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Hygiene Report 4/2022

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

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ISSN 1618-2456<br />

Internationale Fachzeitschriften<br />

4·22<br />

Qualitätsmanagement in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

Themen<br />

Schädlingsbekämpfung · drinktec · Wasserhygiene · Hygienic Design · Berufskleidung


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4·22<br />

<strong>Report</strong><br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

4<br />

8<br />

10<br />

13<br />

14<br />

15<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

Schwerpunkt: Schädlingsbekämpfung<br />

Zeitenwende: Auch die Dienstleistung<br />

Schädlingsbekämpfung ist im Wandel<br />

Erste echte Alternative zu blutgerinnungshemmenden Rodentiziden<br />

Von der Klebefolienfalle bis zur IT-gestützten Nagerüberwachung<br />

Vieles läuft falsch in den Betrieben<br />

Trinkwasserhygiene<br />

Trinkwasserinstallationen auf Legionellen prüfen<br />

Messe Drinktec<br />

Innovationsplattform für „Liquid Food“<br />

Wissenschaft<br />

Frischeprüfung von Lebensmitteln mittels Nahinfrarot-Spektralanalyse<br />

Internationaler ASTM-Standard<br />

LGL: Ermittlungserfolg nach Listerien-Ausbrüchen<br />

Hygienic Design<br />

Motoren aus Edelstahl – robust bgegen alle Reinigungsmittel<br />

Interview<br />

Daniel Schröer, Geschäftsführer der Futura GmbH: „Mit Fachwissen<br />

für <strong>Hygiene</strong> sorgen und das Integrated Pest Management leben“<br />

Aktuelles<br />

DLMBK: Neue Leitsätze für Obsterzeugnisse<br />

Cannabidiol in Lebensmitteln: Sicherheits-Check fehlt<br />

News kompakt<br />

<strong>Hygiene</strong>orientierte Baumaßnahmen<br />

Lebensmittelproduktion auf sicherem Grund<br />

Berufskleidung<br />

„Reparieren statt wegwerfen“<br />

Porträt<br />

Motto: Leitungswasser statt Putzmittel<br />

Praxis<br />

Technologie als Schlüssel zur Reinigung<br />

„Zentrale Anforderung am Band ist <strong>Hygiene</strong>“<br />

Welche Stoffe müssen deklariert werden?<br />

Qualitätsmanagement<br />

Lebensmittelbetrieb energieeffizient gestalten,<br />

Reinigung automatisieren und digitalisieren<br />

QM-Unterstützung für Backbetriebe<br />

Produkte & Partner<br />

Module erleichtern Teilereinigung<br />

<strong>Hygiene</strong>-Eingangskontrolle in Flucht- und Rettungswegen<br />

Laska: Mehr <strong>Hygiene</strong> mit Mischmaschine ME 3000-H<br />

Höcker-<strong>Hygiene</strong>serie Cleanmaster HS vom TÜV zertifiziert<br />

Veranstaltungen<br />

„Vom Praktiker für den Praktiker“<br />

IFS Food 8 und BRCGS 9 im Fokus<br />

Horst Buchmann<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Die Wissenschaft dringt mit bahnbrechenden<br />

Neuerungen in unser aller Leben<br />

vor. Wie im TV-„Tatort“ lassen sich<br />

mit DNA-Tests Verbrechen aus längst<br />

vergangenen Zeiten aufklären, Täter<br />

dürfen sich auch nach Jahrzehnten<br />

nicht sicher fühlen. So ist das auch bei<br />

der Lebensmittelhygiene und „Schwarzen<br />

Schafen“ unter den Betrieben. Das<br />

zeigt ein spektakulärer Fall, dessen<br />

Hintergründe in diesem Sommer in Bayern<br />

aufgeklärt wurden – nach sieben<br />

Jahren und einem Todesfall im Zusammenhang<br />

mit Listerienerkrankungen.<br />

Dabei führten modernste Genom-Analyseverfahren<br />

auf die Spur eines kleinen<br />

Lebensmittelbetriebes, in dessen Produktionsräumen<br />

die Bakterien nachgewiesen<br />

werden konnten (vgl. S. 20).<br />

Laut Medienberichten fanden sie sich<br />

u.a. in gewürfelter Paprika, Gurkenstreifen<br />

und im Blattsalat. Weil sie dem gleichen<br />

Listeria-Stamm angehörten, wurden<br />

damit auch die alten Ausbrüche<br />

aufgeklärt. Fast überflüssig hinzuzufügen,<br />

dass der Betrieb schon öfter wegen<br />

<strong>Hygiene</strong>mängeln negativ aufgefallen<br />

war. Dass er wohl vor allem Großküchen<br />

belieferte und keine Supermärkte,<br />

ist kein Trost angesichts des Ausmaßes<br />

von 13 Krankheitsfällen seit 2015.<br />

Nur gut, wenn solche Fälle die Ausnahme<br />

bleiben. Aber jeder ist einer zu viel.<br />

Über „Dunkelziffern“ zu spekulieren, ist<br />

müßig. Machen Sie es einfach besser –<br />

damit Ihr Betrieb nicht zum Tatort wird!<br />

Ihr<br />

3


Schwerpunkt<br />

4·22<br />

Thomas F. Voigt<br />

Zeitenwende: Auch die Dienstleistung<br />

Schädlingsbekämpfung ist im Wandel<br />

Zukunftsorientierte Prophylaxe in Betrieben integriert Kamera-, Funk-, Digitaltechnik<br />

Nicht nur in der Politik – eine Zeitenwende hat sich auch bei der Dienstleistung Schädlingsbekämpfung vollzogen. Denn<br />

im Rahmen zeitgemäßer Verfahren geht es heutzutage primär um die Fragen: Wie verhindert man Schädlinge, wie erkennt<br />

man sie frühzeitig und wie macht man ihnen das Überleben in Lebensmittelbetrieben schwer? Während man früher<br />

gewartet hat, bis ein Schädlingsbefall vorlag, setzt man heute mit prophylaktischen Maßnahmen ohne sichtbaren Befall<br />

bereits im Vorfeld an. Für diese Zwecke sind mittlerweile sehr zuverlässig wirkende sowie ausgereifte Mittel und Verfahren<br />

am Markt. Ein Problem in diesem Zusammenhang: Werden diese Mittel und Verfahren vom Schädlingsbekämpfer falsch<br />

eingesetzt, wirken sie nicht oder begünstigen schlimmstenfalls Schädlinge sogar. Weiterhin problematisch ist, dass die<br />

Verantwortlichen in Lebensmittelbetrieben viel zu wenig über diese Prophylaxemöglichkeiten wissen, auch nicht über ihren<br />

korrekten oder falschen Einsatz, und damit Fehler, Mängel und Versäumnisse des Schädlingsbekämpfers in der Prophylaxe<br />

nicht erkennen. Als Folge davon können sich Schädlinge trotz ergriffener prophylaktischer Maßnahmen in Lebensmittelunternehmen<br />

etablieren – und zweitens wird Geld verbrannt, denn die Kosten, die zur Umsetzung prophylaktischer Maßnahmen<br />

anfallen, stehen oft nur in einem massiv schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnis. Teilweise existiert für diese Kosten<br />

nicht ein einziger Nutzen, wenn nämlich die Schädlingsprophylaxe völlig falsch und lückenhaft ist.<br />

Schädlingsprophylaxe: Was<br />

fordert der Gesetzgeber?<br />

Bei der Gesetzgebung ist in<br />

diesem Zusammenhang die<br />

Verordnung (EG) Nr. 852/2004<br />

ein zentrales Element. In Artikel<br />

5 heißt es wörtlich: „Die Lebensmittelunternehmer<br />

haben<br />

ein oder mehrere ständige<br />

Verfahren einzurichten, durchzuführen<br />

und aufrechtzuerhalten,<br />

um Gefahren zu ermitteln,<br />

die vermieden, ausgeschaltet<br />

oder auf ein akzeptables Maß<br />

reduziert werden müssen.“<br />

Eine explizit klare Vorgabe des<br />

Gesetzgebers zur Schädlingsprophylaxe,<br />

denn Schädlinge,<br />

egal, ob und welcher Art, stellen<br />

für jeden Lebensmittelbetrieb<br />

unabhängig von Branche und<br />

Größe eine immense Gefahr dar.<br />

Weitere konkrete Hinweise zur<br />

Schädlingsprophylaxe findet<br />

man in den Anhängen zu dieser<br />

Verordnung. Im Anhang I, der<br />

sich auf die Primärproduktion<br />

bezieht, heißt es: „Lebensmittelunternehmer<br />

müssen angemessene<br />

Maßnahmen treffen, um<br />

einer Kontamination durch Tiere<br />

und Schädlinge so weit wie<br />

möglich vorzubeugen oder zu<br />

Abb. 1: Eine moderne Mäuseköderbox mit aromatisiertem Kunststoffköder<br />

(gelb) und Funkmodul (blau).<br />

verhindern.“ Eine Vorgabe, die<br />

im Prinzip so in diesem Wortlaut<br />

auch für die Herstellung<br />

und Weiterverarbeitung von<br />

Lebensmitteln gilt, denn in Anhang<br />

II (<strong>Hygiene</strong>vorschriften für<br />

alle Lebensmittelunternehmer),<br />

Kapitel I, heißt es: „Betriebsstätten,<br />

in denen mit Lebensmitteln<br />

umgegangen wird, müssen so<br />

angelegt, konzipiert, gebaut,<br />

gelegen und bemessen sein,<br />

dass gute Lebensmittelhygiene,<br />

einschließlich Schutz gegen<br />

Kontamination und insbesondere<br />

Schädlingsbekämpfung,<br />

gewährleistet ist.“<br />

Eine weitere Vorgabe zur Prophylaxe<br />

findet man im An hang<br />

II, Kapitel II. Hier werden unter<br />

Ziffer 1 d) Insektenschutzgitter<br />

an Fenstern gefordert. Und<br />

selbst für mobile Lebensmittelbetriebsstätten<br />

und Verkaufsautomaten<br />

fordert diese Verordnung<br />

in Anhang II, Kapitel III,<br />

Schädlingsprophylaxe. Und<br />

auch beim Thema Lebensmittelabfälle<br />

findet man im Anhang<br />

II, Kapitel VI, Ziffer 3, einen Hinweis<br />

zur Schädlingsprophylaxe,<br />

denn Abfallsammelräume müssen<br />

so konzipiert und geführt<br />

werden, das sie frei von Tieren<br />

4 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

Schwerpunkt<br />

und Schädlingen<br />

gehalten werden<br />

können.<br />

Und schließlich findet<br />

man im Anhang<br />

II, Kapitel IX, in<br />

Ziffer 3 die allumfassende<br />

Vorgabe,<br />

dass Lebensmittel<br />

auf allen Stufen<br />

der Erzeugung, der<br />

Verarbeitung und<br />

des Vertriebes vor<br />

Kontaminationen<br />

zu schützen sind,<br />

was nichts anderes<br />

besagt, als dass<br />

Schädlingsprophylaxe<br />

ein fester,<br />

unabdingbarer Bestandteil guter<br />

Lebensmittelhygiene ist.<br />

Was fordern die<br />

Lebensmittelstandards?<br />

Natürlich haben sich alle Lebensmittelstandards,<br />

deren primär<br />

erklärtes Ziel die Lebensmittelsicherheit<br />

ist, auch der<br />

Thematik Schädlingsprophylaxe<br />

angenommen. Stellvertretend<br />

für alle anderen Standards soll<br />

dieses hier beim IFS und BRC<br />

aufgezeigt werden.<br />

Im IFS wird diese Thematik im<br />

Kapitel 4.13 abgehandelt, wo<br />

schon mit der Kapitelbezeichnung<br />

„Schädlingsüberwachung<br />

und Schädlingsbekämpfung“<br />

ein Hinweis auf Schädlingsprophylaxe<br />

gegeben wird, denn<br />

Überwachung steht hier im<br />

Sinne von Prophylaxe. Und<br />

gleich der erste Satz in 4.13.1<br />

fordert, dass das System zur<br />

Schädlingsbekämpfung im<br />

Lebensmittelbetrieb die rechtlichen<br />

Bestimmungen der jeweiligen<br />

Nation erfüllt, womit in<br />

Deutschland wieder die LMHV<br />

zitiert werden muss, die, wie<br />

oben im Detail dargelegt, explizit<br />

Schädlingsprophylaxe fordert.<br />

Etwas anders sieht dies zunächst<br />

beim BRC aus, denn<br />

Abb. 2: Bei der in einer Köderbox installierten Schlagfalle gibt es<br />

kein Entrin nen: Maus oder Ratte wird getroffen, wo sie getroffen<br />

werden muss – im Genick.<br />

das diesbezügliche Kapitel 4.14<br />

ist mit dem Titel „Schädlingsbekämpfung“<br />

überschrieben,<br />

von Prophylaxe ist hier also<br />

zunächst bei oberflächlicher Betrachtung<br />

nicht die Rede. Aber<br />

gleich im ersten Satz, noch vor<br />

Detailanforderungen, bringt es<br />

der BRC im Gegensatz zum IFS<br />

voll auf den Punkt: Es wird hier<br />

ein Programm gefordert, um a)<br />

das Risiko eines Schädlingsbefalles<br />

zu minimieren und b) um<br />

bei auftretenden Problemen mit<br />

Schädlingen schnell reagieren<br />

zu können. Eine Definition der<br />

Schädlingsprophylaxe aus dem<br />

Bilderbuch.<br />

Welche Forderungen sind zu<br />

erfüllen – wer ist zuständig?<br />

Die Maßnahmen zur Schädlingsprophylaxe<br />

in Lebensmittelbetrieben<br />

unabhängig von<br />

Größe und Branche beruhen im<br />

Prinzip auf drei Säulen:<br />

u Säule 1: Man will Schädlinge<br />

frühzeitig erkennen<br />

u Säule 2: Man will den Zulauf/<br />

Zuflug von Schädlingen verhindern<br />

u Säule 3: Man will die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

von<br />

Schädlingen im Betrieb selbst<br />

eliminieren bzw.<br />

minimieren.<br />

Definiert man nun<br />

passend zu diesen<br />

Aktivitäten die Zuständigkeiten,<br />

muss<br />

man sagen, dass<br />

im Prinzip alle drei<br />

Maßnahmen eigentlich<br />

von Schädlingsbekämpfungs-<br />

und<br />

Lebensmittelbetrieb<br />

gemeinsam zu<br />

erledigen sind.<br />

Wobei das frühzeitige<br />

Erkennen<br />

von Schädlingen<br />

sicher ein primäres<br />

Aufgabengebiet des<br />

Schädlingsbekämpfers ist.<br />

Allerdings sollten sich die Verantwortlichen<br />

in den Lebensmittelbetrieben<br />

hier nicht völlig aus<br />

der Verantwortung stehlen. Die<br />

Verhinderung von Zulauf und<br />

Zuflug obliegt definitiv sowohl<br />

dem Schädlingsbekämpfungsals<br />

auch dem Lebensmittelbetrieb<br />

und die Eliminierung und<br />

Minimierung der Entwicklungsmöglichkeiten<br />

im Betrieb selbst<br />

sollte als primäre Aufgabe des<br />

Lebensmittelbetriebes gesehen<br />

werden. Und mit technischen<br />

Lösungen lässt sich in dieser<br />

Hinsicht eine Menge realisieren.<br />

Details dazu waren im <strong>Hygiene</strong><br />

<strong>Report</strong> 2/2013 (S. 8-10)<br />

beschrieben.<br />

Aber um diese prophylaktischen<br />

Maßnahmen betriebsspezifisch,<br />

fach- und sachgerecht<br />

umsetzen zu können, müssen<br />

mindestens vier Fragen von<br />

allen Beteiligten schlüssig<br />

beantwortet werden. Erstens:<br />

Welche Schädlinge können dem<br />

jeweiligen Betrieb zur Gefahr<br />

werden? Zweitens: Wie und wo<br />

gelangen Schädlinge in diesen<br />

Betrieb? Drittens: Wie breiten<br />

sich Schädlinge innerhalb des<br />

Betriebes aus? Und viertens:<br />

Was im Lebensmittelbetrieb<br />

begünstigt Schädlinge und<br />

BASF-zertifizierte<br />

Schädlingsbekämpfungsbetriebe<br />

Finden Sie hier:<br />

5


Schwerpunkt<br />

4·22<br />

beeinträchtigt oft auch die Prophylaxe?<br />

Schlüssige Antworten<br />

auf solche Fragen liefert in der<br />

Regel immer eine auch vom<br />

IFS in 4.13.1 und BRC 2.7.2<br />

geforderte Gefahrenanalyse.<br />

Prophylaxe per eMitter Funktechnik:<br />

Geht das – und wie?<br />

Abb. 3: Schlagfallen ohne Köderbox ermöglichen<br />

Fluchtversuche. Diese Ratte wurde am Oberschenkel<br />

statt im Genick getroffen.<br />

Vorweg die definitive Antwort<br />

– Ja, es geht! Denn schon seit<br />

längerem hat man in der professionellen<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

erfolgreiche Schadnagerprophylaxe<br />

sowohl gegen Ratten<br />

im Außenbereich als auch<br />

gegen Mäuse im Innenbereich<br />

durchgeführt. Völliges Neuland<br />

ist das also nicht, aber man<br />

benötigte, um gleichzeitig auch<br />

einen ersten Schritt hin zur<br />

sofortigen Bekämpfung getan<br />

zu haben, in der Vergangenheit<br />

immer toxische Köder oder<br />

NonTox-Köder, um anhand der<br />

Fraßspuren einen Befallsnachweis<br />

führen zu können. Der<br />

Einsatz und die Anwendung toxischer<br />

Köder ist aber über den<br />

Gesetzgeber seit 2013 immer<br />

mehr reglementiert worden und<br />

somit gemäß den aktuellen Anwendungsvorschriften<br />

eigentlich<br />

nicht so wirklich willkommen.<br />

Seit jüngster Vergangenheit<br />

können sehr erfolgreich aber<br />

auch Schlagfallen in Verbindung<br />

mit einem Funksystem<br />

zur Prophylaxe von Ratten und<br />

Mäusen eingesetzt werden. Was<br />

sich im ersten Moment zwar<br />

eher als obsolet und geschichtsträchtig<br />

anhört, ist bei genauer<br />

Betrachtung ein modernes<br />

und zeitgemäßes Verfahren, da<br />

es einzig bei den Schlagfallen<br />

selbst nicht bleibt. Weitere<br />

Komponenten wie spezielle<br />

Köderboxen für Schlagfallen,<br />

aromatisierte Nara-Kunststoffköder,<br />

ein Funksystem sowie das<br />

Nara-Monitoring-<br />

Spray kommen<br />

hinzu.<br />

In den speziell<br />

für dieses Verfahren<br />

entwickelten<br />

Kunststoffköderboxen<br />

müssen<br />

zunächst die<br />

Schlagfallen installiert<br />

werden.<br />

Das hat den gravierenden<br />

Vorteil,<br />

dass Mäuse<br />

und Ratten dem<br />

Schlagbügel<br />

durch blitzschnelle<br />

Reaktionen<br />

nicht mehr entkommen<br />

können. Entweder man bestückt<br />

dann die Schlagfalle selbst oder<br />

die Köderbox mit einem aromatisierten<br />

Kunststoffköder. Als<br />

Aromen stehen Vanille, Fisch,<br />

Fleisch, Mango oder Schoko-<br />

Nuss zur Auswahl, so dass man<br />

den Schadnagern als Alternative<br />

zu selbst genutzten Rohstoffen<br />

und/oder Fertigwaren immer<br />

eine weitere attraktive Nahrungskomponente<br />

vorgaukeln<br />

kann, was sowohl bei Mäusen<br />

als auch bei Ratten den Schlagfallen<br />

über drei Monate hinweg<br />

eine hohe Attraktivität verleiht.<br />

Ein Funkmodul, das ebenfalls<br />

in der speziellen Köderbox<br />

installiert wird, sowie ein dazu<br />

passendes Funksystem machen<br />

regelmäßige bzw. tägliche Kontrollen<br />

der Fallen völlig überflüssig,<br />

denn sobald eine Schlagfal-<br />

le ausgelöst hat, bekommt man<br />

eine Meldung auf den PC oder<br />

das Handy bzw. es ertönt ein<br />

nicht zu überhörender Piepton.<br />

Selbst in Fachkreisen vielfach<br />

nicht bekannt ist die Tatsache,<br />

dass neue Köderboxen<br />

und Schlagfallen aus Plastik<br />

zunächst einen für Mäuse<br />

und Ratten negativen sowie<br />

abstoßenden Plastikgeruch<br />

aufweisen. Folge davon ist, dass<br />

Schlagfallen und/oder Köderboxen<br />

von den Schadangern<br />

zunächst gemieden werden,<br />

was die Prophylaxe massiv<br />

beeinträchtigen kann. Abhilfe<br />

schafft hier ein neuartiges Monitoring-Spray<br />

mit verschiedenen<br />

Aromen, das a) den negativen<br />

Plastikgeruch eliminiert und b)<br />

den Schlagfallen sowie Köderboxen<br />

zusätzlich eine hohe<br />

Attraktivität verleiht. Doch damit<br />

nicht genug: Dieses Spray kann<br />

auch dazu genutzt werden, um<br />

einen Weg zu dem jeweiligen<br />

Monitoringsystem zu legen,<br />

die Schadnager also dahin zu<br />

lenken, wo man sie haben will,<br />

was die Prophylaxe noch einmal<br />

durch eine weitere attraktive<br />

Komponente verbessert. Detailliert<br />

wurde dieses Verfahren mit<br />

all seinen Komponenten bereits<br />

im <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong> 4/2016<br />

(S.10-13) besprochen.<br />

Mit entscheidend für den Erfolg<br />

eines solchen Verfahrens ist<br />

die richtige Positionierung der<br />

Schlagfallen in dem betreffenden<br />

Lebensmittelbetrieb. Liegen<br />

die Monitoringsysteme nämlich<br />

außerhalb der Reviere der<br />

Schadnager, wird ein rascher<br />

und nachhaltiger Erfolg auf sich<br />

warten lassen. Man muss bzw.<br />

sollte als Schädlingsbekämpfer<br />

also wissen, wo die Reviere und<br />

Laufwege der Schadnager sind.<br />

Nur so lassen sich die zur Prophylaxe<br />

eingesetzten Systeme<br />

zielgenau einsetzen.<br />

Kot-, Urin- und Laufspuren<br />

sind dabei zwar ein probates<br />

Hilfsmittel, aber nicht immer ein<br />

zuverlässiges und sicheres Indiz<br />

für ein Revier. Ein Hilfsmittel für<br />

solche verzwickten Situationen<br />

sind digitale Nachtsichtkameras<br />

mit Bewegungssensoren. Sie liefern<br />

farbige Bilder am Tag und<br />

schwarz-weiße in der Nacht und<br />

zeigen, wo Bewegungsabläufe<br />

von Schadnagern stattfinden.<br />

Abb. 4: Verdreckte Schadnagerköderboxen nutzen weder zur Prophylaxe noch<br />

zur Bekämpfung von Ratten und Mäusen.<br />

Ein weiteres Hilfsmittel ist ein<br />

neu auf den Markt gekommener<br />

Monitoring-Schaum. Dieser wird<br />

auf die vermeintlichen Laufwege<br />

und in die vermeintlichen<br />

Reviere gesprüht. Wenn Nager<br />

in den Schaum treten, verraten<br />

sie über Ihre Fußabdrücke ihre<br />

6 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

Schwerpunkt<br />

Anwesenheit und dass sie sich<br />

in diesen Arealen bewegen. Mit<br />

Größe und Art der Fußabdrücke<br />

lässt sich auch – ohne jemals<br />

zuvor einen Schadnager gesehen<br />

zu haben – erkennen, ob<br />

es Mäuse oder Ratten sind. Einzeln,<br />

aber auch Nachtsichtkameras<br />

und Monitoring-Schaum<br />

in Kombination verbessern die<br />

zielgenaue Schadnagerprophylaxe<br />

immer um ein Vielfaches.<br />

Prophylaxe mittels eMitter<br />

Kamera- und Funktechnik –<br />

geht das und wenn ja, wie?<br />

Auch hier vorweg die definitive<br />

Antwort – Ja, es geht! Denn<br />

schon seit längerem hat man<br />

in der professionellen Schädlingsbekämpfung<br />

erfolgreiche<br />

Schädlingsprophylaxe sowohl<br />

gegen Schadinsekten als auch<br />

gegen Schadnager durchgeführt.<br />

Völliges Neuland ist dies<br />

also nicht, aber man benötigte,<br />

um einen sicheren Befallsnachweis<br />

führen zu können,<br />

regelmäßige Kontrollen der<br />

einzelnen Monitoringsysteme.<br />

Je nach Inspektionsintervall war<br />

dieses mit einem erheblichen<br />

Zeitverlust verbunden.<br />

Man war also punktgenau nur<br />

an dem jeweiligen Servicetermin<br />

des Schädlingsbekämpfers<br />

informiert, in den zwischen<br />

den Serviceterminen liegenden<br />

Zeiträumen aber nicht. Dies hat<br />

sich jetzt mittels der Kombination<br />

Kamera- und Funktechnik<br />

verändert und erheblich verbessert.<br />

Die einzelnen Monitoringsysteme<br />

werden dazu mit<br />

einer Kamera bestückt, die auf<br />

das Innenteil des jeweiligen<br />

Monitoringsystems gerichtet ist.<br />

In regelmäßigen Zeitabständen<br />

werden die Systeme innen fotografiert.<br />

Sodann vergleicht das<br />

digitale System den Zustand<br />

des Monitoringsystems mit dem<br />

vorherigen Bild. Hat sich eine<br />

Veränderung zu dem vorherigen<br />

Bild ergeben, dass z.B. der Köder<br />

jetzt von Schadnagern angefressen<br />

ist, was vorher nicht der<br />

Fall war, oder jetzt Motten und/<br />

oder Schaben in der Falle sind,<br />

was vorher nicht der Fall war,<br />

werden die Verantwortlichen<br />

wiederum per Funk informiert.<br />

Während man früher also über<br />

den Befallsstatus nur am jeweiligen<br />

Servicetermin des Schädlingsbekämpfers<br />

informiert war,<br />

wird man mit dem Permanent<br />

Monitoring täglich über die augenblickliche<br />

Befallssituation informiert.<br />

Abgesehen vom Vorteil<br />

der täglich aktuellen Information<br />

Abb. 5: Schabenfalle mit Kamera<br />

und Funktechnik.<br />

Fotos: Thomas F. Voigt<br />

hat man darüber hinaus noch<br />

den immensen Vorteil, dass<br />

man sofort nach Eintritt einer<br />

Befallssituation Gegenmaßnahmen<br />

ergreifen kann, so dass<br />

sich ein Befall i.d.R. niemals<br />

massiv etablieren kann.<br />

Ist der Schädlingsbekämpfer<br />

als Dienstleister überflüssig?<br />

Nein – auf keinen Fall! Der<br />

Schädlingsbekämpfer ist nach<br />

wie vor absolut notwendig und<br />

ein wichtiger Partner für die<br />

Lebensmittelbranche. Zwar<br />

entfallen bedingt durch das Permanent<br />

Monitoring die regelmäßigen<br />

Kontrollen der einzelnen<br />

Monitoringsysteme, aber alle<br />

müssen ja zunächst erst einmal<br />

korrekt, sach- und fachgerecht<br />

installiert werden. Denn<br />

ohne eine korrekte Installation<br />

dieser Systeme nutzen auch die<br />

ganzen Automatismen nichts.<br />

Und die verantwortlichen Mitarbeiter<br />

in den Lebensmittelbetrieben<br />

werden sicherlich nicht<br />

in der Lage sein, die im Betrieb<br />

notwendigen Monitoringsysteme<br />

fachlich korrekt zu installieren.<br />

Hinzu kommt, dass es nur allein<br />

mit der Installation nicht getan<br />

ist. Die einzelnen Monitoringsysteme<br />

müssen gewartet<br />

und gepflegt werden, so dass<br />

Pheromone, Lockstoffe, Köder<br />

und Klebefolien, um nur einige<br />

zu nennen, in bestimmten Intervallen<br />

erneuert werden müssen.<br />

Und auch die Funksysteme<br />

sowie Kameratechnik bedürfen<br />

der regelmäßigen Wartung, was<br />

über den Schädlingsbekämpfer<br />

abgewickelt werden muss.<br />

Ferner weiß man, dass sich mit<br />

einem noch so durchdachten<br />

und perfekten Prophylaxesystem<br />

Schädlinge niemals gänzlich<br />

verhindern lassen. Womit<br />

beim Auftreten von Schädlingen<br />

auch wiederum der Schädlingsbekämpfer<br />

zum Einsatz kommt.<br />

Ferner fordern Gesetzgebung<br />

und Standards (IFS, BRC etc.)<br />

eine Dokumentation, was ebenso<br />

zum Aufgabenbereich des<br />

Schädlingsbekämpfers gehört.<br />

Damit bleibt der Schädlingsbekämpfer<br />

trotz aller jetzt möglichen<br />

automatischen Abläufe<br />

ein zwingend notwendiges Element<br />

beim Thema Schädlinge,<br />

Prophylaxe und Bekämpfung in<br />

Lebensmittelbetrieben.<br />

Fazit<br />

Man darf nicht der irrigen<br />

Meinung verfallen, dass mit<br />

diesen zuvor beschriebenen<br />

Automatismen die Quadratur<br />

des Kreises gelungen sei. Denn<br />

Fehler, Mängel und Versäumnisse<br />

in der Schädlingsprophylaxe,<br />

verursacht durch einen<br />

unprofessionellen Schädlingsbekämpfer,<br />

können auch nicht<br />

durch ein Funkmodul und/oder<br />

eine Kameratechnik kompensiert<br />

werden. Ist eine Insektenfalle<br />

falsch installiert und/<br />

oder ein Nagermonitoring falsch<br />

positioniert, können trotz aller<br />

Automatismen Schädlinge in<br />

den Betrieb gelangen und sich<br />

hier unbemerkt etablieren.<br />

Aber auch Fehlverhalten der<br />

Lebensmittelbetriebe selbst, wie<br />

mangelnde <strong>Hygiene</strong>, schlechte<br />

Reinigung, bauliche Mängel<br />

oder schlechtes Abfallmanagement<br />

haben zur Folge, dass die<br />

ohnehin in allen Lebensmittelbetrieben<br />

guten Lebens- und<br />

Entwicklungsmöglichkeiten für<br />

Schädlinge nochmals optimiert<br />

werden und die Schädlingsprophylaxe<br />

mit diesem Fehlverhalten<br />

massiv beeinträchtigt<br />

oder gar ausgehebelt wird, also<br />

kontraproduktiv ist. Auch dieses<br />

Fehlverhalten der Betriebe wird<br />

durch zeitgemäße Prophylaxe<br />

Systeme nicht kompensiert.<br />

Es darf ferner nicht außer Acht<br />

gelassen werden, dass die<br />

Automatismen via Funkmodul<br />

und/oder Kameratechnik ein<br />

fachlich korrektes Prophylaxesystem<br />

voraussetzt. Vor diesem<br />

Hintergrund sollte man a) die im<br />

Lebensmittelbetrieb vom Schädlingsbekämpfer<br />

umgesetzten<br />

Maßnahmen und b) das eigene<br />

Verhalten in regelmäßigen Abständen<br />

von einem neutralen,<br />

unabhängigen Sachverständigen<br />

überprüfen lassen. Denn<br />

was und wem nutzt der ganze<br />

Kostenaufwand, wenn Fehler,<br />

Mängel und Versäumnisse vorliegen<br />

und das installierte Prophylaxesystem<br />

seine eigentliche<br />

Wirkung nicht entfalten kann<br />

bzw. untergraben wird?<br />

Sachverständigenbüro<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

Thomas F. Voigt<br />

Postfach 12 17<br />

D-69511 Laudenbach<br />

7


Schwerpunkt<br />

4·22<br />

Erste echte Alternative zu blutgerinnungshemmenden<br />

Rodentiziden<br />

BASF setzt mit „Selontra“ auf einen resistenzbrechenden Wirkstoff<br />

Neu gegen Schadnager:<br />

ein Selontra-Köder.<br />

Ratten und Mäuse sind <strong>Hygiene</strong>schädlinge und ein ernstes Ärgernis. Sie nagen Kabel an, verschmutzen Oberflächen, dezimieren<br />

und kontaminieren Futtervorräte und übertragen Krankheiten. Neu hinzu kommt ein weiteres Problem: Resistenzen<br />

gegen blutgerinnungshemmende Köder. BASF hat bei der Entwicklung seines neuen Rodentizids deshalb einen anderen<br />

Weg gewählt: Selontra ® basiert auf einem resistenzbrechenden Wirkstoff und somit einem anderem Wirkmechanismus.<br />

