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König Conan (Leseprobe) DKICO001

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I<br />

n den vielen jahren, seit<br />

conan cimmeria verliess,<br />

hat er sich weit von den<br />

grimmigen grauen hügeln<br />

seiner barbarischen<br />

heimat entfernt.<br />

{keuch}<br />

und er hatte<br />

vorgehabt, noch<br />

weiter zu reisen.<br />

bis aus dem nichts<br />

der sturm<br />

zuschlug.<br />

conan hatte vier<br />

mal schiffbruch<br />

erlitten.<br />

fünf mal, wenn man<br />

mitzählte, dass sein<br />

kanu vor der küste<br />

von kush von einem<br />

wal verschlungen<br />

worden war.<br />

er wusste, die<br />

strömungen konnten<br />

einen menschen in<br />

tiefen tragen,<br />

aus denen man<br />

nicht lebend<br />

zurückkam.<br />

und dass wellen,<br />

die an vulkanfelsen<br />

schlagen, haut schneller<br />

in streifen schneiden<br />

können als eine horde<br />

entermesser schwingender<br />

korsaren.<br />

conan kannte den<br />

geschmack des salzwassers<br />

im mund gut.<br />

aber bislang waren<br />

die salzkristalle nie<br />

so gross gewesen<br />

und auch nicht so …<br />

{hust}<br />

hkkk!<br />

… zappelig.


conan war schon einige<br />

male gestrandet, aber<br />

so weit von der heimat<br />

entfernt war er<br />

noch nie.<br />

er war allein<br />

am rand der welt.<br />

ausserhalb<br />

aller karten<br />

der zivilisierten<br />

welt.<br />

jenseits der unerforschten<br />

weiten<br />

des westlichen<br />

meeres.<br />

angespült auf<br />

einem felsen voller<br />

madenverseuchter<br />

verwesungsreste.<br />

eine steinige kruste von insel,<br />

auf der keine seele lange<br />

genug überlebt hatte, um<br />

ihr einen namen zu geben.


vielleicht hätte er auf<br />

dem thron bleiben sollen,<br />

dachte er in einem anfall<br />

von melancholie.<br />

auf dem prachtvollen<br />

königsthron<br />

von aquilonia, im<br />

schönsten aller<br />

menschenreiche.<br />

der thron, für den er<br />

hart gekämpft hatte.<br />

um ihn zu bekommen.<br />

um ihn zu behalten.<br />

der thron …<br />

den conan aufgegeben<br />

hatte.<br />

der gedanke<br />

verlor sich.<br />

vielleicht seh<br />

ich so aus, aber<br />

noch bin ich nicht<br />

tot, geier.


sein schiff war offenbar<br />

nicht das erste, das in die<br />

klauen dieser gottvergessenen<br />

ufer geraten<br />

war.<br />

das hiess, es würde irgendwo<br />

waffen geben. um das schwert<br />

zu ersetzen, das ein raub der<br />

wogen geworden war.<br />

und so grunzte conan<br />

ein dankgebet für crom,<br />

weil er zumindest nicht<br />

nüchtern sterben<br />

musste.<br />

und während er sich den<br />

bauch mit der einzigen<br />

nahrung füllte, die es<br />

reichlich gab, wanderte<br />

conan über die insel …<br />

er fand sogar<br />

eine kanne mit<br />

säuerlichem rum.<br />

… was nicht lange dauerte,<br />

denn sie hatte kaum die<br />

grösse eines furunkels<br />

am hinterteil des ozeans.<br />

felsen und verwestes<br />

fleisch. und ein paar<br />

ungeniessbare pflanzen,<br />

die stanken und ihm die<br />

finger verbrannten.<br />

keine spur vom<br />

rest der mannschaft.<br />

conan brauchte<br />

vorm dunkelwerden<br />

ein feuer.<br />

dann, so sagte<br />

ihm etwas, würden<br />

mehr als nur geier<br />

erscheinen.<br />

hm?


