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Beschaffung aktuell 09.2022

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Dr. Verena Brenner, Geschäftsführerin der HDI<br />

TH!NX GmbH, einer Tochtergesellschaft der<br />

HDI-Versicherungsgruppe.<br />

Bild: HDI<br />

»Durch die Einbindung<br />

von Sensorik in digitale<br />

Risikomanagement-<br />

Tools ist es zum<br />

Beispiel möglich ,<br />

potenzielle Störungen<br />

frühzeitig zu erkennen<br />

und zu beheben.«<br />

Dr. Verena Brenner<br />

gab. Etwa digitale Erpressungen mit hohen<br />

Lösegeldforderungen nach Schadsoftware-Attacken.<br />

Andererseits ist es mittlerweile üblich,<br />

dass nur die unternehmenseigenen Computersysteme<br />

vom Cyber-Versicherungsschutz<br />

umfasst sind. Alle externen IT-<br />

Dienstleister, die ein Unternehmen in Anspruch<br />

nimmt – auch die von Cloud-Anbietern<br />

–, sind nicht in den Versicherungsschutz<br />

einer Cyber-Versicherung<br />

einbezogen. Wer jedoch schon früh eine<br />

solche Police abgeschlossen hat, dessen<br />

Vertrag enthält womöglich noch keinen<br />

entsprechenden Haftungsausschluss und<br />

ist auf den ersten Blick besser gestellt.<br />

Schadensursachen schwer<br />

aufklärbar<br />

Klar ist, dass die starre Abgrenzung zwischen<br />

Industrie-, Haftpflicht- und Cyberversicherung<br />

kein Zukunftsmodell ist.<br />

Durch die Vernetzung in der smarten<br />

Fabrik – und nicht nur dort, sondern weltweit,<br />

etwa bei globalen Lieferketten –<br />

verweben und verwirren sich mögliche<br />

Schadensursachen und machen die Klärung<br />

der Schuldfrage „Was ist genau<br />

schiefgegangen und wer ist dafür verantwortlich?“<br />

extrem schwer. In solchen<br />

komplexen Fällen wären vor Gericht aufwendige<br />

Beweiserhebungsverfahren und<br />

teure Sachverständigengutachten die<br />

Folge, die weder Versicherungsgesellschaften<br />

noch Unternehmen wollen können.<br />

Zumal viele digitale Systeme heute<br />

noch gar nicht ausgereift und Schäden<br />

durch „Kinderkrankheiten“ zwangsläufig<br />

noch zu erwarten sind; man denke nur an<br />

das Stichwort „künstliche Intelligenz“.<br />

Start-ups beleben den<br />

Versicherungs markt<br />

Wo große Versicherungsgesellschaften<br />

nicht flexibel genug sind, um mit der digitalen<br />

Entwicklung Schritt halten zu können,<br />

schlägt die Stunde der Start-ups. Sie<br />

können außerhalb der trägen Strukturen<br />

schnell und passgenau neue Ansätze, Produkte<br />

und Konzepte, neudeutsch gerne<br />

„Ökosysteme“ genannt, entwickeln, jenseits<br />

des bisherigen Spartendenkens und<br />

dem Versicherungsfall weit vorgelagert.<br />

Hier ergeben sich Chancen für die Unternehmen,<br />

die ihren Versicherungsschutz<br />

vorsorglich, ohne Worst-Case-Anlass, auf<br />

Vordermann bringen wollen oder bei Neugründungen<br />

Ansprechpartner auf Augenhöhe<br />

suchen. „Die neuen Start-ups bringen<br />

Bewegung in den Versicherungsmarkt.<br />

Das hilft allen Marktteilnehmern –<br />

und vor allem den Kunden“, lautet die<br />

Einschätzung von Hartmuth Kremer-Jensen,<br />

Mitglied der Geschäftsführung beim<br />

Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen<br />

Aon. „Primär getrieben werden die<br />

Innovationen von der Digitalisierung. Und<br />

an dieser Stelle ist es für viele Versicherer<br />

tatsächlich wichtig, gegenüber anderen<br />

Branchen in Deutschland aufzuholen.“<br />

Zahlreiche Start-ups, meist Ausgründungen<br />

der großen Gesellschaften, sind bereits<br />

am Start und bauen digitale Intelligenz<br />

auf. Wäre ich in der Versicherungsbranche,<br />

ich würde mein Start-up „Hallo-<br />

HerrKaiser“ nennen.

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