familie&co Dossier – Hilfe für unseren Wald
familie&co Dossier – Hilfe für unseren Wald. Er ist grüne Lunge, Heimat unzähliger Pflanzen und Tiere und der vielleicht schönste Kinderspielplatz der Welt: Der Wald ist für uns Menschen ein wichtiger Ort. Doch Dürrejahre, Schädlingsbefall und Stürme haben große Löcher in das grüne Paradies gerissen. Im Lippischen Wald startet jetzt eine große Aufforstungsaktion - unter der Schirmherrschaft der beiden Kultfiguren "Bib&Tina".
familie&co Dossier – Hilfe für unseren Wald. Er ist grüne Lunge, Heimat unzähliger Pflanzen und Tiere und der vielleicht schönste Kinderspielplatz der Welt: Der Wald ist für uns Menschen ein wichtiger Ort. Doch Dürrejahre, Schädlingsbefall und Stürme haben große Löcher in das grüne Paradies gerissen. Im Lippischen Wald startet jetzt eine große Aufforstungsaktion - unter der Schirmherrschaft der beiden Kultfiguren "Bib&Tina".
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&dossier<br />
HILFE<br />
FÜR UNSEREN<br />
WALD
familie&dossier<br />
HILFE<br />
FÜR UNSEREN<br />
WALD<br />
Er ist grüne Lunge, Heimat unzähliger Pflanzen und Tiere<br />
und der vielleicht schönste Kinderspielplatz der Welt: Der<br />
<strong>Wald</strong> ist <strong>für</strong> uns Menschen ein wichtiger Ort. Doch Dürrejahre,<br />
Schädlingsbefall und Stürme haben große Löcher in das grüne<br />
Paradies gerissen. Im Lippischen <strong>Wald</strong>es startet jetzt eine große<br />
Aufforstungsaktion <strong>–</strong> unter der Schirmherrschaft der beiden<br />
Kultfiguren „Bibi&Tina“.<br />
FOTO: A. HUB<br />
54 familie&<strong>co</strong> 09/2022
präsentiert von:<br />
Der Lippische <strong>Wald</strong> ist bei Wanderern beliebt <strong>–</strong> mit gutem Grund! Hier das malerische Ausflugsziel „Externsteine“<br />
09/2022 familie&<strong>co</strong> 55<br />
➼
familie&dossier<br />
EIN PATIENT,<br />
DER HILFE BRAUCHT<br />
Der deutsche <strong>Wald</strong> ist geschädigt. Was wir <strong>für</strong> seine Heilung tun können<br />
<strong>Wald</strong> von morgen:<br />
Setzlinge aus der Baumschule<br />
Das Einpflanzen erledigen Forstwirte per Handarbeit<br />
Oft sind es große, kahle Flächen, die<br />
man schon von Weitem sieht: Das<br />
<strong>Wald</strong>sterben in <strong>unseren</strong> heimischen<br />
Wäldern hat vielerorts sichtbare Formen<br />
angenommen. Doch auch die Zahlen sprechen<br />
eine mehr als deutliche Sprache: 80<br />
Prozent der Baumkronen in Deutschland<br />
sind geschädigt. Allein von Januar 2018<br />
bis April 2021 sind knapp fünf Prozent der<br />
<strong>Wald</strong>fläche durch Umwelteinflüsse zerstört<br />
worden, wie aktuelle Satellitendaten zeigen.<br />
Am stärksten betroffen sind die Nadelwälder<br />
in der Mitte Deutschlands, allen voran<br />
der Lippische und der Teutoburger <strong>Wald</strong><br />
sowie der Harz.<br />
Doch was genau setzt unserer „grünen Lunge“<br />
derart zu? Tatsächlich ließe sich da<strong>für</strong><br />
nicht ein einzelner, isolierter Grund benennen,<br />
erklärt Lara Boye. Vielmehr sei ein<br />
Zusammenspiel von Dürre, Hitze, Stürmen<br />
und Schädlingsbefall da<strong>für</strong> verantwortlich,<br />
