Alnatura Magazin September 2022
Italien Spezial: A tavola in Apulien // Zu Besuch bei Olivenölproduzenten in Süditalien // Naturdrogerie: Gepflegtes Haar im Sommer
Italien Spezial: A tavola in Apulien // Zu Besuch bei Olivenölproduzenten in Süditalien // Naturdrogerie: Gepflegtes Haar im Sommer
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<strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
ISSN 1612-7153<br />
Naturdrogerie<br />
Gepflegtes Haar<br />
im Sommer<br />
Zu Besuch bei<br />
Olivenölproduzenten<br />
in Süditalien<br />
Italien-Spezial<br />
A tavola<br />
in Apulien
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SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />
Um möglichst vielen Menschen den Zugang zu Bio-<br />
Produkten zu ermöglichen, ist <strong>Alnatura</strong> auf der Suche<br />
nach neuen Ladenflächen.<br />
Jeden unterschriebenen Mietvertrag, der über einen<br />
Kontakt von Leserinnen und Lesern zustande kommt,<br />
belohnen wir mit einem 200-€-Einkaufs gutschein,<br />
den Sie in jedem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt einlösen<br />
können.<br />
Mehr Bio<br />
in der Nachbarschaft<br />
Sie kennen eine passende Immobilie?<br />
Dann schreiben Sie uns und sichern sich die Chance<br />
auf einen 200-€-Einkaufsgutschein von <strong>Alnatura</strong>.<br />
Wir bieten:<br />
• attraktive und nachhaltige Laden baukonzepte<br />
• langfristige, vertrauensvolle Partner schaften<br />
• umfassende Beratung zu bau- und<br />
haustechnischen Themen<br />
• passende Lösungen zur Aufwertung<br />
der Immobilie<br />
• fortlaufende Modernisierungen während<br />
der Mietzeit<br />
Wir suchen:<br />
• attraktive Einzelhandelsflächen zur Miete<br />
in Städten ab 40 000 Einwohnern<br />
mit 550–800 m² ebenerdiger Verkaufsfläche<br />
und 160–200 m² Nebenfläche<br />
• Grundstücke ab 2 500 m², die wir bebauen<br />
lassen können<br />
Seite 38<br />
Zu Besuch bei<br />
Sabino Leone – Olivenöl<br />
aus Leidenschaft.<br />
Seite 54<br />
Gut leben<br />
Unsere Autorin gibt Tipps,<br />
wie Yoga den<br />
Alltag bereichern kann.<br />
4 Aktuelles von <strong>Alnatura</strong><br />
11 Zu Besuch bei De Carlo<br />
18 Alles über … Hartkäse aus Italien<br />
22 Zu Besuch bei Polvanera<br />
28 Zu Besuch bei Casa Milo<br />
30 Inspiration Kochen wie Jamie Oliver<br />
31 Einkaufen bei <strong>Alnatura</strong> Italienisch kochen<br />
32 Zu Besuch bei Deliziosa<br />
41 Olivenöl-Spezial Was macht ein Spitzen-Olivenöl aus?<br />
48 Natürliche Pflege Haarpflege nach der Sonne<br />
52 Aktuelles aus Bio-Welt und Gesellschaft<br />
56 Interview <strong>Alnatura</strong> trifft Yvan Bourgnon<br />
58 Vorschau, Impressum<br />
Seite 7<br />
Lasst uns<br />
kochen<br />
Mit Cettina<br />
Vicenzino die<br />
apulische Küche<br />
entdecken.<br />
Ausgewählte Beiträge finden Sie<br />
auch im <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> Online:<br />
alnatura.de/magazin<br />
Liebe Kundinnen, liebe Kunden,<br />
im Juli dieses Jahres hat der Weltbiodiversitätsrat<br />
(IPBES) nach vierjähriger Arbeit von mehr als<br />
80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zwei<br />
Berichte mit den Titeln »Die vielfältigen Werte<br />
der Natur (Values Assessments)« und »Nachhal ti ge<br />
Nutzung wildlebender Arten (Sustainable Use)«<br />
veröffentlicht. Die wesent lichen Kernaussagen<br />
dieser Berichte sind:<br />
• Eine Million Tier- und Pflanzenarten sind<br />
derzeit vom Aussterben bedroht.<br />
• Die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen<br />
orientieren sich überwiegend<br />
an rein wirtschaftlichen Größen.<br />
• Die Idee eines nachhaltigen Wirtschaftens muss<br />
das politische Handeln in Zukunft bestimmen.<br />
• Es ist eine Abkehr von »individualistischen<br />
und materialistischen Werten« notwendig.<br />
• Das Ziel des »transformativen Wandels«<br />
ist ein Leben in Harmonie mit der Natur.<br />
Es ist sehr zu wünschen, dass die Forschungsergebnisse<br />
des Weltbiodiversitätsrates von den Akteur innen<br />
und Akteuren in Politik, Wirtschaft und Landwirtschaft<br />
erkannt und anerkannt werden. Nur wenn<br />
wir bereit sind, von der Natur zu lernen, kön nen<br />
wir der Natur entsprechend handeln. An die Stelle<br />
eines primär am kurzfristigen Profit im Umgang mit<br />
der Natur ausgerichteten Handelns tritt dann eine<br />
an den Gesetzen der Natur orientierte situationsbezogene<br />
Denk- und Handlungs weise.<br />
In der Landwirtschaft würde die ertragsfokussierte<br />
Agrarindustrie der biologischen Landbaumethode<br />
weichen. An die Stelle von Monokulturen<br />
träte die Vielfalt der Pflanzen- und Tierarten, die<br />
den natürlichen Verhältnissen angepasst ist.<br />
Genau deshalb setzen wir uns bei <strong>Alnatura</strong> seit<br />
über 30 Jahren konsequent für die Förderung des biologischen<br />
Landbaus ein. Diese unsere Arbeit wird<br />
durch Sie, liebe Kundinnen und Kunden, möglich.<br />
Dafür danke ich Ihnen, auch im Namen der vielen<br />
Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern, deren Existenz<br />
Sie mit Ihrem Einkauf sichern.<br />
Mit spätsommerlichen Grüßen<br />
Prof. Dr. Götz E. Rehn,<br />
Gründer und<br />
Geschäfts führer <strong>Alnatura</strong><br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
3
Aktuelles<br />
von <strong>Alnatura</strong><br />
<strong>Alnatura</strong> hat den New Work Award <strong>2022</strong><br />
verliehen bekommen, der jährlich von der<br />
New Work SE (Societas Europaea) für innovative<br />
Arbeits konzepte vergeben wird. In der<br />
Kategorie »New Work Companies« wurden wir<br />
mit Platz eins für unser umfassendes Kon zept<br />
der »Kollegia len Zusammenarbeit« aus -<br />
ge zeichnet. Jurymitglied Dr. Bernd Hufnagl<br />
würdigte das Konzept, das zeige, »dass ein<br />
wert schätzendes, konstruktives Miteinander<br />
möglich ist und dabei auch der Wunsch der<br />
Mitarbeitenden nach sinnstiftender Tätigkeit<br />
und Entfaltung erfüllt wird.« Roland Smigerski,<br />
Projektleiter Kollegiale Zusammenarbeit bei<br />
<strong>Alnatura</strong>, sagte: »Die Auszeichnung bestärkt<br />
uns darin, weiter hin konsequent nach zukunftsweisenden<br />
Formen des Wirtschaftens zu<br />
streben – auch ganz konkret in der Zusam men -<br />
arbeit innerhalb der Arbeitsgemeinschaft.«<br />
Weitere Infos unter nwa22.de<br />
Wir suchen motivierte Kolleginnen<br />
und Kollegen. Mehr unter<br />
alnatura.de/mitarbeit<br />
Gemeinsam<br />
für mehr Nachhaltigkeit<br />
Im Zuge ihrer Ausbildung und anlässlich der »Deutschen Aktionstage<br />
Nachhaltigkeit« beschäftigen sich die <strong>Alnatura</strong> Lehrlinge in diesem<br />
Jahr mit dem Thema »Vorteile des Bio-Landbaus«. Sie bilden sich<br />
dazu weiter, werden kreativ und fungieren als Multiplika toren, indem<br />
sie das Thema ihren Kolleginnen und Kollegen auf dem <strong>Alnatura</strong><br />
Campus und den Kundinnen und Kunden in den Märkten näherbringen.<br />
Vom 19. bis 29. <strong>September</strong> sind die informativen Sonderaufbauten<br />
oder Informationsstände<br />
in den<br />
Märkten zu sehen, die<br />
Lehrlinge im zweiten<br />
Aus bildungsjahr beschäf<br />
tigen. Vielleicht<br />
haben Sie Glück und<br />
entdecken genau in<br />
Ihrem Markt solch<br />
einen Impuls.<br />
So sah einer der Infostände der <strong>Alnatura</strong><br />
Lehrlinge in den vergangenen Jahren aus.<br />
<strong>Alnatura</strong> als Arbeitgeber ausgezeichnet<br />
Juror Dr. Bernd Hufnagl, Roland Smigerski, Alexander<br />
Hüge und Christina Borrero-Londono von <strong>Alnatura</strong>,<br />
Moderator Marc-Sven Kopka (v. l. n. r.).<br />
Lust auf den<br />
Genuss Italiens?<br />
Werden Sie Mitglied bei Mein <strong>Alnatura</strong> und melden Sie sich<br />
für unser Gewinnspiel an, bei dem wir 20 Produktpakete zum<br />
Thema Italien verlosen.<br />
So funktioniert es: Registrieren Sie sich vom 19. bis 30. <strong>September</strong><br />
<strong>2022</strong> für die Teilnahme am Gewinnspiel in unserem<br />
Mitgliederbereich und mit ein bisschen Glück erhalten Sie eines<br />
von 20 Produkttest-Paketen. Diese beinhalten 15 Produkte<br />
im Gesamtwert von knapp 50 Euro, darunter Olivenöle von<br />
Casolare Bio, eingelegte Gemüse von<br />
Bio Organica Italia, Pasta von Pastificio<br />
Liguori sowie italienische Spezialitäten<br />
von <strong>Alnatura</strong> und <strong>Alnatura</strong> Origin. Damit<br />
gelingen authentische italienische Gerichte<br />
im Handumdrehen. Wir freuen uns über<br />
Ihr anschließendes Feedback. Machen<br />
Sie mit und erhalten Sie mehr Infos<br />
unter alnatura.de/genuss-italiens<br />
Wir wünschen Ihnen viel Glück!<br />
Ausprobieren,<br />
genießen und<br />
bewerten<br />
»Sehr gut« für<br />
Rostbratwürstchen<br />
In der Ausgabe 07/<strong>2022</strong> von Öko-<br />
Test wurden insgesamt 19 Produkte<br />
zum Thema Grillwürste getestet,<br />
darunter waren neun Bio-Produkte.<br />
Die Note »sehr gut« wurde zweimal<br />
vergeben, die Note »gut«<br />
viermal, die Note »befriedigend«<br />
zweimal, die Note<br />
»aus reichend« zehnmal und<br />
die Note »mangelhaft« einmal.<br />
Die Bioland-zertifizierten<br />
Rostbratwürstchen von<br />
<strong>Alnatura</strong> erhielten die Note<br />
»sehr gut« (oekotest.de).<br />
Aromatische<br />
Snack-Neuheiten<br />
für unterwegs<br />
Neu<br />
Die vier neuen Bio-Snacks von<br />
<strong>Alnatura</strong> sind ideal als Proviant<br />
auf Reisen oder sorgen im<br />
Büro oder in der Schule für<br />
einen Genuss moment: Die Basis des<br />
Hafer-Riegels Mango sind Hafer vollkorn<br />
flocken, ver feinert ist er mit<br />
getrockneten Mangostücken. Der<br />
Frucht riegel Dattel-Brownie ist mit<br />
feiner Zartbitter schoko lade<br />
umhüllt und saftig im Biss. Besonders gut teilen lässt<br />
sich die Fruchtschnitte Nuss-Dattel mit Haselnüssen,<br />
Mandeln und Datteln. Sie ist von zwei Oblaten<br />
ummantelt und bereits mundgerecht portioniert.<br />
Und auch die aromatischen Snack-Kugeln auf Basis<br />
von Datteln, Sultaninen und Nüssen, gefüllt mit<br />
cremigem Nussmus, laden zum Teilen ein, denn<br />
jede Packung enthält drei Stück. Alle Snacks haben<br />
knappe Zutatenlisten – getreu<br />
der Devise: »Nur drin, was<br />
wirklich nötig ist.«<br />
35 Jahre<br />
<strong>Alnatura</strong> Mannheim<br />
Wir feiern das Jubiläum unseres ersten<br />
Marktes mit vielen Highlights am<br />
ersten Oktober-Wochenende; inklusive<br />
verkaufsoffenem Sonntag und<br />
zehn Prozent Marktgeburtstagsrabatt.<br />
Bio-Riegel<br />
für die Schultüte<br />
Sie benötigen noch feine Beigaben für die Schultüte Ihres<br />
Kindes? Oder wollen Ihren Kleinen generell ab und zu einen<br />
Snack mit in die Schule geben? Das <strong>Alnatura</strong> Sortiment<br />
umfasst viele günstige und geschmacklich abwechslungsreiche<br />
Riegel, die ideal für die Pausen sind. Der Bio-<br />
Früchteriegel Fruchtallerlei enthält 63 Prozent Frucht (Äpfel,<br />
Birnen, Bananen und mehr) sowie Hafervollkornmehl und<br />
Weizenvollkornflocken. Seine dezente Süße erhält der Riegel<br />
ausschließlich durch die Fruchtzutaten (Zutaten enthalten von<br />
Natur aus Zucker). Der Bio-Riegel Mandel-Honig hat einen<br />
Mandelanteil von 51 Prozent.<br />
Für die Süße sorgen<br />
Honig und Reissirup.<br />
Zwei Oblaten<br />
verhindern bei<br />
beiden Riegeln<br />
klebrige<br />
Kinderfinger.<br />
Neueröffnungen<br />
1. <strong>Alnatura</strong> Super Natur<br />
Markt in Hildesheim<br />
Galgenbergblick 1<br />
1. <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt<br />
in Nürtingen<br />
Eichendorffstr. 51<br />
alnatura.de/marktsuche<br />
4 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
<strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt, N7, 12<br />
in Mannheim
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LASST UNS KOCHEN<br />
Ursprünglich und<br />
abwechslungsreich –<br />
die italienische Küche wird<br />
niemals langweilig. Das gilt<br />
besonders für Apulien:<br />
Die Region im Stiefelabsatz<br />
Italiens steht mit ihren<br />
fruchtbaren Böden seit jeher<br />
für beste Anbau bedingungen,<br />
kulinarische Vielfalt und ist<br />
bekannt für ihre raffinierte<br />
Pasta-Küche und aromatischen<br />
Gemüsegerichte. Lassen Sie sich<br />
von der italienischen Köchin<br />
und Kochbuchautorin Cettina<br />
Vicenzino nach Apulien<br />
mitnehmen und entdecken<br />
Sie nicht nur eine fantastische<br />
Küche, sondern auch zahlreiche<br />
Produzenten, deren Bio-<br />
Lebensmittel Sie in unseren<br />
Regalen finden.<br />
Benvenuto<br />
in Apulien<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
7
LASST UNS KOCHEN<br />
LASST UNS KOCHEN<br />
Frau Vicenzino, woran denken Sie<br />
bei der apulischen Küche?<br />
»Denke ich an Apulien, denke ich an<br />
Orecchiette und habe sofort die berühmten<br />
Frauen aus Bari vor Augen, die vor ihrer<br />
Haustür auf der Straße sitzend die Pasta<br />
mit ihren Händen ganz flink für Urlaubsgäste<br />
formen. Orecchiette bedeutet wörtlich<br />
›kleine Ohren‹ – die Pasta ist so geformt,<br />
damit sie die Sauce besonders gut<br />
aufnehmen kann. Ebenso typisch für die<br />
Region Bari ist die Focaccia barese. Das<br />
Außer gewöhnliche an dieser Focaccia ist,<br />
dass dem Teig gekochte Kartoffeln beigemischt<br />
werden. Durch die Feuchtigkeit<br />
der Kartoffeln wird sie besonders saftig<br />
und fluffig. In Apulien wird Focaccia<br />
zu jeder Tageszeit gegessen, als Snack,<br />
Pausenbrot und zu den Mahlzeiten.«<br />
Stimmt es, dass die apulische Küche<br />
aus einer Arme-Leute-Küche hervorgegangen<br />
ist?<br />
»Absolut! Die Pasta mit Hülsenfrüchten,<br />
beispielsweise mit Kichererbsen, ist so ein<br />
Gericht. Hervorgegangen aus der Cucina<br />
povera, der Arme-Leute- Küche – denn<br />
Hülsen früchte galten aufgrund ihres sehr<br />
hohen Eiweißgehaltes schon immer als das<br />
Fleisch der Armen. Auch apulischer Brotsalat<br />
ist ein typisch bäuerliches Arme-Leute-<br />
Gericht, das vor allem in Apu lien, aber auch<br />
in der Region Basilikata zubereitet wird.<br />
Die ursprüngliche Version enthielt nur altes<br />
Brot, Zwiebeln und Oliven öl und war eine<br />
perfekte Verwertung von Essensresten. Das<br />
Brot weichte man in Salzwasser ein – genauer<br />
gesagt Meer wasser – und reicherte<br />
es mit Zwiebeln an, eine der wenigen Zutaten,<br />
die in ländlichen Gegenden meist vorhanden<br />
war. Vom Meerwasser hat das Gericht<br />
auch seinen Namen, ›acqua‹ bedeutet<br />
Wasser und ›sala/sale‹ Salz.«<br />
Und was denken Sie darüber hinaus über<br />
die Küche aus dem Absatz des Stiefels?<br />
»Ich denke bei der apulischen Küche auch<br />
an besonders fruchtige Olivenöle und an<br />
den runden und samtigen Rotwein Primitivo.<br />
Und an ganz viel aromatisches Gemüse.<br />
Auch wenn man den Auberginenauflauf<br />
mittlerweile in ganz Italien zubereitet, so<br />
liegt sein Ursprung in Sizilien und Neapel.<br />
Also im prallen Süden. Und den prallen<br />
Süden schmeckt man auch bei den Nachtischen.<br />
Die Mürbeteigküchlein aus Lecce<br />
mit Vanille creme und Kirschen sind so eine<br />
typi sche Süßspeise aus dem Salento oder<br />
mit Mandeln gefüllte schokolierte Feigen.<br />
Süße war immer ein Luxus und Zucker nicht<br />
allen zugänglich. Die ärmere Bevöl kerung<br />
musste daher zu anderen Mitteln greifen,<br />
Cettina Vicenzino ist<br />
Sizilianerin und erfolgreiche<br />
Kochbuchautorin (unter<br />
anderem »Toskana in meiner<br />
Küche«, »Sizilien in meiner<br />
Küche«). Für das <strong>Alnatura</strong><br />
<strong>Magazin</strong> hat sie sich in Apulien<br />
zu exklusiven Rezepten<br />
vor Ort inspirieren lassen.<br />
Wir durften ihr dabei über<br />
die Schulter schauen.<br />
Im Land der<br />
»kleinen Ohren«<br />
»Die apulische Küche ist einerseits<br />
eine typisch italienische Küche,<br />
andererseits die Küche des prallen<br />
Südens.«<br />
Cettina Vicenzino<br />
um Süßspeisen herzustellen. Früchte, allen<br />
voran getrocknete, waren deshalb sehr beliebt.<br />
Getrocknete Feigen gefüllt mit Mandeln<br />
sind deswegen auch eine traditionelle<br />
apulische Süßig keit alten Ursprungs, die<br />
es in ähnlicher Form in vielen Regionen<br />
Süd italiens gibt.«<br />
Das Interview führte Matthias Fuchs.<br />
Sie wüssten gerne, wie die Rezepte und<br />
Bilder entstanden sind oder wo wir<br />
die hübschen apulischen Keramiken<br />
gefunden haben? Im <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Online finden Sie das Making-of des<br />
<strong>Alnatura</strong> Rezeptshootings mit vielen<br />
Infos und Bildern.<br />
alnatura.de/apulien<br />
»Italia – Das Beste aus allen<br />
Regionen« wurde mit dem<br />
