25.12.2012 Aufrufe

Statusbericht - Homepage - Kunsthistorisches Institut in Florenz

Statusbericht - Homepage - Kunsthistorisches Institut in Florenz

Statusbericht - Homepage - Kunsthistorisches Institut in Florenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Forschungsbericht<br />

Der Schmuckfußboden der Kathedrale von Otranto<br />

Christ<strong>in</strong>e Ungruh<br />

Das zwischen 1163 und 1165 verlegte<br />

Bodenmosaik der Kathedrale von<br />

Otranto ist von allen erhaltenen<br />

mittelalterlichen Schmuckfußböden<br />

Apuliens der großflächigste und<br />

vollständigste. E<strong>in</strong>e Fülle von<br />

figürlichen Darstellungen erstreckt sich<br />

<strong>in</strong> fünf Abschnitten über das gesamte<br />

Mittelschiff, das Querhaus und die<br />

Hauptapsis. Der hohe theologische<br />

Anspruch, den die Entwerfer des<br />

Programms und die Stifter vertreten,<br />

sowie der Stellenwert, der dem Mosaik im Kontext der musivischen Produktion des<br />

11. und 12. Jahrhunderts beizumessen ist, fordert dazu heraus, den Schmuckfußboden<br />

der Kathedrale gründlich aufzuarbeiten. Bisher steht e<strong>in</strong>e Arbeit noch aus, die die<br />

komplexen Wechselbeziehungen von Technik, Ikonographie, Komposition und<br />

Disposition des Programms aufarbeitet und zugleich Fragen nach Geld- und<br />

Auftraggeber bzw. Werkstatt untersucht. Das von Prof. Dr. Christian Freigang (Johann<br />

Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt) und Prof. Dr. Achim Arbeiter (Georg-August-<br />

Universität Gött<strong>in</strong>gen) betreute Promotionsvorhaben soll diese Lücke füllen und das<br />

Kunstwerk ikonologisch e<strong>in</strong>ordnen.<br />

Als Abschluß soll e<strong>in</strong> Katalog der existenten mittelalterlichen Stiftmosaiken Unteritaliens<br />

erstellt werden, der erstmals e<strong>in</strong>en technischen, ikonographischen und photographischen<br />

Vergleich der Pavimente dieser Region erlaubt. Die oberitalienischen Beispiele werden<br />

<strong>in</strong> die ikonographische Untersuchung e<strong>in</strong>bezogen und ermöglichen so e<strong>in</strong>e Abgrenzung<br />

dieser unterschiedlichen Gruppen vone<strong>in</strong>ander, so daß die Besonderheit des<br />

Schmuckfußbodens der Kathedrale von Otranto überhaupt erst herausgearbeitet werden<br />

kann.<br />

Die Bibel von Gerona und ihr Meister. Künstlerisches Experimentieren <strong>in</strong> der<br />

Bologneser Buchmalerei des späten 13. Jahrhunderts<br />

Annette Hoffmann<br />

Das Dissertationsprojekt stellt die Bibel von Gerona und ihren anonymen Meister <strong>in</strong><br />

den Mittelpunkt e<strong>in</strong>er monographischen Untersuchung. Es handelt sich bei dem Codex<br />

um e<strong>in</strong>e überaus qualitätsvolle und bislang wenig bekannte Bologneser Prachthandschrift<br />

des ausgehenden 13. Jahrhunderts, deren 92 illum<strong>in</strong>ierte Seiten erstmals der Forschung<br />

vollständig zugänglich gemacht werden sollen. Kaum e<strong>in</strong> anderes Werk der italienischen<br />

Buchkunst ist darüber h<strong>in</strong>aus erhalten, dessen Maler e<strong>in</strong>e größere Vertrautheit mit den<br />

aktuellen Strömungen der Kunst der Palaiologen beweist und zugleich auf s<strong>in</strong>guläre<br />

Weise die <strong>in</strong> Bologna gängigen Modelle der Buchausstattung mit französischen wie<br />

byzant<strong>in</strong>ischen Konzepten der Illustration und verschiedenen Formen der<br />

Antikenrezeption zu verknüpfen weiß. Die Forschung hat der Bibel e<strong>in</strong>e Reihe weiterer<br />

Handschriften religiösen wie profanen Charakters (Bibeln, Liturgica, Rechtshandschriften<br />

und e<strong>in</strong>en Gralsroman) zugeordnet, deren Verb<strong>in</strong>dung zu diesem Hauptwerk jedoch<br />

noch nicht angemessen diskutiert wurde. Dabei ergaben die bislang im Rahmen der<br />

Untersuchung geführten Vergleiche mit diesen Codices sowie anderen Bologneser Bibeln<br />

der Zeit, daß der Meister der Bibel von Gerona <strong>in</strong>nerhalb enger Grenzen der Tradition<br />

höchst eigenwillige Wege geht. In der Auswahl und Zusammenstellung der Bilder für<br />

28<br />

Adam und Eva,<br />

Detail aus dem<br />

Schmuckfußboden,<br />

1163-1165.<br />

Otranto,<br />

Kathedrale.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!