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Hygiene Report 4/2022

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

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september<br />

aktuelles<br />

WWW.<br />

Web-TIPP<br />

www.dsvonline.de<br />

Der Deutsche Schädlingsbekämpfer-Verband<br />

(DSV) ist ein<br />

Berufsverband, in dem sich<br />

professionelle Schädlingsbekämpfungsbetriebe<br />

zusammengeschlossen<br />

haben, um<br />

zu dokumentieren, dass sie<br />

fachliche Kompetenz, Qualität<br />

und Verbraucherfreundlichkeit<br />

praktizieren. Knapp die Hälfte<br />

der deutschen Betriebe ist demnach<br />

verbandlich organisiert.<br />

Der DSV ist in Fachgremien wie<br />

der Kommission zur Erarbeitung<br />

einer DIN für Schädlingsbekämpfung<br />

in Lebensmittelbetrieben<br />

vertreten. Auf<br />

seiner Website finden sich u.a.<br />

Ansprechpartner, Adresslisten<br />

(nach PLZ) der Betriebe und<br />

Schädlingsbekämpfungs-Infos.<br />

Cannabidiol in Lebensmitteln: Sicherheits-Check fehlt<br />

Hanfhaltige Lebensmittel liegen<br />

im Trend. Wenn Cannabidiol<br />

enthalten ist, gelten sie laut<br />

EU-Novel-Food-Verordnung<br />

als neuartige Lebensmittel und<br />

müssen auf ihre Sicherheit bewertet<br />

und zugelassen werden.<br />

Dafür reiche die Datenlage<br />

aber noch nicht aus, informiert<br />

die Europäische Behörde für<br />

Lebensmittelsicherheit (EFSA).<br />

In der Hanfpflanze (Cannabis<br />

sativa) sind Cannabinoide enthalten,<br />

u.a. Cannabidiol (CBD).<br />

Die Substanz hat keine psychotrope<br />

Wirkung wie Tetrahydrocannabinol<br />

(THC), löst also keine<br />

Rauschzustände aus. CBD<br />

kann aus der Pflanze gewonnen<br />

oder chemisch hergestellt<br />

werden und ist als Medikament<br />

zur Epilepsie-Behandlung bei<br />

Kindern zugelassen.<br />

Auch für die Lebensmittelherstellung<br />

ist CBD interessant.<br />

Künftig soll es als Nahrungsergänzungsmittel<br />

und z.B. als<br />

Zutat für Backwaren, Milchprodukte,<br />

Getränke verwendet werden.<br />

Bis März sind bei der EU-<br />

Kommission über 150 Anträge<br />

für CBD als neuartiges Lebensmittel<br />

eingegangen; 19 werden<br />

derzeit bei der EFSA geprüft.<br />

Lebensmittel und -zutaten, die<br />

vor 15. Mai 1997 in der EU<br />

noch nicht in nennenswertem<br />

Umfang verzehrt wurden, gelten<br />

als „neuartig“ und dürfen erst<br />

auf den Markt, wenn ihr Verzehr<br />

nachweislich unbedenklich ist.<br />

Das EFSA-Gremium für Ernährung,<br />

neuartige Lebensmittel<br />

und -allergene (NDA) hat die<br />

verfügbaren Daten bewertet und<br />

große Wissenslücken gefunden.<br />

So bestehen Unsicherheiten<br />

über Auswirkungen auf Leber,<br />

Magen-Darm-Trakt, Hormon-/<br />

Nervensystem und Arzneimittelstoffwechsel.<br />

Bei Tieren beeinträchtigt<br />

CBD die Fortpflanzung.<br />

In Humanstudien konnte noch<br />

kein NOAEL („no observed<br />

adverse effect level“ = höchste<br />

Konzentration oder Menge eines<br />

Stoffs, bei der keine schädliche<br />

Wirkung mehr beobachtet wird)<br />

bestimmt werden.<br />

Nun liegt es an den Antragstellern,<br />

mit Unterstützung der<br />

EFSA die Datenlücken durch<br />

weitere Studien zu schließen.<br />

Bis dahin wird die Sicherheitsbewertung<br />

von CBD als Lebensmittelzutat<br />

und Nahrungsergänzungsmittel<br />

ausgesetzt.<br />

