07.09.2022 Aufrufe

Hygiene Report 4/2022

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

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Schwerpunkt<br />

4·22<br />

beeinträchtigt oft auch die Prophylaxe?<br />

Schlüssige Antworten<br />

auf solche Fragen liefert in der<br />

Regel immer eine auch vom<br />

IFS in 4.13.1 und BRC 2.7.2<br />

geforderte Gefahrenanalyse.<br />

Prophylaxe per eMitter Funktechnik:<br />

Geht das – und wie?<br />

Abb. 3: Schlagfallen ohne Köderbox ermöglichen<br />

Fluchtversuche. Diese Ratte wurde am Oberschenkel<br />

statt im Genick getroffen.<br />

Vorweg die definitive Antwort<br />

– Ja, es geht! Denn schon seit<br />

längerem hat man in der professionellen<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

erfolgreiche Schadnagerprophylaxe<br />

sowohl gegen Ratten<br />

im Außenbereich als auch<br />

gegen Mäuse im Innenbereich<br />

durchgeführt. Völliges Neuland<br />

ist das also nicht, aber man<br />

benötigte, um gleichzeitig auch<br />

einen ersten Schritt hin zur<br />

sofortigen Bekämpfung getan<br />

zu haben, in der Vergangenheit<br />

immer toxische Köder oder<br />

NonTox-Köder, um anhand der<br />

Fraßspuren einen Befallsnachweis<br />

führen zu können. Der<br />

Einsatz und die Anwendung toxischer<br />

Köder ist aber über den<br />

Gesetzgeber seit 2013 immer<br />

mehr reglementiert worden und<br />

somit gemäß den aktuellen Anwendungsvorschriften<br />

eigentlich<br />

nicht so wirklich willkommen.<br />

Seit jüngster Vergangenheit<br />

können sehr erfolgreich aber<br />

auch Schlagfallen in Verbindung<br />

mit einem Funksystem<br />

zur Prophylaxe von Ratten und<br />

Mäusen eingesetzt werden. Was<br />

sich im ersten Moment zwar<br />

eher als obsolet und geschichtsträchtig<br />

anhört, ist bei genauer<br />

Betrachtung ein modernes<br />

und zeitgemäßes Verfahren, da<br />

es einzig bei den Schlagfallen<br />

selbst nicht bleibt. Weitere<br />

Komponenten wie spezielle<br />

Köderboxen für Schlagfallen,<br />

aromatisierte Nara-Kunststoffköder,<br />

ein Funksystem sowie das<br />

Nara-Monitoring-<br />

Spray kommen<br />

hinzu.<br />

In den speziell<br />

für dieses Verfahren<br />

entwickelten<br />

Kunststoffköderboxen<br />

müssen<br />

zunächst die<br />

Schlagfallen installiert<br />

werden.<br />

Das hat den gravierenden<br />

Vorteil,<br />

dass Mäuse<br />

und Ratten dem<br />

Schlagbügel<br />

durch blitzschnelle<br />

Reaktionen<br />

nicht mehr entkommen<br />

können. Entweder man bestückt<br />

dann die Schlagfalle selbst oder<br />

die Köderbox mit einem aromatisierten<br />

Kunststoffköder. Als<br />

Aromen stehen Vanille, Fisch,<br />

Fleisch, Mango oder Schoko-<br />

Nuss zur Auswahl, so dass man<br />

den Schadnagern als Alternative<br />

zu selbst genutzten Rohstoffen<br />

und/oder Fertigwaren immer<br />

eine weitere attraktive Nahrungskomponente<br />

vorgaukeln<br />

kann, was sowohl bei Mäusen<br />

als auch bei Ratten den Schlagfallen<br />

über drei Monate hinweg<br />

eine hohe Attraktivität verleiht.<br />

Ein Funkmodul, das ebenfalls<br />

in der speziellen Köderbox<br />

installiert wird, sowie ein dazu<br />

passendes Funksystem machen<br />

regelmäßige bzw. tägliche Kontrollen<br />

der Fallen völlig überflüssig,<br />

denn sobald eine Schlagfal-<br />

le ausgelöst hat, bekommt man<br />

eine Meldung auf den PC oder<br />

das Handy bzw. es ertönt ein<br />

nicht zu überhörender Piepton.<br />

Selbst in Fachkreisen vielfach<br />

nicht bekannt ist die Tatsache,<br />

dass neue Köderboxen<br />

und Schlagfallen aus Plastik<br />

zunächst einen für Mäuse<br />

und Ratten negativen sowie<br />

abstoßenden Plastikgeruch<br />

aufweisen. Folge davon ist, dass<br />

Schlagfallen und/oder Köderboxen<br />

von den Schadangern<br />

zunächst gemieden werden,<br />

was die Prophylaxe massiv<br />

beeinträchtigen kann. Abhilfe<br />

schafft hier ein neuartiges Monitoring-Spray<br />

mit verschiedenen<br />

Aromen, das a) den negativen<br />

Plastikgeruch eliminiert und b)<br />

den Schlagfallen sowie Köderboxen<br />

zusätzlich eine hohe<br />

Attraktivität verleiht. Doch damit<br />

nicht genug: Dieses Spray kann<br />

auch dazu genutzt werden, um<br />

einen Weg zu dem jeweiligen<br />

Monitoringsystem zu legen,<br />

die Schadnager also dahin zu<br />

lenken, wo man sie haben will,<br />

was die Prophylaxe noch einmal<br />

durch eine weitere attraktive<br />

Komponente verbessert. Detailliert<br />

wurde dieses Verfahren mit<br />

all seinen Komponenten bereits<br />

im <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong> 4/2016<br />

(S.10-13) besprochen.<br />

Mit entscheidend für den Erfolg<br />

eines solchen Verfahrens ist<br />

die richtige Positionierung der<br />

Schlagfallen in dem betreffenden<br />

Lebensmittelbetrieb. Liegen<br />

die Monitoringsysteme nämlich<br />

außerhalb der Reviere der<br />

Schadnager, wird ein rascher<br />

und nachhaltiger Erfolg auf sich<br />

warten lassen. Man muss bzw.<br />

sollte als Schädlingsbekämpfer<br />

also wissen, wo die Reviere und<br />

Laufwege der Schadnager sind.<br />

Nur so lassen sich die zur Prophylaxe<br />

eingesetzten Systeme<br />

zielgenau einsetzen.<br />

Kot-, Urin- und Laufspuren<br />

sind dabei zwar ein probates<br />

Hilfsmittel, aber nicht immer ein<br />

zuverlässiges und sicheres Indiz<br />

für ein Revier. Ein Hilfsmittel für<br />

solche verzwickten Situationen<br />

sind digitale Nachtsichtkameras<br />

mit Bewegungssensoren. Sie liefern<br />

farbige Bilder am Tag und<br />

schwarz-weiße in der Nacht und<br />

zeigen, wo Bewegungsabläufe<br />

von Schadnagern stattfinden.<br />

Abb. 4: Verdreckte Schadnagerköderboxen nutzen weder zur Prophylaxe noch<br />

zur Bekämpfung von Ratten und Mäusen.<br />

Ein weiteres Hilfsmittel ist ein<br />

neu auf den Markt gekommener<br />

Monitoring-Schaum. Dieser wird<br />

auf die vermeintlichen Laufwege<br />

und in die vermeintlichen<br />

Reviere gesprüht. Wenn Nager<br />

in den Schaum treten, verraten<br />

sie über Ihre Fußabdrücke ihre<br />

6 www.hygiene-report-magazin.de

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