Statusbericht - Homepage - Kunsthistorisches Institut in Florenz
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Forschungsbericht<br />
112<br />
INSTITUTSSEMINAR<br />
Gerhard Wolf / Hannah Baader<br />
Das neu e<strong>in</strong>gerichtete <strong>Institut</strong>ssem<strong>in</strong>ar richtet sich an den wissenschaftlichen Nachwuchs<br />
des Kunsthistorischen <strong>Institut</strong>es. Ihnen soll durch Arbeitsgespräche, Vorträge auswärtiger<br />
Wissenschaftler, geme<strong>in</strong>same Lektüren sowie kürzere Exkursionen und Museumsbesuche<br />
e<strong>in</strong> neues Forum des wissenschaftlichen Austausches geboten werden. Unter der<br />
Fragestellung „Das Leben der Bilder“ berichtete Frank Fehrenbach am 9. Juni 2004<br />
unter dem Titel „Bio-Art. Das Lebendige als künstlerisches Material“ aus se<strong>in</strong>em von<br />
der Fritz Thyssenstiftung geförderten Forschungsprojekt: „Die Lebendigkeit des Bildes“.<br />
Vom 18.-20. Juli 2004 konnte anläßlich der Ausstellung Mandylion. Intorno al Sacro<br />
Volto, da Bisanzio a Genova e<strong>in</strong>e dreitägige Exkursion nach Genua stattf<strong>in</strong>den. Am 22.<br />
Juli führte Cassandra Sciort<strong>in</strong>o (Kress Foundation) die Teilnehmer des Sem<strong>in</strong>ars durch die<br />
Ausstellung Il Giard<strong>in</strong>o delle reg<strong>in</strong>e (<strong>Florenz</strong>, Uffizien). Ab Herbst 2004 wird das Sem<strong>in</strong>ar<br />
unter dem Titel „Materialität und Medialität des Bildes“ fortgesetzt.<br />
STUDIENKURSE<br />
15. – 26. September 2002<br />
Architektur und Bildkünste im werdenden Nationalstaat:<br />
Tur<strong>in</strong>, <strong>Florenz</strong> und Rom als Hauptstädte Italiens<br />
Leitung: Ulrike Ilg / Jörg Stabenow<br />
Wissenschaftlicher Gast: Henrik Karge (Dresden)<br />
Der Studienkurs 2002 fragte nach der Rolle der Künste im Kontext der nationalstaatlichen<br />
E<strong>in</strong>igung Italiens. Die Orte, an denen dieser Frage nachgegangen wurde, waren die drei<br />
Hauptstädte der werdenden Nation: Tur<strong>in</strong>, ab 1861 Hauptstadt des italienischen<br />
Königreichs, <strong>Florenz</strong>, ab 1865 vorübergehender Regierungssitz, und Rom, seit 1871<br />
Kapitale des gee<strong>in</strong>ten Italien. Die Funktion der Hauptstädte als adm<strong>in</strong>istrativer und<br />
symbolischer Zentren fand ihren Ausdruck <strong>in</strong> Platzanlagen, Regierungsbauten,<br />
Denkmälern und Bildprogrammen. In ihnen entwarf der Nationalstaat e<strong>in</strong> Bild von<br />
sich selbst und schuf Anhaltspunkte für die Identfikation se<strong>in</strong>er Bürger. Im Studienkurs<br />
wurde anhand ausgewählter Werke diskutiert, wie Architektur und Bildkünste an der<br />
Formung e<strong>in</strong>es nationalen Bewußtse<strong>in</strong>s mitwirkten.<br />
Der Städtevergleich ermöglichte es, das unterschiedliche Profil <strong>in</strong> der jeweiligen Aneignung<br />
der Hauptstadtrolle zu thematisieren. In Tur<strong>in</strong> konnte die Hauptstadtfunktion an e<strong>in</strong>e<br />
bereits vorhandene Tradition als savoyische Residenzstadt anknüpfen. Zwei Tendenzen<br />
des postunitären Hauptstadtausbaus ließen sich aufzeigen: e<strong>in</strong>erseits die ikonographische<br />
Zuspitzung der Identifikation mit der savoyischen Dynastie <strong>in</strong> zahlreichen Denkmälern<br />
und <strong>in</strong> der Ausmalung des Palazzo Reale, andererseits die <strong>in</strong> Bauten wie dem Bahnhof<br />
Porta Nuova und der Galleria Subalp<strong>in</strong>a oder im Denkmal für die Untertunnelung des<br />
Mont Cenis exemplifizierte Demonstration technisch-ökonomischer Modernität. Dem<br />
symbolischen Kontext der italienischen E<strong>in</strong>igung eng verbunden ist auch der Bau der<br />
Mole Antonelliana, die als Synagoge begonnen und als Museo del Risorgimento vollendet<br />
wurde.<br />
In <strong>Florenz</strong> stand im Mittelpunkt der hauptstädtischen Identitätsbildung die<br />
Ause<strong>in</strong>andersetzung mit dem kulturellen Erbe der Stadt. Am Fall des Piazzale<br />
Michelangelo ließen sich die panoramatische Darbietung des Stadtbilds und die Stilisierung<br />
des David zum Florent<strong>in</strong>er ‘Genius’ erörtern. Im ‘Pantheon’ von S. Croce, im Hof der