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Hygiene Report 4/2022

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

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aktuelles<br />

4·22<br />

DLMBK: Neue Leitsätze für Obsterzeugnisse<br />

Da Obst bekanntlich gesund ist,<br />

sind Früchte in jeglicher Form<br />

beliebt und gefragt. Falls frische<br />

Produkte nicht verfügbar sind,<br />

kann die Lieblings-Obstart oft<br />

dennoch tiefgefroren, als Konserve<br />

aus Dose oder Glas oder<br />

sogar getrocknet konsumiert<br />

werden. Hier kommen die Leitsätze<br />

der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission<br />

(DLMBK)<br />

ins Spiel: Sie beschreiben über<br />

2000 Lebensmittel in ihrer<br />

Beschaffenheit, Herstellung und<br />

Bezeichnung. Mit wachsendem<br />

Lebensmittelangebot und sich<br />

änderndem Handels-/Herstellungsbrauch<br />

sowie Verbrauchererwartung<br />

werden diese<br />

Leitsätze regelmäßig überprüft<br />

und angepasst – so wie jetzt bei<br />

den Leitsätzen für Obsterzeugnisse,<br />

die kürzlich veröffentlicht<br />

wurden und über die Internetseite<br />

der DLMBK abrufbar sind.<br />

Erstmals wurden Cranberries in<br />

die Leitsätze aufgenommen, da<br />

die Marktbedeutung deutlich<br />

zugenommen hat. Bei der<br />

Beschreibung von Apfelmus<br />

wurde der Mindestzuckergehalt<br />

gestrichen und die Möglichkeit<br />

dargestellt, verschiedene<br />

Zuckerkonzentrationsstufen<br />

zu verwenden. Apfelmark wird<br />

als neues Apfelerzeugnis ohne<br />

Zuckerung beschrieben. Bei<br />

der Anpassung der Fehlerbeschreibung<br />

einiger Früchte (z.B.<br />

Kirschen), kam auch der Aspekt<br />

der Nachhaltigkeit zum Tragen.<br />

Die Leitsätze halten weiterhin<br />

an den bestehenden Fehlertabellen<br />

bei Trockenfrüchten<br />

fest, da diese die Marktsituation<br />

in Deutschland reflektieren<br />

und spezifischer sind als die<br />

UNECE-Normen. Bei den Heidelbeererzeugnissen<br />

wurden die<br />

aufgeführten botanischen Sorten<br />

sowie die Bezeichnungen<br />

nach dem Handelsbrauch<br />

angepasst. Zudem wurden die<br />

Rechtsbezüge aktualisiert und<br />

die Lesbarkeit verbessert.<br />

Auf charakteristische Zutaten<br />

oder Verarbeitungsschritte<br />

wird häufig schon in der<br />

Bezeichnung des Lebensmittels<br />

hingewiesen. Diese<br />

ist auf der Verpackung oft<br />

in der Nähe der Zutatenliste<br />

zu finden und gibt Auskunft<br />

über die Art des Lebensmittels.<br />

In den Leitsätzen ist die<br />

Bezeichnung kursiv geschrieben.<br />

Verwenden Hersteller oder<br />

Händler diese, müssen die zugehörigen<br />

beschriebenen Merkmale<br />

aus den Leitsätzen auf<br />

das Lebensmittel grundsätzlich<br />

zutreffen. Von Beschreibungen<br />

der Leitsätze kann abgewichen<br />

werden, sofern dies hinreichend<br />

kenntlich gemacht wird.<br />

www.bzfe.de<br />

www.dlmbk.de<br />

VDMA-Blätter 8751<br />

und 8752 aktualisiert<br />

Das VDMA-Einheitsblatt 8751<br />

befasst sich mit der Spezifikation<br />

und Überprüfung von<br />

Energie- und Medienverbräuchen<br />

an Verpackungsmaschinen<br />

und verwandten Verarbeitungsmaschinen,<br />

VDMA 8752<br />

behandelt die Erfassung von<br />

Rüst- und Reinigungszeiten<br />

dieser Maschinen. Beide<br />

Einheitsblätter wurden im Zuge<br />

