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BANGERANG Herbst 2022

Tipps für den Schulstart, Theater für Kinder, Kinderfeste, Ausflugstipps in und um Hamburg, Was unternehme ich in und um Hamburg

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Hausaufgaben ohne Frust<br />

Während sich Schulanfänger:innen euphorisch<br />

in ihr erstes Schuljahr stürzen, hört<br />

man bei den Fortgeschrittenen meist eher<br />

sorgenvolles Seufzen und genervtes Stöhnen.<br />

Der „Ernst des Lebens“ ruft im Laufe der<br />

Schulzeit kaum noch Begeisterung hervor und<br />

allein der Gedanke an Nachmittage voller Hausaufgaben<br />

statt Freibad, Bolzen und Chillen vermiest<br />

die letzten Ferientage. Auch Eltern packt<br />

beim Gedanken an die Hausaufgaben oft das<br />

Grausen, denn nicht selten endet das Thema in<br />

Streit, Tränen und Frust auf beiden Seiten. Bei<br />

den Schüler:innen, weil sie dem Druck nicht<br />

mehr standhalten und dicht machen, statt zu<br />

lernen. Und bei den Eltern, weil sie einfach nicht<br />

wissen, wie sie ihrem Kind helfen können.<br />

Mit etwas Geduld und ein paar einfachen<br />

Tricks kann das anders laufen: Hier sind in erster<br />

Linie die Eltern angesprochen, die ihre Kinder<br />

von Anfang an unterstützen können, um den<br />

Spaß an der Schule von der Einschulung bis<br />

zum Abschluss aufrechtzuerhalten.<br />

Ohne Geduld geht nix<br />

Die Grundlagen für stressfreies Lernen sind<br />

Geduld und Verständnis. Zum einen nehmen<br />

Gehirne, egal ob kindlich oder erwachsen, Wissen<br />

am besten in Kombination mit positiven<br />

Emotionen auf. Stress hemmt die Lernfähigkeit.<br />

Außerdem hilft es zu<br />

wissen, dass sich Kinder<br />

im Alter von 5-7<br />

Jahren nur 15 Minuten<br />

lang an einem<br />

Stück konzentrieren können, bei 12-16-Jährigen<br />

beträgt die optimale Konzentrationsdauer maximal<br />

30 Minuten. So wird jedem klar, dass eine<br />

auferlegte Stunde Hausaufgaben direkt nach<br />

der Schule gar keinen Sinn macht. Das baut nur<br />

Druck auf, und darauf reagieren Menschen erfahrungsgemäß<br />

mit Widerstand. Eltern sollten<br />

zusammen mit dem Kind einen Plan entwickeln<br />

und während der Hausaufgaben kurze Pausen<br />

erlauben: Zuerst Mittagessen, danach etwas<br />

chillen, dann erst ist Hausaufgabenzeit und<br />

schließlich freie Zeit bis zum Abendessen für<br />

Freunde, Sport oder Musik.<br />

Die Pomodoro-Technik<br />

Egal wie alt das Kind ist: Ein zeitlicher Rahmen<br />

beeinflusst die Lernzeiten positiv. Struktur<br />

bringt dabei zum Beispiel die sogenannte Pomodoro-Technik,<br />

die so heißt,<br />

weil ihr Erfinder dazu eine Küchenuhr<br />

in Form einer Tomate<br />

benutzt hat. Für diese Methode<br />

wird zuerst eine<br />

To-do-Liste mit den Aufgaben<br />

für den Tag erstellt. Dann kommt der Wecker<br />

zum Einsatz, je nach Alter auf 15 bis 25 Minuten<br />

gestellt. Nach Ablauf der Zeit werden alle erledigten<br />

Aufgaben auf der Liste durchgestrichen<br />

und eine 5-Minuten-Pause gemacht. Dann<br />

kommt die nächste Runde, in der wieder der<br />

Wecker gestellt wird. Und so weiter, bis die<br />

Hausaufgaben des Tages erledigt sind.<br />

Ziele stecken und belohnen<br />

Auch die Lernziele können strukturiert werden:<br />

Mache ich zuerst Mathe oder Deutsch?<br />

Tipp: Das Fach, in dem die größeren Schwierigkeiten<br />

bestehen, als erstes abarbeiten, dann<br />

wird es zum Ende leichter und die Lust vergeht<br />

nicht so schnell. Zur besonderen Motivation<br />

kann man auch einen Belohnungsplan machen:<br />