so die Expertin von „Artenglück“ <strong>–</strong> einem<br />
Start-up, dass sich u.a. der Wiederaufforstung<br />
besonders geschädigter <strong>Wald</strong>flächen<br />
verschrieben hat. Im Interview rechts erklärt<br />
Lara Boye, warum diese Faktoren derzeit<br />
so unglücklich zusammenwirken und<br />
wie man ihnen entgegenwirken kann.<br />
Für neues Grün!<br />
Gemeinsam mit „Artenglück“ will der<br />
Hörspielverlag Kiddinx dazu beitragen,<br />
wieder neue Bäume sprießen zu lassen.<br />
Unter der Schirmherrschaft der beliebten<br />
Figuren „Bibi und Tina“ werden im Lippischen<br />
<strong>Wald</strong> Baumarten gepflanzt, die dem<br />
Klimawandel trotzen sollen.<br />
FOTOS: HAUKE MUELLER FOTOGRAFIE<br />
Ein Zaun schützt die zarten Setzlinge vor Wildverbiss<br />
56 familie&<strong>co</strong> 09/2022
präsentiert von:<br />
Frau Boye, wer steckt hinter<br />
„Artenglück“?<br />
Wir sind junge Landwirte aus dem Raum<br />
Hannover, die daran glauben, dass unser<br />
Beruf und aktiver Naturschutz kein Widerspruch<br />
sein müssen. Wir legen Blühwiese<br />
an, forsten Wälder auf und schaffen sogenannte<br />
Feldlerchenfenster zum Schutz<br />
bedrohter Vogelarten. Da wir als Start-up<br />
keine staatlichen Förderungen erhalten,<br />
werden alle Schutzmaßnahmen über Patenschaften<br />
finanziert. Unser Wunsch ist, möglichst<br />
viele Menschen mit ins Boot zu nehmen.<br />
Auch kleine Spenden zählen! Wenn<br />
jeder einen kleinen Beitrag leistet, können<br />
wir Großes erreichen.<br />
Wie ist es zu erklären, dass es<br />
zurzeit derart große, zerstörte<br />
<strong>Wald</strong>flächen gibt?<br />
Besonders geschädigt sind im Moment<br />
Wälder, in denen viele unserer heimischen<br />
Fichten beisammenstehen. Im Gegensatz<br />
zu anderen Laub- und Nadelbäumen wurzeln<br />
sie flach und schaffen es teilweise nicht<br />
mehr bis ans Grundwasser zu reichen. Fällt<br />
wenig Regen, fehlt ihnen das lebensnotwendige<br />
Oberflächenwasser. Lange Hitzeperioden<br />
verschärfen das Problem. Die Folge:<br />
Die Borke trocknet aus und der Baum kann<br />
kein Harz mehr bilden. Dadurch haben die<br />
Borkenkäfer freie Bahn: Ein gesunder Baum<br />
könnte die Schädlinge mit Harz einkapseln<br />
und so abwehren. Ist ein Baum im Trockenstress,<br />
kann der Borkenkäfer unbehelligt<br />
seine Larven ablegen. Wenn diese schlüpfen,<br />
höhlen sie den Baum solange von innen<br />
aus bis er morsch wird und eines Tages ab-<br />
INTERVIEW<br />
RETTUNG FÜR<br />
UNSEREN WALD<br />
Lara Boye von „Artenglück“<br />
erklärt, warum derzeit so<br />
viele Bäume sterben <strong>–</strong> und<br />
was wir dagegen tun können<br />
knickt. Oft sieht er bis zu diesem Zeitpunkt<br />
ganz normal aus. Ein Hinweis sind sägemehlartige<br />
Spuren rund um den Stamm. Sie<br />
entstehen, wenn der Borkenkäfer Löcher<br />
<strong>für</strong> seinen Nachwuchs ins Holz bohrt.<br />
Sollten Nadelbäume demnach ganz aus<br />
<strong>unseren</strong> Wäldern verschwinden?<br />
Komplett auf Tannen, Fichten und Co. zu<br />
verzichten, ist keine Option, denn sie leisten<br />
einen wichtigen Beitrag <strong>für</strong> die ökologische<br />
