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Statusbericht - Homepage - Kunsthistorisches Institut in Florenz

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Wissenschaftliche Veranstaltungen des Kunsthistorischen <strong>Institut</strong>s <strong>in</strong> <strong>Florenz</strong><br />

Uffizien, <strong>in</strong> der Galleria dell’Accademia und <strong>in</strong> der Nationalbibliothek wurde die<br />

Glorifizierung großer Namen der Florent<strong>in</strong>er Kulturgeschichte diskutiert. Die Vollendung<br />

der Domfassade und der Abriss von Teilen des <strong>in</strong>nersten Stadtkerns erwiesen sich als<br />

komplementäre Facetten e<strong>in</strong>es Bemühens um Aufwertung und Korrektur des historischen<br />

Bestands.<br />

In Rom bildete der Rückbezug auf die Antike – <strong>in</strong> Abgrenzung von der Tradition und<br />

Präsenz des Papsttums <strong>in</strong> der Stadt – das Leitmotiv des Umbaus zur Kapitale. Vielfältige<br />

symbolische und formale Verweise auf das antike Rom konnten <strong>in</strong> der malerischen<br />

Ausstattung des Senats, der Bebauung der Piazza Esedra, der Nutzung des Pantheon als<br />

savoyischer Grablege und vor allem <strong>in</strong> der antikisierenden Architektursprache des<br />

Vittoriano nachgewiesen werden. E<strong>in</strong>e antipäpstliche Stoßrichtung zeigte sich besonders<br />

deutlich im Denkmal für Giordano Bruno. Regierungsbauten wie die Banca d’Italia<br />

und der Justizpalast veranschaulichten die Problematik e<strong>in</strong>er ‘nationalen’ Stilbildung.<br />

Der Vertiefung der Analyse diente die Betrachtung von Schlüsselwerken der<br />

zeitgenössischen Malerei <strong>in</strong> der Galleria Civica d’Arte Moderna <strong>in</strong> Tur<strong>in</strong>, der Galleria<br />

d’Arte Moderna <strong>in</strong> <strong>Florenz</strong> und der Galleria Nazionale d’Arte Moderna <strong>in</strong> Rom. Dabei<br />

galt die besondere Aufmerksamkeit der Aktualisierung von Themen der italienischen<br />

Geschichte und der Historisierung von Ereignissen des Risorgimento, durch die sich die<br />

Malerei am nationalen Diskurs beteiligte.<br />

8. – 9. September 2003<br />

Villa, Garten, Landschaft: Monumente der villeggiatura <strong>in</strong> der Toskana<br />

Leitung: Ulrike Ilg / Jörg Stabenow<br />

Wissenschaftliche Gäste: Kathar<strong>in</strong>a Krause (Marburg) / Christoph Bertsch (Innsbruck)<br />

Ziel der Veranstaltung war es, die vielfältigen Möglichkeiten des vivere <strong>in</strong> villa <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

chronologisch über fünf Jahrhunderte gespannten Bogen anhand exemplarischer<br />

Monumente zu untersuchen. Gegenstand des Gesprächs waren von daher fortifikatorisch<br />

geprägte Anlagen wie die Medicivilla von Cafaggiolo; Komplexe wie die Villa Medici<br />

bei Fiesole, die Villa Medici von Careggi oder der Palazzo Piccolom<strong>in</strong>i <strong>in</strong> Pienza, welche<br />

sich mit den durch den Humanismus wiederbelebten, antiken Idealen des Landlebens<br />

und Villenbaus ause<strong>in</strong>andersetzen; Monumente wie die Villa di Cet<strong>in</strong>ale <strong>in</strong> Sovicille und<br />

die Villa Rospigliosi <strong>in</strong> Spicchio, mit denen man urbane Palastarchitekturen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

neuen, ländlichen Kontext implantierte; und schließlich Bauten wie die Villa Poggio<br />

Imperiale und die Villa Arch<strong>in</strong>to, welche die Überformung e<strong>in</strong>es vorhandenen historischen<br />

Baubestandes nachvollziehbar machten, der auf e<strong>in</strong> klassizistischen Formenideal h<strong>in</strong><br />

neu organisiert wurde. Den Abschluß des Programms bildete mit der Villa von<br />

Sammezzano e<strong>in</strong> frühes Beispiel des historistischen Bauens <strong>in</strong> der Toskana.<br />

Die Diskussion kreiste dabei jeweils um Probleme der architektonischen Form, ebenso<br />

um Fragen der malerischen Ausstattung, deren teilweise sehr elaborierte Programme<br />

die Villa e<strong>in</strong>mal als Ort der persönlichen Verherrlichung der Auftraggeber, e<strong>in</strong>mal als<br />

Rückzugsort der Tugenden und Schauplatz e<strong>in</strong>er dem Zyklus der Natur e<strong>in</strong>beschriebenen<br />

Existenzform ersche<strong>in</strong>en lassen (s. Villa Poggio a Caiano; Villa La Petraia; Villa Bonvisi/<br />

Lucca; Villa Torrigiani/Camigliano; Villa La Quiete). Ausführlich e<strong>in</strong>gegangen wurde<br />

ferner auf die vielfältigen Beziehungen, die sich zwischen der Villa und ihrem Umraum<br />

ergeben. Auch für diesen Dialog zwischen Villenbau und Gartenarchitektur<br />

beziehungsweise Landschaft ergaben sich extrem variationsreiche Formulierungen, die<br />

entweder den bewußten Kontrast zwischen bewohnter Architektur und geschauter Natur<br />

privilegieren (Palazzo Piccolom<strong>in</strong>i; Villa di Artim<strong>in</strong>o), den Garten als Erweiterung der<br />

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