„Resistenzen nehmen zu.<br />

Immer mehr Köder muss<br />

ausgelegt werden. Das belastet<br />

Geldbeutel und Umwelt“, sagt<br />

Thomas Deuscher, Schädlingsbekämpfungsexperte<br />

bei BASF.<br />

Zehn Jahre lang hat ein Team<br />

Selontra ® entwickelt, das einen<br />

anderen Wirkstoff besitzt und<br />

somit gänzlich anders wirkt: Der<br />

Wirkstoff Cholecalciferol ist kein<br />

Blutgerinnungshemmer (Antikoagulans),<br />

sondern verursacht<br />

bei Überdosierung Hyperkalzämie.<br />

Nach der Aufnahme<br />

der letalen Dosis von Selontra ®<br />

steigt im Blut von Ratten und<br />

Mäusen die Kalziumkonzentration,<br />

was innerhalb von 24 bis<br />

72 Stunden zu multiplem Organversagen<br />

führt.<br />

Resistenzen bei Schadnagern umgeht Selontra ®<br />

mit dem Wirkstoff Cholecalciferol. Fotos: BASF<br />

Wer Selontra ® in der Nagerbekämpfung<br />

anwenden lässt,<br />

muss sich laut BASF wegen<br />

Resistenzen keine Gedanken<br />

machen. Cholecalciferol ist<br />

ein körpereigener Stoff, der in<br />

hohen Dosen tödlich ist.<br />

Nach Angaben des Herstellers<br />

können mit Selontra ® Befälle<br />

sehr viel schneller kontrolliert<br />

werden als mit Standard-Rodentiziden.<br />

Bei Akutbefällen reicht<br />

oft bereits eine Bekämpfungsmaßnahme<br />

von nur sieben Tagen<br />

nach Annahme des<br />

Köders aus, um die<br />

Befallskontrolle zu erreichen.<br />

Mit Selontra ®<br />

lassen sich mindestens<br />

30 Prozent Köder<br />

einsparen, da Cholecalciferol<br />

den Stop-<br />

Feeding-Effekt hervorruft.<br />

Nach Aufnahme<br />

der letalen Dosis von<br />

Selontra ® stellen Schadnager<br />

ihre Fraß- und Nageaktivität<br />

innerhalb von 24 Stunden<br />

ein. Der „Stop-Feeding-Effekt“<br />

spart zum einen Köder und gibt<br />

übrigen Köder für nachfolgende<br />

Hierarchien frei. Zum Anderen<br />

beendet er das Fressen, Kontaminieren<br />

und Beschädigen von<br />

Futtermitteln, Vorratsgütern und<br />

Infrastruktur.<br />

Das neue Rodentizid richtet sich<br />

an berufsmäßige Verwender.<br />

„Wir wollen, dass Selontra effizient<br />

und effektiv eingesetzt wird.<br />

Eine Schulung ist notwendig<br />

und wird kostenfrei zur Verfügung<br />

gestellt“, so Deuscher. Das<br />

15-minütige (unter www.training.selontra.com)<br />

E-Learning<br />

schließt mit einem Test ab. Wer<br />

den Test bestanden hat, erhält<br />

ein Zertifikat per E-Mail.<br />

Insektizid Fendona ®<br />

Das Insektizid und Akarizid Fendona<br />

® 60 EC Plus mit breitem<br />

Wirkungsspektrum wird im<br />

Gesundheits- und Vorratsschutz<br />

zur Bekämpfung jeder Art von<br />

fliegenden oder kriechenden<br />

Insekten in häuslichen, gewerblichen<br />

und medizinischen<br />

Bereichen eingesetzt. Es<br />

ermöglicht eine hochwirksame<br />

Bekämpfung von Ameisen,<br />

Bettwanzen, Käfern, Schaben,<br />

Fliegen, Flöhen, Mücken<br />

und anderen Insekten sowie<br />

Motten, Silberfischchen und<br />

Wespen. Fendona ® 60 EC Plus<br />

wirkt auch gegen Asseln und<br />

Spinnen. Zudem eignet es sich<br />

für den Einsatz in öffentlichen<br />

Gebäuden und (lebensmittelverarbeitender)<br />

Industrie.<br />

Sortiment gegen Schädlinge<br />

Das umfassende BASF-<br />

Biozidsortiment zur Kontrolle<br />

von <strong>Hygiene</strong>schädlingen<br />

umfasst folgende Insektizide<br />

und Rodentizide: Goliath ® Gel<br />

(Schabenköder), Mythic ® Gel<br />

(Schabenköder), Fourmidor ®<br />

(Ameisenköder), Mythic ® SC<br />

(Konzentrat: Bettwanzen,<br />

Ameisen und Schaben),<br />

Fendona ® 60 EC Plus (Konzentrat:<br />

Insektizid und Akarizid),<br />

Selontra ® (neuartiger Köder:<br />

Mäuse und Ratten) und Secuvia<br />

Secure (Antikoagulans: Mäuse<br />

und Ratten). BASF arbeitet mit<br />

spezialisierten Handelspartnern<br />

für professionelle Schädlingsbekämpfung<br />

sowohl im Online- als<br />

auch Offline-Vertrieb.<br />

BASF Professional<br />

and Specialty Solutions<br />

Speyerer Strasse 2<br />

D-67117 Limburgerhof<br />

www.pestcontrol.basf.de<br />

8 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

xxx<br />

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9


Schwerpunkt<br />

4·22<br />

Von der Klebefolienfalle bis zur IT-gestützten Nagerüberwachung<br />

Schädlingsbekämpfung im Lebensmittelbetrieb: große Bandbreite effizienter und moderner Lösungen<br />

Ob Schabe oder Wespe, Motte<br />

oder Spinne, Maus oder Ratte:<br />

Um Schädlinge und damit nicht<br />

nur Fraßverluste, Produktschäden<br />

und Kontaminationen mit<br />

Bakterien und Mikroorganismen<br />

aus Lebensmittelbetrieben fern<br />

zu halten, sind effektive Prophylaxe<br />

und Bekämpfung unerlässlich.<br />

Dafür bieten spezialisierte<br />

Hersteller eine große Palette an<br />

Equipment an, das von traditionellen<br />

Schlagfallen und Klebefolien<br />

über UV-Licht-Geräte bis<br />

zum High-Tech-Monitoring mit<br />

KI- und IT-Unterstützung reicht.<br />

Wir haben uns bei namhaften<br />

Firmen nach ihrem Angebot<br />

und ihren Neuheiten erkundigt.<br />

Biotec Klute<br />

Die Biotec Klute<br />

GmbH aus Borchen<br />

(Nordrhein-Westfalen)<br />

betreut Kunden<br />

ganzheitlich<br />

und ist Dienstleister<br />

für die Bekämpfung<br />

von Schädlingen,<br />

deren Prophylaxe<br />

und Überwachung.<br />

Das Unternehmen<br />

geht aus Überzeugung<br />

giftfrei vor<br />

und setzt hochinnovative,<br />

digitale<br />

Maßnahmen zur<br />

Schädlingsbekämpfung und<br />

zum Schädlingsmonitoring ein.<br />

Unternehmen in der Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie<br />

sind besonders gefordert. Sie<br />

unterliegen hohen gesetzlichen<br />

Vorgaben zur Einhaltung von<br />

<strong>Hygiene</strong>- und Food-Standards.<br />

So produziert etwa die Rapunzel<br />

Naturkost GmbH Lebensmittel<br />

nach höchsten Qualitätsstandards<br />

und suchte einen<br />

ganzheitlichen Dienstleister,<br />

der auf Giftköder verzichtet.<br />

Dieser Ansatz passte optimal<br />

zu Biotec Klute. Durch Nutzung<br />

des systematischen und<br />

transparenten Präventivsystems<br />

meisterte Rapunzel das IFS-<br />

Audit problemlos. Das digitale<br />

Dokumentationssystem sichert<br />

dauerhaft hohe Qualität und<br />

fixiert Betriebsprozesse.<br />

Weitere Dienstleistungen von<br />

Biotec Klute sind: Gefahrenanalyse<br />

mit Risikobetrachtung;<br />

Prophylaktische Schädlingsbekämpfung<br />

nach dem Integrated<br />

Pest Management Prinzip; Monitoring<br />

im Außen- und Innenbereich<br />

durch digitale Stationen;<br />

Online-Dokumentation mit<br />

Modell auch für den Einsatz in Lebensmittelbetrieben:<br />

die Mausefallenstation. Foto: Biotec Klute<br />

dem Biotec Monitoring System;<br />

Pheromon- und Schabenfallen,<br />

z.B. DISMATE – Konfusionsverfahren<br />

zur Mottenbekämpfung;<br />

LED- und UV-Lichtfallen für<br />

fliegende Insekten; Thermonox-<br />

Wärmeentwesungsverfahren;<br />

Vogelabwehr. In Kürze werden<br />

zwei neue Produkte auf den<br />

Markt kommen: eine neue<br />

digitale Falle und ein neues<br />

Kamera-/Sensorik-System.<br />

Die 1993 gegründete Biotec<br />

Klute GmbH ist nach DIN<br />

16636, DIN EN ISO 9001:2015<br />

und CEPA zertifiziert. Deutschlandweit<br />

betreuen über 50 Mit -<br />

arbeitende Kunden aus den<br />

Branchen Lebensmittelindustrie,<br />

Gesundheitswesen,<br />

Logis tik, pharmazeutische<br />

Industrie<br />

und Verpackungsindustrie.<br />

www.biotec-klute.de<br />

Detia Degesch<br />

Die Detia Degesch<br />

Group (Laudenbach)<br />

ist eine mittelständische<br />

und nach<br />

eigenen Angaben<br />

international führende Unternehmensgruppe<br />

im Bereich<br />

Vorratsschutz, die mit ihren<br />

Produkten die Nahrungsmittelversorgung<br />

weltweit unterstützt.<br />

Seit mehr als 200 Jahren steht<br />

der Name Detia Degesch für Familientradition,<br />

Qualität, Schutz<br />

und kontinuierliche Innovation.<br />

Als Familienunternehmen<br />

basiert die Erfolgsgeschichte<br />

des Unternehmens auf langfristigem<br />

Denken, kontinuierlicher<br />

Investitionsbereitschaft und<br />

finanzieller Unabhängigkeit.<br />

Mit der Unternehmenszentrale<br />

in der Metropolregion Rhein-<br />

Neckar ist die Detia Degesch<br />

Group heute Partner von<br />

Kunden in über 120 Ländern.<br />

Sie entwickelt und vertreibt<br />

Produkte für die Agrarwirtschaft<br />

und Industrie. Mit einem breit<br />

gefächerten Portfolio begegnet<br />

man effektiv Vorrats-, Material<br />

und <strong>Hygiene</strong>schäden. Basierend<br />

auf den Erkenntnissen im<br />

professionellen Bereich leitet<br />

sich zudem eine umfangreiche<br />

Produktpalette für den privaten<br />

Bereich ab, die umweltfreundlich<br />

und effizient Schädlinge im<br />

Haus, ums Haus und im Garten<br />

bekämpft. Mit dem Private-<br />

Label-Angebot ist die Unternehmensgruppe<br />

bereits seit vielen<br />

Jahren Partner von multinationalen<br />

Unternehmen.<br />

Vom Sitz in Laudenbach aus betreut DD Kunden<br />

in über 120 Ländern. Foto: Detia Degesch<br />

Ob Schutz von Vorräten, Ernten<br />

und Gütern, Lösungen für Haus<br />

und Garten oder nachhaltiges<br />

Handeln – die Unternehmensgruppe<br />

übernimmt in jeder Hinsicht<br />

Verantwortung. Neueste<br />

Erkenntnisse aus der eigenen<br />

Forschung und Entwicklung<br />

sowie eine ständige Weiterentwicklung<br />

tragen dazu bei, dass<br />

die Produkte den Ansprüchen<br />

der Kunden gerecht werden.<br />

www.detia-degesch.de<br />

Futura<br />

Die Futura GmbH (Borchen) ist<br />

nach eigenen Angaben seit<br />

20 Jahren Marktführer im Bereich<br />

Greentech für Pest Control<br />

und mit 100.000 IoT (Internet<br />

of Things)-Geräten sowie vielen<br />

weiteren patentierten, nachhaltigen<br />

Lösungen, die mehr als<br />

2500 Kunden nutzen, weltweit<br />

ein „hidden Champion“.<br />

Das Unternehmen wächst stark,<br />

weil sich technologisch, aber<br />

v.a. auch gesetzlich viel für die<br />

Pest Control Industrie verändert.<br />

Gesetze und Richtlinien werden<br />

deutlich „grüner“. Das heißt,<br />

dass weniger „Gifte“ genutzt<br />

werden dürfen. Es wird sich in<br />

10 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

Schwerpunkt<br />

der Industrie im<br />

Schwerpunkt<br />

auf das IPM<br />

(Integrated Pest<br />

Management)-<br />

Prinzip konzentriert,<br />

was<br />

für ein Konzept<br />

aus präventiven<br />

Maßnahmen<br />

steht. Erst ultimativ,<br />

nachdem<br />

alle anderen<br />

Lösungen, wie<br />

Abdichtung,<br />

<strong>Hygiene</strong>, Monitoring und Fallen<br />

benutzt wurden, darf „Gift“<br />

benutzt werden.<br />

Futura bietet für all diese<br />

Herausforderungen Lösungen<br />

aus dem eigenen Hause an:<br />

zum Abdichten gegen Ratten<br />

im Kanal: RatCap ® ; zum<br />

24/7-digitalen Überwachen und<br />

Bekämpfen von Nagern sowie<br />

Insekten eMitter ® IoT-Lösungen,<br />

die mit künstlicher Intelligenz<br />

Fallendaten auswerten, dem<br />

Kunden anzeigen; zum Monitoring<br />

von Nagern NARA ® -Blöcke<br />

und Gorilla Traps ® -Fallen gegen<br />

Nager, die nach §18 IfSG zertifiziert<br />

sind. Weitere Innovationen<br />

sind z.B. die GreenHero-<br />

Produkte wie das „Frost Spray“<br />

mit dem man Wespen, Käfer,<br />

Bettwanzen ganz ohne Gifte<br />

bekämpfen kann.<br />

Durch ihre Lösungen hat Futura<br />

schon ca. 100 Tonnen Gifte<br />

substituiert. Somit können Profis<br />

weltweit z.B. für die Lebensmittelindustrie<br />

noch digitaler, nachhaltiger<br />

und effektiver arbeiten.<br />

Und, so heißt es aus Borken:<br />

Diese Umstellung falle leicht, da<br />

sie ausschließlich Vorteile mit<br />

sich bringe. Futura bietet kostenfreie<br />

Beratungsgespräche,<br />

Webinare, Videos und mehr, um<br />

Unternehmen von der Zukunft<br />

der Pest Control zu überzeugen.<br />

High-Tech: das eMitter Outdoor Direct System mit transparenter<br />

„Gorilla Traps“-Rattenfalle. Foto: Futura<br />

(Hinweis: Ein Interview mit Futu<br />

ra-CEO Daniel Schröer findet<br />

sich auf den Seiten 22-25 dieser<br />

<strong>Hygiene</strong>-<strong>Report</strong>-Ausgabe.)<br />

www.futura-germany.de<br />

Effektive Schlagfallen – zeitgemäß ausgestattet mit<br />

LoRa-Funk technologie.<br />

Foto: Gemex<br />

Gemex<br />

Gebäudeöffnungen jeglicher Art<br />

ermöglichen es Schadnagern,<br />

Kriech- sowie Fluginsekten, ins<br />

Innere einzudringen. Tore oder<br />

Laderampen lassen dies bei<br />

jedem Öffnen zu. Schädlingsfreiheit<br />

ist in hygiene sensiblen<br />

Branchen wie der Lebensmittelindustrie<br />

aber oberste Pflicht.<br />

Da zuverlässiger Hygie neschutz<br />

kein Zufall ist, bietet die Gemex<br />

<strong>Hygiene</strong> + Vorratsschutz GmbH<br />

ihren Kunden maßgeschneiderte<br />

Lösungen zur Schädlingsfreihaltung<br />

und -prävention.<br />

Gemex ist Teil der Augsburger<br />

Gesa <strong>Hygiene</strong>-Gruppe, die sich<br />

auf interdisziplinäre und ganzheitliche<br />

<strong>Hygiene</strong>-Lösungen im<br />

B2B-Bereich spezialisiert hat.<br />

Um Schädlinge nachhaltig in<br />

den Griff zu bekommen, setzte<br />

Gemex frühzeitig auch auf<br />

Digitalisierung. So wurde mit<br />

dem Gemex Quality Pest Management<br />

QPM ® ein wirkungsvolles<br />

Instrument entwickelt,<br />

das Befallsanalyse, artgerechte<br />

Tilgung, kontinuierliches Schädlingsmonitoring,<br />

angemessene<br />

Strategien zur Befallsvermeidung<br />

und exzellente Dokumentation<br />

kombiniert. Mit dem<br />

Online Portal QPM ® mobile<br />

werden Daten, die der Servicetechniker<br />

vor Ort aufnimmt, in<br />

eine Datenbank übertragen.<br />

Seit 2011 sorgt man mit RFID-<br />

Technologie für die Inspektion<br />

der Schädlingsüberwachungssysteme,<br />

und seit fünf Jahren<br />

erspart das Permanent Monitoring<br />

die gemäß Tierschutzgesetz<br />

geforderte tägliche manuelle<br />

Überprüfung von eingesetzten<br />

Nagetierfallen. Die Köderstationen<br />

sind via Funk mit dem<br />

Server verbunden und melden<br />

rund um die Uhr<br />

per SMS oder<br />

E-Mail, wenn<br />

ein Schadnager<br />

in die Falle<br />

geht. 2019<br />

hat Gemex mit<br />

QPM ® ALoRa ®<br />

ein LoRaWanbasiertes<br />

Permanent<br />

Monitoring<br />

implementiert.<br />

Die 2019<br />

gegründete<br />

HYPECONN GmbH („<strong>Hygiene</strong>and<br />

Pestmanagement connect“)<br />

vereint als Joint Venture mit der<br />

Juconn GmbH Kompetenzen für<br />

die Digitalisierung im Qualitätsund<br />

<strong>Hygiene</strong>management. Seit<br />

2016 ist Gemex nach der neuen<br />

Norm für Schädlingsbekämpfer<br />

„EN 16636 Schädlingsbekämpfungsdienstleistungen<br />

– Anforderungen<br />

und Kompetenzen“<br />

zertifiziert und berechtigt, das<br />

Prüfzeichen CEPA Certified ®<br />

nach EN 16636 zu führen.<br />

www.gesa.de<br />

Mohn<br />

Im Bereich der Schädlingsbekämpfung<br />

bietet <strong>Hygiene</strong>technik-Anbieter<br />

Mohn aus dem<br />

sauerländischem Meinerzhagen<br />

anwenderfreundliche Lösungen<br />

aus Edelstahl für eine hygienische<br />

Insektenabwehr. Mit<br />

Profigerät: Der Insektenvernichter Typ IV-FTP mit UV-Röhren und UV-stabilen<br />

Klebefolien ist CE-konform und zertifiziert nach RoHS. Foto: Mohn<br />

dem vielfältigen Angebot an<br />

elektrischen Insektenvernichtern<br />

(UV-Lichtfallen) leistet Mohn<br />

einen entscheidenden Beitrag<br />

zum Thema <strong>Hygiene</strong> – und das<br />

ganz ohne den Einsatz von Gift.<br />

Mohn bietet hier Insektenvernichter<br />

mit Klebefolien für<br />

optimale Wirkung und <strong>Hygiene</strong>.<br />

Durch den Einsatz der<br />

klebrigen, mit Pheromonen<br />

imprägnierten Klebefolie werden<br />

Insekten schneller gefangen als<br />

mit elektrischen Spannungsgittern.<br />

Diese Methode hat,<br />

verglichen mit elektrischen<br />

Spannungsgittergeräten,<br />

entscheidende Vorteile. Sie<br />

entsprechen der Lebensmittelhygieneverordnung<br />

(LMHV) und<br />

eignen sich für den Einsatz in<br />

kritischen <strong>Hygiene</strong>bereichen mit<br />

hoher Beanspruchung, etwa in<br />

der Produktion, in Slicerräumen<br />

und dort wo offene Flüssigkeiten<br />

bzw. Lebensmittel verarbeitet<br />

bzw. gelagert werden.<br />

11


Schwerpunkt<br />

4·22<br />

Die Einsatzgebiete und Anforderungen<br />

bestimmen die Wahl<br />

der Geräte für die Insektenvernichtung.<br />

Ein Insektenvernichter<br />

an der falschen Stelle<br />

kann erhebliche Probleme<br />

verursachen. Die Platzierung<br />

der elektrischen Insektenvernichter/Insektenschutzsysteme<br />

ist daher für eine erfolgreiche<br />

Insektenbekämpfung entscheidend.<br />

Deshalb unterstützt Mohn<br />

seine Kunden bei der wirtschaftlichen<br />

Umsetzung der aktuellen<br />

<strong>Hygiene</strong>anforderungen und<br />

berät bei Schwachstellen in der<br />

Betriebshygiene.<br />

www.mohn-gmbh.com<br />

Rattex<br />

Die Rattex GmbH (Solingen)<br />

ist bereits seit 1983 im Bereich<br />

Schädlingsbekämpfung und<br />

-vorbeugung tätig. Dabei legt<br />

das deutschlandweit mit 30 Mitarbeitern<br />

im Außendienst tätige<br />

Unternehmen größten Wert auf<br />

Zuverlässigkeit und kundenorientiertes<br />

Handeln. Dies wurde<br />

auch vom TÜV Rheinland mit<br />

der Zertifizierung<br />

nach<br />

DIN ISO<br />

9001 und<br />

DIN EN<br />

16636<br />

bestätigt.<br />

Moderne<br />

Verfahren<br />

und<br />

Produkte,<br />

ausgerichtet<br />

am<br />

„Integrated Pest Management“,<br />

sorgen laut Rattex für effektive<br />

und nachhaltige Konzepte.<br />

Durch Schwerpunkttätigkeiten<br />

in Metropolen wie Köln, Düsseldorf,<br />

Hamburg, München oder<br />

Berlin hat sich das Unternehmen<br />

in den letzten Jahrzehnten<br />

v.a. bei der effektiven Bekämpfung<br />

von Schadnagern in Problembereichen<br />

einen Namen<br />

gemacht. Daneben steht v.a.<br />

die Absicherung der Objekte<br />

durch Präventivmaßnahmen im<br />

baulichen, hygienischen und<br />

organisatorischen Umfeld im<br />

Fokus. Die Kunden stammen<br />

primär aus Gastronomie, Industrie,<br />

Handel, und Logistik.<br />

Um alle Prozesse im Innen- und<br />

Außendienst effizient zu gestalten,<br />

hat sich das Unternehmen<br />

bereits 2018 vollständig digitalisiert<br />

– angefangen bei einer<br />

papierlosen Abwicklung von<br />

Aufträgen über ein vollständiges<br />

Online-Dokumentationssystem<br />

bis hin zu digital überwachten<br />

Monitoringsystemen. Ein<br />

weiterer wichtiger Baustein<br />

ist das integrierte Schulungskonzept,<br />

das Kunden mit dem<br />

Instrumentarium des modernen<br />

Schädlingsmanagements rüstet.<br />

Mit dem erworbenen Know-How<br />

können Ursachen für Schädlingsbefall<br />

in den meisten Fällen<br />

bereits im Vorfeld kundenseitig<br />

ausgeschlossen werden. Viele<br />

Unternehmen mit Zertifizierungsstandards<br />

wie IFS nutzen<br />

den Rattex-Service seit vielen<br />

Fangsicher, hygienisch, schnell einsatzbereit: das „Speed-<br />

Break Pro“-Schlagfallensystem für Mäuse. Foto: Rattex<br />

Jahren erfolgreich, um bei<br />

Kontrollen und Audits bestens<br />

vorbereitet zu sein. Man bietet<br />

auch gutachterliche Tätigkeiten/<br />

Sachverständigentätigkeit bei<br />

bereits erfolgten Maßnahmen<br />

der Schädlingsbekämpfung an.<br />

Mit der hauseigenen Marke<br />

HEISENBERG entwickelt<br />

Rattex neben der Dienstleistung<br />

eigene, ökologische Produkte<br />

für die Schädlingsbekämpfung.<br />

Das Angebot beinhaltet u.a. ein<br />

höchst effektives Abfangsystem<br />

für Hausmäuse (Speed-Break),<br />

das branchenweit als eines der<br />

wirksamsten Tools für eine Bekämpfung<br />

von Hausmäusen gilt.<br />

Weitere innovative Produkte im<br />

Portfolio sind z.B. ein Wasserund<br />

Lebensmittelrückstände<br />

abweisender<br />

Schabenmonitor<br />

und ein<br />

Bautenverschlusssystem<br />

aus biologisch<br />

abbaubarem<br />

Kunststoff.<br />

www.rattex.de<br />

Rentokil Initial<br />

Die Schädlingsprävention<br />

von<br />

„Rentokil – Die<br />

Schädlingsexperten“,<br />

einer Marke<br />

von Rentokil<br />

Initial (Köln),<br />

unterstützt Unternehmen bei<br />

der Einhaltung anspruchsvoller<br />

<strong>Hygiene</strong>-, Gesundheits-,<br />

Sicherheits- und Auditierungsstandards.<br />

Man bietet Risikomanagement<br />

auf höchstem Niveau,<br />

schnelle Hilfe bei akutem<br />

Schädlingsbefall und individuelle<br />

Konzepte für Branchen,<br />

die eine „Null-Toleranz“-Politik<br />

gegenüber Schädlingen fordern<br />

– z.B. die Lebensmittelproduktion<br />

oder Pharmaindustrie.<br />

Die digitalen Lösungen zur<br />

Schädlingsprävention und<br />

-bekämpfung kombinieren Sensortechnologie<br />

und drahtlose<br />

Kommunikation mit Fachwissen,<br />

Daten, Analysen und Berichten,<br />

um Unternehmen bei<br />

der proaktiven Verwaltung und<br />

Vermeidung von Schädlingsbefall<br />

zu unterstützen, unabhängig<br />

davon, ob sie über einen oder<br />

mehrere Standorte verfügen.<br />

Das smarte Schädlingsmanagementsystem<br />

von Rentokil liefert<br />

zu jeder Zeit und von jedem Ort<br />

aus Informationen über Schädlingsaktivitäten,<br />

alarmiert bei<br />

einem Befall den zuständigen<br />

Servicetechniker und stellt eine<br />

vollständige Dokumentation für<br />

Audits zum Download bereit.<br />

Zahlreiche Unternehmen aus<br />

der Lebensmittelindustrie<br />

Schädlingsbekämpfung mit Fernüberwachung: eine<br />

Technikerin bei der Installation einer DualAutoGate-<br />

Falle zum Schutz vor Ratten. Foto: Rentokil<br />

nutzen laut Rentokil bereits die<br />

innovative Überwachungs- und<br />

Bekämpfungslösung PestConnect<br />

(„Pest“ = engl. für „Schädlinge“)<br />

und die Dokumentationslösung<br />

myRentokil. Mit der<br />

Systemlösung PestConnect<br />

implementieren Firmen eine<br />

kontaktlose Fernüberwachung,<br />

die eine vollständige Sichtbarkeit<br />

und Kontrolle über die<br />

Schädlingsaktivität ermöglicht.<br />

In den ausgelegten Fallen von<br />

Dual AutoGate zum Schutz vor<br />

Ratten und RADAR zum Schutz<br />

vor Mäusen werden mittels<br />

Infrarot-Sensoren Schadnageraktivitäten<br />

erkannt – und die<br />

unerwünschten „Eindringlinge“<br />

unmittelbar bekämpft.<br />

Die Nagerfallen sind mit einem<br />

im Unternehmen installierten<br />

Router verbunden. So werden<br />

über Mobilfunk Vorfälle in Echtzeit<br />

an den zuständigen Schädlingsbekämpfer<br />

gemeldet, der<br />

umgehend weitere Maßnahmen<br />

einleiten kann. Alle Aktivitäten<br />

rund um die Überwachungslösung<br />

werden im Dokumentati-<br />

12 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

Schwerpunkt<br />

onssystem myRentokil verzeichnet.<br />

Unternehmensmitarbeiter<br />

und Servicetechniker können<br />

sich darüber jederzeit und von<br />

jedem Ort aus einen Überblick<br />

über eventuelle Schädlingsaktivitäten<br />

verschaffen sowie<br />

individualisierte <strong>Report</strong>s für Audits<br />

herunterladen. Die smarte<br />

Komplettlösung ermöglicht gezieltere<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

– Dauerbeköderung mit giftigen<br />

Substanzen über längere<br />

Zeiträume wird verhindert.<br />

www.rentokil-initial.de<br />

WAINS / Frowein<br />

Schädlings-Alarm – die Falle<br />

hat ausgelöst! Fallen, die dem<br />

Schädlingsbekämpfer Informationen<br />

schicken, wenn Befall<br />

vorhanden ist, das ist keine<br />

Zukunftsmusik mehr, sondern<br />

Realität und „Schädlingsmanagement<br />

4.0“. Das Start-up<br />

WAINS (Albstadt) bietet im<br />

Bereich des Digitalen Schädlingsmonitorings<br />

Insektenfallen<br />

für kriechende und fliegende<br />

Insekten und Schadnagerfallen<br />

(Mäuse und Ratten) an, die sich<br />

aktiv melden, wenn es für den<br />

Schädlingsbekämpfer was zu<br />

tun gibt bzw. wenn die definierte<br />

Schadschwellengrenze erreicht<br />

ist. Hinter WAINS steht u.a. das<br />

in der Branche bekannte Traditionsunternehmen<br />

Frowein, das<br />

seit fast 90 Jahren Erfahrung in<br />

der Entwicklung und Herstellung<br />

von Schädlingsbekämpfungsmitteln<br />

bzw. -lösungen<br />

vorweist.<br />

Schädlingsmanagement 4.0 verbindet analog und digital:<br />

eine traptice-Falle mit einer auf der Klebefolie von der KI<br />

erkannten Schabe.<br />

Foto: WAINS<br />

Die entwickelten Fallen kombinieren<br />

analoge Insekten- und<br />

Schadnagermonitore und<br />

digitales Echtzeitmonitoring.<br />

Diese Daten werden mit einer<br />

Cloud-Anbindung verarbeitet<br />

– und beim Produkt traptice ®<br />

insect wird das Foto der Klebefolie<br />

mit einem auf Künstlicher<br />

Intelligenz (KI) basierenden<br />

System anschließend ausgewertet.<br />

Informationen erfolgen<br />

auf Basis „Anzahl Insekten“<br />

und „Insektenart“. Die fertigen<br />

Lösungen können unmittelbar in<br />

ein bestehendes Konzept mittels<br />

Schnittstellen integriert werden.<br />

Wenn die traptice ® rodent Falle<br />

zuschlägt und ein Schadnager<br />

gefangen ist, wird umgehend<br />

Alarm ausgelöst und es ist für<br />

den Kunden und den Schädlingsbekämpfer<br />

viel einfacher<br />

möglich, die tierschutzrechtlichen<br />

Auflagen einzuhalten.<br />

„So geht Schädlingsmonitoring<br />

von Heute“, heißt es bei WAINS.<br />

Allein in<br />

Europa sind<br />

für kriechende<br />

Insekten mehrere<br />

Millionen<br />

analoge Fallen<br />

aufgestellt, die<br />

laut Firmenangaben<br />

nur<br />

darauf warten,<br />

digitalisiert zu<br />

werden. Die<br />

Dokumentation<br />

und<br />

das digitale<br />

Monitoring<br />

liefern jede<br />

Menge Zusatzdaten. Sowohl<br />

der Befall selbst als auch den<br />

Verlauf der Umgebungsfaktoren<br />

kann dokumentiert und<br />

ausgewertet werden. Dies kann<br />

für die Ursachenforschung sehr<br />

hilfreich sein.<br />

www.wains.info<br />

Die Dörrobstmotte ist die in Lebensmittelbetrieben am häufigsten auftretende<br />