Vielfalt und die Bodengesundheit. Aber sie<br />
dürfen nicht in Monokulturen zusammenstehen,<br />
weil der Borkenkäfer dann allzu leichtes<br />
Spiel hat und sich rasant ausbreiten kann.<br />
Wie kam es dazu, dass solche Monokulturen<br />
überhaupt angelegt wurden?<br />
Viele dieser <strong>Wald</strong>stücke wurden nach dem<br />
zweiten Weltkrieg gepflanzt. Damals wur-<br />
den zahlreiche Bäume abgeholzt, um<br />
Reparationszahlungen in Form von<br />
Bauholz zu leisten. Es wurde in Länder<br />
wie Großbritannien verschifft, die selbst<br />
über wenige <strong>Wald</strong> verfügen. Schnell wachsende<br />
Sorten sollten unsere heimischen<br />
Wälder rasch nachwachsen lassen. Dazu<br />
zählen eben vor allem Nadelbäume.<br />
Im Lippischen Land pflanzt Artenglück<br />
nun den „Bibi und Tina“-<strong>Wald</strong>. Wie kann<br />
er Trockenheit und Hitze trotzen?<br />
Um einen klimaresistenten <strong>Wald</strong> zu schaffen,<br />
setzen wir auf eine Mischung aus heimischen<br />
und ausländischen Arten. In den<br />
USA und Kanada etwa wächst die Rotbuche,<br />
die trockene, heiße Sommer aber auch<br />
kalte Winter gut verkraftet. Die kombinieren<br />
wir dann mit klimafesten, deutschen<br />
Sorten wie der Eiche. Tatsächlich wird in<br />
jedem <strong>Wald</strong>stück eine Mischung gepflanzt,<br />
die genau zu den Gegebenheiten des jeweiligen<br />
Ortes passt.<br />
Wie bald wird aus aufgeforsteten<br />
Flächen wieder ein richtiger <strong>Wald</strong>?<br />
Bis ein <strong>Wald</strong> komplett nachgewachsen ist,<br />
vergehen 50 bis 80 Jahre. Je nachdem welche<br />
Sorten angepflanzten wurden, wächst<br />
er um ein bis zwei Zentimeter pro Jahr.<br />
Was wir zu Beginn in die Erde pflanzen, ist<br />
nur ein kleines Stöckchen. Erst nach zehn<br />
bis 15 Jahren sieht es aus wie ein richtiger<br />
Baum. Es braucht also Geduld und Weitblick:<br />
Wenn der Klimawandel weiter fortschreitet<br />
und das Grundwasser absinkt, bekommen<br />
auch andere Sorten ein Problem.<br />
Allein im Lippischen Land sind 400.000 qm <strong>Wald</strong> abgestorben<br />
09/2022 familie&<strong>co</strong> 57<br />
➼
familie&dossier<br />
DER WALD DER<br />
Neue Bäume braucht das Land! Diese Sorten können dem Klimawandel deutlich<br />
Die Esskastanie<br />
Einst brachten die Römer die<br />
Esskastanie aus dem Mittelmeerraum<br />
mit nach Deutschland,<br />
wo sie seitdem in warmen<br />
Gegenden gut gedeiht. Fans<br />
heißer Maroni dürfen sich<br />
freuen, Sie bald häufiger<br />
in deutschen Wäldern<br />
zu finden!<br />
Die Douglasie<br />
Die robuste amerikanische<br />
Baumart wird schon seit<br />
150 Jahren in Deutschland<br />
angebaut. Nun könnte sie<br />
zum Teil die stark bedrohte<br />
Fichte ersetzen. Beliebt<br />
ist ihr Holz, das auch<br />
ohne imprägnierenden<br />
Anstrich wetterfest ist.<br />
Die Kirsche<br />
Wahre Überlebenskünstler:<br />
Kirschbäume gedeihen<br />
auf einfachen Böden und<br />
kommen mit Hitze, Trockenheit<br />
und Frost gut klar. Vor allem<br />
brauchen sie Platz und Licht.<br />
Ihre leckeren Früchte sind sehr<br />
vitamin- und nährstoffreich.<br />
Der Mammutbaum<br />
