,<br />
Gesetze und Auflagen sind<br />
ebenso ihr tägliches Brot und ihre<br />
Leidenschaft wie Dinge richtigzustellen,<br />
schnell Lösungen zu finden und<br />
das, was am Markt gefühlt wird, in<br />
Zahlen wiederzugeben. Was anderen<br />
als eine überaus trockene Materie<br />
erscheinen mag, steckt für sie voll<br />
Leben. Eines allerdings braucht<br />
Astrid Michaeler, Verwaltungsleiterin<br />
der Brixner Stadtwerke, unbedingt:<br />
Veränderungen und Abwechslung.<br />
Während der jetzigen Ukraine-Krise<br />
und der damit verbundenen Auswirkungen<br />
auf den <strong>Energie</strong>markt fehlt<br />
es ihr daran gewiss nicht! <strong>Energie</strong>,<br />
Strom und alternative Stromquellen<br />
sind im Augenblick ein heißes Eisen,<br />
mehr noch als Recycling und eine<br />
verantwortungsvolle Abfallwirtschaft.<br />
Anstelle der einmal im Jahr anstehenden<br />
Planung gilt es, sich ständig anzupassen,<br />
um- und nachzurechnen, sich<br />
den Kopf zu zerbrechen, überall nach<br />
Einsparungen zu suchen und diese<br />
entsprechend zu kommunizieren. „Ich<br />
bin das finanzielle Gewissen der Stadtwerke<br />
und diejenige, die kontrolliert,<br />
Daten und Budgets einfordert. Dass<br />
ich damit nicht von allen „geliebt“<br />
werde, damit kann ich gut leben.“<br />
Einmal Brixen – immer Brixen<br />
Die gebürtige Brixnerin zählt zum<br />
Urgestein der Stadtwerke. In Brixen<br />
geboren und zur Schule gegangen,<br />
hat sie nach der Matura, nach einem<br />
zweijährigen Intermezzo in einem Privatunternehmen<br />
bei den Stadtwerken<br />
begonnen. Dort ist sie geblieben und<br />
dort ist sie gewachsen. In mehr als 30<br />
Jahren hat sie maßgeblich zum Wachsen<br />
der Stadtwerke und zur Verwandlung<br />
vom rein öffentlichen Dienstleister<br />
zu einem maßgeblichen und fairen<br />
Mitbewerber auf dem <strong>Energie</strong>markt<br />
beigetragen. Auch als sie nach mehreren<br />
Jahren beschlossen hat, ein<br />
Studium anzuhängen, hat sich Astrid<br />
Michaeler für eine Lösung entschieden,<br />
die von Brixen aus (neben dem<br />
Fulltime-Job) möglich war und sich am<br />
MCI | The Entrepreneurial School®<br />
- Die Unternehmerische Hochschule®<br />
in Innsbruck eingeschrieben.<br />
Sie ist die erste Frau in einer leitenden<br />
Position in den Brixner Stadtwerken<br />
und in der <strong>Energie</strong>-, Wasser-, Recycle-<br />
und Abfallbranche. Zusammen mit<br />
Verena Trockner, Verwaltungsleiterin<br />
der Seab, steht sie nur männlichen<br />
Kollegen gegenüber. Gegenseitiger<br />
Respekt ist für sie eine Voraussetzung<br />
in einer von Männern beherrschten<br />
Welt. „Als Frau muss man sich die<br />
Wertschätzung der Kollegen erst<br />
durch Können und Wissen erkämpfen;<br />
Männer haben dieses Problem<br />
nicht, abgesehen davon, dass sie sich<br />
weniger hinterfragen als Frauen.“<br />
Aber Jammern liegt ihr nicht. In ihrer<br />
Abteilung hat sie es nur mit weiblichen<br />
Mitarbeiterinnen zu tun, sie zu<br />
stärken, ist ihr ein Anliegen. Neben<br />
den Rechenkünsten braucht es bei ihrer<br />
Tätigkeit viel Fingerspitzengefühl.<br />
Gesellschaft ist ein Lebenselixier<br />
Die erfolgreiche Managerin ist Mitglied<br />
vieler Vereine, liebt Sport, vorausgesetzt,<br />
sie kann ihn gemeinsam mit anderen<br />
ausüben. Neben dem Tauchen sind im<br />
Augenblick – je nach Jahreszeit – Lau-<br />
Astrid beim Segeln, … …, tauchen, … … sowie in den Bergen mit ihrer Schwester.