Für jede erledigte Hausaufgabe malt das Kind<br />

ein Sternchen auf einem Blatt aus, nach einer<br />

bestimmten Zahl von Sternchen wird ein kleiner<br />

Wunsch erfüllt. Inlineskaten mit Mama, Eis<br />

essen mit Papa, eine neue Playmobilfigur ...<br />

Mit mehreren Sinnen zu lernen, ist ein Trick,<br />

damit der Stoff ins Langzeitgedächtnis wandern<br />

kann: Den Stoff also nicht nur sehen, sprich: lesen,<br />

sondern auch stichwortartig aufschreiben<br />

und sich selbst noch mal laut vorlesen.<br />

Der Leitner-Algorithmus<br />

Sollen mehrere Fächer und Lernstoffe verinnerlicht<br />

werden, empfiehlt sich die klassische<br />

Karteikarten-Methode, auch bekannt als Leitner-Algorithmus.<br />

Dabei werden Kärtchen auf<br />

der Vorderseite mit der Frage und hinten mit<br />

der Antwort beschrieben. Der erste Lernschritt<br />

ist damit schon erreicht, denn Aufgeschriebenes<br />

setzt sich besser im Hirn fest. Dann werden die<br />

Kärtchen in Fach 1 sortiert und durchgearbeitet.<br />

Gewusste Kärtchen kommen ein Fach weiter.<br />

Nach und nach wandern sie durch die Fächer<br />

nach hinten: Man lernt jeden Tag eine bestimmte<br />

Menge aus Fach 1, an jedem dritten Tag alle<br />

Kärtchen aus Fach 2, einmal in der Woche die<br />

Aufgaben aus Fach 3 und einmal im Monat sind<br />

die Karten aus Fach 4 dran. Sicher gelernte Kärtchen<br />

wandern in Fach 5, das vor Klassenarbeiten<br />

wiederholt wird. Was noch nicht sitzt, wandert<br />

wieder in Fach 1. Anleitungen finden sich zahlreich<br />

im Internet und Apps wie Quizlet, Cabra<br />

oder Brain Yoo bieten die Lernmethode an.<br />

Mindmaps malen<br />

Wenn eine Klassenarbeit ansteht oder ein<br />

komplexeres Thema gelernt werden soll, haben<br />

sich Mindmaps bewährt: Dabei schreibt das Kind<br />

Stichworte auf einem großen Blatt Papier auf: In<br />

die Mitte kommt das Oberthema, das gelernt<br />

werden soll. Drumherum werden in verschiedenen<br />

Kreisen die Schlüsselwörter aufgeschrieben,<br />

im nächsten Kreis drumherum<br />

folgen die Unterthemen<br />

und schließlich<br />

werden auf<br />

Verbindungslinien die<br />

Zusammenhänge notiert. Entstanden ist eine<br />

Art „Landkarte des Themas“, die hilft, sich den<br />

Lernstoff selbst zu erklären und ihn schließlich<br />

zu verinnerlichen.<br />

Hilfe aus dem Internet<br />

Eine große Unterstützung beim Lernen liefern<br />

Online-Lernplattformen, in denen Lehrer:innen<br />

den Stoff nach den jeweiligen Lehrplänen in<br />

Klassen- und Schulstufen gegliedert vermitteln.<br />

Die Kinder können am Computer selbstständig<br />

Aufgaben erledigen und erhalten direkt im Anschluss<br />

die Auflösung. Nicht gelöste Fragen<br />

werden wiederholt, und zum leichten und einprägsamen<br />

Verständnis gibt es dazu pädagogische<br />

Lernvideos, die das Thema veranschaulichen.<br />

Hier bekommen die Schüler:innen direkte<br />

Rückmeldungen und Erfolgserlebnisse und<br />

können bei kniffligen Fragen sogar mit Lehrkäften<br />

oder Student:innen chatten. Lernplattformen<br />

wie Lernio, Sofatutor, Mentorio oder Scoyo<br />

ermöglichen nicht nur das selbstständige Lernen<br />

im eigenen Tempo, sondern machen den<br />

meisten Kindern dank ihres Aufbaus und der<br />

Video-Unterstützung sogar richtig Spaß.<br />

Welche Methode für welches Kind die richtige<br />

ist, zeigt sich nur beim Ausprobieren. Nur eins gilt<br />

nicht: aufgeben.<br />

(Tanya Blümke)<br />

Foto: JenkoAtaman; U. J. Alexander ; lpictures ; Waree Design; - stock.adobe.com<br />

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