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DVS_Bericht_376_LP

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diese ohne Sicherheitseinrichtungen zu betreiben, sondern in der Art und Weise seiner Programmierung. Durch die<br />

kollaborative Technik ist es möglich, dass der Roboter durch Schieben, Ziehen und Drehen an der Robotermechanik<br />

von einem Anwender unmittelbar in die gewünschte Position gebracht werden kann. Dazu sind keine Eingaben am<br />

Roboter-Steuergerät notwendig.<br />

Der Anspruch an derartige Systeme muss es sein, von einem Schweißer ohne tiefes Roboter-Expertenwissen genutzt<br />

werden zu können. Nur wenn das gelingt, wird der Cobot in der täglichen Arbeit eingesetzt. Studien zeigen,<br />

dass sich die kollaborativen Roboter im industriellen Umfeld immer weiter durchsetzen. Das Potential wird in den<br />

VDI Nachrichten auf Grundlage einer Studie des Beratungsunternehmens ABI Research beziffert. In der Studie<br />

kommt man zu dem Ergebnis, dass der Cobot-Markt von 457 Mio. $ im Jahr 2020 in nur 10 Jahren auf 8 Mrd. $<br />

wachsen wird [10].<br />

5 Roboterzellen mit einfacher Programmierung<br />

MIG / MAG Schweißen kleiner Losgrößen<br />

Diese kollaborative Programmierung wird beispielweise bei der TruArc Weld 1000 genutzt und durch ein Teachmodul<br />

noch weiter auf den Maschinenbediener zugeschnitten (Bild 4). Um einen Bruch im Workflow des Programmierers<br />

zu vermeiden, können die Roboterpositionen und Lichtbogen Start- und Stoppbefehle direkt am Schweißbrenner<br />

über das Teachmodul geteacht werden. Das Roboterprogramm wird automatsch in der HMI des Roboter-Steuergerätes<br />

erstellt. Der Programmierer kann folglich das gesamte Roboterprogramm, einschließlich der Schweißbefehle,<br />

in einem Arbeitsgang direkt am Roboter erstellen. Um die Programmierung abzuschließen, wird anschließend am<br />

Roboter-Steuergerät der jeweilige Schweißjob für die Schweißnähte ausgewählt. Das Erstellen eines Programmes<br />

mit einer linearen Schweißnaht, kann damit in weniger als einer Minute abgeschlossen werden.<br />

Bild 4. TruArc Weld 1000 (links). Teachmodul (rechts): Gelber Knopf (oben): Lichtbogen Start/Stopp, Weißer Knopf (Mitte): Weg-<br />

Punkte der Roboterbahn, gelber Knopf (unten): Freedrive zum Bewegen des Cobots.<br />

Die Cobot Schweißzelle hat im Standardumfang die Stromquelle FRONIUS TPS 320i installiert und kann optional<br />

um das Technologiepaket CMT-Schweißen erweitert werden. Um einen schnellen und erfolgreichen Start für die<br />

Anwender zu ermöglichen, stellt TRUMPF etwa 400 fertige Schweißjobs für Baustahl, Chrom-Nickel-Stahl und Aluminium<br />

zur Verfügung. Die Schweißjobs umfassen die Blechdicken 1 bis 10 mm, zahlreiche Stoßgeometrien und<br />

verschiedene Verfahrenseinstellungen. Zusätzlich verfügt die TruArc Weld 1000 mit Blick auf die Sicherheit der Mitarbeiter<br />

im Standard über eine Schutzkabine, eine moderne LED-Beleuchtung für den Schweißtisch und eine in den<br />

Maschinenrahmen integrierte Absaugung. Zwei seitliche Türen sowie zwei weitere Türen an der Maschinenrückseite<br />

ermöglichen rundum den Zugang zum Schweißtisch.<br />

Die Wirtschaftlichkeit der Maschine kann durch den teilbaren Arbeitsraum mittels einer pneumatischen Mitteltrennung<br />

erhöht werden. Die beiden Hubtüren mit Blendschutzscheiben in der Front können getrennt voneinander<br />

4 <strong>DVS</strong>

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