Mottenart.<br />

Foto: Voigt<br />

Vieles läuft falsch in den Betrieben<br />

Audits für Schädlingsprophylaxe/-bekämpfung helfen<br />

Was läuft eigentlich falsch<br />

beim Thema Schädlinge,<br />

Prophylaxe und Bekämpfung<br />

in Lebensmittelunternehmen?<br />

Schwierigkeiten scheint nach<br />

Erfahrung von Fachleuten<br />

vor allem die Prophylaxe zu<br />

bereiten, denn gerade die vorbeugenden<br />

Maßnahmen sind<br />

oft lückenhaft, falsch oder sie<br />

fehlen gänzlich.<br />

Problematisch ist dies insofern,<br />

dass erstens Vorgaben<br />

des Gesetzgebers nicht erfüllt<br />

sind und in solchen Fällen<br />

zweitens Kosten eigentlich<br />

ohne reellen Gegenwert<br />

anfallen. Verwunderlich ist für<br />

Branchenkenner ebenso, dass<br />

selbst im 21. Jahrhundert<br />

immer noch völlig veraltete<br />

Maßnahmen in der Schädlingsbekämpfung<br />

eingesetzt<br />

werden und die modernen<br />

– teils nicht oder nur gering<br />

toxischen – Maßnahmen<br />

ungenutzt bleiben.<br />

Fehler des Betriebes?<br />

Schlechte Reinigung, Unordnung<br />

sowie bauliche Mängel,<br />

was Schädlinge massiv<br />

begünstigt, sind in Lebensmittelbetrieben<br />

oft die Regel. Das<br />

Hauptproblem scheint hier<br />

zu sein, dass die Verantwortlichen<br />

in den Unternehmen<br />

viel zu wenig von der Thematik<br />

wissen und damit diesbezügliche<br />

Fehler auch nicht<br />

erkennen.<br />

Gibt es eine Lösung?<br />

Experten wie der Sachverständige<br />

Thomas F. Voigt<br />

(Laudenbach) sagen: Ja. Der<br />

Buch- und Fachautor – u.a.<br />

für den „<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>“ –<br />

mit 30-jähriger Branchenerfahrung<br />

empfiehlt Audits<br />

beim Thema Schädlinge,<br />

Prophylaxe und Bekämpfung.<br />

Hier werden zunächst Fehler,<br />

Mängel und Versäumnisse<br />

im Unternehmen aufgezeigt,<br />

gleichzeitig aber auch die<br />

korrekten Maßnahmen für<br />

die Zukunft benannt. Wichtig<br />

dabei: die Neutralität des Gutachters,<br />

das heißt, dass der<br />

Sachverständige neutral und<br />

unabhängig sein muss und<br />

auch in der Lage sein sollte,<br />

Referenzen vorzulegen.<br />

Nähere Informationen zum<br />

Thema erhalten interessierte<br />

Leser von Thomas F. Voigt auf<br />

Anfrage per E-Mail an:<br />

mcpcc@t-online<br />

13


trinkwasserhygiene<br />

4·22<br />

TB350: Wasser mit<br />

Trübung mobil testen<br />

Mit dem neuen tragbaren<br />

Trübungsmessgerät TB350 von<br />

Lovibond (Tintometer GmbH,<br />

Dortmund) sollen Anwender in<br />

Trinkwasseranwendungen, in<br />

der Umweltanalytik und Laboren<br />

flexibler denn je werden:<br />

Mit wenigen Handgriffen sind<br />

Ergebnisse mit der Genauigkeit<br />

von Laborgeräten damit auch<br />

tragbar zur Hand, und im Labor<br />

können Wasserproben mit<br />

niedrigen und hohen Trübungsbereichen<br />

ohne Verdünnung<br />

abgedeckt werden. Alltägliche<br />

Herausforderungen der Trübungsmessung<br />

wie Messungenauigkeiten<br />

durch Streulicht,<br />

komplizierte Handhabung und<br />

aufwändige Kalibrierung werden<br />

laut Hersteller eliminiert.<br />

Multipath 90° BLAC heißt die<br />

neue, patentierte Sensortechnologie,<br />

die höchste Genauigkeit<br />

im niedrigsten Trübungsbereich<br />

ab 0,01 NTU gewährleistet und<br />

auch im höchsten Trübungsbereich<br />

bis 4000 NTU das<br />

Präzisionsniveau hält. Das neu<br />

entwickelte optische System<br />

arbeitet mit zwei ausgeklügelt<br />

angeordneten 90 °-Detektoren<br />

und sichert so ein rein nephelometrisches<br />

Messprinzip.<br />

Das TB350 ist auch für ungeübte<br />

Nutzer intuitiv und schnell<br />

verständlich, erhältlich als<br />

Infrarot- oder Weißlicht-Variante<br />

und konform mit den geltenden<br />

Vorschriften und Standards<br />

ISO 7027 und US EPA (ausstehend).<br />

www.lovibond.com<br />

Trinkwasserinstallation auf Legionellen prüfen<br />

Niederberger: Infektionsgefahr steigt im Sommer – Spülen und desinfizieren<br />

Wenn Unternehmen und<br />

andere große Einrichtungen in<br />

Sommerferien gehen, werden<br />

auch die Wasserversorgungsanlagen<br />

in einen „Urlaubsmodus“<br />

versetzt: Es wird kaum<br />

bis gar kein Wasser durch die<br />

Leitungen gespült. „Das kann<br />

zum Problem werden, denn<br />

stehendes Wasser fördert die<br />

Keimentwicklung. Insbesondere<br />

Legionellen-Bakterien vermehren<br />

sich besonders schnell in<br />

stehendem Wasser. Erwärmt<br />

es sich in den Leitungen dann<br />

auch noch auf Temperaturen<br />

über 23 °C, vermehren sich<br />

die Bakterien explosionsartig“,<br />

warnt Stefan Kerkow, Techniker<br />

bei Niederberger Berlin.<br />

Kerkow verantwortet u.a. die<br />

Trinkwasseranalysen des infrastrukturellen<br />

Gebäudedienstleisters<br />

in der Hauptstadt. Jährlich<br />

rund 700 Trinkwasseranalysen<br />

führen er und sein Team allein<br />

in Berlin durch. Legionellen<br />

kommen in geringen Mengen<br />

immer im Wasser vor. Werden<br />

sie beim Trinken aufgenommen,<br />

sind sie ungefährlich. Sie werden<br />

über den Verdauungstrakt<br />

ausgeschieden. Gefährlich ist<br />

legionellenhaltige Luft, die über<br />

feinen Sprüh- oder Wassernebel<br />

und über die Luft aus Klimaanlagen<br />

eingeatmet wird. In den<br />

Lungen befallen sie Zellen des<br />

Immunsystems und vermehren<br />

sich in diesen. Die Betroffenen<br />

erkranken an Legionellose, die<br />

eine gefährliche Lungenentzündung<br />

auslösen kann.<br />

Desinfektion bei über 71 °C<br />

Deshalb sind im Sommer v.a.<br />

die Hausmeister von Niederberger<br />

gefordert, gesetzliche Verpflichtungen<br />

in Bezug auf Trinkund<br />

Brauchwasser-Anlagen in<br />

ihren Objekten streng einzuhalten<br />

und den Trinkwasserinstallationen<br />

in Gebäuden besonderes<br />

Augenmerk zu schenken. Das<br />

heißt: Regelmäßig die Toilettenspülung<br />

bedienen und alle zwei<br />

bis drei Tage die Wasserhähne<br />

und Duschen für mindestens<br />

drei Minuten aufdrehen und<br />

das Wasser bei Temperaturen<br />

von über 71 °C abfließen lassen.<br />

Diese Art der thermischen<br />

Desinfektion tötet vorhandene<br />

Legionellen vollständig ab.<br />

„Darüber hinaus empfehlen<br />

wir, die Wassersysteme und<br />

Klimaanlagen vor dem Ende<br />

des Sommers auf Legionella-<br />

Bakterien zu untersuchen. In<br />

einer Trinkwasser-Beprobung<br />

entnehmen wir an den erforderlichen<br />

Probenahmestellen am<br />

Austritt und an der Zirkulation<br />

des Trinkwasserspeichers Wasserproben.<br />

In akkreditierten Laboren<br />

erfolgt die Wasseranalyse<br />

auf Legionellen. Im Falle eines<br />

Positivbefunds ermitteln wir im<br />

Rahmen der Gefährdungsanalyse<br />

der Deutschen Trinkwasserverordnung<br />

systematisch die<br />

Schwachstellen der Trinkwasseranlage<br />

und übernehmen die<br />

Fehlerbeseitigung“, so Kerkow.<br />

Den Biofilm entfernen<br />

Danach muss gemäß Vorgaben<br />

der VDI 6023 zudem der Biofilm<br />

aus den Rohrleitungen entfernt<br />

werden. So verlieren Legionellen<br />

ihre Nahrungsgrundlage und<br />

die Trinkwasserleitungen sind<br />

langfristig sicher. Niederberger-<br />

Betriebsleiter Peter Hollmann<br />

An festgelegten Stellen im Gebäude werden Trinkwasserproben entnommen<br />

und anschließend in Laboren auf Legionellen untersucht. Foto: Niederberger<br />

erklärt: „Um den Biofilm zu<br />

entfernen, spülen unsere Fachleute<br />

mit speziell entwickelten<br />

Reinigungsgeräten das Rohrleitungssystem<br />

in wechselnden<br />

Fließrichtungen mit einem Gemisch<br />

aus Flüssigkeit und Luft<br />

sowie mit Hochdruck. Zudem<br />

wird jede Entnahmestelle gereinigt.<br />

Bei sehr hoher Legionellen-<br />

Kontamination schließt sich eine<br />

thermische Desinfektion mit<br />

80 °C heißem Wasser sowie<br />

niedrig konzentriertem Desinfektionsmittel<br />

an, um verbliebene<br />

Keime abzutöten und die<br />

Rohrleitung zu desinfizieren.“<br />

Die regelmäßige Spülung ungenutzter<br />

Trinkwasserleitungen sei<br />

letztlich um ein Vielfaches kostengünstiger<br />

als mögliche Sanierungs-<br />

und Reinigungskos ten<br />

für verunreinigte Leitungen.<br />

www.niederberger.de<br />

14 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

messe drinktec<br />

Innovationsplattform für „Liquid Food“<br />

Münchner Weltleitmesse setzt Akzente von CIP über Pumpen bis Abwassertechnik<br />

Vom 12.-16. September wird München zum Nabel der Getränke- und Liquid-Food-Industrie: Die Weltleitmesse „drinktec“<br />

als bedeutendste Innovationsplattform der Branche setzt Akzente wie nachhaltige Produktion & Verpackung, Konsumentenwelt<br />

& Produktdesign, Wasser & Wasserbehandlung sowie Digitale Lösungen & Digitale Transformation. Und auch<br />

die <strong>Hygiene</strong> spielt im Bereich Lebensmittelsicherheit eine entscheidende Rolle: Abfüllanlagen im Hygienic Design, CIP-<br />

Verfahren (Cleaning in Place) mit Sensorerkennung, digitale Monitoring- und Inspektionsmaßnahmen, innovative Pumpen<br />

und Abwassersysteme sorgen für Verbesserungen im Kontaminationsschutz. Wir haben im Vorfeld der Messe ausgewählte<br />

Aussteller nach ihren Neuheiten <strong>2022</strong> im wichtigen <strong>Hygiene</strong>sektor befragt und geben Ihnen hier einen Überblick.<br />

AWH<br />

Clamp-Klammern werden eingesetzt,<br />

wo lösbare hygienische<br />

Verbindungen erforderlich sind,<br />

z.B. in der Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie, an Rohrleitungen,<br />

Behältern, Filtrationsgeräten<br />

und anderen druck-<br />

tragenden Komponenten. Die<br />

bisher üblichen, weit verbreiteten<br />

Klammern mit Flügelmutter<br />

dürfen gemäß novelliertem<br />

AD 2000-Merkblatt A5, das<br />

2020 in Kraft trat, jedoch nicht<br />

mehr verwendet werden. Dies<br />

gilt nicht nur für Druckgeräte,<br />

sondern auch für druckhaltende<br />

Ausrüstungsteile und solche mit<br />

Sicherheitsfunktion.<br />

Die Armaturenwerk Hötensleben<br />

GmbH (AWH) hat nun die<br />

erste Clamp-Klammer entwickelt,<br />

die alle neuen Anforderungen<br />

erfüllt. Das bauteilgeprüfte<br />

Modell entspricht der<br />

europäischen Druckgeräterichtlinie<br />

PED 2014/68/EU und der<br />

EN 13445-3 Anhang T. In der<br />

EN-Norm wird zusätzlich noch<br />

eine Lastwechsel-Prüfung verlangt.<br />

Hierzu wurde die Klam-<br />

KONSEQUENT HYGIENISCH<br />

Zertifiziertes <strong>Hygiene</strong>rinnen-<br />

System nach Maß<br />

Bestehend aus Rinne, Abdeckung, Bodeneinlauf<br />

und Geruchsverschluss:<br />

• Mit fl exiblen Breiten und Anfangstiefen.<br />

• Rinnenquerschnitt optimiert auf Selbstreinigung.<br />

• Exzellente Reinigbarkeit durch komplette Demontierbarkeit<br />

des Geruchsverschlusses unter<br />

Vermeidung jeglicher Schweißnähte und<br />

durch komplette Demontierbarkeit des Geruchsverschlusses.<br />

Das komplette Wiedemann-<strong>Hygiene</strong>rinnensystem<br />

wurde in die Reinraumklasse GMP C eingestuft.<br />

Dem Wiedemann-Bodeneinlauf wurde<br />

damit die höchste Einstufung bei den Reinraumklassen<br />

für Bodeneinläufe bestätigt.<br />

WIEDEMANN GmbH<br />

Siemensstraße 16–18 | 25813 Husum<br />

Zertifi ziert durch das<br />

Fraunhofer Institut nach<br />

den EHEDG-Richtlinien.<br />

Europäisch patentierter<br />

Geruchsverschluss.<br />

Telefon +49 4841 778-0 | info@wiedemann-technik.de | www.wiedemann-technik.de


messe drinktec<br />

4·22<br />

Die Clamp-Klammer, die die neuesten<br />

Anforderungen erfüllt. Foto: AWH<br />

mer in einem Langzeitversuch<br />

mit ca. 250.000 Lastzyklen beaufschlagt.<br />

Die Klammern sind<br />

aus Edelstahl-Feinguss 1.4308<br />

(CF-8) gefertigt und tragen zum<br />

Nachweis der Zulassung einen<br />

Gussstempel. Die Oberflächen<br />

sind mechanisch poliert,<br />

Innensechskant-Schrauben<br />

sorgen für sicheren Halt beim<br />

Öffnen und Verschließen. Die<br />

Klemm-Verbindungen sind in<br />

Nennweiten zwischen DN 6 und<br />

DN 200 verfügbar.<br />

Halle B3, Stand 311<br />

www.awh.eu<br />

Fraunhofer IVV<br />

Das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik<br />

und Verpackung<br />

IVV (Freising) präsentiert auf der<br />

drinktec mit dem AJCsens die<br />

neueste Version eines intelligenten,<br />

autonom operierenden<br />

Tankreinigungssystems für zeitund<br />

ressourcenoptimierte Reinigungsprozesse.<br />

Die innovative,<br />

erstmalig hochintegrierte und<br />

miniaturisierte Sensortechnik<br />

sowie die Implementation einer<br />

selbstoptimierenden Prozesssteuerung<br />

ermöglichen eine<br />

bedarfsgerechte Reinigung des<br />

gesamten Tankraums.<br />

Am Fraunhofer IVV wurde mit<br />

Projektpartner Hohe Tanne<br />

GmbH bereits der Adaptive Jet<br />

Cleaner (AJC) entwickelt. Der<br />

Zielstrahlreiniger arbeitet mit<br />

zwei unabhängig voneinander<br />

angetriebenen Achsen und ermöglicht<br />

es durch frei programmierbare<br />

Reinigungsbahnen,<br />

gezielt jeden Punkt in einem<br />

Tank anzufahren. Vorprogrammierte<br />

Reinigungsabläufe können<br />

hinterlegt werden. Der AJC<br />

wurde nun weiterentwickelt.<br />

Durch integrierten optischen<br />

Inline-Verschmutzungssensor<br />

in dem 360 ° beweglichen Düsenkopf<br />

wird ein ganzheitliches,<br />

permanentes Inline-Monitoring<br />

des Tankreinigungsprozesses<br />

möglich. Die minimalinvasive Integration<br />

des Sensors erfordert<br />

keinen zusätzlichen Implementationsaufwand<br />

und ermöglicht<br />

eine Echtzeit-Erfassung des<br />

Verschmutzungszustands.<br />

Eine weitere Neuerung ist die<br />

integrierte Höhenverstellung<br />

des AJCsens. Damit können<br />

auch Sprühschattenbereiche<br />

etwa hinter komplexen Innengeometrien<br />

wie Leitblechen,<br />

Rührwerksschaufeln oder<br />

Sensoranschlüssen detektiert,<br />

kontrolliert und mit direktem<br />

Strahlimpact gezielt gereinigt<br />

werden. Der AJCsens erlaubt<br />

nicht nur effizientere Reinigung,<br />

sondern auch vollumfängliche,<br />

automatisierte Dokumentation<br />

des Tankreinigungsprozesses.<br />

Das Fraunhofer IVV präsentiert<br />

zudem eine innovative Sensorlösung<br />

zur bedarfsgerechten<br />

Auslegung des Reinigungsprozesses<br />

in geschlossenen<br />

Systemen. Der quarzbasierte Dickenscherschwinger<br />

nutzt den<br />

umgekehrten piezoelektrischen<br />

Effekt. Mithilfe eines speziellen<br />

Der AJCsens ermöglicht permanentes<br />

Inline-Monitoring für eine adaptive<br />

Reinigung. Foto: Hohe Tanne GmbH<br />

Auswertealgorithmus können<br />

anhand spezifischer Änderungen<br />

der Eigenfrequenz eines<br />

Schwingquarzes viskose Lebensmittelverschmutzungen<br />

in<br />

Rohren auf der Quarzoberfläche<br />

detektiert und das Erreichen<br />

des Reinigungsziels signalisiert<br />

werden. Auch dieser Sensor ist<br />

klein und kompakt und kann<br />

aufwandsarm über Standardschnittstellen<br />

in geschlossene<br />

Systeme integriert werden.<br />

Halle B3, Stand 336<br />

www.ivv.fraunhofer.de<br />

Netzsch<br />

Es gibt viele neue Ideen für<br />

Drinks, damit es aber auch<br />

schmeckt, muss beim Herstellungsprozess<br />

höchster<br />

hygienischer Standard gewährleistet<br />

sein. Um Fruchtsäfte,<br />

Milchshakes mit oder<br />

ohne Fruchtstücke oder auch<br />

Breite Vielfalt für die Industrie: die <strong>Hygiene</strong>pumpen der<br />

NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH. Foto: NETZSCH<br />

kohlensäurehaltige Getränke<br />

hygienisch zu fördern, braucht<br />

man zuverlässige Pumpen im<br />

hygienischen Design. Die hygienischen<br />

Verdrängerpumpen von<br />

NETZSCH (Waldkraiburg) sind<br />

dabei besonders schonend zu<br />

den Medien in der Getränkeindustrie<br />

und fördern sie zuverlässig,<br />

wobei jede Technologie ihre<br />

eigenen Vorteile bietet.<br />

So eignet sich die PERIPRO ®<br />

Schlauchpumpe als Dosierpumpe<br />

oder auch für Medien mit<br />

bis zu 70 % Feststoffanteil, die<br />

NEMO ® Exzenterschneckenpumpe<br />

fördert pulsationsarm<br />

und ist daher zu sensiblen Medien<br />

besonders schonend, die<br />

TORNADO ® Drehkolbenpumpe<br />

T.Sano ® überzeugt mit ihrem<br />

ölfreien Riementrieb in der <strong>Hygiene</strong>branche<br />

und die NOTOS ®<br />

Schraubenspindelpumpe kann<br />

als Förderpumpe und gleichzeitig<br />

als Reinigungspumpe eingesetzt<br />

werden, da sie besonders<br />

hohe Drücke aufbauen kann.<br />

NETZSCH zeigt sich auf der<br />

Drinktec als globaler Partner für<br />

komplexes Fluidmanagement<br />

und berät Unternehmen der Getränkeindustrie<br />

zu Maßnahmen,<br />

um sie in ihrem hygienischen<br />

Prozess zu unterstützen.<br />

NETZSCH Pumpen & Syste me<br />

bietet seit mehr als 60 Jahren<br />

auf globaler Ebene mit NEMO ®<br />

Exzenterschneckenpumpen,<br />

TORNADO ® Drehkolbenpumpen,<br />

NOTOS ® Schraubenspindelpumpen,<br />

PERIPRO ®<br />

Schlauchpumpen, Zerkleinerungsmaschinen,<br />

Behälterentleerungen,<br />

Dosiertechnik<br />

und Zubehör<br />

maßgeschneiderte<br />

und anspruchsvolle<br />

Lösungen für<br />

Anwendungen<br />

in sämtlichen<br />

Industrien.<br />

Mit über 2180<br />

Mitarbeitern<br />

und einem<br />

Umsatz von 285 Mio. Euro (Geschäftsjahr<br />

2021) ist NETZSCH<br />

Dispergieren der größte und<br />

umsatzstärkste Geschäftsbereich<br />

der NETZSCH-Gruppe.<br />

Mit hohem Leistungsanspruch<br />

verspricht man Kunden „Proven<br />

Excellence“ – herausragende<br />

Leistungen in allen Bereichen,<br />

und setzt dies seit 1873 um.<br />

Halle B3, Stand 338<br />

www.pumps-systems.netzsch.<br />

com<br />

Ruland Engineering<br />

Hygienic Design bedeutet für<br />

Anlagenbauer Ruland Engineering<br />

& Consulting (Neustadt/Weinstraße)<br />

nicht nur<br />

den Einsatz von zertifizierten<br />

Einzelkomponenten, sondern<br />

die ganzheitliche Betrachtung<br />

16 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

messe drinktec<br />

Pumpentechnik für<br />

hygienische Medien<br />

Hygienic Design: konsequent umgesetzt in allen<br />

Produktionsbereichen.<br />

Foto: Ruland<br />

von Prozessanlagen. Für nahezu alle<br />

Einzelkomponenten einer Anlage wie<br />

Ventile, Sensoren, Schaltschränke gibt es<br />

Hygienic-Design-Lösungen. Ganzheitlich<br />

betrachtete Ausführungen für Rahmen,<br />

Halterungen und die Verkabelung sind<br />

wichtig, denn die Produktanforderungen<br />

können vollkommen unterschiedlich<br />

sein, z.B. mikrobiologisch hoch empfindlich<br />

oder kaum, offene oder geschlossene<br />

Prozesse. Auf der drinktec zeigt<br />

Ruland daher an einem Modell verschiedenste<br />

Ausführungsvarianten vom<br />

einfachen Standard bis zur hochwertigen<br />

Ausführung. So können individuelle<br />

Anforderungen, Möglichkeiten und finanzielle<br />

Auswirkungen diskutiert werden.<br />

Zu jedem stimmigen Konzept gehören<br />

zudem intelligente Steuerungen mit einer<br />

kontinuierlichen Überwachung und passende<br />

Reinigungsverfahren wie CIP. Der<br />

Anlagenbauer bietet dafür umfassende<br />

und individuelle Lösungen.<br />

Partner und Mitaussteller M. Roth informiert<br />

Fachbesucher über hygienekonforme<br />

Behälter und Apparate aus rostsowie<br />

säurebeständigem Edelstahl.<br />

Halle A3, Stand 203<br />

www.rulandec.com<br />

Wiedemann<br />

Auf passgenaue Lösungen aus Edelstahl<br />

für die Fleischindustrie, die dauerhaft, innovativ<br />

und nach Maß sind, hat sich Wiedemann-Technik<br />

(Husum) spezialisiert.<br />

Wo Unternehmen höchste Ansprüche<br />

an Sauberkeit und <strong>Hygiene</strong> stellen, sieht<br />

man sich als kompetenten Ansprechpartner,<br />

wenn es um die hygienegerechte<br />

Ausstattung einer Betriebsstätte geht<br />

Ob Entwässerungstechnik, Schachtabdeckungen,<br />

Ramm- und Kantenschutz, Türen<br />

oder Fenster – das mittelständische<br />

Unternehmen aus Norddeutschland setzt<br />

bei all seinen Produkten hochwertigen<br />

Edelstahl ein. Edelstahl zeichnet sich<br />

durch seine glatte und harte Oberfläche<br />

aus und ist daher bakteriologisch unbedenklich.<br />

Zudem ist der Werkstoff langlebig<br />

und im hohen Maß korrosionsbeständig<br />

und trägt somit zu einer nachhaltigen<br />

Wirtschaftlichkeit bei. Hohe Festigkeit<br />

sowie ein relativ geringes Eigengewicht<br />

sorgen für ein optimales Produkt, das für<br />

Einsätze in der Getränkeindustrie bestens<br />

geeignet ist.<br />

Wiedemann-Technik bietet ein komplettes<br />

Leistungsspektrum aus einer<br />

Hand. Von der kundenspezifischen<br />

Beratung über die individuelle Projektplanung,<br />

Konstruktion und Fertigung bis<br />

hin zur gesamten Montage und einem<br />

After-Sales-Service.<br />

Hygienisch und nach Maß: Einlaufrinnen und Türen aus Edelstahl für Produktionsbereiche<br />

in Unternehmen der Getränkeindustrie. Fotos: Wiedemann<br />

Halle B3, Stand 450<br />

www.wiedemann-technik.de<br />

Auf der Drinktec <strong>2022</strong> präsentiert man<br />

insbesondere<br />

Rinnen und<br />

Bodeneinläufe<br />

der Entwässerungstechnik<br />

sowie Edelstahltüren.<br />

Mit dabei<br />

ist auch das<br />

vom Fraunhofer-Institut<br />

zertifizierte<br />

<strong>Hygiene</strong>rinnensystem<br />

nach<br />

den Richtlinien<br />

von EHEDG.<br />

Nähere Infos zur Messe, Ausstellerverzeichnis,<br />

Öffnungszeiten und Rahmenprogramm<br />

unter: www.drinktec.com<br />

17<br />

So fördern Sie hygienische<br />

Medien effektiv<br />

Die Wahl der richtigen Pumpe optimiert<br />

die Prozesse und erhält die<br />

Qualität Ihrer sensiblen Medien.<br />

NETZSCH hat sich konsequent<br />

darauf ausgerichtet, Sie:<br />

objektiv zu beraten<br />

mit der exakt passenden<br />

Pumpentechnologie zu<br />

unterstützen<br />

schließlich mit unserem Service<br />

über die gesamte Lebensdauer<br />

der Pumpe zu begleiten.<br />

Jede Technologie bietet für Sie spezifische<br />

Vorteile.<br />

Die Produktfamilie der NETZSCH<br />

<strong>Hygiene</strong>-Verdrängerpumpen<br />

Weitere<br />

Informationen:<br />

NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH<br />

Geretsrieder Str.1, D - 84478 Waldkraiburg<br />

Tel.: +49 8638 63 0<br />

info.nps@netzsch.com<br />

www.pumps-systems.netzsch.com<br />

17


wissenschaft<br />

4·22<br />

Frischeprüfung von Lebensmitteln mittels Nahinfrarot-Spektralanalyse<br />

Fraunhofer IPMS entwickelt miniaturisierte Scannersysteme – Avocado & Co. künftig per Handy testen<br />