Gourmand World Cookbook<br />
Award als bestes<br />
italienisches Kochbuch der<br />
Welt ausgezeichnet.<br />
Mehr von Cettina<br />
Vicenzino unter<br />
cettinavicenzino.com<br />
oder auf Instagram:<br />
@cettinavicenzino<br />
»Ausgewählte<br />
Lebensmittel in Bio-<br />
Qualität aus Italien<br />
nehmen im <strong>Alnatura</strong><br />
Markt eine besondere<br />
Stellung ein:<br />
Sie schmecken nicht<br />
nur ausgezeichnet,<br />
sie ermöglichen auch<br />
eine kreative, schnelle<br />
und preiswerte Küche.«<br />
Petra Schäfer, Mitglied der<br />
<strong>Alnatura</strong> Geschäftsleitung<br />
Acquasale<br />
Apulischer Brotsalat mit Burrata<br />
ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />
400 g Cherry- oder Datteltomaten<br />
1 Gurke<br />
2 rote Zwiebeln<br />
1 Bund Basilikum<br />
7 EL Olivenöl + 1 EL zum Beträufeln<br />
80 g Kapern<br />
4 EL Kapernsud<br />
8 Scheiben Dinkelzwieback<br />
Salz<br />
TL schwarzer Pfeffer gemahlen<br />
4 Burrata<br />
Was ist Burrata?<br />
Cremig, leicht säuerlich und<br />
frisch im Geschmack:<br />
Burrata ist eine Spezialität<br />
aus Apulien – verwandt mit<br />
dem Mozzarella, aber mit<br />
einem dickflüssigen Sahne-<br />
Frischkäse-Kern.<br />
ZUBEREITUNG<br />
Tomaten waschen und je nach Größe vierteln oder<br />
halbieren. Gurke längs vierteln und in 2 cm große Würfel<br />
schneiden. Zwiebeln schälen und in dünne Ringe schneiden.<br />
Basilikum waschen und Blätter grob zerrupfen.<br />
Vorbereitete Zutaten mit Olivenöl, Kapern und Kapernsud<br />
in eine Schüssel geben. Zwiebäcke mit den Händen<br />
in mundgerechte Stücke brechen und untermischen.<br />
Mit Salz und Pfeffer abschmecken, alles gut durchmischen<br />
und 5 Min. ziehen lassen.<br />
Salat in einer Schüssel anrichten und Burratas darauflegen,<br />
diese pfeffern und salzen, mit etwas Olivenöl<br />
beträufeln und den Salat servieren.<br />
Zubereitungszeit: 20 Min. + 5 Min. Ruhezeit<br />
Nährwerte pro Portion: Energie 459 kcal, Eiweiß 12 g,<br />
Fett 34 g, Kohlenhydrate 23 g<br />
bio-verde<br />
Kapern in<br />
Essigsud<br />
Früher war dies eine richtige<br />
Mahlzeit, heute ist es als<br />
Vorspeis e oder leichtes<br />
Mittag- beziehungsweise<br />
Abendessen beliebt.<br />
Ursprünglich wurden<br />
vorwiegend Essens reste<br />
verwertet. Mittlerweile<br />
findet man aber auch<br />
Kapern, Oregano, Basilikum,<br />
Gurken- und Melonenstücke<br />
in einer Acqua sala.<br />
Erfahren Sie<br />
mehr über die<br />
aromatische<br />
Burrata von<br />
Deliziosa auf den<br />
Seiten 32 bis 34.<br />
Deliziosa<br />
Burrata<br />
8 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 9
LASST UNS KOCHEN<br />
ZU BESUCH BEI DE CARLO<br />
Ciceri e Trìa<br />
Fettuccine und frittierte Pasta mit Kichererbsen<br />
ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />
100 g Hartweizenmehl Semola<br />
di grano duro (ersatzweise<br />
35 g Weizengrieß und<br />
65 g Weizenmehl Type 405)<br />
45 ml Wasser (lauwarm)<br />
1 TL Salz<br />
1 große Zwiebel<br />
2 große Knoblauchzehen<br />
2 Karotten<br />
100 g Staudensellerie<br />
4 getrocknete Tomaten<br />
+ 4 TL Würzöl der Tomaten<br />
zum Garnieren<br />
4 EL Olivenöl<br />
250 g mehligkochende Kartoffeln<br />
350 g Kichererbsen (im Glas)<br />
3 EL frische Kräuter, z. B. Basilikum,<br />
Thymian, Rosmarin<br />
2 Lorbeerblätter ganz<br />
350 ml Bratöl<br />
2 Prisen schwarzer Pfeffer gemahlen<br />
300 g Fettuccine No. 16<br />
50 g Pecorino<br />
LaSelva<br />
Halbgetrocknete Tomaten,<br />
Naturland-Fair-zertifiziert<br />
Eine klassische Kombination<br />
in Italien: Pasta mit Hülsenfrüchten.<br />
Ciceri e Trìa ist ein<br />
traditionel les Gericht aus dem<br />
Salento in der Region Apulien.<br />
Die Besonderheit liegt in der<br />
Zubereitung der Pasta, die<br />
teilweise frittiert und teilweise<br />
gekocht wird.<br />
Valle del Cilento<br />
Kichererbsen<br />
ZUBEREITUNG<br />
Mehl mit Wasser und ¼ TL Salz 7 Min. von<br />
Hand zu einem festen, homogenen Teig verkneten.<br />
Zu einer Kugel formen und mindestens<br />
30 Min. zugedeckt bei Zimmer temperatur<br />
ruhen lassen.<br />
Zwiebel und Knoblauch schälen und fein<br />
hacken. Karotten schälen, Staudensellerie<br />
waschen und zusammen mit den Tomaten<br />
klein scheiden. Alles mit Olivenöl in einen<br />
Topf geben, unter Rühren 4 Min. glasig anschwitzen<br />
und beiseitestellen.<br />
Kartoffeln schälen und klein würfeln.<br />
Kicher erbsen in ein Sieb abgießen und abbrausen.<br />
Kräuter waschen und fein hacken,<br />
etwas zum Garnieren beiseitelegen. Kartoffeln,<br />
Kichererbsen, Kräuter, ¾ TL Salz und<br />
Lorbeerblätter in einen großen Topf geben<br />
und mit so viel Wasser bedecken, dass die<br />
Zutaten 2 Daumen hoch im Wasser liegen.<br />
Ohne Deckel auf mittlerer Stufe 8–10 Min.<br />
kochen, bis die Kartoffeln weich sind. Ab<br />
und an umrühren und bei Bedarf noch<br />
heißes Wasser nachfüllen. Den Gemüsemix<br />
dazugeben und unter mischen.<br />
Zum Frittieren der Pasta einen kleinen<br />
hohen Topf zu höchstens ¾ mit Bratöl befüllen<br />
und auf 180 °C erhitzen. Einen<br />
großen Teller mit Küchenkrepp auslegen.<br />
Pastateig 3 mm dick ausrollen und mit<br />
einem Rädchen in 1,5 cm breite Streifen von<br />
verschiedener Länge schneiden. Nach Belieben<br />
die Streifen wie Schillerlocken um<br />
einen Kochlöffelstiel rollen. Pastastreifen<br />
portionsweise im heißen Öl goldbraun frittieren.<br />
Mit einer Schöpfkelle herausnehmen<br />
und auf dem Küchenkrepp abtropfen lassen.<br />
Mit Pfeffer würzen und warm halten.<br />
Fettuccine aus der Packung in etwa 5 cm<br />
lange Stücke brechen. In den Topf zum<br />
Kartoffel- Kichererbsen-Mix geben und<br />
10–12 Min. al dente kochen. Eventuell<br />
nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />
und die Lorbeerblätter aus dem Eintopf<br />
entfernen.<br />
Den Eintopf auf Teller verteilen, die frittierte<br />
Pasta darübergeben und Pecorino darü berreiben.<br />
Übrige Kräuter darüberstreuen, mit<br />
etwas Öl von den getrockneten Tomaten<br />
beträufeln und servieren.<br />
Zubereitungszeit: 45 Min. + 25 Min. Kochzeit +<br />
30 Min. Ruhezeit<br />
Nährwerte pro Portion: Energie 1439 kcal,<br />
Eiweiß 24 g, Fett 101 g, Kohlenhydrate 101 g<br />
Eine<br />
Familiengeschichte<br />
Die Geschichte der apulischen Ölmühle De Carlo<br />
reicht bis 1600 zurück. Seit 1900 zählt das Olivenöl<br />
der Familie De Carlo zu den bekanntesten und<br />
am häufigsten prämierten Olivenölen Apuliens.<br />
Heute umfasst De Carlo auf 130 Hektar 28 000<br />
Olivenbäume und bringt das prämierte, im <strong>Alnatura</strong><br />
Markt erhältliche Olivenöl »Il biologico« hervor.<br />
Das <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> hat die Familie in Bitritto<br />
südlich von Bari besucht.<br />
E<br />
s ist kurz vor acht Uhr am Morgen. Der Tisch auf der Ter ras se<br />
neben der Ölmühle ist gedeckt mit frischem Brot, Brus chetta<br />
mit Tomaten und Oregano, Focaccia mit Oliven, Joghu rt<br />
und frischen Früchten. Nonna Grazia (zu Deutsch Oma Grazia)<br />
gießt das goldgelbe Olivenöl »Il biologico« mit seinen feinen Grüntönen<br />
auf einen Teller zum Verkosten. Es schmeckt elegant und<br />
fein, reich an Noten von frischen Kräutern vom Feld und einem<br />
Hauch von weißen Früchten. Die Olivensorten Ogliarola und<br />
Coratina machen das Öl geschmacklich unvergleichlich sanft<br />
und auserlesen, mit einem harmonischen Verhältnis von feinen<br />
bitteren und scharfen Nuancen. Sie erklärt uns, dass die Oliven<br />
innerhalb von 24 Stunden nach der Ernte in der Ölmühle bei<br />
so niedrigen Temperaturen wie möglich verarbeitet werden.<br />
Das Öl wird kalt gepresst, maximal bei 27 Grad Celsius, daher<br />
die Bezeichnung »kalt gepresst«. Sie stellt noch zwei Schälchen<br />
selbst geernteter Mandeln und einen herrlich duftenden Apfelkuchen<br />
auf den Tisch. Natürlich mit Olivenöl gebacken. Alles<br />
schmeckt einfach köstlich.<br />
Francesco De Carlo<br />
kontrolliert den<br />
Zustand der<br />
Olivenblätter und<br />
den Schutzring am<br />
Baumstamm.<br />
Dieser verhindert<br />
das Aufsteigen von<br />
Parasiten in die<br />
Baumkrone.<br />
OLIVENÖLMANUFAKTUR SEIT 1600<br />
Nonna Grazia erwartet noch ihren Mann Saverio De Carlo, Sohn<br />
Francesco und Tochter Marina zu dieser ersten kurzen Pause an<br />
einem langen Arbeitstag. Die Familie De Carlo ist und war schon<br />
immer ein gutes Team. Der Olivenhain ist ihr Leben. Das Wappen<br />
und das Etikett von De Carlo schmücken eine Krone und ein<br />
Oliven tropfen. »Mastri Oleari dal 1600« steht darunter. Man<br />
könnte es mit »Olivenölmeister seit 1600« frei übersetzen. Tochter<br />
Marina De Carlo möchte Sommelière für Olivenöl werden. Ja,<br />
das gibt es in Italien: 2004 wurde die italienische Gesellschaft<br />
»Sommelier dell‘Olio« gegründet. Marina erzählt uns beim<br />
Plausch am Tisch: »Ich lerne immer neue Olivenöle aus ganz Italien<br />
10 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 11
ZU BESUCH BEI DE CARLO<br />
LASST UNS KOCHEN<br />
ÜBER DE CARLO<br />
• 1598: Kauf erster Felder, um<br />
Olivenbäume anzupflanzen<br />
• 1668: De Carlo kauft eine<br />
Ölmühle hinzu – eine der ältesten<br />
in Italien, die heute unter<br />
Denkmalschutz steht<br />
• 1900: zahlreiche Auszeichnungen<br />
für das Öl der Familie De Carlo<br />
weltweit<br />
• heute bewirtschaftet De Carlo<br />
rund hundert Hektar mit über<br />
28 000 Olivenbäumen<br />
Apulien ist die italienische<br />
Region, die am reichsten<br />
an über tausendjährigen<br />
Olivenbäumen ist.<br />
»Bereits seit 1600 stellt die<br />
Familie De Carlo bestes<br />
apulisches Olivenöl her. Seit<br />
1990 auch in Bio-Qualität.<br />
Ich finde es immer wieder<br />
beeindruckend, mit welcher<br />
Hingabe das Land mit dem<br />
Wissen alter Traditionen bei<br />
De Carlo bebaut wird. Mit<br />
De Carlo bieten wir ein<br />
Spitzenöl in Bio-Qualität im<br />
<strong>Alnatura</strong> Markt, vielfach als<br />
Testsieger ausgezeichnet,<br />
darunter von renommierten<br />
Gourmet-<strong>Magazin</strong>en.«<br />
Alexander Stabel,<br />
<strong>Alnatura</strong> Sortimentsmanagement<br />
Melanzanata di Sant’Oronzo<br />
Apulischer Auberginenauflauf mit Fleischbällchen<br />
ZUTATEN FÜR 4 RUNDE AUFLAUF-<br />
FÖRMCHEN (4 PORTIONEN)<br />
3 Eier<br />
500 g Auberginen<br />
Salz<br />
350 ml Brat-Olivenöl<br />
50 g altbackenes Brot<br />
80 ml Milch<br />
1 große Knoblauchzehe<br />
1 Bund Basilikum<br />
130 g Parmigiano Reggiano<br />
300 g gemischtes Hackfleisch<br />
4 Prisen schwarzer Pfeffer<br />
gemahlen<br />
4 EL Olivenöl<br />
250 g Mozzarella<br />
80 g Hinterschinken gekocht<br />
350 ml Tomatensauce Basilikum<br />
ZUBEREITUNG<br />
2 Eier hart kochen, pellen und in<br />
Scheiben schneiden. Auberginen<br />
waschen, von den Stielen befreien<br />
und in 1 cm dicke Scheiben schneiden.<br />
Mit 1 EL Salz bestreuen, damit den<br />
Auberginen Wasser entzogen wird,<br />
und 20 Min. in ein Sieb legen. Salz<br />
abwaschen, Auberginen trocken<br />
tupfen und im Brat-Olivenöl frittieren.<br />
Auf Küchenpapier abtropfen lassen.<br />
Altbackenes Brot in kleine Würfel<br />
schneiden und in der Milch einweichen.<br />
Knoblauch schälen, Basilikum waschen<br />
und beides klein schneiden. Parmesan<br />
reiben. Restliches Ei verquirlen. Das<br />
Hackfleisch mit eingeweichtem Brot,<br />
Knoblauch, Basilikum sowie 50 g Parme -<br />
san in eine Schüssel geben und gut<br />
vermengen. So viel verquirltes Ei dazugeben,<br />
bis die Masse eine formbare<br />
Konsistenz hat. Mit ½ TL Salz und 2 Prisen<br />
Pfeffer abschmecken und aus der Fleischmasse<br />
walnussgroße Bällchen formen.<br />
Diese 7–10 Min. in 2 EL heißem Olivenöl<br />
braten, bis sie leicht gebräunt sind.<br />
Herausnehmen und zur Seite stellen.<br />
Mozzarella und Schinken würfeln.<br />
Auf dem Boden der Auflaufform 4 EL<br />
Tomatensauce verteilen, eine Schicht<br />
Auberginen darauflegen, mit etwas<br />
Schinken, Mozzarella und Eierscheiben<br />
belegen. Einige Fleischbällchen darauf<br />
verteilen und etwas Tomatensauce darübergeben.<br />
Wiederholen, bis alle<br />
Zutaten aufgebraucht sind. Mit einer<br />
Schicht Auberginen enden, diese mit der<br />
restlichen Tomatensauce bestreichen, mit<br />
80 g Parmesan und 2 Prisen Pfeffer bestreuen<br />
und mit 2 EL Olivenöl beträufeln.<br />
Im Ofen bei 180 °C Umluft 20 Min.<br />
backen, bis die Oberfläche leicht gebräunt<br />
ist. Auflauf aus dem Ofen<br />
nehmen, 5 Min. ruhen lassen und<br />
servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 Std. + 20 Min. Backzeit<br />
Nährwerte pro Portion: Energie 1 505 kcal,<br />
Eiweiß 51 g, Fett 135 g, Kohlenhydrate 18 g<br />
kennen. Wir verkosten sechs Öle in zwei Stunden. Da kann man<br />
in die Tiefe gehen und viele neue Aspekte ausleuchten. Mich beeindruckt,<br />
wie unterschiedlich ein Öl derselben Olivensorte in<br />
verschiedenen Regionen schmecken kann, wie verschieden die<br />
Aromen sein können.« Neben der Sorte, dem Klima und der Erde,<br />
erzählt uns Marina, sei es auch sehr wichtig, was in der unmittelbaren<br />
Nachbarschaft wächst. So könnten Olivenöle je nachdem<br />
mehr nach Blättern von Tomaten oder nach frischen Artischocken<br />
duften, um nur zwei der dominanten Aromen zu nennen. Als<br />
Sommelière gehöre es wie beim Wein zu ihren Aufgaben, den<br />
Gästen die passenden Olivenöle für die Speisen zu empfehlen.<br />
BODEN VOLLER CHARAKTER<br />
Sohn Francesco De Carlo kümmert sich hingegen um die Ölmühle,<br />
den Anbau und die Pflege des 130 Hektar großen Bio-Olivenhaines.<br />
»Die Humusdecke ist kaum zehn Zentimeter hoch, aber<br />
wie beim Wein spielt auch im Olivenhain der weiße Kalksandstein<br />
Apuliens eine entscheidende Rolle. In seinen vielen Schichten<br />
findet der Olivenbaum seit Menschengedenken das nötige<br />
Wasser und viele Mineralien«, erklärt er uns. Francesco De Carlo<br />
ist ungeduldig und möchte den Betrieb gerne schnell ausbauen,<br />
denn die Nachfrage nach den ausgezeichneten Olivenölen von<br />
De Carlo ist groß. Sein 74-jähriger Vater Saverio versteht den<br />
Sohn, erinnert ihn aber auch an die gewaltigen Fortschritte:<br />
»Wer in die Zukunft schaut, sollte den Blick in die Vergangenheit<br />
nicht vergessen.« Als Kind hat er selbst noch erlebt, wie die Pferde<br />
die Mühlsteine in Gang brachten. »Wie sehr hat sich seitdem<br />
die Qualität des Olivenöls verbessert«, sagt Saverio und tunkt ein<br />
Stück der Focaccia in das Schälchen mit dem Öl. Ihre Vorfahren<br />
wären stolz auf die heutige Familie De Carlo. KK<br />
Nonna Grazias<br />
fluffiger<br />
Apfelkuchen –<br />
natürlich mit<br />
dem Olivenöl<br />
aus eigener<br />
Herstellung<br />
gebacken.<br />
Packlhof<br />
Gemischtes Hackfleisch,<br />
Bioland<br />
La Parmigiana – so die allgemeine<br />
Bezeichnung für diesen<br />
süditalienischen Auflauf –<br />
ist die Königin des Sommers:<br />
In Lecce wird der Gemüseauflauf in<br />
den Tagen vom 24. bis 26. August<br />
zubereitet und dem heiligen Oronzo,<br />
dem Schutzpatron von Lecce, gewidmet,<br />
daher auch der Name<br />
Melanzanata di Sant’Oronzo.<br />
Die ursprüng liche Version des Auflaufs<br />
bestand vermutlich nur aus<br />
gebrate nen Auberginen mit<br />
Pecorino käse. Erst später kamen<br />
Tomaten dazu, dann Mozzarella<br />
und zum Schluss der Parme san.<br />
12 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 13
LASST UNS KOCHEN<br />
LASST UNS KOCHEN<br />
Focaccia barese<br />
Apulische Focaccia mit Kartoffelteig<br />
Eine echte Focaccia barese<br />
hat einen knusprigen, öligen<br />
Boden mit einem<br />
dunkelbraunen Rand. Der<br />
typische Belag besteht aus<br />
Kirschtomaten (die nicht mit<br />
dem Messer geschnitten,<br />
sondern mit den Händen<br />
zerrissen werden, sodass sich<br />
die Flüssigkeit über den Teig<br />
verteilt), schwarzen Oliven,<br />
Oregano, Olivenöl und Salz.<br />
Unser Liebling aus Apulien:<br />
fluffig leichte Focaccia mit Cocktailtomaten<br />
und schwarzen Oliven.<br />
ZUTATEN FÜR 1 BACKFORM Ø 28 CM<br />
(4 PORTIONEN)<br />
150 g mehligkochende Kartoffeln<br />
Salz<br />
300 g Weizenmehl Type 550<br />
5 g Trockenhefe<br />
1 TL Rübenzucker<br />
1 EL Olivenöl + 2 EL zum<br />
Verarbeiten<br />
200 ml Wasser (lauwarm)<br />
1 EL Weizengrieß<br />
80 g schwarze Oliven ohne Stein<br />
3 Prisen Chiliflocken oder<br />
Cayennepfeffer gemahlen<br />
1 TL Oregano gerebelt<br />
250 g Cherrytomaten<br />
ZUBEREITUNG<br />
Kartoffeln mit Schale in Salzwasser<br />
gar kochen. Etwas ausdampfen<br />
lassen, schälen und durch eine<br />
Kartoffelpresse drücken oder<br />
zerstampfen.<br />
Mehl mit Hefe und 2 TL Salz<br />