PORTRAIT<br />
59<br />
Astrid Michaeler mit einem Jugendlichen und zwei Kolleginnen<br />
von anderen Brixner Jugendorganisationen beim Altstadtfest<br />
fen, Skitouren, Tennis und Zumba<br />
angesagt. Änderungen sind auch hier<br />
nicht ausgeschlossen. „Ich bin keine<br />
Extremsportlerin, aber Bewegung ist mir<br />
ein absolutes Bedürfnis!“ Auch in ihrer<br />
Vereinstätigkeit kann sie ihre Affinität zu<br />
Zahlen einbringen. Im Amateursportverein<br />
Pfeffersberg und in der Sektion Tennis<br />
ist sie für die Buchhaltung zuständig.<br />
Im Verein Jugendhaus Kassianeum lebt<br />
sie hingegen ihr soziales Engagement<br />
aus. Sie bezeichnet sich selbst als positiven<br />
Realisten, das gut gelaunte Naturell<br />
und die offene Ausstrahlung erkennt<br />
man schon an ihrer Stimme. Nach ihren<br />
positiven Eigenschaften befragt, führt<br />
Astrid Michaeler zielstrebig, sozial,<br />
flexibel, offen, ehrlich und gesellig an.<br />
Ihre negativen Eigenschaften? „Ich bin<br />
nicht sehr diplomatisch und vielen zu<br />
direkt und neige dazu, mein Licht zu<br />
sehr unter den Scheffel zu stellen. Und:<br />
Ich bin mir selbst nicht genug, kann<br />
nicht allein sein.“<br />
Finanzen und Fantasy<br />
„Ich bin nie aus Brixen herausgekommen“,<br />
sagt sie, „und meine Wohnung<br />
befindet sich in meinem Elternhaus.“<br />
So ganz stimmt das allerdings nicht.<br />
Astrid Michaeler ist überaus reiselustig<br />
und hat vor Covid-19 viele (interkontinentale)<br />
Reisen unternommen.<br />
Allerdings nie allein. Die nächste Reise<br />
ist schon geplant, ein Urlaub mit ihrem<br />
Tauchclub auf Tremiti. Die Traumziele<br />
der Zukunft haben indirekt mit ihren<br />
sportlichen Aktivitäten zu tun: die<br />
Malediven, die Karibik und Südafrika.<br />
Den notwendigen (Rest-)Urlaub für<br />
Fernreisen hätte sie … Auch für eine<br />
Weltreise. Bleibt die Suche nach den<br />
Mitreisenden! Was sie alleine tut, ist<br />
Lesen. Wenn möglich täglich, beim<br />
Frühstück und vor dem Schlafengehen,<br />
das E-Book ist ihr ein treuer Begleiter<br />
und entführt sie in Fabelwelten. Lieblingslektüre:<br />
Fantasy!<br />
Stress ist Astrid Michaeler ein Ansporn.<br />
An den Abenden länger im<br />
Büro zu bleiben, wenn es gilt, wichtige,<br />
anstehende Dinge zu erledigen,<br />
empfindet sie selten als Last. Am<br />
Wochenende allerdings heißt es ab<br />
Freitag 13 Uhr Weekend und abschalten.<br />
Urgestein hin oder her.<br />
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Mit der Kraft des Waldes<br />
Das Chaletdorf Valsegg zeigt vor, wie nachhaltiger Urlaub<br />
in Südtirol gelingt. Wer sich nach Entschleunigung,<br />
dem Glück im Kleinen und naturnahem Urlaub in Südtirol<br />
sehnt, findet auf 1.300 Metern, gleich am Waldesrand<br />
von Vals, das perfekte Urlaubsrefugium.<br />
Familie Lanz hat mit dem Chaletdorf Valsegg, das neun<br />
Holzchalets, ein Gourmetrestaurant, eine kleine Landwirtschaft<br />
und ein Waldbad umfasst, ein kleines Paradies<br />
