HOTELmagazin offline 03-2022

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MR. WHO 20 Sprechen Sie niemanden an, nur weil sie glauben, dass er es ist. Sie werden ihn doch nicht erkennen. Unser geheimnisvoller Mr. Who treibt sich in der Hotellerie und Gastronomie herum, schnüffelt diskret zwischen Lobby- und Sky-Bar herum, ermittelt verdeckt aus der Besenkammer heraus, spürt jedes noch so unbekannte Detail auf und bringt es pointiert und nicht immer ernst gemeint zu Papier. Von Kartenbändigern und Huber-Bauern! Zusammenhanglos aneinandergefügt wie über weite Strecken die Arbeit der diversen, rasch wechselnden Regierungsmitglieder habe ich diesmal meinen Unmut niedergeschrieben. „Wie die Zeit, in der wir leben ...“, sagte einmal der Kanzler Fred Sinowatz in anderem Zusammenhang und es war spürbar, wie ihm diese Zeit auf den Geist ging. Dabei war die noch harmlos gegenüber der heutigen. Beginnen wir mit der Bahn. Reibebaum selbst meines Herausgebers, der, wenn er als passionierter Autolenker ein-, zweimal im Jahr mit dem Zug fährt, schon was zu bemängeln hat. Ich auch, fahre aber auch öfter. Da wär einmal das dienstleistende Personal. Unangenehm in Erinnerung ist mir noch der Fall des grantlernden bayrischen Schaffners im ICE nach Regensburg, der mich wissen ließ: „Des wissns eh`, dass i den Hund gar net mitnehma brauchat waun er so stinkt!“. Dabei sandte L. nur höchst dezente Duftnoten aus – zumindest für mein Empfinden. Andere Kartenbändiger, jetzt eher zu Katrtenscannern mutiert, aber auch Busfahrer legen ihren Ehrgeiz darauf, die Leistungsfähigkeit der Klimaanlage allen Fahrgästen zu demonstrieren. Du steigst vom warmen Sommertag in eine kühlschrankähnliche Räumlichkeit. Leute, das muss nicht sein, es verschlingt Energiekosten, erzeugt Erkältungen, vernichtet somit Volksvermögen. Ob nun mit Gratisbustagen – wie dem Freitag im schönen Salzburg - wo man besser keines dieser Fahrzeuge besteigt, (die aber eh schon nicht mehr bei den Stationen anhalten, weil sie voll sind!) – unbedingt dem 9.- Euro Desaster der Deutschen Bahn nachgeeifert werden muss, steht für mich nicht fest – eher nein. Fällt in die Rubrik Brot und Spiele, wie das im alten Rom geschah. Gebts ihnen a bissl was, damits die Pappn halten!“ die Toilettanlage setzen will, so sieht mich diese Dame nie mehr – auch wenn alle Tische leer sind. Zum wiederholten Mal möchte ich die Wirte vor den Vorhang bitten, die auf der Karte vermerken, woher die Ausgangsprodukte stammen. „Lampl vom Huber-Bauern“, „Hendln von der Leitnerin“, die Eier vom Eiermann, etc. Man fühlt sich in der Herkunftsgegend gleich wie zu Hause. Gut wär auch, wenn ein Wörtchen über die Art und Weise der Haltung, Fütterung, Produktion etc. beim Huber-Bauern dazugestellt würde. Noch besser, wenn das zur allgemeinen Gepflogenheit werden würde – vielleicht muß man dazu ein paar Säumige in den Hintern treten, wollt natürlich sagen - das Ganze gesetzlich verankern. Die Ehrlichen triffts nicht, im Gegenteil. Aus der Tatsache, dass nicht präzise deklariert werden muss, kann sich unter Umständen ein Wettbewerbsnachteil ergeben – klar, dass die wertvolleren Produkte eben auch teurer sind. Den aufmerksamen Gast freuts vielleicht, wenn er weiß, dass sein Lammkottelet nicht um die halbe Welt im Kühlschiff gereist ist. Und liebe Weinbauern-Freunde: Wie schön wenn ihr auf die Flaschen – und zwar fast ohne Ausnahme auf JEDE schreibt : enthält Sulfite. Erstens – no na! Zweitens: was denn noch, na ja muss nicht die ganz genaue Auflistung der kleinen Helferlein aus der Hexenküche sein. In groben Zügen halt wär´s schön. Seltsam, dass dem nicht so ist – vergleicht man aber auch schon JEDES verpackte Lebensmitel damit. © adobe stock/lfz Das Dienstleistungsgewerbe ergreifen sollte keiner, wenn er die Voraussetzungen dafür nicht aufweist. Zu denen nun mal die Freundlichkeit - wenn schon nicht die echte, dann die aufgesetzte, gehört. Wenn jetzt nun die Kellnerin auf eine Beschwerde an einem Nebentisch über eine viel zu kleine Portion – verglichen mit Symbolfotos auf der Karte - meint - „amal mehr – amal weniger“ - stimmt das noch heiter. Wenn aber Gastgeber einen anschnautzen, weil man sich partout nicht auf einen bestimmten Tisch ohne jede Sicht außer der, auf Nr. 3-22 SEPTEMBER I HOTELMAGAZIN OFFLINE
Wir waren dort! DEUTSCHLAND 21 Was ist ein HOTEL DAS UNABHÄNGIGE REISE MAGAZIN Boardinghouse? Ein Boardinghouse in Bad Reichenhall? Das macht uns neugierig. Unsere Redakteurin Edith Reif hat sich die neue Form des „Wohnens auf Zeit“ im RUNDUM angesehen. Wissen Sie, was ein Boardinghouse ist? Ich habe nachgeschlagen: So bezeichnet man ein vollmöbliertes Apartment, das sowohl für Kurzzeit- als auch für Langzeitaufenthalte zur Verfügung steht. Interessant. Ich marschiere vom Bahnhof durch den Kurpark zur Baderstraße. Da oben auf dem Plateau soll das RUNDUM zu finden sein. Die Lage ist ausgezeichnet. Ein ruhiges Domizil, fernab vom Verkehrslärm und doch sind Restaurants und Geschäfte nur einen kurzen Spaziergang entfernt. © Edith Reif Das RUNDUM in Bad Reichenhall. Modern und geschmackvoll eingerichtet präsentiert sich das Innere. An der Rezeption erfahre ich das Konzept des Wohnens. Zimmerservice auf Wunsch, die Rezeption ist zu gewissen Zeiten besetzt; deshalb die Zimmerkarte nie vergessen, sie öffnet auch die Eingangstüre. Es gibt ein Frühstücksbuffet, aber noch kein Restaurant. Ein Getränkeautomat gegen Gebühr ist vorhanden. Mein komfortables Apartment mit französischem Bett, Balkon mit Blick auf Bad Reichenhall und die umliegenden Berge ist perfekt ausgestattet für längere Aufenthalte. Beim Frühstücksbuffet plane schon die nächsten Tage: Schwimmen im Thumsee, mit der Seilbahn auf den Predigtstuhl und ein Besuch der alten Saline. (er) www.das-rundum.de © das RUNDUM Komfortables Apartment für Kurz- und Langaufenthalte. © Edith Reif Frühstück mit Ausblick. Nr. 3-22 SEPTEMBER I HOTELMAGAZIN OFFLINE
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