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Statusbericht - Homepage - Kunsthistorisches Institut in Florenz

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Giovanni<br />

Domenico<br />

d‘Auria,<br />

Grabmal des<br />

Bernard<strong>in</strong>o Rota<br />

(Personifikation<br />

der Ars), 1569.<br />

Neapel, S.<br />

Domenico<br />

Maggiore.<br />

Forschungen der unbefristet angestellten wissenschaftlichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

programmatische Antikenbezug deren fromme Intention und religiöse<br />

Funktion überdeckt, im Zentrum des Interesses.<br />

E<strong>in</strong> besonders wichtiger und zugleich <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer Aspekt der<br />

Fragestellung liegt dar<strong>in</strong>, daß eben nicht nur die Tätigkeit des Dichters<br />

durch entsprechende Attribute verbildlicht ist, sondern daß <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

dieser Monumente literaturtheoretische Konzepte mit bildsprachlichen<br />

Mitteln umgesetzt s<strong>in</strong>d. Da es dafür ke<strong>in</strong>e vorgefertigten Bildformeln<br />

gab, s<strong>in</strong>d die Bildf<strong>in</strong>dungen und Bilde<strong>in</strong>fälle der Künstler jeweils neu im<br />

Kontext des literarischen Œuvres des Verstorbenen zu untersuchen.<br />

E<strong>in</strong>en Teilaspekt konnte jüngst anläßlich e<strong>in</strong>es Kolloquiums mit dem<br />

Thema Praemium virtutis – Grabmäler und Begräbniszeremoniell im Zeichen des<br />

Humanismus an der Universität Münster vorgestellt werden. Dort wurde<br />

das auffallende Phänomen behandelt, daß gerade <strong>in</strong> Neapel im 16.<br />

Jahrhundert e<strong>in</strong>ige recht aufwendige Grabmonumente für Literaten und<br />

Dichter geschaffen wurden, woh<strong>in</strong>gegen sie <strong>in</strong> anderen italienischen<br />

Zentren seltener anzutreffen s<strong>in</strong>d.<br />

Neptunbrunnen als monumentale Herrscherallegorien<br />

Birgit Laschke<br />

In dem längerfristig angelegten Forschungsprojekt zu monumentalen Neptunbrunnen<br />

und Neptunfiguren im öffentlichen Raum werden deren allegorische Funktion<br />

(Herrscherallegorie, Identifikationsfigur, S<strong>in</strong>nbild des Buon Governo), formale Gestaltung<br />

und die Ausbildung von bestimmten Brunnentypen für spezifische Auftrags- und<br />

Aufstellungszusammenhänge untersucht. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich vom<br />

16. Jahrhundert, als die ersten Neptunbrunnen <strong>in</strong> der Funktion von Herrscherallegorien<br />

auf öffentlichen Plätzen auftauchen, bis <strong>in</strong>s 18. Jahrhundert. Für e<strong>in</strong>en Sonderband zur<br />

Skulptur <strong>in</strong> Mess<strong>in</strong>a konnte der dortige Neptunbrunnen von Montorsoli zum Anlaß<br />

sowohl für e<strong>in</strong>e Beschäftigung mit den drei monumentalen Statuen, ihren Repliken bzw.<br />

Kopien, als auch für e<strong>in</strong>en Überblick über die formale und ikonographische Entwicklung<br />

der Bildprogramme an Neptunbrunnen im 16. Jahrhundert genommen werden.<br />

Pietro da Cortona und Ciro Ferri: die Fresken im Palazzo Pitti<br />

Wolfger Bulst<br />

In den Jahren zwischen 1637 und 1665 schufen Pietro da Cortona und se<strong>in</strong> Schüler<br />

Ciro Ferri im Palazzo Pitti, der Florent<strong>in</strong>er Residenz der Großherzöge von Toscana,<br />

Fresken, die zu den künstlerischen Höhepunkten der europäischen Barockmalerei zählen.<br />

Die Vorbereitung e<strong>in</strong>er dem Palazzo Pitti gewidmeten Ausstellung (La reggia rivelata,<br />

2003/04) war Anlaß, ältere Überlegungen wiederaufzunehmen und nach kritischer<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung mit den bisherigen Interpretationen e<strong>in</strong>e Neudeutung zu versuchen.<br />

So glaubte man nach W. Vitzthum <strong>in</strong> der Rückkehr des Goldenen Zeitalters unter der<br />

Regierung Großherzogs Ferd<strong>in</strong>ands II. den leitenden Gedanken der Ausmalung der<br />

stanza della stufa erfaßt zu haben, ohne die breite ikonographische Tradition der Vier<br />

Weltzeitalter, die das Thema des Freskenzyklus s<strong>in</strong>d, genügend zu berücksichtigen. Diese<br />

Tradition und die vorbereitenden Zeichnungen erweisen jedoch, daß der<br />

Entstehungsprozeß auf e<strong>in</strong> anderes Ergebnis h<strong>in</strong>auslief, nämlich die Darstellung des<br />

menschlichen Lebens <strong>in</strong> der Natur im Goldenen und Silberen Zeitalter und <strong>in</strong> der<br />

Zivilisation im Bronzenen und Eisenen Zeitalter, wobei im zweiten Bildpaar e<strong>in</strong> blühendes<br />

geordnetes Geme<strong>in</strong>wesen mit dem Umsturz dieser Ordnung kontrastiert. Dabei wird<br />

deutlich, daß Pietro da Cortona selbst entscheidenden Anteil an dieser orig<strong>in</strong>ellen, die<br />

christliche Antike e<strong>in</strong>beziehenden Weiterentwicklung des alten Themas gehabt hat.<br />

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