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Statusbericht - Homepage - Kunsthistorisches Institut in Florenz

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DAS KUNSTHISTORISCHE INSTITUT IN FLORENZ:<br />

GESCHICHTE, STATUS, ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN<br />

Das Kunsthistorische <strong>Institut</strong> <strong>in</strong> <strong>Florenz</strong> (KHI) ist im Jahr 1897 als erste kunsthistorische<br />

Forschungsstätte von deutscher Seite <strong>in</strong> Italien gegründet worden. Dies verdankt sich<br />

der privaten Initiative e<strong>in</strong>er Gruppe von Gelehrten, deren Interesse <strong>in</strong>sbesondere dem<br />

Spätmittelalter und der Renaissance <strong>in</strong> Mittel- und Oberitalien galt. Wichtigstes Anliegen<br />

war ihnen und ihren Nachfolgern die Nähe zu den künstlerischen Monumenten, den<br />

Archiven und Bibliotheken. E<strong>in</strong> entscheidender Schritt war der Aufbau e<strong>in</strong>er Photothek<br />

und e<strong>in</strong>er Bibliothek, die sich vor allem auf Monographien und topographische Literatur<br />

konzentrierte. Mit den sich seit der Nachkriegszeit stark erweiternden Arbeitsmöglichkeiten<br />

für Mitglieder und Gäste entstand am KHI e<strong>in</strong>e Vielzahl von <strong>in</strong>dividuellen<br />

und kollektiven Grundlagenwerken. Als Großprojekte, die noch im Gang s<strong>in</strong>d, seien<br />

das „Handbuch der Kirchen von Siena“ (begonnen als <strong>Institut</strong>sprojekt) oder das am<br />

<strong>Institut</strong> angesiedelte „Corpus of Florent<strong>in</strong>e Pa<strong>in</strong>t<strong>in</strong>g“ genannt. E<strong>in</strong>e der wichtigsten<br />

Aufgaben des KHI ist die Nachwuchsförderung; e<strong>in</strong> Stipendium am <strong>Institut</strong> stellte und<br />

stellt für zahlreiche Forscher<strong>in</strong>nen und Forscher e<strong>in</strong>en wichtigen Schritt <strong>in</strong> ihrer Karriere<br />

dar.<br />

Unterstützt von e<strong>in</strong>em Trägervere<strong>in</strong> war das von e<strong>in</strong>em Direktor geleitete KHI seit<br />

1970 dem Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Wissenschaft angegliedert. Intensive<br />

Beziehungen zu deutschsprachigen und vermehrt auch <strong>in</strong>ternationalen Universitäten waren<br />

aufgebaut, das <strong>Institut</strong> längst zu e<strong>in</strong>er Forschungsstätte von weltweit e<strong>in</strong>maligem Profil<br />

geworden, als mit der Aufnahme <strong>in</strong> die Max-Planck-Gesellschaft im Jahr 2001 e<strong>in</strong>e<br />

neue Ära <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Geschichte begann. Seit August 2003 wirken zwei Direktoren am<br />

<strong>Institut</strong>; die zweite Abteilung wurde <strong>in</strong> den letzten Monaten aufgebaut. Die Möglichkeiten<br />

der Grundlagenforschung haben sich unter diesen Voraussetzungen erheblich<br />

verbessert.<br />

An den topographischen und historischen Gewichtungen (der Kunst Italiens vom<br />

Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit und der Moderne) wird auch <strong>in</strong> Zukunft festzuhalten<br />

se<strong>in</strong>. Das Corpus der Kirchen Sienas gilt es, mit e<strong>in</strong>em neuen Planungskonzept zügig<br />

voranzubr<strong>in</strong>gen. Zugleich sollen starke Impulse für die Forschung am <strong>Institut</strong> von den<br />

aktuellen und künftigen Arbeitsschwerpunkten der Direktoren ausgehen. Deren Ziel ist<br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivere Kontextualisierung von Themen italienischer Kunstgeschichte des<br />

Mittelalters und der frühen Neuzeit im europäischem, mediterranen und <strong>in</strong>ternationalen<br />

Horizont sowie e<strong>in</strong>e Öffnung auf bildanthropologische und kulturwissenschaftliche<br />

Fragestellungen. Dies bedeutet e<strong>in</strong>e zunehmende Berücksichtigung der kulturellen<br />

Beziehungen Italiens zu Byzanz und Südosteuropa im Mittelalter ebenso wie zu<br />

Late<strong>in</strong>amerika <strong>in</strong> der Frühen Neuzeit, letzteres vor allem unter sammlungsgeschichtlichen<br />

Prämissen, und schließt auch die Erforschung der Moderne Italiens im europäischen<br />

Kontext e<strong>in</strong>. Für diese neuen Perspektiven ist die Begründung e<strong>in</strong>es Gästeprogramm<br />

am <strong>Institut</strong> ebenso unverzichtbar wie die <strong>in</strong>tensivierte Pflege des <strong>in</strong>ternationalen<br />

wissenschaftlichen Austausches, u.a. <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samen Projekte mit Universitäten und<br />

Museen (besonders auch <strong>in</strong> Italien). Kooperationen mit anderen Max-Planck-<strong>Institut</strong>en<br />

(über jene mit der Bibliotheca Hertziana h<strong>in</strong>aus) bilden e<strong>in</strong>e wichtige Option für die<br />

nächsten Jahre.<br />

Die Bibliothek mit ihrer Fülle von Quellenwerken, Monographien und Zeitschriften<br />

und die Photothek mit ihren reichen Altbeständen und deren ständigen Erweiterung<br />

durch extensive Photokampagnen, s<strong>in</strong>d Laboratorien kunstwissenschaftlicher Forschung<br />

am <strong>Institut</strong>. Neben der Pflege der traditionellen Schwerpunkte erfordern die neuen<br />

Projekte und Forschungsansätze auch e<strong>in</strong>e erweiterte Anschaffungspraxis <strong>in</strong> der Bibliothek.<br />

Aufgebaut werden konnte im letzten Jahr e<strong>in</strong>e Basisausstattung an digitalen Text- und<br />

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