Wer schon einmal einen Kuchen<br />

versalzen hat weiß, dass<br />

die korrekte Identifikation visuell<br />

ähnlicher Stoffe wie Zucker und<br />

Salz eine große Tragweite in der<br />

Lebensmittelzubereitung hat.<br />

Komplexe Zusammensetzungsanalysen<br />

können jedoch auch<br />

Aussagen über Qualität, Reife<br />

oder Frische von Erzeugnissen<br />

ermöglichen. Daher erforscht<br />

und entwickelt das Fraunhofer-Institut<br />

für Photoni sche<br />

Mi kro sys teme IPMS (Dresden)<br />

kleins te energieeffizien te<br />

Scannersys teme, die berührungslose<br />

und mobile Frischeprüfung<br />

vor Ort ermöglichen.<br />

Beitrag zur Food Safety<br />

Im Lebensmittelbereich sichern<br />

schnelle und zuverlässige Analysen<br />

vor Ort die Qualität und<br />

leisten einen wichtigen Beitrag<br />

zum Umweltschutz. Dank<br />

rechtzeitiger Erfassung nachlassender<br />

Frische in der Lieferkette<br />

können Lebensmittelverluste<br />

minimiert und die Versorgung<br />

der Menschheit mit sicheren,<br />

gesunden und frischen Lebensmitteln<br />

sichergestellt werden.<br />

Miniaturisierte MEMS-Scannerspiegel.<br />

Im Bereich der Analyse speziell<br />

von Lebensmitteln und ihrer<br />

Frische ist die Nahinfrarot (NIR)<br />

-Spektralanalyse ein bewährtes<br />

Verfahren im Laboreinsatz.<br />

Hochgenaue Geräte sind in<br />

der Lage, präzise Aussagen<br />

über den Produktzustand zum<br />

Messzeitpunkt zu liefern. Problematisch<br />

wird es, wenn sich<br />

die Probe im Zeitraum zwischen<br />

Probennahme und Messung im<br />

Labor verändert oder Ergebnisse<br />

schnell benötigt werden. Neue<br />

Anwendungen könnten von der<br />

NIR-Spektralanalyse profitieren,<br />

wenn es gelingt, die Systeme für<br />

den mobilen Einsatz zu miniaturisieren<br />

und kostengüns tig<br />

bereitzustellen. Daher entwickelt<br />

das IPMS kleinste Analysegeräte,<br />

die selbst in Handhelds,<br />

Tablets oder perspektivisch<br />

sogar in Smartphones integriert<br />

werden können.<br />

Die Verwendung mikroelektromechanischer<br />

Systeme (MEMS)<br />

ermöglicht hochkompakte<br />

Systeme, die in großen Stückzahlen<br />

kosteneffizient gefertigt<br />

werden können. Die Qualität<br />

der Messungen ist trotz der geringen<br />

Größe für viele wichtige<br />

Anwendungen konkurrenzfähig.<br />

Erfasste Daten werden vor Ort<br />

oder online chemometrisch ausgewertet<br />

und daraus spezifische<br />

Merkmale extrahiert. Hierdurch<br />

werden z.B. unmittelbare Aussagen<br />

zur Reife und Frische von<br />

Lebensmitteln möglich. Ebenso<br />

können Anwendungen wie<br />

die Überprüfung korrekter<br />

Mischverhältnisse in der<br />

Lebensmittelverarbeitung,<br />

schnelle Waren ein- und<br />

-ausgangkontrollen oder<br />

die Selektion in Recyclingoder<br />

Weiterverwertungsprozessen<br />

bedient werden.<br />

Aktuelle IPMS-Arbeiten kombinieren<br />

hierfür eine einfache<br />

Technologie für die MEMS-<br />

Komponente mit einem großen<br />

adressierbaren Spektralbereich<br />

des Systems und einem hohen<br />

Maß an Modularität. Kernstück<br />

ist ein MEMS-Scannerspiegel,<br />

der einfallende kollimierte Lichtbündel<br />

auf ein montiertes Gitter<br />

ablenkt. Aktuell erreicht das<br />

System ein Bauvolumen von<br />

ca. 2 cm³. Eine weitere Miniaturisierung<br />

ist jedoch möglich. Die<br />

Messungen erfolgen je nach<br />

Probenbeschaffenheit, z.B.<br />

in Transmission bei flüssigen<br />

Medien oder ausreichend<br />

Animation einer mobilen Vor-Ort-Lebensmittelanalyse am<br />

Beispiel einer Avocado. Fotos: Fraunhofer IPMS<br />

transparenten Festkörpern oder<br />

in diffuser Reflexion bei wenig<br />

transparenten Proben mit ausreichendem<br />

Streuquerschnitten.<br />

Salz, Zucker, Mehl erkannt<br />

Die optische Ankopplung des<br />

Spektrometers ist als Freistrahloptik<br />

oder über angekoppelte<br />

Fasern möglich. Im Demonstrationssystem<br />

wird die Erkennung<br />

weißer Pulver gezeigt. Hierbei<br />

könnte es sich um Salz, Zucker,<br />

Stärke oder Mehl handeln, es<br />

können aber durchaus zahlreiche<br />

visuell ähnlich erscheinende<br />

Substanzen zuverlässig<br />

erkannt und zugeordnet<br />

werden.<br />

„Im Kontext der Bewertung<br />

von Qualitätsparametern von<br />

Lebensmitteln wurde gezeigt,<br />

dass Druck- und Schadstellen<br />

am Beispiel von Äpfeln sehr<br />

frühzeitig erkannt werden<br />

können, so dass eine geeignete<br />

Selektion die Verwertung mit<br />

höchstmöglicher Wertschöpfung<br />

zulässt und die vermeidbare<br />

Vernichtung minimiert wird“,<br />

sagt Dr. Heinrich Grüger,<br />

Wissenschaftler am IPMS.<br />

Quantitative Analysen sind unter<br />

Nutzung entsprechender mathematischer<br />

Modelle ebenfalls<br />

möglich. Für die Bewertung der<br />

Qualität von Olivenöl wurde die<br />

Zusammensetzungsanalyse<br />

implementiert.<br />

Im Kontext der<br />

landwirtschaftlichen<br />

Erzeugung<br />

reichen<br />

die Zielanwendungen<br />

von<br />

der Bewertung<br />

des Ackerbodens<br />

über<br />

Saat, Wachstum<br />

und Reife<br />

bis hin zur Reststoffverwertung,<br />

z.B. in Biogasanlagen.<br />

Einsatzszenarien tragbarer Profisysteme<br />

mit hoher Messgenauigkeit<br />

reichen von der Prüfung<br />

der Erzeugnisse bei Lagerung,<br />

Logistik und Vertrieb bis zum<br />

„Point of Sales“ und der Selektion<br />

der Güter in der Auslage, um<br />

Waren kurz vor Frischeverlust<br />

noch preisreduziert für den<br />

sofortigen Verbrauch zu verkaufen,<br />

statt diese am Folgetag<br />

zu entsorgen. Es könnten auch<br />

einfachere Systeme für private<br />

Nutzer entwickelt werden, z.B.<br />

integriert im Mobiltelefon oder<br />

als Zubehörgerät mit kabellosen<br />

Schnittstelle. So würden Verbraucher<br />

in die Lage versetzt,<br />

Messungen zu Qualität und<br />

Frische vor dem Kauf durchzuführen<br />

und eine bewusstere<br />

Entscheidung zu treffen – mit<br />

mehr Information z.B. für<br />

Früchte, die nach dem Verkauf<br />

noch reifen, wie die Avocado.<br />

www.ipms.fraunhofer.de<br />

18 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

wissenschaft<br />

Geisenheim: EQAS Food<br />

Label für Studiengänge<br />

Der Bachelor-Studiengang „Lebensmittelsicherheit“<br />

inklusive<br />

der dualen Variante und der<br />

Master-Studiengang Lebensmittelsicherheit<br />

der Hochschule<br />

Geisenheim sind mit dem EQAS<br />

Food Label ausgezeichnet worden.<br />

Das Exzellenzsiegel wird<br />

von der European Association<br />

for Integrating Food Science<br />

and Engineering Knowledge<br />

Into the Food Chain (ISEKI)<br />

verliehen, um einen Beitrag zur<br />

Qualitätssicherung in der akademischen<br />

Ausbildung zu leisten,<br />

das Bewusstsein für die Bedeutung<br />

der entsprechenden Berufe<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

zu stärken und eine engere<br />

Vernetzung von Unternehmen,<br />

Forschungseinrichtungen und<br />

Hochschulen zu fördern.<br />

www.hs-geisenheim.de<br />

Internationaler ASTM-Standard<br />

IDEXX: Legiolert als Legionella-Nachweis bestätigt<br />

IDEXX, ein weltweit tätiges<br />

Spezialunternehmen für<br />

mikrobiologische Wassertests<br />

(deutscher Sitz: Kornwestheim),<br />

hat bekanntgegeben, dass sein<br />

Legiolert ® -Testverfahren für<br />

den Nachweis von Legionella<br />

pneumophila als internationaler<br />

ASTM-Standard unter der Referenz<br />

ASTM D8429-21 veröffentlicht<br />

wurde.<br />

ASTM International ist eine<br />

internationale Normungsorganisation,<br />

die Normen entwickelt<br />

und veröffentlicht, die für<br />

eine Vielzahl von<br />

Branchen gelten.<br />

Es gibt über 12.500<br />

globale ASTM-Standards,<br />

die von über<br />

30.000 technischen<br />

Experten aus 140<br />

teilnehmenden Ländern<br />

entwickelt und<br />

überprüft wurden.<br />

Ferner hat Legiolert<br />

die AFNOR-<br />

Zertifizierung für<br />

die Auszählung<br />

von Legionella pneumophila in<br />

heißem und kaltem Wasser für<br />

Gebrauchszwecke und Kühlturmwasser<br />

(Referenz Nr. IDX<br />

33/06 06/19) erhalten.<br />

2017 hat IDEXX das Legiolert-<br />

Testverfahren in Europa und<br />

Nordamerika als auf Flüssigkeiten<br />

basierende hochsensible<br />

Kulturmethode für den bestätigten<br />

Nachweis von Legionella<br />

pneumophila (Hauptursache<br />

der Legionärskrankheit) in<br />

Wasser eingeführt, die innerhalb<br />

7 Tagen zuverlässige Ergebnisse<br />

liefert. Bei zuvor verwendeten<br />

Kulturplatten lagen Ergebnisse<br />

erst nach 14 Tagen vor.<br />

Über zehn Studien bestätigten<br />

Legiolerts Leistung im Vergleich<br />

zur Standardmethode. Das<br />

Testverfahren nach ISO 11731<br />

Präzise und einfach: Das Legiolert-Testverfahren<br />

wurde als ASTM-Standard anerkannt. Foto: IDEXX<br />

hat laut IDEXX viele Schwächen,<br />

z.B. eine sehr hohe Rate falsch<br />

negativer Ergebnisse, so dass<br />

eine Kontamination mit Risiken<br />

für die menschliche Gesundheit<br />

u.U. unbemerkt bleiben kann.<br />

www.idexx.de/de/water/<br />

Markus Matz gewinnt<br />

„Knauer-Award“ <strong>2022</strong><br />

Markus Matz (r.), ein 28-jähriger<br />

Doktoranwärter, der am<br />

Karlsruher Institut für Technologie<br />

(KIT) am Institut der<br />

Chemischen Technologie und<br />

Polymerchemie (ITCP) arbeitet,<br />

ist mit dem „Herbert Knauer<br />

Science Award <strong>2022</strong>“ ausgezeichnet<br />

worden. Roswitha<br />

Knauer (l.), Mitgründerin der<br />

KNAUER Wissenschaftliche Geräte<br />

GmbH (Berlin), Hersteller<br />

von Hightech-Labormessinstrumenten,<br />

gratulierte zum Sieg in<br />

dem Wettbewerb, der anlässlich<br />

des 60. Betriebsjubiläums stattfand.<br />

Matz’ ausgezeichnetes<br />

Projekt beschäftigt sich mit der<br />

kernmagnetischen Resonanz<br />

(NMR) als Detektionsmethode<br />

für die Flüssigkeitschromatografie,<br />

die detailreiche Informationen<br />

über die getrennten Moleküle<br />

verrät. Seine Innovation<br />

verbessert die Auflösung des<br />

verwendeten Benchtop-NMR-<br />

Geräts deutlich und ist ein<br />

Schritt in die Richtung, NMR-<br />

Detektion für Standardlabore<br />

greifbarer zu machen.<br />

www.knauer.net<br />

HYGIENETECHNIK MADE IN UNNA<br />

CLEAN-FIELD<br />

Sohlen- und Radreinigung<br />

Kohlhoff <strong>Hygiene</strong>technik GmbH & Co. KG<br />

Isaac-Newton-Straße 2 · 59423 Unna · Deutschland<br />

Telefon: +49(0)2303-98183-0 · info@kohlhoff-hygiene.de<br />

www.kohlhoff-hygiene.de<br />

19<br />

Auf unserer Website finden Sie über 100 Produkte für die<br />

Personal- und Betriebshygiene in Industrie und Handwerk


wissenschaft<br />

4·22<br />

DGHM-Jahrestagung<br />

vom 5.-7. September<br />

Die Deutsche Gesellschaft für<br />

<strong>Hygiene</strong> und Mikrobiologie<br />

(DGHM) hält vom 5.-7. September<br />

im Henry-Ford-Bau der<br />

Freien Universität Berlin, Garystraße<br />

35, in 14195 Berlin ihre<br />

74. Jahrestagung ab. Plenarthemen<br />

sind u.a. Antimicrobial<br />

Resistance (AMR), Microbiome,<br />

Molecular Microbiology, Microbial<br />

Pathogenesis und Preparedness.<br />

Eine eigene Sitzung<br />

befasst sich mit „InfectControl“.<br />

Der DGHM-Kongress <strong>2022</strong><br />

findet in reiner Präsenz statt<br />

und wird nicht online verfügbar<br />

sein. Nähere Informationen<br />

zum wissenschaftlichen und<br />

Rahmenprogramm, zu Fortbildungspunkten,<br />

Referenten,<br />

Anmeldung, Ausstellern und<br />

Sponsoren unter:<br />

www.dghm-kongress.de<br />

LGL: Ermittlungserfolg nach Listerien-Ausbrüchen<br />

Genomanalyse zeigt Verbindung von Betrieb bei Passau zu Fällen seit 2015<br />

Durch modernste Genom-Analyseverfahren<br />

(Next Generation<br />

Sequenzing – NGS) zur Ermittlung<br />

der genetischen Verwandtschaft<br />

von Bakterien ist es dem<br />

Bayerischen Landesamt für<br />

Gesundheit und Lebensmittelsicherheit<br />

(LGL) gelungen, einen<br />

möglichen Zusammenhang<br />

zwischen bis zu sieben Jahre<br />

zurückliegenden Listerien-<br />

Erkrankungen in Niederbayern<br />

sowie im Landkreis Altötting<br />

und einem Lebensmittelbetrieb<br />

herzustellen.<br />

Dabei handelt es sich um einen<br />

kleinen Betrieb im Landkreis<br />

Passau, der in der Region<br />

verschiedene Abnehmer beliefert.<br />

Neben den Ergebnissen<br />

der NGS-Analyse ergeben sich<br />

aus dem Vertriebsgebiet und<br />

den Abnehmern auch Hinweise<br />

auf einen epidemiolo gischen<br />

Zusammenhang zu den Erkrankungsfällen.<br />

Die ge nauen<br />

Vertriebswege ermittelt nun das<br />

zuständige Landratsamt.<br />

Bei 13 Er krankungsfällen<br />

in Niederbayern und dem<br />

Landkreis Altötting seit 2015,<br />

darunter ein Todesfall eines<br />

85-jährigen Mannes aus dem<br />

Jahr 2015, wurde der Keim Listeria<br />

monocytogenes aus dem<br />

gleichen Cluster (Ypsilon 1a)<br />

nachgewiesen. Dies ist ein Indiz<br />

dafür, dass alle Erkrankungen<br />

auf eine gemeinsame Ursache<br />

zurückgeführt werden können.<br />

Derselbe Listerienstamm<br />

wurde aktuell auch in dem<br />

besagten Betrieb festgestellt.<br />

Befragungen von Patienten und<br />

Nachforschungen der zuständigen<br />

Behörden hatten bislang<br />

keine Erkenntnisse zur Erkrankungsursache<br />

gebracht.<br />

Das zuständige Landratsamt<br />

wurde vom LGL umgehend über<br />

das Ergebnis der NGS-Analyse<br />

informiert. Der Betrieb wurde<br />

am 24. Juni behördlich gesperrt<br />

und eine Rücknahme der Produkte<br />

veranlasst. Die Analysen<br />

am LGL wurden fortgesetzt. Die<br />

Vollzugsbehörde steht in Kontakt<br />

mit der Staatsanwaltschaft,<br />

um mögliche Straftatbestände<br />

zu klären. Das LGL wird die weiteren<br />

Ermittlungen unterstützen.<br />

Weiterführende Informationen<br />

zum Thema Listerien unter:<br />

www.lgl.bayern.de/lebensmittel/<br />

hygiene/bakterien/listerien/<br />

Saatgut chemiefrei desinfizieren durch Elektronenbehandlung<br />

Chemische Beizmittel befreien<br />

Saatgut zuverlässig von Pilzen,<br />

Viren und Bakterien. Aber<br />

zu einem hohen Preis: Die<br />

Wirkstoffe können auch Boden<br />

und Umwelt schaden. Mit der<br />

Elektronenbehandlung dagegen<br />

lässt sich Saatgut umweltschonend,<br />

nachhaltig und wirtschaftlich<br />

reinigen – eine Methode,<br />

für die das junge Unternehmen<br />

E-VITA GmbH, ein Joint Venture<br />

des Fraunhofer-Instituts für Organische<br />

Elektronik, Elektronenstrahl-<br />

und Plasmatechnik FEP<br />

und der Ceravis AG, mit dem<br />

Fraunhofer Gründerpreis 2021<br />

ausgezeichnet worden ist.<br />

E-VITA setzt bei der Saatgut-<br />

Desinfektion auf beschleunigte<br />

Elektronen – und schafft damit<br />

eine chemiefreie und erprobte<br />

Alternative. Das Prinzip ist<br />

Die mobile Anlage auf einem Lkw<br />

kann 25 t Saatgut/Std. aufbereiten.<br />

Foto: Fraunhofer / Piotr Banczerowski<br />

schnell erklärt: Das Saatgut wird<br />

mit energiereichen Elektronen<br />

beschossen, wobei die Schadorganismen<br />

effektiv abgetötet werden<br />

– das Innere des Saatkorns<br />

samt Embryo und Endosperm<br />

bleibt vollkommen intakt. „Das<br />

Ergebnis ist sauberes Saatgut,<br />

das keinerlei schädliche Stoffe<br />

enthält, keine Toxine an Mensch<br />

oder Umwelt abgeben und bei<br />

Wind sowie in Wasserschutzgebieten<br />

ausgebracht werden<br />

kann – es darf sogar verfüttert<br />

werden“, sagt André Weidauer,<br />

Geschäftsführer der E-VITA<br />

GmbH. Auch müssen die Landwirte<br />

für elektronenbehandeltes<br />

Saatgut nicht tiefer in die<br />

Tasche greifen als für gebeiztes.<br />

Der große Durchbruch für das<br />

Verfahren, das bereits seit den<br />

80er-Jahren bekannt ist, gelang<br />

durch zwei Entwicklungen: Der<br />

erste Schritt lag darin, das vollautomatisierte<br />

stationäre System<br />

der Großanlagen in eine mobile<br />

Anlage zu überführen. Diese<br />

befindet sich auf einem Lkw in<br />

einem 40-Fuß-Container und<br />

kann 25 t Saatgut pro Stunde<br />

aufbereiten. Der zweite, wichtigere<br />

Schritt: Den Forschern<br />

des Fraunhofer FEP gelang es,<br />

die Elektronenquelle deutlich<br />

kleiner zu gestalten – damit<br />

legten sie die Basis für Anlagen,<br />

die auch bei einem geringeren<br />

Durchsatz von 8 t pro Stunde<br />

wirtschaftlich sind.<br />

Im Sommer <strong>2022</strong> möchte E-<br />

VITA den Piloten einer solchen<br />

Kleinanlage fertigstellen, der in<br />

einem 20-Fuß-Container Platz<br />

findet. Langfristig möchte das<br />

junge Unternehmen mit seinen<br />

Kleinanlagen einen Marktanteil<br />

von bis zu 50 Prozent ergattern<br />

– zunächst deutschland-, dann<br />

auch europaweit.<br />

www.fep.fraunhofer.de<br />

www.e-vita.de<br />

20 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

hygienic design<br />

Motoren aus Edelstahl – robust gegen alle Reinigungsmittel<br />

Groschopp: ESKH-Baureihe im Hygienic Design für Einsätze in der Lebensmittelindustrie konzipiert<br />

Für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie,<br />

der Chemie- und<br />

Pharmabranche sind Edelstahlmotoren<br />

gefragt, die robust,<br />

leistungsstark und leicht zu reinigen<br />

sind und durch platzsparende<br />

Bauweise überzeugen.<br />

Die Groschopp AG (Viersen)<br />

hat die Antriebe ihrer ESKH-<br />

Baureihe im Hygienic Design<br />

exakt dafür konzipiert, die stetig<br />

gestiegenen Anforderungen an<br />

die hygienische Sicherheit bei<br />

der industriellen Verarbeitung<br />

von Lebensmitteln zu erfüllen.<br />

Beispiel Getränkeabfüllung: Um eine reibungslose<br />

Pro duktion zu gewährleisten, setzen Kunden auf robuste<br />

Antriebslösungen in Hygienic Design, wie sie<br />

Groschopp anbietet. Foto: hedgehog94/fotolia.com<br />

ten in das Motorgehäuse lassen<br />

sich demnach Kosten senken<br />

und hygienische Standards<br />

erhöhen. So wird z.B. kein<br />

Planetengetriebe aus Edelstahl<br />

im Inneren des Motors benötigt<br />

– es genügt, wenn das Gehäuse<br />

aus diesem Material besteht.<br />

Die ESKH-Baureihe wurde in<br />

Anlehnung an die EHEDG-<br />

Richtlinien entwickelt und<br />

erfüllt aktuelle Anforderungen<br />

zu hygienischer Sicherheit<br />

Um einen bestmöglichen<br />

Sauberkeitsgrad zu erreichen,<br />

werden Produktionsanlagen mit<br />

aggressiven Reinigungsmitteln<br />

eingeschäumt und abgespritzt.<br />

„Herkömmliche Motoren halten<br />

dem nicht stand“, erklärt Christian<br />

Skaletz, Produktmanager<br />

für den Bereich Servo- und<br />

Induktionsmotoren bei Groschopp.<br />

„Unsere Edelstahlmotoren<br />

wurden speziell für solche<br />

Einsätze konzipiert.“ Durch Integration<br />

aller Antriebskomponenund<br />

die FDA-<br />

Bestimmungen. Die<br />

robusten, reinigungsfreundlichen<br />

Antriebe werden<br />

aus rostfreiem Edelstahl<br />

gefertigt, verfügen<br />

über die hohe<br />

Schutzart IP69K<br />

und sind hochbeständig<br />

gegenüber<br />

Chemikalien. Es gibt<br />

unabhängig von der<br />

Einbaulage keine<br />

ebenen Flächen;<br />

alle Innen- und Außenradien<br />

sind größer als 3 mm.<br />

Auch auf Unebenheiten durch<br />

die Verwendung von Schrauben<br />

wird konsequent verzichtet.<br />

Die Rauheit der Oberfläche<br />

liegt unter Ra 0.8 µm. „Dank<br />

des Hygienic Designs ohne<br />

Ecken und Kanten können sich<br />

Schmutznester gar nicht erst<br />

bilden, Bakterien lassen sich<br />

leicht entfernen“, so Skaletz.<br />

Groschopp-Edelstahlmotoren<br />

gibt es technologieunabhängig<br />

als Synchron-, Asynchron- oder<br />

bürstenbehafteten Motor (je<br />

nach Applikation), alle Modelle<br />

zudem mit Wasserkühlung – so<br />

lässt sich laut Hersteller gegenüber<br />

konvektionsgekühlten<br />

Antrieben die Effizienz erhöhen<br />

und der Bauraum verringern.<br />

www.groschopp.de<br />

Weitere Ganter-Produkte EHEDG-zertifiziert<br />

Normteile-Spezialist Otto Ganter<br />

(Furtwangen) hat weitere<br />

EHEDG-Zertifizierungen für<br />

Produkte in<br />

Hygienic Design<br />

erhalten: Zu den<br />

bereits zertifizierten<br />

Edelstahl-Schrauben<br />

und Muttern GN<br />

1580 sind nun<br />

auch Edelstahl-<br />

Schrauben<br />

GN 1581 mit<br />

niedrigem Kopf sowie GN<br />

1582 mit dünnem Schaft zur<br />

Verliersicherung zertifiziert.<br />

Die hohe Oberflächengüte (Ra<br />

< 0,8 µm) sowie geschlossene<br />

Flächen wirken Schmutzansammlungen<br />

entgegen,<br />

erleichtern<br />

die Reinigung und<br />

sind somit optimal<br />

für den Einsatz in<br />

<strong>Hygiene</strong>bereichen<br />

geeignet. Sämtliche<br />

Normelemente der<br />

Ganter-Produktfamilie<br />

„Hygienic Design“<br />

sind mit dem<br />

HD-Icon gekennzeichnet.<br />

www.ganternorm.com<br />

21<br />

21


interview<br />

4·22<br />

„Mit Fachwissen für <strong>Hygiene</strong> sorgen<br />

und das Integrated Pest Management leben“<br />

Daniel Schröer (Futura) über digitale Schädlingsbekämpfung mit Monitorings und IoT<br />

Schädlingsbekämpfung in Lebensmittelbetrieben ist eine überaus wichtige, aber oft vernachlässigte Pflichtaufgabe – unerlässlich<br />

für konsequente Betriebshygiene und Lebensmittelsicherheit. Dass dabei nicht mehr nur mit der chemischen<br />

Keule gearbeitet werden muss, sondern längst digitale Lösungen im Mittelpunkt stehen, weiß Daniel Schröer, Geschäftsführer<br />

der auf High-Tech-Schädlingsbekämpfungs- und <strong>Hygiene</strong>maßnahmen spezialisierten Futura GmbH in Borchen. Im<br />

nachfolgenden Interview verrät er auch, wie sich Unternehmen an solch „smarte“ Konzepte annähern können und warum<br />

ein „Integrated Pest Management“ mit Monitorings und IoT im Betriebsalltag wirklich gelebt werden muss.<br />

Redaktion <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Herr<br />

Schröer, digitale Schädlingsbekämpfung<br />

ist ein wichtiges<br />

Schlagwort unserer Zeit. Wie<br />

wichtig ist diese High-Tech-<br />

Schiene in Ihrem Produktprogramm?<br />

Daniel Schröer: Sie ist sicherlich<br />

die wichtigste und wertvollste<br />

Entwicklung in unserem<br />

Unternehmen, aber auch für<br />

unsere Branche ganzheitlich.<br />

Wir befassen uns damit nun<br />

schon seit fast zwei Dekaden<br />

und sind stolz, dass wir nicht<br />

nur Pioniere, sondern auch<br />

Marktführer in diesem Feld sein<br />

dürfen. Wir haben uns schon<br />

sehr früh damit befasst, digitale<br />

Lösungen zu finden, zu testen<br />

und diese gemeinsam mit Kunden,<br />

Auditoren und weiteren<br />

Einflussnehmern auf den Markt<br />

zu bringen.<br />

„Wir stehen vor einem<br />

gigantischen Wandel“<br />

Wir stehen in unserer Branche<br />

vor einem gigantischen Wandel,<br />

der von der EU maßgeblich<br />

sowie auch von den marktführenden<br />

Unternehmen mit<br />

aller Kraft vorangetrieben wird.<br />

Dieser Wandel geht ganz klar<br />

in die Richtung Nachhaltigkeit.<br />

Das Schöne ist, dass wir mit digitalen<br />

Lösungen 100 % nach-<br />

haltig und ohne schädliche Pestizide<br />

arbeiten können. Zudem<br />

sind IoT- oder „digitale Fallen“<br />

viel effizienter, da sie sekundengenau<br />

über einen gefangenen<br />

oder eingedrungenen Schädling<br />

sowie weitere Veränderungen<br />

berichten. Profi-Dienstleister<br />

oder Qualitätsmanager können<br />

somit direkt reagieren und der<br />

Schädling hat nicht erst Wochen<br />

oder Monate Zeit, um sich fortzupflanzen,<br />

heimisch zu werden<br />

und unkontrolliert viel Schaden<br />

anzurichten. So schnell wie aus<br />

zwei Mäusen 50 werden oder<br />

aus zwei Schaben 200, wird in<br />

der aktuellen, analogen Zeit einfach<br />

viel Potenzial, Schädlinge<br />

effizienter zu bekämpfen, nicht<br />

genutzt – das ändert sich mit<br />

IoT-(Internet of Things)Fallen.<br />

Denn am Ende muss eine Lösung<br />

genau das tun: Schädlinge<br />

aus der Industrie und Landwirtschaft<br />

fernhalten, zum Wohl der<br />

Gesundheit von uns Menschen.<br />

Wir blicken da auf sehr spannende<br />

Zeiten, die uns selbst<br />

noch überraschen werden, da<br />

sich unsere Branche komplett<br />

wandelt und dies mit einer Geschwindigkeit,<br />

die wir alle nicht<br />

gewohnt sind. Wir sind natürlich<br />

Treiber dieses Wandels und wir<br />

sind aufgrund der Daten, die<br />

wir haben, sicher, dass diese<br />

Veränderung uns als Industrie<br />

Daniel Schröer<br />

Geschäftsführer der Futura GmbH<br />

in Borchen<br />

deutlich besser aufstellt für<br />

die Herausforderungen von<br />

morgen.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Ob Monitoring<br />

oder Doku: Welche Bereiche<br />

umfasst diese „Schädlingsbekämpfung<br />

4.0“ und in welchen<br />

Branchen setzen Sie sie als<br />

Dienstleister ein?<br />

Daniel Schröer: Zunächst<br />

war es uns wichtig, dass wir<br />

gemeinsam mit Kunden extrem<br />

viele Daten sammeln, so dass<br />

diese neuen Lösungen auch<br />

akkurat genutzt werden können.<br />

In einer aktuellen Studie<br />

fanden wir heraus, dass 95 %<br />

aller Monitoring-Boxen nicht<br />

von Schädlingen (vor allen<br />

Dingen Nagern) frequentiert<br />

werden. Die Umstellung zu<br />

digitalen Lösungen konnte<br />

somit die Monitoring-Arbeit von<br />

Schädlingsbekämpfungstechnikern<br />

drastisch zum Positiven<br />

verändern, Kosten einsparen<br />

und die Effizienzen steigern.<br />

Heute können wir selbstbewusst<br />

behaupten, dass Monitoring<br />

einfach besser digital ausgeführt<br />

werden sollte.<br />

Bei einem festgestellten Befall<br />

können viele digitale Fallen<br />

eine direkte Erstbekämpfung<br />

übernehmen. Anschließend<br />

ist die Kompetenz der Techniker<br />

gefragt. Diese müssen mit<br />

ihrem Fachwissen wieder mehr<br />

abdichten, für <strong>Hygiene</strong> sorgen,<br />

also im Klartext Prävention und<br />

„Integrated Pest Management –<br />

IPM“ leben. Führende Studien<br />

belegen, dass man mit Prävention<br />

über 90 % der Schädlingsbekämpfung<br />

von vorneherein<br />

vorbeugen kann. Dieser Punkt<br />

ist natürlich mit viel Arbeit verbunden,<br />

was aber nun dank der<br />

Mithilfe von digitalen Helfern<br />

wieder möglich ist.<br />

Das Schöne ist, dass diese<br />

präventiven Lösungen Schädlinge<br />

für immer aussperren oder<br />

ihnen das Leben in Betrieben<br />

nahezu unmöglich macht, was<br />

das Wort „nachhaltig“ nicht<br />

22 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

interview<br />

Moderne Tunnelfallen sind das perfekte Instrument zur Nagerbekämpfung im<br />

Innen- und Außenbereich: Sie können Schlagfallen aufnehmen und in Kombination<br />

mit digitalen Einheiten wie „eMitter Pro“ oder „Beep“ genutzt werden.<br />

besser beschreiben könnte. Das<br />

kommt Kunden zugute, aber<br />

auch den Profi-Bekämpfern, da<br />

diese nicht immer nur kleine<br />

Feuer – mit Pestiziden – löschen<br />

müssen, die nie vollständig<br />

beseitigt werden, sondern<br />

nun ein Brandschutzkonzept<br />

installieren und wahren, das<br />

präventiv agiert und 24/7 digital<br />

überwacht. Ein absoluter Win-<br />

Win sozusagen.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: In der Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie ist<br />

<strong>Hygiene</strong> das A und O. Wie und<br />

wann hat Futura diesen speziellen<br />

Markt für sich erschlossen<br />

und für wen sind Sie beispielsweise<br />

tätig?<br />

Daniel Schröer: Das ist korrekt.<br />

Wir können selbstbewusst<br />

sagen, dass die größten Namen<br />

dieser Industrie fast alle digitale<br />

Lösungen und ausgereifte<br />

Konzepte schon seit langer Zeit<br />

nutzen. Zum Glück haben die<br />

Kunden sowie auch die Auditoren<br />

die Vorteile der digitalen /<br />

IoT-Schädlingsbekämpfung sehr<br />

schnell erkannt. Die Schädlingsbekämpfungs-Betriebe<br />

sind in der Masse eigentlich<br />

eher die Betriebe, für die die<br />

Umstellung zugegebenermaßen<br />

nicht leicht war; viele<br />

sträuben sich auch noch heute<br />

dagegen als sogenannte „Gate<br />

Keeper“. Da die Kunden diese<br />

Lösungen aber nun mehr und<br />

mehr fordern, ebenso wie IFS,<br />

AIB, Gesetze und selbst die EU,<br />

führt mittelfristig kein Weg mehr<br />

daran vorbei. Auch die größten<br />

Pest Control Firmen dieser Welt<br />

bewerben fast ausschließlich<br />

digitale Lösungen.<br />

„Der Druck auf den<br />

Mittelstand steigt immens“<br />

Der Druck steigt immens auf<br />

den Mittelstand und die meisten<br />

transformieren ihr Unternehmen<br />

von analog auf digital rasend<br />

schnell; wieder andere bleiben<br />

bei alten Rastern. Es kann<br />

gut sein, dass einige Betriebe<br />

in dieser Dekade abgehängt<br />

werden, was ich nicht hoffe.<br />

Ich hoffe, dass es alle schaffen,<br />

und wir helfen nicht nur durch<br />

digitale Produkte, sondern auch<br />

durch Webinare und Schulungen,<br />

um so Profis, Auditoren<br />

und Kunden fit zu machen.<br />

Denn IoT und Digital ist nicht<br />

unbedingt leicht – man muss<br />

sich schon damit auseinandersetzen.<br />

Die Vorteile für die<br />

Industrie überwiegen aber deutlich,<br />

daher konnten wir schon<br />

Marktführer früh überzeugen.<br />

Beispielsweise haben wir bei einer<br />

der größten Firmen der Welt<br />

seit über zwölf Jahren unsere<br />

Lösungen Schweiz-weit und<br />

in vielen weiteren EU-Ländern<br />

etabliert. Daraufhin folgten sehr<br />

viele der großen Namen der<br />

Food Industry und stellten sukzessive<br />

auf digitale Lösungen<br />

um. Erst ein Standort, dann ein<br />

Land und so weiter. Das lässt<br />

einen dankbar und demütig<br />

werden, denn es hat viel Geld<br />

und Zeit gekostet, gute und<br />

langlebige IoT in Deutschland<br />

zu fertigen und hat uns heute<br />

zu einem absoluten Technologie-Unternehmen<br />

mitten in<br />

NRW gemacht. Wir werden nie<br />

vergessen, dass wir vor zehn<br />

Jahren teilweise noch für diese<br />

Vision, die heute real ist, belächelt<br />

wurden. Die selben Menschen<br />

begegnen uns heute als<br />

Kunden, lachen gemeinsam mit<br />

uns über die damaligen Zeiten<br />

und arbeiten mit uns Hand in<br />

Hand – das macht einen sehr<br />

stolz und gibt Motivation für die<br />

nächsten 20 Jahre.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Mit welchen<br />

Schädlingen haben Sie es in<br />

Lebensmittelbetrieben am<br />

häufigsten zu tun und sehen Sie<br />

hier Veränderungen – Stichwort<br />

Klimawandel?<br />

Daniel Schröer: Nur sehr<br />

vereinzelt. Es lässt sich noch<br />

nicht repräsentativ sagen, da es<br />

ja auch immer Trends gibt, die<br />

sich erst nach fünf Jahreszyklen<br />

bestätigen lassen. Hier arbeiten<br />

wir aber mit den größten Behörden<br />

und Unternehmen eng<br />

zusammen, da unsere „ultra<br />

low power mini-cameras“, die<br />

mit künstlicher Intelligenz viele<br />

Millionen Bilder von Schädlingen<br />

aufnehmen und auswerten,<br />

eben genau hier Daten liefern.<br />

Wir sehen, welche Schädlinge<br />

vermehrt auftreten, wann und<br />

wo. Die Daten können wir mit<br />

den anonymisierten Community<br />

Intelligence auswerten und ggf.<br />

für Notfälle und den Infektionsschutz<br />

nutzen. Aktuell nutzen<br />

wir es aber nur für unsere<br />

Kunden, die so nicht hunderttausende<br />

Bilder ansehen<br />

müssen, sondern nur alle paar<br />

Wochen ein relevantes Bild mit<br />

einem Schädling, sodass sie<br />

die Aktionen demnach planen<br />

können. Auf die Lösung sind wir<br />

sehr stolz.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Das Thema<br />

Schädlingsbekämpfung wurde<br />

in der Vergangenheit oft vernachlässigt.<br />

Ist die Wichtigkeit<br />

Ihrer Meinung nach in den<br />

Führungsetagen angekommen?<br />

Daniel Schröer: Das glaube<br />

ich nicht, da die C-Level doch<br />

„Wichtigeres“ zu tun haben.<br />

Jedoch die Manager für Qualität<br />

und Schädlinge haben das<br />

Thema sicher „anders“ auf dem<br />

Schirm als noch vor fünf oder<br />

zehn Jahren. Digitale Dashboards<br />

helfen, dass man mehr<br />

Daten auf einmal überwachen<br />

kann. Trendanalysen, Bilder,<br />

Maßnahmen-Aktionen und weitere<br />

Daten sind nun jahrelang<br />

schon digital vorhanden, was<br />

die Zusammenarbeit insgesamt<br />

Schadnagerüberwachung 4.0: Am<br />

Smartphone lassen sich in Echtzeit<br />

die Zahl der Alarme, Batterie-,<br />

Signalstärke u.v.m. kontrollieren.<br />

gestärkt hat und transparenter<br />

für Kunden, Auditoren gemacht<br />

hat. Schädlingsbekämpfung<br />

muss vor allen Dingen funktionieren<br />

und ich würde es auch<br />

gar nicht an die Führungsetagen<br />

herantragen wollen.<br />

23


interview<br />

4·22<br />

Ich sehe unseren Job darin,<br />

eine gute Leistung zu erbringen,<br />

sodass „die da oben“ sich um<br />

ihr Unternehmen kümmern<br />

können. Denn in dem Green<br />

Deal müssen sich alle wirklich<br />

neu erfinden, was viel Arbeit<br />

ist. Wenn jedoch Vorstände<br />

oder Gesellschafter der wirklich<br />

großen Unternehmen von uns<br />

erfahren, lachen sie begeistert<br />

und sind meist darüber verwundert,<br />

wieviel sinnvolle Innovation<br />

selbst in solchen Nischen-<br />

Branchen wie der unseren<br />

stattfindet.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Was sind Ihrer<br />

Erfahrung nach die größten<br />

Probleme im <strong>Hygiene</strong>management<br />

der Betriebe mit Blick auf<br />

Schädlingsbekämpfung bzw.<br />

-Prophylaxe?<br />

Daniel Schröer: Dass jahrelang<br />

oft, aber nicht überall Prävention<br />

und sogenanntes Integrated<br />

Pest Management nicht<br />

betrieben wurde. Zum Glück<br />

wird es nun in vielen Ländern<br />

per Gesetz wieder gefordert.<br />

Denn Abdichten und <strong>Hygiene</strong><br />

tragen maßgeblich zu einer<br />

Schädlingsfreiheit bei. Sie sind<br />

natürlich anders als „Boxen<br />

kontrollieren“, was auch mit<br />

dem Geschäftsmodell von Firmen<br />

zu tun hat. Die führenden<br />

Betriebe bieten IPM aktiv an,<br />

weil sie dadurch weniger Arbeit<br />

haben, während IoT-Fallen /<br />

Sensoren den Betrieb 99 % der<br />

Zeit überwachen, aber es gibt<br />

natürlich auch einige, die Angst<br />

haben, dass sie dadurch wegrationalisiert<br />

werden. Die Angst ist<br />

m.E. nicht<br />

begründet,<br />

da<br />

es immer<br />

noch<br />

genügend<br />

Arbeit<br />

gibt und<br />

immer geben<br />

wird;<br />

man sollte<br />

immer zu<br />

Gunsten<br />

des<br />

Kunden<br />

auch neue<br />

Lösungen<br />

begrüßen<br />

… im Außeneinsatz ist die Station aus Sicherheitsgründen mit einem Universal-Schlüssel<br />

abschließbar, damit Haustiere und Kinder geschützt bleiben.<br />

und nicht schlecht reden, was<br />

manchmal für den Kunden nur<br />

zum Vorteil ist.<br />

Ich denke aber, dass die Masse<br />

der Betriebe in der EU hier<br />

schon sehr gute Arbeit macht.<br />

Wir sind eine bunte Branche<br />

und es gibt natürlich Betriebe,<br />

die digital vorziehen, und<br />

solche, die z.B. Pestizide vorziehen<br />

– dieser Mix wird auch<br />

immer so bleiben und führt<br />

auch glücklicherweise zu einem<br />

gesunden Disput zum Wohle<br />

der Kunden, die sich am Ende<br />

selbst entscheiden können.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Welche Tipps<br />

würden Sie geben, um solche<br />

Probleme im Arbeitsalltag zu<br />

lösen – und welche Unterstützung<br />

geben Sie Ihren Kunden<br />

Das Outdoor Direct Set für eine Rattenstation: Sie bietet Platz<br />

für die Schlagfalle und das Zubehör fürs digitale Monitoring…<br />

an die Hand, z.B. Schulungen/<br />

Seminare?<br />

Daniel Schröer: Der größte Tipp<br />

sind YouTube Videos, Interviews<br />

mit Experten sowie Webinare.<br />

Alles kostenfrei und alles<br />

innerhalb von wenigen Stunden<br />

konsumierbar. Danach sind die<br />

meisten, die vorher noch nie<br />

von „digitaler Schädlingsbekämpfung“<br />

gehört haben, halbe<br />

Profis. Die Inhalte sind für Kunden,<br />

Auditoren, Profis gemacht<br />

und alle können hier etwas<br />

Wissen mitnehmen. Wenn es<br />

mehr sein soll, empfehle ich,<br />

ganz klar langsam auszuprobieren.<br />

Wir gewinnen viele Kunden,<br />

die vorher bei Start-Ups waren,<br />

die dann verkauft wurden oder<br />

wo die Prototypen dann schnell<br />

nicht mehr funktionierten.<br />

Daher raten wir vor allem immer<br />

dazu, einige IoT-Lösungen am<br />

besten über Ihren Dienstleister<br />

oder einen Anbieter zu kaufen<br />

und diese über sechs bis<br />

zwölf Monate auszuprobieren.<br />

Danach hat man theoretische<br />

Erfahrung und Praxis-Erfahrung<br />

und kann dann sukzessive<br />

gemeinsam mit dem Dienstleister<br />

in den Dialog gehen und<br />

z.B. den ersten Bereich oder<br />

Standort digital ausstatten,<br />

egal ob für Mäuse, Ratten im<br />

Außenbereich, Schaben, Motten<br />

oder mehr… Man sollte sich<br />

nie unter Druck setzen lassen,<br />

etwas zu kaufen, nie alle Eier in<br />

einen Korb legen und behutsam<br />

darüber nachdenken, welche<br />

Lösung man anschafft. Unterhaltungen<br />

mit Auditoren, die<br />

in vielen Werken Erfahrungen<br />

sammeln, sind da oft hilfreich.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Hat sich in<br />

