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Statusbericht - Homepage - Kunsthistorisches Institut in Florenz

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Pietro und Luigi<br />

Zandomeneghi,<br />

Tizian<br />

Er<strong>in</strong>nerungsdenkmal,<br />

1838-1852.<br />

Venedig, S. Maria<br />

Gloriosa dei Frari.<br />

Forschungen der unbefristet angestellten wissenschaftlichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

Restaurierungsberichte, e<strong>in</strong>sehbar im Archivio degli Uffizi, s<strong>in</strong>d von der Forschung noch<br />

nicht ausgewertet worden.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Phänomen stellt die Themenvergabe bei den Wettbewerben an den<br />

Akademien dar, als gefordert wurde, Renaissancekünstler wie Leonardo, Michelangelo,<br />

Raffaello, Cell<strong>in</strong>i und Tizian <strong>in</strong> imag<strong>in</strong>ärer Atelieratmosphäre wie neue Heilige <strong>in</strong><br />

retrospektiven Bildern agieren zu lassen. Ihr sozial hoher Rang als Künstler wird <strong>in</strong><br />

diesen historischen Neu<strong>in</strong>szenierungen besonders betont. Auch e<strong>in</strong>e Untersuchung<br />

darüber, wann die sog. ‚Atelieratmosphäre’ oder auch e<strong>in</strong>e mit der Historie des Künstlers<br />

<strong>in</strong> Zusammenhang stehende Episode zum ersten Mal als Wettbewerbsthema <strong>in</strong> der<br />

Florent<strong>in</strong>er Akademie vorkommt, steht noch aus. Die Auswertung der diesbezüglichen<br />

Dokumente im Archiv der Accademia delle Belle Arti <strong>in</strong> <strong>Florenz</strong> ist noch nicht<br />

abgeschlossen.<br />

Die Verehrung Tizians mündete letztlich <strong>in</strong> dem<br />

Beschluß, diesem Meister e<strong>in</strong> Grabdenkmal zu<br />

errichten. Auf Betreiben Leopoldo Cicognaras kam<br />

es 1844 durch die Bildhauer Pietro und Luigi<br />

Zandomeneghi zur Errichtung e<strong>in</strong>er monumentalen<br />

Grabanlage. Diese ist mit dem gegenüberliegenden<br />

Grabdenkmal Canovas <strong>in</strong> Bezug zu setzen, schon<br />

alle<strong>in</strong> aufgrund der Tatsache, daß Canova selbst bereits<br />

1790 im Auftrag des venezianischen Gesandten <strong>in</strong><br />

Rom, Girolamo Zulian, e<strong>in</strong> Denkmal <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er<br />

Grabespyramide für se<strong>in</strong>en Landsmann errichten<br />

sollte. Bei dem ausgeführten Grabdenkmal ist das<br />

Paragone-Thema im H<strong>in</strong>blick auf die Umsetzung der<br />

malerischen Vorlagen <strong>in</strong> die Reliefsprache nicht <strong>in</strong> der<br />

Weise problematisiert, wie dies bei der<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der Venus von Urb<strong>in</strong>o zwanzig<br />

Jahre früher der Fall gewesen ist.<br />

Giovanni Fattori und die Schlachtenmalerei der italienischen Befreiungskriege<br />

Mart<strong>in</strong>a Hansmann<br />

Das Projekt ist dem Themenkreis gewidmet, der im Œuvre Giovanni Fattoris den<br />

zentralen Stellenwert e<strong>in</strong>nimmt. Fattori hat die „quadri di fatti militari“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em späten<br />

Rückblick als Schlüsselgenre se<strong>in</strong>er künstlerischen Arbeit beschrieben. Die Beschäftigung<br />

der modernen Sekundärliteratur mit diesen Bilder war bislang von e<strong>in</strong>er ästhetisierenden<br />

Wahrnehmung bestimmt. Die Schlachtenbilder des „pacifico <strong>in</strong>namorato delle battaglie“<br />

wurden als – mehr oder weniger wichtige – Stationen auf Fattoris Weg zu e<strong>in</strong>er<br />

lum<strong>in</strong>istischen, modernen Malerei naturalistischer Prägung begriffen. Ihre konkrete<br />

historische Funktion und ihre thematisch bed<strong>in</strong>gte Bildrhetorik haben dagegen ebenso<br />

wenig Aufmerksamkeit gefunden wie die narrativen Strategien Fattoris. So s<strong>in</strong>d die<br />

Vorstellungen vom Charakter und dem Stellenwert se<strong>in</strong>er Ereignisbilder unscharf<br />

geblieben. Ebenso fehlt e<strong>in</strong>e angemessene Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Fattoris Bemühungen<br />

um die Stiftung historischer Glaubwürdigkeit durch realistische Darstellungsmittel – e<strong>in</strong><br />

Prozeß, der im Fall der Schlachtenbilder nicht nur von e<strong>in</strong>er autonomen künstlerischen<br />

Dynamik gesteuert wird, sondern auch e<strong>in</strong>er gattungsimmanenten Notwendigkeit folgt.<br />

Zur Klärung dieser Fragestellungen werden Fattoris Schlachtenbilder unter Rückbezug<br />

auf das italienische und ausseritalienische Umfeld im Zusammenhang untersucht, unter<br />

E<strong>in</strong>schluß der bislang weitgehend unbeachteten späten Werke. So soll e<strong>in</strong> Beitrag zum<br />

Verständnis der ebenso orig<strong>in</strong>ären wie modernen Bildsprache Fattoris entstehen, deren<br />

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