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Statusbericht - Homepage - Kunsthistorisches Institut in Florenz

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Forschungen der unbefristet angestellten wissenschaftlichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

Die Sieneser Maler Bartolo di Fredi (ca. 1340-1410),<br />

Sano di Pietro (1405-1481) und Sodoma (1477-1549)<br />

Wolfgang Loseries<br />

Im Zuge der Recherchen für das Sienaprojekt ergeben sich immer wieder Fragen oder<br />

werden Funde gemacht, deren Behandlung sich nicht im Rahmen des Projekts realisieren<br />

lassen, auch wenn die Resultate den Kirchen von Siena meist wieder zugute kommen.<br />

Schwerpunkte 2002-2004 waren die Kunst des Mittelalters und der Renaissance von<br />

San Gimignano sowie Werke der Sieneser Maler Bartolo di Fredi (ca. 1340-1410), Sano<br />

di Pietro (1405-1481) und Sodoma (1477-1549).<br />

Für den neuen unter der Leitung von Miklós Boskovits vorbereiteten Katalog der<br />

italienischen Gemälde im L<strong>in</strong>denau-Museum Altenburg konnten die Werke von Bartolo<br />

di Fredi und Sano di Pietro bearbeitet werden. Besonders <strong>in</strong>teressant auch für das<br />

Siena-Projekt war hierbei die Frage, ob die fragmentierte Predellatafel des Bartolo di<br />

Fredi tatsächlich, wie <strong>in</strong> der jüngsten Literatur behauptet, von e<strong>in</strong>em ehemaligen Altar<br />

des Sieneser Doms stammt. Sowohl die Dokumente zur fraglichen Kapelle <strong>in</strong> der<br />

Kathedrale als auch ikonographische Eigenheiten der Predella sprechen gegen diese<br />

Provenienz.<br />

Von außerordentlicher Bedeutung <strong>in</strong>nerhalb der sienesischen Malerei des 14. und 15.<br />

Jahrhunderts ist die Predella des Sano di Pietro, zu der die beiden Tafeln im L<strong>in</strong>denau-<br />

Museum gehören. Denn hier war der Maler vom Auftraggeber, der Stadtregierung<br />

Sienas, verpflichtet worden, e<strong>in</strong>en Freskenzyklus des frühen 14. Jahrhunderts an der<br />

Fassade der Kirche des Hospitals Santa Maria della Scala <strong>in</strong> Siena zum Vorbild zu<br />

nehmen. Diese von den berühmtesten Meistern der Hochzeit der Sieneser Malerei, Simone<br />

Mart<strong>in</strong>i und den Gebrüdern Lorenzetti, geschaffenen Bilder zum Marienleben s<strong>in</strong>d<br />

verloren, Sanos Tafeln mith<strong>in</strong> wichtige Dokumente zur frühen Trecentomalerei und<br />

ihrer Rezeption. Auch dieses Thema ist im übrigen für den Band zur Ausstattung der<br />

Kathedrale relevant, da die 1411/12 von Benedetto di B<strong>in</strong>do ausgemalte Marienkapelle<br />

<strong>in</strong> der Sakristei des Doms offensichtlich ebenfalls Bezug auf die vorbildhaften<br />

Fassadenbilder nimmt. Bemerkenswert s<strong>in</strong>d hier bestimmte ikonographische<br />

Besonderheiten, die von der Forschung bisher nicht bemerkt wurden und sich sowohl<br />

auf den Fresken im Dom als auch auf Sanos Predella sowie auf wenigen weiteren<br />

sienesischen Werken f<strong>in</strong>den.<br />

Die Arbeit zu Sodoma konzentriert sich auf die Fresken der Kathar<strong>in</strong>enkapelle <strong>in</strong> San<br />

Domenico, e<strong>in</strong>em schon von Vasari besprochenen Hauptwerk der Sieneser<br />

Hochrenaissance. Dabei steht die Frage nach der Beziehung zum zeitgenössischen Theater<br />

<strong>in</strong>sbesondere zur Bühnenarchitektur im Vordergrund. Der starke Bezug zum Theater<br />

blieb von der Forschung bisher ebenso unbemerkt wie das Faktum, daß der Maler auf<br />

e<strong>in</strong>em der großen Wandbilder e<strong>in</strong>en Teil der Stadt Siena abbildet. Erste Ergebnisse<br />

konnten im Oktober 2003 auf e<strong>in</strong>em Kongreß <strong>in</strong> Thorn vorgestellt werden.<br />

Ikonographie der Bettelorden <strong>in</strong> Mittelitalien im 15. Jahrhundert<br />

Ingeborg Bähr<br />

Ziel des Projekts ist es, zu klären, wie die Bettelorden theologische Fragen im Medium<br />

des Bildes zur Anschauung gebracht haben. Es wird um die Fragen gehen, welche<br />

Bildmotive und Formen ausgewählt, umgeformt und an die Bedürfnisse angepaßt<br />

werden, welche Gattungen dabei im Vordergrund standen und schließlich, wie sich die<br />

Ausstattung der Bettelordenskirchen entwickelt und verändert. Im Mittelpunkt stehen<br />

dabei Altarretabeln des 15. Jahrhunderts.<br />

Ständig zu berücksichtigen ist, daß die Bettelorden regelrechte <strong>in</strong>ternationale<br />

Organisationen darstellen. So haben etwa die Eliten der Dom<strong>in</strong>ikaner <strong>in</strong> Paris studiert.<br />

Generalkapitel mit Teilnehmern aus allen Ordensprov<strong>in</strong>zen haben zu Bildfragen Stellung<br />

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