crom!<br />

eine<br />

schlange als<br />

dolch?! was zum<br />

teufel …?<br />

sag mir, dass es dich<br />

wirklich gibt … und du nicht<br />

nur ein wahn bist, ausgelöst<br />

durch diese elende<br />

insel.<br />

wirf noch eine schlange<br />

und ich zeig dir, wie real<br />

ich bin. indem ich dir den<br />

schädel spalte.<br />

wer ich bin? ha.<br />

du wirst sehen.<br />

die welt wird<br />

es sehen.<br />

wenn ich erst eine<br />

kleine sache habe, die das<br />

finstere schicksal an diese<br />

madenverseuchten<br />

ufer spülte.<br />

wer<br />

bist du?<br />

das<br />

blut eines<br />

königs.<br />

blute<br />

für mich,<br />

conan.


lute für<br />

thoth-amon!!!<br />

thothamon?!<br />

ich kenne<br />

diesen namen!<br />

oh, das glaub<br />

ich gern. so wie ich<br />

deinen namen seit<br />

jahren verfluche,<br />

aufdringlicher<br />

jämmerling!


zu oft hast<br />

du meine pläne<br />

vereitelt, ob nun<br />

bewusst oder<br />

unbewusst!<br />

du hast mich<br />

eroberungen und macht<br />

gekostet, ohne dabei mein<br />

gesicht zu sehen!<br />

aber du wirst nicht mehr<br />

zwischen deinem erzfeind<br />

und seiner blutbefleckten<br />

herrlichkeit<br />

stehen!<br />

für mich,<br />

hexer, bist<br />

du nur …<br />

hngh!<br />

NGRGHH!<br />

… ein weiterer<br />

toter!<br />

es stimmt, was<br />

die schriften<br />

sagen …


wenn der tod so nah<br />

ist wie eine geliebte …<br />

wird das bewusstsein<br />

überschwemmt von<br />

erinnerungen an jene<br />

momente, da man sich am<br />

lebendigsten fühlte.<br />

aber nicht<br />

unbedingt in<br />

chronologischer<br />

reihenfolge.<br />

als er auf der geierinsel<br />

um sein leben kämpfte,<br />

vielleicht um das leben<br />

aller, erinnerte conan<br />

sich daran, wie er<br />

könig wurde.<br />

seine hände waren<br />

noch nass vom blut<br />

von könig numedides<br />

dem grausamen, als<br />

er sich schwor, dass<br />

er seine grösste furcht<br />

nicht wahr werden<br />

lassen würde.<br />

dass er durch den<br />

thron zivilisiert<br />

werden würde.


ganz gleich,<br />

wie weit er reiste,<br />

er blieb immer ein<br />

cimmerier.<br />

er trug seine heimat<br />

mit sich herum, den<br />

ganzen weg bis auf<br />

den thron von<br />

aquilonia.<br />

doch er<br />

bereute es<br />

nie, sie verlassen<br />

zu haben.<br />

alles hinter sich<br />

gelassen zu haben,<br />

was er kannte … für<br />

eine welt voller unvorstellbarer<br />

gefahren und exotischer<br />

geheimnisse.<br />

am tag, als er<br />

losging, war er zu<br />

jung, um sich davor<br />

zu fürchten, dass die<br />

welt ihn verändern<br />

könnte.<br />

und dass ein<br />

barbar die welt<br />

verändern<br />

könnte.


gefahr und geheimnisse<br />

sollte er genug finden,<br />

von jeder art und in jedem<br />

reich unter der sonne<br />

und im schatten der<br />

mitternacht.<br />

die art von geist und<br />

seele ausdörrenden<br />

übeln, die selbst den<br />

stählernsten überlebenden<br />

betäubt brabbelnd<br />

zurücklassen.<br />

aber dadurch<br />

fühlte conan sich<br />

nur … belebt.<br />

hungrig<br />

nach mehr.<br />

mehr von allem, was<br />

dieses cromverdammte<br />

leben zu bieten hatte.

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