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Statusbericht - Homepage - Kunsthistorisches Institut in Florenz

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Forschungsbericht<br />

wurden die Armen ‚privilegiert’, die Ergebnisse werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kongreß zu „Armut<br />

und Armenfürsorge <strong>in</strong> den Bildwelten der italienischen Stadtkultur (13.-16. Jahrhundert)“<br />

im November <strong>in</strong> <strong>Florenz</strong> zur Diskussion gestellt. Dieser bildet zugleich e<strong>in</strong>en<br />

Ausgangspunkt für e<strong>in</strong>e zweite Projektphase, die sich zunächst mit Formen, Kontexten<br />

und Funktionen der zunehmenden Referenz auf soziale Realität <strong>in</strong> den allegorischen<br />

Bildprogrammen (<strong>in</strong> Buch-, Tafel- und Wandmalerei) des 13. und 14. Jahrhunderts<br />

befaßt. Für diese gilt es, bildkompositorische Modelle von Inklusion und Exklusion als<br />

komplementären Prozeß zur schon untersuchten Gattung der Bilderzählung zu<br />

analysieren.<br />

In der Folge soll dann das Themenfeld der ‚Fremdheit’ <strong>in</strong>s Zentrum der Untersuchung<br />

rücken. Fremde me<strong>in</strong>t sowohl Fe<strong>in</strong>de wie fremde Besucher und Bewohner der Städte,<br />

welche <strong>in</strong> Bildkünsten wie Festkultur und Ritual e<strong>in</strong>e bedeutende Rolle übernehmen.<br />

Darstellungen von nahen und fernen Fremden (von Florent<strong>in</strong>ern <strong>in</strong> Neapel, von<br />

Deutschen, Spaniern, Franzosen wie Mongolen, Türken, Schwarzen usf. <strong>in</strong> Italien) sollen<br />

<strong>in</strong> ihren jeweiligen bildlichen und situativen Kontexten untersucht werden. E<strong>in</strong>bezogen<br />

werden sollen auch Bilder jener Fremder, bei denen, wie beispielweise bei Pilgern oder<br />

Sklaven, die Aspekte von ‚Armut’ und ‚Fremdheit’ <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander fallen. Leitende Fragen<br />

s<strong>in</strong>d, wie sich die Differenzierung der Darstellungen von Fremden und Rollenzuweisungen<br />

an diese <strong>in</strong> Bildern zu Phänomenen der Inklusion und Exklusion <strong>in</strong> Gesellschaft und<br />

visueller Kultur Italiens (der Städte wie der übergreifenden politischen oder religiösen<br />

Strukturen) verhalten. Von daher handelt es sich um e<strong>in</strong> Projekt der Grundlagenforschung<br />

im Gespräch von Kunstgeschichte und Geschichte.<br />

22<br />

DANTE, ALBERTI, CUSANUS:<br />

THEORIEN DES BILDES UND DIE GRUNDLEGUNG DER KUNSTTHEORIE<br />

Gerhard Wolf<br />

Literarische Beschreibungen oder Evokationen von Bildern (Ekphraseis), philosophische<br />

Reflexionen über die Natur der Bilder, normative Texte zur Praxis der Malerei sowie<br />

der Sprachgebrauch der Verträge mit Künstlern bilden unterschiedliche, aber doch<br />

aufe<strong>in</strong>ander bezogene Formen des Sprechens über Bilder. Das Projekt beschäftigt sich<br />

zum e<strong>in</strong>en mit dem Anteil der (nur noch schwer zu fassenden) Werkstattgespräche von<br />

Giotto bis <strong>in</strong>s 15. Jahrhundert an diesem Diskurs. Zum anderen werden Leitmetaphern<br />

und Konzeptionen des Bildes bei Dante, Alberti und Cusanus untersucht. Das Interesse<br />

liegt dabei auf der Etablierung e<strong>in</strong>es kunsttheoretischen Diskurses, der ältere<br />

bildtheoretische Argumente ebenso aufgreift wie verwirft, und der Differenzierung des<br />

Gentile da Fabriano,<br />

Darbr<strong>in</strong>gung im Tempel,<br />

Predellenbild der<br />

„Pala Strozzi“, 1423.<br />

<strong>Florenz</strong>, Uffizien.

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