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Statusbericht - Homepage - Kunsthistorisches Institut in Florenz

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Forschungsbericht<br />

Obergadenfenstern des Langhauses ermöglichten erstmalig e<strong>in</strong> Studium der Schulterbüsten von<br />

Halbfiguren und Heiligen zu Seiten der Fenster aus unmittelbarer Nähe, woraufh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung mit dem Figurenzyklus, der <strong>in</strong> der Forschung bislang kaum beachtet wurde,<br />

erfolgte. Als Ergebnis der Studie ist hervorzuheben, daß der Figurenzyklus der Obergadenfenster<br />

<strong>in</strong> direktem Anschluß an die Portalskulptur der Westfassade konzipiert worden se<strong>in</strong> mußte und<br />

somit zeitlich wesentlich früher anzusetzen ist als bisher allgeme<strong>in</strong> angenommen. In diesem<br />

Zusammenhang war es ferner möglich, neue Erkenntnisse zu den Figuren der Caritas und der<br />

Stadtpatrone zu gew<strong>in</strong>nen, die am Kuppelumgang im Inneren des Domes aufgestellt s<strong>in</strong>d. Wegen<br />

des heute schwer zugänglichen Standortes der Figuren, ist e<strong>in</strong> unmittelbares Studium bislang nur<br />

begrenzt möglich gewesen. Die Auff<strong>in</strong>dung von zahlreichen Detailaufnahmen der Skulpturen <strong>in</strong><br />

der Photothek der „Sopr<strong>in</strong>tendenza per i Beni Artistici e Storici per le Prov<strong>in</strong>cie di Siena e Grosseto“<br />

<strong>in</strong> Siena, die <strong>in</strong> den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts angefertigt worden s<strong>in</strong>d, haben es jedoch<br />

erlaubt, e<strong>in</strong>en Stilvergleich mit Skulpturen aus dem Umkreis der Giovanni Pisano Nachfolge<br />

anzustellen. Die Figurengruppe steht folglich für die Bildhauerarbeiten e<strong>in</strong>er Gruppe von<br />

sienesischen Künstlern <strong>in</strong> unmittelbarer Nachfolge des Giovanni Pisano, die sich auch nach dessen<br />

Weggang aus Siena an den Formenkanon des e<strong>in</strong>stigen Dombaumeisters gehalten haben.<br />

Durch die Interpretation von neu aufgefundenen Dokumenten war es h<strong>in</strong>gegen möglich, den<br />

ursprünglichen Standort der marmornen Verkündigungsgruppe, die sich heute im Dommuseum<br />

<strong>in</strong> Siena bef<strong>in</strong>det, im Domareal zu bestimmen. Nach Abschluß der Forschungen zur Westfassade<br />

und dem Langhaus lag zunächst die Bauskulptur des sogenannten „Duomo Nuovo“ und die<br />

Bauskulptur des Giovanni d´Agost<strong>in</strong>o am östlichen Seitenportal im Zentrum der Forschungen.<br />

In diesem Zusammenhang wurde e<strong>in</strong> Beitrag zu den Lünettenreliefs der neuen Domfassade<br />

abgeschlossen. E<strong>in</strong>en großen Umfang <strong>in</strong>nerhalb der Recherchen zum Dom von Siena hat die<br />

Bearbeitung der Ostfassade des Baptisteriums S. Giovanni e<strong>in</strong>genommen. Die Masken an den<br />

Pfeilerstirnen der Portalzone, die entweder männliche Masken oder Löwenköpfe darstellen, fanden<br />

<strong>in</strong> der Literatur bislang kaum Beachtung. Basierend auf der außerordentlich komplizierten<br />

Baugeschichte des Sieneser Doms und der umstrittenen Meisterfrage im frühen 14. Jahrhundert<br />

konnte hier der Versuch unternommen werden, e<strong>in</strong>e zeitliche und stilistische E<strong>in</strong>ordnung dieser<br />

Skulpturengruppe vorzunehmen.<br />

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