www.bzfe.de<br />

Bio-Lebensmittel: Welche Zusatzstoffe sind erlaubt?<br />

Schutz vor Staubbränden<br />

mit neuer VDI 2263.1<br />

Viele Verbraucher erwarten von<br />

Bio-Lebensmitteln, dass sie<br />

ohne Zusatzstoffe hergestellt<br />

werden. Das ist bei verarbeiteten<br />

Produkten nicht immer<br />

möglich. Hersteller von Bio-Lebensmitteln<br />

sind aber verpflichtet,<br />

möglichst naturbelassene<br />

Rezepturen zu verwenden und<br />

den Zusatzstoff-Einsatz auf ein<br />

Minimum zu beschränken.<br />

Zusatzstoffe kommen häufig<br />

aus technologischen Gründen<br />

zum Einsatz. Sie erleichtern<br />

die Verarbeitung, verlängern<br />

die Haltbarkeit oder verändern<br />

Geschmack und Aussehen der<br />

Produkte. Vor der Zulassung auf<br />

EU-Ebene werden sie auf ihre<br />

Sicherheit geprüft. In konventionellen<br />

Lebensmitteln dürfen<br />

mehr als 300 eingesetzt werden<br />

– bei Bio-Produkten sind nach<br />

der seit Januar <strong>2022</strong> gültigen<br />

EU-Öko-Verordnung nur 56<br />

erlaubt. Auf dieser Positivliste<br />

stehen nur Substanzen, die<br />

aus technologischen Gründen<br />

notwendig sind oder besonderen<br />

Ernährungszwecken dienen.<br />

Farbstoffe und Geschmacksverstärker<br />

wie Glutamat dürfen also<br />

nicht verwendet werden.<br />

Ziel ist, dass Bio-Produkte<br />

möglichst zu 100 % aus ökologisch<br />

produzierten Rohstoffen<br />

hergestellt sind. So erhöht sich<br />

nach neuem Öko-Recht die Anzahl<br />

der Zusatzstoffe, bei denen<br />

eine ausschließlich ökologische<br />

Produktion vorgeschrieben ist,<br />

von 8 auf 15 (Quelle: Info-Portal<br />

Ökolandbau.de). So dürfen<br />

z.B. die Verdickungsmittel<br />

Johannisbrotkernmehl (E 410),<br />

Guarkernmehl (E 412), Tarakernmehl<br />

(E 417) und ab 2023<br />

auch Gellan (E 418) nur in Bio-<br />

Qualität verwendet werden.<br />

Die Öko-Anbauverbände sind<br />

strenger als die EU-Ökoverordnung.<br />

So stehen bei Naturland-<br />

Verarbeitern nur 22 Zusatzstoffe<br />

zur Verfügung, bei Demeter sind<br />

es 19. In Bio-Produkten dürfen<br />

zudem nur natürliche Aromen<br />

eingesetzt werden, die zu<br />

95 % aus der namensgebenden<br />

Frucht bestehen. Bio-Hersteller<br />

dürfen maximal 5 % konventionelle<br />

Aromen verwenden.<br />

Sind die Aromen bio-zertifiziert,<br />

müssen alle Bestandteile – auch<br />

der Trägerstoff – zu 95 % aus<br />

Bio-Rohstoffen stammen.<br />

www.bzfe.de<br />

Staubbrände und -explosionen<br />

können überall dort auftreten,<br />

wo sich Partikel von brennbaren<br />

Materialien mit Luft mischen.<br />

Dazu gehören in Betrieben z.B.<br />

Mehl und ähnliche bekannte<br />

leicht brennbare Stoffe. Die von<br />

der VDI-Gesellschaft Energie<br />

und Umwelt (GEU) in Düsseldorf<br />

herausgegebene Richtlinienreihe<br />

VDI 2263 dient zur<br />

Beurteilung von Gefahren und<br />

für Maßnahmen zur Verhütung<br />

von Staubbränden und Staubexplosionen<br />

und deren gefährlichen<br />

Auswirkungen. Die neue<br />

VDI 2263 Blatt 1 befasst sich<br />

mit den Grundlagen und den sicherheitstechnischen<br />

Kenngrößen<br />

von Schüttgütern. Sie dient<br />

der Einschätzung des Risikos<br />

von Staubbränden und Staubexplosionen<br />

und beschreibt<br />

vorbeugende Maßnahmen.<br />

. www.vdi.de/2263-1<br />

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