VerbandsNachrichten 3 I 2022
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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />
Berufsstandes in Bezug auf die betriebswirtschaftliche<br />
Beratung eine große Rolle.<br />
Antonie Schweitzer: Herr Schmitz, wie<br />
haben Sie es geschafft, die Anzahl der<br />
Mitglieder von 1.600 auf 3.000<br />
zu steigern?<br />
Helmut Schmitz: In der Tat, diese Steigerung<br />
von fast 90 Prozent ist bemerkenswert.<br />
Wie wir das geschafft haben, kann<br />
ich Ihnen konkret nicht sagen. Wenn ich<br />
es wüsste, könnte ich meinem Nachfolger<br />
nützliche Tipps geben.<br />
Sicherlich hat die hervorragende Öffentlichkeitsarbeit<br />
der Geschäftsstelle dazu beigetragen.<br />
Die Mitgliederwerbung wurde<br />
intensiviert und das Angebot zur Fort- und<br />
Weiterbildung deutlich erweitert.<br />
Der Slogan des Steuerberater-Verbandes<br />
Köln – „jung – dynamisch – zukunftsorientiert“<br />
– zeigte offensichtlich Wirkung. Er<br />
wurde in den betreffenden Jahren eine<br />
„Marke“ und von den Kollegen sehr positiv<br />
wahrgenommen.<br />
Antonie Schweitzer: Herr Elster, Sie sind<br />
Inhaber einer Kanzlei in Reichshof und<br />
Lüdenscheid. Wie haben Sie die<br />
zusätzliche Arbeitsbelastung in Ihrer<br />
Doppelfunktion als Präsident des<br />
Steuerberater-Verbandes Köln und des<br />
Deutschen Steuerberater-Verbandes<br />
bewältigt?<br />
Harald Elster: Die Mitarbeiter wie auch die<br />
Berufskollegen haben sehr viel von meiner<br />
Arbeit übernommen. Daneben war der<br />
Samstag ein voller Arbeitstag und auch viele<br />
Sonntage waren ausgelastet. Wenn ich<br />
im Büro war, musste zudem viel in Bezug<br />
auf die Verteilung der Arbeit organisiert<br />
werden.<br />
Antonie Schweitzer: Herr Elster,<br />
welchen Vorteil hatte der Steuerberater-Verband<br />
Köln von Ihrer Tätigkeit als<br />
DStV-Präsident?<br />
Harald Elster: Die wesentlichen Entscheidungen<br />
fallen, was die Gesetzgebung<br />
betrifft, in Berlin und Brüssel. Als DStV-Präsident<br />
ist man sehr nahe an den Entscheidungsträgern<br />
und kann mitgestalten. Die<br />
Organe im Steuerberater-Verband Köln<br />
waren damit immer sehr früh über neue<br />
Entwicklungen informiert.<br />
Antonie Schweitzer: Herr Schmitz, wer<br />
waren für Sie wichtige Wegbegleiter?<br />
Helmut Schmitz: Wichtigster Wegbegleiter<br />
war ohne Zweifel der Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes, Rechtsanwalt Manfred<br />
Hofstede. Wir haben häufig unsere Gedanken<br />
ausgetauscht und diskutiert, um Entscheidungen<br />
zu treffen, die wegweisend<br />
für den Verband waren. Auf die Meinungen<br />
der Präsidiumskollegen Franz-Josef Wilden<br />
und Helmuth Vianden habe ich großen<br />
Wert gelegt. In den letzten Jahren meiner<br />
Amtszeit war Harald Elster ein wichtiger<br />
Ansprechpartner.<br />
Auf Bundesebene ist der langjährige Präsident<br />
des Deutschen Steuerberaterverbandes,<br />
Jürgen Pinne, zu nennen. Er war mein<br />
Freund und enger Vertrauter. Wir konnten<br />
uns aufeinander verlassen.<br />
Insgesamt muss ich rückblickend dankbar<br />
feststellen, dass alle Präsidiums- und Vorstandsmitglieder<br />
in den 16 Jahren meiner<br />
Präsidentschaft respektvoll miteinander<br />
umgegangen sind und zielorientiert für<br />
den Verband gewirkt haben. Auf die Mitarbeiter<br />
der Geschäftsstelle konnte ich<br />
mich zu 100 Prozent verlassen. Sie waren<br />
alle mit Herzblut bei der Sache und hatten<br />
großen Anteil an der positiven Entwicklung<br />
des Verbandes.<br />
Antonie Schweitzer: Herr Elster, Sie<br />
haben während Ihrer Amtszeit ein<br />
enormes – regionales wie überregionales<br />
– Netzwerk geknüpft. Wer waren Ihre<br />
wichtigsten Wegbegleiter?<br />
Harald Elster: Neben den politischen Wegbegleitern<br />
in Düsseldorf und Berlin/Brüssel<br />
waren die Vertreter der Finanzverwaltung<br />
in NRW, die Finanzgerichtsbarkeit in Köln,<br />
Düsseldorf und Münster sehr wichtig, um<br />
das eigene Wissen, die Vertretung gegen-<br />
Ehrenpräsident Harald Elster<br />
über dem Berufsstand zu schärfen. Daneben<br />
waren die intensiven Kontakte zu HDI,<br />
den Banken, den Industrie- und Handelssowie<br />
den Handwerkskammern von entscheidender<br />
Bedeutung für die Wahrnehmung<br />
des Steuerberater-Verbandes Köln<br />
wie auch des Berufsstandes auf überregionaler<br />
Ebene. Wir werden wahrgenommen<br />
und haben ein großes Gewicht mit unseren<br />
Aussagen und Aktivitäten.<br />
Antonie Schweitzer: Was sind Ihrer<br />
Ansicht nach die wichtigen Ziele für die<br />
Zukunft?<br />
Helmut Schmitz: Eine große Herausforderung<br />
ist der Fachkräftemangel. Um ihn zu<br />
bewältigen, müssen die Kanzleiinhaber die<br />
Arbeitsplätze attraktiv gestalten und eine<br />
positive Arbeitgebermarke aufbauen. Das<br />
Gehalt ist ein deutliches Argument.<br />
Es wird immer wieder die Ansicht vertreten,<br />
dass die deutschen berufsrechtlichen<br />
Zulassungsvoraussetzungen nicht mit EU-<br />
Recht vereinbar seien. Eine Öffnung des<br />
deutschen Steuerberatermarktes für ausländische<br />
Berater sehe ich mit Sorge. Die in<br />
Deutschland ohne Zweifel vorhandene Beratungsqualität<br />
darf nicht verloren gehen.<br />
Der Ruf nach Bürokratieabbau und nach<br />
vereinfachtem, praktikablerem Steuerrecht<br />
muss auch in Zukunft deutlich zu<br />
hören sein. Die Anerkennung der Berufsausübungsgesellschaft<br />
als zentrale Organi-<br />
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