der Ruhe erschaffen. Vermehrt gönnen sich auch Südtirolerinnen<br />
und Südtiroler eine Auszeit am Waldesrand,<br />
„Urlaub daheim“ gewinnt zunehmend an Attraktivität.<br />
Insbesondere weil hier im Valsegg ein gewisser Luxus<br />
auf gelebte Nachhaltigkeit trifft. Wo immer es möglich<br />
ist, greift Familie Lanz auf Ressourcen aus der unmittelbaren<br />
Umgebung zurück: Das Holz für die Chalets und<br />
das Quellwasser kommen aus dem eigenen Wald, die<br />
Wärme aus der Hackschnitzelanlage und die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aus der direkten Nachbarschaft.<br />
Hier hegt und pflegt man, was man hat. Magdalena<br />
und Gregor Lanz sind von der nachhaltigen Philosophie<br />
überzeugt: „Wer kleine Kreise zieht, trägt das Seine zum<br />
großen Ganzen bei.“<br />
Südtirol Chalets Valsegg<br />
Unterlände 5 | 39037 Vals/Mühlbach<br />
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Fotos © Helmuth Rier
Fragen an den Experten<br />
Die Radius-Themenausgaben informieren<br />
und vermitteln zeitgemäßes<br />
Wissen in kompakter Form. In dieser<br />
Rubrik beantworten unsere Experten<br />
aktuelle Fragestellungen. In dieser<br />
Ausgabe werden zum übergeordneten<br />
Thema „Kostenmanagement“,<br />
einige spezielle Detailfragen geklärt.<br />
Thomas K., Ritten: Wir sind ein<br />
kleiner Tischlereibetrieb und unsere<br />
Kosten, vor allem die <strong>Energie</strong>kosten,<br />
gehen aktuell durch die Decke. Wir<br />
sind Handwerker und am Ende des<br />
Monates wollen wir wissen, wofür<br />
wir gearbeitet haben. Wie können wir<br />
die Überwachung und Steuerung der<br />
Kosten verbessern, wo jetzt die Preise<br />
ständig steigen?<br />
Florian Burger: Globalisierung und<br />
Digitalisierung sorgen für stetigen<br />
Wandel mit Vorteilen für den Anbieter,<br />
der seine Leistung kostengünstig<br />
herstellen kann. Doch Preissteigerungen<br />
durch hohe <strong>Energie</strong>preise und<br />
Rohstoffmangel lassen den Kostendruck<br />
in den Unternehmen steigen.<br />
Die Unternehmen müssen in Krisen,<br />
egal ob es sich um Finanzmärkte,<br />
Rohstoffmangel, Krieg oder Pandemie<br />
handelt, sofort handeln, um<br />
das Überleben des Unternehmens zu<br />
sichern. Maßnahmen zur Kostenoptimierung<br />
werden zusammen mit<br />
den Fachabteilungen geplant. Erfolg<br />
oder Misserfolg wird festgestellt und<br />
mit Reaktionen versehen. Nicht nur<br />
auf inhaltliche Aspekte sollen die<br />
Maßnahmen ausgerichtet werden,<br />
sondern auch der zeitliche Aspekt<br />
spielt eine große Rolle.<br />
Kurzfristiges Kostenmanagement ist<br />
notwendig, um kurzfristige Ergebnisse<br />
zu erzielen. Bei Krisen ist dies oft<br />
der Fall. Stellt sich zum Beispiel die<br />
Frage, ob ein großer Kunde zur Konkurrenz<br />
gewechselt ist. Ist die Krise<br />
hausgemacht? Werden mehrmals im<br />
Jahr die Preise für Rohstoffe erhöht?<br />
Wie können diese Preissteigerungen<br />
kompensiert werden?<br />
Mittelfristiges Kostenmanagement<br />
wird vorwiegend von den Veränderungen<br />
