Innovationsreport Binnenschifffahrt 2022
GRUSSWORTE VON VOLKER WISSING, CLAUDIA MÜLLER, REINHARD LÜKEN | DST: Herausforderungen und Innovationen | AUTONOME SYSTEME | WERFT DES JAHRES: Hitzler | EMISSIONSFREIE »ELEKTRA« | INNOVATIVE SCHIFFE | MOTOREN UND ABGASTECHNIK | KRANTECHNIK
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INNOVATIONSREPORT <strong>2022</strong> | UMSCHLAGTECHNIK<br />
SENNEBOGEN<br />
Freibeweglicher Elektrobagger mit Akkus<br />
Arbeitet noch weiter, auch wenn er an der Steckdose hängt, der Umschlagbagger 817<br />
Das auf Umschlaggerät spezialisierte Unternehmen<br />
Sennebogen hat mit dem »817<br />
Electro Battery« ein neues Maschinenkonzept<br />
entwickelt, nämlich einen Elektro-<br />
Umschlagbagger mit Akkutechnik.<br />
Der akkugestützte Elektro-<br />
Umschlagbagger 817 Electro Battery ist<br />
der erste der frei beweglichen Akkumodelle,<br />
mit denen Sennebogen seine Elektro-Baureihe<br />
ergänzt. Dank einem »Dualem<br />
Power Management« bieten diese neben<br />
der »absoluten« Bewegungsfreiheit<br />
weiterhin auch alle Vorteile kabelgebundener<br />
Elektrobagger, so der Hersteller.<br />
Mit dem neuen, mobilen Elektro-<br />
Umschlagbagger mit Akkutechnik lässt<br />
sich noch weiterarbeiten, wenn er gerade<br />
zum Nachladen am Stromnetz angeschlossen<br />
ist. Im Netzbetrieb sorgt das<br />
Duale Power Management dafür, dass<br />
die Stromversorgung des Netzes für die<br />
Arbeitsbewegungen genutzt wird, während<br />
gleichzeitig die überschüssig eingespeiste<br />
Leistung die Batterien wiederauflädt,<br />
sodass die Maschine anschließend<br />
erneut autark arbeiten kann. Bei angenommenen<br />
2.000 Betriebsstunden<br />
jährlich und einer Energiegewinnung<br />
aus erneuerbaren Energieträgern spart<br />
der Akkubagger laut Sennebogen so im<br />
Schnitt 31.800 kg CO 2 pro Jahr im Vergleich<br />
zu seinen dieselbetriebenen Pendants.<br />
Die Option der Ausstattung mit<br />
Akku ist zukünftig für die gesamte Elektro-Baureihe<br />
des 817 bis zum 825 verfügbar.<br />
<br />
© Sennebogen<br />
LIEBHERR<br />
Digitale und vernetzte Hafenmobilkrane sparen Emissionen<br />
Neuer LHM Hafenmobilkran<br />
© Liebherr<br />
Liebherr macht seine LHM Produkt-<br />
Serie fit für die Zukunft. Mit seinem neuen<br />
Hafenmobilkran führt der Hersteller<br />
technische Entwicklungen und Updates<br />
ein. Die entscheidende Neuerung ist die<br />
Implementierung der Kransteuerung<br />
»Master V«. Diese bildet laut Hersteller<br />
im Zusammenspiel mit einer noch »effizienteren«<br />
Software-Architektur die Basis,<br />
um zukünftige Assistenz- und Teilautomatisierungssysteme<br />
langfristig in<br />
den Kran zu integrieren. Insgesamt wird<br />
der Kran wesentlich digitaler, vernetzter<br />
und smarter. Die Position des Abstützsystems<br />
wird nun per Sensor überwacht<br />
und damit Teil der internen Datenverarbeitung.<br />
Der Einsatz einer neuen Abstützbasis<br />
im Feld erfordert lediglich ein<br />
Software-Update durch Liebherr und soll<br />
so mehr Flexibilität bieten. Ein weiterer<br />
Vorteil ist laut Liebherr der variable Einsatz<br />
von digitalen IP-Kameras zur besseren<br />
Überwachung des Kraninnenraums<br />
sowie der äußeren Kranumgebung.<br />
Die neue Kransteuerung wird<br />
von einem unabhängigen Stromkreislauf<br />
versorgt. Dadurch kann der Kran ohne<br />
aktivierte Kranzündung, ununterbrochen<br />
von Kameras überwacht und effizient<br />
geschützt werden.<br />
Das Liebherr-Hybridsystem Pactronic<br />
2.0 steht für die zweite Generation eines<br />
hydraulischen Antriebssystems mittels<br />
Hybridtechnologie. Ein Akkumulator<br />
dient als Energiespeicher und unterstützt<br />
bei Bedarf durch Lieferung zusätzlicher,<br />
zwischengespeicherter Kraft. Die zweite<br />
Generation der Pactronic bietet dem Betreiber,<br />
je nach Arbeitssituation, die Wahl<br />
zwischen dem Boost- und Green-Modus.<br />
Im Boost-Modus wirkt die Pactronic<br />
als »signifikanter« Leistungsverstärker.<br />
Die Hubgeschwindigkeiten werden deutlich<br />
gesteigert – ohne Zuhilfenahme eines<br />
größeren oder gar zusätzlichen Hauptaggregats<br />
für mehr Leistung. Dadurch<br />
wird die Effizienz des Kranes deutlich gesteiger,<br />
so Liebherr. Der LHM mit einer<br />
Pactronic 2.0 hat eine verringerte Umschlagszeit<br />
und erreicht die gleichen Leistungsparameter<br />
wie ein vergleichbares<br />
Gerät mit zwei Hauptaggregaten.<br />
Mit dem Green-Modus sollen Kraftstoff<br />
oder Strom gespart und die<br />
CO 2 -Emissionen reduziert werden. Im<br />
Hubbetrieb unterstützt die Pactronic 2.0<br />
das Hauptaggregat so weit, dass weniger<br />
Leistung durch den Hauptantrieb benötigt<br />
wird, trotz gleichbleibender Hubgeschwindigkeiten.<br />
Im Resultat laut Hersteller<br />
sinken der Treibstoff- oder Stromverbrauch<br />
sowie die Emissionen. <br />
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