DVS_Bericht_376_LP
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14 %. Der dominierende Anteil entfällt mit 70 % auf das manuelle Schweißen und die anschließende Nacharbeit.<br />
Diese umfasst das Schleifen bzw. Verputzen der Schweißnaht sowie das Richten der durch die Wärmebelastung<br />
verzogenen Flächen (Bild 3). Die konkrete Betrachtung des Beispiels Thekensegment zeigt, dass auf das Laserschneiden<br />
30 Sekunden Fertigungszeit und auf das Einbringen dreier Biegungen 1 Minute entfällt. Bei dem Musterteil<br />
handelt es sich um einen Demonstrator für die Front einer Großküche. Damit werden hohe optische Anforderungen<br />
und zugleich Anforderungen an Hygienestandards an das Schweißergebnis gestellt. Das manuelle Wolfram-<br />
Inertgasschweißen (WIG), bestehend aus Vorheften und Fertigschweißen, benötigt 10 Minuten und das anschließende<br />
Finishing des Bauteiles benötigt weitere 15 Minuten.<br />
Bild 3. Kostenaufteilung in der flexiblen Blechfertigung, Fertigungszeiten eines Thekensegmentes aus Chrom-Nickel-Stahl.<br />
Durch den Einsatz eines Schweißroboters kann die Schweißzeit auf 3 Minuten reduziert werden. Das anschließende<br />
Finishing wird aufgrund der konstanten Schweißnaht und geringeren Wärmebelastung auf 6 Minuten reduziert.<br />
Dies bedeutet bei einer Losgröße von 50 Stück, dass der Fertigungsschritt Schweißen und Schleifen, im Gegensatz<br />
zu der manuellen Ausführung mit einer Dauer von 20,8 Stunden bereits nach 7,5 Stunden fertig gestellt werden kann.<br />
Hinzu kommen jedoch Vorrichtungskosten in Höhe von ca. 3500 EUR und eine initiale Programmierzeit von 90 Minuten.<br />
Wenn anstelle des Lichtbogenschweißens das Laserschweißen zum Einsatz kommt, kann die Schweißzeit<br />
auf 2 Minuten und die Nacharbeitszeit auf ebenfalls nur 2 Minuten reduziert werden. Denn den Laser zeichnet aus,<br />
dass er mit einer hohen Intensität auf einer kleinen Fläche in den Werkstoff einwirkt. Dadurch wird bei geringer<br />
Streckenenergie eine hohe Prozessgeschwindigkeit erzielt. Gleichzeitig geht mit der geringen Streckenenergie der<br />
Vorteil einher, dass die Schweißbauteile nur einen minimalen Wärmeeintrag erfahren.<br />
4 Herausforderungen bei der Schweißautomatisierung mit Robotern<br />
Roboter bieten die Chance sowohl dem Fachkräftemangel als auch dem Kosten- und Qualitätsdruck zu begegnen.<br />
Automatisierungen auf Basis von 6-Achs Roboter bieten eine flexible Möglichkeit zur Automatisierung von Schweißprozessen.<br />
Derartige Robotersysteme sind seit Jahrzehnten in verschiedenen Ausführungen, mit unterschiedlichen<br />
Reichweiten und verschiedenen Zusatzachsen auf dem Markt erhältlich und übernehmen bereits vielfältigste<br />
Schweißaufgaben. Die Zugänglichkeit am Bauteil, die richtige Spanntechnik der Werkstücke und die Programmierung<br />
der Robotersysteme müssen dabei gewährleistet und auf den jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden.<br />
Dazu kommt das Schweißfachwissen, welches neben der Roboterprogrammierung zur Einstellung der Schweißparameter<br />
benötigt wird. Die Abhängigkeit von fähigem Personal steigt damit weiter an. Für große Serien und Losgrößen<br />
rechnet sich der Initialaufwand der Programmerstellung (Roboterteachen) und der Spanntechnik. Bei kleinen<br />
und kleinsten Losgrößen kann dieser Aufwand bisher jedoch kaum wirtschaftlich sinnvoll dargestellt und umgesetzt<br />
werden.<br />
Eine Lösung, die in den letzten Jahren auf die einfache Programmierung eingeht, sind Cobots. Bei Cobots handelt<br />
es sich um kollaborative Roboter, die aufgrund reduzierter Geschwindigkeiten und einer Kollisionserkennung im Umfeld<br />
des Menschen ohne zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen betrieben werden können [9]. Da beim automatisierten<br />
Schweißen die Mitarbeiter in der Fertigung stets vor Lichtemissionen, Schweißrauchen und der Drahtspitze am Brennerende<br />
durch technische Sicherheitseinrichtungen zu schützen sind, liegt der Vorteil der Cobots jedoch nicht darin,<br />
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