der Überführung der DIN 8743<br />

in die Nachfolgenorm DIN EN<br />

415-11: 2021-12 redaktionell<br />

überarbeitet. Informationen zum<br />

Inhalt der beiden Einheitsblätter<br />

können folgenden Artikeln auf<br />

der Website des VDMA entnommen<br />

werden:<br />

VDMA 8751: Energieverbrauch<br />

von Verpackungsanlagen<br />

https://vdma.org/viewer/-/v2article/render/1175501<br />

VDMA 8752: Erfassung von<br />

Rüst- und Reinigungszeiten<br />

https://vdma.org/viewer/-/v2article/render/38188680<br />

Obst und Gemüse nur gering belastet<br />

Schadensbilanz unter „BELA“<br />

Lebensmittel werden regelmäßig<br />

auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln<br />

kontrolliert.<br />

2020 wurden für die nationale<br />

Berichterstattung für Deutschland<br />

in den 16 Bundesländern<br />

18.921 Lebensmittelproben<br />

untersucht, davon 13.956 aus<br />

der Gruppe Obst, Gemüse und<br />

andere pflanzliche Lebensmittel.<br />

Davon wiesen 34,2 % keine<br />

quantifizierbaren Rückstände<br />

auf. Bei 460 Proben (3,3 %)<br />

wurden Rückstände oberhalb<br />

des Rückstandshöchstgehaltes<br />

(höchste zulässige Menge eines<br />

Pestizidrückstands) gemessen.<br />

Beanstandet wurden 1,8 %<br />

der Obst- und Gemüseproben,<br />

darunter v.a. frische Kräuter,<br />

Granatäpfel, tiefgefrorene Brombeeren<br />

und Bohnen mit Hülsen.<br />

Bei Äpfeln und Bananen<br />

wurden keine Proben beanstandet,<br />

bei Karotten, Kartoffeln, Tafeltrauben<br />

und Tomaten gab es<br />

nur geringe Überschreitungen.<br />

Laut Bundesamt für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

schwankte von 2011<br />

bis 2020 der Anteil der Proben<br />

mit quantifizierbaren Rückständen<br />

zwischen 58 und 64 %.<br />

Überschreitungen gab es bei<br />

Erzeugnissen aus Deutschland<br />

und der EU bei je 1,4 %, bei<br />

Erzeugnissen aus anderen Herkunftsländern<br />

bei 6,7 %.<br />

www.bzfe.de<br />

BVL-Daten zu lebensmittelbedingten Krankheiten<br />

Die Lebensmittelunternehmen<br />

sind für die Sicherheit ihrer<br />

Erzeugnisse verantwortlich.<br />

Falls deren Kontrollmechanismen<br />

einmal versagen, können<br />

mit Krankheitserregern wie<br />

Bakterien, Viren oder Parasiten<br />

belastete Produkte in<br />

den Handel gelangen. Kommt<br />

es zu einem Krankheitsausbruch<br />

in mehreren Bundesländern,<br />

stellt das Bundesamt<br />

für Verbraucherschutz und<br />

Lebensmittelsicherheit (BVL)<br />

den raschen Informationsaustausch<br />

zwischen dem Robert<br />

Koch-Institut (RKI), das diese<br />

Krankheitsfälle erfasst, den<br />

Lebensmittel-Überwachungsbehörden<br />

der Bundesländer<br />

und dem Bundesinstitut für<br />

Risikobewertung (BfR) sicher.<br />

So können schnell Maßnahmen<br />

zur Eindämmung und<br />

Beendigung des Ausbruchs<br />

getroffen werden.<br />

Weiterhin sammelt das BVL<br />

für die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde<br />

(EFSA) im „Bundeseinheitlichen<br />

System zur Erfassung<br />

von Daten zu Lebensmitteln,<br />

die bei Krankheitsausbrüchen<br />

beteiligt sind“ (BELA) und veröffentlicht<br />

jedes Jahr mit dem<br />

RKI einen Bericht zu lebensmittelbedingten<br />

Ausbrüchen:<br />

www.bvl.bund.de/bela<br />

26 www.hygiene-report-magazin.de

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