auf den Märkten erzwungen.<br />
Dazu zählen zum Beispiel die geänderten<br />
Kaufgewohnheiten der Verbraucher,<br />
Nachfragerückgänge oder<br />
SMART HOME<br />
Gebäudeautomation,<br />
Lüftung und<br />
Klimatisierung,<br />
Beleuchtung,<br />
Sonnenschutz,<br />
Zutrittskontrolle<br />
und Alarmanlagen,<br />
verschiedene Bussysteme.<br />
COMUNICATION<br />
VoIP und Unified<br />
Communication<br />
Telefonzentralen,<br />
Videoüberwachung,<br />
Glasfaser-,<br />
Funkverbindungen<br />
und Wireless-<br />
Netzwerke.<br />
ELECTRICAL<br />
ENGINEERING<br />
Elektrische Systeme,<br />
Verteilernetze,<br />
NS/MV-Systeme,<br />
Beleuchtungssysteme,<br />
Notstromversorgung,<br />
<strong>Energie</strong>analyse,<br />
regelmäßige Wartung.<br />
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FRAGE AN DEN EXPERTEN<br />
61<br />
Konkurrenzdruck durch Niedriglohnländer.<br />
Da stellt sich die Frage, ob die<br />
Preise gesenkt werden müssen oder<br />
das Geschäftsmodell noch zielführend<br />
ist.<br />
In Krisensituationen werden Sie<br />
nun die Maßnahmen versuchen<br />
konsequent umzusetzen, wofür es<br />
inzwischen auch in Südtirol viele<br />
Spezialisten gibt. Ein permanentes<br />
Kostenmanagement ist aber auch<br />
ohne Krisen im Controlling notwendig.<br />
Die Maßnahmen unterscheiden<br />
sich mit oder ohne Druck nur selten,<br />
werden aber ohne Krise entspannter<br />
umgesetzt. Kostenmanagement<br />
gehört im Betrieb zur typischen<br />
Führungsaufgabe. Durch Analysen<br />
unterstützt und hilft das Controlling<br />
die Potenziale des Kostenmanagements<br />
zu erkennen und zu beheben.<br />
Schlussendlich müssen im Unternehmen<br />
die Verantwortlichen für die<br />
Umsetzung der Leistungen sorgen.<br />
Etwa beim kurzfristigen Kostenmanagement,<br />
wo vor allem das Tagesgeschäft<br />
betrachtet und auf Veränderungen<br />
reagiert wird. Da dies auf der<br />
operativen Ebene stattfindet, müssen<br />
die Mitarbeiter durch ihre Kompetenzen<br />
und Erfahrung Verantwortung<br />
übernehmen und Maßnahmen in die<br />
Wege leiten. Damit können kleine,<br />
auf Abteilungen beschränkte Problemsituationen<br />
zusammen mit dem<br />
Controlling gemanagt werden.<br />
Anders sieht es bei großen Krisen<br />
aus, welche das gesamte Unternehmen<br />
betreffen und sich auf mehrere<br />
Abteilungen auswirken. Hier ist<br />
gemeinsame Beratung zwischen Führungskraft<br />
und Controlling für die<br />
kurzfristig wirksamen Maßnahmen<br />
notwendig.<br />
Bei mittelfristigem Kostenmanagement<br />
wird mehr Zeit bis zur Wirkung<br />
beansprucht. So haben die Verantwortlichen<br />
die Gelegenheit, sich<br />
mit den betroffenen Bereichsleitern<br />
abzustimmen und die Maßnahmen<br />
zu planen und zu kontrollieren. Dem<br />
Controller kommt dabei besonders<br />
die Rolle des Vermittlers zu und je<br />
nach Unternehmensstruktur und<br />
-kultur kann diese Rolle intern oder<br />
extern besetzt werden.<br />
Damit Sie diesbezüglich nun eine<br />
