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Hygiene Report 4/2022

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

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trinkwasserhygiene<br />

4·22<br />

TB350: Wasser mit<br />

Trübung mobil testen<br />

Mit dem neuen tragbaren<br />

Trübungsmessgerät TB350 von<br />

Lovibond (Tintometer GmbH,<br />

Dortmund) sollen Anwender in<br />

Trinkwasseranwendungen, in<br />

der Umweltanalytik und Laboren<br />

flexibler denn je werden:<br />

Mit wenigen Handgriffen sind<br />

Ergebnisse mit der Genauigkeit<br />

von Laborgeräten damit auch<br />

tragbar zur Hand, und im Labor<br />

können Wasserproben mit<br />

niedrigen und hohen Trübungsbereichen<br />

ohne Verdünnung<br />

abgedeckt werden. Alltägliche<br />

Herausforderungen der Trübungsmessung<br />

wie Messungenauigkeiten<br />

durch Streulicht,<br />

komplizierte Handhabung und<br />

aufwändige Kalibrierung werden<br />

laut Hersteller eliminiert.<br />

Multipath 90° BLAC heißt die<br />

neue, patentierte Sensortechnologie,<br />

die höchste Genauigkeit<br />

im niedrigsten Trübungsbereich<br />

ab 0,01 NTU gewährleistet und<br />

auch im höchsten Trübungsbereich<br />

bis 4000 NTU das<br />

Präzisionsniveau hält. Das neu<br />

entwickelte optische System<br />

arbeitet mit zwei ausgeklügelt<br />

angeordneten 90 °-Detektoren<br />

und sichert so ein rein nephelometrisches<br />

Messprinzip.<br />

Das TB350 ist auch für ungeübte<br />

Nutzer intuitiv und schnell<br />

verständlich, erhältlich als<br />

Infrarot- oder Weißlicht-Variante<br />

und konform mit den geltenden<br />

Vorschriften und Standards<br />

ISO 7027 und US EPA (ausstehend).<br />

www.lovibond.com<br />

Trinkwasserinstallation auf Legionellen prüfen<br />

Niederberger: Infektionsgefahr steigt im Sommer – Spülen und desinfizieren<br />

Wenn Unternehmen und<br />

andere große Einrichtungen in<br />

Sommerferien gehen, werden<br />

auch die Wasserversorgungsanlagen<br />

in einen „Urlaubsmodus“<br />

versetzt: Es wird kaum<br />

bis gar kein Wasser durch die<br />

Leitungen gespült. „Das kann<br />

zum Problem werden, denn<br />

stehendes Wasser fördert die<br />

Keimentwicklung. Insbesondere<br />

Legionellen-Bakterien vermehren<br />

sich besonders schnell in<br />

stehendem Wasser. Erwärmt<br />

es sich in den Leitungen dann<br />

auch noch auf Temperaturen<br />

über 23 °C, vermehren sich<br />

die Bakterien explosionsartig“,<br />

warnt Stefan Kerkow, Techniker<br />

bei Niederberger Berlin.<br />

Kerkow verantwortet u.a. die<br />

Trinkwasseranalysen des infrastrukturellen<br />

Gebäudedienstleisters<br />

in der Hauptstadt. Jährlich<br />

rund 700 Trinkwasseranalysen<br />

führen er und sein Team allein<br />

in Berlin durch. Legionellen<br />

kommen in geringen Mengen<br />

immer im Wasser vor. Werden<br />

sie beim Trinken aufgenommen,<br />

sind sie ungefährlich. Sie werden<br />

über den Verdauungstrakt<br />

ausgeschieden. Gefährlich ist<br />

legionellenhaltige Luft, die über<br />

feinen Sprüh- oder Wassernebel<br />

und über die Luft aus Klimaanlagen<br />

eingeatmet wird. In den<br />

Lungen befallen sie Zellen des<br />

Immunsystems und vermehren<br />

sich in diesen. Die Betroffenen<br />

erkranken an Legionellose, die<br />

eine gefährliche Lungenentzündung<br />

auslösen kann.<br />

Desinfektion bei über 71 °C<br />

Deshalb sind im Sommer v.a.<br />

die Hausmeister von Niederberger<br />

gefordert, gesetzliche Verpflichtungen<br />

in Bezug auf Trinkund<br />

Brauchwasser-Anlagen in<br />

ihren Objekten streng einzuhalten<br />

und den Trinkwasserinstallationen<br />

in Gebäuden besonderes<br />

Augenmerk zu schenken. Das<br />

heißt: Regelmäßig die Toilettenspülung<br />

bedienen und alle zwei<br />

bis drei Tage die Wasserhähne<br />

und Duschen für mindestens<br />

drei Minuten aufdrehen und<br />

das Wasser bei Temperaturen<br />

von über 71 °C abfließen lassen.<br />

Diese Art der thermischen<br />

Desinfektion tötet vorhandene<br />

Legionellen vollständig ab.<br />

„Darüber hinaus empfehlen<br />

wir, die Wassersysteme und<br />

Klimaanlagen vor dem Ende<br />

des Sommers auf Legionella-<br />

Bakterien zu untersuchen. In<br />

einer Trinkwasser-Beprobung<br />

entnehmen wir an den erforderlichen<br />

Probenahmestellen am<br />

Austritt und an der Zirkulation<br />

des Trinkwasserspeichers Wasserproben.<br />

In akkreditierten Laboren<br />

erfolgt die Wasseranalyse<br />

auf Legionellen. Im Falle eines<br />

Positivbefunds ermitteln wir im<br />

Rahmen der Gefährdungsanalyse<br />

der Deutschen Trinkwasserverordnung<br />

systematisch die<br />

Schwachstellen der Trinkwasseranlage<br />

und übernehmen die<br />

Fehlerbeseitigung“, so Kerkow.<br />

Den Biofilm entfernen<br />

Danach muss gemäß Vorgaben<br />

der VDI 6023 zudem der Biofilm<br />

aus den Rohrleitungen entfernt<br />

werden. So verlieren Legionellen<br />

ihre Nahrungsgrundlage und<br />

die Trinkwasserleitungen sind<br />

langfristig sicher. Niederberger-<br />

Betriebsleiter Peter Hollmann<br />

An festgelegten Stellen im Gebäude werden Trinkwasserproben entnommen<br />

und anschließend in Laboren auf Legionellen untersucht. Foto: Niederberger<br />

erklärt: „Um den Biofilm zu<br />

entfernen, spülen unsere Fachleute<br />

mit speziell entwickelten<br />

Reinigungsgeräten das Rohrleitungssystem<br />

in wechselnden<br />

Fließrichtungen mit einem Gemisch<br />

aus Flüssigkeit und Luft<br />

sowie mit Hochdruck. Zudem<br />

wird jede Entnahmestelle gereinigt.<br />

Bei sehr hoher Legionellen-<br />

Kontamination schließt sich eine<br />

thermische Desinfektion mit<br />

80 °C heißem Wasser sowie<br />

niedrig konzentriertem Desinfektionsmittel<br />

an, um verbliebene<br />

Keime abzutöten und die<br />

Rohrleitung zu desinfizieren.“<br />

Die regelmäßige Spülung ungenutzter<br />

Trinkwasserleitungen sei<br />

letztlich um ein Vielfaches kostengünstiger<br />

als mögliche Sanierungs-<br />

und Reinigungskos ten<br />

für verunreinigte Leitungen.<br />

www.niederberger.de<br />

14 www.hygiene-report-magazin.de

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