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Alnatura Magazin September 2022

Italien Spezial: A tavola in Apulien // Zu Besuch bei Olivenölproduzenten in Süditalien // Naturdrogerie: Gepflegtes Haar im Sommer

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ALLES ÜBER …<br />

Hartkäse<br />

aus Italien<br />

Wir zählen weltweit mehr als 4 000 Käsesorten.<br />

Hierzulande werden diese – und das ist gut für<br />

den Überblick – in Gruppen eingeteilt. Hartkäse<br />

ist eine davon. Seine Merkmale: die lange Reifezeit,<br />

ein niedriger Wassergehalt und vor allem<br />

das würzig-pikante Aroma. Zu den beliebtesten<br />

Hartkäsesorten gehören Berg käse,<br />

Französischer Comté, Schweizer Gruyère –<br />

und natürlich die italienischen Klassiker<br />

Parmigiano Reggiano, Grana Padano und<br />

Pecorino. Diese drei wollen wir Ihnen hier<br />

gerne schmackhaft machen. AW<br />

Parmigiano Reggiano<br />

Der Parmigiano Reggiano, zu Deutsch Parmesan,<br />

stammt aus dem Norden Italiens. Genauer gesagt<br />

aus fünf Provinzen, darunter Bologna, Modena und<br />

Parma. Hier leben die Kühe, welche die Milch für den<br />

Käse geben, hier liegen die saftigen Wiesen, auf<br />

denen ihr Futter wächst, hier wird die Rohmilch<br />

zu Käse verarbeitet und hier darf dieser auch reifen.<br />

Alles vorgeschrieben durch das Siegel Denominazione<br />

d’Origine Protetta, kurz DOP. Und das ist noch nicht alles.<br />

Die Kühe werden ausschließlich mit Gras, Luzerne und Heu<br />

gefüttert; Silage beispielsweise ist tabu. Auch ist für Parmigiano<br />

Reggiano eine Reifezeit von mindestens zwölf Monaten<br />

vorgeschrieben. Dabei liegt die Betonung auf »mindestens«,<br />

denn oft reift er noch viel länger. Schließlich ist diese Zeit – neben<br />

der Futter- und Milchqualität – wesentlich für Geschmack und<br />

Konsistenz: Je länger ein Parmesan reift, umso vollmundiger und<br />

würzig-aromatischer wird er. Sein Teig ist strohgelb, hart und feinkörnig.<br />

Daher wird Parmesan auch nicht geschnitten, sondern gebrochen oder<br />

gehobelt. Wir lieben ihn im Pesto, zu Pasta und Risotto, aber natürlich auch<br />

einfach pur mit Trauben, Walnüssen und einem Glas Wein am Abend.<br />

Grana Padano<br />

Auch der Grana Padano ist ein norditalienischer Käse – und es kommt gar nicht<br />

so selten vor, dass er mit Parmigiano Reggiano verwechselt wird. Denn<br />

in Farbe, Konsistenz und Geschmack sind sich die beiden recht ähnlich.<br />

Die Unterschiede sind fein: Zum einen ist es die Herkunft. Das Gebiet in<br />

Norditalien, aus denen ein DOP-zertifizierter Grana Padano kommen<br />

darf, ist größer als beim Parmesan und erstreckt sich auf Provinzen<br />

der erweiterten Po-Ebene (ital. Pianura Padana). Zum anderen<br />

ist es die Reifezeit: Die ist nämlich kürzer, ein Grana Padano<br />

darf schon nach neun Monaten in den Handel kommen.<br />

Theoretisch zumindest, denn auch er bleibt oft länger im<br />

Reifekeller. Ein junger Grana Padano ist mild-aromatisch<br />

und fast cremig in der Konsistenz – er schmeckt vor allem<br />

zu Pasta. Ein gut gereifter Käse, und hier sind zwölf<br />

Monate und mehr gemeint, bekommt eine körnige<br />

Konsistenz und ein würziges Aroma. Dann ähnelt er<br />

dem Parmesan sehr und kann auch in der Küche, auf<br />

dem Vorspeisenteller oder Gäste büfett wie dieser<br />

verwendet werden. Die ideale Begleitung: Weißbrot,<br />

Feigensenf und ein voll mundiger, gut gereifter<br />

Rotwein.<br />

Pecorino<br />

Sein Name leitet sich vom italienischen Wort<br />

»pecora« für Schaf ab, denn ursprünglich war<br />

der Pecorino ein reiner Schafskäse. Heute mischt<br />

man mitunter auch Kuh- oder Ziegenmilch hinzu.<br />

Nicht so bei einem Pecorino, der das DOP-Siegel<br />

trägt. Acht Sorten sind EU-weit geschützt, so zum<br />

Beispiel der Pecorino Toscano aus der gleichnamigen<br />

Region oder Pecorino Sardo von der Insel Sardinien.<br />

Dabei haben nicht nur die Vegetation einer Region<br />

oder deren Geheimrezepte Einfluss auf das Aroma;<br />

auch die Reifedauer kann man schmecken: Ein Semistagionato<br />

beispielsweise ist mild-würzig, während der<br />

länger gereifte Stagionato sehr viel kräftiger und härter<br />

ist. Die vorgeschriebene Mindestreifezeit liegt bei fünf<br />

Monaten. Pecorino ist der perfekte Käse für Spaghetti<br />

Carbonara, macht sich aber auch gut zu Brot und Tomaten.<br />

Ein Pecorino Stagionato kann Parmigiano Reggiano ersetzen –<br />

gehobelt auf Salat oder Pizza sowie im cremigen Risotto.<br />

Denominazione d’Origine Protetta (DOP)<br />

Ein EU-Gütesiegel, welches garantiert, dass Erzeugung,<br />

Verarbeitung und Herstellung eines Lebensmittels<br />

in einem festgelegten geografischen Gebiet erfolgen.<br />

In Deutschland trägt das Logo den Schriftzug geschützte<br />

Ursprungsbezeichnung (g. U.), im Französischen<br />

Appellation d’Origine (AOP) und im Italienischen heißt es<br />

Denominazione d’Origine Protetta (DOP).<br />

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