vermischen. Kartoffeln mit Zucker,<br />
Olivenöl und Wasser verrühren und<br />
zum Mehl geben. Den Teig 7 Min.<br />
von Hand oder mit den Knethaken<br />
des Handrührgerätes verkneten<br />
und dabei so viel Luft wie möglich<br />
einschlagen. Teig zu einer Kugel<br />
formen und in eine Schüssel geben.<br />
Zugedeckt an einem warmen Ort<br />
ohne Durchzug mindestens 5 Std.<br />
gehen lassen.<br />
Ofen auf 220 °C Ober-/Unterhitze<br />
vorheizen. Backform einölen, mit<br />
Grieß ausstreuen, den Teig vorsichtig<br />
hineingeben, mit etwas Olivenöl<br />
beträufeln und mit den Fingern<br />
auseinanderziehen. Mit Oliven<br />
belegen und mit etwas Salz sowie<br />
Chili und Oregano bestreuen.<br />
Toma ten mit den Fingern zerteilen,<br />
auseinanderziehen und auf der<br />
Focaccia verteilen, inklusive des<br />
austretenden Safts.<br />
Focaccia 30–35 Min. auf mittlerer<br />
Schiene goldbraun backen. Die<br />
letzten 10 Min. das Blech auf die<br />
zweite Schiene von oben versetzen,<br />
Focaccia mit etwas Olivenöl beträu<br />
feln und weiterbacken. Aus<br />
dem Ofen nehmen, zudecken und<br />
vor dem Servieren etwas abkühlen<br />
lassen und vierteln.<br />
Als Begleitung<br />
Zubereitungszeit:<br />
40 Min. + 35 Min. Backzeit + 5 Std.<br />
Ruhezeit<br />
Nährwerte pro Portion:<br />
Energie 460 kcal, Eiweiß 11 g, Fett 16 g,<br />
Kohlenhydrate 66 g<br />
Osteria<br />
Montepulciano,<br />
Demeter-zertifiziert<br />
Olio & Pane<br />
Natives<br />
Olivenöl extra<br />
14 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 15
LASST UNS KOCHEN<br />
LASST UNS KOCHEN<br />
Orecchiette con i broccoli<br />
Öhrchenpasta mit Brokkoli<br />
Für eine vegane Variante anstelle<br />
der Sardellen einfach<br />
100 g schwarze Oliven und<br />
3 EL Olivensud zum angeschwitzten<br />
Knoblauch geben.<br />
ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />
300 g Hartweizenmehl<br />
Semola di grano duro (ersatzweise<br />
100 g Weizengrieß und<br />
200 g Weizenmehl Type 405)<br />
+ 2 EL zum Arbeiten<br />
Salz<br />
140 ml Wasser (lauwarm)<br />
400 g Brokkoli<br />
40 g Dinkel-Semmelbrösel<br />
4 EL Olivenöl<br />
2 große Knoblauchzehen<br />
4 Sardellenfilets<br />
2 Lorbeerblätter ganz<br />
4 Prisen Chiliflocken oder<br />
Cayennepfeffer gemahlen<br />
ZUBEREITUNG<br />
Mehl mit ½ TL Salz vermischen und auf die<br />
Arbeitsplatte geben. Eine Mulde bilden und<br />
Wasser hineinschütten. Den Teig 7 Min. mit<br />
den Händen kneten, bis er kompakt und homogen<br />
ist, bei Bedarf noch etwas Wasser<br />
hinzufügen. Abgedeckt 30 Min. bei Zimmertemperatur<br />
ruhen lassen.<br />
Den Teig in 4 Stücke teilen und mit einer<br />
Schüssel abdecken. Nach und nach jedes<br />
Teigviertel zu einem 1 cm dicken Strang<br />
rollen und in 1,5 cm große Stücke schneiden.<br />
Jedes Stück quer vor sich auf die Arbeitsplatte<br />
legen und ein gezacktes Tafel messer<br />
mit etwas Druck über das Teigstück zu sich<br />
her ziehen. Die entstandene flache Rolle<br />
wie einen Fingerhut über den Zeigefinger<br />
stülpen – so entsteht die typische Öhrchenform.<br />
Orecchiette auf ein bemehltes Tuch<br />
legen.<br />
Brokkoli putzen und in kleine Stücke<br />
schneiden. In einem großen Topf 4 l Salzwasser<br />
zum Kochen bringen und den Brokkoli<br />
zusammen mit den Orecchiette 3–4 Min.<br />
kochen, bis die Pasta gar ist. Beim Abgießen<br />
etwas Kochwasser für die Sauce auffangen.<br />
Semmelbrösel mit 1 EL Olivenöl anrösten<br />
und zur Seite stellen. Knoblauch schälen,<br />
in Scheiben schneiden und in einem großen<br />
Topf in 3 EL Olivenöl kurz anschwitzen. Sardellen<br />
und Lorbeerblätter dazu geben und<br />
so lange unter Rühren anbraten, bis die<br />
Sardellen zerfallen und sich auf lösen.<br />
Pasta mit Brokkoli zur Sardellensauce<br />
geben und gut durchmischen. Eventuell<br />
etwas Pasta-Kochwasser dazugeben und<br />
alles nochmals kurz erhitzen. Auf Teller<br />
verteilen, Semmelbrösel darüber streuen,<br />
mit Chiliflocken würzen und servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 Std. + 30 Min. Ruhezeit<br />
Nährwerte pro Portion: Energie 430 kcal,<br />
Eiweiß 14 g, Fett 12 g, Kohlenhydrate 64 g<br />
Meraner Mühle<br />
Hartweizenmehl<br />
Bio<br />
Planète<br />
Olivenöl<br />
nativ<br />
extra<br />
Nach dem Ruhen den Teig in<br />
Stücke schneiden und zu<br />
einem ca. 1 cm dicken Strang<br />
rollen.<br />
Vom Bild Apuliens nicht wegzudenken:<br />
die Orecchiette formenden Frauen von<br />
Bari. In der verwinkelten weißen Altstadt<br />
von Bari scheint die Zeit stehen<br />
geblieben zu sein. Die Frauen sitzen vor<br />
ihren Wohnungen an einfachen Tischen<br />
und formen tagein, tagaus die für diese<br />
Region so berühmten Orecchiette.<br />
Orecchiette sind typisch<br />
für die Region Bari und<br />
stammen aus der Zeit zwischen<br />
dem 12. und 13. Jahrhundert.<br />
Ei kommt in Süditalien selten in<br />
den Pastateig. Vielmehr ist es<br />
typisch, Pasta aus nur drei<br />
Zutaten zuzubereiten:<br />
Hartweizenmehl, Salz und<br />
Wasser.<br />
Den Strang in ca. 1,5 cm<br />
breite Stücke schneiden.<br />
Ein gezacktes Tafelmesser mit<br />
etwas Druck über das Teigstück<br />
zu sich her ziehen. Die entstandene<br />
flache Rolle wie einen<br />
Fingerhut über den Zeigefinger<br />
stülpen.<br />
16 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
17
ALLES ÜBER …<br />
Hartkäse<br />
aus Italien<br />
Wir zählen weltweit mehr als 4 000 Käsesorten.<br />
Hierzulande werden diese – und das ist gut für<br />
den Überblick – in Gruppen eingeteilt. Hartkäse<br />
ist eine davon. Seine Merkmale: die lange Reifezeit,<br />
ein niedriger Wassergehalt und vor allem<br />
das würzig-pikante Aroma. Zu den beliebtesten<br />
Hartkäsesorten gehören Berg käse,<br />
Französischer Comté, Schweizer Gruyère –<br />
und natürlich die italienischen Klassiker<br />
Parmigiano Reggiano, Grana Padano und<br />
Pecorino. Diese drei wollen wir Ihnen hier<br />
gerne schmackhaft machen. AW<br />
Parmigiano Reggiano<br />
Der Parmigiano Reggiano, zu Deutsch Parmesan,<br />
stammt aus dem Norden Italiens. Genauer gesagt<br />
aus fünf Provinzen, darunter Bologna, Modena und<br />
Parma. Hier leben die Kühe, welche die Milch für den<br />
Käse geben, hier liegen die saftigen Wiesen, auf<br />
denen ihr Futter wächst, hier wird die Rohmilch<br />
zu Käse verarbeitet und hier darf dieser auch reifen.<br />
Alles vorgeschrieben durch das Siegel Denominazione<br />
d’Origine Protetta, kurz DOP. Und das ist noch nicht alles.<br />
Die Kühe werden ausschließlich mit Gras, Luzerne und Heu<br />
gefüttert; Silage beispielsweise ist tabu. Auch ist für Parmigiano<br />
Reggiano eine Reifezeit von mindestens zwölf Monaten<br />
vorgeschrieben. Dabei liegt die Betonung auf »mindestens«,<br />
denn oft reift er noch viel länger. Schließlich ist diese Zeit – neben<br />
der Futter- und Milchqualität – wesentlich für Geschmack und<br />
Konsistenz: Je länger ein Parmesan reift, umso vollmundiger und<br />
würzig-aromatischer wird er. Sein Teig ist strohgelb, hart und feinkörnig.<br />
Daher wird Parmesan auch nicht geschnitten, sondern gebrochen oder<br />
gehobelt. Wir lieben ihn im Pesto, zu Pasta und Risotto, aber natürlich auch<br />
einfach pur mit Trauben, Walnüssen und einem Glas Wein am Abend.<br />
Grana Padano<br />
Auch der Grana Padano ist ein norditalienischer Käse – und es kommt gar nicht<br />
so selten vor, dass er mit Parmigiano Reggiano verwechselt wird. Denn<br />
in Farbe, Konsistenz und Geschmack sind sich die beiden recht ähnlich.<br />
Die Unterschiede sind fein: Zum einen ist es die Herkunft. Das Gebiet in<br />
Norditalien, aus denen ein DOP-zertifizierter Grana Padano kommen<br />
darf, ist größer als beim Parmesan und erstreckt sich auf Provinzen<br />
der erweiterten Po-Ebene (ital. Pianura Padana). Zum anderen<br />
ist es die Reifezeit: Die ist nämlich kürzer, ein Grana Padano<br />
darf schon nach neun Monaten in den Handel kommen.<br />
Theoretisch zumindest, denn auch er bleibt oft länger im<br />
Reifekeller. Ein junger Grana Padano ist mild-aromatisch<br />
und fast cremig in der Konsistenz – er schmeckt vor allem<br />
zu Pasta. Ein gut gereifter Käse, und hier sind zwölf<br />
Monate und mehr gemeint, bekommt eine körnige<br />
Konsistenz und ein würziges Aroma. Dann ähnelt er<br />
dem Parmesan sehr und kann auch in der Küche, auf<br />
dem Vorspeisenteller oder Gäste büfett wie dieser<br />
verwendet werden. Die ideale Begleitung: Weißbrot,<br />
Feigensenf und ein voll mundiger, gut gereifter<br />
Rotwein.<br />
Pecorino<br />
Sein Name leitet sich vom italienischen Wort<br />
»pecora« für Schaf ab, denn ursprünglich war<br />
der Pecorino ein reiner Schafskäse. Heute mischt<br />
man mitunter auch Kuh- oder Ziegenmilch hinzu.<br />
Nicht so bei einem Pecorino, der das DOP-Siegel<br />
trägt. Acht Sorten sind EU-weit geschützt, so zum<br />
Beispiel der Pecorino Toscano aus der gleichnamigen<br />
Region oder Pecorino Sardo von der Insel Sardinien.<br />
Dabei haben nicht nur die Vegetation einer Region<br />
oder deren Geheimrezepte Einfluss auf das Aroma;<br />
auch die Reifedauer kann man schmecken: Ein Semistagionato<br />
beispielsweise ist mild-würzig, während der<br />
länger gereifte Stagionato sehr viel kräftiger und härter<br />
ist. Die vorgeschriebene Mindestreifezeit liegt bei fünf<br />
Monaten. Pecorino ist der perfekte Käse für Spaghetti<br />
Carbonara, macht sich aber auch gut zu Brot und Tomaten.<br />
Ein Pecorino Stagionato kann Parmigiano Reggiano ersetzen –<br />
gehobelt auf Salat oder Pizza sowie im cremigen Risotto.<br />
Denominazione d’Origine Protetta (DOP)<br />
Ein EU-Gütesiegel, welches garantiert, dass Erzeugung,<br />
Verarbeitung und Herstellung eines Lebensmittels<br />
in einem festgelegten geografischen Gebiet erfolgen.<br />
In Deutschland trägt das Logo den Schriftzug geschützte<br />
Ursprungsbezeichnung (g. U.), im Französischen<br />
Appellation d’Origine (AOP) und im Italienischen heißt es<br />
Denominazione d’Origine Protetta (DOP).<br />
18 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 19
LASST UNS KOCHEN<br />
LASST UNS KOCHEN<br />
Braciole pugliesi al sugo<br />
Fleischrouladen in Tomatensugo<br />
ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />
8 Scheiben Rindfleischrouladen (800 g)<br />
6 EL Olivenöl<br />
1 TL Salz<br />
8 Scheiben Bacon<br />
4 große Knoblauchzehen<br />
1 Bund glatte Petersilie<br />
130 g Parmigiano Reggiano<br />
4 Prisen Chiliflocken oder<br />
Cayennepfeffer gemahlen<br />
200 ml Merlot<br />
660 ml Sugo Basilico<br />
Die Braciole sind ein<br />
typisches Sonntags- und<br />
Festtagsessen in apulischen<br />
Familien und werden<br />
klassisch mit Brot oder<br />
Pasta, zum Beispiel<br />
Orecchiette, serviert.<br />
Die Zutaten für die Füllung<br />
der Rouladen sind unverfälscht<br />
und in Süditalien<br />
immer zur Hand: Knoblauch,<br />
Petersilie und<br />
Käse.<br />
ZUBEREITUNG<br />
Fleischscheiben leicht plätten und mit<br />
2 EL Olivenöl und ½ TL Salz einreiben. Auf<br />
jede Fleischscheibe 1 Scheibe Bacon legen.<br />
2 Knoblauchzehen schälen, Petersilie<br />
waschen. Beides fein hacken, etwas Petersilie<br />
zum Garnieren beiseitelegen. Parmesan<br />
reiben. Knoblauch, Petersilie, Käse und<br />
Chiliflocken gut vermischen und auf den<br />
Fleischscheiben verteilen.<br />
Die Längsseiten der Fleischscheiben 1 cm<br />
breit über die Füllung schlagen und dann<br />
die Rouladen von den kurzen Seiten her<br />
aufrollen. Beim Rollen gut festdrücken und<br />
zum Schluss mit einem Zahnstocher oder<br />
einer Rouladennadel fixieren.<br />
In einem Bräter 4 EL Olivenöl mit 2 ganzen,<br />
ungeschälten Knoblauchzehen erhitzen.<br />
Rouladen darin etwas bräunen lassen.<br />
Mit Rotwein ablöschen, Tomatensugo<br />
dazugeben, mit ½ TL Salz und Chiliflocken<br />
würzen und bei kleinster Temperatur<br />
abgedeckt 3 Std. auf dem Herd köcheln<br />
lassen, bis die Sauce eingekocht ist. Sollte<br />
der Sugo zu dick werden, etwas heißes<br />
Wasser hinzufügen.<br />
Rouladen auf Teller verteilen und mit<br />
etwas Petersilie garnieren.<br />
Dazu passt ein samtiger<br />
Rotwein, zum Beispiel<br />
der Primitivo von Polvanera.<br />
Auf den nächsten Seiten erfahren<br />
Sie mehr zum Weingut.<br />
Zubereitungszeit:<br />
25 Min. + 3 Std. Garzeit<br />
Nährwerte pro Portion:<br />
Energie 852 kcal, Eiweiß 76 g, Fett 52 g,<br />
Kohlenhydrate 10 g<br />
Saviola Edition <strong>Alnatura</strong><br />
Parmigiano<br />
Merlot,<br />
20 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
Reggiano DOP Demeter-zertifiziert<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 21
ZU BESUCH BEI POLVANERA<br />
ZU BESUCH BEI POLVANERA<br />
»Kalkgestein, Sonne und<br />
eine Meeresbrise – mehr braucht<br />
es nicht für guten Wein.«<br />
Filippo Cassano,<br />
Inhaber Weingut Polvanera<br />
Der<br />
ehrliche<br />
Primitivo<br />
Inmitten einer einzigartigen apulischen Landschaft mit Weingütern, Steinmauern und<br />
Flaum-Eichen liegt das Landgut Polvanera mit seinem tief in den Kalkstein gegrabenen<br />
Weinkeller. Viel Sonne und eine stete Meeresbrise tun ihr Übriges, um den Primitivo-Trauben<br />
die Substanz zu verleihen, die den Wein von Polvanera so ehrlich macht.<br />
P<br />
ietra è Poesia« lesen wir auf einem<br />
Schild auf der Autobahn in Richtung<br />
Bari, der Hauptstadt Apuliens. Die<br />
drei Worte haben eine wunderbare Melodie:<br />
»Pietra è Poesia« – Gestein, das ist Poesie.<br />
Die historischen Städte Apuliens sind aus<br />
dem hellen Kalkstein der Hochebene Alta<br />
Murgia gebaut und verleihen ihnen eine<br />
unaufdringliche Eleganz. Olivenbäume überleben<br />
die Trockenheit und Sommerhitze<br />
dank des gespeicherten Wassers im ausgespülten<br />
Kalkgestein. Regenwasser hat in<br />
den Felsen unterirdische Seen und Flüsse<br />
geschaffen. Grotten werden zu Touristenattraktionen.<br />
Die Wurzeln von Weinreben<br />
dringen tief in das an Mineralien so reiche<br />
Gestein ein. Sie geben dem Wein der Alta<br />
Murgia einen unverwechselbaren Charakter.<br />
GESTEIN, DAS IST POESIE<br />
»Dalla Pietra«, deutsch »Aus dem Stein«, sind<br />
Urgedanke und Philosophie von Polvanera-<br />
Gründer und Önologe Filippo Cassano, mit<br />
denen er sein Weingut aufbaute: »Die Natur<br />
bietet alles, was es für ein guten Wein<br />
braucht: die Sonne des Südens, einen humusarmen,<br />
aber an Mineralien reichen Boden,<br />
wenig Regen und vor allem den Meereswind<br />
von der Adria und dem Ionischen Meer, der<br />
über die hoch gelegene Ebene weht. Und natürlich<br />
die robuste Traube Primitivo Gioia del<br />
Colle.« Filippo Cassano wollte immer einen<br />
ehrlichen Primitivo, einen, dem seine Herkunft<br />
und vor allen Dingen das Gestein, auf<br />
dem er wächst, anzumerken ist. Um den<br />
reinen Geschmack nicht durch Holznoten zu<br />
verändern, verzichtet er ganz bewusst darauf,<br />
den Wein in Holzfässern reifen zu lassen.<br />
Filippo Cassano setzt auf Edelstahltanks,<br />
Flaschenreifung und auf Bio.<br />
Der Primitivo<br />
Im 17. Jahrhundert entdeckte<br />
der Geistliche Filippo Indellicati<br />
in seinem gemischten Weingarten<br />
in Gioia del Colle eine Rebe,<br />
die früher als die anderen reifte<br />
und dadurch von Krankheiten<br />
und Schimmel weitestgehend<br />
verschont blieb. Die Traube war<br />
im Mittelalter von Menschen<br />
aus Kroatien mitgebracht worden,<br />
als diese vor den Osmanen<br />
flüchteten. Filippo Indellicati<br />
nannte die Traube Primativo –<br />
die Erste. Später wurde sie in<br />
AUF ANHIEB EIN FINALIST<br />
Der Erfolg gibt ihm recht: Sein Primitivo<br />
Gioia del Colle findet sich <strong>2022</strong> in renommierten<br />
Weinführern wie »I vini di Veronelli«<br />
und »Doctor Wine« wieder. Gerne erzählt<br />
Ehefrau Maria ihren Gästen bei einer Verkostung,<br />
wie es zu der Erfolgsgeschichte<br />
kam: Filippo kaufte 1999 zehn Hektar<br />
Land und pflanzte die Rebsorte Primitivo<br />
Gioia del Colle an. Nach drei Jahren<br />
konnte er die ersten Trauben ernten<br />
und 6 000 Flaschen abfüllen. Mit dem in<br />
Italien urtypischen dreirädrigen Kleintransporter<br />
Piaggio vertrieb er seinen Wein<br />
im Umkreis von 30 Kilometern. Drei Jahre<br />
später stand ein Journalist vor seiner Tür, er<br />
hätte von einem sehr guten Wein gehört<br />
und würde ihn gerne verkosten. Vom Geschmack<br />
beeindruckt, spornte er Filippo<br />
dazu an, den Wein für den renommierten<br />
Veronelli-Wettbewerb einzusenden. Doch<br />
Filippo wollte erst nicht: »Ich hatte nicht<br />
einmal ein Etikett.« Am Ende willigte er ein,<br />
suchte zwei Abfüllungen heraus, schrieb<br />
auf zwei Zettel Polvanera 16 und Polvanera<br />
17 – die Zahlen stehen für den Alkoholgehalt.<br />