Zuhause sind die Baumriesen<br />
in den USA, u.a. in den Höhenlagen<br />
Kaliforniens. Schon im<br />
19. Jahrhundert wurden sie<br />
erfolgreich im Süden Deutschlands<br />
gepflanzt. Auch bei<br />
uns können sie über 50 Meter<br />
hoch und sehr alt werden.<br />
Adieu Monokultur!<br />
Der „neue <strong>Wald</strong>“<br />
bezieht seine<br />
Stärke aus seiner<br />
Vielfalt <strong>–</strong> und kann<br />
so Schädlingsbefall,<br />
aber auch extremen<br />
Wetterlagen sehr viel<br />
besser trotzen<br />
58 familie&<strong>co</strong> 09/2022
präsentiert von:<br />
ZUKUNFT<br />
besser widerstehen <strong>–</strong> und kommen deshalb bei Aufforstungen zum Einsatz<br />
Die Eiche<br />
Der Lieblingsbaum der<br />
Deutschen gilt von jeher als<br />
Symbol <strong>für</strong> Stärke. Zu Recht:<br />
tiefe Pfahlwurzeln sorgen <strong>für</strong><br />
sicheren Stand, über 1000<br />
Jahre können Eichen alt<br />
werden. Die Früchte<br />
sind eine wichtige<br />
Futterquelle <strong>für</strong><br />
<strong>Wald</strong>tiere.<br />
Die Weißtanne<br />
Ihren Namen hat die europäische<br />
Baumart ihrer hellen<br />
Borke zu verdanken. Sie<br />
übersteht extremes Sommerwetter,<br />
fühlt sich aber auch an<br />
schattigen Standorten wohl.<br />
Sie kann über 500 Jahre alt<br />
werden und wächst bis ins<br />
hohe Alter schnell.<br />
Die Lärche<br />
Im Gegensatz zu unserer<br />
heimischen Fichte ist die Lärche<br />
ein Tiefwurzler, kommt bei<br />
Trockenheit also besser ans<br />
Grundwasser heran. Außerdem<br />
gilt sie als sturmfest. Als Bauund<br />
Möbelholz ist sie auch<br />
wirtschaftlich interessant.<br />
Der Walnussbaum<br />
Er liefert edelstes Möbelholz<br />
und feine Nüsse, schon deshalb<br />
ist der Walnussbaum aus<br />
warmen Regionen Deutschlands<br />
nicht wegzudenken.<br />
Seine Wurzeln, die besonders<br />
stark in die Breite und Tiefe<br />
wachsen, schützen ihn vor<br />
Austrocknung.<br />
Der Ahorn<br />
Die artenreiche Gattung ist in<br />
Zeiten des Klimawandels ein<br />
Hoffnungsträger, als besonders<br />
robust gelten der Französische<br />
und der Feldahorn. Typisch<br />
sind die propellerartigen Früchte,<br />
die man sich als Zwicker auf<br />
die Nase setzen kann.<br />
09/2022 familie&<strong>co</strong> 59<br />
➼
familie&dossier<br />
WIR PFLANZEN DEN<br />
Im Lippischen <strong>Wald</strong> wird großflächig aufgeforstet<br />
200 Stieleichen<br />
wachsen schon<br />
Dort, wo vor 100 Jahren<br />
schon einmal eine Allee<br />
aus Stieleichen wuchs,<br />
wurde nun erneut eine<br />
gepflanzt: Ebenso<br />
wie damals wird die<br />
„Bibi&Tina“-Allee auf<br />
einer Länge von 2 km<br />
<strong>für</strong> Schatten auf einem<br />
schönen Weg nahe der<br />
Externsteine sorgen,<br />
Spenden von Baumpaten<br />
haben es möglich<br />
gemacht!<br />
Paradies in Not: Schon seit Jahren kämpft die<br />
schöne Tourismusregion in Nordrhein-Westfalen<br />
mit immer heißeren und trockeneren Sommern.<br />
Akut bedeutet das oft <strong>Wald</strong>brandgefahr, mittelfristig<br />
schadet das extreme Klima der gesamten Vegetation<br />
und Tierwelt. Besonders betroffen ist der <strong>Wald</strong>: Allein<br />