nachhaltige Entscheidung treffen,<br />
bitte ich Sie, Ihre Situation zeitnah<br />
mit einem Fachexperten ihres Vertrauens<br />
abzuklären.<br />
Der Experte<br />
Florian Burger<br />
ist freiberuflicher<br />
Buchhalter und<br />
Controller und arbeitet<br />
auf Projektebene interdisziplinär<br />
über die gemeinsame Plattform<br />
von Vinburg Projects zusammen – der<br />
Südtiroler Unternehmensberatung mit<br />
Spezialisierung in den Bereichen Sustainable<br />
Gouvernance, Projektprüfung/Due-<br />
Diligence-Prozesse, Unternehmens- und<br />
Projektentwicklung, Projektmanagement.<br />
Vorausdenker mit Weitblick. Mehr unter<br />
www.vinburg.com.<br />
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62 BUNTE MELDUNGEN<br />
FORST Sporthilfe<br />
Golf-Charity<br />
Am Samstag, 27. August, fand das siebte<br />
FORST Sporthilfe Golf-Charity im<br />
Golfclub St. Vigil Seis statt. Nachwuchssportler,<br />
ehemalige Spitzensportler, Unternehmer<br />
sowie Golfbegeisterte folgten<br />
der Einladung der Südtiroler Sporthilfe<br />
und nahmen am Turnier im bekannten<br />
Golfclub teil.<br />
130 Teilnehmer, darunter auch verheißungsvolle<br />
Nachwuchssportler der<br />
Südtiroler Sporthilfe und ehemalige<br />
Spitzensportler, waren auf dem Green<br />
im Einsatz. „Die Vorfreude bei vielen<br />
Teilnehmern war so groß, dass wir<br />
Großartige Sportlerinnen und Sportler sind der Einladung der Sporthilfe gefolgt!<br />
bereits am Montag vor dem Turnier<br />
ausgebucht waren und nur mehr eine<br />
Warteliste geführt wurde“, sagte der<br />
Geschäftsführer Stefan Leitner, der<br />
nach dem großen Erfolg im Vorjahr<br />
noch einen drauflegen konnte. Beim<br />
anschließenden FORST Aperitif<br />
berichteten die anwesenden Spitzenathleten<br />
aus ihrem Sportlerleben.<br />
Außerdem wurde eine Tombola veranstaltet,<br />
bei der zahlreiche tolle Preise<br />
verlost wurden. Der Gesamterlös von<br />
13.500 Euro kommt der Südtiroler<br />
Sporthilfe zugute.<br />
Auszeichnung für Kellerei Bozen<br />
Die Treibhausgasemissionen konnten<br />
in den vergangenen drei Jahren<br />
um 14 Prozent gesenkt werden. Eine<br />
weitere Verbesserung soll die neue<br />
Photovoltaik-Anlage bringen, die rund<br />
ein Viertel des derzeitigen Stromverbrauchs<br />
produziert.<br />
„Die Kellerei Bozen hat sich vorbildhaft<br />
für die Zukunft aufgestellt“,<br />
befindet Sonja Abrate, stellvertretende<br />
Direktorin des Ökoinstituts Südtirol.<br />
Das Institut hat erstmals eine Kellerei-<br />
Genossenschaft unter die Lupe genommen<br />
und einen Nachhaltigkeitsbericht<br />
Hier könnte der Platz für unseren neuen Bildtext sein<br />
erstellt. Das Zertifikat wurde der Kellerei<br />
vor Kurzem offiziell verliehen.<br />
„Wir verfolgen das Ziel, unsere Arbeit<br />
im Einklang mit der Natur zu verrichten“,<br />
erklärte der Obmann der<br />
Genossenschaft, Michl Bradlwarter,<br />
bei dem Festakt. Und Kellermeister<br />
Stephan Filippi ergänzte: „Mit dem<br />
Nachhaltigkeitsbericht stellen wir fest,<br />