Er befestigte sie mit Klebeband an den<br />
Flaschen und schickte diese fort, ohne<br />
Gioia del Colle<br />
Primitivo umbenannt. Als dann der<br />
produzierte Wein auch noch deutlich<br />
besser schmeckte als die gemischten<br />
Weine, bauten immer<br />
mehr Bauern von Gioia del Colle<br />
diese Traube an. So verbreitete sie<br />
sich mit der Zeit in ganz Apulien.<br />
1987 bekam der Primitivo Gioia del<br />
Colle die Ursprungsbezeichnung<br />
DOC – Denominazione di origine<br />
controllata (Geschützte Ursprungsbezeichnung).<br />
Im Jahr 2000 wurde<br />
das Konsortium zum Schutz des Primitivo<br />
Gioia del Colle gegründet.<br />
Oben: Polvanera – ein<br />
Familienprojekt. Vier<br />
Generationen arbeiten<br />
Hand in Hand.<br />
Rechts: Acht Meter tief wurde der Weinkeller<br />
in das Felsgestein gehauen. Die<br />
gewonnenen Steine wurden für Trockenmauern<br />
rund um das Weingut genutzt.<br />
große Erwartungen zu hegen. 8 000 Weinproduzenten<br />
nahmen an dem Wettbewerb<br />
teil. Doch das Unglaubliche geschah. Der<br />
Wein von Polvanera kam ins Finale der besten<br />
20 Weine und schaffte es auf Platz 18!<br />
Danach klingelten bei ihm die Telefone heiß.<br />
DIE MUTTER DES PRIMITIVO<br />
Aber Filippo ist kein Mensch, der sich auf<br />
seinen Lorbeeren ausruht. Polvanera zeichnet<br />
ein Mix aus Tradition und Inno vation aus.<br />
Filippo hört den Alten gerne zu. »Man lernt<br />
nie aus«, sagt er, und er hat seine Überzeugungen:<br />
»Eine gesunde Wein pflanze sollte<br />
weder Dünger noch Pflanzenschutz brauchen.«<br />
Polvanera arbeitet deshalb gemeinsam<br />
mit einem Forschungs zentrum für Landwirtschaft<br />
an einem neuen Projekt: Auf<br />
einem seiner Weingärten wurde erstmals in<br />
Italien eine sehr alte Traubensorte gepflanzt.<br />
Sie heißt Argane und wurde in Österreich<br />
gefunden. »Sie ist die Mutter des Primitivo,<br />
wahrscheinlich vieler anderer Rebsorten,<br />
und sehr widerstandsfähig«, erklärt Filippo<br />
Cassano. Es bleibt spannend. KK<br />
Visitenkarte Primitivo<br />
Gioia del Colle IGT:<br />
• Gioia del Colle, Weinberg Marchesana;<br />
roter, eisenhaltiger Boden über<br />
Kalkfelsen<br />
• Ausbau: sechs Monate in Edelstahltanks;<br />
drei Monate in der Flasche<br />
• Alkoholgehalt: 14 Prozent<br />
• Farbe: tiefes Rubinrot mit<br />
veilchenblauen Reflexen<br />
• Nase: kräftige Aromen von reifen<br />
Kirschen, Brombeeren, Sauerkirschen<br />
und feine Ausklänge<br />
von Veilchen und<br />
Wildminze<br />
• Gaumen: voller,<br />
langer und weicher<br />
Geschmack, im<br />
Abgang zeigt<br />
sich ein schöner<br />
Bittermandelton<br />
22 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 23
LASST UNS KOCHEN<br />
LASST UNS KOCHEN<br />
Gekocht und inszeniert hat Cettina<br />
Vicenzino die apulischen Gerichte in einem<br />
ange mieteten Haus bei<br />
Alberobello, was übersetzt<br />
»schöner Baum« bedeutet. In der<br />
Tat stand der gedeckte Tisch mit<br />
apulischen Köstlichkeiten unter<br />
einem schönen Olivenbaum.<br />
Einfach passend und Schatten<br />
spendend dazu. Und wie das auf<br />
dem Land so ist, sprechen sich<br />
Dinge schnell herum, sodass<br />
Nachbar Francesco und seine<br />
Tochter Isabella spontan<br />
vorbeikamen. Gut, dass Cettina<br />
für aus reichend Gäste<br />
eingedeckt hatte.<br />
Mit diesen Geschirrhandtüchern von<br />
Cotton People Organic kommt fröhliches<br />
Italienfeeling auf.<br />
Seit Ende August sind sie im Zweier-Set<br />
exklusiv bei <strong>Alnatura</strong> erhältlich. Sie sind<br />
aus hundert Prozent zertifizierter Bio-<br />
Baumwolle hergestellt, nach dem Global<br />
Organic Textile Standard zertifiziert und<br />
tragen das Siegel Grüner Knopf.<br />
Diese Süßspeise wird<br />
manchmal auch Fichi<br />
maritati (verheiratete<br />
Feigen) genannt, weil sie<br />
oft bei Hochzeitsfesten<br />
serviert wurde. Mandeln<br />
werden generell in Italien<br />
gern zur Hochzeit<br />
verschenkt. Meist sind sie<br />
umhüllt von einer dicken<br />
Zuckerschicht und heißen<br />
dann Confetti.<br />
Fichi mandorlati<br />
ricoperti di cioccolato<br />
Mit Mandeln gefüllte<br />
schokolierte Feigen<br />
ZUTATEN FÜR 14 STÜCK<br />
28 Mandeln blanchiert<br />
14 Feigen (getrocknet)<br />
Abrieb von 1 Zitrone<br />
1 gestr. EL Puderzucker<br />
150 g Edelbitterschokolade<br />
10 g Kakaobutter<br />
15 g Mandeln gehackt<br />
ZUBEREITUNG<br />
Mandeln in einer Pfanne ohne Fett etwas anrösten<br />
und abkühlen lassen. Die Feigen, sollten<br />
sie platt gedrückt sein, wieder in eine aufrechte<br />
Form bringen. Mittig einmal längs so durchschneiden,<br />
dass man sie aufklappen kann.<br />
Jede Feige mit 2 Mandeln füllen, Zitronenabrieb<br />
dazugeben, Feige schließen und auf ein mit<br />
einer Backmatte oder Backpapier ausgelegtes<br />
Backblech setzen. Puderzucker auf die Feigen<br />
sieben und 10 Min. bei 180 °C Umluft im Ofen<br />
erhitzen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen<br />
lassen.<br />
In der Zwischenzeit Schokolade hacken und<br />
über einem heißen Wasserbad schmelzen<br />
lassen. Kakaobutter unterrühren. Feigen in die<br />
flüssige Schokolade tunken, auf eine Backmatte<br />
setzen und mit Mandelstückchen bestreuen.<br />
Vor dem Servieren im Kühlschrank fest werden<br />
lassen.<br />
Zubereitungszeit: 20 Min. + 10 Min. Backzeit +<br />
1 Std. Kühlzeit<br />
Nährwerte pro Stück: Energie 134 kcal, Eiweiß 3 g,<br />
Fett 4 g, Kohlenhydrate 19 g<br />
Mehr italienische<br />
Lieblingsrezepte<br />
von <strong>Alnatura</strong>:<br />
Pinterest-App<br />
öffnen, den<br />
bunten<br />
Pincode<br />
scannen und<br />
loskochen.<br />
Rapunzel<br />
Edelbitterschokolade<br />
70 % Kakao<br />
Dazu passt<br />
ein aromatischer<br />
Espresso<br />
Gepa<br />
Espresso<br />
gemahlen<br />
24 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 25
LASST UNS KOCHEN<br />
ANZEIGE<br />
Pasticciotti leccesi<br />
Mürbeteigküchlein aus Lecce<br />
mit Vanillecreme und Kirschen<br />
Der Pasticciotto leccese<br />
ist eine typische Süßspeise<br />
aus dem Salento, die von<br />
dem Konditor Nicola<br />
Ascalone im Jahr 1745 in<br />
Galatina, einem Ort etwa<br />
20 Kilometer südlich der<br />
Provinzhauptstadt Lecce,<br />
erfunden wurde.<br />
ZUTATEN FÜR 12 STÜCK<br />
360 g Weizenmehl Type 405 + 2 EL<br />
für die Arbeitsfläche<br />
1 Pck. Backpulver<br />
120 g Butter + 1 EL für die Form<br />
1 Prise Salz<br />
2 Eier<br />
90 g Rübenzucker<br />
700 ml Vollmilch + 3 EL als Guss<br />
1 Pck. Puddingpulver Vanille<br />
Abrieb von 1 Zitrone<br />
360 g Sauerkirschen (im Glas)<br />
1 EL Puderzucker<br />
ZUBEREITUNG<br />
Mehl und Backpulver vermischen, auf<br />
die Arbeitsfläche geben und in der Mitte<br />
eine Mulde formen. Butter in kleinen<br />
Stücken, Salz, Eier und 60 g Zucker in die<br />
Mulde geben und alles schnell zu einem<br />
glatten Teig verkneten. Teig zugedeckt<br />
30 Min. im Kühlschrank ruhen lassen.<br />
Für die Füllung 6 EL Milch entnehmen<br />
und mit 30 g Zucker und Puddingpulver in<br />
einer Schüssel glatt rühren. Die restliche<br />
Milch mit dem Zitronenabrieb aufkochen,<br />
vom Herd nehmen und das angerührte<br />
Puddingpulver einrühren. Unter Rühren<br />
aufkochen, in eine kalt ausgespülte<br />
Schüssel geben und erkalten lassen.<br />
Damit sich keine Haut bildet, feuchtes<br />
Backpapier direkt auf die Puddingoberfläche<br />
legen.<br />
Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben.<br />
Den Teig 4 mm dick ausrollen und mit<br />
einer Ausstechform oder einem Glas<br />
(Ø 9–10 cm) 12 Kreise ausstechen.<br />
Die Mulden einer Muffinform buttern,<br />
mit den Teigkreisen auskleiden, dabei<br />
den Teig 1 cm über den Rand der Mulden<br />
hinausragen lassen. Sauerkirschen abtropfen<br />
lassen. In jede Mulde der Muffinform<br />
1 EL Vanillepudding geben, darauf<br />
2–3 Sauerkirschen verteilen und bis 1 cm<br />
unter dem Förmchenrand mit Vanillepudding<br />
auffüllen.<br />
Für jeden Pasticciotto einen Teigdeckel<br />
ausstechen und auf die Füllung legen.<br />
Den überstehenden Teigrand auf den<br />
Teigdeckel legen, leicht einrollen und die<br />
Ränder damit verschließen. Mit Milch<br />
bepinseln und 20 Min. bei 180 °C Ober-/<br />
Unterhitze backen. Pasticciotti aus dem<br />
Ofen nehmen, etwas abkühlen lassen,<br />
mit Puderzucker bestäuben und servieren.<br />
Zubereitungszeit:<br />
40 Min. + 30 Min. Ruhezeit + 20 Min. Backzeit<br />
Nährwerte pro Stück:<br />
Energie 303 kcal, Eiweiß 7 g, Fett 12 g,<br />
Kohlenhydrate 42 g<br />
26 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
Rapunzel<br />
Puddingpulver<br />
Vanille<br />
Landmacher<br />
Weißer Zucker,<br />
Bioland
ZU BESUCH BEI CASA MILO<br />
ZU BESUCH BEI CASA MILO<br />
Aus dem Herzen<br />
Apuliens<br />
W<br />
ir sollen Zeit mitbringen,<br />
wenn wir uns die<br />
Herstellung von Pasta<br />
bei Casa Milo im apulischen Städtchen<br />
Bitonto – nur wenige Kilometer<br />
außerhalb von Bari – anschauen<br />
wollen, sagt uns Giuseppe Milo<br />
am Telefon. Nicht etwa, weil hier<br />
im Süden, wie es das Stereotyp<br />
manchmal will, etwas langsamer<br />
gearbeitet wird, sondern weil<br />
die Herstellung »lento« ist: Das<br />
»Ziehen« des Pastateiges durch die<br />
traditionellen Bronzeformen geht<br />
langsamer vonstatten und auch die<br />
Trocknung der Pasta dauert etwas<br />
länger. Dafür sorgt die Form aber<br />
für diese wunderbare, leicht raue<br />
Oberfläche, an die sich eine Sauce<br />
einfach optimal binden kann. Wir<br />
erleben bei unserem Besuch in der<br />
Tat die langsame Produktion von<br />
Orecchiette, gewissermaßen »der«<br />
Pasta Apuliens, sowie von den weniger<br />
bekannten Trofie – gedrehte<br />
Nudeln mit spitz zulaufenden Enden,<br />
deren Ursprung in Ligurien<br />
liegt. Ihr Name geht auf das Wort »strofissià« zurück, einen<br />
Begriff im Genueser Dialekt, der für die scheuernde<br />
Bewegung der Hände beim Drehen der Nudeln steht.<br />
Giuseppe Milo, der in vierter Generation das Familienunternehmen<br />
führt, meint lachend zu uns, dass wir glücklich<br />
sein können, nicht auch noch das Mahlen des geernteten<br />
apulischen Hartweizens erleben zu müssen. Das gehe nämlich<br />
auch »lento« vonstatten: Gemahlen wird die Ernte im<br />
traditionellen Steinmahlverfahren – und das braucht Zeit.<br />
DIE KRAFT DES APULISCHEN BODENS<br />
Überhaupt der Hartweizen aus Apulien – Giuseppe Milo<br />
kommt ins Schwärmen, wenn er davon berichtet: »Die Erde<br />
in unserer Region ist wie gemacht für den Anbau von kräftigem<br />
Hartweizen. Hier regnet es einfach so gut wie nie. Reis<br />
wäre hier fehl am Platz, das überlassen wir den feuchten<br />
Die Geschichte von Casa Milo aus der Gegend<br />
von Bari beginnt 1870 zunächst mit der Liebe<br />
zu hochwertigem Olivenöl Extra Vergine,<br />
später erwacht auch die Leidenschaft für Pasta.<br />
Ab jetzt kommen nicht mehr länger nur die<br />
Menschen in Italien in den Genuss der vor züglichen<br />
Pasta »Biologica« des Unternehmens,<br />
gezogen in traditionellen Bronzeformen,<br />
sondern auch Kundinnen und Kunden von<br />
<strong>Alnatura</strong>.<br />
Ebenen im Norden Italiens. Aber diese rote Erde voller Steine<br />
bringt einen kräftigen Weizen hervor, der ideal für eine geschmackvolle<br />
Pasta ist.« Und dann ergänzt er: »Die Felder<br />
liegen alle hier in der Umgebung. Wir verarbeiten ausschließlich<br />
Getreide, das im Umkreis von 150 Kilometern geerntet<br />
und in den Mühlen in der unmittelbaren Nachbarschaft im<br />
Steinmahlverfahren gemahlen wird.«<br />
Die angestrebte Qualität hält Giuseppe und seine drei<br />
Brüder, die ebenfalls im Familienunternehmen tätig sind,<br />
in Atem. Denn Casa Milo bekommt seine Produkte immer<br />
schon »irgendwie aus der Hand gerissen«. Nun also gibt es<br />
die apuli schen Produkte auch in den <strong>Alnatura</strong> Super Natur<br />
Märkten. Zu den Orecchiette und den unbedingt empfehlenswerten<br />
Trofie, die mit Casa Milo erstmalig bei <strong>Alnatura</strong><br />
ins Sortiment einziehen, gesellen sich die beliebten Pastaformen<br />
Spaghettoni und Fettuccine.<br />
Im traditionellen Ofen bei Casa Milo<br />
gebacken, sind Bruschette ideal als Snack<br />
zwischendurch oder als Brot-Ersatz<br />
zu Käse oder Wurst. Hergestellt<br />
mit feinstem italienischen Olivenöl<br />
in Bio-Qualität – ein weiterer<br />
Geschmack von Apulien.<br />
Die Trofie von Casa Milo werden<br />
in traditionellen Bronzeformen<br />
hergestellt und schmecken wunderbar<br />
mit einem Basilikumpesto.<br />
ÜBER CASA MILO<br />
• 1870 gegründet als Produzent<br />
von Olivenöl<br />
• seit 1994 stellt Casa Milo auch<br />
Backwaren wie Bruschette sowie<br />
Pasta aus hundert Prozent<br />
apulischem Hartweizen her<br />
• Familienunternehmen in vierter<br />
Generation mit Sitz in Bitonto<br />
bei Bari<br />
Bruschette von Casa Milo in den Geschmacksrichtungen<br />
Traditional (großes Bild), Tomato &<br />
Basil sowie Garlic & Herbs.<br />
ELEGANT UND SPIRALFÖRMIG<br />
Gerade die Trofie eignen sich wunderbar für ein traditionelles<br />
Gericht der ligurischen Küche: Pasta mit Basilikumpesto. Durch<br />
die elegante Spiralform haben sie eine einzigartige Konsistenz,<br />
die durch die raue Oberfläche unterstützt wird. Zum Abschluss<br />
unseres Besuches gibt uns Giuseppe Milo eine Packung der<br />
»lento« produzierten Pastaspe zia lität mit, dazu ein paar Snacks<br />
wie die knusprig-krossen Bruschette in den Geschmacksrichtungen<br />
Traditionell, Tomate und Basilikum sowie Knoblauch<br />
und Kräuter. Als wir später die Pasta – natürlich klassisch als Trofie<br />
con Pesto – und die Snacks verkosten und dazu Parmesan und<br />
einen apulischen Primi tivo genießen, fühlen wir uns selig. MF<br />
28 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 29
INSPIRATION<br />
EINKAUFEN BEI ALNATURA<br />
Schnell, günstig,<br />
aromatisch<br />
Alle können kochen und es braucht nicht<br />
viele Zutaten für ein tolles Gericht.<br />
Diese Meinung vertritt der britische Koch<br />
Jamie Oliver. Seine Linguine mit Zitrone<br />
und Zucchini sind so ein Beispiel.<br />
1<br />
2<br />
Linguine mit Zucchini<br />
und Zitrone<br />
ZUTATEN FÜR 2 PORTIONEN<br />
150 g Linguine<br />
2 Zucchini (grün und gelb)<br />
½ Bund Minze<br />
30 g Parmesan<br />
1 Zitrone<br />
Außerdem:<br />
1 ½ EL Olivenöl<br />
etwas Meersalz<br />
etwas schwarzer Pfeffer gemahlen<br />
Italienisch kochen zum kleinen Preis<br />
Jamie Oliver ist nicht nur ein Koch. Er hat insbesondere in<br />
seiner Heimat England eine Revolution losgetreten, die da<br />
heißt: Alle können kochen und sich mit wenigen Zutaten gut<br />
und günstig ernähren. Das Credo der Einfachheit der Zutaten<br />
und Zubereitung verbreitete er bereits in seiner ersten<br />
Kochsendung, die ihm den Spitznamen »The Naked Chef«<br />
einbrachte. Kochen muss nicht kompliziert sein. Mit seinem<br />
Kochbuch »Jamies 5-Zutaten-Küche« zeigt er, dass es nur<br />
fünf Hauptzutaten braucht – schnell zubereitet, mit frischen<br />
Produkten, preiswert. Auch <strong>Alnatura</strong> Gründer Götz Rehn<br />
gefällt dieser Ansatz: »Ich koche sehr gerne die Rezepte<br />
von Jamie Oliver. Insbesondere wenn man sich mit fünf<br />
Zutaten schon eine leckere Mahlzeit zubereiten kann. Alle<br />
Zutaten finde ich im <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt. Besonders<br />
gelungen ist für mich das Rezept ›Linguine mit Zucchini und<br />
Zitrone‹. Dazu verwende ich <strong>Alnatura</strong> Origin Linguine sowie<br />
die Bio-Zucchini und -Zitronen aus unseren Märkten.«<br />
Jamie Oliver zeigt, dass es nicht viel mehr als fünf Hauptzutaten<br />
braucht, um ein schmackhaftes Gericht zu kreieren.<br />
3<br />
5<br />
4<br />
ZUBEREITUNG<br />
Die Pasta in kochendem Salzwasser nach<br />
Packungsanweisung garen, dann abgießen<br />
und dabei 1 Becher Kochwasser auffangen.<br />
Inzwischen die Zucchini längs halbieren und<br />
mit einem Messer (wer ausreichend Übung<br />
hat) oder mit dem Julienneschneider des<br />
Gemüsehobels (mit Fingerschutz arbeiten!)<br />
in lange, dünne Streifen schneiden. In einer<br />
großen beschichteten Pfanne 1 EL Oliven öl<br />
bei mittlerer bis hoher Temperatur erhitzen<br />
und die Zucchini darin 4 Min. anschwitzen.<br />
Regelmäßig durchschwenken, währenddessen<br />
schon mal die Minzeblätter in feine<br />
Streifen schneiden und nach und nach in<br />
die Pfanne geben.<br />
Die abgetropfte Pasta mit 1 Schuss Kochwasser<br />
unter die Zucchini ziehen. Den größten<br />
Teil des Parmesans und etwas Zitronenschale<br />
in die Pfanne reiben, den gesamten<br />
Saft der Frucht dazupressen und alles gründlich<br />