im Landesverband Lippe sind über 400.000 qm abgestorben.<br />
Höchste Zeit also, mit Gegenmaßnahmen<br />
loszulegen.<br />
Bibi&Tina machen Mut<br />
Natürlich zeigt eine Aufforstung erst langfristig ihre<br />
volle Wirkung <strong>–</strong> umso wichtiger, rasch zu beginnen!<br />
Deshalb wird im Kreis Lippe angepackt, kranke Bäume<br />
entfernt, und neue, klimafestere gepflanzt. Auch die<br />
beliebten Hörspiel-Figuren „Bibi&Tina“ wollen als<br />
Schirmherrinnen ihren Beitrag dazu leisten. Die beiden<br />
Reitermädchen präsentieren sich in ihren Geschichten<br />
zupackend und optimistisch. So können sie vielen<br />
Menschen Mut machen. Schon bald entsteht im<br />
Lippischen Forst der „Bibi&Tina-<strong>Wald</strong>“, rund 2000<br />
Bäume werden hier einmal stehen. Die Auswahl der<br />
Baumarten wird genau an den Standort angepasst!<br />
Größe Bibi&Tina-<strong>Wald</strong>: 4000 qm<br />
Baumarten: Kastanie, Eiche, Kirsche, Ahorn, Mammutbaum,<br />
Lärche, Douglasie, Hemlocktanne, Schwarznuss,<br />
Walnuss, Bronzebirke, Stieleiche, Roteiche,<br />
Tannen, Weißtanne, Küstentanne, Traubeneiche<br />
Die beliebten Schauspielerinnen<br />
Barbara Meier und Isabell Horn unterstützen<br />
die Aufforstungsaktion
präsentiert von:<br />
-WALD!<br />
WIR VERLOSEN<br />
5 Patenschaften<br />
<strong>für</strong> die Neupflanzung<br />
klimaresistenter<br />
Baumarten, jeweils<br />
inklusive der<br />
Hörspiel-CD „Bibi&Tina<br />
- <strong>Hilfe</strong> <strong>für</strong> den <strong>Wald</strong>“.<br />
Teilnahme unter:<br />
www.familieund<strong>co</strong>.de<br />
Kennwort "<strong>Wald</strong>"<br />
09/2022 familie&<strong>co</strong> 61<br />
➼
familie&dossier<br />
1<br />
2<br />
WUNDERSCHÖN!<br />
Der Lippische <strong>Wald</strong> hat Familien eine Menge zu bieten<br />
3<br />
4<br />
Wandern <strong>–</strong> und so viel mehr:<br />
Die Landschaft rund um den<br />
„Bibi&Tina-<strong>Wald</strong>“ bietet jede<br />
Menge Spaß und Action <strong>für</strong> Große und<br />
Kleine. Eine positive Herausforderung ist<br />
der Besuch im Kletterpark Detmold : In<br />
einem herrlichen Buchenwald warten Par<strong>co</strong>urs<br />
verschiedener Schwierigkeitsstufen.<br />
Sogar Kinder ab drei Jahren können erste<br />
Klettererfahrungen sammeln. Danach ist<br />
der Besuch des nahen Hermannsdenkmal<br />
ein Muss: Im 19. Jahrhundert schuf der<br />
Architekt und Künstler Ernst von Brandel<br />
die über 50 Meter hohe Statue des Cherusker<strong>für</strong>sten<br />
auf dem Berg Grotenburg. Die<br />
Dimensionen der Statue sind beeindruckend.<br />
Allein ihr Schwert ist sieben<br />
2<br />
1<br />
Meter lang! Dazu gibt’s einen tollen Rundumblick<br />
über den umgebenden <strong>Wald</strong>.<br />
Mystik & Gezwitscher<br />
Einen Ausflug wert sind auch die rund 40 m<br />
hohen Externsteine 3 : Inmitten bizarrer<br />
Sandsteinfelsen kann eine mittelalterliche,<br />
sakrale Stätte besichtigt werden. Künstliche<br />
Grotten und ein offenes Felsengrab sorgen<br />
<strong>für</strong> eine mystische Stimmung. Eine Führung<br />
ist empfehlenswert! Tolle Unterhaltung verspricht<br />
