Hygiene Report 4/2022

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trinkwasserhygiene 4·22 TB350: Wasser mit Trübung mobil testen Mit dem neuen tragbaren Trübungsmessgerät TB350 von Lovibond (Tintometer GmbH, Dortmund) sollen Anwender in Trinkwasseranwendungen, in der Umweltanalytik und Laboren flexibler denn je werden: Mit wenigen Handgriffen sind Ergebnisse mit der Genauigkeit von Laborgeräten damit auch tragbar zur Hand, und im Labor können Wasserproben mit niedrigen und hohen Trübungsbereichen ohne Verdünnung abgedeckt werden. Alltägliche Herausforderungen der Trübungsmessung wie Messungenauigkeiten durch Streulicht, komplizierte Handhabung und aufwändige Kalibrierung werden laut Hersteller eliminiert. Multipath 90° BLAC heißt die neue, patentierte Sensortechnologie, die höchste Genauigkeit im niedrigsten Trübungsbereich ab 0,01 NTU gewährleistet und auch im höchsten Trübungsbereich bis 4000 NTU das Präzisionsniveau hält. Das neu entwickelte optische System arbeitet mit zwei ausgeklügelt angeordneten 90 °-Detektoren und sichert so ein rein nephelometrisches Messprinzip. Das TB350 ist auch für ungeübte Nutzer intuitiv und schnell verständlich, erhältlich als Infrarot- oder Weißlicht-Variante und konform mit den geltenden Vorschriften und Standards ISO 7027 und US EPA (ausstehend). www.lovibond.com Trinkwasserinstallation auf Legionellen prüfen Niederberger: Infektionsgefahr steigt im Sommer – Spülen und desinfizieren Wenn Unternehmen und andere große Einrichtungen in Sommerferien gehen, werden auch die Wasserversorgungsanlagen in einen „Urlaubsmodus“ versetzt: Es wird kaum bis gar kein Wasser durch die Leitungen gespült. „Das kann zum Problem werden, denn stehendes Wasser fördert die Keimentwicklung. Insbesondere Legionellen-Bakterien vermehren sich besonders schnell in stehendem Wasser. Erwärmt es sich in den Leitungen dann auch noch auf Temperaturen über 23 °C, vermehren sich die Bakterien explosionsartig“, warnt Stefan Kerkow, Techniker bei Niederberger Berlin. Kerkow verantwortet u.a. die Trinkwasseranalysen des infrastrukturellen Gebäudedienstleisters in der Hauptstadt. Jährlich rund 700 Trinkwasseranalysen führen er und sein Team allein in Berlin durch. Legionellen kommen in geringen Mengen immer im Wasser vor. Werden sie beim Trinken aufgenommen, sind sie ungefährlich. Sie werden über den Verdauungstrakt ausgeschieden. Gefährlich ist legionellenhaltige Luft, die über feinen Sprüh- oder Wassernebel und über die Luft aus Klimaanlagen eingeatmet wird. In den Lungen befallen sie Zellen des Immunsystems und vermehren sich in diesen. Die Betroffenen erkranken an Legionellose, die eine gefährliche Lungenentzündung auslösen kann. Desinfektion bei über 71 °C Deshalb sind im Sommer v.a. die Hausmeister von Niederberger gefordert, gesetzliche Verpflichtungen in Bezug auf Trinkund Brauchwasser-Anlagen in ihren Objekten streng einzuhalten und den Trinkwasserinstallationen in Gebäuden besonderes Augenmerk zu schenken. Das heißt: Regelmäßig die Toilettenspülung bedienen und alle zwei bis drei Tage die Wasserhähne und Duschen für mindestens drei Minuten aufdrehen und das Wasser bei Temperaturen von über 71 °C abfließen lassen. Diese Art der thermischen Desinfektion tötet vorhandene Legionellen vollständig ab. „Darüber hinaus empfehlen wir, die Wassersysteme und Klimaanlagen vor dem Ende des Sommers auf Legionella- Bakterien zu untersuchen. In einer Trinkwasser-Beprobung entnehmen wir an den erforderlichen Probenahmestellen am Austritt und an der Zirkulation des Trinkwasserspeichers Wasserproben. In akkreditierten Laboren erfolgt die Wasseranalyse auf Legionellen. Im Falle eines Positivbefunds ermitteln wir im Rahmen der Gefährdungsanalyse der Deutschen Trinkwasserverordnung systematisch die Schwachstellen der Trinkwasseranlage und übernehmen die Fehlerbeseitigung“, so Kerkow. Den Biofilm