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Statusbericht - Homepage - Kunsthistorisches Institut in Florenz

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Forschungsbericht<br />

Francesco Leopoldo Cicognara: kritische Edition der „Storia della Scultura“<br />

und<br />

The Cicognara Project: Microfiche-Publikation der Bibliothek<br />

Francesco Leopoldo Cicognaras <strong>in</strong> der Biblioteca Apostolica Vaticana<br />

Barbara Ste<strong>in</strong>dl<br />

Francesco Leopoldo Cicognaras „Storia della scultura“ (1. Ed. Venedig, 1813-1818; 2.<br />

Ed. Prato 1823-1824) ist e<strong>in</strong> Schlüsseltext der italienischen Kunsthistoriographie. Er<br />

beschreibt die stilistische Entwicklung der – vornehmlich italienischen – Skulptur vom<br />

Mittelalter bis <strong>in</strong> die Zeit Canovas. Die „Storia“ ist e<strong>in</strong>erseits der normativen Kunstkritik<br />

verhaftet – Ziel und Höhepunkt der Entwicklung ist das Werk Canovas – andererseits<br />

trägt sie deutliche Züge e<strong>in</strong>er historisch kritischen (Kunst) Geschichtsschreibung.<br />

Grundlage der Darstellung bildet die Werkanamnese, aus der die stilistischen<br />

Charakteristika und Entwicklungen der italienischen Skulptur extrapoliert und <strong>in</strong><br />

Zusammenhang mit ihrem historischen Kontext dargestellt werden.<br />

Das Editionsprojekt erarbeitet e<strong>in</strong>en kritischen Apparat, der neben knappen Verweisen<br />

zur modernen Bibliographie vor allem den Nachweis der im Text verarbeiteten Quellen<br />

gibt und unter anderem auch den E<strong>in</strong>fluß der Berater Cicognaras nachweisen kann.<br />

Besonders s<strong>in</strong>d hier Pietro Giordani, auf den die Idee e<strong>in</strong>er Geschichte der Italienischen<br />

Kunst als Fortsetzung der „Geschichten der Kunst“ W<strong>in</strong>ckelmanns und D’Ag<strong>in</strong>courts<br />

zurückgeht, sowie Antonio Canova, Gioacch<strong>in</strong>o Ross<strong>in</strong>i und Francesco Cancellieri zu<br />

nennen.<br />

Voraussetzung und Grundlage für Cicognaras Skulpturengeschichte war se<strong>in</strong>e Sammlung<br />

von „Libri d’Arte e d’Antichità“, die ca. 5000 Titel umfaßte; den Katalog dieser<br />

Kunstbibliothek publizierte er im Jahr 1821; zwei Jahre später verkaufte er die Bibliothek<br />

an die Biblioteca Apostolica Vaticana, wo sie heute noch weitgehend vollständig erhalten<br />

ist und derzeit im Rahmen des Cicognara-Projects der Biblioteca Apostolica Vaticana<br />

und der University of Ill<strong>in</strong>ois, auf Microfiche ediert wird. (Das Projekt wurde von<br />

Prof. Ph. Fehl (†) und P. L. Boyle, Präfekt der Biblioteca Apostolica Vaticana (†) <strong>in</strong>itiiert<br />

und wird derzeit von Ra<strong>in</strong>a Fehl und Don Raffaele Far<strong>in</strong>a, Präfekt der Biblioteca<br />

Apostolica Vaticana geleitet). Die Microfiche-Edition der Sammlung steht unmittelbar<br />

vor ihrem Abschluß: Die im Fondo Cicognara aufbewahrten Bücher s<strong>in</strong>d auf Microfiche<br />

reproduziert, während derzeit die <strong>in</strong> andere Abteilungen der vatikanischen Bibliothek<br />

übergegangenen Bücher, die ursprünglich der Cicognara-Sammlung angehörten, ausf<strong>in</strong>dig<br />

gemacht werden. Ziel ist, die Sammlung für die Micorfiche-Edition möglichst vollständig<br />

zu rekonstruieren. Im Rahmen dieses Projektes ist auch e<strong>in</strong>e Neuedition des „Catalogo<br />

ragionato“, des von Leopoldo Cicognara 1821 verfaßten Katalogs se<strong>in</strong>er Kunstbibliothek,<br />

<strong>in</strong> Arbeit.<br />

Das Nachleben Tizians. Zur Rezeption se<strong>in</strong>es Werkes durch<br />

Jean-Auguste-Dom<strong>in</strong>ique Ingres, Abraham Constant<strong>in</strong> und Lorenzo Bartol<strong>in</strong>i<br />

Tamara F. Hufschmidt<br />

Die Tizianrezeption des frühen 19. Jahrhunderts entbehrt bislang aussagekräftiger<br />

Untersuchungen. Tizians Venus von Urb<strong>in</strong>o wurde zwischen 1821 und 1822 von den<br />

Malern Jean-Auguste-Dom<strong>in</strong>ique Ingres und Abraham Constant<strong>in</strong> kopiert und wenig<br />

später vom Bildhauer Lorenzo Bartol<strong>in</strong>i auf Wunsch se<strong>in</strong>es Freundes Ingres <strong>in</strong> Skulptur<br />

umgesetzt. Gegen Ende des 18. und zu Beg<strong>in</strong>n des 19. Jahrhunderts entstanden<br />

Monographien zu den wichtigsten Renaissancekünstlern, darunter <strong>in</strong>sbesondere zu Tizian<br />

– sei es durch Zanetti, Mengs, Cicognara, Ticozzi und Pungileoni. Auch die notwendig<br />

gewordenen Restaurierungen se<strong>in</strong>er Hauptwerke trugen zu e<strong>in</strong>em erheblichen Teil zu<br />

e<strong>in</strong>er neuen Beschäftigung mit se<strong>in</strong>en Werken bei. Die dabei entstandenen<br />

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