Beschaffung aktuell 09.2022
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» MAGAZIN<br />
Lieferkettenprobleme, Dekarbonisierung und Fachkräftemangel<br />
Maschinenbau rechnet mit abnehmendem Umsatzplus<br />
Gefragt nach den <strong>aktuell</strong> größten Herausforderungen<br />
steht die Versorgungssicherheit<br />
weit oben. Zwei Drittel der befragten<br />
Vorstandsmitglieder beschäftigen sich<br />
mit sehr hoher Priorität mit der Supply<br />
Chain. Vom Erfolg dieser Bemühungen<br />
und der weiteren Entwicklung in puncto<br />
Rohstoffmangel hängt es ab, ob die<br />
Maschinen - und Anlagenbauer ihre Umsatz -<br />
ziele für 2022 erreichen. Aktuell plant die<br />
Branche noch mit einem Umsatzplus von<br />
11,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Für 2023 sind die Unternehmen pessimis-<br />
tischer und prognostizieren<br />
nur<br />
noch 6,7 Prozent<br />
mehr Umsatz. Das<br />
sind Ergebnisse einer<br />
Befragung von<br />
Horváth. „Noch ist<br />
die Nachfrage<br />
unge brochen und<br />
es werden noch<br />
immer aufgestaute<br />
Aufträge abgearbeitet“,<br />
so Ralf<br />
Sauter, Industrieexperte<br />
und Partner bei Horváth. Angesichts<br />
des erwarteten Abflauens des Umsatzwachstums<br />
und steigender Einkaufspreise<br />
empfiehlt Sauter, Kostenstrukturen<br />
schon jetzt stärker in den Blick zu nehmen.<br />
Mit Kosten- und Erlösstrukturen beschäftigen<br />
sich derzeit 40 Prozent der<br />
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VERBINDUNGS-<br />
ELEMENTE<br />
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MORE<br />
Maschinen- und Anlagenbauer mit sehr<br />
hoher Priorität. Neben der Digitalisierung<br />
und Cyberrisiken treiben die Unternehmen<br />
die Fachkräftesicherung (55 %), ein<br />
CO 2 -neutraler Betrieb (48 %) sowie eine<br />
Abkopplung bestimmter Wirtschafts -<br />
systeme wie z. B. China (45 %). (ys)<br />
Bild: Kadmy/stock.adobe.com<br />
Keine Anzeichen einer deutlichen Erholung<br />
Industrie leidet weiter unter Materialknappheit<br />
Im Juli meldeten 73,3 Prozent der befragten<br />
Firmen Engpässe bei der <strong>Beschaffung</strong><br />
von Rohstoffen und Vorprodukten. Im<br />
Juni waren es 74,1 Prozent. Das geht aus<br />
einer <strong>aktuell</strong>en Umfrage des Ifo-Instituts<br />
hervor. „Neben der Knappheit bei elektronischen<br />
Komponenten tragen weiterhin<br />
auch Probleme in der weltweiten Logistik,<br />
insbesondere im Schiffsverkehr, zu den<br />
<strong>Beschaffung</strong>sproblemen bei“, sagt der<br />
Leiter der Umfragen, Klaus Wohlrabe. In<br />
den Kernbranchen bleibt die Situation<br />
kritisch. In der Elektroindustrie, dem Maschinenbau<br />
und in der Automobilbranche<br />
berichteten rund 90 Prozent, dass sie<br />
nicht alle Materialien und Vorprodukte<br />
bekommen. Wohlrabe: „Für die nächsten<br />
Monate gibt es keine Anzeichen einer<br />
deutlichen Erholung bei der <strong>Beschaffung</strong><br />
wichtiger Werkstoffe.“ (ys)<br />
Bild: Ifo-Institut<br />
Auswirkungen der Lieferengpässe<br />
Hemmschuh für den<br />
Automobilmarkt<br />
97 Prozent der Fuhrparks ab 50 Pkw und<br />
Transporter haben mit Lieferengpässen<br />
bei der Fahrzeugbeschaffung zu kämpfen.<br />
In fast 20 Prozent der Unternehmen können<br />
derzeit nicht alle dienstwagenberechtigten<br />
Mitarbeiter versorgt werden.<br />
In der Studie „Auswirkungen der Lieferengpässe<br />
2022“ hat Dataforce nachgefragt,<br />
welche Alternativen genutzt werden.<br />
Gut die Hälfte der 179 befragten<br />
Fuhrparkverantwortlichen reagieren mit<br />
einer längeren Nutzung der Kauffahrzeuge<br />
und weitere 35 Prozent mit einer Verlängerung<br />
der Leasingverträge. In großen<br />
Flotten mit mindestens 50 Pkw/Transportern<br />
im Bestand fallen diese Quoten mit<br />
66 bzw. 45 Prozent noch höher aus. Weitere<br />
Alternativen sind das Eingehen von<br />
Kompromissen bei der Fahrzeugauswahl<br />
sowie ein Wechsel des Händlers beziehungsweise<br />
Anbieters. Am häufigsten<br />
wird jedoch Verzicht bei bestimmten Ausstattungselementen<br />
geübt. (ys)<br />
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