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Beschaffung aktuell 09.2022

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» MAGAZIN<br />

Einkaufsmanagerindex EMI<br />

Beschleunigter Rückgang beim Auftragseingang<br />

Der saisonbereinigte S&P Global/BME<br />

Einkaufsmanagerindex EMI notierte im<br />

Juli bei 49,3 Punkten. Damit gab er gegenüber<br />

dem Vormonat um fast drei<br />

Punkte nach und lag erstmals seit Juni<br />

2020 wieder unter der Referenzlinie von<br />

50,0. Hauptgrund für die negative Entwicklung<br />

ist das größte Minus beim Auftragseingang<br />

seit Mai 2020. Das Produktionsniveau<br />

ging ebenfalls weiter zurück<br />

und erstmals seit Mitte 2020 schrumpfte<br />

die Einkaufsmenge der Hersteller.<br />

Obwohl Materialknappheit und Logistik -<br />

engpässe nach wie vor weitverbreitet waren,<br />

gab es Anzeichen dafür, dass der<br />

Druck auf die Lieferketten angesichts der<br />

sinkenden Nachfrage allmählich nachlässt.<br />

So verlängerten sich die Lieferzeiten<br />

im Juli zwar so geringfügig wie seit Oktober<br />

2020 nicht mehr, bleiben im histori-<br />

schen Vergleich aber immer noch hoch.<br />

Der geringere Bedarf an Materialien spiegelte<br />

sich auch in einer Abschwächung<br />

der Kosteninflation wider. In Verbindung<br />

mit der rückläufigen Nachfrage nach<br />

Industrie gütern führte dies dazu, dass die<br />

Inflationsrate der Verkaufspreise auf ein<br />

15-Monatstief nachgab. (ys)<br />

Bild: S&P Global/BME<br />

HWWI-Rohstoffpreisindex<br />

Preise für Energierohstoffe steigen weiter<br />

Der HWWI-Rohstoffpreisindex stieg im Juni im Vergleich zum Vormonat um<br />

durchschnittlich 1,9 Prozent. Der Index für Industrierohstoffe sank im Juni<br />

um 9 Prozent. Der Index für Nahrungs- und Genussmittel ging um 3,2 Prozent<br />

zurück, während der Index für Energierohstoffe um 3,5 Prozent stieg.<br />

Der Rohölpreis stieg im Juni gegenüber dem Vormonat um 4,8 Prozent an.<br />

Auch der Kohlepreis stieg weiter an (1,5 %). Nachdem der Gaspreis im Mai<br />

gefallen war, stieg er zuletzt wieder um 2,1 Prozent an. Er liegt damit um<br />

128,5 Prozent über dem Wert von Juni 2021. Aufgrund der hohen Gewichtung<br />

der Energierohstoffe stieg der Gesamtindex. Dieser liegt damit 69,1<br />

Prozent über dem Wert im Juni 2021 (Industrierohstoffe –11,3 %, Energierohstoffe<br />

+90 %, Nahrungs- und Genussmittel +27 %). (ys)<br />

Bild: Mike Mareen/stock.adobe.com<br />

ArGeZ-Zulieferer-Geschäftsklima<br />

Gewitterwarnung bei<br />

deutschen Zulieferern<br />

Nachdem sich das Geschäftsklima der<br />

deutschen Zulieferer im Vormonat laut<br />

Ifo-Institut erstmals seit Ausbruch des<br />

Ukraine-Krieges leicht stabilisieren konnte,<br />

setzt sich der Abwärtstrend im Juli erneut<br />

fort. Mit einem Rückgang um 13,2<br />

Saldenpunkten liegt das Geschäftsklima<br />

bei -9,6 Punkten. Dies markiert den niedrigsten<br />

Stand seit August 2020. Der Einbruch<br />

ist überwiegend auf die Talfahrt der<br />

Erwartungen zurückzuführen. Diese sind<br />

im Saldo von -22,4 auf -42,1 Punkte abgestürzt.<br />

Pessimistischer waren die Aussichten<br />

seit Beginn der Datenerhebung<br />

lediglich drei Mal – im Jahr zwei nach der<br />

Wiedervereinigung, zur Zeit der Finanzkrise<br />

2008 und nach dem Ausbruch der<br />

Coronapandemie. Die Unsicherheit beruht<br />

auf diversen Faktoren. Zum einen sind auf<br />

der Abnehmerseite die Prognosen für die<br />

Pkw-Märkte erneut signifikant nach unten<br />

korrigiert worden, zum anderen bleibt<br />

die Gasversorgung der deutschen Industrie<br />

mittelfristig ungewiss. (ys)<br />

8 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> » 09 | 2022

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