auch ein Besuch im Vogelpark Heiligenkirchen<br />
4 : Farbenprächtige Vögel aus<br />
aller Welt können in natürlich gestalteten<br />
Lebensräumen beobachtet werden. Besonders<br />
beliebt: die Streichelwiese <strong>für</strong><br />
zahme Papageien und die Fütterung<br />
der Papageinbabys.<br />
62 familie&<strong>co</strong> 09/2022
präsentiert von:<br />
AUCH BIBI&TINA GEHT’S<br />
UM DAS THEMA WALD<br />
Im neuen Hörspiel suchen die Reitermädchen verschwundene Baumsetzlinge<br />
Wer kennt nicht die beiden<br />
unzertrennlichen Freundinnen<br />
Bibi&Tina? Gemeinsam verbringen<br />
die fröhlichen Mädchen jede freie Minute<br />
auf dem Martinshof, einem idyllisch gelegenen<br />
Reiterhof, den Tinas Mutter gepachtet<br />
hat. Dort können sie mit ihren beiden<br />
Pferden Sabrina und Amadeus zusammen<br />
sein, auch Tinas Freund Alexander ist<br />
fast immer mit von der Partie. Zusammen<br />
bestehen sie immer neue, aufregende<br />
Abenteuer. Natürlich liegt den naturverbundenen<br />
Mädchen auch der Schutz des<br />
<strong>Wald</strong>es besonders am Herzen.<br />
Bibi Blocksberg<br />
ist eine<br />
Teenager-Hexe, die<br />
Pferde liebt<br />
Tina Martin<br />
ist selbstbewusst,<br />
besonnen und Bibis<br />
beste Freundin<br />
Alexander von Falkenstein,<br />
Sohn des Grafen, ist Tinas<br />
fester Freund<br />
Susanne Martin<br />
ist Tinas Mutter<br />
HÖRSPIEL<br />
Bibi&Tina als<br />
<strong>Wald</strong>retterinnen<br />
Auch Bibi und Tina wollen beim Aufforsten<br />
des geschädigten <strong>Wald</strong>es helfen.<br />
Im Falkensteiner Forst haben sie große,<br />
kahle Stellen entdeckt. Immer mehr<br />
kranke Bäume müssen gerodet werden.<br />
Um den <strong>Wald</strong> zu retten, kauft Graf Falko<br />
300 Douglasien-Setzlinge, die auf dem<br />
Martinshof zwischengelagert werden<br />
sollen. Bibi und Tina versprechen, die<br />
Bäume dort zu bewachen. Doch bevor<br />
die Setzlinge von den <strong>Wald</strong>arbeitern des<br />
Grafen abgeholt werden, sind sie<br />
plötzlich verschwunden! Hat der unsympathische<br />
Sigurd von Strauch aus der<br />
Gärtnerei damit zu tun? Bibi und Tina<br />
setzen alles daran, das Rätsel zu lösen<br />
und die Setzlinge so schnell wie<br />
möglich wiederzufinden.<br />
Bibi&Tina <strong>–</strong> Folge 106:<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>für</strong> den <strong>Wald</strong>. KIDDINX<br />
Weitere Infos findet man auf www.bibiundtina.de/gemeinsam-stark! oder auf Instagram @bibiundtina_original<br />
➼
familie&dossier<br />
präsentiert von:<br />
1<br />
2<br />
3<br />
WALDSPIELE<br />
Schätze suchen<br />
und vorzeigen<br />
Gemeinsam wird eine Liste<br />
erstellt, was gesucht werden<br />
soll, z.B. etwas Schönes,<br />
etwas Blaues, etwas Stacheliges,<br />
etwas Weiches. Dann<br />
schwärmen alle aus, suchen<br />
und sammeln nach diesen Vorgaben<br />
Dinge. Zum Abschluss<br />
zeigt jeder seine Fundstücke<br />
vor und erzählt etwas dazu.<br />
Was fehlt<br />
denn hier?<br />
Dieses Spiel kann mit den<br />
Fundstücken aus Spiel 1 gespielt<br />
werden. Einige von ihnen<br />
werden auf einer Decke ausgebreitet.<br />
Ein Spieler schaut<br />