wo wir heute stehen und wie wir auch<br />
in Zukunft Weine mit hoher Qualität<br />
erzeugen und gleichzeitig Verantwortung<br />
für die nächsten Generationen<br />
übernehmen können.“<br />
Green Corridor<br />
Um die Brennerachse<br />
mehr zu<br />
einem Green<br />
Corridor zu<br />
machen, hat<br />
die Landesregierung<br />
einen Grundsatzbeschluss<br />
zu einem<br />
Projekt fürs Erzeugen, Lagern und<br />
Verteilen von Wasserstoff gefasst. Auf<br />
dem Weg zum „grünen Korridor“ auf<br />
der Brennerstrecke spielen die Produktion<br />
und Verwendung von Wasserstoff<br />
laut Mobilitätslandesrat eine wichtige<br />
Rolle. Es sei ein zentrales Anliegen,<br />
auf diesem wichtigen alpenquerenden<br />
und länderverbindenden Verkehrsweg<br />
vor allem eine nachhaltige und emissionsfreie<br />
Mobilität gemeinsam mit<br />
den Nachbarländern weiterzuentwickeln.<br />
Deshalb sollen Voraussetzungen<br />
geschaffen werden, dass emissionsfreie<br />
Fahrzeuge auf der Strecke verkehren<br />
können. So sieht das gutgeheißene<br />
Projekt vor, eine solide Wasserstoff-<br />
Versorgungskette zu schaffen, die<br />
auf konkreter Nachfrage beruht und<br />
sich aufs Nutzen von Wasserstoff als<br />
<strong>Energie</strong>träger konzentriert. Insgesamt<br />
14 Tankanlagen sollen im Rahmen des<br />
Projekts entstehen.
Wir stellen ein<br />
www.alpitronic.it/karriere<br />
Wir sind ein stark wachsendes, innovatives<br />
und international agierendes Unternehmen im<br />
Bereich der E-Mobility mit Sitz im Herzen<br />
Sütdtirols, in Bozen. Die alpitronic wurde im<br />
Jahr 2009 mit dem Ziel leistungselektronische<br />
Systeme zu entwickeln gegründet. Seit 2017<br />
fokussieren wir uns nunmehr auf die<br />
Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb<br />
von Schnellladesäulen für Elektro-Fahrzeuge.<br />
In den vergangenen Jahren haben wir es<br />
geschafft mit unserem Produkt – dem<br />
„hypercharger“ – Marktführer in Europa zu<br />
werden.<br />
Unser bunt gemischtes Team umfasst<br />
inzwischen mehr als 300 MitarbeiterInnen und<br />
leistet täglich Großartiges, um die Zukunft<br />
etwas grüner zu gestalten. Möchtest auch du<br />
Teil dieses unglaublichen Teams sein?<br />
Offene Stellen:<br />
www.alpitronic.it/karriere<br />
alpitronic GmbH<br />
www.alpitronic.it<br />
Bozner-Boden-Mitterweg, 33
Die <strong>Energie</strong>, die das Land uns schenkt, geben wir<br />
weiter an die Menschen. Um <strong>Energie</strong> zu spenden und<br />
damit aktiv eine energiereiche Zukunft zu gestalten.<br />
260 Mio. €<br />
generierter Mehrwert<br />
für Südtirol<br />
1.692.112 tCO 2 e<br />
vermiedene Emissionen<br />
entspricht der Menge an gereinigter Luft<br />
durch etwa 72.195 Bäume in einem Jahr<br />
4,1 TWh<br />
Nettoenergiepoduktion<br />
aus erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>quellen<br />
entspricht dem Verbrauch<br />
von ca. 1.518.000 Familien<br />
74 %<br />
unterirdisch<br />
verlegte<br />
Stromleitungen<br />
www.alperia.eu