puncto Gesetzgebung und Vorgaben<br />

zur Schädlingsbekämpfung<br />

zuletzt viel getan und auf<br />

welche wichtigen Entwicklungen<br />

bzw. Neuerungen sollten sich<br />

Unternehmen einstellen?<br />

Daniel Schröer: Der EU Green<br />

Deal, die Taxonomie-Verordnung,<br />

lokale Gesetze und auch<br />

führende Richtlinien ändern<br />

sich alle in eine Richtung: mehr<br />

Digital und mehr Nachhaltigkeit.<br />

Das wissen auch die<br />

Chemie-Giganten und stellen<br />

sich sukzessive um. Es wird<br />

weniger Chemie geben und das<br />

ist nicht unbedingt gut so, aber<br />

es wird so kommen.<br />

„Verantwortungsvoll mit<br />

der Chemie umgehen“<br />

Wir als Industrie müssen<br />

daher darauf achten, finde<br />

ich, dass wir mit der Chemie<br />

verantwortungsvoll(er) umgehen,<br />

damit wir sie nicht<br />

verlieren und zudem, dass wir<br />

uns mit den neuen Lösungen,<br />

die viele sehr erfolgreich nutzen,<br />

auseinandersetzen und<br />

verstehen, wie wir diese effizient<br />

nutzen können, sodass ein jeder<br />

sein Unternehmen wandeln<br />

kann. Es wird kommen, wir prophezeien<br />

das seit vielen Jahren,<br />

und es haben sich schon viele<br />

der großen Namen umgestellt,<br />

aber die Menge, die breite<br />

Masse und der Mittelstand<br />

sowie viele kleine Unternehmen<br />

24 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

interview<br />

Daniel Schröer: Eigentlich<br />

haben wir schon fast alles, was<br />

wir brauchen. IPM-Mittel und<br />

Lösungen gibt es genügend,<br />

u.a. Abdichtungsmaterial, Fernhaltemittel,<br />

Greifvogelansitzmüssen<br />

in den nächsten Jahren<br />

dahingehend noch viel tun.<br />

Wir können gespannt sein,<br />

welche Veränderungen es noch<br />

geben wird, aber eins ist klar:<br />

Gifte und tradierte Konzepte mit<br />

Giften in Boxen, die monatlich<br />

gewechselt werden, wird es<br />

nicht mehr lange geben. Es wird<br />

in jeder Box eine digitale Lösung<br />

sein, zB eine Mini-KI-Kamera,<br />

es werden weniger Boxen notwendig<br />

sein, es wird mehr IPM<br />

durchgeführt, Kunden werden<br />

den Wandel teilweise selbst<br />

in die Hand nehmen und die<br />

Gesetze und Richtlinien werden<br />

sich drastisch ändern, gesteuert<br />

von EU, ECHA und Ländern.<br />

Und das ist meines Erachtens<br />

auch gut so.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Nehmen<br />

Sie Rückmeldungen von den<br />

Betrieben entgegen, die in Ihr<br />

Serviceangebot einfließen? Oder<br />

reichen sie Anregungen an Hersteller<br />

von Schädlingsbekämpfungsmitteln<br />

zur Entwicklung<br />

neuer Produkte weiter?<br />

Daniel Schröer: Alle unsere<br />

Produkte entstanden durch<br />

Rückmeldung von Endkunden,<br />

Auditoren oder Schädlingsbekämpfern.<br />

Wir können ganz<br />

transparent sagen, dass ein<br />

amerikanischer AIB-Auditor<br />

uns dazu bewegt hat, 2005<br />

die erste digitale IoT-Falle zu<br />

bauen. Auch war es der AIB,<br />

der unsere allergenfreien<br />

NARA-Monitoring-Lösungen zu<br />

verantworten hat. IFS und große<br />

Kunden aus der Lebensmittelindustrie<br />

haben den Bedarf<br />

getriggert, dass die Boxen<br />

reduziert und mit KI-Kameras<br />

überwacht werden müssen. Die<br />

EU hat uns inspiriert, die erste<br />

§18-IFSG-Falle zu bauen, die<br />

CE-zertifiziert wurde. Und viele<br />

SBK-Unternehmen haben uns<br />

zu noch besseren und noch<br />

innovativeren Lösungen inspiriert.<br />

Daher arbeiten wir auch<br />

transparent mit allen zusammen<br />

und werden das auch immer<br />

so tun.<br />

Wir sind quasi ein Produkt<br />

unserer kollektiven Branche –<br />

alle haben quasi Aktien darin<br />

und viele Produkte tragen die<br />

Seele von Personen, die Sie und<br />

ich aus der Industrie sehr gut<br />

kennen. Ich kann’s verraten,<br />

da kommt noch viel mehr –<br />

auch auf Software-Seite, auch<br />

inspiriert von Kunden und Kundinnen.<br />

Wir könnten dafür nicht<br />

dankbarer sein und geben uns<br />

Mühe, dass wir die Ideen mit<br />

Qualität bestmöglich umsetzen.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Unsere Gesellschaft<br />

wird ja zusehends<br />

„grüner“. Wie verläuft die<br />

Entwicklung der Schädlingsbekämpfungsmittel<br />

– geht es eines<br />

Tages ganz ohne Chemie?<br />

Daniel Schröer: Das geht auch<br />

heute schon zu 100 %. Viele<br />

Betriebe – Kunden von uns seit<br />

vielen Jahren – setzen seit Jahren<br />

darauf. Egal ob Großbetrieb<br />

oder Ein-Mann-Unternehmen,<br />

viele werben damit, dass sie<br />

100 % grün arbeiten können<br />

mit smarten Konzepten und<br />

Produkten aus unserem Hause.<br />

Und das mit Erfolg. Unser Kunde<br />

Biotec Klute hat dazu online<br />

eine tolle Kunden-Geschichte<br />

mit der Firma Rapunzel aus<br />

Bayern (Video) gedreht, in der<br />

genau darüber gesprochen<br />

wird. Das ist schon faszinierend,<br />

weil wir es teilweise selbst nicht<br />

zu hoffen gewagt hätten. Aber<br />

viele Betriebe gehen heute<br />

diesen Weg. Auch wenn ich<br />

selbst darauf hoffe, dass uns<br />

Gifte – für Notfälle – noch in<br />

20 Jahren zur Verfügung<br />

stehen, ist es doch zu 100 %<br />

möglich, mit IPM und digitalen<br />

Lösungen eine Top-Schädlingsbekämpfung<br />

zu machen.<br />

Es gibt dazu eine anonyme Case<br />

Study eines der größten Kunden<br />

in Europa, der 95 % der Boxen<br />

abgeschafft hat, 5 % digitale<br />

Fallen aufgestellt hat, wenn ein<br />

Nager/Schabe o.ä. auftrat, ganz<br />

stark bekämpft hat und damit<br />

Für permanente<br />

Überwachung<br />

entwickelt: Statt<br />

angenagter Köder<br />

zeigt eine Pest<br />

Cam, was wann<br />

vor die 100°-Linse<br />

gekommen<br />

ist. Der Tag- und<br />

Nachtbetrieb<br />

kann durch einen<br />

Timer geschaltet<br />

werden, um Energie<br />

zu sparen.<br />

Fotos: Futura<br />

100 % grün und 100 % digital<br />

seinen Befall über einen langen<br />

relevanten Betrachtungszeitraum<br />

mit über 40.000 digitalen<br />

Boxen über 50 % reduzieren<br />

konnte. Davon werden wir noch<br />

viel mehr lesen und das ist auch<br />

gut so, da die digitalen Fallen<br />

in unserem Fall teilweise über<br />

zehn Jahre beim Kunden 24/7<br />

in Gebrauch sind – und das ist<br />

wirklich gelebte Nachhaltigkeit.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Welche Art von<br />

Neuheiten in der Schädlingsbekämpfung<br />

entwickeln Sie selbst<br />

mit oder würden Sie sich für<br />

künftige Einsätze in den Betrieben<br />

wünschen?<br />

stangen für den Außenbereich,<br />

Überwachungskameras mit SIM<br />

für Schädlinge in abgeschiedenen<br />

Bereichen, IPM-Ausperr-<br />

Lösungen gegen Ratten für den<br />

Kanal und natürlich für jegliche<br />

Boxen – da der Techniker ja<br />

nicht im Betrieb beim Kunden<br />

wohnen kann – 24/7-IoT-<br />

Lösungen. Das müssen Sie sich<br />

vorstellen wie eine Mini-Kamera<br />

in der Box – egal welche Box.<br />

Das ist dann ungefähr so, als<br />

würde der Techniker LIVE jede<br />

Sekunde in die Box gucken. Die<br />

Kameras machen das – mit der<br />

Größe einer Zigarettenschachtel,<br />

nur zwei Batterien und vier<br />

Jahren Akkulaufzeit. In der<br />

Sekunde, wo ein Schädling auftritt,<br />

analysiert eine künstliche<br />

Intelligenz, die sehr akkurat ist<br />

und schon Millionen von Bildern<br />

analysiert hat, ob es sich um<br />

einen Schädling handelt, und<br />

im zweiten Schritt um welchen.<br />

Das geht dann per App, API,<br />

Software oder E-Mail an den<br />

Profi oder den Qualitätsmanager<br />

des Kunden und diese können<br />

dann kollektiv tätig werden und<br />

wieder IPM bemühen, was<br />

nachhaltig Schädlinge fernhält.<br />

Je häufiger diese Schritte<br />

passieren, desto seltener treten<br />

Schädlinge überhaupt auf.<br />

„Das ist die Zukunft,<br />

weil es Sinn macht“<br />

Ich bin stolz, dass wir mit unserer<br />

Firma dazu beitragen, Lösungen<br />

mit höchstem Anspruch<br />

auf Qualität zu bauen, die<br />

Kunden und Profis die Möglichkeit<br />

geben, so etwas zu nutzen,<br />

wenn Sie denn möchten. Wir<br />

und unsere Kunden sind davon<br />

überzeugt: Das ist die Zukunft<br />

und es führt kein Weg daran<br />

vorbei, weil es bewiesenermaßen<br />

extrem viel Sinn macht.<br />

Futura GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Straße 35<br />

D-33178 Borchen<br />

www.futura-germany.com<br />

25


aktuelles<br />

4·22<br />

DLMBK: Neue Leitsätze für Obsterzeugnisse<br />

Da Obst bekanntlich gesund ist,<br />

sind Früchte in jeglicher Form<br />

beliebt und gefragt. Falls frische<br />

Produkte nicht verfügbar sind,<br />

kann die Lieblings-Obstart oft<br />

dennoch tiefgefroren, als Konserve<br />

aus Dose oder Glas oder<br />

sogar getrocknet konsumiert<br />

werden. Hier kommen die Leitsätze<br />

der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission<br />

(DLMBK)<br />

ins Spiel: Sie beschreiben über<br />

2000 Lebensmittel in ihrer<br />

Beschaffenheit, Herstellung und<br />

Bezeichnung. Mit wachsendem<br />

Lebensmittelangebot und sich<br />

änderndem Handels-/Herstellungsbrauch<br />

sowie Verbrauchererwartung<br />

werden diese<br />

Leitsätze regelmäßig überprüft<br />

und angepasst – so wie jetzt bei<br />

den Leitsätzen für Obsterzeugnisse,<br />

die kürzlich veröffentlicht<br />

wurden und über die Internetseite<br />

der DLMBK abrufbar sind.<br />

Erstmals wurden Cranberries in<br />

die Leitsätze aufgenommen, da<br />

die Marktbedeutung deutlich<br />

zugenommen hat. Bei der<br />

Beschreibung von Apfelmus<br />

wurde der Mindestzuckergehalt<br />

gestrichen und die Möglichkeit<br />

dargestellt, verschiedene<br />

Zuckerkonzentrationsstufen<br />

zu verwenden. Apfelmark wird<br />

als neues Apfelerzeugnis ohne<br />

Zuckerung beschrieben. Bei<br />

der Anpassung der Fehlerbeschreibung<br />

einiger Früchte (z.B.<br />

Kirschen), kam auch der Aspekt<br />

der Nachhaltigkeit zum Tragen.<br />

Die Leitsätze halten weiterhin<br />

an den bestehenden Fehlertabellen<br />

bei Trockenfrüchten<br />

fest, da diese die Marktsituation<br />

in Deutschland reflektieren<br />

und spezifischer sind als die<br />

UNECE-Normen. Bei den Heidelbeererzeugnissen<br />

wurden die<br />

aufgeführten botanischen Sorten<br />

sowie die Bezeichnungen<br />

nach dem Handelsbrauch<br />

angepasst. Zudem wurden die<br />

Rechtsbezüge aktualisiert und<br />

die Lesbarkeit verbessert.<br />

Auf charakteristische Zutaten<br />

oder Verarbeitungsschritte<br />

wird häufig schon in der<br />

Bezeichnung des Lebensmittels<br />

hingewiesen. Diese<br />

ist auf der Verpackung oft<br />

in der Nähe der Zutatenliste<br />

zu finden und gibt Auskunft<br />

über die Art des Lebensmittels.<br />

In den Leitsätzen ist die<br />

Bezeichnung kursiv geschrieben.<br />

Verwenden Hersteller oder<br />

Händler diese, müssen die zugehörigen<br />

beschriebenen Merkmale<br />

aus den Leitsätzen auf<br />

das Lebensmittel grundsätzlich<br />

zutreffen. Von Beschreibungen<br />

der Leitsätze kann abgewichen<br />

werden, sofern dies hinreichend<br />

kenntlich gemacht wird.<br />

www.bzfe.de<br />

www.dlmbk.de<br />

VDMA-Blätter 8751<br />

und 8752 aktualisiert<br />

Das VDMA-Einheitsblatt 8751<br />

befasst sich mit der Spezifikation<br />

und Überprüfung von<br />

Energie- und Medienverbräuchen<br />

an Verpackungsmaschinen<br />

und verwandten Verarbeitungsmaschinen,<br />

VDMA 8752<br />

behandelt die Erfassung von<br />

Rüst- und Reinigungszeiten<br />

dieser Maschinen. Beide<br />

Einheitsblätter wurden im Zuge<br />

der Überführung der DIN 8743<br />

in die Nachfolgenorm DIN EN<br />

415-11: 2021-12 redaktionell<br />

überarbeitet. Informationen zum<br />

Inhalt der beiden Einheitsblätter<br />

können folgenden Artikeln auf<br />

der Website des VDMA entnommen<br />

werden:<br />

VDMA 8751: Energieverbrauch<br />

von Verpackungsanlagen<br />

https://vdma.org/viewer/-/v2article/render/1175501<br />

VDMA 8752: Erfassung von<br />

Rüst- und Reinigungszeiten<br />

https://vdma.org/viewer/-/v2article/render/38188680<br />

Obst und Gemüse nur gering belastet<br />

Schadensbilanz unter „BELA“<br />

Lebensmittel werden regelmäßig<br />

auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln<br />

kontrolliert.<br />

2020 wurden für die nationale<br />

Berichterstattung für Deutschland<br />

in den 16 Bundesländern<br />

18.921 Lebensmittelproben<br />

untersucht, davon 13.956 aus<br />

der Gruppe Obst, Gemüse und<br />

andere pflanzliche Lebensmittel.<br />

Davon wiesen 34,2 % keine<br />

quantifizierbaren Rückstände<br />

auf. Bei 460 Proben (3,3 %)<br />

wurden Rückstände oberhalb<br />

des Rückstandshöchstgehaltes<br />

(höchste zulässige Menge eines<br />

Pestizidrückstands) gemessen.<br />

Beanstandet wurden 1,8 %<br />

der Obst- und Gemüseproben,<br />

darunter v.a. frische Kräuter,<br />

Granatäpfel, tiefgefrorene Brombeeren<br />

und Bohnen mit Hülsen.<br />

Bei Äpfeln und Bananen<br />

wurden keine Proben beanstandet,<br />

bei Karotten, Kartoffeln, Tafeltrauben<br />

und Tomaten gab es<br />

nur geringe Überschreitungen.<br />

Laut Bundesamt für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

schwankte von 2011<br />

bis 2020 der Anteil der Proben<br />

mit quantifizierbaren Rückständen<br />

zwischen 58 und 64 %.<br />

Überschreitungen gab es bei<br />

Erzeugnissen aus Deutschland<br />

und der EU bei je 1,4 %, bei<br />

Erzeugnissen aus anderen Herkunftsländern<br />

bei 6,7 %.<br />

www.bzfe.de<br />

BVL-Daten zu lebensmittelbedingten Krankheiten<br />

Die Lebensmittelunternehmen<br />

sind für die Sicherheit ihrer<br />

Erzeugnisse verantwortlich.<br />

Falls deren Kontrollmechanismen<br />

einmal versagen, können<br />

mit Krankheitserregern wie<br />

Bakterien, Viren oder Parasiten<br />

belastete Produkte in<br />

den Handel gelangen. Kommt<br />

es zu einem Krankheitsausbruch<br />

in mehreren Bundesländern,<br />

stellt das Bundesamt<br />

für Verbraucherschutz und<br />

Lebensmittelsicherheit (BVL)<br />

den raschen Informationsaustausch<br />

zwischen dem Robert<br />

Koch-Institut (RKI), das diese<br />

Krankheitsfälle erfasst, den<br />

Lebensmittel-Überwachungsbehörden<br />

der Bundesländer<br />

und dem Bundesinstitut für<br />

Risikobewertung (BfR) sicher.<br />

So können schnell Maßnahmen<br />

zur Eindämmung und<br />

Beendigung des Ausbruchs<br />

getroffen werden.<br />

Weiterhin sammelt das BVL<br />

für die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde<br />

(EFSA) im „Bundeseinheitlichen<br />

System zur Erfassung<br />

von Daten zu Lebensmitteln,<br />

die bei Krankheitsausbrüchen<br />

beteiligt sind“ (BELA) und veröffentlicht<br />

jedes Jahr mit dem<br />

RKI einen Bericht zu lebensmittelbedingten<br />

Ausbrüchen:<br />

www.bvl.bund.de/bela<br />

26 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

aktuelles<br />

WWW.<br />

Web-TIPP<br />

www.dsvonline.de<br />

Der Deutsche Schädlingsbekämpfer-Verband<br />

(DSV) ist ein<br />

Berufsverband, in dem sich<br />

professionelle Schädlingsbekämpfungsbetriebe<br />

zusammengeschlossen<br />

haben, um<br />

zu dokumentieren, dass sie<br />

fachliche Kompetenz, Qualität<br />

und Verbraucherfreundlichkeit<br />

praktizieren. Knapp die Hälfte<br />

der deutschen Betriebe ist demnach<br />

verbandlich organisiert.<br />

Der DSV ist in Fachgremien wie<br />

der Kommission zur Erarbeitung<br />

einer DIN für Schädlingsbekämpfung<br />

in Lebensmittelbetrieben<br />

vertreten. Auf<br />

seiner Website finden sich u.a.<br />

Ansprechpartner, Adresslisten<br />

(nach PLZ) der Betriebe und<br />

Schädlingsbekämpfungs-Infos.<br />

Cannabidiol in Lebensmitteln: Sicherheits-Check fehlt<br />

Hanfhaltige Lebensmittel liegen<br />

im Trend. Wenn Cannabidiol<br />

enthalten ist, gelten sie laut<br />

EU-Novel-Food-Verordnung<br />

als neuartige Lebensmittel und<br />

müssen auf ihre Sicherheit bewertet<br />

und zugelassen werden.<br />

Dafür reiche die Datenlage<br />

aber noch nicht aus, informiert<br />

die Europäische Behörde für<br />

Lebensmittelsicherheit (EFSA).<br />

In der Hanfpflanze (Cannabis<br />

sativa) sind Cannabinoide enthalten,<br />

u.a. Cannabidiol (CBD).<br />

Die Substanz hat keine psychotrope<br />

Wirkung wie Tetrahydrocannabinol<br />

(THC), löst also keine<br />

Rauschzustände aus. CBD<br />

kann aus der Pflanze gewonnen<br />

oder chemisch hergestellt<br />

werden und ist als Medikament<br />

zur Epilepsie-Behandlung bei<br />

Kindern zugelassen.<br />

Auch für die Lebensmittelherstellung<br />

ist CBD interessant.<br />

Künftig soll es als Nahrungsergänzungsmittel<br />

und z.B. als<br />

Zutat für Backwaren, Milchprodukte,<br />

Getränke verwendet werden.<br />

Bis März sind bei der EU-<br />

Kommission über 150 Anträge<br />

für CBD als neuartiges Lebensmittel<br />

eingegangen; 19 werden<br />

derzeit bei der EFSA geprüft.<br />

Lebensmittel und -zutaten, die<br />

vor 15. Mai 1997 in der EU<br />

noch nicht in nennenswertem<br />

Umfang verzehrt wurden, gelten<br />

als „neuartig“ und dürfen erst<br />

auf den Markt, wenn ihr Verzehr<br />

nachweislich unbedenklich ist.<br />

Das EFSA-Gremium für Ernährung,<br />

neuartige Lebensmittel<br />

und -allergene (NDA) hat die<br />

verfügbaren Daten bewertet und<br />

große Wissenslücken gefunden.<br />

So bestehen Unsicherheiten<br />

über Auswirkungen auf Leber,<br />

Magen-Darm-Trakt, Hormon-/<br />

Nervensystem und Arzneimittelstoffwechsel.<br />

Bei Tieren beeinträchtigt<br />

CBD die Fortpflanzung.<br />

In Humanstudien konnte noch<br />

kein NOAEL („no observed<br />

adverse effect level“ = höchste<br />

Konzentration oder Menge eines<br />

Stoffs, bei der keine schädliche<br />

Wirkung mehr beobachtet wird)<br />

bestimmt werden.<br />

Nun liegt es an den Antragstellern,<br />

mit Unterstützung der<br />

EFSA die Datenlücken durch<br />

weitere Studien zu schließen.<br />

Bis dahin wird die Sicherheitsbewertung<br />

von CBD als Lebensmittelzutat<br />

und Nahrungsergänzungsmittel<br />

ausgesetzt.<br />

www.bzfe.de<br />

Bio-Lebensmittel: Welche Zusatzstoffe sind erlaubt?<br />

Schutz vor Staubbränden<br />

mit neuer VDI 2263.1<br />

Viele Verbraucher erwarten von<br />

Bio-Lebensmitteln, dass sie<br />

ohne Zusatzstoffe hergestellt<br />

werden. Das ist bei verarbeiteten<br />

Produkten nicht immer<br />

möglich. Hersteller von Bio-Lebensmitteln<br />

sind aber verpflichtet,<br />

möglichst naturbelassene<br />

Rezepturen zu verwenden und<br />

den Zusatzstoff-Einsatz auf ein<br />

Minimum zu beschränken.<br />

Zusatzstoffe kommen häufig<br />

aus technologischen Gründen<br />

zum Einsatz. Sie erleichtern<br />

die Verarbeitung, verlängern<br />

die Haltbarkeit oder verändern<br />

Geschmack und Aussehen der<br />

Produkte. Vor der Zulassung auf<br />

EU-Ebene werden sie auf ihre<br />

Sicherheit geprüft. In konventionellen<br />

Lebensmitteln dürfen<br />

mehr als 300 eingesetzt werden<br />

– bei Bio-Produkten sind nach<br />

der seit Januar <strong>2022</strong> gültigen<br />

EU-Öko-Verordnung nur 56<br />

erlaubt. Auf dieser Positivliste<br />

stehen nur Substanzen, die<br />

aus technologischen Gründen<br />

notwendig sind oder besonderen<br />

Ernährungszwecken dienen.<br />

Farbstoffe und Geschmacksverstärker<br />

wie Glutamat dürfen also<br />

nicht verwendet werden.<br />

Ziel ist, dass Bio-Produkte<br />

möglichst zu 100 % aus ökologisch<br />

produzierten Rohstoffen<br />

hergestellt sind. So erhöht sich<br />

nach neuem Öko-Recht die Anzahl<br />

der Zusatzstoffe, bei denen<br />

eine ausschließlich ökologische<br />

Produktion vorgeschrieben ist,<br />

von 8 auf 15 (Quelle: Info-Portal<br />

Ökolandbau.de). So dürfen<br />

z.B. die Verdickungsmittel<br />

Johannisbrotkernmehl (E 410),<br />

Guarkernmehl (E 412), Tarakernmehl<br />

(E 417) und ab 2023<br />

auch Gellan (E 418) nur in Bio-<br />

Qualität verwendet werden.<br />

Die Öko-Anbauverbände sind<br />

strenger als die EU-Ökoverordnung.<br />

So stehen bei Naturland-<br />

Verarbeitern nur 22 Zusatzstoffe<br />

zur Verfügung, bei Demeter sind<br />

es 19. In Bio-Produkten dürfen<br />

zudem nur natürliche Aromen<br />

eingesetzt werden, die zu<br />

95 % aus der namensgebenden<br />

Frucht bestehen. Bio-Hersteller<br />

dürfen maximal 5 % konventionelle<br />

Aromen verwenden.<br />

Sind die Aromen bio-zertifiziert,<br />

müssen alle Bestandteile – auch<br />

der Trägerstoff – zu 95 % aus<br />

Bio-Rohstoffen stammen.<br />

www.bzfe.de<br />

Staubbrände und -explosionen<br />

können überall dort auftreten,<br />

wo sich Partikel von brennbaren<br />

Materialien mit Luft mischen.<br />

Dazu gehören in Betrieben z.B.<br />

Mehl und ähnliche bekannte<br />

leicht brennbare Stoffe. Die von<br />

der VDI-Gesellschaft Energie<br />

und Umwelt (GEU) in Düsseldorf<br />

herausgegebene Richtlinienreihe<br />

VDI 2263 dient zur<br />

Beurteilung von Gefahren und<br />

für Maßnahmen zur Verhütung<br />

von Staubbränden und Staubexplosionen<br />

und deren gefährlichen<br />

Auswirkungen. Die neue<br />

VDI 2263 Blatt 1 befasst sich<br />

mit den Grundlagen und den sicherheitstechnischen<br />

Kenngrößen<br />

von Schüttgütern. Sie dient<br />

der Einschätzung des Risikos<br />

von Staubbränden und Staubexplosionen<br />

und beschreibt<br />

vorbeugende Maßnahmen.<br />

. www.vdi.de/2263-1<br />

27


aktuelles<br />

4·22<br />

News kompakt<br />

Natamycin im Käse auf der Spur<br />

Um Käselaibe oder auch geräucherte Würste vor Schimmelpilzbefall<br />

zu schützen, werden die Oberflächen häufig mit dem Fungizid<br />

Natamycin behandelt. Eine EU-Verordnung setzt dafür einen<br />

Grenzwert fest und schreibt überdies vor, dass Natamycin nicht<br />

tiefer als fünf Millimeter in einen Käselaib eindringen darf. Mit den<br />

bisher üblichen Verfahren lässt sich diese Eindringtiefe allerdings<br />

nicht im Detail beschreiben. Das Forschungsteam der Universität<br />

Bayreuth hat mit Hilfe der bildgebenden Massenspektrometrie<br />

erstmals zeigen können, wo und in welchen Mengen das Fungizid<br />

in verschiedenen Goudasorten vorkommt. Das Eindringen der<br />

Natamycin-Moleküle lässt sich von der Rinde bis ins Innere des<br />

Käselaibs verfolgen. Die MS-Bildgebung bietet neue Erkenntnisse<br />

über die räumliche Verteilung und die relativen Anteile von Inhaltsstoffen.<br />

Die Forscher wollen künftig weiter daran arbeiten, die Möglichkeiten<br />

der bildgebenden Massenspektrometrie zu verfeinern, sie<br />

mit anderen Instrumenten der Lebensmittelanalytik zu kombinieren<br />

und sie auf bisher nicht untersuchte Inhaltsstoffe anzuwenden.<br />

www.uni-bayreuth.de<br />

Einsatz von Antibiotika besser erfassen und dauerhaft senken<br />

Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zur Änderung des<br />

Tierarzneimittelgesetzes beschlossen. Im Wesentlichen wird die<br />

Aktualisierung und Erweiterung des nationalen Antibiotika-Minimierungskonzepts<br />

implementiert, um den Einsatz von Antibiotika besser<br />

zu erfassen und dauerhaft zu senken: Das derzeit ausschließlich<br />

für den Bereich der Tiermast geltende Konzept soll künftig<br />

auch Betriebe mit Milchkühen, Jung- und Legehennen, Sauen mit<br />

Saugferkeln und mit Kälbern, die im Haltungsbetrieb geboren sind,<br />

in die nationalen Vorschriften zur Antibiotika-Minimierung einbeziehen.<br />

Die Behörden vor Ort sind künftig gesetzlich verpflichtet, Anordnungen<br />

und Maßnahmen zu treffen, wenn dies zur Verringerung<br />

des Antibiotikaeinsatzes in einem tierhaltenden Betrieb erforderlich<br />

ist. Mit dem Gesetzentwurf werden zudem Regelungen zur Durchführung<br />

von EU-Recht erlassen. Demnach müssen Mitgliedstaaten<br />

ab 2024 jährlich umfassende Daten zur Anwendung von Antibiotika<br />

bei Tieren an die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) übermitteln.<br />

www.bmel.de<br />

Aufbereitete Abwässer: Krankheitserreger auf Obst und Gemüse<br />

Bodennah wachsendes und roh konsumiertes Obst und Gemüse<br />

sollten in Deutschland nicht mit aufbereitetem Abwasser bewässert<br />

werden. Davon rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)<br />

vor allem im Hinblick auf krankmachende Viren und Parasiten ab,<br />

die über diesen Weg auf oder in die Pflanzen gelangen können.<br />

Für eine abschließende Risikobewertung ist die derzeitige Datenlage<br />

noch unzureichend. Belegt ist jedoch, dass bestimmte Viren<br />

und einzellige Parasiten (Protozoen) über rohes Obst und Gemüse<br />

Erkrankungen auslösen können. Diese Empfehlung gilt so lange,<br />

bis geeignete Aufbereitungsverfahren und Kontrollen sicherstellen<br />

können, dass im Bewässerungswasser keine Krankheitserreger<br />

enthalten sind. Pflanzen, deren roh verzehrbarer Anteil bodenfern<br />

wächst, zum Beispiel Weinstöcke und Obstbäume, können<br />

nach Ansicht des BfR mit aufbereitetem Abwasser der Güteklasse<br />

A oder B bewässert werden, sofern ein direkter Kontakt der roh<br />

verzehrbaren Anteile mit dem aufbereiteten Abwasser und dem<br />

bewässerten Boden ausgeschlossen wird.<br />

www.bfr.bund.de<br />

Neubeurteilung von Acetaldehyd als Aromastoff<br />

Die Senatskommission zur gesundheitlichen Bewertung von<br />

Lebensmitteln (SKLM) hat die aktuelle Datenlage zu Vorkommen,<br />

Aufnahmemengen und Krebsrisiko von Acetaldehyd als Aromastoff<br />

geprüft. Angesichts zahlreicher Datenlücken und den sich<br />

daraus ergebenden Unsicherheiten kommt die Kommission zu<br />

dem Schluss, dass Zweifel an der Sicherheit von Acetaldehyd<br />

als Aromastoff bestehen. Es gibt keine systematischen Daten zu<br />

Acetaldehydgehalten in Lebensmitteln. Anhand analytischer Daten<br />

kann nicht unterschieden werden, ob die gemessenen Gehalte in<br />

Lebensmitteln auf den Einsatz als Aromastoff, auf den Übergang<br />

aus Verpackungsmaterialien oder auf ein natürliches Vorkommen<br />

zurückzuführen sind. Auch anhand der Deklaration der Lebensmittel<br />

ist keine Abschätzung möglich, da Acetaldehyd unter die Zutat<br />

Aroma als Sammelbezeichnung fällt und nicht separat kennzeichnungspflichtig<br />

ist. Nach der SKLM sollte der gezielte Zusatz<br />

von Acetaldehyd als Aromastoff aus Gründen des vorsorgenden<br />

Verbraucherschutzes neu beurteilt werden.<br />

www.dfg.de<br />

BfR prüft gesundheitliche Wirkungen von Plastikpartikeln<br />

Als vergleichsweise geringes Risiko für die menschliche Gesundheit<br />

gilt nach derzeitigem Wissensstand Mikroplastik. Anders sieht es<br />

bei kleineren Partikeln aus, dem Submikro- und Nanoplastik. Das<br />

Forschungsteam des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)<br />

beschäftigte sich mit den Effekten auf Dünndarm- und Leberzellen.<br />

Es zeigte sich, dass mehr Partikel aufgenommen wurden, je kleiner<br />

die Teilchen waren. Auch die Art der Partikel spielte eine wichtige<br />

Rolle. Die Partikel im Submikrometerbereich konnten in größeren<br />

Mengen in Darm- und Leberzellen gemessen werden. Die Teilchen<br />

lagerten sich entweder direkt an den Zellmembranen an oder wurden<br />

in kleinen Bläschen aus Zellmembran eingeschlossen, einem<br />

als Endozytose bezeichneten Prozess. Es ist noch nicht geklärt,<br />

ob solche künstlichen Einschlüsse den normalen Stoffwechsel der<br />

Zelle stören können. Plastikteilchen könnten auch potentiell schädliche<br />

Substanzen an sich binden und diese in die Zelle einschleusen.<br />

Es kann noch nicht gesagt werden, ob die Laborversuche mit<br />

Zellkulturen auch für den Menschen gültig sind.<br />

www.bfr.bund.de<br />

28 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

hygieneorientierte baumassnahmen<br />

Anzeige<br />

Lebensmittelproduktion auf sicherem Grund<br />

Passgenaue Bodensysteme für eine tschechische Fleischerei<br />

Das tschechische Familienunternehmen<br />

Singer ließ 2020 seinen Unternehmenssitz<br />

in Lhotska erweitern. Unter anderem<br />

wurde das Areal des Fleischhändlers um<br />

neue Produktions- und Versandhallen<br />

vergrößert. Bei der Wahl eines geeigneten<br />

Bodensystems vertraute man der Expertise<br />

von Remmers.<br />

Aus Tradition gewachsen<br />

Im Jahr 1993 gründete Jaroslav Singer<br />

den Vorgänger des heute landesweit<br />

agierenden Fleischereibetriebes, SIMA<br />

Lhotska (Singer Maso). 2016 übernahmen<br />

Sohn David und dessen Frau Eva die<br />

Unternehmensführung und änderten den<br />

Namen des Unternehmens in „Řeznictví<br />

(Metzgerei) Singer sro“. In jenem Zeitraum<br />

wuchs die Belegschaft<br />

von drei auf<br />

30 Beschäftigte.<br />

Mit zunehmender<br />

Bekanntheit erweiterte<br />

sich auch das<br />

Produktsortiment<br />

des Unternehmens,<br />

welches<br />

inzwischen über<br />

80 Wurstwaren,<br />

Halbfabrikate<br />

und Spezialitäten<br />

umfasst. Um den<br />

anhaltenden Erfolg<br />

zu gewährleisten,<br />

erfolgten bereits<br />

2018 die ersten<br />

Ausbau- und Erweiterungsarbeiten<br />

des Firmengeländes.<br />

Aufgrund der rasanten Entwicklung<br />

des Unternehmens wurden bereits 2020<br />

Neubauten in Auftrag gegeben, um auch<br />

zukünftig eine reibungslose Produktion<br />

und Logistik zu sichern.<br />

Passgenau in die Produktion integriert.<br />

Spezielle Systeme<br />

für spezielle Beanspruchungen<br />

Täglich werden in der Produktion rund<br />

drei Tonnen Frischfleisch angeliefert,<br />

verarbeitet und wieder ausgeliefert.<br />

Diese Prozesse stellen erhebliche Belastungen<br />

für den Untergrund dar. Aus<br />

diesem Grund berücksichtigte man bei<br />

der Planung der neuen Produktions- und<br />

Versandbereiche die Verlegung eines<br />

widerstandsfähigen Bodens, der den täglichen<br />

Produktions- und Versandprozessen<br />

standhalten muss.<br />

Die Wahl fiel auf die zwei PU-Beton<br />

Bodensysteme von Remmers. Im Produktionsbereich<br />

ließ man den PU-Betonmörtel<br />

SC Floor CR 130 auftragen, während<br />

Der Mörtelbelag kann bedenkenlos in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.<br />

