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VerbandsNachrichten 3 I 2022

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Europa<br />

// Einigung im EU-Rat über Anti-Geldwäsche-Behörde<br />

Der EU-Rat will die Befugnisse<br />

der neuen Anti-Geldwäsche-<br />

Behörde gegenüber den nationalen<br />

Aufsichtsbehörden<br />

absenken. Damit folgt er den Forderungen<br />

der German Tax Advisers und der ETAF.<br />

Am 29.06.<strong>2022</strong> erzielte der EU-Rat eine<br />

teilweise Einigung über die geplante<br />

Verordnung COM/2021/421 zur Schaffung<br />

einer neuen europäischen Anti-Geldwäsche-Behörde<br />

„AMLA“ (Anti-Money Laundering<br />

Authority).<br />

Nach dem Willen der EU-Mitgliedstaaten<br />

sollen die Befugnisse der AMLA im Bereich<br />

des sog. Nicht-Finanzsektors wesentlich<br />

eingeschränkt werden. Zum Nicht-Finanzsektor<br />

zählt auch der Berufsstand als<br />

Verpflichteter nach dem noch geltenden<br />

Geldwäsche-Gesetz. Die Verpflichtungen<br />

nach derzeitigen Geldwäschegesetz<br />

sollen in Zukunft in einer europäischen<br />

Anti-Geldwäsche-Verordnung geregelt<br />

werden.<br />

Die EU-Kommission sieht in Artikel 32 ihres<br />

Verordnungsvorschlags in bestimmten Fällen<br />

ein Weisungsrecht gegenüber den nationalen<br />

Aufsichtsbehörden vor. Der EU-Rat<br />

will der AMLA anstelle des Weisungsrechts<br />

nun lediglich die Befugnis einer unverbindlichen<br />

Empfehlung zugestehen.<br />

Die Position des EU-Rats entspricht den Forderungen<br />

der German Tax Advisers (Brüsseler<br />

Kooperation des DStV und der BStBK)<br />

und des gemeinsamen europäischen Dachverbands<br />

ETAF (European Tax Adviser Federation),<br />

die im Vorschlag der EU-Kommission<br />

einen unverhältnismäßigen Eingriff,<br />

sowohl in die nationalen Aufsichtsstrukturen<br />

der Mitgliedstaaten als auch in das<br />

Selbstverwaltungsrecht des Berufsstands<br />

sahen. Die German Tax Advisers und die<br />

ETAF hatten sich in den vergangenen Monaten<br />

deshalb vehement für die Streichung<br />

des Weisungsrechts ausgesprochen.<br />

Der DStV begrüßt diese Entwicklung und<br />

freut sich, dass der EU-Rat den Forderungen<br />

der German Tax Advisers und der ETAF nun<br />

gefolgt ist.<br />

Außerdem verständigte sich der EU-Rat darauf,<br />

die Befugnisse der AMLA im Bereich<br />

des Finanzsektors zu erweitern und etwa<br />

auch Anbieter von Krypto Assets in das Aufgabenfeld<br />

miteinzubeziehen.<br />

Noch keine Einigung besteht im EU-Rat dagegen<br />

über den Sitz der künftigen AMLA.<br />

Hier bemühen sich gleich mehrere Mitgliedstaaten<br />

um einen Zuschlag, darunter<br />

auch Deutschland mit dem Standort Frankfurt.<br />

Nach der Sommerpause wird das EU-Parlament<br />

als zweiter europäischer Gesetzgeber<br />

die Verhandlungen über den Verordnungsvorschlag<br />

aufnehmen. Das EU-Parlament<br />

gilt als Verfechter einer Stärkung von Befugnissen<br />

der AMLA. Im weiteren Verlauf<br />

werden EU-Rat und EU-Parlament im sog.<br />

Trilog-Verfahren dann über eine Einigung<br />

debattieren.<br />

•<br />

// E-Invoicing - Brüsseler Steuersymposium der<br />

German Tax Advisers<br />

DStV-Vizepräsident WP/StB Christian Böke<br />

diskutierte mit Vertretern des EU-Rats und<br />

der EU-Kommission über den anstehenden<br />

Vorschlag der EU-Kommission zur<br />

Modernisierung der Mehrwertsteuervorschriften.<br />

Der für die zweite Jahreshälfte angekündigte<br />

Gesetzesvorschlag zur „Mehrwertsteuer<br />

im digitalen Zeitalter“ wirft seine<br />

Schatten voraus. In unmittelbarer Nachbarschaft<br />

des Büros der German Tax Advisers<br />

fand deshalb das Brüsseler Steuersymposium<br />

in der Landesvertretung von<br />

Nordrhein-Westfalen statt. Die Veranstaltung<br />

wurde zudem online übertragen.<br />

Für den DStV diskutierte Vize-Präsident<br />

WP/StB Christian Böke zusammen mit<br />

Patrice Pillet, Referatsleiter Mehrwertsteuer<br />

der Generaldirektion TAXUD von<br />

der EU-Kommission und Dr. Andreas Strub,<br />

Referatsleiter Steuerpolitik des EU-Rats.<br />

Moderatorin war die Umsatzsteuerexpertin<br />

Dr. Stefanie Becker aus München.<br />

Zuvor hatte der Vizepräsident der Bundessteuerberaterkammer,<br />

Dr. Holger Stein,<br />

die Veranstaltung der German Tax Advisers<br />

eröffnet.<br />

In der lebhaften Runde wurden verschiedene<br />

Optionen zur Einführung von Systemen<br />

zum Austausch von Rechnungsdaten<br />

erörtert und die Vor- und Nachteile bereits<br />

bestehender Modelle in den Mitgliedstaaten<br />

diskutiert.<br />

Gleich zu Beginn der Debatte unterstützte<br />

Böke das Vorhaben der EU-Kommission.<br />

Bei der Einführung eines EU-weiten Systems<br />

sprach er sich für einen unbürokratischen<br />

Ansatz aus. Ansonsten bliebe der<br />

Aufwand für grenzüberschreitend tätige<br />

Unternehmen unverhältnismäßig hoch.<br />

Deshalb solle die EU-Kommission nur<br />

essenzielle Daten für die Datenübermittlung<br />

in Betracht ziehen.<br />

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