durchheben. Die Linguine mit Meersalz<br />
und schwarzem Pfeffer abschmecken. Vor<br />
dem Servieren den restlichen Parmesan über<br />
die Pasta reiben und 1 TL natives Oliven öl<br />
extra dazugeben.<br />
Zubereitungszeit: 15 Min.<br />
Nährwerte pro Portion: Energie 477 kcal,<br />
Eiweiß 19 g, Fett 15 g, Kohlenhydrate 60 g<br />
Jamie Oliver hat während seiner<br />
20-jährigen TV- und Autorenkarriere<br />
Millionen von Menschen dazu<br />
inspiriert, selbst zu kochen und dabei<br />
frische Lebens mittel zu verwenden.<br />
Mit seiner Organisation bekämpft<br />
Jamie Oliver Fettleibigkeit bei Kindern<br />
und möchte die Gesundheit und das<br />
Wohlbefinden aller Menschen durch gutes Essen verbessern.<br />
Inzwischen hat er 26 Bestseller- Kochbücher veröffentlicht, jedes<br />
davon mit einer begleitenden TV-Show.<br />
Frisch, schnell, einfach zuzubereiten und<br />
zudem günstig: Das ist die italienische Küche.<br />
Daher bietet <strong>Alnatura</strong> besonders viele<br />
Produkte aus Bella Italia an – gerade auch<br />
unter der Marke <strong>Alnatura</strong>.<br />
Die Küche im Land des Stiefels lebt von viel Frische. Gemüse,<br />
Obst, Salate und vieles mehr landen täglich auf dem Tisch.<br />
Italienisches Essen schmeckt Jung und Alt und es findet sich<br />
für jede Ernährungsform das Passende: ob nun Pizza oder<br />
Pasta, Gemüse oder Salat, Meeresfrüchte oder Fleisch. Nicht<br />
umsonst ist die italienische Küche zum erfolgreichsten<br />
Exportschlager des Landes geworden.<br />
In unseren <strong>Alnatura</strong> Super Natur Märkten gibt es ein<br />
breites und vielfältiges Sortiment an italienischen Produkten.<br />
Dabei stammt auch ein Großteil der <strong>Alnatura</strong> Nudeln, Tomatensaucen,<br />
Pestos, Öle und Co. aus Italien. Mitunter von kleinen<br />
traditionellen Familienunternehmen, handwerklich hergestellt<br />
und natürlich in bester Bio-Qualität. Bei <strong>Alnatura</strong> findet<br />
sich alles, was man für eine feine Mahlzeit benötigt, die<br />
einem selbst, der Familie oder dem Freundeskreis garantiert<br />
ein »Hm!« entlockt. Und das Ganze ist preiswert und tut<br />
nicht allzu sehr im Geldbeutel weh. »Non costa quasi niente«,<br />
wie man in Italien sagt – kostet fast gar nichts! MF<br />
Spare dauerhaft am Preis,<br />
nicht am Genuss<br />
<strong>Alnatura</strong><br />
Pesto Basilico<br />
Sparpreis<br />
1,99<br />
120 g<br />
(1 kg = 16,58 €)<br />
<strong>Alnatura</strong><br />
Pesto Rosso<br />
Sparpreis<br />
1,99<br />
120 g<br />
(1 kg = 16,58 €)<br />
<strong>Alnatura</strong><br />
Pesto Verde<br />
Sparpreis<br />
2,69<br />
120 g<br />
(1 kg = 22,42 €)<br />
Preiswert und schnell geht es mit den fertigen Pestos von<br />
<strong>Alnatura</strong>: einfach pur über die Pasta oder Gnocchi oder als Zutat<br />
zum Verfeinern des Geschmacks von Saucen, Suppen und Dips.<br />
30 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 31
ZU BESUCH BEI DELIZIOSA<br />
ZU BESUCH BEI DELIZIOSA<br />
Die Kühe, deren Milch für<br />
die Produkte von Deliziosa<br />
verwendet wird, grasen<br />
auf kräuterreichen Weiden<br />
mit schattigen Wäldchen,<br />
umsäumt von typischen<br />
apulischen Trockenmauern.<br />
Mozzarella und Burrata<br />
nach Mutters Rezept<br />
Wir besuchen den für <strong>Alnatura</strong> tätigen Lieferpartner Deliziosa in Noci.<br />
In der malerischen Ortschaft südlich von Bari in Richtung des Golfs<br />
von Tarent spielen Rinderzucht und Käseproduktion eine wichtige Rolle.<br />
Bio-Mozzarella und -Burrata von Deliziosa begeistern Fans der<br />
italienischen Küche seit Langem.<br />
D<br />
ie Region um Gioia del Colle und Noci ist zentral<br />
zwischen Bari an der adriatischen Küste und Tarent<br />
am Ionischen Meer gelegen. Die Gemeinden befinden<br />
sich auf einer fruchtbaren grünen Hochebene, der Alta<br />
Murgia. Unendlich lange Trockenmauern aus dem hiesigen<br />
hellen Kalkstein grenzen Rinderweiden ein. Sie und die einfachen<br />
runden Trulli, kleine Schutzhütten mit Spitzdach aus<br />
Stein, geben der sanften, hügeligen Kulturlandschaft um<br />
Gioia del Colle ihren unverwechselbaren Charakter. Seit<br />
ewigen Zeiten grasen hier Kühe der Milchbäuerinnen und<br />
-bauern, wie die der Familie D’Ambruoso, in kleinen Wäldchen<br />
und auf kräuterreichen Weiden. Das gibt ihrer Milch<br />
und damit auch dem Mozzarella und der Burrata das feine<br />
Aroma von frischen Kräutern. Die Herstellung von Frischkäse<br />
hat in der Region eine lange Tradition.<br />
MILCH MIT DEM DUFT NACH KRÄUTERN<br />
Vor 30 Jahren gründete Giovanni D’Ambruoso in Noci eine<br />
kleine Käsemanufaktur. Er nannte sie Delizia S.p.A., mit der<br />
Marke Deliziosa – denn äußerst deliziös sollte sein Frischkäse<br />
werden, genauso wie er ihn von seiner Mutter Grazia<br />
kannte. Schon mit neun Jahren half er ihr, die Kühe auf dem<br />
Hof zu melken, und ging ihr zur Hand, wenn sie Mozzarella<br />
und Burrata herstellte. Beide Frischkäse sind vom Typ Filata.<br />
Es war viel Handarbeit gefragt. Um die Käsemasse für Burrata<br />
und Mozzarella geschmeidig zu bekommen, rührte Mutter<br />
Grazia lange und behutsam im großen Kessel, zog, knetete<br />
und teilte die Käsemasse. Aus den elastischen Käsesträngen<br />
formte sie kleine Säckchen. Für die Füllung riss sie einen<br />
weiteren Teil der elastischen Käsemasse in kleine Stränge<br />
oder Stücke auseinander. Bei der Burrata vermischte sie<br />
feinste Sahne mit den Mozzarella-Stückchen für die Füllung<br />
der Säckchen. Giovanni D’Ambruoso erinnert sich: »Sahnig<br />
schmeckte der Frischkäse, mit einem leichten Duft nach<br />
Heu.« Wenn der 63-Jährige heute durch die Produktionshallen<br />
seiner imposanten Käserei geht, hat er wieder den<br />
leicht süß lichen Duft frischer Milch aus seiner Kindheit in der<br />
Nase. Und genauso wie damals wird auch noch heute in<br />
dem hochmodernen Betrieb der kurz erhitzte Käse gerührt,<br />
geknetet und in Form gezogen, zu Käsekugeln geformt und<br />
mit der Masse gefüllt, alles per Hand. Die Milch für Deliziosa<br />
stammt von kleinen und mittelgroßen Bauernhöfen aus<br />
der Region. »Wir produzieren mit exzellenter frischer Milch<br />
einen einmaligen Käse«, schwärmt Giovanni D’Ambruoso.<br />
Zum Melken werden die Kühe<br />
in den Stall getrieben und<br />
mit Heu versorgt.<br />
»Mein Traum ist es, die Qualität<br />
unserer Produkte immer weiter<br />
zu perfektionieren und die<br />
unvergleichlichen apulischen<br />
Käsespezialitäten weiter in der Welt<br />
bekannt zu machen. Wir<br />
exportieren derzeit bereits in<br />
26 Länder.«<br />
Giovanni D’Ambruoso,<br />
Geschäftsführer Delizia S.p.A.<br />
32 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 33
ZU BESUCH BEI DELIZIOSA<br />
ANZEIGE<br />
Rechts: Bereits als Neunjähriger<br />
half Giovanni D'Ambruoso seiner<br />
Mutter Grazia beim Melken und<br />
bei der Käseherstellung. Heute<br />
führt er eine moderne Käserei.<br />
Unten: Bei der Produktion von<br />
Mozzarella und Burrata ist viel<br />
Handarbeit gefragt.<br />
Die Burrata stammt ursprünglich aus dem apulischen<br />
Städtchen Andria. Der Legende nach konnten zwei<br />
Brüder 1956 wegen eines Schneegestöbers ihre frische<br />
Milch nicht vom Bauernhof in die Stadt bringen. Um die<br />
sich bildende Sahne nicht zu verlieren, nutzten sie die Mozzarella-<br />
Technik und formten aus der Käsemasse Säckchen, die sie mit der<br />
Sahne und den Resten der gezogenen Mozzarella-Stränge füllten.<br />
Die Burrata (»Burro« = Butter) war geboren. Sie schmeckt angenehm<br />
frisch nach Milch, Butter und Sahne.<br />
Der Mozzarella wird aus Kuhmilch hergestellt. Das Herstellungsverfahren<br />
gibt ihm seinen Namen. Die Käsebruchmasse<br />
wird abgebrüht, anschließend ge knetet und<br />
gezogen bis der Teig formbar ist und elastische Stränge<br />
bildet. Davon werden Stücke abgeschnitten (»mozzare« =<br />
abschneiden). Aus diesen werden per Hand Käse säckchen<br />
gezogen, die mit dem Rest der Käsemasse gefüllt werden.<br />
»Das sind wir unserer Erde und Tradition schuldig«,<br />
findet er. Nicht umsonst erhielt sein Mozzarella den<br />
Ritterschlag »Qualitätsprodukt von Apulien«.<br />
BIO-MILCH AUS DER UNMITTELBAREN<br />
UMGEBUNG<br />
»Milch aus industrieller Massenproduktion hat bei<br />
uns nichts verloren«, sagt der Gründer. Einer der<br />
210 Milchlieferanten für Deliziosa ist Bio-Bauer<br />
Giuseppe Silvestri, der 30 Kilometer von Noci entfernt<br />
seinen Hof bewirtschaftet. Er hält derzeit 88 Rinder, vor<br />
allem italienische Fassona-Rinder sowie ein paar der alten<br />
Rasse Bruna. Rund 3 000 Liter liefert Giuseppe Silvestri<br />
täglich an Deliziosa. Als wir auf seinem Hof ankommen,<br />
ist er gerade dabei, 50 frisch gemolkene Kühe wieder zu<br />
den anderen auf die Weide zu bringen. Sein 77-jähriger<br />
Vater Carlo schaut ihm gerne von seinem Lieblingsplatz<br />
im Schatten einer großen Eiche beim Austrieb zu. Seit<br />
knapp 150 Jahren betreibt Giuseppes Familie Landwirtschaft.<br />
Seine Rinder grasen auf Weiden oder im Wald und kommen<br />
nur zum Melken in den Stall. Auf 72 Hektar wachsen<br />
Futtergetreide und Klee. Damit kann er seine Tiere fast<br />
komplett selbst ernähren. Doch nur fast. Das wenige Futter,<br />
das er zukaufen muss, ist aufgrund steigender Kosten durch<br />
die Coronapandemie und zuletzt den Ukraine-Krieg sehr<br />
teuer geworden. Eigent lich wollte Giuseppe eine neue Melkstation<br />
kaufen. Das ist erst einmal in weite Ferne gerückt.<br />
VERBUNDENHEIT MIT DER REGION<br />
Auch Giovanni D’Ambruoso ist sich der Situation seiner<br />
210 Milchbäuerinnen und -bauern schon länger bewusst.<br />
Im Herbst letzten Jahres suchte er Verbündete für ein Projekt,<br />
das ihnen neue Möglichkeiten bieten soll. »Gemeinsam<br />
mit Partnern aus Viehzucht und Ackerbau, der Futterproduktion,<br />
vom Bauernverband, von Käsereien und Banken<br />
wollen wir eine lückenlose und starke Kette schaffen, vom<br />
Feld bis in den Supermarkt.« Es geht um gemeinsame Qualitätsstandards,<br />
optimierte Prozesse und darum, das Potenzial<br />
der Region noch intelligenter auszuschöpfen. »Wir wollen<br />
die Spezialitäten unserer Region im In- und Aus land besser<br />
bekannt machen. Auf der Kölner Messe Anuga war ich 2015<br />
noch der Einzige, der Burrata aus Apulien präsentierte«,<br />
so D’Ambruoso. Doch die Nachfrage nach Mozzarella und<br />
Burrata aus der Region ist in den letzten Jahren<br />
weltweit rasant gestiegen. 2017 baute<br />
er eine zweite Halle, in der ausschließ<br />
lich Burrata hergestellt<br />
wird. Und eine weitere<br />
Produk tions halle ist demnächst<br />
geplant. »Aber<br />
erst einmal wird mit unseren<br />
320 Mitarbeitenden<br />
das 30-jährige Jubiläum<br />
von Deliziosa gefeiert«,<br />
freut sich der Gründer.<br />
Es ist eine apulische Erfolgsgeschichte!<br />
KK<br />
34 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong>
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
Mit Leidenschaft<br />
für Natur und Genuss<br />
LaSelva steht für regionale toskanische Bio-Produkte, aber auch typisch italienische<br />
Bio-Spezialitäten. Auf dem Hof in der südlichen Toskana wird seit 1980 ökologischer Landbau<br />
betrieben, seit 2018 Naturland-Fair-zertifiziert. Von Anfang an setzte Gründer Karl Egger<br />
auf eine alternative Landwirtschaft mit großer Sortenvielfalt. Auf rund 600 Hektar<br />
werden Gemüse, Obst und Wein angebaut und nach traditionellen toskanischen<br />
Rezepturen verarbeitet – und das schmeckt man!<br />
Bio-Pesto rosso<br />
Das aromatische, nussige Pesto rosso besteht<br />
aus getrockneten Tomaten sowie Cashewkernen<br />
und ist eine Alternative zu klassischen Tomatensaucen.<br />
Auch in Gemüsesuppen, zu gekochtem Fleisch<br />
und in Salatsaucen ist die italienische<br />
Würzpaste zu empfehlen.<br />
130 g Dauerpreis 1 2,69 €<br />
(1 kg = 20,69 €)<br />
Bio-Salsa pronta<br />
Die Kombination aus frisch geernteten Tomaten mit<br />
Karotten, Sellerie, Zwiebeln und Basilikum schmeckt<br />
der ganzen Familie – gerade wenn es schnell gehen<br />
muss. Zu empfehlen ist die Zugabe von etwas Olivenöl,<br />
um den Geschmack besonders hervorzuheben.<br />
340 g Dauerpreis 1 1,89 € (1 kg = 5,56 €)<br />
Bio-Polpa di pomodoro<br />
Vollreife Toskana-Tomaten werden nach<br />
der Ernte handverlesen und innerhalb von<br />
24 Stunden zu einer schmackhaften Polpa,<br />
also stückigen Tomaten, verarbeitet. Von<br />
Pastasaucen bis zu Eintopfgerichten –<br />
Polpa di pomodoro bietet immer eine<br />
fruchtig-frische Basis.<br />
425 g Dauerpreis 1 1,99 €<br />
(1 kg = 4,68 €)<br />
Bio-Essig Aceto Balsamico di Modena<br />
IGP, Naturland-zertifiziert<br />
Der Aceto Balsamico ist eine jahrhundertealte<br />
Spezialität aus der Provinz<br />
Modena. Dieser Aceto wird aus dem<br />
Most und Weinessig ökologisch<br />
an gebauter Trauben hergestellt.<br />
Dank seines kräftigen, süßsauren<br />
Geschmacks ist er ideal für Salate,<br />
Fleischgerichte und Rohkost.<br />
500 ml Dauerpreis 1 4,49 €<br />
(1 I = 8,98 €)<br />
Bio-Verde Pesto<br />
Das Pesto wird aus sorgfältig geernteten<br />
frischen Basilikumblättern aus der<br />
Toskana hergestellt. Es schmeckt nicht<br />
nur auf der Pasta, sondern auch auf<br />
geröstetem Brot, in Gemüsesuppen<br />
und Risottos. Oder als Dip zu Rohkost,<br />
Kartoffeln und in Salatsaucen.<br />
130 g Dauerpreis 1 2,59 €<br />
(1 kg = 19,92 €)<br />
Weitere Infos zu LaSelva finden Sie<br />
unter alnatura.de/laselva<br />
Der Markentisch des Monats<br />
Die hier abgebildeten Bio-Produkte finden<br />
Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt<br />
auf dem Markentisch und im Regal.<br />
* Bei den Produktvorstellungen auf dieser Doppelseite handelt es sich um Anzeigen. Sie erhalten die Produkte in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.<br />
36 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 1 Dauerpreise gelten mindestens einen Monat.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 37
ZU BESUCH BEI SABINO LEONE<br />
ZU BESUCH BEI SABINO LEONE<br />
Sabino Leone setzt auf reines, authentisches Olivenöl,<br />
das sorgfältige Arbeit, Leidenschaft und ein bisschen Eigensinn<br />
erfordert. Dabei blickt der Familienbetrieb auf eine lange Tradition<br />
zurück und nutzt die Kraft jahrhundertealter Olivenbäume.<br />
Mit dem Mut<br />
eines Löwen<br />
D<br />
ie Stadt Canosa di Puglia, an den Ausläufern<br />
der Hochebene Alta Murgia, liegt<br />
in der Flussebene des Ofanto. Sie erlebte<br />
ihre erste Blütezeit in der griechischen Antike.<br />
Zur Römerzeit wurde sie zur Haupt stadt Apuliens,<br />
bevor byzantinische, saraze nische und normannische<br />
Kulturen hier ihre Spuren hinter ließen.<br />
Vor den Toren der Stadt ist der Ölpro duzent Sabino<br />
Leone beheimatet.<br />
»Selbst Tante Lucia darf nicht eine einzige Olive<br />
bei ihrem Bruder pressen lassen«, erzählt Nino,<br />
der Sohn von Sabino Leone, lachend bei einem<br />
Spaziergang durch einen 200 Jahre alten Olivenhain.<br />
»Schon gar nicht die Nachbarn«, wirft der<br />
Vater mit seiner kräftigen, poltrigen Stimme ein.<br />
»Ich vertraue nur mir selbst! Ich weiß doch gar<br />
nicht, wie gut oder schlecht andere in ihren Olivenhainen<br />
arbeiten.« Sabino, sein Sohn Nino und<br />
Tochter Maddalena, die sich um die Verwaltung<br />
des Betriebes kümmert, sind sich einig: »Wir wollen<br />
ein reines, un ver fälschtes Lebens mittel produzieren.«<br />
Und der 63-jährige Sabino ergänzt:<br />
»Meine Kinder und Enkelkinder sollen gesunde<br />
Lebensmittel auf dem Teller haben.«<br />
Das italienische Wort »genuinità«, das er zur<br />
Beschreibung nutzt, hätte er besser nicht wählen<br />
können. Es steht für Echtheit, Ursprünglichkeit,<br />
Unverfälschtheit und Reinheit. Es dürfen sich keine<br />
Rückstände von Mineralölen in ihrem Olivenöl finden<br />
lassen. Sie haben dafür extra einen Entwicklungsplan<br />
aufgestellt: »Wir lassen zum Beispiel<br />
regelmäßig die Oliven auf Mineralölspuren kontrollieren,<br />
arbeiten mit Traktoren und Landwirtschafts<br />
maschinen der neuesten Generation«, erklärt<br />
Nino. Wenn Rohre Risse bekommen, werden<br />
sie nicht re pariert, sondern sofort aus getauscht,<br />
um kein Risiko einzugehen. »Gerade haben wir<br />
eine neue Flaschenabfüll anlage eingeweiht. Sie<br />
gründlich zu reinigen und regelmäßig zu warten,<br />
ist uns sehr wichtig«, betont er.<br />
Maddalena, Sabino und Nino<br />
Leone freuen sich über die<br />
gute Entwicklung der Oliven<br />
im »Hain der 200-Jährigen«.<br />
ÜBER SABINO LEONE<br />
• Sabino Leone bewirtschaftet<br />
300 Hektar landwirtschaftlich,<br />
davon sind<br />
180 Hektar Olivenhaine<br />
(32 Hektar Bio)<br />
• 2021 wurden etwa<br />