Versand, Umkleiden und Korridore<br />

die Fließbeschichtung SL Floor CR 80<br />

erhielten. Beide Systeme zeichnen sich<br />

durch eine hohe Beständigkeit gegenüber<br />

chemischen, thermischen sowie maschinellen<br />

Belastungen aus.<br />

Mike van Dijken, Leiter Produktmanagement<br />

Boden der Remmers GmbH, erklärt:<br />

„Die chemischen und vor allem thermischen<br />

Anforderungen in der Lebensmittelindustrie<br />

sind oftmals um ein Vielfaches<br />

höher als in einer klassischen Industrie, so<br />

dass hier PU-Betonsysteme wie die Remmers<br />

Crete PU-Beton-Beläge mit einer<br />

Beständigkeit von bis zu 130 °C eingesetzt<br />

werden sollten.“<br />

Der chemisch und thermisch belastbare<br />

sowie rutschbeständige Mörtelbelag<br />

SC Floor CR 130 hat sich bereits vielfach<br />

bewährt. In den Bereichen abseits der<br />

Fleischproduktion kam die chemisch und<br />

thermisch belastbare Fließbeschichtung<br />

SL Floor CR 80 zum<br />

Einsatz. Besonders im<br />

Versand ist das Unternehmen<br />

Singer auf einen<br />

stark belastbaren Untergrund<br />

angewiesen, da<br />

die fertigen Erzeugnisse<br />

dort täglich per Rollwagen<br />

transportiert und für<br />

den Versand verladen<br />

werden. Die Flächen<br />

wurden zunächst mit der<br />

PU-Beton Grundierung<br />

Crete TF 60 grundiert,<br />

gefolgt von der Fließschicht<br />

Crete SL 80. Bei<br />

Teilflächen, auf denen<br />

das Zeitfenster für die<br />

Installation des PU-Beton<br />

Belages kritisch war, kam<br />

Crete FP zum Einsatz.<br />

FP steht für Fast Primer und bedeutet,<br />

dass eine weitere Schicht bereits nach drei<br />

bis vier Stunden appliziert werden kann.<br />

Denn um lange Ausfallzeiten zu vermeiden,<br />

bietet Remmers mit seinem PU-Beton-Sortiment<br />

hochqualitative und schnell<br />

zu verarbeitende Lösungen an.<br />

Dank der widerstandsfähigen Remmers<br />

Bodensysteme sind die neuen Produktions-<br />

und Versandbereiche bei Singer für<br />

die täglichen Belastungen der nächsten<br />

Jahre gerüstet. Die Industrieböden erfüllen<br />

alle Belastungs- und <strong>Hygiene</strong>anforderungen<br />

der Lebensmittelproduktion.<br />

www.remmers.com<br />

29


erufskleidung<br />

4·22<br />

„Reparieren statt wegwerfen“<br />

Thomas Krause (DBL Böge) zu nachhaltiger Workwear<br />

Die Arbeitshose beim ersten<br />

kleinen Löchlein in die Tonne<br />

befördern? Es geht definitiv<br />

nachhaltiger. Damit der Träger<br />

möglichst lange von seinem<br />

Outfit profitiert, setzt die DBL<br />

– Deutsche Berufskleider-<br />

Leasing GmbH (Zirndorf) auf<br />

Qualität und Reparaturfreundlichkeit.<br />

Thomas Krause,<br />

Verkaufsleiter bei DBL Böge<br />

(Duisburg), einem regionalen<br />

Partner des DBL-Verbundes,<br />

erklärt, was dahintersteckt.<br />

Zum DBL Mietservice gehören neben regelmäßigem<br />

Wechsel verschmutzter Berufskleidung<br />

bei Bedarf auch Reparaturen. Foto: DBL<br />

Berufskleidung wird im Arbeitsalltag<br />

stark beansprucht.<br />

Wie wird daraus kein schnelllebiges<br />

Wegwerfprodukt?<br />

Krause: Mit unseren bewährten<br />

Prozessen ermöglichen<br />

wir den längstmöglichen<br />

Lebenszyklus von Berufskleidung.<br />

Und das steht bei den<br />

Kunden immer höher im Kurs<br />

– Stichwort Nachhaltigkeit. So<br />

gibt es in unserem Mietservice<br />

nach jedem Waschvorgang<br />

eine sorgfältige Qualitätskontrolle,<br />

bei der bei Bedarf auch<br />

Reparaturen durchgeführt<br />

werden. Zudem stehen mitunter<br />

vorbeugende Ausbesserungsarbeiten<br />

an. Dadurch<br />

kommt es oft gar nicht erst zu<br />

größeren Reparaturen. Und<br />

die Textil-Lebensdauer steigt.<br />

Was wird am schnellsten in<br />

Mitleidenschaft gezogen?<br />

Oft sind es ausgerissene<br />

Taschen oder besonders<br />

beanspruchte Kniepartien,<br />

deren Stoff trotz Verstärkung<br />

Verschleißspuren vorweist. Ein<br />

Klassiker sind auch Knöpfe,<br />

die verloren gehen, oder ein<br />

Reißverschluss, der hakt.<br />

An welcher Stelle setzt die<br />

Reparaturfreundlichkeit im<br />

Mietkonzept ein?<br />

Es beginnt schon in der<br />

Produktion der hochwertigen<br />

Berufskleidung. Die Konfektionäre,<br />

mit denen wir zusammenarbeiten,<br />

verwenden z.B.<br />

eine sehr reparaturfreundliche<br />

Nähtechnik. Weil somit manuelle<br />

Arbeiten schnell und<br />

einfach durchgeführt werden<br />

können – auch bei eher komplizierten<br />

Angelegenheiten wie<br />

dem Reißverschluss. Genau<br />

das zahlt sich in der Praxis<br />

aus. Reparierte Kleidung ist<br />

so längst kein Makel<br />

mehr – wenn die<br />

Reparatur denn gut<br />

gemacht ist!<br />

Setzen Sie auf geschultes<br />

Fachpersonal<br />

für Reparaturen?<br />

Genau. Im DBL<br />

Mietservice kommen<br />

bestens ausgebildete<br />

bzw. speziell geschulte<br />

Änderungsschneider<br />

zum Einsatz,<br />

die für eine fachgerechte<br />

Ausbesserung und Reparatur<br />

sorgen. Z.B. wird ein Riss in<br />

einer Bundhose hier umgehend<br />

fachgerecht repariert –<br />

bei unsachgemäßer Reparatur<br />

könnte sie an der Flickstelle<br />

eventuell sonst schnell wieder<br />

aufreißen. Das alles führen<br />

unsere Mitarbeiter mit Originalmaterialien<br />

– also Garn,<br />

Knöpfen, Reißverschlüssen<br />

– unter Berücksichtigung der<br />

Verarbeitungsweisen des Konfektionärs<br />

durch. Nur so kann<br />

die Qualität und langfristige<br />

Haltbarkeit der Berufskleidung<br />

sichergestellt werden.<br />

www.dbl.de<br />

„Beratung statt Online-Shop“<br />

Martina Pühl-Bennewitz (acp) legt Fokus auf Qualität<br />

acp collection (München), Anbieter<br />

von Berufsbekleidung<br />

u.a. für die Lebensmittelbranche<br />

und Gastronomie, präsentiert<br />

sich neu, zeitgemäß und<br />

mit Fokus auf Qualität der<br />

Hardware, umfassende Beratung,<br />

Erfahrung, Know-how.<br />

Auf einen Online-<br />

Shop verzichtet<br />

man. Geschäftsführerin<br />

Martina<br />

Pühl-Bennewitz<br />

erklärt, warum.<br />

Warum bietet acp<br />

collection keinen<br />

Online-Shop?<br />

Pühl-Bennewitz:<br />

Wir haben uns<br />

die Entscheidung<br />

dagegen nicht<br />

leicht gemacht.<br />

Aber ein Online-<br />

Shop kann die<br />

individuelle Beratung,<br />

wie sie für Berufskleidung<br />

nötig ist, nicht leisten.<br />

Ein Beispiel: 100 % Baumwolle<br />

ist nicht gleich 100 %<br />

Baumwolle. Die Feinheiten<br />

zwischen unterschiedlichen<br />

Grammaturen und lang- und<br />

kurzstapliger, garngefärbter<br />

oder stückgefärbter Baumwolle<br />

kennen unsere Kunden<br />

nicht. Das würde auch<br />

viel zu weit führen. Andere<br />

Beispiele: Will der Kunde ein<br />

Produkt, das nur bei einem<br />

einzigen Event getragen wird<br />

oder wird die Kleidung täglich<br />

beansprucht? Wer wäscht<br />

sie? Welche Schuhe werden<br />

zum Outfit getragen? Das sind<br />

wichtige Aspekte, die wir im<br />

Vorfeld klären. Dann bieten<br />

wir eine Auswahl mit verschiedenen<br />

Optionen an – in der<br />

gewünschten Preiskategorie.<br />

Und der Kunde entscheidet.<br />

Für Modelle aus unserer eigenen<br />

Kollektion bietet sich ein<br />

Online-Shop ohnehin nicht an,<br />

weil wir diese Modelle selbst<br />

produzieren und deshalb individuell<br />

anpassen können, z.B.<br />

Moderne Hemden und<br />

Schürzen für Küche und<br />

Gastro. Foto: ACP/Jaeger<br />

bei der Stoff- und Farbauswahl,<br />

kleinen Änderungen<br />

gegenüber dem Schnitt usw.<br />

Inwiefern ist die Beratung für<br />

Berufsbekleidung wichtiger<br />

als für private Anlässe?<br />

Privat trage ich meine Bluse<br />

vielleicht einmal<br />

die Woche. Berufsbekleidung<br />

wird<br />

täglich getragen<br />

und ganz anders<br />

beansprucht:<br />

Ich bewege mich<br />

mehr, an bestimmten<br />

Stellen<br />

scheuert der Stoff<br />

schneller, sie muss<br />

viel öfter gewaschen<br />

werden.<br />

Speziell Corporate<br />

Fashion muss gut<br />

aussehen, modern<br />

sein, vielen<br />

Figuren passen,<br />

möglichst lange halten ...<br />

Dazu ist Beratung wichtig –<br />

hier bringen wir unser jahrelanges<br />

Know-how ein. Dabei<br />

können gute Lösungen auch<br />

preiswert sein. Nicht immer ist<br />

das Teuerste das Beste. Aber<br />

man muss wissen, wofür und<br />

wogegen man sich entscheidet<br />

und warum.<br />

Wie funktioniert die Beratung?<br />

Bei größeren Projekten ist es<br />

uns natürlich am liebsten,<br />

wenn Kunden zum ersten<br />

Termin in unseren Showroom<br />

kommt. Hier können wir mit<br />

vielen anfassbaren Mustern<br />

eine optimale Palette an<br />

Möglichkeiten und Ideen aufzeigen.<br />

Wir können uns aber<br />

auch telefonisch sehr gut austauschen<br />

und eine Auswahl<br />

an Mustern schicken ... wir<br />

verkaufen schließlich international.<br />

Intensive Beratung ist<br />

ein unfassbarer Vorteil. Damit<br />

erspart sich der Kunde ganz,<br />

ganz viel – nämlich Misskäufe.<br />

www.acpcollection.com<br />

30 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

porträt<br />

Motto: Leitungswasser statt Putzmittel<br />

Fritz Pattis (Medeco Cleantec) will Reinigungsbranche vom Green Cleaning überzeugen<br />

Leitungswasser statt Putzmittel: Seit 2012 denkt Fritz Pattis, Bergbauernsohn, Erfinder und Gründer der Medeco Cleantec<br />

GmbH, das Thema <strong>Hygiene</strong> völlig neu. Mittlerweile wird die von ihm entwickelte „Green Cleaning Methode“, basierend auf<br />

190 °C heißem Microtrockendampf, weltweit von Kunden angewendet. Kürzlich wurde der Salzburger Unternehmer für den<br />

„Großen Preis des Mittelstands“ in Deutschland nominiert und er präsentierte sein zweites Buch „Chemie – Nein Danke“.<br />

1988 hatte Fritz Pattis (23), ein<br />

gelernter Hotelkaufmann und<br />

Vater eines kleinen Jungen,<br />

ein Problem. Sein Sohn war<br />

allergisch auf Hausstaubmilben<br />

und reagierte empfindsam<br />

auf Reinigungsmittel aller Art.<br />

Der auf einem Salzburger<br />

Bergbauernhof auf 1200 m<br />

Seehöhe aufgewachsene Pattis<br />

recherchierte nach alternativen<br />

Reinigungsmethoden und wurde<br />

in der Großindustrie fündig.<br />

Dort verrichteten große, klobige<br />

Geräte mit sehr heißem Microtrockendampf<br />

ihre Arbeit.<br />

Das Prinzip: Da die heißen<br />

Wasserteilchen im Microtrockendampf<br />

so klein sind, dass<br />

sie keine Oberflächenspannung<br />

mehr aufweisen,<br />

können sie<br />

– anders als bei<br />

herkömmlichen<br />

Dampfreinigern<br />

mit hohem<br />

Wasseranteil<br />

– selbst in<br />

kleinste Poren<br />

eindringen<br />

und so auch<br />

hartnäckigen<br />

Schmutz entfernen.<br />

Zudem<br />

sorgt die hohe<br />

Temperatur<br />

von mehr als<br />

190 °C für eine<br />

thermische<br />

Desinfektion, da sie alle Keime<br />

ab 90 Grad zerstört. „Die<br />

Eigenschaften von Microtrockendampf<br />

waren wie eine<br />

Der Micro Cleaner mit Microtrockendampf-Technologie<br />

löst auch<br />

hartnäckigen Schmutz.<br />

Offenbarung für mich und die<br />

perfekte Lösung für meinen<br />

Sohn. Eine Methode, die ohne<br />

Gesundheitsgefährdung Hausstaubmilben<br />

entfernt und auf<br />

allen Oberflächen, vom eingebrannten<br />

Grillrost über Vorhänge<br />

bis zur Bettwäsche, für<br />

<strong>Hygiene</strong> und Sauberkeit sorgt,<br />

hat mich begeistert“, so Pattis.<br />

„Micro Cleaner“ im Fokus<br />

2012 gründete Pattis die Medeco<br />

Cleantec GmbH und entwickelte<br />

die „Green Cleaning“-<br />

Methode. Herzstück seiner<br />

Erfindung ist der „Micro Cleaner“<br />

mit Microtrockendampf-<br />

Technologie. Dabei wird Wasser<br />

in einem speziellen Kessel<br />

aufgeheizt und<br />

unter 9 Bar ein<br />

Dampf mit 5 %<br />

Wasseranteil<br />

erzeugt. Pattis:<br />

„Dieser Dampf<br />

löst auch den<br />

hartnäckigsten<br />

Schmutz aus<br />

den Poren,<br />

trocknet<br />

schnell ab und<br />

desinfiziert die<br />

Oberflächen<br />

thermisch.“<br />

Einsatzgebiete<br />

sind<br />

neben Hotels,<br />

Restaurants<br />

und Catering die Gesundheitsbranche<br />

(Pflege, Krankenhaus,<br />

Arztpraxen), Supermärkte, der<br />

Einzelhandel u.v.m.<br />

Mit Wasserdampf zu mehr <strong>Hygiene</strong>: Fritz Pattis<br />

ist überzeugt. Fotos: Medeco Cleantec<br />

Seit 2016 werden die Medeco-<br />

Cleantec-Geräte in Rosenheim<br />

entwickelt und über 70 Selbstständigen<br />

und Vertragshändlern<br />

von Velden bis Dubai vertrieben.<br />

U.a. setzen Verkehrsbetriebe,<br />

Hotels, Supermärkte und<br />

Kliniken auf das nachhaltige<br />

Konzept. Pattis: „Unsere größte<br />

Hürde war es, Menschen davon<br />

zu überzeugen, ihre jahrelangen<br />

Gewohnheiten abzulegen.“<br />

Dass nämlich Wasser ausreicht,<br />

um auf höherem hygienischem<br />

Niveau als mit herkömmlichen<br />

Putzmitteln zu reinigen. Die<br />

Wirksamkeit belegt der Bundesverband<br />

der Lebensmittelkontrolleure<br />

Deutschlands (BVLK)<br />

mit einem Gütesigel und auch<br />

GreenSign, die führende Nachhaltigkeits-Zertifizierung<br />

für die<br />

Hotellerie in Europa, empfiehlt<br />

den Einsatz der „Micro<br />

Cleaner“.<br />

Seit 1994 schreibt die<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

in Leipzig den Wettbewerb<br />

„Großer Preis des<br />

Mittelstandes“ aus. Die<br />

Auswahl der Preisträger<br />

und Finalisten treffen<br />

zwölf Regionaljurys<br />

und eine Abschlussjury<br />

(Preisverleihung: am<br />

22. Ok tober in Bonn).<br />

Das Jahresmotto <strong>2022</strong><br />

lautet „Zu neuen<br />

Horizonten“. Unter den<br />

Nominierten ist auch<br />

Fritz Pattis mit der Firma<br />

Medeco Cleantec GmbH.<br />

Putzen ohne Chemie<br />

Wie Pattis das Thema Umweltschutz<br />

verinnerlicht hat, zeigt<br />

auch das zweite Buch des<br />

Unternehmers. Unter dem Titel<br />

„Chemie – Nein Danke“ räumt<br />

er mit überholtem Wissen über<br />

das Putzen auf und liefert mit<br />

Fachleuten aus unterschiedlichen<br />

Branchen Antworten<br />

und Anwendungsbeispiele, wie<br />

man nachhaltig und hygienisch<br />

reinigt. Erhältlich ist das Buch<br />

(Preis: 24,90 Euro) u.a. auf:<br />

www.fritzpattis.de<br />

Medeco Cleantec GmbH<br />

Georg-Aicher-Straße 1<br />

D-83026 Rosenheim<br />

www.medeco-cleantec.de<br />

31


praxis<br />

4·22<br />

Jan Martijn<br />

Technologie als Schlüssel zur Reinigung<br />

Clean is Changing, Teil 2: Innovationen für effiziente und nachhaltige <strong>Hygiene</strong>konzepte<br />

Der Bedarf an häufiger und hygienischer Reinigung ist in den letzten Jahren massiv gestiegen – und im Zuge der COVID-<br />

19-Pandemie verstärkt sich dieser Trend noch einmal deutlich. Wie bereits in Teil 1 der Expertenserie „Clean is Changing“<br />

(<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong> 03/22) erläutert, gelten mittlerweile in vielen Branchen Reinigungsstandards, wie man sie früher nur aus<br />

dem Gesundheitssektor kannte. Diesen neuen Umfang der Reinigung definiert Produktmanager Jan Martijn vom Reinigungsgerätehersteller<br />

Nilfisk (Bellenberg) als erste „Dimension der Reinigung“. Wie man den gestiegenen Anforderungen<br />

wirksam begegnen kann, zeigt sich nach seinen Angaben in der zweiten Dimension der Reinigung, der „technologieunterstützten<br />

Reinigung“. Konkret ist hiermit der Einsatz innovativer Geräte und technischer Lösungen gemeint.<br />

Aufgrund des immer höheren<br />

Aufwands für gründliche<br />

Reinigung und Desinfektion bei<br />

gleichzeitigem Personalmangel<br />

werden hochgradig effiziente<br />

Reinigungsmaschinen immer<br />

relevanter. Doch moderne<br />

Technologie bietet mehr als<br />

ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit.<br />

Effektive, sichere und<br />

nachhaltige <strong>Hygiene</strong>konzepte<br />

sind ohne zeitgemäßes Equipment<br />

nicht mehr denkbar.<br />

Hinter dem Begriff „Technologieunterstützte<br />

Reinigung“<br />

verbergen sich diverse Facetten<br />

der Innovation. Bei den Technologien,<br />

die Reinigungsprofis fit<br />

für die Zukunft machen, handelt<br />

es sich u.a. um autonome Reinigungslösungen,<br />

die mit Desinfektionseinheiten<br />

aus gerüs tet<br />

werden können, leistungsstarke<br />

Dampfreiniger, intelligente<br />

Systeme zur Dosierung der<br />

Reinigungsflotte und digitale<br />

Flottenmanagementlösungen.<br />

Effizient & sicher: autonome<br />

Bodenreinigungsmaschinen<br />

Vom selbstfahrenden Auto bis<br />

hin zum Staubsaugerroboter:<br />

Automatisierung ist längst<br />

allgegenwärtig. Auch im Bereich<br />

der professionellen Gebäudereinigung<br />

ist das Thema relevanter<br />

denn je. Die Vorteile der innovativen<br />

Maschinen liegen auf<br />

der Hand: Da sie weitestgehend<br />

selbstständig arbeiten, sparen<br />

Jan Martijn<br />

Produktmanagement bei der<br />

Nilfisk GmbH in Bellenberg<br />

sie dem Reinigungspersonal viel<br />

Zeit, die in Aufgaben, die eine<br />

menschliche Interaktion erfordern,<br />

investiert werden kann.<br />

Einmal programmiert, können<br />

so selbst große Flächen ohne<br />

Mehraufwand gereinigt werden.<br />

Zudem sind autonome Scheuersaugmaschinen<br />

und Co. äußerst<br />

gründlich und zuverlässig. Auch<br />

bei häufigen Reinigungsdurchläufen<br />

und außerhalb üblicher<br />

Arbeitszeiten erreicht z.B. die<br />

autonome Scheuersaugmaschine<br />

Liberty SC50 von Nilfisk<br />

einen konstanten Abdeckungsgrad<br />

von 98-99,5 % der zu<br />

reinigenden Fläche. So bilden<br />

die Geräte den gestiegenen<br />

Reinigungsbedarf ohne zusätzliches<br />

Personal ab – in Zeiten<br />

gravierenden Arbeitskräftemangels<br />

ein entscheidender Vorteil.<br />

Autonome Reinigungslösungen<br />

bestechen jedoch nicht nur<br />

durch Effizienz. Modernste Sensor-<br />

und Robotertechnik erlaubt<br />

den Geräten, ihre Reinigungsaufgaben<br />

auch während der<br />

Öffnungs- und Arbeitszeiten in<br />

hochfrequentierten Bereichen<br />

zu erfüllen. Hierzu muss kein<br />

Mitarbeiter unterstützend eingreifen.<br />

So wird gründlich, sichtbar<br />

und transparent gearbeitet,<br />

ohne dass sich das Personal<br />

einem unnötigen Infektionsrisiko<br />

aussetzt. Von den autonomen<br />

Bodenreinigungsmaschinen<br />

selbst geht dabei keine Gefahr<br />

aus. Modelle wie die Liberty<br />

SC50 und die Liberty SC60 von<br />

Nilfisk sind mit neuester Hardund<br />

Software ausgestattet und<br />

erfüllen strenge Sicherheitsstandards.<br />

Die unabhängige Zertifizierung<br />

nach dem CSA/ANSI<br />

C22.2 Nr. 336-17-Standard des<br />

American National Standards<br />

Institute (ANSI) und der Canadian<br />

Standards Association (CSA)<br />

bescheinigt etwa der SC50<br />

und SC60, dass die Maschinen<br />

menschliche Hindernisse in<br />

ihrer Umgebung verlässlich<br />

erkennen und nicht gefährden.<br />

So wird ein sicherer Einsatz in<br />

jeder Situation garantiert.<br />

Chemie oder UV-Licht:<br />

Desinfektionsmodule<br />

Sicherheit ist auch das entscheidende<br />

Stichwort bei der<br />

Desinfektion von Bodenflächen.<br />

Da Erreger wie das SARS-CoV-<br />

2-Virus hier längere Zeit überleben<br />

und durch Schuhwerk,<br />

Rollwagen oder kontaminierte<br />

Kleidung verschleppt werden<br />

können, muss die Reinigung<br />

keimfreie Ergebnisse liefern –<br />

aber auch optisch überzeugen.<br />

Je größer der zu desinfizierende<br />

Bereich, desto mühseliger<br />

und langwieriger gestaltet sich<br />

diese Aufgabe jedoch. Abhilfe<br />

schafft die sogenannte maschinelle<br />

Hochfrequenzreinigung<br />

inklusive Desinfektion. Zum<br />

Einsatz kommen verschiedene<br />

Desinfektionsmodule, die als<br />

optionale Anbaugeräte für<br />

Scheuersaugmaschinen flexibel<br />

32 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

praxis<br />

und kostenattraktiv eingesetzt<br />

werden können. Nilfisk hat<br />

hier verschiedene Anbautypen:<br />

Desinfektionseinheiten, die mit<br />

chemischen Lösungen arbeiten,<br />

und solche, die auf die Wirkung<br />

von UV-C-Licht setzen. Erstere<br />

tragen Chemikalien über eine<br />

spezielle Vertropfungseinheit auf<br />

den Boden auf, ohne gesundheitsschädliche<br />

Aerosole zu<br />

erzeugen. Ein festinstallierter<br />

Mopp verteilt die Lösung gleichmäßig<br />

und flächendeckend. So<br />

wird ein hohes Maß an<br />

<strong>Hygiene</strong> sowie Sicherheit<br />

gewährleistet.<br />

Desinfektionsmodule,<br />

die Viren und Bakterien<br />

mit UV-C-Licht deaktivieren,<br />

kommen hingegen<br />

völlig ohne Chemie<br />

aus. Sie bestrahlen die<br />

Bodenfläche mit extrem<br />

kurzwelligem – und deshalb<br />

für das menschliche<br />

Auge unsichtbarem<br />

– ultraviolettem<br />

Licht, das das Erbgut<br />

der Erreger beschädigt<br />

und diese somit abtötet.<br />

Die Anbringung knapp über<br />

dem Boden stellt sicher, dass<br />

hiervon kein Risiko für Personen<br />

in der Nähe ausgeht.<br />

Kraftvoll und nachhaltig:<br />

Dampfreiniger<br />

Ebenfalls ohne Chemie kommen<br />

Dampfreiniger aus. Sie bekämpfen<br />

hartnäckigen Schmutz und<br />

Keime mithilfe hoher Temperaturen.<br />

Das Wirkprinzip ist denkbar<br />

einfach: Der heiße Wasserdampf<br />

löst Verschmutzungen,<br />

Viren und Bakterien und tötet<br />

diese teilweise ab. Verschiedene<br />

Studien belegen die hohe<br />

Effektivität der Methode, bei der<br />

bis zu 99,999 % aller Mikroben<br />

zerstört werden.<br />

Geräte mit integrierter Absaugung,<br />

wie das Modell Nilfisk<br />

SV8000, sind außerdem in der<br />

Lage, die Schmutzflotte von<br />

Oberflächen abzusaugen, um<br />

diese anschließend über einen<br />

separaten Schmutzwassertank<br />

kontaminationsfrei entsorgen<br />

zu können. So lassen sich<br />

unterschiedlichste Oberflächen<br />

effizient reinigen und desinfizieren<br />

– von Fliesen und Fugen im<br />

Sanitärbereich bis hin zu Polstern<br />

in Aufenthaltsbereichen.<br />

Neben ihrer großen Wirksamkeit<br />

überzeugen Dampfreiniger<br />

zudem mit komfortabler<br />

Handhabung und nachhaltigem<br />

Betrieb. Mithilfe der Absaugung<br />

und hohen Temperatur<br />

des Dampfs sind desinfizierte<br />

Oberflächen bereits nach wenigen<br />

Minuten wieder trocken.<br />

Selbst mehrere Reinigungszyklen<br />

pro Tag werden nicht zum<br />

Störfaktor. Da hierbei deutlich<br />

weniger Wasser als bei anderen<br />

Methoden und oftmals keine<br />

Chemikalien eingesetzt werden,<br />

gehören Dampfreiniger zu den<br />

sparsamsten und umweltschonendsten<br />

Reinigungsgeräten.<br />

Intelligent und sparsam:<br />

automatische Dosiersysteme<br />

Neben dem gestiegenen <strong>Hygiene</strong>bedürfnis<br />

hat in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung auch das<br />

Thema Nachhaltigkeit heute<br />

eine hohe Relevanz. Dieses<br />

Bewusstsein in Kombination<br />

mit dem Wunsch nach maximal<br />

wirtschaftlichem Arbeiten war<br />

ausschlaggebend für die Entwicklung<br />

sparsamer, automatisierter<br />

Reinigungsmittel- und<br />

Wasserdosiersysteme.<br />

Die innovativen Lösungen<br />

von Nilfisk optimieren den<br />

Verbrauch der Maschine<br />

besonders intelligent. Im Zuge<br />

dessen gehört das optionale<br />

Reinigungsmittel-Mischsysteme<br />

„Ecoflex“ zu den modernsten<br />

Entwicklungen in diesem<br />

Autonom arbeitende Reinigungsgeräte (im Bild die Scheuersaugmaschine LIBERTY<br />

SC50 von Nilfisk) können Tag und Nacht in Produktions- und Lagerbereichen im Einsatz<br />

sein und sparen dank Programmierung Zeit und Reinigungsmittel. Fotos: Nilfisk<br />

Bereich. Das patentierte System<br />

wird in die Bodenreinigungsmaschinen<br />

integriert und erlaubt<br />

dem Anwender, bis zu 50 %<br />

Wasser, bis zu 35 % Chemie<br />

und bis zu 20 % Arbeitszeit auf<br />

Knopfdruck einzusparen.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt ist<br />

der „richtige“ Wasserdurchfluss.<br />

Hier sorgt die Technologie<br />

„SmartFlow“ für eine automatische,<br />

geschwindigkeitsabhängige<br />

Flottendosierung. Das<br />

Prinzip: Tritt der Anwender auf<br />

die Bremse, verkleinert sich<br />

der Durchmesser des wasserzuführenden<br />

Ventils – geht er<br />

hingegen aufs Gas, weitet sich<br />

das Ventil und der Wasserauftrag<br />

steigt. Auf diese Weise ist<br />

die aufgebrachte Wassermenge<br />

pro Quadratmeter stets gleich<br />

und der Anwender erreicht das<br />

bestmögliche Reinigungsergebnis<br />

mit minimalem Verbrauch.<br />

Übersichtlich & umfassend:<br />

digitales Flottenmanagement<br />

Mehr Nachhaltigkeit und<br />

Effizienz lassen sich nicht nur<br />

mit neuem, technologischem<br />

Equipment erreichen. Software-<br />

Lösungen bieten ebenfalls viele<br />

Möglichkeiten, Arbeitsabläufe<br />

in der Reinigung zu verbessern.<br />

Ein Beispiel: Moderne<br />

Flottenmanagement-Plattformen<br />

erlauben Reinigungsprofis,<br />

jederzeit den Überblick über<br />

ihre Geräte zu behalten und<br />

diese so wirksam wie möglich<br />

einzusetzen. Unzählige Leistungsdaten<br />

und Informationen<br />

über die vernetzten Maschinen<br />

werden hierzu übersichtlich zusammengeführt<br />

und intelligent<br />

ausgewertet, um den Nutzer zu<br />

einer tiefgreifenden Prozessoptimierung<br />

zu befähigen.<br />

Selbstverständlich handelt es<br />

sich bei den hier vorgestellten<br />

Technologien nur um einen<br />

Ausschnitt dessen, was Reinigungsprofis<br />

mittlerweile zur<br />

Verfügung steht. Man könnte an<br />

dieser Stelle z.B. noch auf die<br />

hohe Reinigungs- und Desinfektionsleistung<br />

von Heißwasser-<br />

Hochdruckreinigern eingehen.<br />

Ebenso spielen Angebote für virtuelle<br />

Service-Besuche hinsichtlich<br />

der Infektionseindämmung<br />

eine immer größere Rolle. Alle<br />

diese Technologien und Maßnahmen<br />

tragen dazu bei, dem<br />

neuen Umfang der Reinigung<br />

und dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis<br />

von Firmen wie<br />

Kunden gerecht zu werden.<br />

In den Teilen 3 und 4 der Expertenserie<br />

wird Wissenswertes<br />

zu zwei weiteren Dimensionen<br />

der Reinigung vermittelt: Transparenz<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

Nilfisk GmbH<br />

Guido-Oberdorfer-Straße 2-10<br />

D-89287 Bellenberg<br />

www.nilfisk.de<br />

33


praxis<br />

4·22<br />

„Zentrale Anforderung am Band ist <strong>Hygiene</strong>“<br />

Harry Schiminski (Flexco) über neue Abstreifer/Pressen in der Lebensmittelverarbeitung<br />

Flexco Europe (Rosenfeld), Spezialist für mechanische Transportbandverbindungssysteme, sicherheitsrelevante Bandübergänge,<br />

Bandführungssysteme und Zubehör für Transportbänder, stellte auf der Anuga FoodTec in Köln sein Portfolio für die<br />

Lebensmittelindustrie vor. Darunter waren u.a. neue Abstreifer für Förderbandanlagen, um die hohen <strong>Hygiene</strong>standards der<br />

Branche zu sichern. Was diese auszeichnet und warum Messen so wichtig sind, erklärt Produkt-Manager Harry Schiminski.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Herr Schiminski,<br />

Flexco Europe stellte<br />

das erste Mal auf der Anuga<br />

FoodTec aus. Wie wichtig ist die<br />

Messe für Sie, und was war der<br />

Auslöser für die Teilnahme?<br />

Harry Schiminski: Die Anuga<br />

FoodTec ist international<br />

der wichtigste Branchentreff<br />

der Nahrungsmittelindustrie.<br />

Das Messe-Konzept umfasst<br />

alle Prozessschritte von der<br />

Verarbeitung der Rohstoffe<br />

bis zum fertigen Produkt.<br />

Bei anhaftender Verschmutzung besteht die Gefahr, dass<br />

Lebensmittelprodukte kontaminiert werden oder es durch<br />

aufwendige Reinigung zu langen Stillständen kommt.<br />

Also Prozessschritte, in denen<br />

Transportbänder eine elementare<br />

Rolle spielen. Das ist für<br />

uns besonders interessant, da<br />

wir Lösungen entwickeln, mit<br />

denen Hersteller effizienter und<br />

vor allem sicherer damit arbeiten<br />

können, gerade in Bezug<br />

auf die strengen <strong>Hygiene</strong>vorschriften.<br />

In Köln konnten wir<br />

unsere Produkte der passenden<br />

Zielgruppe im direkten Kontakt<br />

vorstellen.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Sie stellten einen<br />