entfernen Danach muss gemäß Vorgaben der VDI 6023 zudem der Biofilm aus den Rohrleitungen entfernt werden. So verlieren Legionellen ihre Nahrungsgrundlage und die Trinkwasserleitungen sind langfristig sicher. Niederberger- Betriebsleiter Peter Hollmann An festgelegten Stellen im Gebäude werden Trinkwasserproben entnommen und anschließend in Laboren auf Legionellen untersucht. Foto: Niederberger erklärt: „Um den Biofilm zu entfernen, spülen unsere Fachleute mit speziell entwickelten Reinigungsgeräten das Rohrleitungssystem in wechselnden Fließrichtungen mit einem Gemisch aus Flüssigkeit und Luft sowie mit Hochdruck. Zudem wird jede Entnahmestelle gereinigt. Bei sehr hoher Legionellen- Kontamination schließt sich eine thermische Desinfektion mit 80 °C heißem Wasser sowie niedrig konzentriertem Desinfektionsmittel an, um verbliebene Keime abzutöten und die Rohrleitung zu desinfizieren.“ Die regelmäßige Spülung ungenutzter Trinkwasserleitungen sei letztlich um ein Vielfaches kostengünstiger als mögliche Sanierungs- und Reinigungskos ten für verunreinigte Leitungen. www.niederberger.de 14 www.hygiene-report-magazin.de
september messe drinktec Innovationsplattform für „Liquid Food“ Münchner Weltleitmesse setzt Akzente von CIP über Pumpen bis Abwassertechnik Vom 12.-16. September wird München zum Nabel der Getränke- und Liquid-Food-Industrie: Die Weltleitmesse „drinktec“ als bedeutendste Innovationsplattform der Branche setzt Akzente wie nachhaltige Produktion & Verpackung, Konsumentenwelt & Produktdesign, Wasser & Wasserbehandlung sowie Digitale Lösungen & Digitale Transformation. Und auch die Hygiene spielt im Bereich Lebensmittelsicherheit eine entscheidende Rolle: Abfüllanlagen im Hygienic Design, CIP- Verfahren (Cleaning in Place) mit Sensorerkennung, digitale Monitoring- und Inspektionsmaßnahmen, innovative Pumpen und Abwassersysteme sorgen für Verbesserungen im Kontaminationsschutz. Wir haben im Vorfeld der Messe ausgewählte Aussteller nach ihren Neuheiten 2022 im wichtigen Hygienesektor befragt und geben Ihnen hier einen Überblick. AWH Clamp-Klammern werden eingesetzt, wo lösbare hygienische Verbindungen erforderlich sind, z.B. in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, an Rohrleitungen, Behältern, Filtrationsgeräten und anderen druck- tragenden Komponenten. Die bisher üblichen, weit verbreiteten Klammern mit Flügelmutter dürfen gemäß novelliertem AD 2000-Merkblatt A5, das 2020 in Kraft trat, jedoch nicht mehr verwendet werden. Dies gilt nicht nur für Druckgeräte, sondern auch für druckhaltende Ausrüstungsteile und solche mit Sicherheitsfunktion. Die Armaturenwerk Hötensleben GmbH (AWH) hat nun die erste Clamp-Klammer entwickelt, die alle neuen Anforderungen erfüllt. Das bauteilgeprüfte Modell entspricht der europäischen Druckgeräterichtlinie PED 2014/68/EU und der EN 13445-3 Anhang T. In der EN-Norm wird zusätzlich noch eine Lastwechsel-Prüfung verlangt. Hierzu wurde die Klam- KONSEQUENT HYGIENISCH Zertifiziertes Hygienerinnen- System nach Maß Bestehend aus Rinne, Abdeckung, Bodeneinlauf und Geruchsverschluss: • Mit fl exiblen Breiten und Anfangstiefen. • Rinnenquerschnitt optimiert auf Selbstreinigung. • Exzellente Reinigbarkeit durch komplette Demontierbarkeit des Geruchsverschlusses unter Vermeidung jeglicher Schweißnähte und durch komplette Demontierbarkeit des Geruchsverschlusses. Das komplette Wiedemann-Hygienerinnensystem wurde in die Reinraumklasse GMP C eingestuft. Dem Wiedemann-Bodeneinlauf wurde damit die höchste Einstufung bei den Reinraumklassen für Bodeneinläufe bestätigt. WIEDEMANN GmbH Siemensstraße 16–18 | 25813 Husum Zertifi ziert durch das Fraunhofer Institut nach den EHEDG-Richtlinien. Europäisch patentierter Geruchsverschluss. Telefon +49 4841 778-0 | info@wiedemann-technik.de | www.wiedemann-technik.de
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