300 000 Liter Bio-Olivenöl<br />
hergestellt, vor allem aus<br />
den Olivensorten Coratina<br />
und Peranzana<br />
• Abfallverwertung: aus den<br />
Olivenkernen wird Kraftstoff<br />
gewonnen, Reste aus<br />
der Ölproduktion werden<br />
als organische Dünger genutzt,<br />
Olivenblätter gehen<br />
in die Tierfutter-Produktion<br />
• 20 feste Mitarbeitende<br />
und rund 15 Saisonkräfte<br />
IMPOSANTE BAUMRIESEN, STOLZE GESCHICHTE<br />
Der 28-Jährige kümmert sich im Familienbetrieb<br />
neben der Flaschenabfüllung und dem Verkauf<br />
um das Kleinod des Betriebes – den 85 Hektar<br />
großen Bio-Oliven hain mit den über 200 Jahre<br />
alten Baum riesen der Sorte Coratina. Dieser<br />
Hain ist eng mit der Geschichte von Familie<br />
Leone verbunden. Sabinos Urgroßvater hat<br />
auf diesem Flecken Erde nahe der geschichtsträchtigen<br />
Stadt Canosa di Puglia zu genau der<br />
Zeit Wurzeln geschlagen, als die Adelsfamilie<br />
Covelli auf der Masseria – so werden in diesem<br />
Teil von Apulien die Gutshöfe genannt – die<br />
Olivenbäume pflanzen ließ. Wie der Urgroßvater<br />
und Großvater kümmerte sich auch<br />
Sabinos Vater um die Verwaltung der Masseria.<br />
Als in den 1950er-Jahren die Industrialisierung<br />
an Tempo aufnahm und so eine Landflucht<br />
begann, pachtete er erstmals ein kleines Stück<br />
Land für 500 Liter Olivenöl und 500 Kilogramm<br />
Weizenmehl. Mit den Jahren kaufte die Familie<br />
kontinuierlich Ackerflächen, Weinstöcke und<br />
Olivenhaine dazu. Sabino selbst wurde 1960 im<br />
Gutshaus geboren und nach dem Schutzheiligen<br />
von Canosa benannt, dessen verwitterte Statue<br />
sich noch heute am Dachgiebel des Hauses<br />
findet. Bis in die 1970er-Jahre lebte die Familie<br />
Leone in der Masseria in beengten, dunklen<br />
Räumen ohne Strom und Heizung.<br />
WEIN ODER OLIVENÖL WAR DIE FRAGE<br />
Früh wurde Sabinos Liebe zum Olivenöl geweckt, er<br />
wuchs in den Familienbetrieb hinein. Als er ihn vor rund<br />
20 Jahren von seinem Vater übernahm, sorgte er sich<br />
jedoch ernsthaft um dessen Zukunft. Er fragte sich oft,<br />
wenn er spät am Abend von den Feldern zu seiner Frau<br />
Das native Olivenöl<br />
extra in Bio-Qualität<br />
von Sabino Leone<br />
erinnert mit seinem<br />
Duft an grüne Mandeln<br />
und Kräuter vom Feld.<br />
Es passt zu rotem<br />
Fleisch, Pasta und Reis,<br />
Salat und Eintopf.<br />
Vom Dachgiebel der<br />
alten Masseria schaut der<br />
Schutzheilige von Canosa<br />
auf den neuen Eigentümer<br />
hinunter: Sabino Leone.<br />
Der Landwirtschaftsbetrieb<br />
von Sabino<br />
Leone aus der Vogelperspektive.<br />
Maria und den beiden Kindern Maddalena und<br />
Nino heimkehrte, wohin die Reise gehen soll.<br />
»Mit Massenproduktion hätten wir nicht überlebt«,<br />
ist sich Sabino heute sicher. »Wir mussten<br />
eine eigene Marke, ein Qualitätsprodukt schaffen.«<br />
Wein oder Öl war die Frage. Doch gerade<br />
zur Zeit der Jahrtausendwende begann eine stille<br />
Revolution in der Olivenölproduktion, auf den<br />
Feldern wie auch in den Olivenmühlen. Eine neue<br />
Generation, Sabinos Generation, wollte etwas<br />
anders machen. Sie nahmen Agronomiefachleute,<br />
Universitäten und Ingenieurbüros mit ins<br />
Boot, um das Beste aus der Olive herauszuholen.<br />
Hier sah Sabino seine Chance und investierte in<br />
eine hochmoderne Ölmühle. Angst vor dem<br />
Risiko hatte er kaum. »Ich bin durch und durch<br />
Bauer, das habe ich einfach im Blut. Wenn man<br />
nur rechnet, kommt man nicht weit. Es braucht<br />
Leidenschaft, um einen Lebens traum zu er füllen.<br />
Das ist eine einfache Lebensregel, oder?«, fragt<br />
Sabino feststellend.<br />
Übrigens, einen weiteren Traum hat er sich<br />
gerade erfüllt. Er hat vor einigen Monaten<br />
das Gutshaus, in dem er geboren wurde, vom<br />
letzten Nachkommen der Adelsfamilie Covelli<br />
gekauft. Um es auf Vordermann zu bringen,<br />
braucht es wieder Mut, Durchhalte ver mögen<br />
und Leidenschaft. Daran mangelt es bei Familie<br />
Leone nicht. Die deutsche Übersetzung von<br />
»Leone« ist Löwe … KK<br />
38 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 39
ANZEIGE<br />
OLIVENÖL-SPEZIAL<br />
Spitzen-Olivenöle<br />
im Regal<br />
Fruchtig-scharf, aromatisch, mild oder leicht bitter: Olivenöl kennt<br />
viele Aromen und ist aus der Küche kaum wegzudenken – erst<br />
recht nicht in Italien, wo rund zehnmal so viel Olivenöl verbraucht<br />
wird wie in Deutschland.<br />
Das Zeichen des<br />
Olivenölkonsortiums<br />
aus Umbrien.<br />
fein komponierte Bio-Gewürzmischung,<br />
u.a. mit Lavendelblüten,<br />
Lemonmyrte, Thymianblättern<br />
und –blüten für die<br />
authentische mediterrane Küche<br />
sommerlich-frisches und<br />
intensives Kräuteraroma mit<br />
einer prägnanten Zitrusnote<br />
für Fleisch-, Fisch-, Pastaund<br />
Gemüse-Gerichte; auch<br />
hervorragend für Frischkäse-<br />
Aufstriche und Dips<br />
holt den Mittelmeer-Urlaub<br />
nach Hause auf den Teller<br />
HERBARIA DUFT DER MACCHIA<br />
Pasta mit Zitrone<br />
und Quinoa<br />
Für 4 Personen<br />
1 große, schöne Zitrone<br />
2 Zwiebeln<br />
2 Knoblauchzehen<br />
1/2 Fenchelknolle (mit Grün)<br />
3 EL Olivenöl<br />
3 EL Quinoa oder Amaranth<br />
2 EL Duft der Macchia<br />
400 g grüne Bohnen<br />
(oder ein anderes Gemüse<br />
oder sogar weiße Bohnen<br />
aus dem Glas)<br />
400 g Pasta, z.B. Penne<br />
www.herbaria.com<br />
VEGAN<br />
Herbaria präsentiert:<br />
Vegetarische Rezepte<br />
von Hans Gerlach<br />
Die Schale der Zitrone hauchdünn abschälen und in Streifen<br />
schneiden. Den Saft auspressen. Zwiebeln und Knoblauch<br />
schälen, den Fenchel waschen, alles würfeln und in Olivenöl<br />
3 Minuten anschwitzen. Zitronenschale, Quinoa und Duft<br />
der Macchia zugeben, umrühren und dann mit 200 ml Wasser<br />
aufgießen. Köcheln lassen, nach 10 Minuten Zitronensaft<br />
zugeben.<br />
Grüne Bohnen putzen und in Salzwasser kochen. Pasta ebenfalls<br />
in Salzwasser kochen. Bohnen und Pasta abgießen, dabei<br />
etwa 150 ml Nudelwasser aufheben. Bohnen und Pasta<br />
mit Sauce mischen, evtl. noch etwas Nudelwasser zugeben,<br />
mit Duft der Macchia abschmecken und servieren.<br />
Wir möchten vom langjährigen, in Livorno<br />
ansässigen <strong>Alnatura</strong> Partner Riccardo<br />
Scarpellini wissen, was an nativem<br />
Olivenöl extra so besonders ist und woran<br />
man ein hoch wertiges Produkt erkennt.<br />
Riccardo Scarpellini: »Ein frischer und<br />
fruchtiger Geruch ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal.<br />
Wenn natives Olivenöl extra beispielsweise<br />
Aromen von geschnittenem Gras,<br />
Artischocke oder fruchtig-bittere Noten aufweist,<br />
ist das ein sehr gutes Zeichen. Für<br />
Italienerinnen und Italiener ist der kräftige<br />
Geschmack sicherlich ein Qualitätsmerkmal,<br />
in Deutschland schätzt man eher mildere Sorten.<br />
Zu feineren Speisen, vor allem zu Fisch,<br />
passen die milderen Öle, zu Fleisch und deftigem<br />
Eintopf wiederum eher die stärkeren.<br />
Aber am Ende ist es immer auch eine persönliche<br />
Geschmackssache. Die Olivensorte und<br />
Herkunft des nativen Olivenöls extra sowie<br />
der Erntezeitpunkt der Früchte geben ihm die<br />
besondere Note und spezielle Eigenschaften.<br />
Je nach Region gedeihen die Olivenbäume<br />
unter unterschiedlichen klimatischen und geografischen<br />
Bedingungen und die Oliven entwickeln<br />
dadurch ihre eigenen Sorteneigenschaften.<br />
Auf sensorischer Ebene kann die<br />
Welt des nativen Olivenöls extra in Bezug auf<br />
Vielfalt und Komplexität mit der des Weins<br />
verglichen werden. Apulien und Umbrien<br />
zum Beispiel ist sicherlich eine Region, die<br />
dank ihres Terroirs Öle mit einem komplexen<br />
sensorischen Profil und großartigen aromatischen<br />
Noten sowie einer tollen Fruchtigkeit<br />
produziert, die von mild, mittel bis intensiv<br />
und kräftig variiert.«<br />
Was zeichnet ein gutes Olivenöl in<br />
Bio-Qualität aus?<br />
»Wie bei allen Nahrungsmitteln hängt die<br />
Qualität des nativen Olivenöls extra vom verwendeten<br />
Rohstoff ab, in diesem Fall von der<br />
Olive. Aber auch von der Sorgfalt aller Produktionsphasen:<br />
von der Pflege der Bäume<br />
und deren Gesunderhaltung, vom idealen<br />
Reifegrad der Oliven, von sorgfältiger Ernte<br />
und kurzen Transportwegen zur Mühle sowie<br />
fast klinischer Sauberkeit bei der Ölgewinnung<br />
und während der Abfüllung. Bei unseren<br />
Besuchen in den landesweit für <strong>Alnatura</strong><br />
tätigen Bio-Mühlen stellen wir sicher, dass<br />
diese Sorgfalt eingehalten wird. Die mechanische<br />
Extraktion bei einer Temperatur unter<br />
27 Grad Celsius ist eine wesentliche rechtliche<br />
Voraussetzung dafür, dass das Öl die Bezeichnung<br />
›nativ extra kaltgepresst‹ tragen darf<br />
und zugleich eine Voraussetzung für eine<br />
hohe Qualität. Dank innovativer Extraktionsverfahren<br />
ist ein natives Olivenöl extra heute<br />
»Wir haben in den letzten Jahren<br />
in Italien intensiv nach qualitativ<br />
hochwertigen nativen Olivenölen<br />
extra für <strong>Alnatura</strong> gesucht.<br />
Diese Auswahl in einem deutschen<br />
Supermarkt dürfte einzigartig sein.«<br />
Riccardo Scarpellini, Partner<br />
von <strong>Alnatura</strong> in Italien<br />
reich an ungesättigten Fettsäuren und Antioxidantien<br />
wie Polyphenole, die maßgeblich<br />
die positiven bitteren und würzigen Eigenschaften<br />
des Öls bestimmen.«<br />
Italien nimmt als Olivenöl-Produzent<br />
inter national eine Sonderstellung ein,<br />
was sich auch im Sortiment von<br />
<strong>Alnatura</strong> widerspiegelt, richtig?<br />
»In Italien haben wir im Vergleich zu anderen<br />
Ländern einen unglaublichen Reichtum an<br />
verschiedenen Olivensorten. Von etwa 1 600<br />
Sorten weltweit gibt es allein in Italien etwa<br />
700 Olivensorten. Unsere Sonderstellung<br />
verdanken wir der stark gelebten Regionalität<br />
in ihrer Vielfalt, unserer be sonderen geografischen<br />
Lage mit Klima zonen von Südtirol<br />
im Norden, über Umbrien im Herzen Italiens<br />
bis Sizilien im Süden und der ge lebten Verflechtung<br />
von Tradition und Innovation. Ich<br />
freue mich, dass sich diese Vielfalt italienischer<br />
Olivenöle so umfangreich in den<br />
Regalen bei <strong>Alnatura</strong> wider spiegelt.«<br />
Das Interview führte Katrin Kasch.<br />
Lesen Sie diesen Beitrag<br />
auch online – mit<br />
zusätzlichen Tipps wie zur<br />
Lagerung von Olivenöl.<br />
alnatura.de/olivenöl<br />
40 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 41
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
Italien im Glas<br />
Ein herrlicher Spätsommerabend auf der Terrasse. Als Aperitif genießen wir<br />
einen wunderbar prickelnden Rosé-Sekt, zum Essen je nach Vorliebe einen<br />
Rot- oder Weißwein. Der Digestif: ein eiskalter, zitronengelber Limoncello.<br />
So geht la dolce vita ökologisch!<br />
Pizzolato<br />
Bio-Rosé Spumante<br />
Extra Dry<br />
Der Rosé-Sekt in der<br />
ansprechenden Flasche<br />
schmeckt harmonisch,<br />
frisch und fruchtig mit einem<br />
Hauch von Kirsche, Himbeere<br />
und zarten floralen Noten.<br />
Die feine Perlage sorgt für<br />
prickelnden Genuss.<br />
0,75 l Dauerpreis 1 9,99 €<br />
(1 l = 13,32 €)<br />
Nur für<br />
kurze Zeit!<br />
Sannitica<br />
Bio-Weißwein Sicilia DOC Grillo<br />
2021 vegan<br />
Der trockene Weißwein aus<br />
Sizilien mit der strohgelben<br />
Farbe besitzt ein komplexes<br />
aromatisches Bouquet mit<br />
Kräuter-, Blumen- und<br />
Zitrusnoten. Der Geschmack<br />
ist würzig, mit<br />
guter Säure und ausge<br />
wogener Weich heit.<br />
Passt zu weißem<br />
Fleisch und Fisch.<br />
0,75 l Dauerpreis 1<br />
6,49 €<br />
(1 l = 8,65 €)<br />
Mezzogiorno<br />
Bio-Rotwein Nero di Troia IGT 2020<br />
Die autochthone Rebsorte Nero di Troia findet in Apulien<br />
ideale Bedingungen und die nötige Wärme, um spät,<br />
aber gut auszureifen. Mit dem Duft von roten Früchten,<br />
dezenter Gewürznote und sanften, feinen Tanninen.<br />
Auf der Biofach <strong>2022</strong> mit dem<br />
Mundus Vini Silber<br />
ausgezeichnet.<br />
0,75 l Dauerpreis 1 5,99 €<br />
(1 l = 7,99 €)<br />
Dievole<br />
Bio-Rotwein Chianti<br />
Classico DOCG 2019<br />
Der intensiv rubinrote<br />
Chianti Classico passt sehr<br />
gut zu Tomaten saucen,<br />
Pizza, Lasagne oder<br />
reifem Käse. Er besticht<br />
durch ein blumiges<br />
Aroma mit Nuancen<br />
von getrockneten<br />
Veilchen und reifen<br />
roten Früchten.<br />
0,75 l Dauerpreis 1<br />
13,49 €<br />
(1 l = 17,99 €)<br />
Torboli<br />
Bio-Limoncello vegan<br />
Der Zitronenlikör ist ein italienischer<br />
Digestif-Klassiker, er rundet ein<br />
typisches italienisches Menü ab. Seine<br />
Süße erhält durch die verwendete Zitronenschale eine<br />
angenehm säuerlich-bittere Note. Limoncello schmeckt<br />
am besten direkt aus dem Gefrierfach.<br />
0,5 l Dauerpreis 1 14,99 € (1 l = 29,98 €)<br />
Der Markentisch des Monats<br />
Die hier abgebildeten Bio-Produkte finden<br />
Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt<br />
auf dem Markentisch und im Regal.<br />
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42 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 1 Dauerpreise gelten mindestens einen Monat.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 43
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
Schon probiert?<br />
Natura Bio<br />
Bio-Cantuccini al Pistacchio<br />
oder al Cioccolato**<br />
Statt klassisch mit Mandeln sind diese Cantuccini<br />
mit Pistazien oder dunkler Schokolade verfeinert;<br />
hergestellt aus Weizenmehl, gesüßt mit Rohrohrzucker.<br />
Das traditionelle florentinische Gebäck ist ideal zum<br />
Verschenken oder Selbstgenießen: als süßer Snack<br />
zwischendurch, zu Espresso oder Cappuccino.<br />
Cantuccini<br />
al Pistacchio<br />
150 g Dauerpreis 3,99 €<br />
(1 kg = 26,60 €)<br />
Cantuccini<br />
al Cioccolato<br />
150 g Dauerpreis 2,99 €<br />
(1 kg = 19,93 €)<br />
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Casolare Bio<br />
Bio-Olivenöl nativ extra<br />
mit Chili vegan<br />
Grundlage für dieses Würzöl ist<br />
ungefiltertes, naturtrübes, kalt<br />
gepresstes Olivenöl nativ extra.<br />
Angereichert mit einem Extrakt<br />
aus Bio-Chilis eignet sich das Öl<br />
zum Verfeinern und individuellen<br />
Nachwürzen von allerlei Speisen.<br />
Ideal für alle, die es etwas pikanter mögen.<br />
Erhältlich in einer handlichen Weißblechdose;<br />
aromageschützt und tischfein.<br />
100 ml Dauerpreis 3,99 €<br />
(1 l = 39,90 €)<br />
Morgenland<br />
Bio-Zedernüsse vegan<br />
Die Zedernüsse stammen von der sibirischen<br />
Zirbelkiefer. Sie werden nach der Ernte geschält und<br />
getrocknet. Dank ihres mild-süßlichen Geschmacks<br />
eignen sie sich ideal zum Verfeinern von Müsli und<br />
Gebäck oder als Snack zwischen durch.<br />
Zedernüsse sind nahe<br />
verwandt mit Pinienkernen<br />
und passen deshalb gut in<br />
die italie nische Küche. Pur<br />
oder geröstet schmecken<br />
sie in Salaten, zu Nudeloder<br />
Reisgerichten.<br />
100 g Dauerpreis 6,49 €<br />
(1 kg = 64,90 €)<br />
Reishunger<br />
Schwarzer Bio-Reis<br />
oder Bio-Risottoreis<br />
Der schwarze Reis der<br />
Sorte Nerone wird im<br />
italienischen Piemont<br />
kultiviert. Er hat ein<br />
nussiges Aroma mit<br />
einem intensiven<br />
Vollkorngeschmack<br />
und ist auch optisch<br />
eine Besonderheit.<br />
Bissfest und locker zugleich passt er<br />
wunderbar in Reispfannen, Salate oder<br />
Wraps und ist auch pur ein Genuss. Der<br />
Risottoreis der Sorte Carnaroli stammt aus der<br />
Lombardei und hat einen hohen Anteil an<br />
wasserlöslicher Stärke. So ist er ideal für Risottos –<br />
cremig, aber auch bissfest im Kern.<br />
je 400 g Dauerpreis 2,99 € (1 kg = 7,48 €)<br />
followfood<br />
Thunfischfilets in eigenem Saft, MSC-zertifiziert<br />
Dieser Thunfisch wurde nach traditioneller Art einzeln<br />
mit Bambusangeln vor den Malediven gefangen. Statt<br />
elektronischer Hilfsmittel weisen Vogelschwärme den<br />
Fischfangenden den Weg. Diese rund 900 Jahre alte<br />
Methode ist schonend und selektiv, vermeidet Beifang<br />
und schützt die Bestände. Verarbeitet wird der Fisch<br />
direkt vor Ort. Die Filets in eigenem Saft schmecken im<br />
Salat, auf Brot, zu Nudeln oder Gemüse. Ideal auch für<br />
den italienischen Vorspeisen-Klassiker Vitello Tonnato.<br />
185 g Dauerpreis 2,75 € (1 kg = 14,87 €)<br />
Rapunzel<br />
Bio-Pesto Calabrese<br />
Feinwürziges Pesto aus fruchtiger roter und<br />
gelber Paprika und Olivenöl nativ extra;<br />
hergestellt nach traditioneller Rezeptur in einem<br />