Kopf- und einen Sekundärabstreifer<br />

für Transportbänder<br />

vor, die in der Nahrungsmittelindustrie<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Wie stark ist die Nachfrage nach<br />

diesen Lösungen?<br />

Harry Schiminski: Eine Förderbandanlage<br />

in der Lebensmittelherstellung<br />

muss absolut sauber<br />

und frei von Rücktrag sein,<br />

also von Materialien, die an<br />

der Rücklaufseite des Förderbands<br />

haften bleiben. Zentrale<br />

Anforderungen<br />

für die<br />

Hersteller ist<br />

eine effiziente<br />

Reinigung<br />

der Produktionsanlagen<br />

und damit<br />

die <strong>Hygiene</strong>.<br />

Mit unserem<br />

Kopfabstreifer<br />

der Baureihe<br />

FGP und<br />

unserem<br />

Sekundärabstreifer<br />

FGS<br />

können Betreiber die hohen<br />

<strong>Hygiene</strong>-Vorgaben der Lebensmittelbranche<br />

erfüllen und langfristig<br />

deutlich Kosten sparen.<br />

Schließlich steckt hinter diesen<br />

Lösungen jede Menge Knowhow.<br />

So muss der Anpressdruck<br />

optimal sein, um eine maximale<br />

Reinigungswirkung zu erreichen.<br />

Gleichzeitig dürfen sie<br />

die Bänder und Bandverbinder<br />

nicht beschädigen. Zudem<br />

sollen sie sich einfach tauschen<br />

Harry<br />

Schiminski<br />

Produkt-<br />

Manager bei<br />

Flexco Europe<br />

in Rosenfeld<br />

lassen, um lange Stillstände<br />

zu vermeiden. Dies erkennen<br />

immer mehr Hersteller in dieser<br />

Branche. Damit steigt die Nachfrage<br />

deutlich.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Können Sie<br />

typische Anwendungen nennen,<br />

bei denen diese sich besonders<br />

eignen?<br />

Harry Schiminski: Der Kopfabstreifer<br />

der Baureihe FGP und<br />

unser Sekundärabstreifer FGS<br />

eignen sich insbesondere in der<br />

Fisch- und Fleischverarbeitung.<br />

Also Bereiche, in<br />

denen besonders<br />

auf <strong>Hygiene</strong> geachtet<br />

wird, denn gerade<br />

auf rohem Fleisch<br />

und Fisch können<br />

sich Erreger schnell<br />

verbreiten. Unsere<br />

Abstreifer erfüllen<br />

zudem die Standards<br />

der Backindustrie für<br />

Gebäck oder auch Teigwaren.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Ein weiteres<br />

Thema auf der Messe war<br />

die Presse Novitool Amigo.<br />

Der Service-Techniker kann<br />

damit thermoplastische Bänder<br />

schnell und einfach verbinden.<br />

Wie profitiert der Betreiber?<br />

Harry Schiminski: Ganz klar<br />

durch einen Zeitvorteil. Der<br />

Service-Mitarbeiter kann mit<br />

dieser Presse monolithische<br />

Bänder aus Polyurethan einfach<br />

in wenigen Minuten verbinden<br />

– ohne diese von der Anlage<br />

nehmen zu müssen. Über einen<br />

geregelten Schweißprozess erzeugt<br />

er dann eine kontrollierte<br />

und gleichmäßige Verbindung.<br />

<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Waren Sie froh,<br />

nach zwei von Corona geprägten<br />

Jahren mit nur wenigen<br />

Messen wieder vor Ort zu sein?<br />

Harry Schiminski: Die Messe<br />

war wirklich wichtig, aber nicht<br />

nur für uns. Der direkte Kontakt<br />

ist durch nichts zu ersetzen.<br />

Hier pflegen wir den Kontakt zu<br />

Partnern und Endkunden. Und<br />

Messen bieten die Gelegenheit,<br />

Der Bandabstreifer soll helfen, Produktverluste<br />

und Wartungsaufwände minimieren. Fotos: Flexco<br />

potentiellen Neukunden, die<br />

ihre Förderbandanlagen produktiver<br />

gestalten wollen, unsere<br />

Lösungen näherzubringen.<br />

Flexco Europe GmbH<br />

Maybachstraße 9<br />

D-72348 Rosenfeld<br />

www.flexco.com<br />

34 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

praxis<br />

Welche Stoffe müssen deklariert werden?<br />

LMIV gibt Regeln für Lebensmittelhersteller vor – TÜV-Übersicht von Aceton bis Lipase<br />

Verbraucher sind oft verunsichert, was auf Verpackungen von Lebensmitteln deklariert werden muss. Für Lebensmittelhersteller<br />

gibt es hier strenge gesetzliche Regeln, zudem gibt es einige Sonderfälle. Die Lebensmittelinformations-Verordnung<br />

(LMIV) legt einheitlich für ganz Europa fest, welche Informationen auf Lebensmitteln deklariert werden müssen. Denn<br />

jegliche Irreführung und Täuschung soll verhindert werden. Die Verordnung gilt für verpackte Lebensmittel ebenso wie den<br />

offenen Verkauf. Damit Verbraucher eine klare Informationsgrundlage beim Einkauf haben, müssen viele Angaben ausgewiesen<br />

werden – der TÜV SÜD informiert, welche Kennzeichnungselemente auf Lebensmitteln zwingend vorgegeben sind.<br />

Die Basisinformationen<br />

Hersteller müssen bestimmte<br />

Basisinformationen nennen, die<br />

über die rechtlich vorgeschriebene<br />

oder verkehrsübliche<br />

Bezeichnung des Lebensmittels<br />

hinausgehen, etwa die Nettomenge,<br />

das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

sowie Name und Anschrift<br />

des Unternehmens.<br />

Zudem ist vorgeschrieben,<br />

bestimmte Nährstoffe (z.B. Fett,<br />

Salz), bestimmte Allergene (z.B.<br />

Erdnüsse, Fisch, Milch, Laktose<br />

oder Soja) und die verwendeten<br />

Zusatzstoffe zu deklarieren. Die<br />

für jedes Lebensmittel verbindliche<br />

Zutatenliste unterliegt genau<br />

definierten Anforderungen.<br />

Wie Zusatzstoffe zu deklarieren<br />

sind, gibt die Zusatzstoffzulassungs-Verordnung<br />

vor. Aktuell<br />

sind in Europa über 300 Zusatzstoffe<br />

zugelassen. Unterschiedliche<br />

Institutionen müssen sie<br />

als gesundheitlich unbedenklich<br />

einstufen, bevor sie zugelassen<br />

werden. Zusatzstoffe tragen<br />

eine E-Nummer (z.B. E322)<br />

und dürfen alternativ namentlich<br />

angegeben werden (z.B.<br />

Emulgator: Lecithin).<br />

Sonderfall Hilfsstoffe<br />

Technologische Hilfsstoffe<br />

(Auswahl siehe Tabelle) werden<br />

eingesetzt, um eine effiziente<br />

Be- und Verarbeitung (wie z.B.<br />

maschinelles Kneten) oder auch<br />

Kühl-, und Gefriervorgänge (z.B.<br />

von Teiglingen) zu ermöglichen.<br />

Hilfsstoff Technologische Funktion Anwendungsbeispiele<br />

Methanol, Aceton Extraktions- und Lösemittel Ölsaaten, Kaffee, Gewürze<br />

Malzzucker Nährstoffangebot für Hefe Backwaren, Bier<br />

Ascorbinsäure Stabilität und Gashaltung Getränke, Säfte, Backmittel<br />

Lecithin Längere Frischhaltung Backwaren<br />

Pektin Trübstoffabbau, Trägersubstanz Wein, Bier, Fruchtsäfte<br />

Lipase Fettabbau, Teigverbesserung Wurstwaren, Nudeln<br />

Protease Proteinabbau Hypoallergene Säuglingsnahrung<br />

Amylase Nährstoffangebot für Hefe Getränke, Backwaren<br />

Aktivkohle Entfärbung, Filtrierhilfen Speiseöle, Wein, Bier<br />

Tabelle: Hilfsstoffe in Lebensmitteln (Auswahl).<br />

Quelle: TÜV Süd<br />

Gemäß der Zusatzstoffzulassungsverordnung<br />

handelt es<br />

sich hierbei um Stoffe, die aus<br />

technologischen Gründen im<br />

Herstellverfahren der Lebensmittel,<br />

deren Rohstoffe oder deren<br />

Zutaten verwendet werden,<br />

aber im Endprodukt nicht mehr<br />

vorhanden beziehungsweise<br />

nicht mehr wirksam sind.<br />

Technologische Hilfsstoffe werden<br />

in der Öffentlichkeit häufig<br />

kritisch diskutiert. Da sie weder<br />

Zusatzstoffe noch Zutaten sind,<br />

müssen sie nicht in der Zutatenliste<br />

erscheinen. Der Verwender<br />

des Hilfsstoffs, also in der Regel<br />

der Hersteller, ist verantwortlich<br />

dafür, dass dieser in seinem<br />

Produkt aus technologischen<br />

Gründen benutzt wurde und<br />

am Ende nicht mehr vorhanden<br />

oder nicht mehr wirksam ist.<br />

Stärkeabbauende Enzyme<br />

(Amylasen) werden bei der<br />

Herstellung von Traubenzucker<br />

eingesetzt und durch die Hitzebehandlung<br />

inaktiviert. Fruchtzubereitungen,<br />

die in Joghurt<br />

eingerührt werden, können<br />

Stabilisatoren oder Antioxidationsmittel<br />

enthalten; diese sind<br />

dann im fertigen Fruchtjoghurt<br />

nicht mehr wirksam.<br />

Reste von Hilfsstoffen im fertigen<br />

Lebensmittel sind oft unvermeidbar.<br />

Aber auch sie müssen<br />

gesundheitlich unbedenklich<br />

sein. Im Rahmen der Zertifizierungsverfahren<br />

nach den<br />

verbreiteten Lebensmittelstandards<br />

(z.B. International Food<br />

Standard, FSSC 22000) wird<br />

geprüft, ob die Unternehmen<br />

nicht nur die Zusatzstoffe, sondern<br />

auch die Technologischen<br />

Hilfsstoffe richtig anwenden,<br />

und ob die Zutatenverzeichnisse<br />

korrekt sind.<br />

Weitere Informationen zum<br />

Thema Lebensmittel sind verfügbar<br />

unter:<br />

www.tuvsud.com/lebensmittel<br />

TÜV SÜD AG<br />

Westendstraße 199<br />

D-80686 München<br />

www.tuvsud.com<br />

35


qualitätsmanagement<br />

4·22<br />

Lebensmittelbetrieb energieeffizient gestalten,<br />

Reinigung automatisieren und digitalisieren<br />

14. Fresenius-Produktionsleitertagung diskutierte Sicherheit von Herstellung & Produkt<br />

Nach zweieinhalb Jahren Zwangspause trafen sich viele Betriebs- und Produktionsleiter der Lebensmittelbranche wieder<br />

auf der 14. Produktionsleitertagung der Akademie Fresenius. In Düsseldorf standen als marktbeherrschende Themen Versorgungssicherheit,<br />

Rohstoffknappheit, Energiekrise und explodierende Energiepreise zur Diskussion, aber auch Themen<br />

wie <strong>Hygiene</strong>sicherheit durch autonome Reinigung oder Optimierung von Produktionslinien. Das alles setzt die Verantwortlichen<br />

mächtig unter Druck. Teilnehmer und Experten waren sich einig: Veränderung ist der Normalzustand geworden und<br />

das fordert Kreativität. Mitarbeiter können das! Aber nur, wenn die gemeinsame Richtung klar ist, sie den nötigen Freiraum<br />

bekommen und eine Führungskraft als Coach an ihrer Seite haben, so Management-Trainer Tilo Schwarz (KATA-School).<br />

Exakte, zeitgenaue Daten als<br />

Schlüssel für mehr Effizienz<br />

Wie Reinigungsprozesse und<br />

<strong>Hygiene</strong> in der Produktion<br />

digitalisiert und automatisiert<br />

gestaltet werden können,<br />

darüber berichtete Martin<br />

Löhrke von der Jürgen Löhrke<br />

GmbH (Lübeck). Er beschäftigt<br />

sich mit der Automatisierung<br />

der Reinigung und stellt die<br />

Frage: Was ist sinnvoll und<br />

was ist rea listisch umsetzbar?<br />

Kurzfristig gelte es, sich direkt<br />

an der Anlage die vorhandene<br />

Sensortechnik einmal genau<br />

anzuschauen und bestenfalls zu<br />

Ein Blick in die gut besuchte Tagung in Düsseldorf.<br />

digitalisieren sowie die Reinigungstechnik<br />

remote, also aus<br />

der Ferne, zu überwachen und<br />

zu warten. Mittelfristig bietet<br />

sich für die Unternehmen an,<br />

in neue Sensortechnologien zu<br />

investieren und Schnittstellen zu<br />

vereinheitlichen. Am Horizont<br />

gibt es die Möglichkeit, beim<br />

Bau von Neuanlagen bereits<br />

im Vorhinein die Reinigungsabläufe<br />

mit digitalen Zwillingen<br />

zu simulieren. Aussagen zur<br />

Reinigbarkeit und Effizienz mit<br />

Hilfe digitaler Zwillinge sieht er<br />

aktuell noch als schwierig, da<br />

sehr verschiedene Parameter<br />

im Vorhinein mit in Betracht<br />

gezogen werden müssten.<br />

Ernährungsindustrie braucht<br />

hacker- und krisensichere IT<br />

Angesichts zahlreicher aktueller<br />

Hacker- und Erpressungsangriffe<br />

auf deutsche Unternehmen<br />

skizzierte Christoph<br />

Fotos: Fresenius<br />

Penkert vom Bundesamt für<br />

Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) die Herausforderungen,<br />

die sich für die<br />

Informationssicherheit in der<br />

Ernährungsindustrie ergeben.<br />

Unter dem Begriff „Informationssicherheit“<br />

werden dort alle<br />

Maßnahmen in technischen<br />

und nicht-technischen Systemen<br />

definiert, die die Schutzziele<br />

Vertraulichkeit, Verfügbarkeit<br />

und Integrität sicherstellen.<br />

Die Covid-19-Pandemie wirkte<br />

dabei als Katalysator für die<br />

Digitalisierung – mit neu zu<br />

beherrschenden Risiken wie<br />

Tools für Videokonferenzen,<br />

Nutzung eigener Hardware und<br />

Schatten-IT. Wichtig waren hier<br />

Ad-hoc-Lösungen wie VPN-<br />

Tunnel fürs Home Office, um<br />

Social-Engineering-Angriffe wie<br />

Phishing, CEO-Fraud, Scam<br />

und Fake Apps zu verhindern.<br />

Erpressungsversuche und<br />

Produktionsstopps wären der<br />

Worst Case. Um die Versorgung<br />

der Bevölkerung zu garantieren,<br />

gilt die Ernährungsindustrie als<br />

kritische bzw. systemrelevante<br />

Infrastruktur, bei der die Informationssicherheit<br />

besonders im<br />

Fokus stehe, so Penkert.<br />

Rüstzeiten kürzen, Produktionsstillstände<br />

minimieren<br />

Einen praxisnahen und tiefen<br />

Einblick in die Produktion gab<br />

Daniel Plümer von der Conditorei<br />

Coppenrath & Wiese (Mettingen).<br />

Wie werden dort Rüstvorgänge<br />

an Produktionslinien<br />

durchführt und optimiert? Rund<br />

620 verschiedene Produkte<br />

Martin Löhrke: automatisierter <strong>Hygiene</strong><br />

& Reinigung gehört die Zukunft.<br />

werden in fast 40 Produktionslinien<br />

hergestellt, an denen<br />

bis zu zehn Artikelwechsel pro<br />

Woche durchgeführt werden.<br />

Rüstoptimierung ist hier das<br />

Schlagwort. Durch präzises Einstellen<br />

vor dem Produktionsstart<br />

können Anfahrverluste wie etwa<br />

Über- oder Unterdosierungen<br />

vermieden werden. Eine Grundvoraussetzung<br />

für das präzise<br />

Einstellen ist ein standardisierter<br />

Maschinenaufbau, damit alle<br />

äußeren Bedingungen identisch<br />

gehalten werden können. So<br />

kann laut Plümer für jedes Produkt<br />

der korrekte Einstellwert<br />

aus Auf- und Umbauplänen<br />

genutzt werden. Ein Rüstwagen<br />

mit allen nötigen Werkzeugen<br />

36 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

qualitätsmanagement<br />

hat sich in der Praxis bewährt.<br />

Dabei soll für jedes Rüsten<br />

möglichst wenig Werkzeug<br />

genutzt werden. Plümer zeigte<br />

Praxisbeispiele von der Optimierung<br />

des Umrüstvorgangs bis<br />

zum werkzeuglosen Rüsten.<br />

Fabrik der Zukunft: Was im<br />

Bestandsbau umsetzbar ist<br />

Christian Falkenstein (Falkenstein<br />

Projektmanagement)<br />

stellte Projekte für Neu- und<br />

Umbauten in der Lebensmittelproduktion<br />

aus Sicht eines<br />

Architektur- und Planungsbüros<br />

vor. Neben besonderen Anforderungen<br />

an die <strong>Hygiene</strong>planung<br />

stehen dabei die Themen<br />

energieeffiziente und „smarte“<br />

Produktion im Mittelpunkt.<br />

Durch intelligente Produktionsplanung<br />

lassen sich schon mit<br />

kleinen Maßnahmen geringere<br />

Energieverbräuche, Reduzierung<br />

von Food Waste und<br />

Erhöhung der Materialausbeute<br />

erreichen. Ein großes, aber<br />

auch langfristiges Ziele ist die<br />

Weiterentwicklung zu einer CO 2<br />

-<br />

neutralen Fabrik: Jeder noch so<br />

kleine Schritt auf diesem Weg<br />

sei wichtig, so Falkenstein.<br />

Vom Wollen zum Machen: Über<br />

Maßnahmen zur CO 2<br />

-Reduzierung<br />

in Käsereien berichtete<br />

Lars Dammann vom Deutschen<br />

Milchkontor (DMK). Bei einem<br />

Energieprojekt am Standort Edewecht<br />

wird eine standortweite<br />

Abwärmenutzung und eine intelligente<br />

Verknüpfung von Wärmequellen<br />

und Wärmesenken<br />

realisiert. Ein neuer Wärmespeicher<br />

mit einem Volumen von<br />

ca. 300 m 3 wird zum zentralen<br />

Bestandteil des neuen Systems<br />

und dient zum Ausgleich des<br />

asynchronen Bedarfs- und<br />

Angebotsverlaufs der Abwärme.<br />

Durch das Projekt werden ab<br />

2023 jährlich ca. 5000 t CO 2<br />

am Standort Edewecht eingespart.<br />

Laut Dammann wurde<br />

das Projekt von der Deutschen<br />

Energie-Agentur (dena) als<br />

Lars Dammann: Käsereien können<br />

zur CO 2<br />

-Reduzierung beitragen.<br />

eines von deutschlandweit nur<br />

13 Leuchtturm-Projekten für<br />

CO 2<br />

-Einsparungen in der Industrie<br />

ausgezeichnet.<br />

Georg Hoffmann, Nachhaltigkeitsverantwortlicher<br />

bei der<br />

Alfred Ritter GmbH & Co. KG<br />

(Waldenbuch), erzählte vom<br />

Weg zur Klimaneutralität bei<br />

Ritter Sport. Das Unternehmen<br />

hat sich schon lange klar<br />

definierte Ziele gesetzt. Seit<br />

2019 wird klimaneutral produziert,<br />

wobei dazu der Bau<br />

eines Kälteverbundes mit acht<br />

neuen Kältemaschinen, eine<br />

Heizungsnetzsanierung, eine<br />

neue Energiezentrale mit einem<br />

Blockheizkraftwerks mit Kraft-<br />

Wärme-Kälte-Kopplung, die<br />

Umstellung auf biodynamisches<br />

Licht in der Produktion sowie<br />

die Reduzierung von Druckluftleckagen<br />

wichtige Schritte<br />

waren. Die nächsten Schritte<br />

sollen bis 2025 zur kompletten<br />

Klimaneutralität des Unternehmens<br />

führen, so Hoffmann.<br />

Klimaneutral zu wirtschaften<br />

erfordere jedoch konsequente<br />

und jahrelange Vorarbeit und<br />

das Drehen an vielen großen<br />

und kleinen Stellschrauben.<br />

Am 18./19. Oktober treffen sich<br />

Produktions- und Technikverantwortliche<br />

auf den „Praxistagen<br />

Produktion“ in Dortmund.<br />

Infos/Anmeldung unter: www.<br />

akademie-fresenius.de/3238<br />

QM-Unterstützung für Backbetriebe<br />

OptimoBercher: Fachwissen für Qualität und <strong>Hygiene</strong><br />

Die Softwareentwicklungsund<br />

Beratungsfirma Optimo-<br />

Bercher (Friedrichshafen)<br />

bietet Backbetrieben nun<br />

auch externe Betreuung der<br />

Qualitätsabteilung: Christine<br />

Gresens unterstützt als QS/<br />

QM-Managerin Projekte im<br />

Bereich Qualität und <strong>Hygiene</strong>.<br />

Die Expertin mit langjähriger<br />

Bäckereierfahrung berät rund<br />

um Deklaration, Lebensmittelrecht,<br />

Behördenmanagement<br />

und Schulungen. Die fachliche<br />

Unterstützung orientiert<br />

sich am individuellen Bedarf<br />

kleiner oder großer Betriebe.<br />

Gresens ist Diplomingenieurin<br />

für Lebensmitteltechnologie<br />

und war viele<br />

Jahre als Qualitätsmanagement-,<br />

<strong>Hygiene</strong>- sowie IFS-<br />

Systembeauftragte<br />

und als Leiterin der<br />

Qualitätssicherung in<br />

einer der zehn größten<br />

Filialbäckereien<br />

Deutschlands tätig.<br />

Die enge Zusammenarbeit<br />

mit Lieferanten<br />

und Auditoren ist Teil<br />

ihres Kompetenzspektrums.<br />

Know-how für Betriebe<br />

„Ziel ist es, den Betrieben<br />

ein praxisorientiertes und<br />

unternehmensindividuelles<br />

Expertenwissen zur Verfügung<br />

zu stellen“, erklärt David<br />

Bercher, geschäftsführender<br />

Gesellschafter OptimoBercher.<br />

„Dabei geht es nicht nur um<br />

die Beratung zu Deklaration,<br />

Lebensmittelrecht und Behördenmanagement,<br />

sondern<br />

auch um die individuelle Weiterqualifizierung<br />

der Teams.“<br />

Nach Bedarf betreut Chris tine<br />

Gresens die Qualitätsabteilungen<br />

der Bäckereien stunden-,<br />

tageweise oder länger.<br />

„Die Einsatzgebiete sind sehr<br />

vielfältig. Ein Umzug, eine<br />

Vergrößerung, die Einführung<br />

eines Standards, verschiedene<br />

Zertifizierungsverfahrung, die<br />

Qualifizierung der Teams – all<br />

das beinhaltet viele Fragestellungen<br />

rund um Qualität und<br />

<strong>Hygiene</strong>“, sagt Heinz-Dieter<br />

Polfers, Geschäftsführer der<br />

OptimoBercher-QM GmbH.<br />

Strenge rechtliche Vorgaben<br />

Aufgrund der grundlegenden<br />

Einhaltung rechtlicher Vorgaben<br />

ist es für Bäckereien<br />

dringend notwendig, sich<br />

mit dem Theme Qualitätsmanagement<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Christine Gresens<br />

sagt: „Große Betriebe haben<br />

eine interne QM-Abteilung,<br />

für die bei neuen, größeren<br />

Projekten oft eine<br />

zeitlich begrenzte<br />

Unterstützung<br />

sinnvoll ist. Kleine<br />

Betriebe haben<br />

nur begrenzte<br />

Möglichkeiten, um<br />

z.B. ein QM-Konzept<br />

zu erarbeiten.<br />

Auch hier macht<br />

eine konkrete<br />

zeitweise Unterstützung<br />

Sinn.“ Sie betrachtet<br />

diese allerorten als hilfreich –<br />

denn nicht nur <strong>Hygiene</strong>fragen<br />

stellen Herausforderungen<br />

dar, sondern ebenso Schulungen<br />

sowie Qualifizierungen<br />

der Beschäftigten.<br />

Christine Gresens.<br />

Foto: Optimo Bercher<br />

„Oft ist Unterstützung nur<br />

zeitweise notwendig für die<br />

Projektabwicklung, z.B.<br />

bei der Überarbeitung von<br />

veralteten Dokumentationen<br />

oder neuen Reinigungsplänen<br />

sowie HACCP-Kontrollpunkten“,<br />

so Gresens. Die Unterstützung<br />

für das Qualitätsund<br />

<strong>Hygiene</strong>management<br />

kann einmalig erfolgen oder<br />

langfristig ausgelegt sein –<br />

von der Einführung über die<br />

Konzeptherstellung bis hin zur<br />

regelmäßigen Betreuung.<br />

www.optimobercher.de<br />

37


produkte & Partner<br />

4·22<br />

Module erleichtern Teilereinigung<br />

KLN: „DMS“ mit Multischall für Labor und Produktion<br />

Antimikrobielle Bodenbeläge<br />

Flowcrete Flowfresh speziell für Lebensmittelbetriebe<br />

Die KLN Ultraschall AG (Heppenheim)<br />

hat mit ihrer „Digital<br />

Modular Series“ eine Anlage<br />

vorgestellt, die laut Hersteller<br />

ideal für die Reinigung laboroder<br />

verfahrenstechnischer<br />

Anlagen- oder Geräteteile ist.<br />

Innovativ: Durch Ergänzung<br />

oder Tausch von Modulen<br />

lässt sich die DMS geänderten<br />

Produktionsbedingungen<br />

schnell und einfach anpassen.<br />

Modular und ressourcenschonend: eine DMS-Reinigungsanlage<br />

für Labor- und Geräteteile. Foto: KLN<br />

Die Module können auf Rollen,<br />

ohne Kran oder Stapler,<br />

bequem aus- und eingefahren<br />

werden. Stecker rein, Software<br />

aktualisiert und die für neue<br />

Aufgaben optimierte Anlage<br />

ist betriebsbereit. Anlagenteile<br />

z.B. zur Reinigung,<br />

Spülung und Passivierung<br />

lassen sich in Ausführungen<br />

mit diversen Frequenzen wie<br />

Trocknersystemen immer<br />

wieder neu konfigurieren. Die<br />

Module sind, mit eigener SPS<br />

ausgestattet, auch autark als<br />

Stand-Alone Geräte – außerhalb<br />

der Gesamtanlage – einsetzbar.<br />

Neben verschiedenen<br />

Transportsys temen können<br />

auch unterschiedliche Filtriermodule<br />

integriert werden.<br />

In Edelstahl für <strong>Hygiene</strong><br />

Die DMS-Reinigungsanlagen<br />

sind in elektropolierter Edelstahl-Oberfläche<br />

aufgebaut.<br />

Für bestmögliche <strong>Hygiene</strong><br />

und Teilereinheit haben<br />

alle Tauchbecken gerundete<br />

Ecken, an denen sich<br />

Schmutzpartikel erst gar nicht<br />

festsetzen. Alle Verrohrungen<br />

sind sterilisierbar, auf Schläuche<br />

wurde bewusst verzichtet.<br />

Sauber durch Ultraschall<br />

Laut KLN-Untersuchungen<br />

haben die Frequenz des<br />

Ultraschalls wie auch dessen<br />

homogene Verteilung im<br />

Becken erheblichen Einfluss<br />

auf die Bauteilsauberkeit. Um<br />

selbst kleinste Partikel zu entfernen,<br />

stehen DMS-Module<br />

mit patentiertem Multischall<br />

und Frequenzen von 40 bis<br />

132 kHz, im Bedarfsfall auch<br />

höher, zur<br />

Verfügung. Die<br />

umweltfreundliche<br />

Aufbereitung<br />

der Bäder<br />

durch Filtration,<br />

Oberflächenabschwemmung,<br />

Kaskaden etc.<br />

ist ebenso<br />

möglich wie<br />

das Nachrüsten<br />

der jeweiligen<br />

Funktionsbereiche.<br />

Zur energieeffizienteren<br />

Feinst reinigung fährt<br />

die Spüleinheit einen bewusst<br />

langsamen Abtropfprozess,<br />

ergänzt um einen Abblas-<br />

Vorgang, was – je nach zu<br />

reinigenden Teilen – sogar<br />

eine Trocknung erübrigen<br />

kann. Optional wird die Ausstattung<br />

der Trocknermodule<br />

mit HEPA-Filtern angeboten.<br />

Laut KLN macht das modulare<br />

DMS-Konzept dauerhafte<br />

und im Nachhinein oft teure<br />

Festlegungen zur Wahl der<br />

Reinigungstechnik überflüssig.<br />

Interessenten steht im<br />

KLN Technikum eine DMS für<br />

Versuche zur Verfügung.<br />

www.kln.de<br />

Einwandfreie <strong>Hygiene</strong> ist<br />

wesentlich für eine störungsfrei<br />

laufende Lebensmittelproduktion<br />

und den guten Ruf<br />

des Herstellers. CPG Europe<br />

(Bodenwöhr) hat mit seine<br />

Flowfresh-Bodenbeläge der<br />

Marke Flowcrete speziell für die<br />

Lebensmittelindustrie entwickelt:<br />

Sie verfügen laut Hersteller<br />

über einen antimikrobiell<br />

wirkenden Silberionen-Zusatz<br />

und erfüllen nicht nur mühelos<br />

die gesetzlichen <strong>Hygiene</strong>anforderungen,<br />

sondern sind auch<br />

hoch belastbar und durch Langlebigkeit<br />

kostensenkend.<br />

Ob Bäckereien, Molkereien<br />

oder Brauereien, Fleisch- und<br />

Fischverarbeitung oder Nahrungsmittelzubereitung<br />

– all<br />

diese Produktionen müssen<br />

stets hygienisch sauber sein.<br />

Flowfresh-Bodenbeläge erfüllen<br />

die internationalen Standards<br />

HACCP International und<br />

ISO 22196:2011 sowie die<br />

Arbeitsschutz-Richtlinien der<br />

Berufsgenossenschaft und der<br />

Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.<br />

Mit ihrem Silberionen-Additiv<br />

Polygiene ® verhindern die<br />

Oberflächenschutzsysteme<br />

das Wachstum von Bakterien<br />

und Pilzen bis zu 99,9 %. Die<br />

Silberionen sind homogen über<br />

die gesamte Schichtdicke des<br />

Bodenbelags verteilt, sodass der<br />

antimikrobielle Effekt über die<br />

gesamte Lebensdauer des Bodens<br />

– auch bei Beschädigung<br />

und Abnutzung – aktiv bleibt.<br />

Flowfresh-Bodenbeläge bestehen<br />

aus Polyurethan-Beton,<br />

sind robust, wirtschaftlich,<br />

chemisch, thermisch und<br />

mechanisch hoch belastbar. Gerade<br />

bei der Sanierung hilft ihre<br />

schnelle Verarbeitbarkeit, denn<br />

Flowfresh-Bodenbeläge sorgen für<br />

99,9%-ige Reduzierung von Bak terien/Schimmelpilzen<br />

durch Silberionen-Additiv.<br />

Foto: Tremco CPG<br />

der Betrieb kann früher wieder<br />

aufgenommen werden. Die<br />

Bodenbeläge sind wartungsarm<br />

und langlebig, rutschfest, gegen<br />

Säuren und Laugen, Zucker<br />

und Öle beständig. Fugenlose<br />

Verlegung ermöglicht die Reinigung<br />

in kürzester Zeit. Abgestimmt<br />

auf trockene und nasse<br />

Produktionsbereiche sind sie in<br />

fünf Produktvarianten verfügbar.<br />

Je nach Ausführung widerstehen<br />

sie Temperaturen von -40<br />

bis + 120 °C, sind antistatisch<br />

oder mit Colorquarz-Veredelung<br />

in vielen Farben ausführbar.<br />

Zudem findet während der<br />

Verarbeitung und nach Aushärtung<br />

keine Geruchs- oder<br />

Geschmacksübertragung statt.<br />

Flowfresh gehört zu der Marke<br />

Flowcrete von CPG Europe.<br />

Diese bietet für verschiedene<br />

Anwendungsbereiche in<br />

der Industrie, aber auch für<br />

repräsentative Flächen, wie<br />

z.B. Eingangsbereiche oder<br />

Flagship-Stores, abgestimmte<br />

Systemlösungen an.<br />

Tremco CPG Germany GmbH<br />

Werner-Haepp-Straße 1<br />

D-92439 Bodenwöhr<br />

www.flowcrete.com.de<br />

38 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

produkte & Partner<br />

<strong>Hygiene</strong>-Eingangskontrolle in Flucht- und Rettungswegen<br />

Messeneuheit EK 600 E von Kohlhoff mit Tor, Drehkreuz und Öffnungsoption<br />

Ralf Hengels als<br />

ANG-Präsident bestätigt<br />

Besonders in älteren Betriebsbereichen<br />

sind es die teils<br />

recht engen Durchgänge, die<br />

aufgrund ihrer baulichen Einschränkungen<br />

die Installation<br />

notwendiger hygienetechnischer<br />

Einrichtungen erschweren oder<br />

gar verhindern. Eine Lösung für<br />

solche Bereiche bietet das von<br />

Kohlhoff <strong>Hygiene</strong>technik (Unna)<br />

speziell für den Einsatz in engen<br />

Durchgängen sowie Flucht- und<br />

Rettungswegen entwickelte<br />

neue Eingangskontrollgerät<br />

EK 600 E, das auf der Anuga<br />

FoodTec und der IFFA präsentiert<br />

wurde. Es kann installiert<br />

werden, wo der Einsatz einer<br />

herkömmlichen Drehsperre den<br />

freien Durchgang in Notsituationen<br />

bisher nicht zuließ.<br />

Wird der Notschalter betätigt,<br />

klappt der horizontal stehende<br />

Arm des Drehkreuzes automatisch<br />

nach unten und gibt den<br />

Durchgang frei. In Kombination<br />

mit einem elektromagnetisch<br />

Das EK 600 E.<br />

Foto: Kohlhoff<br />

verriegelbaren Tor wird dessen<br />

Sperre gemeinsam mit dem<br />

Drehkreuz deaktiviert und kann<br />

sofort geöffnet werden. Die<br />

verfügbare Durchgangsbreite<br />

ist somit auch für den Transport<br />

sperriger Geräte oder Güter<br />

nahezu vollständig nutzbar.<br />

Erst durch die erneute Stromzufuhr<br />

beim Einschalten klappt<br />

der Drehkreuzarm wieder<br />

selbstständig hoch und das<br />

Drehkreuz fährt in seine Ausgangsposition<br />

zurück. Das Tor<br />

wird anschließend wieder manuell<br />

geschlossen und verriegelt<br />

automatisch.<br />

Die serienmäßige Ausstattung<br />

beinhaltet eine überlistungssichere<br />

Zweihanddesinfektion,<br />

eine LED-Multifunktionsanzeige<br />

sowie einen integrierten abschließbaren<br />

Kanisterhalter. Die<br />

Montage ist direkt an der Wand<br />

oder mit optional erhältlichem<br />

Fuß auf dem Boden möglich.<br />

Kohlhoff <strong>Hygiene</strong>technik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Isaac-Newton-Straße 2<br />