sie an und schließt dann die<br />
Augen. Die anderen entfernen<br />
einen Gegenstand. Nun muss<br />
der Spieler herausfinden, was<br />
fehlt.<br />
Landkarte der<br />
<strong>Wald</strong>geräusche<br />
Alle suchen sich einen Sitzplatz,<br />
sind still und lauschen<br />
den Geräuschen des <strong>Wald</strong>es.<br />
Dann beginnt man gemeinsam,<br />
mithilfe von Zettel und Stift,<br />
eine Landkarte der Geräusche<br />
zu zeichnen. Wo rauscht der<br />
Bach? Wo klopft der Specht?<br />
INTERVIEW<br />
DER WALD IST<br />
EIN ABENTEUER“<br />
… sagt Biologin und<br />
Naturvermittlerin Dr. Johanna<br />
Prinz. Ihre Tipps <strong>für</strong> Spielspaß<br />
unter Bäumen<br />
Kinder sind oft wenig begeistert,<br />
wenn Eltern einen <strong>Wald</strong>spaziergang<br />
vorschlagen, wie kann man das ändern?<br />
Ach ja, Erwachsene wollen immer „spazieren<br />
gehen“, das klingt <strong>für</strong> Kinder eben eher langweilig.<br />
Man könnte auch sagen, „Wir gehen<br />
zum Spielen in den <strong>Wald</strong>“ <strong>–</strong> und es dann<br />
auch so machen. Man darf die Wege nicht<br />
verlassen, aber man muss man sie auch nicht<br />
stur entlanglaufen. Stattdessen kann man<br />
den <strong>Wald</strong> als Abenteuerspielplatz begreifen,<br />
viele Pausen machen, anhalten, wo es etwas<br />
zu sehen gibt. Auf diese Weise entfaltet die<br />
Natur ganz von selbst ihr besonderes Potenzial<br />
als Erlebnisraum <strong>für</strong> Kinder.<br />
Was macht den <strong>Wald</strong> zu einem so<br />
besonderen Ort?<br />
Dass er mit Geräuschen, Gerüchen, Farben<br />
alle Sinne anregt, ohne sie zu überreizen.<br />
Gleichzeitig ist es eine tolle Mischung aus<br />
Vertrautem und Neuem. Kinder kennen die<br />
Bäume, die Ameisen, das Moos <strong>–</strong> dennoch<br />
gibt es ständig Neues zu entdecken. Ein<br />
Stück Totholz mit seinen Insekten und<br />
Baumpilzen ist ein kleines Universum <strong>für</strong><br />
sich. Und natürlich fördert und fordert der<br />
<strong>Wald</strong> Kinder auch auf der körperlichen<br />
Ebene: Der Boden ist uneben, man kann<br />
balancieren und klettern, über einen Bach<br />
springen. Das fördert Koordination, Muskelkraft<br />
und Gleichgewichtssinn.<br />
Sollten Eltern Spielideen vorbereiten?<br />
Es ist eine Qualität des <strong>Wald</strong>es, dass er wenig<br />
Festgelegtes vorgibt, sodass jedes Kind<br />
auf seine individuelle Fantasiereise gehen<br />
kann: Der Stock wird zum Schwert, der<br />
Baumstamm zum Schiff auf hoher See. Für<br />
Eltern kann es faszinierend sein, zu sehen,<br />
welche Ideen ihr Kind entwickelt. Oft haben<br />
Kinder auch selbst Einfälle <strong>für</strong> Spiele.<br />
Sie zu erklären, schult nebenbei ihre Kommunikationsfähigkeit.<br />
Aber natürlich dürfen<br />
Papa und Mama auch mal was vorschlagen.<br />
Drei erprobte Spielideen von Dr. Johanna<br />
Prinz finden Sie links auf dieser Seite.<br />
Zum Weiterlesen: Johanna Prinz,<br />
Marc Pattenden: Das Flüstern<br />
der Natur. Magellan, 18 Euro<br />
ILLUSTRATIONEN & FOTOS: ISTOCK<br />
Der „Spielplatz Natur“ lockt mit tollen Entdeckungen<br />
64 familie&<strong>co</strong> 09/2022