Familienbetrieb direkt in Italien. Die Kombination<br />
aus Pecorino, Parmesan, Ricotta und einem<br />
Hauch von Peperoni sorgt für eine besondere<br />
Cremigkeit und eine angenehm dezente Schärfe.<br />
Ideal zum Verfeinern von Pasta, Pizza, Salaten<br />
und Saucen, auf geröstetem Brot oder als Dip.<br />
120 g Dauerpreis 3,79 € (1 kg = 31,58 €)<br />
Alnavit<br />
Bio-Rosmarin-Grissini mit Meersalz vegan<br />
Die knusprigen Grissini sind eine Mini-Version<br />
der berühmten italienischen Gebäckstangen;<br />
verfeinert mit Rosmarin und Meersalz.<br />
Sie kommen ohne den Zusatz von Hefe<br />
aus und schmecken zu jeder Gelegenheit:<br />
als Partysnack mit herzhaftem Dip, zu Wein<br />
und Käse oder einfach zwischendurch.<br />
Gluten- und laktosefrei.<br />
100 g Dauerpreis 2,49 € (1 kg = 24,90 €)<br />
Perrini<br />
Bio-Rotwein<br />
Primitivo Salento IGT vegan<br />
Trockener Rotwein aus dem<br />
warmen Süden Italiens.<br />
Gewonnen wird der<br />
kräftige Landwein<br />
von Primitivo-Trauben<br />
aus Apulien. Mit viel<br />
Charakter, würzigfruchtigen<br />
Aromen und<br />
dezenten Kräuternoten<br />
passt der leuchtend<br />
dunkelrote Wein zu<br />
Fleischgerichten, deftiger<br />
Pasta und Käse.<br />
0,75 l Dauerpreis 9,49 €<br />
(1 l = 12,65 €)<br />
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** Nicht in allen Märkten erhältlich.<br />
Wein des Monats<br />
La Traversata Primitivo IGT Puglia<br />
Ein intensiver, vollmundiger und fruchtiger Wein<br />
mit Aromen von Kirschen und Sauerkirschen.<br />
Trocken am Gaumen, gleichzeitig weich, frisch<br />
und mit feinen Tanninen. Ein idealer Begleiter zu<br />
rotem Fleisch, Gegrilltem oder Pilz gerichten.<br />
Passt zu gereiften Hartkäsen wie Parmigiano<br />
Reggiano und Pecorino Romano.<br />
0,75 l Dauerpreis 6,99 € (1 l = 9,32 €)<br />
Dazu passt:<br />
Saviola Parmigiano Reggiano DOP<br />
Die langjährige Erfahrung und die<br />
Leidenschaft für Käseherstellung<br />
erlauben es Saviola, aus bester Milch<br />
den ausgezeichneten<br />
Parmigiano Reggiano DOP<br />
herzustellen. Er verfeinert<br />
italie nische Gerichte aller<br />
Art und schmeckt auch pur<br />
zu einem kräftigen Rotwein.<br />
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Ausgenommen sind frisches Obst und Gemüse, Artikel von der Backwarentheke sowie Sonderangebote bei Auslistung und Haltbarkeits- Preisreduzierungen.<br />
44 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
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<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 45
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
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Bio-Pionier seit 1974<br />
Nonna Gianna<br />
Bio-Lasagne Bolognese**<br />
Diese Lasagne wird nach altem Originalrezept<br />
aus Bologna in Ravenna hergestellt<br />
und besteht aus Lasagne-Blättern,<br />
Bolognese-Sauce mit Schweine- und<br />
Rindfleisch sowie Béchamelsauce. Die<br />
oberste Schicht rundet eine großzü gige<br />
Portion Parmigiano Reggiano DOP ab.<br />
330 g Dauerpreis 4,49 € (1 kg = 13,61 €)<br />
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Bio-Camembert di Bufala**<br />
Weichkäse mit weißem Edelschimmel aus<br />
hundert Prozent italienischer Bio-Büffelmilch.<br />
Da die Milch des Wasserbüffels einen höheren<br />
Fettgehalt hat als Kuhmilch, besitzt dieser<br />
Camembert eine ganz besondere, cremige<br />
Konsistenz und einen vollen Geschmack.<br />
Gekäst in der Lombardei.<br />
250 g Dauerpreis 5,99 €<br />
(1 kg = 23,96 €)<br />
Vom Bio-Saatgut ins Glas<br />
Tomatensaucen zu 100 % aus Italien<br />
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Bio-Tomate „Mauro Rosso“<br />
von Rapunzel und Bio-Züchter<br />
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Samenfeste Tomatensorten<br />
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italienisch<br />
Anbau und traditionelle<br />
Verarbeitung zu 100 %<br />
in Italien<br />
Biopolar<br />
Bio-Pizza-Snack Lagonda Mozzarella**<br />
Das von Hand geformte Schiffchen aus<br />
neapolitanischem Pizzateig ist gefüllt mit fruchtiger<br />
Tomatensauce und Mozzarella. Einfach pur genießen<br />
oder als Beilage zu Salat und Suppe, auf die Hand<br />
oder als Fingerfood zum Aperitif. Hergestellt an<br />
der Amalfiküste in Süditalien mit selbst erzeugtem<br />
Solarstrom.<br />
180 g Dauerpreis 2,49 € (1 kg = 13,83 €)<br />
Pasta Nuova<br />
Frische Bio-Tortelloni mit Ricotta<br />
Der Pasta-Klassiker mit mild-aromatischer Füllung<br />
aus Ricotta und Parmigiano Reggiano ist vielseitig<br />
kombinierbar. Hergestellt und verpackt in Deutschland<br />
mit Hartweizengrieß aus Italien – keine langen<br />
Transportwege für kühlpflichtige Produkte.<br />
250 g Dauerpreis 1,99 € (1 kg = 7,96 €)<br />
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46 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
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DE-ÖKO-006
NATÜRLICHE PFLEGE<br />
NATÜRLICHE PFLEGE<br />
Haarpflege<br />
nach<br />
dem<br />
der Sommer Sonne<br />
So schön der Sommer auch ist, bei unseren Haaren<br />
hinterlässt er Spuren. Denn ständige Sonnenbestrahlung,<br />
Wind sowie Salz- und Chlorwasser trocknen sie aus und<br />
machen sie glanzlos und strohig. Jetzt ist es an der Zeit<br />
für eine Extraportion Feuchtig keit und Pflege.<br />
Z<br />
war können Haare keinen Sonnenbrand bekommen,<br />
doch die UV-Strahlung im Sonnenlicht greift<br />
die natürliche Schutzschicht der Haare an und<br />
strapaziert sie. Die Spitzen werden spröde und brüchig,<br />
das Haar stumpf. Vor allem blonde und kolorierte Haare<br />
können ausbleichen und Farbpigmente verlieren. Wind<br />
raut das Haar – ähnlich wie ein Föhn – zusätzlich auf,<br />
sodass es schwerer kämmbar wird. Sind die Haare erst<br />
abgebrochen, hilft oft nur noch der Griff zur Schere.<br />
Weni ger massive sonnenbedingte Schäden können wir<br />
aber wieder beheben. Folgende Tipps helfen, dem Haar<br />
Feuchtigkeit und Glanz zurückzugeben:<br />
1. Haarmasken, -kuren und -öle<br />
Um dem spröden Sommerhaar schnell wieder mehr<br />
Feuchtigkeit zuzuführen, sind reichhaltige Haarmasken<br />
und -kuren genau richtig. Beide Produkte pflegen mit<br />
pflanzlichen Ölen und helfen, die aufgeraute<br />
Schuppenschicht der Haarfaser wieder zu schließen.<br />
Der Unterschied zwischen Masken und Kuren besteht<br />
lediglich darin, dass Masken einen noch höheren Anteil<br />
an Ölen haben und so intensiver Feuchtigkeit spenden.<br />
Masken und Kuren werden vom Ansatz bis zu den<br />
Spitzen auf das noch feuchte Haar aufgetragen,<br />
einmassiert und sollten dann, je nach gewünschter<br />
Pflegeintensität, 15 Minuten oder auch über Nacht unter<br />
einem Handtuch einwirken. Anschließend muss das<br />
Produkt gründlich mit einem sanften Shampoo<br />
ausgewaschen werden. Ist das Haar geschädigt,<br />
empfiehlt es sich, die Maske oder Kur über einen<br />
längeren Zeitraum nach jeder Haarwäsche anzuwenden.<br />
Dann sollte aber der Ansatz ausgespart werden, um die<br />
Haare nicht unnötig zu beschweren.<br />
Ideal als ergänzende Tiefenpflege bei sehr trockenem<br />
Haar sind Bio-Haaröle. Sie werden tropfenweise auf den<br />
Haaren verteilt. So sorgen sie für Glanz und bändigen<br />
aufgeladenes Haar.<br />
2. Nicht zu oft waschen<br />
Tägliches Waschen trocknet die Haare zusätzlich aus und<br />
strapaziert sie. Besser ist es, sie nur alle zwei bis drei Tage<br />
mit einem sanften und natürlichen Shampoo mit<br />
feuchtig keitsspendenden Wirkstoffen zu reinigen. Das<br />
schont zudem die Umwelt, weil man Wasser und Energie<br />
für die Warmwasserbereitung spart. Wichtig: Nicht zu viel<br />
Shampoo verwenden – bei einem flüssigen Produkt reicht<br />
Warum ist Natur kosmetik<br />
gut fürs Haar?<br />
Zertifizierte Naturkosmetikprodukte<br />
enthalten ausschließlich natürliche<br />
Stoffe, die das Haar nicht zusätzlich<br />
belasten und wann immer<br />
möglich aus Bio-Anbau stammen.<br />
Zusätze wie synthetische Farb-,<br />
Duft- und Konservierungsstoffe,<br />
Silikone, Parabene, Paraffine oder<br />
andere Erdölprodukte werden<br />
nicht eingesetzt. Deshalb ist<br />
Naturkosmetik ideal für langfristig<br />
schönes Haar und eine saubere<br />
Umwelt.<br />
Um sicherzugehen, dass es sich<br />
um ein zertifiziertes Naturkosmetikprodukt<br />
handelt,<br />
achten Sie auf die folgenden<br />
Siegel: BDIH, Ecocert, Natrue,<br />
Demeter und Cosmos-Standard.<br />
48 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 49
NATÜRLICHE PFLEGE<br />
NATÜRLICHE PFLEGE<br />
eine hasel- bis walnussgroße Menge völlig aus. Nach der<br />
Anwendung gründlich ausspülen und das Haar nicht<br />
trocken rubbeln, sondern behutsam trocken tupfen, um<br />
das Aufrauen der Haarfaser zu vermeiden.<br />
3. Möglichst wenig Hitzebehandlungen<br />
Um das UV-geschädigte Haar nicht noch mehr zu<br />
belasten, sollte man möglichst auf Föhn, Lockenstab und<br />
Glätteisen verzichten. Besonders im Sommer trocknet das<br />
Haar gut an der Luft. Soll es aber schnell gehen oder das<br />
Styling verlangt nach Lockenstab und Co., verwenden Sie<br />
zuvor ein Hitzeschutzspray. Es legt sich wie ein Schutzfilm<br />
über die Strähnen und verhindert, dass die Oberfläche<br />
der Haare direkt den heißen Temperaturen ausgesetzt<br />
wird. Die Styling-Geräte bestenfalls auf niedrigste Stufe<br />
einstellen.<br />
4. Haarspitzen besonders pflegen<br />
Trockene Haarspitzen sehen stumpf und strohig aus und<br />
verlangen nach einer reichhaltigen Pflege wie Haaröl oder<br />
-kur mit Inhaltsstoffen wie beispielsweise Jojoba-, Kokos-,<br />
Sanddorn-, Mandel- oder Arganöl. Praktisch: Das Haaröl<br />
ist ein Leave-in-Produkt, das nicht ausgewaschen werden<br />
muss und auch als Über-Nacht-Intensivpflege ange wendet<br />
werden kann.<br />
Zudem sollten die Spitzen alle zwei bis drei Monate<br />
geschnitten werden, um Spliss und Haarbruch zu vermeiden.<br />
Außerdem fördert dies eine volle und glänzende<br />
Haarpracht.<br />
5. Richtige Ernährung<br />
Auch die Ernährung wirkt sich auf unsere Haare aus.<br />
Während man sich generell möglichst ausgewogen und<br />
mit viel frischem Obst und Gemüse ernähren sollte, sind<br />
vor allem die Spurenelemente Zink und Selen sowie das<br />
Vitamin B7, also Biotin, für die Haare wichtig. Diese drei<br />
Stoffe tragen nämlich zur Erhaltung unserer Haare bei.<br />
Gute Quellen für Zink und Selen sind beispielsweise<br />
Fleisch, Fisch und Nüsse. Biotin findet man in Eigelb,<br />
Haferflocken und ebenfalls in Nüssen. JK<br />
Avocado-Haarkur<br />
Diese schnell zubereitete Kur verhilft trockenem,<br />
sprödem Haar zu neuem Glanz. Zubereitung:<br />
Das Fruchtfleisch einer Avocado pürieren.<br />
Zwei Esslöffel Arganöl und einen Spritzer Zitronensaft<br />
hinzugeben und gut verrühren.<br />
Anwendung: Die Mischung auf das feuchte Haar geben,<br />
dabei den Ansatz aussparen. Nach 15 Minuten<br />
Einwirkzeit mit lauwarmem Wasser ausspülen und<br />
die Haare anschließend mit einem milden Shampoo<br />
waschen.<br />
DIY-<br />
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Dr. Hauschka<br />
Haartonikum<br />
Das Haartonikum ist<br />
für jede Kopfhaut<br />
und jedes Haar geeignet.<br />
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pflegt besonders<br />
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Haar. Der erfrischende<br />
Charakter des Tonikums wird durch den<br />
aromatischen Duft unter strichen. Kann<br />
auch als sanft festigende<br />
Föhnlotion eingesetzt werden.<br />
100 ml Dauerpreis 1 15,– € (1 l = 150,– €)<br />
alviana<br />
3in1 Coco Hair Care vegan<br />
Die Haarmaske mit Bio-Kokosöl bietet<br />
dem Haar, je nach Anwendung, durch<br />
einen pflanzlichen Keratinkomplex<br />
leichte bis intensive Pflege und macht<br />
es geschmeidig – ohne Silikone. Nach<br />
der Wäsche ins nasse Haar einmassieren.<br />
Als Spülung zwei bis drei Minuten oder<br />
als Maske zehn Minuten einwirken<br />
lassen und anschließend ausspülen.<br />
150 ml Dauerpreis 1 3,79 € (1 l = 25,27 €)<br />
Braun Wettberg<br />
Haarbürste Holz groß** vegan<br />
Die Bürste aus FSC ® -zertifiziertem Buchenholz<br />
wird in Deutschland hergestellt.<br />
Die abgerundeten Holzstifte massieren<br />
die Kopfhaut schonend und sorgen beim<br />
Bürsten für einen angenehmen Wohl -<br />
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liegt an genehm in der Hand und<br />
elektrisiert die Haare nicht.<br />
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Das Shampoo reinigt das Haar dank<br />
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dabei komplett auf Sulfate.<br />
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Die reichhaltige Pflegeformel mit Bio-<br />
Sanddorn sowie Traubenkern-, Jojobaund<br />
Arganöl pflegt das Haar und verleiht<br />
ihm geschmeidigen Glanz, ohne es zu<br />
beschweren. Das Öl repariert sprödes<br />
Haar und pflegt die Haarfasern.<br />
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Ein Conditioner, also eine Spülung,<br />
schenkt dem Haar auf die Schnelle<br />
Feuchtigkeit und macht es besser<br />
kämmbar. Für Tiefenpflege sorgen<br />
hingegen Haarkur und -maske.<br />
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Haar, macht es wieder geschmeidig<br />
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50 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 1<br />
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Küsten und<br />
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PUNKTE SPENDEN – GUTES TUN<br />
Nothilfe für Kinder und Familien<br />
in der Ukraine<br />
Der Krieg in der Ukraine dauert unvermindert an. Das Ausmaß der Zerstörungen<br />
und die humanitäre Lage sind katastrophal. Die Menschen<br />
sind verzweifelt, Millionen fliehen, Tausende werden getötet oder verletzt.<br />
Infrastruktur, Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen<br />
sind zerstört. In den umkämpften Gebieten müssen viele unter verheerenden<br />
Bedingungen ausharren. Strom- und Wasserversorgung fallen aus,<br />
Lebensmittel werden knapp, auch die medizinische Versorgungslage wird<br />
immer schlechter. In überfüllten Schutzräumen und Notunterkünften für<br />
Geflüchtete droht der Anstieg von Infektionskrankheiten, darunter auch<br />
Covid-19. Auch unter psychischen Folgen leiden viele.<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SOS-Kinderdörfer stehen Kindern<br />
und Familien in der Ukraine und in den Nachbarländern seit Kriegsausbruch<br />
bei. Die humanitäre Hilfe umfasst Transporte in sichere Gebiete,<br />
die Unterbringung in Unterkünften oder SOS-Kinderdörfern, die Versorgung<br />
mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln, medizinische Hilfe sowie<br />
psychosoziale Unterstützung. Die Maßnahmen werden stetig an die sich<br />
verändernde Situation angepasst. Neben akuter Soforthilfe wird Betroffenen<br />
auch langfristig geholfen.<br />
PAYBACK Kundinnen und Kunden können das Engagement der<br />
SOS-Kinderdörfer weltweit unterstützen, indem sie ihre P AYBACK Punkte<br />
spenden. Das ist bereits ab einem Stand von 200 Punkten möglich. Einfach<br />
unter payback.de/spendenwelt Projekt aussuchen, Log-in-Daten<br />
eingeben und Punkte spenden.<br />
52 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
Am 17. <strong>September</strong> <strong>2022</strong> ist Coastal Cleanup Day – auch<br />
in Deutschland! Seit über 30 Jahren ruft die US-Umweltorganisation<br />
Ocean Conservancy zur größten freiwilligen<br />
Meeresschutzaktion auf – dem International Coastal<br />
Clean up Day (ICC) –, um auf die Problematik der vermüllten<br />
Meere aufmerksam zu machen. Der Naturschutzbund<br />
Deutschland e. V. (NABU) ist seit 2010 beim Küstenputz<br />
im Rahmen der Initiative »Meere ohne Plastik« in<br />
Deutschland aktiv. Koordinierte Sammel aktionen helfen,<br />
die Natur von Abfällen zu befreien, und liefern wichtige<br />
Informationen über das Ausmaß und die Herkunft des<br />
Mülls.<br />
Interessierte können sich am 17. <strong>September</strong> den zahlreichen<br />
Gruppen in Deutschland oder im Ausland anschließen.<br />
Die Koordination der Treffpunkte von der<br />
Nord see über Mosel und Rhein bis zum Bodensee übernimmt<br />
in Deutschland der NABU, der ein eigenes Portal<br />
dafür online geschaltet hat: Gewässerretter.de<br />
Save<br />
the Date<br />
Veranstaltung »Orientierung gewinnen –<br />
Zukunft unternehmen« am 2. November <strong>2022</strong><br />
im Institut für Sozialorganik der Alanus<br />
Hochschule in Alfter bei Bonn.<br />
Das Institut für Sozialorganik wurde von <strong>Alnatura</strong><br />
Gründer Götz E. Rehn ins Leben gerufen und setzt<br />
sich mit der Frage auseinander, wie Wirtschaft<br />