D-59423 Unna<br />

www.kohlhoff-hygiene.de<br />

Die Mitgliederversammlung der<br />

Arbeitgebervereinigung Nahrung<br />

und Genuss e. V. (ANG)<br />

hat Ralf Hengels<br />

(Foto),<br />

Arbeitsdirektor<br />

und Personalvorstand<br />

der Nestlé<br />

Deutschland<br />

AG, als Präsidenten in seinem<br />

Ehrenamt bestätigt. Ebenfalls im<br />

Amt als stv. Präsident bestätigt<br />

wurde Harald Zech, Vorstand<br />

des Arbeitgeberverbandes<br />

Ernährung Genuss Hessen/<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland und<br />

CFO/Kfm. Geschäftsführer der<br />

Zeelandia GmbH & Co. KG. Als<br />

stv. Präsident neu ins Präsidium<br />

gewählt wurde Axel Scholz,<br />

Senior Vice President Corporate<br />

Human Resources der HARIBO<br />

Holding GmbH & Co. KG.<br />

www.ang-online.com<br />

Geprüfte HYGIENIC Steckverbinder<br />

Goldmedaille für Nachhaltigkeit<br />

In der Lebensmittelverarbeitung<br />

kommt es auf höchste Produktsicherheit<br />

an. Um dies zu<br />

gewährleisten, braucht es Komponenten,<br />

die ebenfalls<br />

höchste Prozesssicherheit<br />

bieten. Die<br />

Spezialsteckverbinder<br />

T-TYPE HYGIENIC<br />

für Food&Beverage-<br />

Anwendungen der<br />

ILME GmbH (Wiehl)<br />

wurden speziell für die<br />

Lebensmittelindustrie<br />

entwickelt und<br />

geprüft. Hergestellt aus Thermoplast<br />

für Lebensmittelanwendungen,<br />

sind sie kompatibel zu<br />

Standard-Gehäusen aus Metall.<br />

Das Design der Steckverbindergehäuse<br />

erfüllt die Anforderungen<br />

der F+B Spritzzone<br />

nach FDA 21 und EHEDG<br />

32 und sie sind ECOLAB ®<br />

zertifiziert. Es stehen zwei<br />

Ausführungen mit integrierten<br />

HNBR- oder<br />

Silikon-Dichtungen<br />

für Anwendungen<br />

bis -50 °C und<br />

Schutzarten bis<br />

IP69K sowie<br />

mehrere Baugrößen<br />

(auch 21.21<br />

Serie CKH/MKH)<br />

zur Verfügung. Alle<br />

verlustgefährdeten<br />

Teile sind durch den speziellen<br />

Farbton und Metallpartikel automatisch<br />

detektierbar.<br />

ILME GmbH<br />

Max-Planck-Straße 12<br />

D-51674 Wiehl<br />

www.ilme.de<br />

EcoVadis zeichnet SC-Johnson-Produktionsstätte aus<br />

SC Johnson Professional, Hersteller<br />

von Hautschutz-, Reinigungs-<br />

und <strong>Hygiene</strong>lösungen,<br />

darf feiern: Die<br />

europäische Produktionsstätte<br />

im<br />

englischen Denby<br />

wurde von der<br />

Ratingplattform<br />

EcoVadis mit einer<br />

Goldmedaille<br />

für Nachhaltigkeit<br />

ausgezeichnet<br />

und gehört zu<br />

den besten 5 %<br />

der bewerteten Unternehmen<br />

aus über 160 Ländern.<br />

EcoVadis ist eine unabhängige<br />

Corporate-Social-Responsibility-Plattform,<br />

die Unternehmen<br />

in den Kategorien Umwelt, Arbeits-/Menschenrechte,<br />

Ethik<br />

und nachhaltige Beschaffung<br />

bewertet. SC Johnson Professional<br />

erbrachte<br />

dafür Nachweise,<br />

die das<br />

Engagement des<br />

Unternehmens<br />

für wichtige<br />

ökologischen,<br />

sozialen und<br />

ethischen Faktoren<br />

von Eco-<br />

Vadis belegen.<br />

Die Bewertung<br />

orientiert sich methodisch an<br />

internationalen Standards wie<br />

Global Compact der Vereinten<br />

Nationen, Global <strong>Report</strong>ing<br />

Initiative und ISO 26000.<br />

www.scjp.com<br />

39


produkte & Partner<br />

4·22<br />

Buzil stellt Vertrieb<br />

personell neu auf<br />

Reinigungsmittelhersteller<br />

Buzil (Memmingen) strukturiert<br />

seinen internationalen Vertrieb<br />

neu. Adam Stawski (Foto), seit<br />

18 Jahren bei<br />

Buzil, wurde<br />

zum neuen<br />

Vertriebsleiter für<br />

den gesamten<br />

Markenvertrieb<br />

bestellt, Stephanie<br />

Lachenmaier<br />

(Foto)<br />

übernimmt als<br />

Vertriebsleiterin<br />

den Bereich<br />

der Spezial- und Private Label<br />

Produkte. Stawski übernimmt<br />

im Zuge der Neuaufstellung<br />

auch die Aufgaben von Antonio<br />

Cafiero, der künftig anderen<br />

Tätigkeiten außerhalb von Buzil<br />

nachgehen wird.<br />

www.buzil.de<br />

Laska: Mehr <strong>Hygiene</strong> mit Mischmaschine ME 3000-H<br />

Auf der Messe IFFA in Frankfurt/Main<br />

hat der Spezialmaschinenbauer<br />

Laska (Traun/<br />

Österreich) die ME 3000-H,<br />

eine innovative Mischmaschine<br />

mit hohem Output, präsentiert.<br />

Höchste Produktqualität garantiert<br />

die ME 3000-H v.a. dank<br />

des neuen Hygienic Design<br />

Konzepts: Hygienisch designte<br />

Oberflächen, verschliffene<br />

Schweißnähte und exakt abgedichtete<br />

Fugen sind nur einige<br />

von vielen Aspekten, die die<br />

Kontamination des Mischguts<br />

um das fünffache reduzieren.<br />

Verifiziert wurde das in einem<br />

aufwändigen Prüfverfahren<br />

durch das Fraunhofer Institut.<br />

Auch beim Mischtrog wurde<br />

auf eine einfache und glatte<br />

Troggeometrie ohne Toträume<br />

geachtet und damit aktiv dazu<br />

beigetragen, dass der Reinigungsaufwand<br />

insgesamt um<br />

bis zu 35 % minimiert werden<br />

konnte.<br />

Die ineinandergreifenden<br />

Mischwellen der ME 3000-H<br />

Innovativ, hygienisch und effizient:<br />

die ME 3000-H. Foto: Laska<br />

werden durch zwei getrennt<br />

regelbare, synchronisierte<br />

Motore angetrieben und können<br />

sich dank der neu entwickelten<br />

intelligenten Steuerung sowohl<br />

gegenlaufend als auch in die<br />

gleiche Laufrichtung drehen.<br />

Das Ergebnis ist eine bessere<br />

Durchmischung als bei herkömmlichen<br />

Mischmaschinen<br />

und auch die Brückenbildung<br />

wird effizient verhindert.<br />

Weiterer Vorteil des neuen Antriebskonzepts<br />

ist die Reduktion<br />

der Vibrationen um 90 %, was<br />

Lärm und Wartungsaufwand<br />

deutlich verringert. Mit modernster<br />

Strömungssimulation<br />

und Analysemethoden wurde<br />

festgestellt, dass das Mischgut<br />

so optimal durchmischt und<br />

schonend verarbeitet wird. Zusätzlich<br />

erhöht sich der Output<br />

signifikant; dank großdimensionierter<br />

Entleerklappen und der<br />

angepassten Entleergeometrie<br />

kann das Mischgut um 50 %<br />

schneller entleert werden.<br />

Maschinenfabrik LASKA GmbH<br />

Makartstraße 60<br />

A-4050 Traun<br />

www.laska.at<br />

Tork: Oberflächen reinigen/desinfizieren<br />

Reinigungsprofi für alle Fälle<br />

Jeder zweite Erwachsene hat<br />

laut Studien als Folge der Pandemie<br />

hohe Erwartungen an die<br />

<strong>Hygiene</strong> am<br />

Arbeitsplatz.<br />

Für Unternehmen<br />

und<br />

das Facility<br />

Management<br />

ist es daher<br />

wichtig, dem<br />

zu entsprechen<br />

und Beschäftigten<br />

Sicherheit<br />

zu vermitteln. Z.B. durch<br />

die Anwendung von Produkten,<br />

die nicht nur reinigen, sondern<br />

auch desinfizieren. Die neuen<br />

Tork Feuchten Desinfektionstücher<br />

für Oberflächen und das<br />

neue Tork Flächendesinfektionsspray<br />

tragen dazu bei, Personal<br />

und Besucher vor Bakterien<br />

und Viren zu schützen.<br />

Sie sind wirksam gegen behüllte<br />

Viren (einschließlich Coronaviren)<br />

und Bakterien und enthalten<br />

keine brennbaren<br />

Bestandteile,<br />

so dass sie leicht<br />

zu lagern und zu<br />

transportieren sind.<br />

Die Desinfektionstücher<br />

sind wirksam<br />

für die regelmäßige<br />

Desinfektion<br />

berührungsintensiver<br />

Oberflächen und<br />

dermatologisch getestet. Der<br />

wiederverschließbare Deckel der<br />

Verpackung sorgt dafür, dass<br />

die Tücher feucht bleiben.<br />

Essity Professional <strong>Hygiene</strong><br />

Germany GmbH<br />

Sandhofer Straße 176<br />

D-68305 Mannheim<br />

www.essity.de<br />

Neuer tensidfreier Harema-Allzweckreiniger TRTF<br />

Der neue Spezialreiniger<br />

TRTF (Tiefen Reiniger Tensid<br />

Frei) von Harema (Rodgau)<br />

wurde speziell für gewerbliche<br />

Reinigungseinsätze<br />

entwickelt und<br />

wirkt laut Hersteller<br />

effizient,<br />

gründlich und<br />

dabei schonend<br />

auf einer Vielzahl<br />

an Materialien.<br />

Der neue TRTF<br />

ist ein alkalischer<br />

Spezialreiniger, der die effiziente,<br />

gründliche Reinigung<br />

auch poröser Oberflächen in<br />

nur einem einzigen Reinigungsgang<br />

ermöglicht. Damit<br />

eignet er sich nicht nur für<br />

glatte Oberflächen wie z.B.<br />

Hartbrandziegel, Feinsteinzeug-<br />

oder Sicherheitsfliesen<br />

im Innen- und Außenbereich,<br />

sondern auch für alkali- und<br />

wasserfeste Oberflächen wie<br />

z.B. mikroporöse<br />

und raue Fliesen,<br />

Steinplatten oder<br />

Vinylböden. Auch<br />

zur Grundreinigung<br />

stark<br />

verschmutzter Betonböden<br />

ist der<br />

Profi geeignet.<br />

Die tensidfreie<br />

Formel bewirkt zudem eine<br />

geringere Wiederverschmutzung.<br />

Der Spezialreiniger lässt<br />

sich sowohl in Reinigungsmaschinen<br />

anwenden als auch<br />

manuell mit dem Wischmopp.<br />

www.harema.de<br />

40 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

produkte & Partner<br />

Höcker-<strong>Hygiene</strong>serie Cleanmaster HS vom TÜV zertifiziert<br />

Die <strong>Hygiene</strong>vorschriften in der<br />

Fleisch- und Lebensmittelindustrie<br />

sind streng. Um sie zu erfüllen,<br />

werden <strong>Hygiene</strong>lösungen<br />

von Höcker (Wallenhorst) stetig<br />

modernisiert, angepasst, erweitert<br />

und auf Sicherheit geprüft.<br />

Nun hat der Hersteller seine<br />

gesamte Produktserie Cleanmaster<br />

HS freiwillig vom TÜV<br />

Rheinland überprüfen lassen.<br />

Das Ergebnis: Ausnahmslos alle<br />

Produkte sind mit der anstandslos<br />

bestandenen technischen<br />

Prüfung offiziell TÜV-zertifiziert.<br />

Bestätigt wurde dabei auch die<br />

unbedingte Konformität mit den<br />

grundsätzlichen Anforderungen<br />

der aktuell gültigen Maschinenrichtline<br />

in allen Punkten.<br />

Geprüft wurden u.a. Elektrik,<br />

Richtlinienkonformität und<br />

allgemeine Sicherheit anhand<br />

der <strong>Hygiene</strong>station HS 69V, die<br />

die größte Anzahl an momentan<br />

verfügbaren Funktionen in einer<br />

Anlage vereint. Hier finden sich<br />

neben der Durchlauf-Sohlenund<br />

Stiefelschaftreinigung auch<br />

Vereint viele Funktionen: die <strong>Hygiene</strong>station<br />

HS 69V. Foto: Höcker<br />

Module für die Handdesinfektion,<br />

ein Handreinigungskabinett<br />

mit Seifenspender und Wasserauslauffunktion<br />

sowie ein Hochgeschwindigkeits-Handtrockner.<br />

Diese Anlage stellt in puncto<br />

Funktionsvielfalt die Spitze der<br />

letzten 20 Jahre Entwicklung<br />

der <strong>Hygiene</strong>technik im Höcker<br />

Anlagenbau dar. Verbessert<br />

wurden in dieser Zeit nicht nur<br />

Leistung und Individualisierbarkeit,<br />

sondern auch Modularität<br />

und Produktvielfalt.<br />

Heute erlaubt die Konstruktion<br />

der Produktserie Cleanmaster<br />

HS eine noch einfachere Installation<br />

und die Kombination von<br />

genau den Bestandteilen, die<br />

Lebensmittelunternehmen für<br />

ihren speziellen Anwendungsfall<br />

benötigen. Von Sohlen- und<br />

Stiefelwaschmaschinen über<br />

Reinigungsstationen und <strong>Hygiene</strong>module<br />

bis zu kompletten<br />

<strong>Hygiene</strong>schleusen – auch in der<br />

<strong>Hygiene</strong>technik setzt Höcker auf<br />

Innovation und Flexibilität.<br />

Höcker GmbH<br />

Wernher-von-Braun-Straße 6<br />

D-49134 Wallenhorst<br />

www.hoecker.de<br />

Emmanuel Rigaux ist<br />

neuer CEO bei Heras<br />

Zum 1. Juli hat Emmanuel Rigaux<br />

(links im Bild) die Position<br />

des CEO beim<br />

niederländischen<br />

Peri-<br />

meterschutz-<br />

Hersteller<br />

Heras B.V.<br />

von Gilles Rabot<br />

(rechts)<br />

übernommen.<br />

Er möchte er<br />

die Position von Heras als Premiummarke<br />

im Bereich Perimeterschutz<br />

weiter stärken. Die<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

umfassen u.a. Zugangskontrollprodukte,<br />

Detektionssysteme<br />

und integrierte Systeme ebenso<br />

wie Projektmanagement,<br />

Systemintegration, Installation,<br />

Inbetriebnahme, Service und<br />

Wartungsdienstleistungen.<br />

www.heras.de<br />

Klüh Multiservices<br />

mit neuer Website<br />

Bühler SORTEX H SpectraVision: Farbsortierer der Zukunft<br />

Multiservice-Anbieter Klüh<br />

(Düsseldorf) präsentiert sich<br />

mit einem neuen Websiteauftritt<br />

mit modernem, strukturiertem<br />

Erscheinungsbild. Die Klüh<br />

Service Management GmbH ist<br />

ein international<br />

agierender<br />

Anbieter<br />

infrastruktureller<br />

Dienstleistungen in<br />

den Fachbereichen Cleaning,<br />

Catering, Clinic Service, Security,<br />

Personal Service, Airport<br />

Service und Integrated Services.<br />

Das Unternehmen setzt mit<br />

mehr als 52.000 Mitarbeitenden<br />

in sieben Ländern rund<br />

814 Mio. Euro (2021) um.<br />

www.klueh.de<br />

Die Schweizer Bühler Group hat<br />

ihre neueste optische Sortiermaschine<br />

für Weizen, Roggen,<br />

Hafer, Getreide, Kaffee und<br />

Hülsenfrüchte auf den Markt<br />

gebracht: die SORTEX H SpectraVision.<br />

Angetrieben von neuen<br />

MerlinAi-Sortieralgorithmen,<br />

ist diese Lösung laut Hersteller<br />

zukunftsweisend in piuncto Benutzerfreundlichkeit,<br />

Leistung,<br />

Produktrückverfolgbarkeit.<br />

Aufgrund des Klimawandels<br />

und der Reduzierung von<br />

Pestiziden müssen Verarbeiter<br />

heute mit einer immer größeren<br />

Anzahl von Fremdkörpern im<br />

Gutprodukt zurechtkommen.<br />

Mit individueller Fehlerentfernungskontrolle<br />

soll die SORTEX<br />

H die Sortierqualität erhalten.<br />

Sie liefert bis zu 50 % höhere<br />

Ausschusskonzentrationen und<br />

erhöht die Konnektivität. Über<br />

500 Datenpunkte können jede<br />

Sekunde heruntergeladen und<br />

an „Bühler Insights“ gesendet<br />

Sortiert Weizen & Co.: die SORTEX H<br />

SpectraVision. Foto: Bühler<br />

werden, um die Leistung zu<br />

optimieren und zu verfolgen.<br />

Die SORTEX H SpectraVision,<br />

die eine Reihe von Rohstoffen<br />

wie Weizen, Roggen, Hafer, Getreide,<br />

Kaffee und Hülsenfrüch-<br />

te verarbeiten kann, wird von<br />

den MerlinAi-Sortieralgorithmen<br />

angetrieben. Ihre hohe Fehlerreduzierung<br />

soll die Qualitätsanforderungen<br />

der Kunden auch<br />

bei qualitativ minderwertigem<br />

Eingangsmaterial erfüllen.<br />

Das High-Tech-Gerät, das in<br />

der Londoner Niederlassung<br />

von Bühler gebaut und validiert<br />

wird, ist mit bis zu sieben<br />

Rutschen erhältlich. Es wurde<br />

in den letzten Monaten in<br />

Webinaren und auf Messen<br />

vorgestellt und kann in einem<br />

der weltweiten Testzentren von<br />

Bühler live oder per Videostream<br />

getestet werden.<br />

Bühler AG<br />

Gupfenstrasse 5<br />

CH-9240 Uzwil<br />

www.buhlergroup.com<br />

41


veranstaltungen<br />

4·22<br />

Messekalender<br />

12.-16. September:<br />

drinktec – Weltleitmesse für<br />

die Getränke- und Liquid-Food-<br />

Industrie, München<br />

26./27. September:<br />

LabVision – SPECTARIS-Trendevent<br />

der Laborindustrie, F.<br />

Hoffmann - La Roche AG, Basel<br />

27.-29- September<br />

POWTECH – internationale<br />

Leitmesse für Pulver-, Granulatund<br />

Schüttguttechnologien,<br />

parallel zur FACHPACK – Fachmesse<br />

für Verpackung, Technik<br />

und Prozesse, Nürnberg<br />

11.-13. Oktober:<br />

parts2clean – internationale<br />

Leitmesse für industrielle Teile-/<br />

Oberflächenreinigung, Stuttgart<br />

11.-13. Oktober:<br />

EHEDG World Congress –<br />

Jahres-Meeting der European<br />

Hygienic Engineering & Design<br />

Group, München/Garching<br />

19.-20. Oktober:<br />

Lounges Wien – Messe für<br />

Reinraum-/Gebäudetechnik,<br />

<strong>Hygiene</strong> und Reinigung, Wien<br />

19.-21. Oktober:<br />

Freiburger <strong>Hygiene</strong>kongress<br />

– Kongress des Deutschen Beratungszentrums<br />

für <strong>Hygiene</strong>,<br />

Konzerthaus Freiburg<br />

19. Oktober:<br />

Lab-Supply – Regionale Fachmesse<br />

für Labortechnik und<br />

Ana lytik, Stadthalle Sindelfingen<br />

9.-12. November:<br />

Logimat China – Fachmesse für<br />

Distribution und Material-/Informationsfluss,<br />

Shanghai<br />

Wegen möglicher kurzfristiger<br />

coronabedingter Absagen gilt<br />

für alle Veranstaltungstermine<br />

auf diesen Seiten: ohne Gewähr!<br />

„Vom Praktiker für den Praktiker“<br />

JUMO-Kurse von Druck-/Regel- bis Analysetechnik<br />

JUMO (Fulda), Hersteller für industrielle<br />

Sensor- und Automatisierungstechnik,<br />

hat in seinem<br />

JUMO Campus das Schulungsprogramm<br />

angepasst und das<br />

Online-Angebot ausgebaut. Das<br />

Angebot reicht von kostenfreien<br />

Webinaren, E-Learnings und<br />

Fachbüchern bis hin zu Seminaren<br />

und Exklusivschulungen.<br />

Alle Seminare stehen unter dem<br />

Motto „Vom Praktiker für den<br />

Praktiker“. Sie umfassen Bereiche<br />

wie Temperatur, Flüssigkeitsanalyse,<br />

Druck/Füllstand,<br />

Regeln, Durchfluss, Registrieren<br />

sowie Automatisieren.<br />

Aktuelle Termine: Webinar<br />

„Regelungstechnik für den<br />

Praktiker (12.-15.9.); Seminar<br />

„Elektrische Temperaturmessung<br />

für den Praktiker“<br />

Von Rückständen bis zu „ED“<br />

Konferenzen & Seminare der Fresenius-Akademie<br />

Mehrere hochkarätig besetzte<br />

Konferenzen und Weiterbildungsseminare<br />

im Lebensmittelbereich<br />

veranstaltet die<br />

Akademie Fresenius im Herbst.<br />

Die Online-Konferenz<br />

zum Thema „Sustainable<br />

Food and<br />

Non-Food Packaging“<br />

findet am Montag,<br />

12. September, statt, ein Online-<br />

Training „The EU Food Contact<br />

Legislation“ am 13. September<br />

und eine Online-Seminarreihe<br />

„Nachhaltige Verpackungslösungen“<br />

am 16., am 20. und<br />

am 23. September.<br />

Die 11. Internationale Konferenz<br />

zum Thema „Residues of<br />

Food Contact Materials in Food“<br />

(13.9. Fulda); „Bestimmung<br />

der Messunsicherheit bei der<br />

elektrischen Temperaturmessung“<br />

(14.9. Fulda); „Funktionale<br />

Sicherheit in Europa unter<br />

Bezug auf Safety Integrity Level<br />

und Performance Level“ (16.9.<br />

Fulda); „Funktionale Sicherheit<br />

in Europa unter Bezug<br />

auf Safety Integrity Level und<br />

Performance Level“ (16.9.,<br />

Fulda); Webinar: „Anwendung<br />

induktiver Leitfähigkeitsmesstechnik“<br />

(21.9.); „Messen. Regeln.<br />

Aufzeichnen.“ (20.-22.9.,<br />

Fulda); Webinar „Erweiterung<br />

von JUMO meroTRON und<br />

JUMO meroVIEW um eine SPS-<br />

Funktionalität“ (22.9.); Webinar<br />

„Druck- und Füllstandsmesstechnik<br />

(28.9.).<br />

Weitere Termine & Anmeldung<br />

unter http://campus.jumo.info<br />

vereint am 5. und 6. Oktober in<br />

Düsseldorf (und im Live Stream)<br />

Experten aller Ebenen und<br />

vermittelt Wissen über Lebensmittelkontaktmaterialien<br />

u.v.m.<br />

Die 13. Internationale Konferenz<br />

„Endocrine Disruptors“ findet<br />

am 8. und 9. November in Köln<br />

und via Live-Stream statt und<br />

hilft bei der Umsetzung der ED-<br />

Leitlinie von ECHA und EFSA,<br />

die eine hochkomplexe Bewertung<br />

für Wirkstoffe erfordert.<br />

Weitere Info & Anmeldung unter<br />

www.akademie-fresenius.de<br />

Online-Angebote der Hygienic<br />

Design Akademie<br />

Die Hygienic Design Weihenstephan<br />

Akademie veranstaltet<br />

am Dienstag, 27. September,<br />

eine Online-Sprechstunde zum<br />

Thema „Reinigbare Verbindungstechnik“.<br />

Es werden Fragen<br />

beantwortet wie: Wie sieht<br />

eine Schweißnaht in Hygienic<br />

Design aus? Welche lösbaren<br />

Verbindungen sind für CIP-<br />

Anwendungen geeignet? Welche<br />

Sensoranbindung ist korrekt?<br />

Am Freitag, 11. November,<br />

finden online Grundlagenpräsentationen<br />

und eine Diskussion<br />

statt zu Themen wie: Was ist<br />

Hygienic Design? Notwendigkeit<br />

und Vorteile von Hygienic Design;<br />

Konstruktive Umsetzung<br />

von Hygienic Design; Nachweismöglichkeiten<br />

der Eignung von<br />

Maschinen und Anlagen.<br />

Nähere Infos unter www.x4com.<br />

de/hygienic_design_akademie<br />

Zur Aktualisierung<br />

des HACCP-Systems<br />

Der Verband der Köche<br />

Deutschlands (Frankfurt) bietet<br />

viele Lehrgänge, Workshops<br />

und Qualifizierungen an, u.a.<br />

am Dienstag, 27. September,<br />

eine Online-Schulung zum<br />

Thema „Die Neuerungen und<br />

Aktualisierung des HACCP-<br />

Systems“. Teilnehmer erhalten<br />

einen Überblick über all das,<br />

was die EU und auch Deutschland<br />

in den vergangenen zwei<br />

Jahren vorgegeben haben –<br />

z.B. die Ergänzung der VO(EG)<br />

852/04 um die Vorgabe zur<br />

Einführung eines Allergenmanagements<br />

und die Neuregelung<br />

zur Kennzeichnung von<br />

Zusatzstoffen bei loser Ware.<br />

Weitere Info und Anmeldung:<br />

www.vkd.com<br />

42 www.hygiene-report-magazin.de


september<br />

veranstaltungen<br />

IFS Food 8 und BRCGS 9 im Fokus<br />

TÜV Süd: Lebensmittel Experten Meeting am 13.10.<br />

<strong>2022</strong> bringt viel Wandel mit<br />

sich: Überraschend hat IFS<br />

eine neue IFS Food Version<br />

8 angekündigt – und die<br />

BRCGS Food Version 9 kam<br />

im September. „Welche<br />

Risiken und<br />

Chancen<br />

bringen die<br />

Änderungen<br />

<strong>2022</strong> mit<br />

sich?“ fragt<br />

der TÜV<br />

Süd und will diese bei einem<br />

kostenfreien „TÜV SÜD Lebensmittel<br />

Experten Meeting“<br />

am 13. Oktober online klären.<br />

Markt, Auftraggeber und<br />

Verbraucher verlangen immer<br />

stärker ein Engagement in<br />

Richtung Nachhaltigkeit von<br />

Unternehmen in der Lebensmittelindustrie.<br />

Parallel dazu<br />

halten die Coronapandemie<br />

DFLW: Fachsymposium<br />

Gebäudetechnik/<strong>Hygiene</strong><br />

Der Deutsche Fachverband für<br />

Luft- und Wasserhygiene e.V.<br />

(DFLW) in Berlin lädt am Mittwoch/Donnerstag,<br />

5./6. Oktober,<br />

zu seinem 19. Fachsymposium<br />

Gebäudetechnik und <strong>Hygiene</strong><br />

nach Bad Brückenau ein. Im<br />

Dorint Resort & Spa, Heinrichvon-Bibra-Straße<br />

13, findet am<br />

Eröffnungstag ab 9 Uhr die<br />

DFLW-Mitgliederversammlung<br />

statt. Am Nachmittag beginnt<br />

das Symposium mit namhaften<br />

Referenten aus den Bereichen<br />

der Trinkwasser- und Raumlufthygiene,<br />

das am Folgetag (Veranstaltungsende:<br />

16.30 Uhr)<br />

fortgesetzt und durch Networking-<br />

und Diskussionsrunden,<br />

Austausch mit Experten und<br />

Kontaktknüpfen ergänzt wird.<br />

Weitere Info & Anmeldung unter<br />

www.dflw.info<br />

und die gestörten Lieferketten<br />

die Branche in Atem. TÜV<br />

SÜD Experten berichten über<br />

aktuelle Entwicklungen bei<br />

den Standards, nachhaltige<br />

Zertifizierungsstandards wie<br />

Regionalfenster,<br />

ZNU, Zero<br />

Waste<br />

(DIN SPEC<br />

91436),<br />

GlobalGAP<br />

Chain of Custody & Co. und<br />

Erfahrungen aus den Audits<br />

und den Stand bei kommenden<br />

Versionen. Das Meeting<br />

am 13. Oktober findet via<br />

Microsoft Teams statt. Ab<br />

10.30 Uhr geht es um FSSC<br />

22000 Version 5.1, ab 14 Uhr<br />

um IFS, BRCGS & Co.<br />

Infos und Anmeldung unter:<br />

www.tuvsud.com<br />

Die Akademie der Deutschen<br />

Landwirtschafts-Gesellschaft<br />

(DLG) bietet Führungskräften<br />

und Mitarbeitern in der Lebensmittelwirtschaft<br />

regelmäßig<br />

Seminare zur praxisnahen Fortbildung<br />

an – in Präsenz oder<br />

online. Die Themen reichen von<br />

Sensorik bis Verpackung.<br />

Aktuelle Termine und Themen:<br />

13.9., 10-13.30 Uhr, digital,<br />

„Panelmanagement in der<br />

Lebensmittelsensorik“ (Referentin:<br />

Dr. Sonja Schwarz,<br />

Limbach Analytics GmbH);<br />

15.9, 10-14.30 Uhr, digital,<br />

„Lebensmittelverpackungen –<br />

neue Risiken in Sicht?“ (Referent:<br />

Andreas Müller, stem-infoodsafety.de);<br />

5.10., 10-14.30<br />

Uhr, digital, „Das Lieferketten-<br />

Omnilab: Webinare zu<br />

Zentrifugation/Reinigung<br />

Laborhändler und Servicedienstleister<br />

Omnilab (Bremen)<br />

veranstaltet ein breites Programm<br />

kostenloser Webinare.<br />

In den 60-minütigen Online-<br />

Seminaren vermitteln Experten<br />

wertvolles Know-how ganz<br />

bequem via Computer oder<br />

Smartphone. Aktuelle Termine<br />

und Themen: Montag, 17.10.,<br />

10-11 Uhr „Grundlagen der<br />

Zentrifugation – Vorsicht ist<br />

besser als Nachsicht!“ (Referentinnen:<br />

Nina Rossié und Dr.<br />

Kerstin Isermann, Eppendorf);<br />

Donnerstag, 27.10., 10-11 Uhr<br />

„Dekontamination und Reinigung.<br />

Definitionen und Strategien“<br />

(Referent: Dr. Jens Boertz,<br />

AppliChem). Im Anschluss steht<br />

für Teilnehmer ein Zertifikat<br />

zum Download bereit.<br />

Weitere Info & Anmeldung unter<br />

www.omnilab.de<br />

Lebensmittel-Fortbildung praxisnah<br />

DLG-Seminarthemen von Sensorik bis Verpackung<br />

sorgfaltspflichtengesetz (LkSG)<br />

und die Wertschöpfungskette“<br />

(Referent: Andreas Müller,<br />

stem-in-foodsafety.de); 11.10.,<br />

10-17 Uhr, in der DLG, Eschborner<br />

Landstraße 122, 60489<br />

Frankfurt am Main, „Grundlagensensorik<br />

– Einführung in sinnesphysiologische<br />

Grundlagen<br />

und sensorische Testmethoden“<br />

(Referent: Philipp Schwarz,<br />

Brennereileiter, Autor, Sachverständiger<br />

und DLG-Prüfer);<br />

18.10., 10.30-14 Uhr, digital,<br />

„Projekt- und Probenmanagement<br />

in der Sensorik“ (Referentin:<br />

Ernährungswissenschaftlerin<br />

und Sensorikexpertin Dr. Eva<br />

Derndorfer).<br />

Weitere Termine & Anmeldung<br />

unter www.dlg-akademie.de<br />

IMPRESSUM<br />

ISSN: 1618-2456<br />

HYGIENE REPORT<br />

Verlag:<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH<br />

Eschenstraße 25<br />

90441 Nürnberg<br />

Telefon: 09 11/20 18-0<br />

Telefax: 09 11/20 18-100<br />

Email: hygiene@harnisch.com<br />

www.harnisch.com<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Objektleitung:<br />

Armin König<br />

Telefon: 0911/20 18-230<br />

Publisher:<br />

Benno Keller<br />

Redaktionsteam:<br />

Horst Buchmann<br />

Grazyna Schatton<br />

Technische Leitung:<br />

Armin König (-230)<br />

Erscheinungsweise:<br />

5 x jährlich – Februar, April, Juli,<br />

September, November<br />

Abonnement:<br />

Marta Bletek-Gonzalez<br />

Bezugspreis:<br />

im Jahresabonnement<br />

Inland: EUR 30,- zzgl. MwSt.<br />

Ausland: EUR 35,-<br />

Druckauflage:<br />

18.000 Exemplare<br />

Druck:<br />

Herrmann GmbH Offsetdruckerei<br />

90513 Zirndorf<br />

Die in diesem Magazin enthaltenen Beiträge<br />

einschließlich der Abbildungen<br />

unterliegen dem Urheberrechtsgesetz.<br />

Eine Verwendung ohne Zustimmung des<br />

Verlages ist unzulässig und wird strafrechtlich<br />

verfolgt. Dieses gilt für jede<br />

erdenkliche Form der Vervielfältigung.<br />

Sonder- und Nachdrucke können gerne<br />

auf Anfrage bestellt werden. Artikel,<br />

die namentlich gekennzeichnet<br />

oder durch ein Kürzel einem Autor zuzuordnen<br />

sind, geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

können nicht zurückgeschickt werden.<br />

Wird ein Manuskript von der Redaktion<br />

angenommen, gehen Verlags- und Urheberrecht<br />

sowie sämtliche Rechte zur<br />

Veröffentlichung und Verbreitung auf<br />

den Verlag über. Die Redaktion übernimmt<br />

bezüglich in diesen Beiträgen<br />

dargelegter Sachverhalte keine Haftung.<br />

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ISSN 1618-2456<br />

Internationale Fachzeitschriften<br />

Themen NOVember<br />

• Reinigung<br />

• Berufskleidung<br />

• <strong>Hygiene</strong>orientierte Baumaßnahmen<br />

• Hygienic Design<br />

5·22<br />

Die Veröffentlichungen des Dr. Harnisch Verlages<br />

behandeln vornehmlich ausgewählte Themen der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />

Sie sind als interdisziplinäre Ratgeber für die<br />

Führungskräfte der Industrie unentbehrlich. Der<br />

Schwerpunkt liegt dabei in der Herausgabe von<br />

internationalen Fachzeitschriften. Ein hochkarätig<br />

besetztes Autorenteam unterstützt dabei<br />

stets die Verlagsredaktion.<br />

ISSN 1618-2456

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