anders und nachhaltiger gestaltet werden kann.<br />
Infos und Anmeldung unter<br />
alanus.edu/sozialorganik<br />
MITMACHEN<br />
Lebensmittel retten!<br />
Aber wie?<br />
Wer Lust hat, an spannenden Aktionen zur Reduzierung<br />
von Lebensmittelverschwendung teilzunehmen<br />
und damit auch noch zu einem Erkenntnisgewinn in<br />
der Wissenschaft beizutragen, ist beim Citizen-Science-<br />
Projekt »Deutschland rettet Lebensmittel« genau richtig.<br />
Durchgeführt und evaluiert wird es vom Dialogforum<br />
»Private Haushalte«, einem Projekt der TU Berlin,<br />
von Slow Food Deutsch land und vom Ecologic Institut.<br />
Alle können mitmachen! Mehr Infos<br />
unter zugutfuerdietonne.de<br />
Mehr zur Teilnahme<br />
und Anmeldung<br />
Perfekt kombiniert:<br />
Deine Wahl für feine Dressings und Marinaden<br />
oder als Kür auf dem Brot.<br />
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Yogainseln<br />
im Alltag<br />
T<br />
ief einatmen und ausaaatmen. Einfach mal an<br />
nichts denken. Ich liege auf meiner Matte und<br />
spüre, wie ich regelrecht in die Unterlage sinke.<br />
Mein Körper fühlt sich leicht und entspannt an. Klingt<br />
richtig schön, oder? Auf diese kleine Insel der Ruhe zu<br />
reisen, ist jedoch so eine Sache für sich. Zumindest bei<br />
mir. Denn irgendetwas ist immer und oft bin ich überall,<br />
nur nicht da, wo ich gern sein möchte: in meiner Mitte. Da<br />
fällt es nicht leicht, bei sich zu bleiben oder gar ausgedehnte<br />
Yogasequenzen zu üben. Als frischgebackene<br />
Mama dachte ich, meine Yogapraxis wieder »hinbiegen«<br />
zu können, wie sie früher war. Das brachte mir mehr<br />
inneren Stress als Entspannung, bis ich schließlich mein<br />
Yoga so gestaltete, dass es in mein Leben passte. Ich<br />
schuf meine Yogainseln, kleine Auszeiten über den Tag<br />
oder in der Woche verteilt, die durchaus machbar und<br />
effektiv sind.<br />
»KOMM MIT AUF DIE INSEL!«<br />
Für mich persönlich ist Yoga mehr als Dehnen oder Auf-dem-Kopf-<br />
Stehen: nämlich der Weg zu mir selbst. Oder auch ein Zurückkommen<br />
zu mir selbst im wuseligen Alltag. Mit Yoga gebe ich mir<br />
Halt und neue Energie, um mich danach wieder frisch gestärkt ins<br />
Gewusel stürzen zu können.<br />
Auszeiten in unser Leben zu integrieren, ist angewandte<br />
Selbstfürsorge – das gilt natürlich für jegliche Pausen, ob mit oder<br />
ohne Yoga. Wichtig ist einfach, dass wir sie uns nehmen, auch<br />
wenn es nur fünf Minuten sind! Entweder spontan, falls möglich,<br />
oder wir planen sie wie Termine im Kalender ein. Was uns das<br />
bringt? Yoga kann viele positive Effekte haben. Das Schöne daran<br />
ist, dass es immer geübt werden kann – beispielsweise auch, wenn<br />
wir uns zu erschöpft für andere Sportarten fühlen. Viele Übungen<br />
kosten wenig Kraft, schenken aber neue Energie und können erfrischend<br />
und belebend wirken. Durch Körperübungen (Asanas),<br />
Atemübungen (Pranayama) und Entspannung (Shavasana) oder<br />
Meditation können wir unser ganzes System effektiv »entstressen«<br />
und stärken. Hier kommen drei unterschiedliche Vorschläge<br />
zum Ausprobieren:<br />
1. ENERGIEQUELLE ATEM<br />
Achten Sie darauf, wo Sie Ihre Ein- und Ausatmung spüren.<br />
Die meisten Menschen atmen flach in den Brustkorb, was unter<br />
54 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />
GUT LEBEN<br />
Wer kennt es nicht: Ob Familie, Job,<br />
diverse Besorgungen oder Verabredungen –<br />
zahlreiche To-dos bestimmen unseren<br />
Alltag und man hat immer etwas zu tun.<br />
Da fällt es schwer, ab zuschalten.<br />
Unsere Autorin ist dankbar für ihre<br />
Yogainseln und gibt ein paar Tipps,<br />
wie Yoga im alltäglichen Trubel<br />
bereichern kann.<br />
anderem zu Müdigkeit und verminderter Konzentration führen<br />
kann. Die tiefe Bauchatmung ist eine gute Technik zur Entspannung<br />
und Beruhigung. Setzen oder legen Sie sich hin und geben<br />
Sie die Hände locker auf den Bauch. Atmen Sie etwa drei bis vier<br />
Sekunden durch die Nase ein und spüren Sie, wie der Bauch sich<br />
nach außen wölbt. Anschließend genauso lang wieder durch die<br />
Nase ausatmen; dabei wird der Bauch wieder flach. Sie können<br />
sich vorstellen, wie mit jeder Einatmung frische Energie in den<br />
Körper fließt und sich ausatmend bis in die Zellen hinein verteilt.<br />
Das Tolle ist, dass diese kleine Übung immer und überall durchgeführt<br />
werden kann.<br />
2. DER YOGI-SCHLAF<br />
Yoga Nidra bedeutet zwar aus dem Sanskrit übersetzt »Yoga des<br />
Schlafes«, meint jedoch eher einen Zustand zwischen Wachsein<br />
und Schlaf. Diese kurze Entspannungsreise, bei der man sich<br />
nacheinander auf verschiedene Teile des Körpers konzentriert<br />
(erst Finger, dann Hände, Arme …), versetzt Körper und Geist<br />
in eine tiefe, bewusste Ruhe. Yoga Nidra kann viele positive<br />
Effekte haben – beispielsweise verleiht es frische Energie und<br />
kann Verspannungen lösen. Und es lässt sich gut zwischendurch<br />
einbauen: zum Beispiel mittags, während das Baby schläft oder<br />
das Kind mit den Hausaufgaben beschäftigt ist. Abends kann<br />
Yoga Nidra beim Einschlafen helfen.<br />
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3. KLEINES WORK-OUT<br />
Wenn die Zeit knapp ist, spüren<br />
wir am besten in uns hinein, was<br />
uns in diesem Moment guttun<br />
würde. Zum Beispiel bei Verspannungen<br />
in den Schultern diese erst<br />
mal in beide Richtungen kreisen,<br />
dann einatmend hoch ziehen, den<br />
Atem anhalten und ausatmend loslassen.<br />
Zur Mobili sierung der Wirbelsäule<br />
im Vier füßlerstand die<br />
Hände unter den Schultern breit<br />
aufgefächert ablegen; die Knie<br />
sind unter dem Becken auf der<br />
Matte. Ausatmend den Bauchnabel<br />
nach innen ziehen und<br />
einen Buckel machen, einatmend<br />
wird der Rücken wieder gerade<br />
(Katze-Kuh-Übung). Gern auch die<br />
Hüften mal in der Bewegung kreisen.<br />
Als Nächstes die Arme abwechselnd<br />
über die Seite heben,<br />
der Blick folgt der Hand, und wieder senken. Anschließend in Rückenlage<br />
die Arme zur Seite ausbreiten, Füße hinter dem Gesäß aufstellen. Einatmen<br />
und ausatmend die Beine rechts ablegen, hier tief in den Bauch ein- und<br />
ausatmen. Dann die Seite wechseln. Achtung: Immer auf den eigenen<br />
Körper hören. Wer gesundheitliche Bedenken oder Probleme hat, sollte<br />
sich zuerst an eine Ärztin oder einen Arzt wenden.<br />
Das sind nur einige Beispiele für kleine Yogainseln, die neue Energie<br />
schenken können. Je öfter wir im Alltag »dem Ruf der Insel« folgen, desto<br />
mehr spüren wir die Wirkung und nehmen uns die Zeit für uns selbst.<br />
Yoga hilft, sich dessen bewusst zu werden. Und unter anderem deshalb<br />
kann ich sagen: Mit Yoga fühlt sich mein Leben einfach stimmiger an.<br />
Ich fühle mich stimmiger an. Und dafür bin ich sehr dankbar! MP<br />
Düfte können nicht nur eine angenehme Atmosphäre schaffen, sie können<br />
die Wirkung von Yoga auch positiv verstärken. Unser Geruchssinn ist nämlich<br />
eng mit unseren Emotionen verknüpft und kann somit das Wohlbefinden<br />
beeinflussen. Daher werden inzwischen gern ätherische Öle in den<br />
Yogastunden verwendet. So kann unser Gehirn bei regelmäßiger Verwendung<br />
den Duft mit dem Gefühl der Entspannung verknüpfen, das wir während<br />
der Yogaübungen empfinden. Theoretisch kann dann auch allein der Duft<br />
im Alltag das Gefühl der Entspannung hervorrufen.<br />
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INTERVIEW<br />
INTERVIEW<br />
Gründer der<br />
Meeresschutzorganisation<br />
The SeaCleaners<br />
<strong>Alnatura</strong> trifft<br />
Yvan Bourgnon<br />
Wir treffen Yvan Bourgnon zum Interview am Port de la Tournelle in Paris,<br />
wo der in der Bretagne lebende Extrem segler das Boot Mobula 8 auf der<br />
Seine vorgestellt hat. Es wurde ent wickelt für das Sammeln von Abfällen in<br />
flachen und schwer zugäng lichen Gewässern wie Mangroven, Flüssen,<br />
Kanälen oder Hafengebieten. Ein Jahr nach nach dem Launch ist das Boot<br />
nun startklar für seine erste Mission auf Bali, Indonesien. Außerdem<br />
arbeitet Bourgnons Umweltorganisation an der Umsetzung des Plans, mit<br />
dem Manta den größten Katamaran der Welt zu bauen, um Plastik aus<br />
den Weltmeeren zu fischen.<br />
Herr Bourgnon, ist es Zufall, dass wir<br />
uns hier am Ufer der Seine treffen?<br />
»Nein. Zum einen haben wir hier an der Rive<br />
Gauche unser Koordinierungsbüro von The<br />
SeaCleaners, zum anderen treffen wir uns<br />
da, weil ich mich, wenn ich schon in Paris<br />
arbeite, hier dem Meer am nächsten fühle.«<br />
Sie haben auf einem Kanal der Seine<br />
hier in der Nähe bei Villette das Boot<br />
Mobula 8 vorgestellt, das Plastik aus<br />
den Flüssen fischen soll. Wie schreitet<br />
das Projekt voran?<br />
»Covid hat uns in der Planung etwas nach<br />
hinten geworfen. Aber wir haben den ersten<br />
Einsatz auf Bali im Frühjahr vorbereiten können<br />
und die Mobula 8 ist nun startklar. Die<br />
indonesische NGO (›Non-Governmental Organisation‹,<br />
Nichtregierungsorganisation)<br />
Seasoldier hat uns geholfen, eine indonesische<br />
Crew zu rekrutieren. Leider sind nicht<br />
viele Flüsse so sauber wie die Seine. Verlässliche<br />
Studien geben an, dass 80 Prozent der<br />
Meeresvermüllung auf dem Festland entsteht<br />
und über die Flüsse in die Ozeane gelangt.<br />
Und tausend Flüsse sind für 80 Prozent<br />
des global in die Ozeane eingeleiteten Plastiks<br />
verantwortlich (Laurent Lebreton, 2021).<br />
Fast alle davon liegen in Südostasien. Es gibt<br />
vereinzelt Fortschritte, allerdings verschlimmert<br />
sich in Afrika und Südamerika die Situation<br />
zunehmend; die Flüsse sind geradezu<br />
Einleitungsventile für Plastikmüll in die Weltmeere.<br />
Wenn wir nichts unternehmen, dann<br />
schwimmt bereits 2050 dreimal so viel Plastikmüll<br />
auf den Meeren wie heute.«<br />
Über The SeaCleaners<br />
Der französisch-schweizerische Skipper Yvan<br />
Bourgnon gründete im Jahr 2016 die Umweltschutz<br />
organisation The SeaCleaners. Ziel der<br />
Organisation ist es, die Ozeane vor Plastik zu<br />
schützen, insbesondere durch das professionelle<br />
Sammeln von Kunststoff abfällen an den<br />
Mündungen großer Flüsse. Zusätzlich verfolgt<br />
die international vernetzte Organisa tion<br />
Auf klärung, Forschung und Entwicklung von<br />
Re cyclingverfahren. Mehr Infos unter<br />
theseacleaners.org/de<br />
Sie nehmen das als<br />
Segler ständig wahr?<br />
»Ich hatte die Chance, mit<br />
meinen Eltern um die Welt<br />
zu segeln, als ich noch<br />
sehr jung war, Anfang der<br />
1980er-Jahre. Zu dieser<br />
Zeit waren die Meere noch<br />
relativ unverschmutzt. Ich<br />
bekam einen Schock, als<br />
ich 2013 meine zweite<br />
Weltumseglung machte<br />
(Anmerkung der Redaktion:<br />
Yvan Bourgnon ist der<br />
erste Mensch der Welt, dem es gelungen<br />
ist, in einem offenen Boot ohne Kajüte<br />
und GPS die Welt einmal zu umsegeln. Die<br />
Umseglung nahm zwei Jahre in Anspruch).<br />
»Die Einleitung von Plastik<br />
in Flüsse und Weltmeere muss<br />
gestoppt werden!«<br />
Yvan Bourgnon<br />
Ich sah einen großen Unterschied, vor allem<br />
in Asien und an den Küsten. Direkt danach<br />
habe ich die NGO The Sea Cleaners gegründet.<br />
Allein in Frankreich zählt die Organisation<br />
heute über tausend Freiwillige. Wir<br />
wollen Bewusstsein zur Müllvermeidung<br />
schaffen, veranstalten Aktionstage in Städten,<br />
orga nisieren gemeinsame Fluss- und<br />
Strand reinigungs aktionen, wie am kommenden<br />
World Cleanup Day am 17. <strong>September</strong><br />
<strong>2022</strong>, und treiben mit Sponsoren<br />
den Bau von Booten voran, die Plastik einsammeln.<br />
Wir müssen das auf den Weltmeeren<br />
herum treibende Plastik erwischen,<br />
bevor es absinkt und zu Mikroplastik wird,<br />
in den Fischen landet und über diesen Weg<br />
in unsere Körper gelangt.«<br />
Wann wird der Manta in See stechen und<br />
seine Arbeit aufnehmen können?<br />
»Wir wollen mit dem Bau Ende 2023 beginnen<br />
und ich denke, 2025 wird es so<br />
weit sein, dass der größte Katamaran der<br />
Das neue Mehrzweckboot<br />
Mobula 8 kann gleichzeitig<br />
feste und flüssige Abfälle<br />
einsammeln.<br />
Welt auf die Meere hinausfahren kann,<br />
um Plastik einzusammeln und an Bord zu<br />
verwerten. Er setzt auf eine Kombination<br />
verschiedener Technologien zur Erzeugung<br />
erneuerbarer Energien, um seinen Kohlenstoff-Fußabdruck<br />
maximal zu reduzieren:<br />
Sonnenkollektoren, Windturbinen, automatisierte<br />
Takelage, Wasserkraftgeneratoren<br />
sowie eine Pyrolyse- und Energierückgewinnungsanlage,<br />
die Kunststoffabfälle<br />
in Energie umwandelt.«<br />
Sie haben so viele Rekorde im Segeln<br />
aufgestellt. Wie lautet das persönliche<br />
Ziel bei dieser Rallye?<br />
»Wir wollen in den nächsten Jahren zweihundert<br />
Mobulas zu Wasser lassen. Mittelfristig<br />
denke ich an tausend, die von Asien<br />
über Afrika bis Südamerika im Einsatz sind.<br />
Wir müssen handeln. Nicht zu handeln<br />
wäre dumm!«<br />
Das Interview führte Matthias Fuchs.<br />
Aktiv werden!<br />
Am 17. <strong>September</strong> ist Coastal Cleanup Day –<br />
auch in Deutschland. Alle Treffpunkte<br />
finden Sie auf der Website des NABU.<br />
56 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>September</strong> <strong>2022</strong> 57
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Impressum<br />
Herausgeber <strong>Alnatura</strong> Produktions- und Han dels GmbH, Mahatma-Gandhi-<br />
Straße 7, 64295 Darmstadt, Tel. 06151 356-6000, alnatura.de<br />
Öko-Kontrollstelle DE-ÖKO-001<br />
Geschäftsführung von <strong>Alnatura</strong> Prof. Dr. Götz E. Rehn, Alexander Hüge,<br />
Rüdiger Kasch, Lucas Rehn, Petra Schäfer, Jessica Schwarz<br />
Redaktions leitung Tina Schneyer, Matthias Fuchs, magazin.redaktion@<br />
alnatura.de<br />
Anzeigen Lena Vollrath, Mahatma-Gandhi-Straße 7, 64295 Darmstadt<br />
Redaktion Anna Brill, Nicole Coombe, Matthias Fuchs (MF), Sebastian<br />
Fuchs, Dr. Manon Haccius, Janina Hinkelbein, Katrin Kasch (KK), Constanze<br />
Klengel, Julia Klewer (JK), Dr. Maren Kratz, Daniel Nedelka, Stefanie<br />
Neumann, Melanie Pischan (MP), Jana van Treeck, Christian Tremper,<br />
Veronika Vötterl, Anja Waldmann (AW), Eva Wohlgemuth<br />
Schlusslektorat Monika Klingemann<br />
Verlag mfk corporate pub lishing GmbH, Prinz- Christians- Weg 1, 64287<br />
Darmstadt, Tel. 06151 9696-00<br />
Abbildungen <strong>Alnatura</strong>: 3 Porträt Rehn, 4 Lehrling, 12 Porträt Stabel / Annika<br />
List: 9 Porträt Schäfer; Oliver Brachat: 58 Pilzsalat; Sergio Ferri: 3 Sabino<br />
Leone, 11, 12 (Öl, Tisch, Focaccia, Apfelkuchen), 17 Porträt Orecchiette<br />
formende Frau, 21 Weinreben, 22, 23 (Weinreben, Familie, Weinkeller), 32–34,<br />
38, 39 Dachgiebel u. Luftauf nahme; Matthias Fuchs: 3 Rezepte, 7–8, 14/15, 17<br />
Orecchiette-Herstellungsschritte, 18/19, 21 Primitivo, 24 Nachbarn u. Geschirrhandtücher,<br />
28–29, 31, 39 Olivenöl, 41 Regal u. Porträt Scarpellini, 56 Porträt<br />
Bourgnon, 58 Frau im Wald; Claudia Guse: 50 Illustration; Nils Hasenau: 4<br />
New Work Award; iStock/Isaac74: 41 Olivenöl; © Jamie Oliver Enterprises<br />
Limited, by David Loftus (2017): 30; NABU/Felix Paulin: 52 Coastal Cleanup<br />
Day; Polvanera: 23 Porträt Cassano; SOS-Kinderdörfer weltweit/Maxim<br />
Shemet: 52 Spendenprojekt; Stocksy/Hillary Fox: 48/49 / Olga Moreira: 58<br />
Porträt Frau / ZHPH Production: 3 u. 54/55 Yoga; The SeaCleaners: 57;<br />
Cettina Vicenzino: 1, 9 Brotsalat, 10, 13, 16, 20/21 Fleischrouladen, 24<br />
Brotsalat u. Feigen, 26; VISCOM Fotografie: 36/37, 42/43; WALA Heilmittel<br />
GmbH: 58 Hautöl; Frank Weinert: 4 Pasta<br />
Fotos Rezeptkarten: Oliver Brachat (Rezepte u. Porträt Vroni), Veronika Vötterl<br />
(Porträt Jana)<br />
Gestaltung Katrin Ehm, Veronika de Haas, Jenny Heutehaus, Esther<br />
Sternkopf (mfk corporate publishing GmbH)<br />
Litho/Druckvorstufe: Lasertype, Darmstadt<br />
Druck Mayr Miesbach GmbH, Am Windfeld 15, 83714 Miesbach, gedruckt<br />
auf 100 % Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel<br />
Gastbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder<br />
– sie sind aus der Perspektive der Verfassenden geschrieben. Nachdruck,<br />
Aufnahme in Online-Dienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträger<br />
wie CD-ROM, DVD-ROM etc. nur nach vor heriger schrift licher<br />
Zu stimmung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen keine Gewähr.<br />
Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.<br />
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